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20 jahre - Druck-und Pressehaus Naumann KG

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Seite 6 Januar <strong>20</strong>08<br />

<strong>20</strong> JAHRE<br />

Esther Ruppert-Lämmer<br />

Redakteurin (Gelnhausen)<br />

Alter: 28<br />

Lieblingslektüre: Die TAZ, „Cicero“<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Skandinavien<br />

Schönster Fleck im MKK: Der Pfaffenweg in Gelnhausen<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... Helmut Schmidt <strong>und</strong> Roman Herzog<br />

Was mich nervt: Zu kleine Parkplätze, Politiker ohne<br />

Humor<br />

Ronald Schmidt<br />

Vertriebsleiter<br />

Alter: 47<br />

Lieblingslektüre: „Heut ist mein bester Tag“ von<br />

Arthur Lassen<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Mallorca<br />

Schönster Fleck im MKK: Niedermittlau mit Blick auf den Bergkopf<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ...Thomas Gottschalk<br />

Was mich nervt: Die Falschheit mancher Zeitgenossen<br />

Klaus Schmitt<br />

Mediaberater (Gelnhausen <strong>und</strong> Linsengericht)<br />

Alter: 47<br />

Lieblingslektüre: „Das Dschungelkind“ von Sabine Kuegler<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Im Sommer in den Süden: Ägypten oder<br />

Kanaren<br />

Schönster Fleck im MKK: Freigericht<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... vielen netten Leuten<br />

Was mich nervt: Spritpreise <strong>und</strong> Energiekosten<br />

1992<br />

+ + + Wassernotstand im August + + + Gesamtschule<br />

Freigericht wird zur Kopernikusschule Freigericht<br />

(Foto) + + + Bruch der rot-grünen Koalition im<br />

Kreistag wegen Mülldeponie-Plänen + + + Großenhäuser<br />

Firma Hosenkrebs stellt Textilien-Produktion<br />

ein + + + Amerikaner kündigen Rückzug vom Bernbacher<br />

Munitionsdepot an + + + Rüdiger Fuchs neuer<br />

Kurdirektor in Bad Soden-Salmünster + + + Rudolf<br />

Walther erhält das B<strong>und</strong>esverdienstkeuz + + +<br />

Dieter Bohlens Auftritt in Horbach wird ein Flop +<br />

+ + Gerhard Gleis neuer Direktor der Gesamtschule<br />

Wächtersbach + + +<br />

Die aktuellsten Neuigkeiten,<br />

die spannendsten Geschichten<br />

<strong>und</strong> die schönste<br />

Werbung durch Anzeigen sind<br />

nichts, wenn die Zeitung nicht<br />

beim Leser ankommt. Dafür sorgt<br />

Vertriebsleiter Ronald Schmidt<br />

mit seinem Team <strong>und</strong> den zahlreichen<br />

Austrägern in jedem Ort. Die<br />

Verteilung ist Tag für Tag eine logistische<br />

Meisterleistung <strong>und</strong> heute<br />

wie vor <strong>20</strong> Jahren ein Knochenjob.<br />

Als Ronald Schmidt die Leitung<br />

des Vertriebs übernahm, gab es<br />

die GNZ bereits. „Mein Vorgänger<br />

hat mir ein schweres<br />

Erbe hinterlassen“,<br />

blickt Schmidt zurück.<br />

In der Verteilung<br />

klemmte es zeitweise,<br />

weil noch Austräger<br />

fehlten, aber ständig<br />

neue Abonnentengeworben<br />

wurden.<br />

Einzelne Zeitungen<br />

mussten<br />

zum Teil per Taxi<br />

ausgeliefert werden.<br />

Gleichzeitig<br />

musste Woche für<br />

Woche der „Gelnhäuser<br />

Bote“ in alle Haushalte<br />

zugestellt werden. Hinzu kam<br />

der immense Konkurrenzdruck,<br />

denn das Wachsen der GNZ wurde<br />

von den Verlegern der etablierten<br />

Blätter nicht gerne gesehen.<br />

Verleger Ehrhard <strong>Naumann</strong> <strong>und</strong><br />

Vertriebschef Ronald Schmidt hatten<br />

sich ein Ziel gesetzt: Die GNZ<br />

sollte zur größten Zeitung in der<br />

Egal ob die Sonne brennt<br />

oder der Schnee einen halben<br />

Meter hoch liegt,<br />

GNZ-Austräger Heinrich Link<br />

bringt seit Beginn an die GNZ zu<br />

den Abonnenten. Er ist nicht nur<br />

Austräger der ersten St<strong>und</strong>e, hat<br />

bereits vor 32 Jahren begonnen,<br />

den „Gelnhäuser Boten“ in seinem<br />

Dorf zu verteilen, sondern er ist<br />

auch der dienstälteste GNZ-Austräger<br />

<strong>und</strong> die personifizierte Zuverlässigkeit.<br />

Morgens um 5 Uhr beginnt der<br />

Arbeitstag von Heinrich Link. Bereits<br />

um 4.15 Uhr steht er auf <strong>und</strong><br />

gönnt sich eine Tasse Kaffee. Dann<br />

liegen seine 52 GNZ-Exemplare,<br />

die er in Lichenroth zu verteilen<br />

hat, auch schon vor seiner Tür.<br />

Während er im Sommer mit den<br />

Hühnern aufsteht <strong>und</strong> um diese<br />

Zeit den angenehm kühlen Morgen<br />

genießen kann, ist im Winter<br />

noch tiefste Nacht. Dann hat Link<br />

mit Schnee <strong>und</strong> Eis zu kämpfen,<br />

die im Birsteiner Oberland auf<br />

knapp über 400 Metern Höhe<br />

ständiger Begleiter sind. „Auch im<br />

Bei Wind <strong>und</strong> Wetter<br />

die Zeitungsrohre gefüllt<br />

Seit der ersten Ausgabe trägt Heinrich Link in Lichenroth die GNZ aus<br />

Aufruhr um das<br />

Flüchtlingslager<br />

Der Main-Kinzig-Kreis ist<br />

seine Westentasche<br />

Ronald Schmidt zieht seit fast <strong>20</strong> Jahren die Fäden im GNZ-Vertrieb<br />

Region werden. Beide<br />

stürmten diesem Ziel<br />

als leuchtende Vorbilder<br />

entgegen.<br />

Für Ronald<br />

Schmidt bestand<br />

der Alltag in dieser<br />

Zeit meistens aus<br />

16 St<strong>und</strong>en Arbeit<br />

<strong>und</strong> vier St<strong>und</strong>en<br />

Die Pläne des Landes, in den Räumen der ehemaligen<br />

Coleman-Kaserne ein Flüchtlingslager einzurichten,<br />

sorgen für Aufruhr.Auch Bonn stimmt diesen<br />

Plänen zu. Zunächst ziehen 280 Flüchtlinge<br />

ein, im Hochsommer kündigt das Land weitere<br />

1000 Flüchtlinge an – 500 waren vereinbart.<br />

Landrat Karl Eyerkaufer stellt sich demonstrativ<br />

vor das Kasernentor, als einer der Busse eintrifft.<br />

Die Polizei verhindert, dass Jugendliche einen<br />

Brandsatz auf die Flüchtlingsunterkunft<br />

werfen. In Hanau demonstrieren 3 000<br />

Menschen gegen rechtsradikale Gewalt.<br />

Schlaf, den er am Sonntag nachholte,<br />

falls es die Arbeit zuließ. Oft<br />

mussten der Vertriebschef <strong>und</strong> seine<br />

Mitarbeiter die Zeitungen selbst<br />

austragen, weil es in manchen Orten<br />

noch keine Austräger gab.<br />

Abends widmeten sie sich dann<br />

noch der Abo-Werbung, klingelten<br />

Schnee habe ich die Zeitung bisher<br />

immer pünktlich ausgetragen“,<br />

sagt der Rentner nicht ohne<br />

Stolz.<br />

70 Jahre ist Heinrich Link inzwischen<br />

alt <strong>und</strong> erfreut sich bester<br />

Ges<strong>und</strong>heit.<br />

Morgens an die<br />

frische Luft zu<br />

kommen sei<br />

sein Rezept für<br />

ein intaktes Immunsystem.<br />

Seit vielen Jahren<br />

hatte er weder<br />

Schnupfen<br />

noch eine Grippe.<br />

In <strong>20</strong> Jahren<br />

GNZ hat er sich<br />

niemals krank<br />

gemeldet. „Man<br />

muss unverwüstlich<br />

sein,<br />

um diese Arbeit<br />

zu machen.“<br />

Nur einmal hat<br />

er im wahrsten<br />

Sinne des Wortesdaniedergelegen.<br />

Auf<br />

1993<br />

an jeder Haustür. Dabei<br />

erlebten sie Kritik <strong>und</strong><br />

Lob in extremen Formen.<br />

„Wir wurden<br />

manchmal aufs<br />

Übelste beschimpft<br />

<strong>und</strong> ein paar Minuten<br />

später mit Lob<br />

überschüttet.“ Der<br />

Wirt des „Flörsbacher<br />

Hofes“ lud ihn <strong>und</strong><br />

seinen Kollegen<br />

Klaus Schmitt<br />

zum Essen<br />

ein.<br />

Andererseits<br />

habe der Jossgründer<br />

Altbürgermeister Korn einen<br />

Schlappen nach Klaus<br />

Schmitt geworfen, weil er sich am<br />

Morgen über einen Artikel in der<br />

GNZ geärgert hatte. Doch der Ehrenmann<br />

entschuldigte sich am<br />

nächsten Tag. In dieser Zeit befand<br />

sich die Vertriebsabteilung noch in<br />

Schnee <strong>und</strong> Eis war er<br />

ausgerutscht <strong>und</strong> gestürzt.<br />

Link brach<br />

sich zwei Rippen.<br />

„Wochenlang hatte<br />

ich Schmer-<br />

+ + + Robert Ruppel wird Bürgermeister in Jossgr<strong>und</strong><br />

+ + + Stasi-Verdacht gegen den ehemaligen Hanauer<br />

B<strong>und</strong>estagsabgeordneten Gerhard Flämig + + + Gelnhäuser<br />

Burckhardthaus feiert 100. Geburtstag (Foto)<br />

+ + + Umstrittenes Wächtersbacher Frauenhaus<br />

öffnet seine Pforten + + + Theo Ratzka bleibt Bürgermeister<br />

in Linsengericht + + + Brandstiftung:<br />

Kinzighalle Roth in Flammen + + + Müllchaos dank<br />

Dualem System + + + ICE rast in Hailer in Gleisarbeitergruppe:<br />

zwei Tote + + + Rudolf Walther zum<br />

einzigen Gründauer Ehrenbürger ernannt + + +<br />

einer umgebauten Garage in Altenmittlau.<br />

Das sei nicht weiter<br />

schlimm gewesen, da die meisten<br />

Mitarbeiter ohnehin den ganzen<br />

Tag auf Achse waren. Die GNZ<br />

wurde damals noch in Wetzlar gedruckt.<br />

„Zwei- bis dreimal in der<br />

Woche bin ich nachts dorthin gefahren.<br />

Mal fehlte eine <strong>Druck</strong>platte,<br />

mal gab es andere technische<br />

Probleme.“ Vor <strong>20</strong> Jahren war die<br />

Computertechnik noch nicht so<br />

weit fortgeschritten, dass die Dateien<br />

über schnelle Datenleitungen<br />

hätten übermittelt werden<br />

können. Ein Fahrer packte die<br />

druckfertigen Filme ins Auto <strong>und</strong><br />

raste damit in die Stadt an der<br />

Lahn – bei Nebel, Regen, Schnee<br />

oder Glatteis. Der Fahrer war fast<br />

immer pünktlich in der <strong>Druck</strong>erei<br />

<strong>und</strong> brachte die Zeitungen stets sicher<br />

mit zurück nach Freigericht.<br />

Apropos Glatteis. An einem Tag<br />

mit Blitzeis in der Nacht verunglückten<br />

sechs von sieben Kurierfahrern.<br />

Ähnliches Pech hatte ein<br />

GNZ-Fahrer, der mit seinem Wagen<br />

innerhalb von drei Tagen zwischen<br />

Waldensberg <strong>und</strong> Wittgenborn<br />

gleich zwei kapitale Keiler<br />

erlegte <strong>und</strong> damit zwei Totalschäden<br />

produzierte.<br />

Für eine Verzögerung bei der<br />

Auslieferung sorgte ein anderer<br />

Fahrer. Der wähnte nachts zwischen<br />

Altenmittlau <strong>und</strong> Niedermittlau<br />

seinen Vertriebsleiter hinter<br />

sich <strong>und</strong> versuchte ihn durch<br />

das Fahren von Schlangenlinien<br />

davon in Kenntnis zu setzen, dass<br />

er die Verfolgungsfahrt durchschaut<br />

habe. Er w<strong>und</strong>erte sich<br />

zen“, berichtet er von seinem<br />

Leid. Die GNZ verteilt hat er<br />

trotzdem. „Er fuhr das Auto<br />

<strong>und</strong> sein Sohn steckte die<br />

Zeitungen in die Rohre.“<br />

Früher arbeitete<br />

Link auf dem Bau<br />

<strong>und</strong> war<br />

nicht schlecht, als der vermeintliche<br />

Kollege ihn überholte <strong>und</strong><br />

ihm aus einem grün-weißen Wagen<br />

die Kelle „Stopp! Polizei!“<br />

vorhielt. Die Ordnungshüter<br />

mochten dessen Beteuerungen<br />

nicht glauben, sondern vermuteten,<br />

dass Alkohol im Spiel gewesen<br />

sei. Erst als der Fahrer ins<br />

Röhrchen geblasen hatte, dieses<br />

aber 0,0 Promille anzeigte, durfte<br />

er nach einer strengen Ermahnung<br />

weiterfahren.<br />

Gerne erinnert sich Ronald<br />

Schmidt an die „Schlachtfeste“<br />

<strong>und</strong> „Dämmerschoppen“ der<br />

GNZ. „Ich feiere gerne mit den<br />

Leuten, es ist immer wieder ein<br />

riesiger Spaß.“ Das erste<br />

„Schlachtfest“ fand seinerzeit in<br />

Mauswinkel statt. Die Bürger waren<br />

begeistert <strong>und</strong> entrissen den<br />

Werbern förmlich die Abo-Scheine.<br />

Die überschwängliche Feier<br />

endete tief in der Nacht nach ausschweifendem<br />

Alkoholgenuss,<br />

sodass das GNZ-Team die Heimfahrt<br />

in der Regel mit dem Taxi<br />

antreten musste.<br />

„Ich habe mein ganzes Leben auf<br />

die GNZ ausgerichtet“, sagt Ronald<br />

Schmidt. Möglich sei dies nur<br />

durch zwei Dinge: Zum einen verbindet<br />

Schmidt eine Fre<strong>und</strong>schaft<br />

mit Verleger Ehrhard <strong>Naumann</strong>,<br />

die von unbedingtem Vertrauen geprägt<br />

ist. „Er lässt mir freie Hand.<br />

Ich weiß das zu schätzen <strong>und</strong> nutze<br />

es im Sinne des Unternehmens.“<br />

Zum anderen ist es Ronald<br />

Schmidts Frau: „Sie steht hinter<br />

mir <strong>und</strong> meiner Arbeit <strong>und</strong> – wenn<br />

nötig – schützend vor mir.“<br />

Sprengmeister. Nebenbei führte er<br />

eine Landwirtschaft. Nach einem<br />

Arbeitsunfall wurde der dienstälteste<br />

GNZ-Austräger Frührentner<br />

<strong>und</strong> suchte eine Aufgabe. Deshalb<br />

begann er morgens die Zeitungen<br />

auszutragen.<br />

„Ich kenne im Dorf jeden H<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> seinen Halter <strong>und</strong> weiß, wie<br />

ich mich zu verhalten habe.“<br />

Ernstlich gebissen wurde Link<br />

noch nie, aber verrissene Hosen<br />

gab es schon das eine oder andere<br />

Mal.<br />

Heinrich Link erinnert sich gerne<br />

an die „Großereignisse“ in Lichenroth<br />

wie den „GNZ-Dämmerschoppen“,<br />

doch auch schwere Unfälle<br />

haben sich eingeprägt. Vor<br />

mehr als zehn Jahren stürzte bei<br />

Bermuthshain ein Flieger ab. Damals<br />

gab es vier Tote.Vor zwei Jahren<br />

stürzte ein Flugzeug auf einen<br />

Lichenröther Acker; zwei Insassen<br />

kamen ums Leben.<br />

Urlaub gönnt sich Heinrich Link<br />

in der Regel nur in der Weihnachtszeit.<br />

„Dann will auch ich<br />

mal meine Ruhe haben <strong>und</strong> ausschlafen.“<br />

Knapper Sieg für<br />

Eyerkaufer<br />

Wahljahr: Die SPD verliert bei der Kommunalwahl<br />

im Kreis an Boden. Die Verluste gehen nicht zu<br />

Gunsten der CDU, sondern der Reps. Kurz darauf<br />

folgen die Landratswahlen: Amtsinhaber Karl<br />

Eyerkaufer (SPD) siegt knapp mit 50,75 Prozent<br />

der Stimmen gegen Christdemokrat Hubert Müller.<br />

Der Verlierer darf zum Trost den Posten des<br />

Vizelandrats übernehmen.

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