20 jahre - Druck-und Pressehaus Naumann KG
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Verleger Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />
Der Zeitungsgründer<br />
Seite 2<br />
Januar <strong>20</strong>08<br />
Von A bis Z:Wie die GNZ entsteht<br />
Ein ganz normaler Produktionstag<br />
Seiten 8 <strong>und</strong> 9<br />
Aus dem Ordner „Nonstop Nonsens“<br />
Die schönsten Stilblüten<br />
Seite 15<br />
ERSTE CHEFREDAKTEURE ERINNERN SICH<br />
Vom Aufbau einer Redaktion<br />
Wie stampft man in kurzer Zeit aus journalistischem<br />
Niemandsland eine Tageszeitung aus dem Boden? Das war<br />
die schwierige Frage, vor der Thomas Witzel, GNZ-Chefredakteur<br />
von 1988 bis 1990, stand. Gar nicht so einfach, wie<br />
auch sein Nachfolger Uwe Amrhein erfuhr. (Seite 4)<br />
HOF, HÖFLER UND MILTENBERGER<br />
Abonnenten der ersten St<strong>und</strong>e<br />
Der langjährige Kreistagsvorsitzende Albert Hof, Pfarrer<br />
Hans Höfler <strong>und</strong> Unternehmer Rainer Miltenberger<br />
haben eines gemeinsam: Sie bestellten im Dezember 1987<br />
die GNZ, ehe sie überhaupt erschienen war. Seitdem<br />
halten sie der Zeitung, wie viele andere, die Treue. (Seite 5)<br />
PETER HUFNAGEL ÜBER DEN BERUF SETZER<br />
Zeitungsseiten als Puzzlespiel<br />
Als die erste GNZ erschien, war in der Setzerei noch Kleben<br />
angesagt. Peter Hufnagel arbeitet seit fast 30 Jahren im<br />
<strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong> <strong>Naumann</strong>. Er sagt: „Der Beruf, den<br />
ich heute ausübe, hat mit dem, was ich 1960 gelernt habe,<br />
nichts mehr zu tun.“ (Seite 5)<br />
LOGISTIK DER VERTEILUNG<br />
Der lange Weg zum Briefkasten<br />
Die Verteilung der GNZ ist eine logistische Meisterleistung<br />
<strong>und</strong> heute wie vor <strong>20</strong> Jahren ein Knochenjob.<br />
Vertriebsleiter Ronald Schmidt kann ein Lied davon<br />
singen. Abhängig ist er von absolut zuverlässigen<br />
Austrägern. Einer von ihnen ist Heinrich Link. (Seite 6)<br />
PETER MAYER ÜBER DAS SEITENPLANEN<br />
Feilschen wie auf einem Basar<br />
Die tägliche GNZ muss alle gewünschten Seiten <strong>und</strong><br />
Anzeigen enthalten, druckbar <strong>und</strong> im Konzept erkennbar<br />
sein. Die Seitenplanung ist nicht umsonst bei „Bote“-Chef<br />
Peter Mayer im „Ingenieurbüro“ beheimatet. Dort geht es<br />
bisweilen zu wie auf einem orientalischen Basar. (Seite 10)<br />
GNZ-DICHTER FRITZ WALTHER<br />
Der Poet des kleinen Mannes<br />
Ob lustig, nachdenklich, kritisch oder melancholisch – es<br />
gibt keine Stimmung <strong>und</strong> kein Thema, das er nicht<br />
aufgreift. Fritz Walther verführt die Leser der GNZ seit<br />
13 Jahren mit seinen Gedichten. Auch wenn er das Wort<br />
„Kult“ nicht mag – den Status hat er längst. (Seite 10)<br />
ATTRAKTIVE PREISE ZU GEWINNEN<br />
Das große Jubiläums-Quiz<br />
<strong>20</strong> Fragen r<strong>und</strong> um die Zeitung gilt es beim GNZ-Jubiläums-<br />
Quiz richtig zu beantworten. Zu gewinnen gibt es<br />
attraktive Preise: 5x2 Karten für „Das Phantom der Oper“<br />
<strong>und</strong> 3x2 Karten für „Der Herr der Ringe“, außerdem<br />
Drei-Monats-Abos für die GNZ. (Seite 11)<br />
IM LOKALEN DAS HANDWERK GELERNT<br />
Karrierestart bei der GNZ<br />
Sie arbeiten beim „Stern“ <strong>und</strong> beim „Kicker“, bei „SAT1“<br />
oder als Pressechef bei 1860 München. Gemeinsamkeit:<br />
Ihre journalistische Karriere starteten sie bei der GNZ.<br />
Acht Aufsteiger erinnern sich an die „gute alte Zeit“ <strong>und</strong><br />
erzählen von ihrem heutigen Leben. (Seiten 12 <strong>und</strong> 13)<br />
MITARBEITER GEBEN PERSÖNLICHES PREIS<br />
Fragebögen mal anders<br />
Anlässlich der Jubiläumsausgabe beantworten 34 GNZ-<br />
Mitarbeiter, die im ständigen Kontakt mit Lesern <strong>und</strong><br />
K<strong>und</strong>en stehen, fünf Fragen <strong>und</strong> posieren auf einem<br />
Kinderbild. Die gesamte Belegschaft hat sich außerdem<br />
auf einem Gruppenfoto im GNZ-Kultursaal verewigt.
Seite 2 Januar <strong>20</strong>08<br />
<strong>20</strong> JAHRE<br />
Liebe Leser,<br />
„ganz Gallien ist von den Römern<br />
besetzt. Ganz Gallien?<br />
Nein! Ein von unbeugsamen Galliern<br />
bevölkertes Dorf hört nicht<br />
auf,Widerstand zu leisten...“<br />
Mit diesen Sätzen beginnt jeder<br />
Asterix-Band.<br />
Genau wie dieses gallische Dorf<br />
mag sich auch die GNZ vor nichts<br />
<strong>und</strong> niemandem beugen. Im hart<br />
umkämpften Zeitungsmarkt von<br />
Gegnern am liebsten totgesagt<br />
oder mindestens misstrauisch<br />
beäugt, von empfindlichen Zeitgenossen<br />
mit Missachtung gestraft,<br />
sind wir stolz darauf, dass sich der<br />
Widerstand gelohnt hat.<br />
Die GNZ war schon immer ein<br />
bisschen anders als andere Zeitungen.<br />
Nicht nur aktueller <strong>und</strong><br />
näher dran, sondern auch frecher,<br />
bissiger, bunter <strong>und</strong> schriller, oft<br />
an der Grenze dessen, was mancher<br />
schon als nicht mehr zumutbar<br />
empfindet. Nicht auszudenken,<br />
dass es an einem Montag keine<br />
erbosten Reaktionen auf die<br />
„Polituren“ vom Samstag gäbe!<br />
Genau das macht den Reiz aus,<br />
für die GNZ zu arbeiten. In der<br />
Anfangszeit vor <strong>20</strong> Jahren als wilder<br />
Haufen zusammengewürfelt,<br />
erfreut sich das Team immer noch<br />
einer gewissen Form von Anarchie,<br />
die für immer neue Kreativität<br />
sorgt.<br />
Das Team der GNZ ist ein verschworener<br />
Haufen. Ein ziemlich<br />
großer dazu. Über 130 festangestellte<br />
Mitarbeiter, vom Anzeigendisponent<br />
bis zum Redakteur,<br />
vom Setzer bis zum <strong>Druck</strong>er, produzieren<br />
die Zeitung täglich in<br />
Gelnhausen, flankiert von H<strong>und</strong>erten<br />
freier Mitarbeiter <strong>und</strong> Aushilfskräften.<br />
Dieser verschworene<br />
Haufen macht sein Ding, geht seinen<br />
Weg. Und das ausgesprochen<br />
erfolgreich: Seit zehn Jahren ist<br />
die GNZ unangefochtener Marktführer<br />
in ihrer Region. Darauf<br />
sind wir besonders stolz.<br />
Der Erfolg ist freilich nicht nur<br />
dem Team zu verdanken, das die<br />
Zeitung produziert, sondern vor<br />
allem den Menschen, die sie lesen.<br />
Die GNZ hat eine gewachsene<br />
„Fan-Gemeinde“. Ihnen, liebe Leser,<br />
gilt an dieser Stelle unser<br />
herzlichster Dank, dass Sie uns so<br />
verlässlich die Treue halten!<br />
Einblicke, Karrieren<br />
<strong>und</strong> Stilblüten<br />
<strong>20</strong> Jahre sind ein Gr<strong>und</strong> zum<br />
Feiern. Wir tun dies mit einer Jubiläumsbeilage,<br />
an der das gesamte<br />
Team lange <strong>und</strong> intensiv gearbeitet<br />
hat.<br />
Mit Jubiläumsbeilagen ist das<br />
so eine Sache: Man mag sich nicht<br />
Firmengründer, Tageszeitungsgründer,<br />
Verleger <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />
Alter: 63<br />
Lieblingslektüre: Geschichte <strong>und</strong> Geschichten längst<br />
vergangener Zeiten<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Nordsee <strong>und</strong> Skandinavien<br />
Schönster Fleck im MKK: Fernblick Freigericht-Neuses,<br />
„Paradies“ Roth <strong>und</strong><br />
„Bergschlösschen“ Gelnhausen<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... Günther Jauch<br />
selbst bejubeln, aber doch die<br />
Freude über das Ereignis k<strong>und</strong>tun.<br />
Man mag sich nicht wiederholen<br />
<strong>und</strong> damit schon gar nicht<br />
die Leser langweilen.<br />
Was also tun?<br />
Wir präsentieren Ihnen einen<br />
bunten Mix. Vor allem stellen wir<br />
uns Ihnen vor. Zum einen mit kleinen<br />
Fragebögen. Eine Auswahl von<br />
34 GNZ-Mitarbeitern, die in besonders<br />
engem Kontakt zu K<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> Lesern stehen, geben etwas<br />
von sich selbst preis – zum<br />
Beispiel, wie sie als Kind aussahen.<br />
Außerdem erfahren Sie, warum<br />
Verleger Ehrhard <strong>Naumann</strong> sich<br />
die Gründung einer Tageszeitung<br />
viel einfacher vorgestellt hat, wie<br />
die GNZ vor <strong>20</strong> Jahren zusammengeklebt<br />
wurde, warum manches<br />
Wildschwein für die GNZ sein<br />
Leben lassen musste, <strong>und</strong> wie es<br />
ist, bei Wind <strong>und</strong> Wetter morgens<br />
um 5 die Zeitung auszutragen.<br />
Die GNZ ist immer auch Talentschmiede<br />
gewesen. Davon zeugen<br />
die vielen Karrieren, die im Main-<br />
Kinzig-Kreis ihren Lauf nahmen.<br />
Acht von ihnen stellen wir in dieser<br />
Ausgabe vor. Außerdem<br />
blicken die beiden ersten Chefredakteure<br />
auf die besonders turbulente<br />
<strong>und</strong> anekdotenreiche „gute<br />
alte Zeit“ zurück.<br />
Wer so gerne <strong>und</strong> viel austeilt<br />
wie die GNZ, muss auch hart im<br />
Nehmen sein. Zu diesem Selbstverständnis<br />
gehört, dass wir unsere<br />
Fehler veröffentlichen. Und<br />
zwar ohne, dass uns jemand<br />
zwingt. Dazu gehört aber auch ein<br />
blauer, prall gefüllter Leitz-Ordner,<br />
der wohlbehütet in einem<br />
Schrank in der hintersten Ecke<br />
der Redaktion steht. Inhalt: die<br />
peinlichsten Pannen, die kuriosesten<br />
Stilblüten – von der<br />
„Radtour zur Basilikum“ bis zum<br />
„Grillen des Kreisvorstandes“,<br />
vom „entflogenen Kater“ bis zum<br />
„Rauchen von Kindern“. Für die<br />
schönsten – oder, wenn man will,<br />
schlimmsten – dieser Aussetzer<br />
haben wir eine ganze Seite Platz<br />
geschaffen.<br />
Genug der Vorrede. Im Namen<br />
des gesamten GNZ-Teams wünsche<br />
ich Ihnen viel Spaß bei der<br />
Lektüre!<br />
Thomas Welz<br />
Chefredakteur<br />
Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />
Was mich nervt: Immer mehr Bürokratie führt zu<br />
persönlicher Unfreiheit.<br />
„Das habe ich mir<br />
alles viel leichter vorgestellt“<br />
Zeitungsgründer <strong>und</strong> Verleger Ehrhard <strong>Naumann</strong> über den Wahnsinn GNZ<br />
Wenn Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />
von sich sagt, er habe<br />
„schon früh vorne gestanden“,<br />
dann ist das wörtlich zu<br />
verstehen. Als Messdiener lernte er<br />
in seiner Heimatgemeinde Altenmittlau,<br />
sich vor vielen Menschen<br />
zu behaupten. Eine Eigenschaft,<br />
die den heute 63-Jährigen bereits<br />
in jungen Jahren auszeichnete.<br />
Nicht umsonst engagierte er sich<br />
schon früh als Leiter katholischer<br />
Jugendgruppen <strong>und</strong> später als Vorsitzender<br />
der Kolpingsfamilie.<br />
Überhaupt hat der „Macher“<br />
Adolph Kolping mit seinen Vorstellungen<br />
der katholischen Soziallehre<br />
den Menschen <strong>und</strong> Unternehmer<br />
Ehrhard <strong>Naumann</strong> geprägt<br />
wie kein Zweiter. Noch heute<br />
ist er der Überzeugung: „Jeder<br />
sollte – unabhängig von seiner<br />
Herkunft – in seinem Leben eine<br />
faire Chance bekommen, die er<br />
dann allerdings auch nutzen<br />
muss.“<br />
Kind einer achtköpfigen<br />
Arbeiterfamilie<br />
<strong>Naumann</strong> weiß, wovon er<br />
spricht: Als Kind einer achtköpfigen<br />
Arbeiterfamilie, in der das<br />
Geld stets knapp war, wurde er<br />
nicht gefragt, ob er Verantwortung<br />
übernehmen möchte. Er musste.<br />
„Ich war deshalb auch immer gerne<br />
in der Öffentlichkeit, das hat<br />
mir gefallen.“<br />
In der Öffentlichkeit, die weit<br />
über die Kirche <strong>und</strong> seinen Heimatort<br />
hinausging, stand der Altenmittlauer<br />
spätestens, als er mit<br />
25 Jahren den ersten „Freigerichter<br />
Boten“ produzierte. Das war<br />
1969. Der gelernte Schriftsetzer<br />
hatte nach zwei Jahren Selbstständigkeit<br />
einen ersten publizistischen<br />
Meilenstein gesetzt.<br />
Die Erfolgsgeschichte des „Boten“,<br />
der heute in 39 Teilausgaben<br />
mit einer Gesamtauflage von<br />
417 000 Exemplaren erscheint,<br />
soll an dieser Stelle jedoch nicht<br />
erzählt werden, sondern die einer<br />
anderen Vision, die vor <strong>20</strong> Jahren<br />
wohlwollende Mitmenschen als<br />
„wagemutig“, weniger wohlwollende<br />
als „absurd“ bezeichneten:<br />
die Gründung der jüngsten eigenständigen<br />
Tageszeitung Deutschlands,<br />
der GNZ.<br />
Von der Idee<br />
zur Umsetzung<br />
Zum ersten Mal beschäftigte sich<br />
der Verleger mit der Idee, als er<br />
vom Verkauf des „Gelnhäuser Tageblatts“<br />
an den „Gießener Anzeiger“<br />
erfuhr. Damals setzte <strong>Naumann</strong><br />
zunächst auf eine mögliche<br />
Kooperation mit Gießen, zwischen<br />
„Gelnhäuser Tageblatt“ <strong>und</strong> dem<br />
„Gelnhäuser Boten“. Doch sein<br />
Vorstoß wurde in den internen Beratungen<br />
von den Gesellschaftern<br />
des Verlags Gießener Anzeiger abgelehnt.<br />
Auch der Versuch, die<br />
„Kinzigtal-Nachrichten“ zu erwerben,<br />
scheiterte.<br />
Ziemlich genau ein Jahr, bevor<br />
die erste GNZ erschien, reifte der<br />
Gedanke, in Eigenregie eine Tages-<br />
Oliver <strong>Naumann</strong><br />
Verleger <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />
Alter: 38<br />
zeitung herauszubringen. Neun<br />
Monate später, im Oktober 1987,<br />
fiel nach langen Beratungen mit<br />
Ehefrau Monika sowie den Söhnen<br />
Oliver <strong>und</strong> Jens die Entscheidung.<br />
Mit dem Partner Wetzlar-<strong>Druck</strong><br />
wurde <strong>Naumann</strong> handelseinig. Die<br />
Firma beteiligte sich am Verlag,<br />
wenngleich sie später wegen allzu<br />
langsamen Wachstums der GNZ<br />
wieder ausstieg.<br />
Die Philosophie des Verlegers,<br />
die bis heute gilt: „Eine Lokalzeitung<br />
muss so nah wie möglich an<br />
ihren Lesern sein.“<br />
So nah wie möglich<br />
am Leser<br />
Diese Vorgabe wurde<br />
mit Erscheinen<br />
der Erstausgabe am<br />
16. Januar 1988<br />
umgehend realisiert.<br />
Mit Frühschoppen<br />
auf Dorffesten,<br />
GNZ-Schlachtfesten<br />
<strong>und</strong> den berühmtberüchtigten<br />
GNZ-<br />
Sportfesten kam die<br />
Zeitung zu ihren Lesern<br />
<strong>und</strong> mit ihnen ins<br />
Gespräch.<br />
Doch aller Anfang<br />
war schwerer als erwartet,<br />
wie der Verleger<br />
heute freimütig einräumt:<br />
„Wir haben<br />
zwei Wochen lang die<br />
GNZ in einer Auflage<br />
von 80 000 Exemplaren<br />
kostenlos an alle Haushalte<br />
verteilt. Meine Hoffnung<br />
war, dass jeder Zehnte die<br />
Zeitung behält.“ Ab einer Auflage<br />
von 8 000, so <strong>Naumann</strong>s Rechnung,<br />
wäre die GNZ wirtschaftlich<br />
zu betreiben. Eine Rechnung, die<br />
erst zehn Jahre später aufgehen<br />
sollte. Bis dahin galt es, lange<br />
Durststrecken zu überstehen.<br />
Tatsächlich bestellten nach 14tägiger<br />
kostenloser Belieferung<br />
nicht die erhofften 8 000 Leser die<br />
GNZ im Abo, sondern ganze 600.<br />
„Ich war nicht nur enttäuscht, ich<br />
Lieblingslektüre: GNZ <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>sätzlich Zeitungen <strong>und</strong><br />
Zeitschriften<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Norddeutschland, Schweiz <strong>und</strong> überall, wo<br />
sich meine Familie wohlfühlt<br />
Schönster Fleck im MKK: Fernblick in Freigericht-Neuses, Schloss<br />
Ramholz, Platte zwischen Wächtersbach<br />
<strong>und</strong> Birstein<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... Ich trinke kein Bier, aber ein lockeres<br />
Gespräch würde ich gerne mit Thomas<br />
Gottschalk führen.<br />
Was mich nervt: Die zunehmende Regulierungswut <strong>und</strong><br />
Entmündigung durch Staat <strong>und</strong><br />
Rechtsprechung, die zu immer mehr<br />
Unfreiheit <strong>und</strong> Verantwortungslosigkeit führt<br />
war niedergeschmettert“, erinnert<br />
sich der Verleger.<br />
Nach dem ersten Quartal zählte<br />
die GNZ r<strong>und</strong> 1<strong>20</strong>0 Abonnenten.<br />
Weitere 250 Exemplare wurden<br />
täglich an Kiosken <strong>und</strong> in Geschäften<br />
verkauft. Die nackten Zahlen<br />
nach einem Jahr sahen kaum besser<br />
aus: 1779 Abonnenten, dazu<br />
durchschnittlich<br />
443 täglich<br />
verkaufte<br />
Zeitungen.<br />
„Ich habe<br />
mir das<br />
GNZ-Verleger Ehrhard <strong>Naumann</strong> an der neuen CTP-Anlage.<br />
alles viel leichter vorgestellt“, sagt<br />
Ehrhard <strong>Naumann</strong> heute. „Die ersten<br />
Jahre waren härteste Pionierarbeit.<br />
Am schlimmsten war, dass<br />
mir einfach das Kapital gefehlt<br />
hat.“<br />
Die GNZ nimmt<br />
Fahrt auf<br />
Immerhin lief der „Bote“ weiter<br />
gut. Ausfälle bei der GNZ konnten<br />
Ganzseitige<br />
Werbung für das<br />
neue Medium<br />
Für die neue GNZ wurde vor<br />
dem Ersterscheinungstag kräftig<br />
die Werbetrommel gerührt.<br />
Mit ganzseitigen Anzeigen im<br />
„Boten“ wurde die Lust auf<br />
das neue Medium bereits Wochen<br />
im Voraus geweckt. Als<br />
Symbol für den hohen Anspruch,<br />
den der Verlag insbesondere<br />
an den Lokalsport<br />
stellte, diente kein Geringerer<br />
als „Kaiser Franz“. Kurz vor<br />
dem Startschuss wechselten<br />
die Motive: „Der Countdown<br />
läuft“, hieß es, ebenfalls ganzseitig,<br />
<strong>und</strong> die Tage wurden gezählt.<br />
auf diese Weise zum Teil kompensiert<br />
werden.<br />
Im zweiten <strong>und</strong> dritten Jahr kam<br />
die GNZ allmählich in Fahrt: Im<br />
Januar 1990 wurden 3103 Abonnenten<br />
gezählt, im Januar 1991<br />
bereits 4172. Von da an ging die<br />
Auflage stetig bergauf. Nach zehn<br />
Jahren war die GNZ in ihrer Region<br />
Marktführer – <strong>und</strong> ist es bis<br />
heute geblieben.<br />
Auf den großen Erfolg<br />
der Tageszeitung ist der<br />
Verleger immer noch<br />
stolz. Schließlich war<br />
sie von Beginn an „sein<br />
Baby“. Dass die GNZ als Instanz<br />
im lokalen Geschehen gilt <strong>und</strong> sich<br />
einer treuen Leserfamilie erfreut,<br />
hat für Ehrhard <strong>Naumann</strong> einen<br />
einfachen Gr<strong>und</strong>: „Weil wir nicht<br />
nur vor Ort produzieren, sondern<br />
die meisten Mitarbeiter auch aus<br />
der Region kommen <strong>und</strong> hier leben,<br />
sind wir tatsächlich näher<br />
dran an den Menschen.“<br />
Die Mischung aus Heimatverb<strong>und</strong>enheit,<br />
kritischer <strong>und</strong> biswei-<br />
Jochen Großmann<br />
Mitglied der Geschäftsführung<br />
Alter: 34<br />
len bissiger Berichterstattung stellt<br />
für den Verleger keinen Widerspruch<br />
dar. Im Gegenteil: „So lange<br />
niemand in seiner Ehre verletzt<br />
wird, stehe ich voll hinter der Funktion<br />
einer Tageszeitung – dass sie<br />
genau hinschaut <strong>und</strong>, wenn nötig,<br />
auch austeilt. Wer einen Missstand<br />
anprangert, zeigt damit schließlich,<br />
dass ihm das, worüber er schreibt,<br />
auch etwas bedeutet.“<br />
Trotz aller Widrigkeiten, insbesondere<br />
in der Aufbauphase, gab<br />
der Erfolg dem Gründer <strong>und</strong> Pionier<br />
Recht. Ehrhard <strong>Naumann</strong>s Fazit:<br />
„Unsere Heimat wollte ihre eigene<br />
Zeitung – <strong>und</strong> die hat sie bekommen.<br />
Durch geordnete Übergabe<br />
an die nächste Generation<br />
<strong>und</strong> Beteiligung der Verlagsgesellschaft<br />
Madsack wurde endgültig<br />
auch die Zukunft gesichert. Und<br />
darauf bin ich besonders stolz.“<br />
Lieblingslektüre: Ernest Hemingway, Rudolph Delson <strong>und</strong><br />
Ar<strong>und</strong>hati Roy<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Skandinavien <strong>und</strong> Südtirol (Dolomiten)<br />
Schönster Fleck im MKK: Die Weiherhöfe bei Wittgenborn,<br />
die Clubanlage Hof Trages<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ...Wladimir Putin <strong>und</strong> Gerhard Schröder<br />
Was mich nervt: Engstirniges Denken,<br />
umständliches Handeln
Januar <strong>20</strong>08 Seite 3<br />
<strong>20</strong> JAHRE<br />
Atomskandal zur Geburtsst<strong>und</strong>e<br />
Die ganze Welt blickte am<br />
15. Januar 1988 auf den<br />
Main-Kinzig-Kreis. Der<br />
Gr<strong>und</strong>: die Hanauer Firma Transnuklear.<br />
Der Vorwurf: Das Unternehmen<br />
habe Material zur Herstellung<br />
von Atomwaffen nach Pakistan<br />
<strong>und</strong> Libyen geliefert.<br />
Fieberhaft fahndeten damals die<br />
Behörden nach Belegen für den<br />
Verdacht. Eine auf Gefahrengut<br />
spezialisierte Einsatztruppe der<br />
Polizei kontrollierte jedes Fahrzeug,<br />
das das Werksgelände verließ.<br />
Große Zeitungen berichteten,<br />
Fernsehteams drehten, der B<strong>und</strong>estag<br />
debattierte. Zwar verdichteten<br />
sich Informationen, wonach es<br />
gängige Praxis gewesen sei, Uran<br />
auf hoher See umzudeklarieren –<br />
konkrete Beweise für einen Verstoß<br />
gegen den Atomwaffensperrvertrag<br />
gab es indes nicht.<br />
Geburtsst<strong>und</strong>e<br />
der GNZ<br />
Ein anderes bedeutendes Ereignis<br />
wäre bei so viel atomarem Wirbel<br />
beinahe ins Abseits geraten: die<br />
erste Ausgabe der GNZ. Eine neue<br />
Tageszeitung, genauer gesagt, eine<br />
Heimatzeitung mit dem Anspruch,<br />
aktuell <strong>und</strong> kritisch zu berichten –<br />
nicht nur über die Ereignisse der<br />
Welt, sondern vor allem über die<br />
Ereignisse in unmittelbarer Nachbarschaft.<br />
Die Heimatzeitung, so formulierte<br />
es Verleger Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />
in seinem Grußwort, sei nicht nur<br />
Übermittler der Nachrichten, sondern<br />
auch Mittler. Ein Mittler, der<br />
Transparenz schafft <strong>und</strong> Einblick<br />
in die Zusammenhänge zwischen<br />
weltweiter Ursache <strong>und</strong> lokaler<br />
(Aus-)Wirkung gewährt. „Das ist<br />
unser Anspruch <strong>und</strong> unsere Verpflichtung<br />
zugleich.“<br />
Viel Lob <strong>und</strong><br />
Anerkennung<br />
Für so hohe Ansprüche gab es<br />
Glückwünsche <strong>und</strong> Anerkennung<br />
gleichermaßen – von Rainer Krätschmer,<br />
damals noch Bürgermeister<br />
in Flörsbachtal, von Gründaus<br />
Bürgermeister Georg Meyer, der<br />
sich vom unternehmerischen Mut<br />
des Verlegers <strong>und</strong> den journalistischen<br />
Qualitäten der Redaktion eine<br />
Bereicherung des Informationsflusses<br />
versprach, ebenso wie Ehrhard<br />
<strong>Naumann</strong>s Wegbegleiter Bodo<br />
Käppel, damals Rathauschef in<br />
Hasselroth. Anerkennende Worte<br />
hatten auch die Oberhäupter Hermann<br />
Pfeifer (Biebergemünd) <strong>und</strong><br />
Hugo Metzler (Bad Orb) übrig.<br />
Freigerichts Bürgermeister Walter<br />
Streb gratulierte zu dem mutigen<br />
Schritt ebenso wie Jürgen Michaelis<br />
(Gelnhausen) sowie die Kollegen<br />
aus Rodenbach (Karlheinz Seikel),<br />
Ronneburg (Friedhelm Kleine)<br />
<strong>und</strong> Neuberg (Uwe Hofmann).<br />
Letzterer freute sich auf mehr gut<br />
aufgemachte <strong>und</strong> packend geschriebene<br />
kommunalpolitische<br />
Artikel. Wächtersbachs Rathauschef<br />
Heinrich Heldmann sprach<br />
von einer beeindruckenden Aufmachung<br />
<strong>und</strong> der umfassenden Berichterstattung<br />
der GNZ. Seine<br />
Einschätzung: „Eine sehr akzeptable<br />
neue Informationsquelle.“<br />
Landrat Karl Eyerkaufer stattete<br />
der GNZ drei Tage nach ihrer<br />
„Geburt“ einen Besuch ab <strong>und</strong> erzählt:<br />
„Früher habe ich auch Zeitungen<br />
ausgetragen.“ Passender-<br />
Am 16. Januar 1988 erscheint die erste Ausgabe der GNZ<br />
weise brachte just in dem Moment,<br />
als das Kreisoberhaupt die Redaktion<br />
betrat, ein Zeitungsjunge ein<br />
Bündel von GNZ-Exemplaren<br />
herein. Das weckte beim Landrat<br />
Kindheitserinnerungen.<br />
Fernsehteam<br />
dreht vor Ort<br />
Der neue Stern am Zeitungshimmel<br />
weckte auch das Interesse des<br />
Hessischen R<strong>und</strong>funks. Ungeachtet<br />
aller aktueller Termine rückten<br />
Reporter <strong>und</strong> Kameraleute an, um<br />
bei der Geburtsst<strong>und</strong>e der Gelnhäuser<br />
Neuen Zeitung mit von der<br />
Partie zu sein. Redakteur Harald<br />
Henn <strong>und</strong> seine Kollegen besuchten<br />
das <strong>Pressehaus</strong>, begleiteten die<br />
Redakteure bei den Recherchen<br />
vor Ort <strong>und</strong> filmten den Weg eines<br />
Artikels von der ersten Zeile über<br />
den <strong>Druck</strong> bis hin zur Auslieferung.<br />
Sogar der „Tagesschau“ war<br />
die neu gegründete Zeitung aus<br />
dem Main-Kinzig-Kreis eine aktuelle<br />
Meldung wert.<br />
Eine Welt<br />
stürzt zusammen<br />
Mit der Diskussion um Transnuklear<br />
stand natürlich das Tagesthema<br />
der Erstausgabe fest.<br />
Titel, Hintergründe, Kommentare,<br />
sogar Berichte auf den Lokalseiten<br />
beschäftigten sich mit dem Thema.<br />
„Das Vertrauen ist schwer erschüttert“,<br />
erklärte Karlheinz Weimar<br />
Zeitung, die mit der Zeit geht: Am 4. April 1991 verändert die GNZ zum ersten<br />
Mal ihr Gesicht (links). Essenz: Eine neue Schrift, mehr Platz zwischen den Spalten <strong>und</strong><br />
mehr Lokales auf der Titelseite. Zudem kommt Farbe ins Spiel. Am 22. Juni 1999 steckt die<br />
GNZ mit einer neu gestalteten Titelseite im Zeitungsrohr (Mitte). Eine umstrittene Layout-<br />
Änderung: Der Titelkopf mit dem Schriftzug „Gelnhäuser Neue Zeitung“ rutscht um acht<br />
im Exklusiv-Interview mit der<br />
GNZ. Obwohl der hessische Umweltminister<br />
wegen der dramatischen<br />
Ausweitung des Hanauer<br />
Nuklearskandals schon sehr früh<br />
nach Bonn musste, äußerte er sich<br />
per Telefon zu den Vorwürfen.<br />
Das taten andere auch.<br />
„Für mich stürzt eine ganze Welt<br />
zusammen“, sagte Hanaus Oberbürgermeister<br />
Hans Martin in einer<br />
Blitzumfrage der GNZ. Er<br />
fürchtete um das Ansehen der<br />
Stadt. Andere kommunale Oberhäupter<br />
sahen es eher gelassen.<br />
Linsengerichts Bürgermeister Theo<br />
Ratzka glaubte „höchstens fünf<br />
Leute betroffen“, <strong>und</strong> sein Rodenbacher<br />
Kollege Karlheinz Seikel<br />
befürchtete keine finanziellen Auswirkungen<br />
auf die Gemeinde; lediglich<br />
für die Arbeitnehmer werde<br />
es sehr hart. Deren Hilflosigkeit<br />
spiegelten die Kommentare beim<br />
Feierabendbier wider: „Die machen<br />
ja doch alle, was sie wollen.“<br />
Joschka Fischer<br />
im Interview<br />
Die Hanauer Nuklearbetriebe<br />
begleitete nicht nur die Erstausgabe<br />
der GNZ. Nachdem man die<br />
beiden Geschäftsführer der Nukem,<br />
Dr. Karl-Gerhard Hackstein<br />
<strong>und</strong> Peter Jelinek-Fink, beurlaubt<br />
hatte, stellte Joschka Fischer im<br />
Exklusiv-Interview mit der GNZ<br />
klar, dass dies nicht ausreiche. Er<br />
forderte, die Hanauer Unterneh-<br />
men unverzüglich zu schließen<br />
<strong>und</strong> die Ermittlungen auf alle Betriebe<br />
auszuweiten. Denn: „Der<br />
ganze Nuklearkomplex steht mittlerweile<br />
unter einem Generalverdacht.<br />
Dem der Bestechlichkeit,<br />
des Bruchs des Atomgesetzes <strong>und</strong><br />
anderer Rechtsvorschriften.Vor allem<br />
ist der Verdacht der Beteiligung<br />
an der illegalen Weiterverbreitung<br />
von waffenfähigem Spaltmaterial<br />
noch nicht ausgeräumt.“<br />
Atomkarussell<br />
dreht sich weiter<br />
Einen Tag später drohte Umweltminister<br />
Weimar mit der Stilllegung<br />
aller Atombetriebe, wenn<br />
die Hanauer nicht für ein Ende der<br />
Unregelmäßigkeiten sorgten <strong>und</strong><br />
die Aufsichtsbehörden weiterhin<br />
mangelhaft informierten. Der<br />
Landtag setzte nach einer Sondersitzung<br />
einen Untersuchungsausschuss<br />
ein, der die Sicherheit <strong>und</strong><br />
Entsorgung aller Atomanlagen in<br />
Hessen prüfen sollte.<br />
Die B<strong>und</strong>esregierung erklärte<br />
nach einer Kabinettssitzung, sie<br />
habe keinerlei Beweise für den<br />
„ungeheuerlichen Vorwurf“ gef<strong>und</strong>en,<br />
dass b<strong>und</strong>esdeutsche Firmen<br />
durch illegale Uranlieferungen an<br />
Libyen <strong>und</strong> Pakistan den Atomwaffensperrvertrag<br />
verletzt hätten.<br />
Auch der Hanauer Staatsanwaltschaft<br />
lagen keine Beweise vor. Einen<br />
Tag später setzte der B<strong>und</strong>estag<br />
einen parlamentarischen Un-<br />
tersuchungsausschuss zur Aufklärung<br />
ein.<br />
Neue Zulassungsstelle<br />
Vom Weltereignis zu den Nachrichten<br />
aus der Region: Aus der<br />
GNZ erfuhren die Gelnhäuser am<br />
Tag der Erstausgabe, dass für Autobesitzer<br />
der Barbarossastadt<br />
bald ein leidiges Kapitel enden<br />
würde: die ewig langen Wartezeiten<br />
beim Anmelden eines Autos.<br />
Die Heimatzeitung meldete, dass<br />
die Zulassungsstelle im zweiten<br />
Halbjahr 1988 ihre neuen Pforten<br />
öffnet. Elektronische Datenverarbeitung<br />
<strong>und</strong> Büros auf 1000 Quadratmetern<br />
sollten die Kehrtwende<br />
bringen.<br />
Horbachs Dorfplatz<br />
in Planung<br />
Ein paar Kilometer weiter in Freigericht:<br />
Die Heraeus-Elektroden<br />
GmbH plane den Abbau von Arbeitsplätzen,<br />
titelte die GNZ auf der<br />
entsprechenden Lokalseite der Erstausgabe.<br />
Die Folge: 135 Angestellte<br />
aus Freigericht müssten ins benachbarte<br />
Rodenbacher Werk, die Beschäftigtenzahlen<br />
vor Ort würden<br />
zurückgehen, Gewerbeeinnahmen<br />
einbrechen. Positiv dagegen die<br />
Meldung, dass sich der Horbacher<br />
Ortsbeirat auf ein Nutzungskonzept<br />
für die alte Kirche geeinigt hatte.<br />
Das Gebäude sollte Zentrum des<br />
Dorflebens werden. <strong>20</strong> Jahre später<br />
ist die alte Kapelle mit dem Dorfplatz<br />
als Zentrum des Vereinslebens<br />
nicht mehr wegzudenken.<br />
A66-Ausbau<br />
geht weiter<br />
„Planfeststellungsbeschluss ergeht<br />
noch im Frühjahr“, titelte die<br />
GNZ auf Seite 18 der Erstausgabe<br />
<strong>und</strong> machte damit besonders den<br />
Ahlern aus der Leipziger Straße<br />
(B<strong>und</strong>esstraße 40) Hoffnung, die<br />
seit September 1985 nicht aufgehört<br />
hatten, den weiteren Ausbau<br />
der A66 zu fordern. Hermann<br />
Frank, Leiter der Abteilung Technik<br />
im hessischen Ministerium für<br />
Wirtschaft,Technik <strong>und</strong> Verkehr in<br />
Wiesbaden <strong>und</strong> damit verantwortlich<br />
für den Straßenbau, hatte im<br />
Gespräch mit der GNZ den Planfeststellungsbeschluss<br />
für Frühjahr<br />
1988 zugesagt. Allerdings war es<br />
nicht das erste Planfeststellungsverfahren<br />
in der bewegten Geschichte<br />
dieses Autobahnabschnittes.<br />
Bereits 1981 war ein Beschluss<br />
am Einspruch des Steinauer Ortsteils<br />
Marborn gescheitert. Ein<br />
zweiter Anhörungstermin wurde<br />
nötig, ein zweites Planfeststellungsverfahren<br />
ebenfalls.<br />
Übernachtungszahlen<br />
steigen<br />
Eine andere Meldung sorgte ein<br />
paar Kommunen weiter für Aufruhr:<br />
der Ausbau des Lohrhauptener<br />
Mühlweges als Gemeindestraße.<br />
Die Friedens- <strong>und</strong> Umweltinitiative<br />
Flörsbachtal-Jossgr<strong>und</strong> hatte sich<br />
mit dem Thema auseinandergesetzt<br />
<strong>und</strong> befürchtete, die Bauplaner<br />
könnten die Sicherung des dort verlaufenden<br />
Schul- <strong>und</strong> Kindergartenweges<br />
außer Acht lassen.<br />
Positive Nachrichten dagegen in<br />
Bad Orb <strong>und</strong> Wächtersbach: Beide<br />
Kommunen vermeldeten erheblich<br />
gestiegene Übernachtungszahlen.<br />
Zentimeter nach unten. Den oberen Rand der Titelseite zieren Höhepunkte der Ausgabe als<br />
Anreißer mit Bild. Am 4. Juli <strong>20</strong>05 erscheint die GNZ erstmals in der heutigen Form<br />
(rechts). Zahlreiche Veränderungen haben das Blatt zu einer modernen <strong>und</strong> übersichtlichen<br />
Zeitung gemacht. Auf der Titelseite rückt der Titelkopf, deutlich entschlackt, wieder nach<br />
oben. Überschriften werden nicht mehr linksbündig gesetzt, sondern stehen in der Mitte.<br />
Joachim Sinsel<br />
Kaufmännischer Leiter<br />
Alter: 36<br />
Lieblingslektüre: Pixi-Bücher abends am Bett meines<br />
jüngsten Kindes<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Nordsee, Südtirol oder Toskana<br />
Schönster Fleck im MKK: Zuhause<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... lieben Fre<strong>und</strong>en – es kann aber auch ein<br />
Wein sein!<br />
Was mich nervt: Unehrlichkeit, Unzufriedenheit <strong>und</strong><br />
Ellenbogenmentalität<br />
Manfred Farr<br />
Marketingleiter<br />
Alter: 52<br />
Lieblingslektüre: Die GNZ<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Spanien<br />
Schönster Fleck im MKK: Am Sonnenberg in Hailer – w<strong>und</strong>erbarer<br />
Blick auf Gelnhausen<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... meiner Frau<br />
Was mich nervt: Unehrlichkeit, Unpünktlichkeit <strong>und</strong><br />
Worte, auf die keine Taten folgen<br />
Tanja Bruske-Guth<br />
Redakteurin (Gründau <strong>und</strong> Linsengericht)<br />
Alter: 29<br />
Lieblingslektüre: Diana Gabaldons Highland-Saga<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Tauchparadiese<br />
Schönster Fleck im MKK: Rüdigheim zur Faschingszeit<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ...Diana Gabaldon, aber lieber einen<br />
Cocktail, danke!<br />
Was mich nervt: Blitzer in 30er-Zonen<br />
Armin Wagner<br />
Redakteur (Spessart)<br />
Alter: 44<br />
Lieblingslektüre: Conrad Electronic<br />
Hauptkatalog <strong>20</strong>07/08<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Meine Gartenhütte<br />
Schönster Fleck im MKK: Die Grenze zum Wetteraukreis<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... einem Strohhalm<br />
Was mich nervt: Fragebögen
Seite 4 Januar <strong>20</strong>08<br />
<strong>20</strong> JAHRE<br />
Torsten Engel<br />
Assistent der Vertriebsleitung<br />
Alter: 33<br />
Lieblingslektüre: Dichtung <strong>und</strong> Zitate / Karl Bröger<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Nordsee (Sylt)<br />
Schönster Fleck im MKK: Garten des Elternhauses in Altenhaßlau<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... Uwe Seeler<br />
Was mich nervt: Unehrlichkeit <strong>und</strong> Unpünktlichkeit<br />
Heike Springer<br />
Mediaberaterin (Altkreis Schlüchtern)<br />
Alter: 48<br />
Lieblingslektüre: Leider komme ich nur im Urlaub zum<br />
Lesen, dann Sidney Sheldon <strong>und</strong><br />
Nora Roberts.<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Griechenland,Türkei, Südtirol<br />
Schönster Fleck im MKK: Mein Garten in Wahlert – ideal zum<br />
Relaxen<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... mit meinen Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> meiner Familie<br />
Was mich nervt: Ungerechtigkeit <strong>und</strong> Gleichgültigkeit<br />
Uwe Schnobl<br />
Träger- <strong>und</strong> Abonnentenverwaltung (Vertrieb)<br />
Alter: 23<br />
Lieblingslektüre: „Sakrileg“ (Dan Brown),<br />
„Herr der Ringe“ (J. R. R.Tolkien)<br />
Bevorzugtes Reiseziel: USA<br />
Schönster Fleck im MKK: Der Kühlschrank meiner Mutter<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... Michael Jordan<br />
Was mich nervt: Lustige Witzchen von meinen tollen<br />
Arbeitskollegen „Coco“ <strong>und</strong> „Balu“<br />
1988<br />
+ + + Manfred W.<br />
Franz wird zum<br />
Freigerichter Rathauschef<br />
gewählt +<br />
+ + Hormonskandal<br />
bei Kälberzüchtern<br />
+ + + Gelnhausens<br />
Altbürgermeister<br />
Dr. Hans Georg Kloz<br />
stirbt 77-jährig +<br />
+ + Klaus Traxel<br />
neuer Hasselrother<br />
Bürgermeister + + +<br />
Handballer des<br />
Turnvereins Gelnhausen steigen in die Zweite B<strong>und</strong>esliga<br />
auf + + + Monsignore Dr. Dr. Karl Biba<br />
stirbt mit 89 Jahren + + + Der Gelnhäuser Harald<br />
Schmid erläuft sich bei den Deutschen Meisterschaften<br />
im 400-Meter-Hürdenlauf seinen elften Titel<br />
– Vizemeister wird Vereinskollege Edgar Itt +<br />
+ + Freigerichter Gesamtschulleiter Helmut Zwergel<br />
geht nach <strong>20</strong> Jahren in den Ruhestand + + + SPD im<br />
Langenselbolder Stadtparlament spaltet sich: Selbolder<br />
Liste gegründet + + + Gelnhäuser Geschäftsmann<br />
Alois Tanzer fährt 700 Kilometer mit der Kutsche<br />
in die Partnerstadt Marling + + + Golfplatz am<br />
Wächtersbacher Weiherhof geplant + + + Deutschlands<br />
jüngste Tageszeitung: GNZ geht an den Start + + +<br />
Über die Gründer<strong>jahre</strong><br />
Von Thomas Witzel, Redaktionsleiter <strong>und</strong> Chefredakteur der GNZ von 1988 bis 1990<br />
Am Anfang war das Wort –<br />
<strong>und</strong> das Wort hieß Tageszeitung.<br />
Seit ich Mitte der<br />
achtziger Jahre mit Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />
zusammenarbeitete <strong>und</strong><br />
wenn die Expansionsarbeiten am<br />
„Gelnhäuser Boten“ es zeitlich irgendwie<br />
zuließen, beflügelte dieses<br />
T-Wort unsere Phantasien, spielten<br />
wir, am Anfang erst zögerlich, später<br />
immer konkreter <strong>und</strong> realistischer<br />
das Szenario durch.<br />
Der Markt, das war uns klar, war<br />
vorhanden – die Zeit, das verfestigte<br />
sich mit jedem Gespräch, durchaus<br />
reif. Und mit dem „Gelnhäuser<br />
Boten“, das war das Pf<strong>und</strong>, mit<br />
dem es zu wuchern galt, hatte man<br />
die „Hardware“, quasi den technisch-organisatorischen<br />
Unterbau,<br />
um ein Unternehmen zu starten,<br />
das zu damaliger Zeit ohne Beispiel<br />
in der gesamten Republik war: die<br />
Neugründung einer Tageszeitung.<br />
Bis es soweit war, musste allerdings<br />
noch einiges Wasser die Bach<br />
in Altenmittlau runterfließen. Und,<br />
wie es sich für einen Verleger, der<br />
mit dem Anspruch christlicher<br />
Gr<strong>und</strong>haltung lebte <strong>und</strong> arbeitete,<br />
gehörte – der „Segen von oben“<br />
war obligat.Weil das Vorhaben damals<br />
in aller M<strong>und</strong>e war <strong>und</strong> niemand<br />
draußen so recht wusste, ob<br />
die Zeitung eine Chance haben<br />
würde, machte ein gemeinsamer<br />
Fre<strong>und</strong> kurzerhand ein informelles<br />
Gespräch in meinem Wohnzimmer<br />
zur improvisierten Fürbitt-Andacht.<br />
„Herr“, sagte er, „vor Dir<br />
stehen der Verleger Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />
<strong>und</strong> sein Chefredakteur. Es<br />
geht um die Gründung einer Tageszeitung.<br />
Leg den beiden keine Steine<br />
in den Weg – wenn doch, dann<br />
gib ein Zeichen“. Es gab kein Zeichen.<br />
Der Zeitung stand nichts<br />
mehr im Weg.<br />
Die alles bestimmende Frage war<br />
fortan: Wie stampft man in kurzer<br />
Zeit <strong>und</strong> quasi aus journalistischem<br />
Niemandsland ein täglich erscheinendes<br />
Medium aus dem Boden.<br />
Denn bei aller Wertschätzung <strong>und</strong><br />
aller Akzeptanz des „Gelnhäuser<br />
Boten“ handelte es sich dabei nur<br />
um ein zeitungsähnlich aufgemachtes<br />
Wochenblatt, das zugegeben viele<br />
Kommunen in der Region als Bekanntmachungsorgan<br />
nutzten <strong>und</strong><br />
das darüber hinaus Vereinen <strong>und</strong><br />
Verbänden die Möglichkeit eröffnete,<br />
ihre Mitteilungen <strong>und</strong> Berichte<br />
zu veröffentlichen. Ein fester<br />
Stamm von Berichterstattern besuchte<br />
damals allerdings schon Termine<br />
<strong>und</strong> Veranstaltungen. Fotografen<br />
waren bei allen wichtigen Ereignissen<br />
vor Ort. Eine Zwischenlösung,<br />
auf die sich bei den Vorbereitungen<br />
für die neue Tageszeitung<br />
durchaus bauen ließ. Neuland war<br />
das künftige Terrain allerdings<br />
schon für die meisten.<br />
Ich erinnere mich an eines der ersten<br />
Treffen mit potenziellen Redaktionsmitarbeitern<br />
im Kantinenkeller<br />
des <strong>Druck</strong>hauses in Altenmittlau.<br />
An die 30 Augenpaare<br />
blickten uns da gespannt <strong>und</strong><br />
manchmal auch etwas unsicher<br />
entgegen, als Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />
<strong>und</strong> ich unsere Vorstellungen von<br />
Zeitung <strong>und</strong> journalistischer Arbeit<br />
erklärten. Die wenigsten hatten so<br />
etwas früher schon einmal gemacht.<br />
Ein paar junge Leute waren<br />
auch dabei, die sich vorstellen<br />
konnten, den Beruf des Journalisten<br />
zu ergreifen. Sie sollten später<br />
bei der GNZ ausgebildet werden,<br />
ein Volontariat absolvieren. Nicht<br />
wenige von ihnen arbeiten heute<br />
als Redakteure in der ganzen Republik<br />
oder sind in anderen Medienberufen<br />
erfolgreich.<br />
Der Personalsuche waren lange<br />
Gespräche mit dem „Bote“-<strong>Druck</strong>partner<br />
Wetzlar-<strong>Druck</strong> vorausgegangen.<br />
Hier, im Mittelhessischen,<br />
hatte man schon lange Erfahrungen<br />
im Tageszeitungsgeschäft. Als<br />
Herausgeber der „Wetzlarer<br />
Neuen Zeitung“ war man dort<br />
in der Region meinungsbildend.<br />
Viele Anregungen <strong>und</strong><br />
Anstöße kamen in der Anfangszeit<br />
von dort. In der Anschubphase<br />
der „Gelnhäuser<br />
Neuen Zeitung“<br />
gab's auch personelle<br />
Unterstützung:<br />
Vier Wetzlarer Redakteure<br />
halfen<br />
beim Start ein<br />
viertel Jahr lang<br />
aus.<br />
Wie soll das<br />
Blatt aussehen,<br />
erst mal, wie<br />
soll die neue<br />
Zeitung<br />
überhaupt<br />
heißen? AllesamtFragen,<br />
deren<br />
Beantwortung<br />
nicht übers Knie gebrochen<br />
werden konnte. Klar war, dass der<br />
Mantel, der überregionale Teil also,<br />
vom <strong>Druck</strong>partner aus Wetzlar<br />
kommen sollte, man sich deshalb<br />
im lokalen Teil nicht allzu sehr unterscheiden<br />
durfte, was Schriftbild<br />
<strong>und</strong> Layout betraf.Technisch wurde<br />
mächtig aufgerüstet in dieser<br />
Zeit des Aufbruchs vor dem Umbruch.<br />
Wie viele Redakteure, freie<br />
Mitarbeiter pro Seite, wer übernimmt<br />
im Sport die einzelnen Ligen?<br />
Wer kann für welche Sportart<br />
zuständig sein? Wer macht die Bilder?<br />
Wie viele Personen werden in<br />
der Foto-Reproabteilung benötigt,<br />
wer erfasst fremde Texte, wer gestaltet<br />
die Anzeigen, die sich in der<br />
Anfangszeit ja von denen im<br />
„Gelnhäuser Boten“ unterschieden,<br />
wer konvertiert die Texte der<br />
Redaktion ins vorhandene<br />
System? AllesamtAnforderungen,<br />
die in Arbeitsplätze,Bildschirmplätze<br />
oder auch<br />
technische Abläufeumge-<br />
setzt werden mussten. Und so entstand<br />
Stück für Stück das Bild einer<br />
Redaktion, deren Arbeitsweise<br />
noch nicht in Echtzeit zu messen<br />
war, die aber schon nach den ersten<br />
Dummys mit den Hufen<br />
scharrte <strong>und</strong> am Schluss, oder soll<br />
man sagen am Anfang, nicht mehr<br />
zu halten war.<br />
Auch wenn die zehn rot-weißen<br />
Zeitungs-Enten von Citroën nicht<br />
allzu lange das Straßenbild zwischen<br />
Gelnhausen <strong>und</strong> Freigericht<br />
prägten, waren sie doch ein werbewirksamer<br />
Gag, der auch dem Unbeteiligten<br />
signalisierte: Hier<br />
kommt was Neues.<br />
Neu <strong>und</strong> nahezu unbeschreiblich<br />
auch für mich das Gefühl,<br />
als nach dem ersten Produktionstag,<br />
an dem nicht alles – wie<br />
auch – reibungslos funktionierte<br />
<strong>und</strong> harmonierte, Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />
die frisch aus der <strong>Druck</strong>erei<br />
angelieferten ersten Exemplare<br />
der „Gelnhäuser Neuen<br />
Zeitung“ im Arm hatte. Das war<br />
weit nach Mitternacht in der<br />
Altenmittlauer „Weißen Taube“,<br />
wo die Redaktionsmannschaft<br />
mit bangen Gefühlen gewartet<br />
hatte, um dann in tollhausartigen<br />
Jubel zu verfallen. In all dem<br />
Trubel haben Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />
<strong>und</strong> ich uns umarmt: Das<br />
Unternehmen Tageszeitung war<br />
auf dem Weg.<br />
Später, Ende 1990, haben sich<br />
unsere Wege dann getrennt. Zu<br />
diesem Zeitpunkt war das Baby<br />
GNZ längst prächtig gediehen<br />
<strong>und</strong> konnte alleine laufen. Und<br />
heute, nach <strong>20</strong> Jahren, ist daraus<br />
eine aus der Medienwelt der Region<br />
nicht mehr wegzudenkende<br />
Zeitung geworden.<br />
Ich wünsche der Verlegerfamilie<br />
<strong>Naumann</strong> <strong>und</strong> den Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern stets<br />
genügend Anzeigen, immer gute<br />
Storys <strong>und</strong> alles Gute für die Zukunft<br />
der „Gelnhäuser Neuen<br />
Zeitung“!<br />
Thomas Witzel (57) ist heute<br />
Redakteur der „Frankfurter<br />
R<strong>und</strong>schau“. Er leitete von 1985<br />
bis 1990 die redaktionellen Geschicke<br />
des <strong>Druck</strong>hauses Freigericht,<br />
ab 1988 auch als Redaktionsleiter<br />
<strong>und</strong> Chefredakteur der<br />
„Gelnhäuser Neuen Zeitung“, an<br />
deren Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung<br />
er in der Startphase maßgeblichen<br />
Anteil hatte.<br />
Ein tägliches Ding der Unmöglichkeit<br />
Von Uwe Amrhein, Redaktionsleiter <strong>und</strong> Chefredakteur der GNZ von 1991 bis <strong>20</strong>01<br />
Du stellst dir das ja ungefähr<br />
so vor: 21 Jahre jung, Studium<br />
erfolgreich abgebrochen,<br />
den Job bei der Zeitung ergattert<br />
– <strong>und</strong> schon bist du ein richtiger<br />
Journalist. Also 30 Kippen<br />
am Tag geraucht, tagelang an der<br />
großen Enthüllungsgeschichte gebastelt<br />
(fürs Tagesgeschäft hat man<br />
ja ergebene freie Mitarbeiter) <strong>und</strong><br />
nachts mit den übrigen, fast ebenso<br />
großartigen Hütern von Freiheit<br />
<strong>und</strong> Demokratie kräftig gezecht.<br />
Soweit der Traum am 16. Januar<br />
1988. Die Wahrheit am Siebzehnten:<br />
Es geht ums nackte Überleben.<br />
Der Blick auf <strong>20</strong> Jahre GNZ verdeutlicht<br />
die rasante Entwicklung<br />
bei der Herstellung gedruckter Medien.<br />
Die Jahre entsprechen dem<br />
Zeitraum der kommunikationstechnischen<br />
Revolution. Technisch<br />
betrachtet, macht heute jeder<br />
Zwölfjährige seine Schülerzeitung<br />
besser, schneller <strong>und</strong> professioneller<br />
als wir damals unser Blatt. Das<br />
kränkt mich nicht. Der Zeitraum,<br />
in dem das so kam, schon. Es ist<br />
nicht angenehm, mit 41 Lebens<strong>jahre</strong>n<br />
bei seinen Erinnerungen zu<br />
klingen wie ein Kriegsveteran.<br />
Immerhin: Typen wie Armin<br />
Hain hatten es damals schon<br />
schwer. Gleich bei seiner Ankunft<br />
hatte der von einer Fernfahrer-<br />
Fachzeitschrift abgeworbene Redakteur<br />
seine mechanische<br />
Schreibmaschine auf den Tisch gewuchtet.<br />
Mit der – <strong>und</strong> nur mit der<br />
7 000 demonstrieren<br />
gegen Atomkraft<br />
Zwei Firmen aus dem Main-Kinzig-Kreis sorgen<br />
für Zündstoff in der Debatte um die Atomenergie,<br />
die in der ersten GNZ großes Thema ist. Unregelmäßigkeiten<br />
bei der Hanauer Firma Nukem führen<br />
zur Stilllegung des Betriebs. Die Firma NTG in<br />
Hailer gerät in die Schlagzeilen, weil sie spaltbares<br />
Material nach Indien, Pakistan <strong>und</strong> Südafrika<br />
geliefert haben soll. 7 000 Atomkraftgegner<br />
demonstrieren in Hanau.<br />
– beabsichtigte er, seine Texte zu<br />
verfassen. Erstens wegen der Inspiration,<br />
<strong>und</strong> zweitens wollte er damit<br />
Arbeit für die Texterfasserinnen<br />
schaffen, die fremde Manuskripte<br />
in die Fotosatzmaschinen<br />
klimperten. Sprich:<br />
Er wollte den Verlag<br />
zusätzliches Geld<br />
kosten. Da traf er in<br />
Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />
auf den Richtigen,<br />
<strong>und</strong> so war der<br />
Mann so schnell<br />
wieder verschw<strong>und</strong>en,<br />
wie er gekommen<br />
war – samt Schreibmaschine.<br />
Andere waren<br />
nicht so<br />
renitent.<br />
Wir fotografierten,<br />
entwickelten unsere Filme, schrieben,<br />
klebten unsere Texte <strong>und</strong> Bilder<br />
bis tief in die Nacht zu Zeitungsseiten<br />
zusammen <strong>und</strong> vergaßen<br />
dabei die Hälfte. Wenn der<br />
Kurier die Vorlagen zum <strong>Druck</strong><br />
brachte, rasten wir nicht selten hinterher,<br />
kamen irgendwann morgens<br />
mit fertigen Zeitungen zurück – fix<br />
<strong>und</strong> fertig, aber stolz wie Oskar.<br />
Als ich im April <strong>20</strong>01 vor meinem<br />
Abschied stand, durfte ich einigen<br />
externen Nachfolge-Kandidaten<br />
die bis dahin längst hoch<br />
technisierte Redaktion zeigen. Einer<br />
der Kollegen meinte angesichts<br />
1989<br />
der für ihn offenbar noch immer zu<br />
hemdsärmeligen Abläufe: „Ich<br />
w<strong>und</strong>ere mich, dass hier jeden Tag<br />
eine Zeitung erscheint.“ Er bekam<br />
den Job <strong>und</strong> war ihn Weihnachten<br />
wieder los. Ich hätt’s ihm deutlicher<br />
sagen sollen:Wer Routine<br />
à la McKinsey <strong>und</strong> Konsorten<br />
sucht, der ist falsch in<br />
der Gutenbergstraße.<br />
Als Berufseinsteiger<br />
war es mir nicht klar, aber<br />
heute kann ich es Ihnen ja<br />
verraten, liebe Leser: Diese<br />
Zeitung dürfte es eigentlich<br />
gar nicht geben.<br />
Die Regeln der Branche<br />
sind anders. Tageszeitungenerfolgreich<br />
gründen,<br />
das geht<br />
nur mit zig<br />
Millionen in der Kriegskasse – <strong>und</strong><br />
selbst damit braucht man noch<br />
Glück. Dass es die GNZ trotzdem<br />
gibt, <strong>und</strong> zwar als stolzer Marktführer,<br />
hat viel mit diesen chaotischen<br />
frühen Jahren zu tun.<br />
Der frühere Ministerpräsident<br />
Hans Eichel zog sich bei uns auf<br />
dem Männerklo übern Hof um,<br />
weil wir keinen anderen Raum für<br />
ihn hatten. Wir ließen Sepp Herberger<br />
aus Versehen auferstehen,<br />
indem wir seinen Namen mit dem<br />
von Hermann Neuberger verwechselten.<br />
Wir erschienen mehrere Tage<br />
mit dem gleichen Datum auf der<br />
+ + + Somborner Gemeinschaftshauserhält<br />
den Namen<br />
„Sturmiushaus“ (Foto<br />
oben) + + + HasselrothsEx-Bürgermeister<br />
Bodo Käppel<br />
will Fußballpräsident<br />
auf Schalke<br />
werden + + + Dr.<br />
Willi Müller neuer<br />
Schulleiter der GesamtschuleFreigericht<br />
+ + + NPD<br />
zieht in den Kreistag ein, FDP scheitert an Fünf-<br />
Prozent-Hürde + + + Klaus Traxel wird Bürgermeister<br />
in Hasselroth + + + Gelnhäuser Heimatmuseum öffnet<br />
seine Pforten + +<br />
+ Werner Gölz wird<br />
Rathauschef in<br />
Brachttal + + +<br />
Iris Biba gewinnt<br />
den Frankfurter<br />
Stadtmarathon + +<br />
+ Grüner Dr. Harald<br />
Friedrich wird<br />
zweiter Kreisbeigeordneter<br />
+ + +<br />
Titelseite, weil wir es zu überkleben<br />
vergaßen. Kurz: Wir machten die<br />
Zeitung der tausend Unzulänglichkeiten.<br />
Damit mich niemand falsch<br />
versteht: Es gibt auch nach <strong>20</strong> Jahren<br />
überhaupt keinen Gr<strong>und</strong>, darauf<br />
stolz zu sein.<br />
Doch da war noch ein anderes<br />
Gesicht der GNZ. Das Gesicht der<br />
Zeitung, die das Ende der Nuklear-<br />
Produktion in Hanau früher meldete<br />
als alle anderen, die 700-<br />
Mark-Diäten (pro Sitzungsst<strong>und</strong>e)<br />
eines Kreistagsabgeordneten aufdeckte<br />
<strong>und</strong> danach beinahe eine<br />
Redaktionsdurchsuchung erlebte,<br />
die hemmungslos in Personalien<br />
einstieg, deren Sportredaktion<br />
beim OFC zeitweilig Stadionverbot<br />
hatte, die über jede nächtliche Gemeindevertretersitzungtagesaktuell<br />
berichtete, Kommunalwahlen<br />
auf 32 Seiten komplett am Morgen<br />
danach präsentierte…<br />
Kein Geld, keine Erfahrung, totgesagt<br />
vom Rest der Medienwelt –<br />
irgendwann fre<strong>und</strong>et man sich an<br />
mit der Rolle des Außenseiters. Irgendwann<br />
macht sie sogar Spaß.<br />
Und sie schweißt zusammen. Das<br />
war die, weitgehend unausgesprochene,<br />
Arbeitsgr<strong>und</strong>lage, auf der<br />
sich seit den frühen neunziger Jahren<br />
aufbauen ließ: komplette Digitalisierung<br />
der Produktion, Einführung<br />
des Farbdrucks, neue redaktionelle<br />
Konzepte <strong>und</strong> Layouts,<br />
ständig erweiterte Rubriken<br />
<strong>und</strong> Serviceangebote, immer um-<br />
fassendereSonderveröffentlichungen, die Internetausgabe. Bei keinem<br />
dieser Projekte standen die<br />
üblichen Berater zur Verfügung.<br />
Wer alles selbst macht, zahlt Lehrgeld,<br />
ist aber gerade deshalb gezwungen,<br />
schneller zu lernen.<br />
Risikobereitschaft, offensiver<br />
Journalismus, Schweiß <strong>und</strong> Tränen,<br />
kurz: Die enorme Betriebstemperatur<br />
halte ich auch <strong>20</strong> Jahre<br />
nach dem ersten Erscheinen für<br />
die wichtigste Zutat im GNZ-<br />
Erfolgsrezept.<br />
30 Kippen raucht schon lange<br />
keiner mehr, um dem Reporter-<br />
Klischee zu entsprechen. Und die<br />
Jagd nach der großen Story ist<br />
längst ein Teil soliden, täglichen<br />
Handwerks.Vieles ist professioneller<br />
geworden im Lauf der Jahre.<br />
Trotzdem entdecke ich als interessierter<br />
Leser in den GNZ-Lokalseiten<br />
noch oft den Geist, der hinter<br />
diesem kleinen, aber einzigartigen<br />
Stück deutscher Zeitungsgeschichte<br />
steckt. Lasst ihn noch lange<br />
leben, Kollegen!<br />
Uwe Amrhein (41) war GNZ-Redaktionsmitglied<br />
der ersten St<strong>und</strong>e.<br />
Von 1991 bis Anfang <strong>20</strong>01 amtierte<br />
er als Redaktionsleiter <strong>und</strong><br />
Chefredakteur. Danach leitete er<br />
sechs Jahre das Referat Presse <strong>und</strong><br />
Information des Main-Kinzig-Kreises.<br />
Seit Mai <strong>20</strong>07 ist Amrhein Geschäftsführer<br />
der Stiftung Bürgermut<br />
in Berlin.<br />
Trabbis rollen in<br />
den Westen<br />
Das Ereignis des Jahres ist die Öffnung der innerdeutschen<br />
Grenze (Foto unten).Trabbis <strong>und</strong> Wartburgs<br />
rollen gen Westen, Stadt- <strong>und</strong> Gemeindeverwaltungen<br />
machen Überst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> zahlen Begrüßungsgelder<br />
aus. Eine Konsequenz des Freudentaumels<br />
über die Wiedervereinigung: Der Main-<br />
Kinzig-Kreis plant eine Partnerschaft mit dem<br />
Thüringer Landkreis Gotha.
Januar <strong>20</strong>08 Seite 5<br />
<strong>20</strong> JAHRE<br />
Erst die GNZ, dann das Frühstück<br />
Drei Abonnenten der ersten St<strong>und</strong>e: Albert Hof, Hans Höfler <strong>und</strong> Rainer Miltenberger<br />
Albert Hof, Hans Höfler <strong>und</strong><br />
Rainer Miltenberger haben<br />
eines gemeinsam: Sie bestellten<br />
im Dezember 1987 die<br />
GNZ, ehe die Erstausgabe überhaupt<br />
erschienen war. Sie wollten<br />
ihren Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Verleger Ehrhard<br />
<strong>Naumann</strong> unterstützen – allen Unkenrufen<br />
zum Trotz. Als Vertreter<br />
der Wirtschaft, der Geistlichkeit<br />
<strong>und</strong> der Politik haben sie der GNZ,<br />
wie zahlreiche andere Leser auch,<br />
seitdem ununterbrochen die<br />
Treue gehalten. Im Gespräch<br />
mit GNZ-Chefredakteur Thomas<br />
Welz sowie den Redakteuren<br />
Esther Ruppert-Lämmer<br />
<strong>und</strong> Michael Lohbusch erwiesen<br />
sie sich dennoch als kritische<br />
Leser.<br />
Pfarrer Hans Höfler hat die<br />
GNZ an Heiligabend 1987<br />
abonniert. „Vielleicht war es ein<br />
Weihnachtsgeschenk“, meint der<br />
71-Jährige. Ehrhard <strong>Naumann</strong> habe<br />
ihm immer wieder von seinem<br />
Ziel erzählt, eine Tageszeitung zu<br />
gründen. „Ich habe gedacht: ,Meine<br />
Güte, ob das möglich ist: Jeden<br />
Tag eine Zeitung?’“, erinnert sich<br />
Höfler. Als die Pläne im Oktober<br />
1987 konkret wurden, wollte er<br />
unbedingt dabei sein.<br />
Unternehmer Rainer Miltenberger<br />
war vor der GNZ der „Gelnhäuser<br />
Bote“ als Werbeträger sehr<br />
wichtig. Die bereits ansässige Tageszeitung<br />
in Gelnhausen reichte<br />
aus seiner Sicht nur für die Stadt,<br />
nicht aber für die gesamte Region<br />
bis vor Frankfurt aus. K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
Geschäftspartner wies der heute<br />
57-Jährige folgerichtig auf die<br />
GNZ hin: „Da müssen wir mitmachen.“<br />
Vor der GNZ puzzelte sich<br />
Miltenberger alle Nachrichten über<br />
die Region aus mehreren Zeitungen<br />
zusammen. „Mir fehlte in<br />
Gelnhausen eine Tageszeitung, die<br />
eine ganze Region prägt.“<br />
Auf dem Somborner Weihnachtsmarkt<br />
bestellte der<br />
Als die erste GNZ erschien,<br />
war in der Setzerei noch<br />
Kleben angesagt. Peter<br />
Hufnagel arbeitet seit fast 30Jahren<br />
im <strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong><br />
<strong>Naumann</strong> <strong>und</strong> erinnert sich an das<br />
Verfahren der heute längst nicht<br />
mehr verwendeten Fotosatz-Technik:<br />
„Jeder einzelne Textbaustein –<br />
von der Überschrift über den Vorspann<br />
bis zur Bildunterzeile –<br />
musste einzeln ausgedruckt, akkurat<br />
ausgeschnitten <strong>und</strong> mit Wachs<br />
auf einen Montagebogen im Zeitungsseitenformat<br />
aufgeklebt werden.“<br />
Texte wurden anfangs als Einspalter<br />
ausgedruckt, mit dem Skalpell<br />
auseinandergeschnitten <strong>und</strong><br />
wie bei einem Puzzle je nach Artikelgröße<br />
zum Beispiel als Vieroder<br />
Zweispalter wieder zusammengeklebt.<br />
Auf diese Weise entstand<br />
in Handarbeit nach <strong>und</strong><br />
nach eine Zeitungsseite. Die Vorlagen<br />
wurden anschließend auf<br />
<strong>Druck</strong>platten kopiert, <strong>und</strong> die Zeitungsproduktion<br />
konnte beginnen.<br />
Besonders viel Arbeit bereitete<br />
auch die Gestaltung von Werbung.<br />
„Die fertige Anzeige entstand<br />
zunächst nur als Idee im Kopf“, er-<br />
1990<br />
langjährige Kreistagsvorsitzende<br />
Albert Hof die GNZ. „Über Ortsgrenzen<br />
hinausschauen wollen, das<br />
hat sich nur <strong>Naumann</strong> getraut“,<br />
meint der 75-Jährige. Bodo Käppel<br />
habe ihn mit den Worten „Das gibt<br />
der kleine<br />
Axel Springer aus dem Main-Kinzig-Kreis“<br />
gebeten, den Zeitungsgründer<br />
zu unterstützen. Der bekennende<br />
Sozialdemokrat Hof hatte<br />
keinerlei Bedenken, die GNZ zu<br />
lesen, obwohl nicht wenige seiner<br />
Parteigenossen sagten: „Das gibt<br />
eine CDU-Zeitung.“ Hof teilte <strong>und</strong><br />
teilt diese Meinung nicht. „Es ist<br />
ein fester katholischer Glaube erkennbar,<br />
aber es gibt eine Liberalität,<br />
die dem Individuum Freiraum<br />
lässt“, charakterisiert er die GNZ.<br />
Springerchen<br />
statt Springer<br />
Die erste Ausgabe der GNZ war<br />
lange noch nicht perfekt. „Oh Jesses,<br />
da fehlt ja noch viel“, dachte<br />
Hans Höfler damals, obwohl er<br />
selbst das erste „Wort zum Sonntag“<br />
beitrug. „Das war noch ein<br />
‚Springerchen‘ “, schmunzelt der<br />
Zeitungsseiten als Puzzlespiel<br />
Wie sich der Beruf des Setzers in den vergangenen Jahren gewandelt hat<br />
klärt Peter Hufnagel. „Anhand<br />
von Logos, kleinen Bildern oder<br />
Briefköpfen musste man dann jedes<br />
Exemplar genau nach den<br />
Wünschen der K<strong>und</strong>en zusammenstellen.“<br />
Da sei vor allem<br />
Phantasie gefragt gewesen. Und<br />
weil die Anzeigen nicht jedes Mal<br />
neu gestaltet werden konnten,<br />
wurden sie später von den fertigen<br />
Vorlagen wieder abgelöst. „Deshalb<br />
benutzte man zum Kleben<br />
auch Wachs.“ In zahlreichen Mappen<br />
wurden die fertigen Anzeigen<br />
archiviert <strong>und</strong> bei Bedarf entsprechend<br />
aktualisiert <strong>und</strong> wieder verwendet.<br />
Was sich nach mühsamer Arbeit<br />
anhört, war für den gelernten<br />
Schriftsetzer Peter Hufnagel schon<br />
eine große Arbeitserleichterung,<br />
denn die ersten Ausgaben des „Boten“<br />
wurden im <strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong><br />
<strong>Naumann</strong> noch nach dem<br />
Gutenberg'schen Prinzip der<br />
<strong>Druck</strong>formherstellung mittels<br />
Bleilettern produziert. „Die<br />
<strong>Druck</strong>platten hatten ein enormes<br />
Gewicht“, erinnert sich Peter Hufnagel.<br />
„Das war körperlich schwere<br />
Arbeit, bei der man sich auch<br />
noch richtig schmutzig gemacht<br />
hat.“ Tausende bleierner Buchstaben<br />
in unterschiedlichen Größen<br />
+ + + Orkane „Vivian“ <strong>und</strong> „Wiebke“ verwüsten den<br />
Main-Kinzig-Kreis + + + Ärztliche Notdienstzentrale<br />
am Gelnhäuser Untermarkt eröffnet (Foto) + + +<br />
Neue Ziegelbrücke in Gelnhausen freigegeben + + +<br />
Kurstädter streiken in Bonn gegen die Ges<strong>und</strong>heitsreform<br />
+ + + Neues Freizeitbad in Birstein eröffnet<br />
+ + + Bad Orber Altbürgermeister Robert Bauer<br />
stirbt im Alter von 63 Jahren + + + Regierungspräsidium<br />
stoppt Kreis-Pläne, die Kreisumlage anzuheben<br />
+ + + Flörsbacher Rathauschef Rainer Krätschmer<br />
wird Wächtersbacher Bürgermeister, sein Nachfolger<br />
in Flörsbachtal wird Horst Sakschewski + + +<br />
Pfarrer. „Diese Zeitung hatte ihre<br />
Kinderkrankheiten, das konnte<br />
sich nur noch bessern – <strong>und</strong> so<br />
war's auch.“<br />
Den ersten Leserbrief in der<br />
GNZ schrieb Albert Hof zum The-<br />
Treue Leser: Rainer Miltenberger, Albert Hof, Hans Höfler (von links).<br />
ma „Heraeus“. Rainer Miltenberger<br />
war besonders gespannt auf die<br />
Erstausgabe. Die Professionalität<br />
einer „Frankfurter R<strong>und</strong>schau“<br />
hatte er nicht erwartet.<br />
Pfarrer Höfler störte sich zu Beginn<br />
sehr an der mangelhaften<br />
Grammatik – die fehlende Erfahrung<br />
der Redakteure machte sich<br />
bemerkbar. Viele stilistische Fehler<br />
blieben auch Hof <strong>und</strong> Miltenberger<br />
in der Startphase nicht verborgen.<br />
In <strong>20</strong> Jahren GNZ gab es für Rainer<br />
Miltenberger immer wieder<br />
Geschichten zum Schmunzeln. Als<br />
Aufreger ist ihm vor allem „Nukem“<br />
im Gedächtnis. Hof verfolgte<br />
den Dauerbrenner „Thermoselect“<br />
gebannt. Heute lesen alle drei<br />
Abonnenten der ersten St<strong>und</strong>e besonders<br />
gerne den glossierenden<br />
Wochenrückblick, die „Polituren“,<br />
obschon sie nicht immer der gleichen<br />
Meinung sind. „Aber genau<br />
<strong>und</strong> Schriftarten mussten damals<br />
noch in zum Teil filigraner Arbeit<br />
Stück für Stück zu einer Zeitungsseite<br />
zusammengesetzt werden.<br />
Der Beruf des Setzers hat sich in<br />
den vergangenen Jahren stark gewandelt.<br />
Durch die moderne Computertechnik<br />
sind die Arbeitsschritte<br />
vereinfacht worden. „Der<br />
Beruf, den ich heute ausübe, hat<br />
mit dem, was ich 1960 gelernt habe,<br />
nichts mehr zu tun“, sagt Peter<br />
Hufnagel. Heute gestalten die Setzer<br />
Anzeigen nur noch am Computer,<br />
können dadurch wesentlich<br />
kreativer sein als früher. Auch mit<br />
der Produktion der Tageszeitung<br />
haben sie so gut wie nichts mehr<br />
zu tun. Die Redakteure gestalten<br />
seit Mitte der 90er-Jahre<br />
Als die erste GNZ<br />
erschien, war in<br />
der Setzerei noch<br />
Kleben angesagt:<br />
Peter Hufnagel<br />
zeigt, wie es ging.<br />
Amerikaner kündigen<br />
Rückzug an<br />
Im August kündigen die Amerikaner an, dass sie<br />
den Stationierungsort Gelnhausen aufgeben werden.<br />
Eine Arbeitsgruppe des Gelnhäuser Magistrates<br />
soll Pläne entwickeln, um die Kaserne sinnvoll<br />
zu nutzen, für Betriebe <strong>und</strong> Wohnraum. Drei Jahre<br />
später wird das <strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong> <strong>Naumann</strong><br />
in das ehemalige Gebäude der Coleman-Kaserne<br />
umsiedeln. Viele amerikanische Soldaten müssen<br />
Gelnhausen früher verlassen, als gedacht.<br />
Die ersten Einheiten werden im Dezember<br />
nach Saudi-Arabien verlegt - der erste<br />
Golfkrieg wirft seine Schatten voraus.<br />
das ist das Salz in der Suppe“,<br />
meint Hof.<br />
Positiv sei auch die Aktualität<br />
der GNZ. Pfarrer Höfler schätzt<br />
neben dem Tempo auch die Vielseitigkeit<br />
der Themen,<br />
wenngleich manche<br />
Kolumne nicht seinen<br />
Geschmack<br />
trifft. Negativ findet<br />
Höfler außerdem,<br />
dass<br />
manche<br />
Veranstaltungsberichte<br />
unter der<br />
Terminhatz<br />
der<br />
Reporter<br />
leiden. Bei<br />
Konzertberichtenvermisst<br />
er bisweilen<br />
die Tiefe.<br />
Die Themenseiten<br />
der GNZ<br />
wie „Lichtblicke“,<br />
„A cappella“ oder<br />
„Tonart“ erfüllen dagegen Höflers<br />
Erwartungen vollauf. Und Albert<br />
Hof – wer hätte es gedacht – überfliegt<br />
gerne auch die Landwirtschaftsseite.<br />
Zum Zeitungsleser<br />
erzogen<br />
Die Nachrichten aus der Heimat<br />
lesen Hof, Höfler <strong>und</strong> Miltenberger<br />
morgens am Frühstückstisch. „Wir<br />
sind zum Zeitungsleser erzogen.<br />
Ich hocke morgens am Tisch <strong>und</strong><br />
lese die GNZ, auch wenn meine<br />
Frau mal meckert“, erzählt Rainer<br />
Miltenberger schmunzelnd. Pfarrer<br />
Höfler beginnt hinten im Lokalteil<br />
zu lesen, damit er weiß, wer gestorben<br />
ist. Auch Albert Hof tastet sich<br />
mit zunehmendem Alter von hinten<br />
an die GNZ heran. Kurz vor<br />
5 Uhr hört er in der Regel das<br />
Klappern seines Briefkastens, ruht<br />
die meisten Zeitungsseiten<br />
selbst. Die Seiten der<br />
GNZ werden so gedruckt,<br />
wie sie am Ende<br />
des Tages auf dem<br />
Bildschirm des jeweiligen<br />
Redakteurs zu<br />
sehen sind.<br />
Peter Hufnagel fasst die<br />
Entwicklung seines Berufes<br />
schmunzelnd so zusammen:<br />
„Früher musste ich noch<br />
im Blaumann zur Arbeit kommen<br />
– heute kann ich einen Anzug tragen.“<br />
1991<br />
noch eine St<strong>und</strong>e im Bett, ehe er<br />
noch vor 6 Uhr die Zeitung liest.<br />
Erst danach gibt es Frühstück – <strong>und</strong><br />
seine Frau will eine ordentliche <strong>und</strong><br />
nicht zerfledderte GNZ vorfinden.<br />
Zunächst schaut der SPD-Politiker<br />
beim Lesen auf die erste Seite<br />
des Lokalteils. Dann wechselt er<br />
zur Freigericht-Seite. Doch als<br />
langjähriger Kreistagsvorsitzender,<br />
für den die Lokalpolitik immer eine<br />
echte Passion war, interessieren<br />
ihn auch die Berichte aus den Parlamenten<br />
der Region.<br />
Aus Albert Hofs Sicht muss das<br />
Lokale noch mehr auf der ersten<br />
Seite stattfinden, weil die überregionale<br />
Politik <strong>und</strong> der Sport oft in<br />
den elektronischen Medien „abgefrühstückt“<br />
seien. Außerdem<br />
wünscht er noch mehr Berichte<br />
über die Schulen im Kreis. „Das interessiert<br />
sicher auch die Eltern.“<br />
Hans Höfler sind dagegen<br />
manchmal zu viele Bilder auf den<br />
Seiten. „Wenn ich Bilder sehen will,<br />
lese ich eine Illustrierte“, stimmt<br />
ihm Rainer Miltenberger zu. Bisweilen<br />
gelangweilt ist Pfarrer<br />
Höfler von allzu ausführlichen goldenen<br />
Hochzeiten – im Gegensatz<br />
zu Hof <strong>und</strong> Miltenberger. Einigkeit<br />
besteht indes darin, Vereinsankündigungen<br />
nach Möglichkeit zu bündeln.<br />
Ganz weglassen will die Vereinsberichterstattung<br />
allerdings<br />
keiner. Leuchtendes Vorbild könne<br />
das „Kurz & Bündig“ aus den Parlamenten<br />
sein. Hof wünscht sich die<br />
Kurzmeldungen auch für den<br />
Kreistag (Anm. d. Red.: Diese Anregung<br />
wurde bereits umgesetzt).<br />
„Es ist erstaunlich, wie oft die<br />
GNZ schon tot gesagt wurde, vor<br />
allem aus dem Hanauer Raum“,<br />
sagt Albert Hof. Dennoch sei es mit<br />
optimistischem Lebensgefühl <strong>und</strong><br />
journalistischem Können gelungen,<br />
eine echte Main-Kinzig-Zeitung<br />
ins Leben zu rufen. Und Rainer<br />
Miltenberger ergänzt: „Ohne<br />
die GNZ würden wir ganz schön<br />
was vermissen.“<br />
+ + + Quarzschmelze Hanau: Wasserkessel-Explosion<br />
ist bis weit ins Kinzigtal zu hören + + + Gondsrother<br />
Beco Wellpappenfabrik steht in Flammen (Foto)<br />
+ + + Bad Orber SPD-Chef Toni Prehler gesteht Stasi-Vergangenheit<br />
+ + + Tragischer Unfall sorgt für<br />
die vorübergehende Einstellung des Bad Orber Kleinbahn-Betriebs<br />
+ + + Hürdenläufer Harald Schmid beendet<br />
seine Leichtathletik-Karriere + + + Gr<strong>und</strong>stein<br />
für Alten- <strong>und</strong> Pflegeheim in Birstein gelegt<br />
+ + + Rot-Grüner Sieg bei der Landtagswahl + + +<br />
Hubert Müller wird Landratskandidat der CDU + + +<br />
Geplantes Flüchtlingslager in der Coleman-Kaserne<br />
sorgt für Ausländerfeindlichkeit + + +<br />
Thomas Welz<br />
Chefredakteur<br />
Alter: 38<br />
Lieblingslektüre: Hermann Hesse <strong>und</strong> Max Frisch,<br />
zuletzt Markus Werner <strong>und</strong> Martin Suter<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Frankreich<br />
Schönster Fleck im MKK: Ramholz<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... Loriot<br />
Was mich nervt: Das Einknicken vor der eigenen Sprache<br />
durch die Rechtschreibreform<br />
Christine Hofmann<br />
Mediaberaterin (Freigericht)<br />
Alter: 26<br />
Lieblingslektüre: „Drei Minuten mit der Wirklichkeit“ von<br />
Wolfram Fleischhauer, zurzeit „Neun<br />
Nächte“ von Bernardo Carvalho<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Brasilien, vor allem Rio de Janeiro <strong>und</strong><br />
die schöne Region Bahia; außerdem die<br />
spanische Insel Ibiza<br />
Schönster Fleck im MKK: Müllerwiese <strong>und</strong> Altstadt von Gelnhausen<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ...niemand Bestimmtem. Mich interessieren<br />
Stars <strong>und</strong> Sternchen sehr wenig. Fre<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> Familie stehen bei mir an erster Stelle,<br />
<strong>und</strong> Bier ist sowieso nicht so mein Ding.<br />
Was mich nervt: Momentan gar nichts! Bin zwar ein<br />
Mensch, der manchmal zu viel meckert,<br />
aber mal Hand aufs Herz: Das, was uns<br />
im Leben voranbringt, sind Optimismus,<br />
der Glaube an sich selbst <strong>und</strong> Ziele!<br />
Katja Weingärtner<br />
GNZ-Verkauf, Vertrieb<br />
Alter: 38<br />
Lieblingslektüre: Kochbücher<br />
Bevorzugtes Reiseziel: USA<br />
Schönster Fleck im MKK: Zu Hause mit Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en in<br />
Niedermittlau<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... Horst Schlämmer alias Hape Kerkeling<br />
Was mich nervt: Streit <strong>und</strong> schlechtes Wetter<br />
Der Golfkrieg<br />
bricht aus<br />
Im Januar bricht der Golfkrieg aus.Viele verfolgen<br />
das Geschehen gebannt an den Fernsehbildschirmen.<br />
Die Folgen des Krieges sind bis in den Main-<br />
Kinzig-Kreis spürbar: Der Landtagswahlkampf<br />
wird kurz vor dem Stichtag abgebrochen, viele karnevalistische<br />
Veranstaltungen abgesagt. Die Narren<br />
im Kreis sind sich jedoch uneins. Die Faschingssitzungen,<br />
die stattfinden, sind äußerst gut besucht.
Seite 6 Januar <strong>20</strong>08<br />
<strong>20</strong> JAHRE<br />
Esther Ruppert-Lämmer<br />
Redakteurin (Gelnhausen)<br />
Alter: 28<br />
Lieblingslektüre: Die TAZ, „Cicero“<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Skandinavien<br />
Schönster Fleck im MKK: Der Pfaffenweg in Gelnhausen<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... Helmut Schmidt <strong>und</strong> Roman Herzog<br />
Was mich nervt: Zu kleine Parkplätze, Politiker ohne<br />
Humor<br />
Ronald Schmidt<br />
Vertriebsleiter<br />
Alter: 47<br />
Lieblingslektüre: „Heut ist mein bester Tag“ von<br />
Arthur Lassen<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Mallorca<br />
Schönster Fleck im MKK: Niedermittlau mit Blick auf den Bergkopf<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ...Thomas Gottschalk<br />
Was mich nervt: Die Falschheit mancher Zeitgenossen<br />
Klaus Schmitt<br />
Mediaberater (Gelnhausen <strong>und</strong> Linsengericht)<br />
Alter: 47<br />
Lieblingslektüre: „Das Dschungelkind“ von Sabine Kuegler<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Im Sommer in den Süden: Ägypten oder<br />
Kanaren<br />
Schönster Fleck im MKK: Freigericht<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... vielen netten Leuten<br />
Was mich nervt: Spritpreise <strong>und</strong> Energiekosten<br />
1992<br />
+ + + Wassernotstand im August + + + Gesamtschule<br />
Freigericht wird zur Kopernikusschule Freigericht<br />
(Foto) + + + Bruch der rot-grünen Koalition im<br />
Kreistag wegen Mülldeponie-Plänen + + + Großenhäuser<br />
Firma Hosenkrebs stellt Textilien-Produktion<br />
ein + + + Amerikaner kündigen Rückzug vom Bernbacher<br />
Munitionsdepot an + + + Rüdiger Fuchs neuer<br />
Kurdirektor in Bad Soden-Salmünster + + + Rudolf<br />
Walther erhält das B<strong>und</strong>esverdienstkeuz + + +<br />
Dieter Bohlens Auftritt in Horbach wird ein Flop +<br />
+ + Gerhard Gleis neuer Direktor der Gesamtschule<br />
Wächtersbach + + +<br />
Die aktuellsten Neuigkeiten,<br />
die spannendsten Geschichten<br />
<strong>und</strong> die schönste<br />
Werbung durch Anzeigen sind<br />
nichts, wenn die Zeitung nicht<br />
beim Leser ankommt. Dafür sorgt<br />
Vertriebsleiter Ronald Schmidt<br />
mit seinem Team <strong>und</strong> den zahlreichen<br />
Austrägern in jedem Ort. Die<br />
Verteilung ist Tag für Tag eine logistische<br />
Meisterleistung <strong>und</strong> heute<br />
wie vor <strong>20</strong> Jahren ein Knochenjob.<br />
Als Ronald Schmidt die Leitung<br />
des Vertriebs übernahm, gab es<br />
die GNZ bereits. „Mein Vorgänger<br />
hat mir ein schweres<br />
Erbe hinterlassen“,<br />
blickt Schmidt zurück.<br />
In der Verteilung<br />
klemmte es zeitweise,<br />
weil noch Austräger<br />
fehlten, aber ständig<br />
neue Abonnentengeworben<br />
wurden.<br />
Einzelne Zeitungen<br />
mussten<br />
zum Teil per Taxi<br />
ausgeliefert werden.<br />
Gleichzeitig<br />
musste Woche für<br />
Woche der „Gelnhäuser<br />
Bote“ in alle Haushalte<br />
zugestellt werden. Hinzu kam<br />
der immense Konkurrenzdruck,<br />
denn das Wachsen der GNZ wurde<br />
von den Verlegern der etablierten<br />
Blätter nicht gerne gesehen.<br />
Verleger Ehrhard <strong>Naumann</strong> <strong>und</strong><br />
Vertriebschef Ronald Schmidt hatten<br />
sich ein Ziel gesetzt: Die GNZ<br />
sollte zur größten Zeitung in der<br />
Egal ob die Sonne brennt<br />
oder der Schnee einen halben<br />
Meter hoch liegt,<br />
GNZ-Austräger Heinrich Link<br />
bringt seit Beginn an die GNZ zu<br />
den Abonnenten. Er ist nicht nur<br />
Austräger der ersten St<strong>und</strong>e, hat<br />
bereits vor 32 Jahren begonnen,<br />
den „Gelnhäuser Boten“ in seinem<br />
Dorf zu verteilen, sondern er ist<br />
auch der dienstälteste GNZ-Austräger<br />
<strong>und</strong> die personifizierte Zuverlässigkeit.<br />
Morgens um 5 Uhr beginnt der<br />
Arbeitstag von Heinrich Link. Bereits<br />
um 4.15 Uhr steht er auf <strong>und</strong><br />
gönnt sich eine Tasse Kaffee. Dann<br />
liegen seine 52 GNZ-Exemplare,<br />
die er in Lichenroth zu verteilen<br />
hat, auch schon vor seiner Tür.<br />
Während er im Sommer mit den<br />
Hühnern aufsteht <strong>und</strong> um diese<br />
Zeit den angenehm kühlen Morgen<br />
genießen kann, ist im Winter<br />
noch tiefste Nacht. Dann hat Link<br />
mit Schnee <strong>und</strong> Eis zu kämpfen,<br />
die im Birsteiner Oberland auf<br />
knapp über 400 Metern Höhe<br />
ständiger Begleiter sind. „Auch im<br />
Bei Wind <strong>und</strong> Wetter<br />
die Zeitungsrohre gefüllt<br />
Seit der ersten Ausgabe trägt Heinrich Link in Lichenroth die GNZ aus<br />
Aufruhr um das<br />
Flüchtlingslager<br />
Der Main-Kinzig-Kreis ist<br />
seine Westentasche<br />
Ronald Schmidt zieht seit fast <strong>20</strong> Jahren die Fäden im GNZ-Vertrieb<br />
Region werden. Beide<br />
stürmten diesem Ziel<br />
als leuchtende Vorbilder<br />
entgegen.<br />
Für Ronald<br />
Schmidt bestand<br />
der Alltag in dieser<br />
Zeit meistens aus<br />
16 St<strong>und</strong>en Arbeit<br />
<strong>und</strong> vier St<strong>und</strong>en<br />
Die Pläne des Landes, in den Räumen der ehemaligen<br />
Coleman-Kaserne ein Flüchtlingslager einzurichten,<br />
sorgen für Aufruhr.Auch Bonn stimmt diesen<br />
Plänen zu. Zunächst ziehen 280 Flüchtlinge<br />
ein, im Hochsommer kündigt das Land weitere<br />
1000 Flüchtlinge an – 500 waren vereinbart.<br />
Landrat Karl Eyerkaufer stellt sich demonstrativ<br />
vor das Kasernentor, als einer der Busse eintrifft.<br />
Die Polizei verhindert, dass Jugendliche einen<br />
Brandsatz auf die Flüchtlingsunterkunft<br />
werfen. In Hanau demonstrieren 3 000<br />
Menschen gegen rechtsradikale Gewalt.<br />
Schlaf, den er am Sonntag nachholte,<br />
falls es die Arbeit zuließ. Oft<br />
mussten der Vertriebschef <strong>und</strong> seine<br />
Mitarbeiter die Zeitungen selbst<br />
austragen, weil es in manchen Orten<br />
noch keine Austräger gab.<br />
Abends widmeten sie sich dann<br />
noch der Abo-Werbung, klingelten<br />
Schnee habe ich die Zeitung bisher<br />
immer pünktlich ausgetragen“,<br />
sagt der Rentner nicht ohne<br />
Stolz.<br />
70 Jahre ist Heinrich Link inzwischen<br />
alt <strong>und</strong> erfreut sich bester<br />
Ges<strong>und</strong>heit.<br />
Morgens an die<br />
frische Luft zu<br />
kommen sei<br />
sein Rezept für<br />
ein intaktes Immunsystem.<br />
Seit vielen Jahren<br />
hatte er weder<br />
Schnupfen<br />
noch eine Grippe.<br />
In <strong>20</strong> Jahren<br />
GNZ hat er sich<br />
niemals krank<br />
gemeldet. „Man<br />
muss unverwüstlich<br />
sein,<br />
um diese Arbeit<br />
zu machen.“<br />
Nur einmal hat<br />
er im wahrsten<br />
Sinne des Wortesdaniedergelegen.<br />
Auf<br />
1993<br />
an jeder Haustür. Dabei<br />
erlebten sie Kritik <strong>und</strong><br />
Lob in extremen Formen.<br />
„Wir wurden<br />
manchmal aufs<br />
Übelste beschimpft<br />
<strong>und</strong> ein paar Minuten<br />
später mit Lob<br />
überschüttet.“ Der<br />
Wirt des „Flörsbacher<br />
Hofes“ lud ihn <strong>und</strong><br />
seinen Kollegen<br />
Klaus Schmitt<br />
zum Essen<br />
ein.<br />
Andererseits<br />
habe der Jossgründer<br />
Altbürgermeister Korn einen<br />
Schlappen nach Klaus<br />
Schmitt geworfen, weil er sich am<br />
Morgen über einen Artikel in der<br />
GNZ geärgert hatte. Doch der Ehrenmann<br />
entschuldigte sich am<br />
nächsten Tag. In dieser Zeit befand<br />
sich die Vertriebsabteilung noch in<br />
Schnee <strong>und</strong> Eis war er<br />
ausgerutscht <strong>und</strong> gestürzt.<br />
Link brach<br />
sich zwei Rippen.<br />
„Wochenlang hatte<br />
ich Schmer-<br />
+ + + Robert Ruppel wird Bürgermeister in Jossgr<strong>und</strong><br />
+ + + Stasi-Verdacht gegen den ehemaligen Hanauer<br />
B<strong>und</strong>estagsabgeordneten Gerhard Flämig + + + Gelnhäuser<br />
Burckhardthaus feiert 100. Geburtstag (Foto)<br />
+ + + Umstrittenes Wächtersbacher Frauenhaus<br />
öffnet seine Pforten + + + Theo Ratzka bleibt Bürgermeister<br />
in Linsengericht + + + Brandstiftung:<br />
Kinzighalle Roth in Flammen + + + Müllchaos dank<br />
Dualem System + + + ICE rast in Hailer in Gleisarbeitergruppe:<br />
zwei Tote + + + Rudolf Walther zum<br />
einzigen Gründauer Ehrenbürger ernannt + + +<br />
einer umgebauten Garage in Altenmittlau.<br />
Das sei nicht weiter<br />
schlimm gewesen, da die meisten<br />
Mitarbeiter ohnehin den ganzen<br />
Tag auf Achse waren. Die GNZ<br />
wurde damals noch in Wetzlar gedruckt.<br />
„Zwei- bis dreimal in der<br />
Woche bin ich nachts dorthin gefahren.<br />
Mal fehlte eine <strong>Druck</strong>platte,<br />
mal gab es andere technische<br />
Probleme.“ Vor <strong>20</strong> Jahren war die<br />
Computertechnik noch nicht so<br />
weit fortgeschritten, dass die Dateien<br />
über schnelle Datenleitungen<br />
hätten übermittelt werden<br />
können. Ein Fahrer packte die<br />
druckfertigen Filme ins Auto <strong>und</strong><br />
raste damit in die Stadt an der<br />
Lahn – bei Nebel, Regen, Schnee<br />
oder Glatteis. Der Fahrer war fast<br />
immer pünktlich in der <strong>Druck</strong>erei<br />
<strong>und</strong> brachte die Zeitungen stets sicher<br />
mit zurück nach Freigericht.<br />
Apropos Glatteis. An einem Tag<br />
mit Blitzeis in der Nacht verunglückten<br />
sechs von sieben Kurierfahrern.<br />
Ähnliches Pech hatte ein<br />
GNZ-Fahrer, der mit seinem Wagen<br />
innerhalb von drei Tagen zwischen<br />
Waldensberg <strong>und</strong> Wittgenborn<br />
gleich zwei kapitale Keiler<br />
erlegte <strong>und</strong> damit zwei Totalschäden<br />
produzierte.<br />
Für eine Verzögerung bei der<br />
Auslieferung sorgte ein anderer<br />
Fahrer. Der wähnte nachts zwischen<br />
Altenmittlau <strong>und</strong> Niedermittlau<br />
seinen Vertriebsleiter hinter<br />
sich <strong>und</strong> versuchte ihn durch<br />
das Fahren von Schlangenlinien<br />
davon in Kenntnis zu setzen, dass<br />
er die Verfolgungsfahrt durchschaut<br />
habe. Er w<strong>und</strong>erte sich<br />
zen“, berichtet er von seinem<br />
Leid. Die GNZ verteilt hat er<br />
trotzdem. „Er fuhr das Auto<br />
<strong>und</strong> sein Sohn steckte die<br />
Zeitungen in die Rohre.“<br />
Früher arbeitete<br />
Link auf dem Bau<br />
<strong>und</strong> war<br />
nicht schlecht, als der vermeintliche<br />
Kollege ihn überholte <strong>und</strong><br />
ihm aus einem grün-weißen Wagen<br />
die Kelle „Stopp! Polizei!“<br />
vorhielt. Die Ordnungshüter<br />
mochten dessen Beteuerungen<br />
nicht glauben, sondern vermuteten,<br />
dass Alkohol im Spiel gewesen<br />
sei. Erst als der Fahrer ins<br />
Röhrchen geblasen hatte, dieses<br />
aber 0,0 Promille anzeigte, durfte<br />
er nach einer strengen Ermahnung<br />
weiterfahren.<br />
Gerne erinnert sich Ronald<br />
Schmidt an die „Schlachtfeste“<br />
<strong>und</strong> „Dämmerschoppen“ der<br />
GNZ. „Ich feiere gerne mit den<br />
Leuten, es ist immer wieder ein<br />
riesiger Spaß.“ Das erste<br />
„Schlachtfest“ fand seinerzeit in<br />
Mauswinkel statt. Die Bürger waren<br />
begeistert <strong>und</strong> entrissen den<br />
Werbern förmlich die Abo-Scheine.<br />
Die überschwängliche Feier<br />
endete tief in der Nacht nach ausschweifendem<br />
Alkoholgenuss,<br />
sodass das GNZ-Team die Heimfahrt<br />
in der Regel mit dem Taxi<br />
antreten musste.<br />
„Ich habe mein ganzes Leben auf<br />
die GNZ ausgerichtet“, sagt Ronald<br />
Schmidt. Möglich sei dies nur<br />
durch zwei Dinge: Zum einen verbindet<br />
Schmidt eine Fre<strong>und</strong>schaft<br />
mit Verleger Ehrhard <strong>Naumann</strong>,<br />
die von unbedingtem Vertrauen geprägt<br />
ist. „Er lässt mir freie Hand.<br />
Ich weiß das zu schätzen <strong>und</strong> nutze<br />
es im Sinne des Unternehmens.“<br />
Zum anderen ist es Ronald<br />
Schmidts Frau: „Sie steht hinter<br />
mir <strong>und</strong> meiner Arbeit <strong>und</strong> – wenn<br />
nötig – schützend vor mir.“<br />
Sprengmeister. Nebenbei führte er<br />
eine Landwirtschaft. Nach einem<br />
Arbeitsunfall wurde der dienstälteste<br />
GNZ-Austräger Frührentner<br />
<strong>und</strong> suchte eine Aufgabe. Deshalb<br />
begann er morgens die Zeitungen<br />
auszutragen.<br />
„Ich kenne im Dorf jeden H<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> seinen Halter <strong>und</strong> weiß, wie<br />
ich mich zu verhalten habe.“<br />
Ernstlich gebissen wurde Link<br />
noch nie, aber verrissene Hosen<br />
gab es schon das eine oder andere<br />
Mal.<br />
Heinrich Link erinnert sich gerne<br />
an die „Großereignisse“ in Lichenroth<br />
wie den „GNZ-Dämmerschoppen“,<br />
doch auch schwere Unfälle<br />
haben sich eingeprägt. Vor<br />
mehr als zehn Jahren stürzte bei<br />
Bermuthshain ein Flieger ab. Damals<br />
gab es vier Tote.Vor zwei Jahren<br />
stürzte ein Flugzeug auf einen<br />
Lichenröther Acker; zwei Insassen<br />
kamen ums Leben.<br />
Urlaub gönnt sich Heinrich Link<br />
in der Regel nur in der Weihnachtszeit.<br />
„Dann will auch ich<br />
mal meine Ruhe haben <strong>und</strong> ausschlafen.“<br />
Knapper Sieg für<br />
Eyerkaufer<br />
Wahljahr: Die SPD verliert bei der Kommunalwahl<br />
im Kreis an Boden. Die Verluste gehen nicht zu<br />
Gunsten der CDU, sondern der Reps. Kurz darauf<br />
folgen die Landratswahlen: Amtsinhaber Karl<br />
Eyerkaufer (SPD) siegt knapp mit 50,75 Prozent<br />
der Stimmen gegen Christdemokrat Hubert Müller.<br />
Der Verlierer darf zum Trost den Posten des<br />
Vizelandrats übernehmen.
Januar <strong>20</strong>08 Seite 7<br />
<strong>20</strong> JAHRE<br />
Inge Weß<br />
Sekretärin der Geschäftsführung<br />
Alter: 50<br />
Lieblingslektüre: Spannendes, Fesselndes, zurzeit<br />
Rowling <strong>und</strong> Mankell<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Borkum, außerdem möchte ich<br />
noch all die schönen Flecken<br />
Deutschlands kennen lernen.<br />
Schönster Fleck im MKK: Bei schönem Wetter auf dem<br />
Balkon unserer Wohnung am<br />
Waldrand von Gelnhausen,<br />
Panoramaweg Gelnhausen<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... den Mitgliedern meiner<br />
Lieblingsband „Chicago“ (zwei<br />
Fliegen mit einer Klappe:<br />
vielleicht fangen sie dann auch<br />
nach drei Bier an, zu musizieren)<br />
Was mich nervt: Ungerechtigkeit <strong>und</strong> vom<br />
„grünen Tisch“ aus getroffene,<br />
unüberlegte Entscheidungen<br />
1994<br />
+ + + <strong>Pressehaus</strong> <strong>Naumann</strong><br />
beginnt mit dem<br />
Umbau des Kasernengeländes<br />
in Gelnhausen<br />
(Foto) + + + Vier<br />
Amtsinhaber gewinnen<br />
Bürgermeisterwahlen:<br />
Döring, Michaelis,<br />
Traxel <strong>und</strong> Franz + + +<br />
Kreishandwerksmeister<br />
Friedel Gold stirbt -<br />
ärztlicher Kunstfehler<br />
in Schlüchtern die<br />
Ursache? + + + Rüdigheimer<br />
Sozialdemokrat<br />
Lothar Klemm wird hessischerWirtschaftsminister<br />
+ + + Margret<br />
Härtel siegt knapp bei<br />
Bürgermeisterwahl in<br />
Hanau + + + Fürsten<br />
verkaufen das Wächtersbacher Schloss: Luxus-Altersheim<br />
geplant + + + Aufgedeckt: Bad Orb betrügt<br />
Wiesbaden mit falschen Übernachtungszahlen + + +<br />
Niedermittlauer Friedhof von Jugendlichen verwüstet<br />
+ + + Brandsatz fliegt auf Haus einer kurdischen<br />
Familie in Pfaffenhausen + + + Rothenberger<br />
Firma Wibau geht pleite + + +<br />
Wir sind die Zeitung !<br />
Die Belegschaft des <strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong>es <strong>Naumann</strong> im GNZ-Kultursaal in Gelnhausen<br />
Nora Kniege<br />
Sekretärin der Geschäftsführung<br />
Alter: 60<br />
Lieblingslektüre: Partituren / Ephraim Kishon,<br />
Eugen Roth<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Deutschland / Europa<br />
Schönster Fleck im MKK: Hirschbornteiche,<br />
Schloss Ramholz, Schloss<br />
Philippsruhe, Siebenmühlental,<br />
die „Heustruth“<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... Fre<strong>und</strong>en – aber Rotwein<br />
Was mich nervt: Call-Center-Anrufe,Werbe-<br />
E-Mails, die Augenwischerei der<br />
Politiker bei den Gesetzesänderungen,<br />
die negativen<br />
Auswirkungen durch die<br />
Ges<strong>und</strong>heitsreform<br />
Filz-Skandal<br />
im Kreis<br />
Polizisten der Sonderkommission „Filz“ betreten<br />
Anfang des Jahres zeitgleich mehrere Rathäuser im<br />
Kreis, verhören Bedienstete, stellen r<strong>und</strong> 800<br />
Aktenordner sicher. Das Gelnhäuser Ingenieurbüro<br />
Häfner <strong>und</strong> Öfner soll sich selbst <strong>und</strong> mindestens<br />
einem Betrieb Aufträge zugeschanzt haben – durch<br />
Bestechung. Auch die Bürgermeister von Wächtersbach<br />
<strong>und</strong> Flörsbachtal, Rainer Krätschmer <strong>und</strong><br />
Horst Sakschewski, geraten in den Sog der<br />
Ermittlungen. Es bleibt bei dem Verdacht.<br />
Elke Gelszinnis<br />
Stellvertretende Anzeigenleiterin<br />
Alter: 57<br />
Lieblingslektüre: Mary Higgens Clark<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Sonnige Ziele<br />
Schönster Fleck im MKK: „Paradies“ in Roth<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... Meine wenige Freizeit gehört<br />
der Familie.<br />
Was mich nervt: Die unfähigen, trägen,<br />
widersprüchlichen <strong>und</strong><br />
selbstherrlichen Politiker<br />
1995<br />
+ + + Werner Gölz bleibt Bürgermeister in Brachttal<br />
+ + + Gasexplosion in Altenhaßlau fordert zwei<br />
Opfer (Foto) + + + Bad Orber Kleinbahn-Verkehr wird<br />
eingestellt + + + Werner Gottlieb neuer Bürgermeister<br />
in Birstein + + + SV-Bernbach-Ehrenvorsitzender<br />
Karl Trageser stirbt bei Kutschen-Unfall + + +<br />
Bad Orb verkauft Kurhaus-Hotel, mietet es zurück +<br />
+ + Horst Sakschewski bleibt Rathauschef in Flörsbachtal<br />
+ + + Cesna-Absturz in Gelnhausen: zwei Tote<br />
+ + + Rainer Krätschmer erst vor Gericht, dann<br />
Wahlsieger + + + McDonalds darf in Lieblos bauen +<br />
+ +<br />
Einige Mitarbeiter fehlen urlaubs- oder krankheitsbedingt.<br />
Johanna Röder<br />
Teamleiterin Key-Account<br />
Alter: 45<br />
Lieblingslektüre: Dokumentationen über andere<br />
Kulturen<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Österreich<br />
Schönster Fleck im MKK: Fernblick in Freigericht-Neuses<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... meinen Fre<strong>und</strong>en aus<br />
Österreich, die ich leider viel<br />
zu selten sehe.<br />
Was mich nervt: Lügen, schlechte Laune <strong>und</strong><br />
Missmut<br />
Pipa will Müll in<br />
Granulat verwandeln<br />
Kreisbeigeordneter Erich Pipa schlägt als Lösung<br />
für die Mülldiskussion im Kreis eine Konversionsanlage<br />
vor. Diese Verbrennungsanlage soll den Müll<br />
in ein Granulat verwandeln, ohne Gestank <strong>und</strong> Abgase.<br />
Wirtschaftsminister Lothar Klemm stellt ein<br />
Forschungszentrum in Aussicht, das die revolutionäre<br />
Anlage wissenschaftlich begleiten soll.<br />
Nicht alle Bürger finden die Anlage gut. Allerdings<br />
scheitert ein Versuch, ein Bürgerbegehren ins<br />
Leben zu rufen.
Seite 8 Seite 9<br />
<strong>20</strong> JAHRE<br />
11.30 Uhr<br />
Recherche <strong>und</strong> Layout gehören für<br />
die Redakteure der GNZ genauso<br />
zum Arbeitsalltag wie Interviews<br />
<strong>und</strong> Pressekonferenzen.Termine gibt<br />
11.00 Uhr<br />
Nachdem der erste Schwung Post<br />
<strong>und</strong> E-Mails verteilt ist, sichtet jeder<br />
Redakteur sein Material. Es gilt, bis<br />
Mittag den Seitenumfang abzuschätzen<br />
– sprich, sagen zu können, Gelnhausen<br />
braucht eine Seite, Grün-<br />
9.30 Uhr<br />
7.00 Uhr<br />
Die Damen im Verlagssekretariat<br />
haben Dienstbeginn. Rita Mohr,<br />
Christiane Reus, Christiane Tögel<br />
<strong>und</strong> ein(e) Auszubildende(r) arbeiten<br />
in Schichten, um die Flut an Briefpost,<br />
Faxen <strong>und</strong> E-Mails bewältigen<br />
zu können.<br />
„An intensiven Tagen kommen<br />
mehrere H<strong>und</strong>ert E-Mails <strong>und</strong> darüber<br />
hinaus Postsendungen <strong>und</strong> Faxe<br />
bei uns an, da heißt es: Ruhe bewahren<br />
<strong>und</strong> konzentriert vorgehen“, sagt<br />
Rita Mohr. Zumal ständig das Telefon<br />
klingelt. Am anderen Ende der<br />
Redakteure vor Ort<br />
es den ganzen Tag über: von früh am<br />
Morgen, zum Beispiel an Schulen,<br />
bis spät in die Nacht, wie etwa bei<br />
Stadtverordnetensitzungen.<br />
Journalistischer Alltag: GNZ-Redakteurin Tanja Bruske-Guth bei einem<br />
Termin in Gründau.<br />
GNZ-Mediaberaterin Traudel Müller beim K<strong>und</strong>engespräch mit Matthias<br />
Sinsel, dem Geschäftsführer der Firma Holz Sinsel GmbH in Biebergemünd-Roßbach.<br />
Wie die GNZ entsteht: Ein ganz normaler Produktionstag<br />
dau/Linsengericht ebenfalls, der Vogelsberg<br />
braucht heute zwei <strong>und</strong> so<br />
weiter.<br />
Im Rahmen dieses Prozesses müssen<br />
die Zeitungsmacher auch Termine<br />
bedenken, die am selben Abend<br />
10.00 Uhr<br />
Jetzt beginnt das eigentliche Zeitungmachen.<br />
Die ab circa 10 Uhr<br />
eintreffenden Redakteure legen am<br />
Computer Seiten in ihren Ressorts<br />
an. Produziert wird mittels des<br />
Ganzseitenumbruchs: Das heißt,<br />
dass der Redakteur im Laufe des Tages<br />
Bilder, Bildunterschriften <strong>und</strong><br />
Texte wie bei einem Puzzlespiel zu<br />
einem großen Ganzen zusammenfügt.<br />
Jeweils ein Kollege ist für das telefonische<br />
Einholen der Polizeimel-<br />
Besuch beim Anzeigenk<strong>und</strong>en<br />
Die Maschinerie rollt an<br />
Leitung: K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Leser, die Fragen<br />
oder Anregungen haben.<br />
Zwischendurch leiten die Damen<br />
die Posteingänge an die verschiedenen<br />
Abteilungsleiter <strong>und</strong> an die Ressorts<br />
weiter, in welche die Redaktion<br />
aufgeteilt ist.<br />
Fahrer Alfred Mathie bringt morgens<br />
die Post, außerdem geht eine<br />
Flut von E-Mails <strong>und</strong> Faxen im Redaktionssekretariat<br />
ein.<br />
12.30 Uhr<br />
Das große Planen <strong>und</strong> Disponieren<br />
Chefredakteur Welz fragt bei seinen<br />
Redaktionskollegen den Seitenumfang<br />
ab.Wenn er weiß, wie viele<br />
Lokalseiten für den nächsten Tag<br />
veranschlagt werden, bespricht er<br />
sich mit dem Planer, die den Seitenplan<br />
für die kommende GNZ-Ausgabe<br />
erstellt. Hier müssen jeden Tag<br />
spezifische Besonderheiten bedacht<br />
Komplexes Arbeiten in Parallelwelten<br />
stattfinden <strong>und</strong> noch aktuell ins<br />
Blatt müssen. Hier gilt es, auf der<br />
Seite entsprechenden Platz „freizuschlagen“.<br />
Die Redakteure arbeiten<br />
in einer Parallelwelt: Sie schreiben<br />
selbst Artikel, koordinieren zwi-<br />
Die GNZ finanziert sich neben<br />
Erlösen aus Leser-Abonnements in<br />
erster Linie über die Anzeigen –<br />
<strong>und</strong> die kommen keineswegs von alleine<br />
in die Zeitung. Ein Team von<br />
Mediaberatern hält ständigen Kontakt<br />
zu Anzeigenk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> solchen,<br />
die es noch werden sollen. Die<br />
werden (siehe Bericht auf Seite 10).<br />
Insbesondere gilt es, auf die Wünsche<br />
der Anzeigenk<strong>und</strong>en einzugehen<br />
<strong>und</strong> die entsprechenden Platzierungen<br />
zu berücksichtigen. Bis die<br />
Redakteure ihren Seitenplan bekommen,<br />
wird es nicht selten 14 Uhr<br />
– je nachdem, wie schwierig sich das<br />
Planen gestaltet.<br />
Andreas Cornelius disponiert die Anzeigen-Platzierungen.<br />
schendurch Termine der freien Mitarbeiter<br />
<strong>und</strong> recherchieren zum Teil<br />
komplexe Sachverhalte. Oder anders<br />
ausgedrückt: Wer bei der GNZ<br />
beschäftigt ist, arbeitet stets auf<br />
mehreren Baustellen gleichzeitig.<br />
Startschuss zur Tagesproduktion<br />
dungen in Gelnhausen, Bad Orb <strong>und</strong><br />
Schlüchtern eingeteilt.<br />
Die erste Seite des Lokalteils, auf<br />
der jeden Tag die wichtigsten Berichte<br />
<strong>und</strong> Meldungen landen, ist das<br />
„Schaufenster“ der gesamten Zeitung:<br />
Hier werden in aller Regel die<br />
herausragenden Themen platziert.<br />
Das sieht ein Redakteur auf dem<br />
Bildschirm, wenn er mit der Arbeit<br />
beginnt: die (noch) leere Zeitungsseite.<br />
8.30 Uhr<br />
Bei Chefredakteur Thomas Welz<br />
laufen alle Fäden zusammen. Er koordiniert<br />
die Arbeitsabläufe der<br />
14-köpfigen Redaktion. Eine ausgesprochen<br />
zeitaufwendige Aufgabe,<br />
die eine ganze Reihe von administrativen<br />
<strong>und</strong> organisatorischen Aufgaben<br />
beinhaltet.Vor diesem Hinter-<br />
Mediaberater stellen die Verbindungen<br />
zu Geschäftsleuten vor Ort her,<br />
bemühen sich darum, deren Wünsche<br />
<strong>und</strong> Bedürfnisse otimal zu erfüllen.<br />
Auch hier gilt: Nur Kompetenz<br />
<strong>und</strong> persönliche Nähe zum<br />
K<strong>und</strong>en führt zu einem echten Vertrauensverhältnis.<br />
Der Chef betritt<br />
die Kommandobrücke<br />
gr<strong>und</strong> ist es das A <strong>und</strong> O, dass sich<br />
der Chefredakteur jeden Tag aufs<br />
Neue einen Überblick über die aktuelle<br />
Nachrichten- <strong>und</strong> Terminlage<br />
verschafft, um entscheiden zu können,<br />
welche Aufmachung <strong>und</strong> welchen<br />
Umfang die nächste GNZ-Ausgabe<br />
haben soll.<br />
R<strong>und</strong> um die Uhr<br />
Von den Anfangsschritten bis zur Endstation Zeitungsrohr<br />
Diskretion bitte! Das Redaktionsgeheimnis<br />
ist<br />
auch bei der GNZ ein zentraler<br />
Bestandteil der<br />
journalistischen Arbeit.<br />
Mitunter bekommen Redakteure<br />
von Informanten<br />
brisantes Material zugespielt<br />
– beispielsweise<br />
aus dem politischen Leben.<br />
Mit diesen sensiblen<br />
Informationen wird verantwortungsvollumgegangen,<br />
der Informantenschutz<br />
hat oberste Priorität.<br />
5.30 Uhr<br />
13.00 Uhr<br />
In der Setzerei laufen die Aufträge<br />
auf, die der Anzeigen-Außendienst<br />
zuvor akquiriert hat <strong>und</strong> nun von<br />
den Mediengestaltern entsprechend<br />
der K<strong>und</strong>enwünsche „gesetzt“ werden.<br />
Auf Wunsch bekommt der Auftraggeber<br />
ein Korrekturfax, so werden<br />
etwaige Missverständnisse im<br />
einvernehmlichen Dialog von vornherein<br />
ausgeräumt.<br />
Luise Jakob beim Gestalten einer<br />
Geschäftsanzeige.<br />
Die Vertriebsmitarbeiter Peter Loos (links) <strong>und</strong> Jürgen Gertmann<br />
verladen die frisch gedruckte Zeitung zum Abtransport.<br />
Akribie bei der Anzeigengestaltung<br />
3.00 Uhr<br />
Die St<strong>und</strong>e<br />
des Vertriebs<br />
Austräger bringen die GNZ zum Leser<br />
Austräger Heinrich Dietz steckt frühmorgens in Wächtersbach<br />
die GNZ bei einem Abonnenten in das Zeitungsrohr.<br />
Nachdem die GNZ an die Verteilerpunkte<br />
ausgeliefert worden ist,<br />
beginnt ein Heer von Zeitungsausträgern<br />
des Vertriebs mit dem Verteilen<br />
der druckfrischen Zeitung in<br />
die Briefkästen der Abonnenten<br />
im Altkreis Schlüchtern über den<br />
Altkreis Gelnhausen bis hinein in<br />
den Altkreis Hanau sowie an die<br />
Einzelverkaufspunkte (Kioske,<br />
Warenhäuser usw.). Die GNZ ist<br />
zum guten Schluss beim Leser angekommen<br />
– <strong>und</strong> während der es<br />
sich am Frühstückstisch gemütlich<br />
macht, läuft (fast) schon wieder<br />
die Maschinerie für die nächste<br />
Ausgabe im Verlagssekretariat an.<br />
Jetzt schlägt die St<strong>und</strong>e des Vertriebs:<br />
Die neue Ausgabe muss gebündelt,<br />
verladen <strong>und</strong> zu den Zustellpunkten<br />
gebracht werden. Hier<br />
haben die Nachtarbeiter Hochkonjunktur.<br />
Der Zeitdruck nimmt<br />
nicht ab, denn die Zeitung muss<br />
zum Leser.<br />
1.30 Uhr<br />
Nach dem <strong>Druck</strong>vorgang folgt das<br />
maschinell gesteuerte Einlegen von<br />
0.30 Uhr<br />
Andruck mit<br />
Hochdruck<br />
14.00 Uhr<br />
18.00 Uhr<br />
Die GNZ wird angedruckt. Binnen<br />
<strong>20</strong> Minuten rattert die Auflage von<br />
10 000 Exemplaren durch die<br />
hochmoderne <strong>Druck</strong>maschine.<br />
Einlegen von<br />
Werbebroschüren<br />
Die ersten Seiten werden fertig,<br />
<strong>und</strong> das Korrektorat nimmt seine Arbeit<br />
auf. Die Aufgabe lautet: die Tageszeitung<br />
schon vor dem Andruck<br />
lesen <strong>und</strong> Fehler ausmerzen. Dieser<br />
Tätigkeit geht montags bis donnerstags<br />
in der Regel eine Dame nach, an<br />
Freitagen <strong>und</strong> Sonntagen sind es wegen<br />
des erhöhten Seitenaufkommens<br />
jeweils zwei Kolleginnen, die sich<br />
ihren Dienst bis in die Nachtst<strong>und</strong>en<br />
hinein teilen. Darüber hinaus gibt es<br />
ein Tages- <strong>und</strong> Anzeigenkorrektorat,<br />
das den Anzeigen- <strong>und</strong> Magazinteil<br />
der GNZ auf seine sprachliche Richtigkeit<br />
hin überprüft.<br />
Prospekten <strong>und</strong> Werbebroschüren in<br />
das „taufrische“ Produkt.<br />
Werbung in der Zeitung: Der GNZ werden regelmäßig Prospekte von<br />
Geschäftsk<strong>und</strong>en beigelegt.<br />
Der Chefredakteur ruft zur täglichen<br />
Redaktionskonferenz. Sie ist<br />
quasi die Zentralveranstaltung, in<br />
deren Rahmen die aktuelle Ausgabe<br />
ein Gesicht bekommt. Thomas Welz<br />
fragt die Themengestaltung in den<br />
einzelnen Ressorts ab <strong>und</strong> gewinnt<br />
so den Überblick, anhand dessen<br />
entschieden wird, wie die Titelseite<br />
aussieht.<br />
Am Ende jeder Konferenz steht die<br />
Blattkritik. Ein wöchentlich wechselnder<br />
Blattkritiker sagt seinen Kollegen,<br />
was in der gestrigen Ausgabe<br />
seiner Ansicht nach nicht gut gelaufen<br />
ist. Dieses Instrument der Qualitäts-<br />
<strong>und</strong> Selbstkontrolle ist bei der<br />
GNZ ein ebenso obligatorisches wie<br />
nützliches Element.<br />
Die Redaktionskonferenz verleiht<br />
der GNZ ihr Gesicht<br />
Die Blattmacher bei ihrer täglichen Zusammenkunft.<br />
Das Korrektorat geht<br />
auf Fehlersuche<br />
19.30 Uhr<br />
Bei Rosemarie Biba <strong>und</strong> ihren Korrektoratskollegen<br />
haben Fehler keine Chance.<br />
Spätdienst <strong>und</strong><br />
Redaktionsschluss<br />
Der Spätdienst – in diesem Fall Stephan Kümmel – hält die Stellung. Auf der<br />
Seite fehlt noch der Bericht über eine aktuelle Veranstaltung, die erst am<br />
späten Abend beendet ist.<br />
Die Redakteure geben ihre fertigen<br />
Seiten im Korrektorat ab <strong>und</strong><br />
beenden ihren Arbeitstag. Es bleibt<br />
allerdings jeden Abend ein Kollege<br />
in der Redaktion, der den Spätdienst<br />
versieht.<br />
Sein Auftrag: Unfälle, Brände oder<br />
sonstige relevante Ereignisse (beispielsweise<br />
den Ausgang politischer<br />
Sitzungen) aktuell aufbereitet ins<br />
Blatt zu bringen. Die „Spätschicht“<br />
in der Redaktion endet in der Regel<br />
Immer wieder sonntags<br />
Zwölf St<strong>und</strong>en Wahnsinn in der Sportredaktion<br />
Die Sechs-Tage-Woche ist Standard,<br />
Feiertage gibt es selten. Und<br />
auch am Tag des Herrn können sie<br />
nicht ruhen. Immer wieder sonntags<br />
schwitzen die Mitarbeiter der<br />
Sportredaktion besonders intensiv,<br />
um den Lesern montags einen Volltreffer<br />
aus bis zu 35 verschiedenen<br />
Sportarten zu servieren.<br />
Anpfiff des ganz normalen Wahnsinns<br />
ist um 10.30 Uhr. Sportchef<br />
Michael Heil sowie die Redakteure<br />
Dieter Geissler <strong>und</strong> Torben Frieborg<br />
beratschlagen: Haben die eher bescheidenen<br />
Auftritte des Handball-<br />
Regionalligisten TV Gelnhausen<br />
das Zeug zur großen Story? Was<br />
steckt wirklich hinter dem Finanzchaos<br />
des Fußball-Landesligisten<br />
SV Bernbach? Oder schafft es der<br />
Altenhaßlauer Weltklasse-Surfer<br />
Moritz Martin doch noch nach Peking?<br />
Während das Trio die Geschehnisse<br />
vom Samstag verfasst, laufen<br />
die freien Mitarbeiter ein. Spätestens<br />
ab 12 Uhr ist die Redaktion<br />
fest in Sportlerhand. Sie macht sich<br />
für den anstehenden Spieltag<br />
um 23.30 Uhr, dann ist Redaktionsschluss.<br />
Wenn die Aktualität es erfordert,<br />
kann der Redaktionsschluss bis<br />
1 Uhr nachts hinausgeschoben werden.<br />
Das ist beispielsweise bei B<strong>und</strong>es-<br />
oder Landtagswahlen der Fall.<br />
Diese Wahl-Ausgaben sind bei der<br />
Leserschaft Kult, weil sie ein<br />
Höchstmaß an Aktualität bieten,<br />
was auf dem regionalen Tageszeitungsmarkt<br />
einzigartig ist.<br />
warm. Die Top-Begegnungen in den<br />
diversen Fußballklassen sehen die<br />
„Mitspieler“ des GNZ-Teams live<br />
vor Ort, der große Rest wird<br />
anschließend eintelefoniert.<br />
Ab 16.45 Uhr glühen die Drähte<br />
– <strong>und</strong> aus circa 15 Kehlen hallt die<br />
alles entscheidende Frage: „Wie<br />
habt ihr gespielt?“ Aus vier Fußballkreisen<br />
wird in Wort <strong>und</strong> Bild<br />
berichtet. Von der D-Liga bis zur<br />
2. B<strong>und</strong>esliga sind das insgesamt<br />
29 Klassen, verteilt auf acht Seiten.<br />
Hinzu kommen Berichte über<br />
Handball, Tischtennis, Leichtathletik,<br />
Motorsport, Schwimmen <strong>und</strong><br />
andere saisonale Sportarten – die<br />
insgesamt nicht selten 14 Lokalseiten<br />
füllen.<br />
Um <strong>20</strong> Uhr beginnt die Auswahl<br />
der besten Nachrichten. Was muss<br />
auf die Titelseite: eher die Prügelei<br />
während eines Fußball-A-Liga-<br />
Spiels, oder ist der Siegeszug der<br />
Handball-Frauen der FSG Altenhaßlau/Niedermittlau<br />
eine Schlagzeile<br />
wert? Nach dieser Mini-Konferenz<br />
wird weiter recherchiert,<br />
geschrieben, aktualisiert <strong>und</strong> wie-<br />
17.00 Uhr<br />
Von morgens bis in den späten<br />
Nachmittag hinein sorgt die Texterfassung<br />
dafür, dass per Brief oder<br />
Fax eingesandte Manuskripte Eingang<br />
ins elektronische Redaktionssystem<br />
finden.<br />
Diese Texte werden von circa<br />
30 Damen in Wechselschichten mit<br />
großer Akribie erfasst, sodass die<br />
Vorlagen von der Redaktion weiterbearbeitet<br />
werden können.<br />
Wobei die Texterfassung nicht allein<br />
für die GNZ, sondern auch für<br />
die vielen Ausgaben des „Mittelhes-<br />
Die Damen aus der Texterfassung.<br />
21.30 Uhr<br />
Der Spätdienst in der <strong>Druck</strong>vorstufe<br />
beginnt, die vom Korrektorat<br />
überprüften GNZ-Seiten weiterzuverarbeiten.<br />
Zwei Kollegen<br />
stellen im<br />
CTP-Verfahren<br />
(Computer-to-<br />
der verworfen – weil am Abend oft<br />
nicht mehr stimmt, was am Morgen<br />
noch Tatsache war.<br />
Gegen 22 Uhr steht das Redaktions-Team<br />
schließlich kurz vor dem<br />
Abpfiff. Alle Artikel verfasst,<br />
die Seiten im<br />
Korrektorat,<br />
die E-Mails<br />
gecheckt<br />
16.00 Uhr<br />
Oberstes Gebot:<br />
Ständig<br />
aktualisieren!<br />
Allmählich nimmt die Zeitung Formen<br />
an, die Seiten füllen sich mit<br />
Texten, Bildern <strong>und</strong> Bildunterschriften.<br />
Die Kollegen telefonieren, recherchieren<br />
<strong>und</strong> aktualisieren.<br />
Oberste Maxime: Wenn es die Aktualität<br />
erfordert, wird die Zeitung<br />
bis in die späten Abendst<strong>und</strong>en umgebaut.<br />
Schließlich will der Leser<br />
wissen, was tags zuvor im Main-Kinzig-Kreis<br />
passiert ist – <strong>und</strong> zwar<br />
auch noch weit nach 16 Uhr.<br />
Die Texterfassung<br />
hat ihren Job erledigt<br />
sen-Boten <strong>und</strong> des „Neuen Marktes“<br />
tätig ist, die im <strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong><br />
<strong>Naumann</strong> erscheinen. Auch in<br />
der Texterfassung ist Flexibilität<br />
oberstes Gebot: Kommt kurz vor Feierabend<br />
noch etwas Brandaktuelles<br />
herein, wird ebenso schnell wie gewissenhaft<br />
abgetippt.<br />
Darüber hinaus sind einige der Damen,<br />
die eine gewisse Affinität zum<br />
Sport haben, in die Tabellen- <strong>und</strong><br />
Terminpflege der Sportredaktion<br />
eingeb<strong>und</strong>en – wo sie stets souverän<br />
„ihren Mann“ stehen.<br />
Die <strong>Druck</strong>vorstufe<br />
kommt ins Spiel<br />
Plate) <strong>Druck</strong>platten von jeder einzelnen<br />
Seite her, die danach in der<br />
<strong>Druck</strong>erei anhand des aktuellen Seitenplans<br />
montiert werden.<br />
Dieser hochmoderne Prozess ist etwa<br />
gegen Mitternacht abgeschlossen.<br />
Aus der fertigen Zeitungsseite wird per Mausklick eine <strong>Druck</strong>platte:<br />
Markus Mook <strong>und</strong> seine Kollegen sorgen dafür, dass bei der <strong>Druck</strong>vorstufe<br />
alles klappt.<br />
– es ist geschafft, Verlängerung<br />
ausgeschlossen. Die „normale“ Arbeitswoche<br />
kann beginnen.
Seite 10 Januar <strong>20</strong>08<br />
<strong>20</strong> JAHRE<br />
Peter Mayer<br />
Organisationsleiter<br />
Alter: 46<br />
Lieblingslektüre: Fiese <strong>und</strong> skurrile Geschichten, derzeit<br />
von Arto Paasilinna<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Kurzfristig mit dem Zelt dahin, wo es<br />
nicht regnet.Wenn das nicht eindeutig ist,<br />
mal wieder an die Nordsee<br />
Schönster Fleck im MKK: Tief im Spessart<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... jedem, der auch zuhören mag.<br />
Was mich nervt: Menschen mit Geld, aber ohne Zeit <strong>und</strong><br />
Anstand<br />
Michèle Lohrey<br />
Mediaberaterin (Vogelsberg)<br />
Alter: 42<br />
Lieblingslektüre: Nicolas Sparks<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Türkei<br />
Schönster Fleck im MKK: Wächtersbach – meine Heimatstadt<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... George Clooney<br />
Was mich nervt: Unpünktlichkeit<br />
Torben Frieborg<br />
Sportredakteur<br />
Alter: 31<br />
Lieblingslektüre: FAZ-Sonntagszeitung,<br />
„Kicker“ / Hajo Schumacher<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Ab auf die (Ski-)Piste<br />
Schönster Fleck im MKK: Sonnenwiese im Bad Orber Wildpark mit<br />
Blick auf den Spessart<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... Sprite<br />
Was mich nervt: Dass auch Männer Problemzonen haben.<br />
1996<br />
+ + + B<strong>und</strong>eskanzler Helmut Kohl nimmt per Knopfdruck<br />
die neue Rotationsanlage des <strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong>es<br />
<strong>Naumann</strong> in Betrieb + + + Heiko Kasseckert<br />
wird mit 26 Jahren in Langenselbold Hessens jüngster<br />
Bürgermeister + + + Polit-Skandal in Brachttal:<br />
CDU-Politiker Albrecht Ruth fordert im Kreistag<br />
Stockschläge für Asylanten + + + Diskussion um<br />
die Erweiterung der Golfplätze in Freigericht <strong>und</strong><br />
Jossgr<strong>und</strong> + + + Bad Orber posiert mit Vorderlader<br />
für die BILD-Zeitung: „Ich knall meine Mieter ab“<br />
+ + + Georg Meyer bleibt Bürgermeister in Gründau<br />
+ + + Ikea baut in Hanau + + + Grimmelshausen-Gymnasium<br />
nimmt 16 Millionen Mark teuren Anbau in Betrieb<br />
+ + +<br />
Dr. Sascha<br />
Raabe wird<br />
Rathauschef<br />
in<br />
Rodenbach<br />
+ + + SPD-<br />
Spitzenkandidat<br />
Erich Pipa<br />
will Arbeitslosigkeit<br />
bekämpfen<br />
+ + +<br />
Wie auf einem orientalischen Basar<br />
Die tägliche GNZ muss alle<br />
gewünschten Seiten <strong>und</strong><br />
Anzeigen enthalten, muss<br />
druckbar <strong>und</strong> im Konzept wiedererkennbar<br />
sein. Das ist nicht immer<br />
einfach <strong>und</strong> in den Feinheiten<br />
fast eine Wissenschaft für sich.<br />
Deshalb hat der Verleger mit<br />
„Bote“-Chef Peter Mayer sogar einen<br />
diplomierten Ingenieur beauftragt,<br />
mit seinem Team für die tägliche<br />
Seitenplanung verantwortlich<br />
zu zeichnen. Mit fast <strong>20</strong> Jahren<br />
Betriebszugehörigkeit sind<br />
ihm schon alle denkbaren Planungsvarianten<br />
begegnet.<br />
16 Uhr vorbei, der Feierabend<br />
naht. Als ich auf dem Telefon-Display<br />
die Produktionsleitung erkenne,<br />
ahne ich nichts Gutes. Und<br />
richtig: „Der Kollege hat leider<br />
vergessen, die ‚Welt 2‘ für euch aus<br />
dem Plan zu nehmen, die erscheint<br />
morgen gar nicht!“<br />
Zwei runter auf 28<br />
oder zwei rauf auf 32?<br />
Das ist deshalb besonders schade,<br />
weil die „Welt 2“ meine Seite<br />
Nummer 30 war. Jetzt bleiben nur<br />
noch 29, was die Frage aufwirft:<br />
Schieben wir eine Sonderseite auf<br />
den nächsten Tag, verzichten auf<br />
zwei „Füllerseiten“ (zum Beispiel<br />
„Reportage“ oder „Computer“)<br />
<strong>und</strong> drucken 28 Seiten, oder nehmen<br />
wir noch eine weitere „Füllerseite“<br />
rein <strong>und</strong> gehen auf 32 Seiten<br />
hoch, müssen dann aber unterm<br />
Strich vier Seiten mehr drucken<br />
<strong>und</strong> verbrauchen noch dazu drei<br />
zeitlose Variable? Denn die Seiten-<br />
Die Seitenplanung der GNZ ist im „Ingenieurbüro“ beheimatet<br />
zahl der Ausgabe muss immer<br />
durch vier teilbar sein.<br />
Entscheiden muss der Chefredakteur;<br />
als Planer müssen wir<br />
ihn mit diesem Problem konfrontieren<br />
oder – wenn der Chef kurzfristig<br />
nicht ansprechbar ist –<br />
selbst entscheiden, <strong>und</strong> zwar möglichst<br />
so, wie er es getan hätte.<br />
Die GNZ für den nächsten Tag<br />
ist an guten Tagen innerhalb von<br />
zehn Minuten geplant, manchmal<br />
muss man über eine St<strong>und</strong>e lang<br />
um Platz verhandeln, um eine<br />
freie Ecke feilschen oder mit wirtschaftlichen<br />
Erfordernissen drohen,<br />
um auf ein zufriedenstellendes<br />
Ergebnis zu kommen.<br />
Der Chefredakteur<br />
als Schiedsrichter<br />
Der endgültige Plan muss verschiedenen<br />
Vorgaben entsprechen:<br />
wo die Anzeigen, der Sportteil, der<br />
Lokalteil zu platzieren sind, wo<br />
einzelne Seiten laufen, wenn sie<br />
nicht in die ideale Abfolge eingereiht<br />
werden können, wo die Wetterseite<br />
zu finden ist <strong>und</strong> vor allem,<br />
wie die Anzeigenk<strong>und</strong>en zufrieden<br />
sind.<br />
Die Nachrichtenredaktion meldet<br />
täglich ihr – im Kern feststehendes<br />
– Seitenmenü; die Anzeigenabteilung<br />
listet Anzeigen <strong>und</strong><br />
Sonderseiten mit Platzierungswünschen<br />
auf; <strong>und</strong> die Lokal- <strong>und</strong><br />
Sportredaktion melden ihren<br />
Platzbedarf an. Darüber hinaus<br />
gilt es, die Geburtstagsglückwünsche,<br />
die kostenlosen Grüße von<br />
Haus zu Haus, Rätsel, Horoskop,<br />
öffentliche Bekanntmachungen,<br />
Notdienste <strong>und</strong> sonstige Besonderheiten<br />
einzuplanen (<strong>und</strong> vor allem:<br />
dafür zu sorgen, dass an alles gedacht<br />
wird), <strong>und</strong> zwar in der Regel<br />
tagesaktuell. Die Bekanntmachungen<br />
<strong>und</strong> Grüße sind oft nur grob<br />
einzuplanen, weil sich ihre Größe<br />
erst später ergibt. Dabei ist der Variationsspielraum<br />
sehr gering,<br />
wenn der Plan erst einmal steht.<br />
Täglich hat er über zehn Verteiler<br />
im Haus; entsprechend aufwendig<br />
sind Korrekturen, wenn schon alle<br />
angefangen haben, an der Umsetzung<br />
zu arbeiten.<br />
Deshalb stört ein Seitenausfall<br />
am Nachmittag empfindlich. Unter<br />
Umständen gibt es dadurch sogar<br />
personelle Änderungen, wenn<br />
zum Beispiel ein Vordruck eingespart<br />
werden kann <strong>und</strong> die<br />
<strong>Druck</strong>er erst später ihre Arbeit<br />
aufnehmen können.<br />
Ein Vordruck ist eine zweite Zeitung<br />
in der Zeitung, die eingelegt<br />
wird <strong>und</strong> somit dem Leser nicht als<br />
separate Einheit ins Auge fällt. Er<br />
ist immer dann erforderlich, wenn<br />
mehr als 32 Seiten mit vielen Farben<br />
gebraucht werden – also in der<br />
Regel für die Samstags- <strong>und</strong> Montagsausgabe.<br />
Auch über einen Vordruck<br />
muss bei der Seitenplanung<br />
entschieden werden; für ihn gibt es<br />
dann einen zweiten, eigenen Plan<br />
mit Auflistung der Seitenfolge. Und<br />
der Vertrieb erhält die Info, dass der<br />
Vordruck beizulegen ist.<br />
Spätestens, wenn nach 14 Uhr<br />
eine öffentliche Bekanntmachung<br />
eintrifft, die aus Aktualitätsgründen<br />
noch unbedingt ins Blatt<br />
Eine Wissenschaft für sich: Das Planen der Seitenfolge.<br />
Der Poet des kleinen Mannes<br />
muss, beginnt bei knapper Planung<br />
ein Gefeilsche wie auf einem<br />
orientalischen Basar, wenn es darum<br />
geht, welcher Redakteur von<br />
seinem zugeteilten Platz noch eine<br />
Ecke oder unter Umständen gar<br />
eine halbe Seite opfern muss. Im<br />
Gegensatz zum Basar gibt es allerdings<br />
als „Schiedsrichter“ den<br />
Chefredakteur: Er hat das letzte<br />
Wort <strong>und</strong> erteilt den „Zuschlag“...<br />
Aktualität bis<br />
zur letzten St<strong>und</strong>e<br />
Später am Nachmittag baut das<br />
Planungsteam dann noch all die<br />
Seiten, die keine direkte lokale Zuordnung<br />
haben. Hier fließen der<br />
Anzeigenteil, der Bereich „Familie<br />
<strong>und</strong> Freizeit“ mit Familienanzeigen,<br />
Grüßen, Glückwünschen,<br />
Horoskop<br />
<strong>und</strong> Rätsel sowie die<br />
ärztlichen <strong>und</strong> Apothekennotdienstezusammen.<br />
Dies sind<br />
meist zwei bis drei Seiten,<br />
die vom Planungsteam<br />
fix <strong>und</strong> fertig<br />
zum Belichten produziert<br />
werden.<br />
Wenn abends noch<br />
eine Todesanzeige ins<br />
Haus flattert, hilft der<br />
Schlussredakteur aus<br />
<strong>und</strong> schafft Platz<br />
dafür. Die kann bis in<br />
den späten Abend hinein<br />
angenommen, vom<br />
Spätdienst der Setzerei<br />
am Abend gestaltet<br />
<strong>und</strong> aktuell platziert<br />
werden.<br />
Fritz Walther verführt die Leser der GNZ seit 13 Jahren mit seinen Gedichten<br />
Ob von zerbrochenen zwischenmenschlichenBeziehungen<br />
oder b<strong>und</strong>espolitischen<br />
Themen im hessischen,<br />
bayerischen <strong>und</strong> Berliner Dialekt,<br />
ob mit kabarettistisch gespitzter<br />
Feder oder einfühlsam <strong>und</strong> ernst –<br />
es gibt kein Thema, das er nicht<br />
aufgreift. Fritz Walther verführt die<br />
Leser der GNZ seit 13 Jahren mit<br />
seinen Gedichten.<br />
Geboren wurde Fritz Walther am<br />
<strong>20</strong>. Juni 1935 im nordhessischen<br />
Hessentag in<br />
Gelnhausen<br />
Der Hessentag in Gelnhausen prägt im Sommer<br />
das Geschehen in der Barbarossastadt. Ein Veranstaltungshöhepunkt<br />
jagt den anderen. Unter anderem<br />
sorgt der Auftritt der Boyband „Backstreet<br />
Boys“ für einen Andrang kreischender Teenies (Foto).<br />
Welcherod. Seit 1944 lebt er im<br />
Main-Kinzig-Kreis.<br />
Inspiriert von Vater <strong>und</strong> Großvater,<br />
verfasste er als 16-Jähriger seinen<br />
ersten Text: eine Rede für eine<br />
Veranstaltung der Feuerwehr. In<br />
den folgenden Jahren machte er<br />
sich vor allem in Narrenkreisen einen<br />
Namen, wo er als Sänger, Büttenredner,<br />
Texter <strong>und</strong> Regisseur<br />
hervortrat. „Karneval ohne Fritz<br />
Walther, das ging nicht“, sagt der<br />
72-Jährige.<br />
Die Anfangszeit<br />
als „Salztal-Fritz“<br />
Mit dem Dichten begann der Realschullehrer<br />
erst, nachdem er<br />
1992 aus dem Dienst ausgeschieden<br />
war. Geprägt<br />
hat ihn dabei vor allem<br />
seine Zeit in Eckardroth,<br />
wo er von 1995 bis <strong>20</strong>03<br />
lebte <strong>und</strong> als „Salztal-<br />
Fritz“ bekannt wurde.<br />
In dieser Zeit<br />
entstand auch<br />
der Kontakt<br />
zur GNZ.<br />
Damals<br />
bezogen<br />
sich seine<br />
Reime<br />
meist auf<br />
lokale Ereignisse<br />
oder Personen<br />
<strong>und</strong> wurden<br />
deshalb auch auf den<br />
entsprechenden Lokalseiten<br />
platziert.<br />
„Manches Gedicht aus<br />
dieser Zeit hängt heu-<br />
1997<br />
te noch im Erlestübchen gerahmt<br />
an der Wand.“ Sein erstes allgemein<br />
politisches Gedicht verfasste<br />
Fritz Walther 1996. Der Titel:<br />
„Weiter atmen“.<br />
R<strong>und</strong> 1000 Gedichte entsprangen<br />
seitdem seiner Feder, etwa 600<br />
davon erschienen in der GNZ. Ein<br />
umfassendes Archiv seines poetischen<br />
Schaffens führt er in seinem<br />
Computer. Die alten, noch auf<br />
Schreibmaschine verfassten Gedichte<br />
finden in sieben vollen Aktenordnern<br />
Platz.<br />
Wie <strong>und</strong> wo sammelt Fritz<br />
Walther seine Ideen? „Wenn ich<br />
morgens durch den Wald laufe,<br />
geht mir was durch den Kopf, <strong>und</strong><br />
das muss dann raus“, sagt der leidenschaftliche<br />
Jogger, der in seinen<br />
Gedichten nicht nur die kleine<br />
<strong>und</strong> große Politik aufs Korn<br />
nimmt, sondern auf diese Weise<br />
auch Einschnitte in seinem eigenen<br />
Leben verarbeitet. So entstanden<br />
zahlreiche Gedichte mit religiösem<br />
Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> über den<br />
Sinn des Lebens.<br />
Einer der größten Fans:<br />
Altlandrat Eyerkaufer<br />
Der Heimatdichter schreibt<br />
aber nicht nur für die GNZ, er<br />
liest bei verschiedenen Veranstaltungen<br />
<strong>und</strong> hat bereits drei<br />
Bücher herausgebracht. Nach<br />
„Was uns am Herzen liegt“, „Ein<br />
Fingerhut voll Zärtlichkeit“ <strong>und</strong><br />
„Herztöne“ warten seine Leser<br />
mittlerweile auf Gedichtband<br />
Nummer vier. Einer seiner größten<br />
Fans ist Altlandrat Karl Eyer-<br />
+ + + Castor-Transport rollt durch Gelnhausen + +<br />
+ Büdingens Bürgermeister Eberhard Bauner stirbt<br />
überraschend + + + Riesenschlange Otti flüchtet aus<br />
Zirkus + + + Proteste wegen Lehrermangel + + + Thomas<br />
Dickert bleibt Bürgermeister in Biebergemünd +<br />
+ + Merneser Pfarrer brennt mit verheirateter Frau<br />
durch + + + Dr. Rolf Müller wird Präsident des Landessportb<strong>und</strong>es<br />
+ + + Wächtersbachs Vize-<br />
Bürgermeister Christian Hofmann: erst Ruhestand,<br />
dann Magistrat + + + Gelnhäuser Feuerwehr muss ihr<br />
eigenes Gerätehaus löschen (Foto) + + +<br />
kaufer. „Fritz Walthers Gedichte<br />
bringen die Realität pointiert auf<br />
den Punkt.Wenn mir eines besonders<br />
gut gefällt, schneide ich es sogar<br />
aus“, sagt das ehemalige Kreisoberhaupt<br />
über seinen Lieblingsheimatdichter.<br />
Fritz Walthers poetische Inseln<br />
im politischen Tagesgeschehen setzen<br />
sich aber nicht nur kritisch<br />
mit aktuellen Themen auseinander.<br />
Dem Birsteiner geht es vor<br />
allem auch darum, das Gedicht<br />
beziehungsweise „den verloren gegangenen<br />
w<strong>und</strong>erbaren Umgang<br />
mit der deutschen Sprache“ wieder<br />
ins Gespräch zu bringen.<br />
Dabei legt er besonderen Wert darauf,<br />
„den Mann an der Tankstelle“<br />
oder „das Mütterchen von nebenan“<br />
zu erreichen, denn: „Ich bin<br />
der Poet des kleinen Mannes, <strong>und</strong><br />
darauf bin ich stolz“.<br />
Fritz Walther ist aber nicht nur<br />
mit Leib <strong>und</strong> Seele Dichter, er ist<br />
auch durch <strong>und</strong> durch Zwilling<br />
<strong>und</strong> damit die Vielseitigkeit in Person.<br />
Er spielte im Birsteiner Posaunenchor<br />
Trompete, sang aktiv<br />
bei der Liedertafel mit, gestaltete<br />
Jubiläumsschriften für Feuerwehrfeste<br />
<strong>und</strong> war Mitbegründer der<br />
Karnevalsvereinigung „Berstaaner<br />
Närrn“. Außerdem moderierte er<br />
zahlreiche Chorkonzerte des Gesangvereins<br />
ebenso wie den traditionellen<br />
Birsteiner Marktfrühschoppen.<br />
Er gründete das Unterbergkomitee<br />
mit, arbeitete im Planungsausschuss<br />
Dorferneuerung<br />
Unterberg sowie in der Arbeitsgemeinschaft<br />
zum Schutz des Vogelsbergwassers<br />
mit <strong>und</strong> stand dem<br />
Jugendgericht Gelnhausen als<br />
Hilfsschöffe zur Verfügung.<br />
Dem heimischen<br />
Fußball verpflichtet<br />
Sportlich gesehen kann der<br />
Pensionär ebenfalls einiges vorweisen.<br />
Seit 1964 war er Mitarbeiter<br />
des Hessischen Fußballverbandes,<br />
bis 1972 im Kreisrechtsausschuss<br />
Gelnhausen <strong>und</strong><br />
anschließend bis <strong>20</strong>03 als Vertreter<br />
des Bezirks Frankfurt Beisitzer<br />
im Rechtsausschuss der<br />
Ober- <strong>und</strong> Landesliga. Beim<br />
Sportverein Birstein spielte er<br />
aktiv von der Jugend bis zur Alte-Herren-Mannschaft<br />
<strong>und</strong> bekleidete<br />
diverse Vorstandsposten.<br />
Mehr als <strong>20</strong> Jahre betätigte sich<br />
Fritz Walther im Auftrag des<br />
Landessportb<strong>und</strong>es als Sportabzeichenprüfer.<br />
Außerdem liegt eine erfolgreiche<br />
Trainerarbeit im Jugend- <strong>und</strong><br />
Seniorenbereich hinter ihm. Station<br />
machte er in den Vereinen Birstein,<br />
Brachttal, Hochland Fischborn,<br />
Hettersroth, Huttengr<strong>und</strong>,<br />
Marborn <strong>und</strong> Wüstwillenroth/<br />
Lichenroth. Für so viel Engagement<br />
gab es 1985 den Landesehrenbrief<br />
<strong>und</strong> 1996 die goldene<br />
Ehrennadel des Hessischen Fußballverbandes.<br />
Heute ist Fritz Walther vor allem<br />
Großvater. Wenn seine Enkel<br />
zu Besuch kommen, zeigt er ihnen<br />
seine Heimat <strong>und</strong> erzählt Geschichten<br />
aus einer Zeit, als Computer<br />
<strong>und</strong> Handys noch nicht erf<strong>und</strong>en<br />
waren.<br />
Trubel in der<br />
Kurstadt<br />
Gleich zwei Wahlsensationen gibt es in Bad Orb:<br />
Christdemokrat Wolfgang Storck siegt bei der Bürgermeisterwahl<br />
gegen Hugo Metzler, der ebenfalls<br />
bei der CDU ist, <strong>und</strong> bei den Kommunalwahlen gelingt<br />
der FWG ein Traumstart von null auf 22 Prozent.<br />
Nun hat die Kurstadt zwar einen neuen Rathauschef,<br />
aber an einem Kurdirektor mangelt's<br />
noch:Verena Vorberger geht nach nur 14 Monaten,<br />
der Nachfolger sagt dem Rathaus per Fax ab –<br />
just in dem Moment, als er der Presse vorgestellt<br />
werden soll – <strong>und</strong> ein weiterer<br />
Kandidat kapituliert ebenfalls, noch<br />
bevor er das Amt angetreten hat.
Januar <strong>20</strong>08 Seite 11<br />
<strong>20</strong> JAHRE<br />
Sie berichten für die GNZ<br />
Freie Mitarbeiter der Redaktion<br />
Vordere Reihe (von links): Jonas Jordan (jjo), Sebastian Rieth (ser), Andreas Schreiber (sch), Matthias Boll (mb), Tobias Korn (tko), Günter Kircher (gük), Petra Schunk (ps),<br />
Christoph Simon (sic), Dietmar Kelkel (kel); mittlere Reihe (von links): Daniel Glöckner, Günter Heil (gh), Dr. Monika Fingerhut (mfi), Barbara Kruse (bak), Heinrich Harth (hh),<br />
Manfred Glahn (gla), Eberhard Traum (tr), Heiner Dudene (du); hintere Reihe (von links): Michael Schneider, Ricarda Müller (rim), Ruth Woelke (woe), Dominic Bortz (dbo),<br />
Joachim Ludwig (jol), Rudolf <strong>Naumann</strong>, Britta Groth (bg), Dieter Löchl (dl). Es fehlen: Felicitas Semmel (fee), Jannik Jung (jan), Sina Berens (sb), Michael Geschwindner (ael),<br />
Barbara Hoppe (hop),Tobias Hübner (th),Thomas Rätsch (rät), Heribert Grob (hg), Nina Heinrich (nu) <strong>und</strong> Holger Senzel (hs).<br />
1. Wer drückte 1996 den Startknopf<br />
für die neue Rotationsdruckanlage im<br />
<strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong> <strong>Naumann</strong>?<br />
a) Helmut Kohl<br />
b) Norbert Blüm<br />
c) Guido Westerwelle<br />
d) Hans Eichel<br />
6. Wie heißt die samstägliche<br />
Polit-Glosse in der GNZ?<br />
a) Schnick-Schnack<br />
b) AnGNZettelt<br />
c) Polituren<br />
d) Wochenkrümel<br />
11. Mit welchem Quiz sorgt die<br />
GNZ seit Jahren für unterhaltsame<br />
Winterst<strong>und</strong>en?<br />
a) Regionalquiz<br />
b) Heimatwissen<br />
c) Main-Kinzig-K<strong>und</strong>e<br />
d) Total-Lokal<br />
16. Wie nennt man einen<br />
Auszubildenden in der Redaktion?<br />
a) Stift<br />
b) Kuli<br />
c) Volontär<br />
d) RIP (Redakteur im Praktikum)<br />
1998<br />
Das GNZ-Jubiläums-Quiz<br />
<strong>20</strong> Fragen r<strong>und</strong> um die Zeitung / Attraktive Preise zu gewinnen<br />
2. Was war großes Thema<br />
in der Erstausgabe der GNZ?<br />
a) Handballer des TV Gelnhausen steigen in die<br />
2. B<strong>und</strong>esliga auf<br />
b) Atomskandal im Main-Kinzig-Kreis<br />
c) Hormonskandal bei Kälberzüchtern<br />
d) Manfred W. Franz wird Bürgermeister in Freigericht<br />
7. In welcher Abteilung werden<br />
Farbbilder <strong>und</strong> Repros für die GNZ<br />
bearbeitet?<br />
a) Redaktion<br />
b) <strong>Druck</strong>erei<br />
c) Anzeigenabteilung<br />
d) <strong>Druck</strong>vorstufe<br />
12. Was testete die GNZ-<br />
Redaktion im Sommer <strong>20</strong>04?<br />
a) Friedhöfe<br />
b) Gemeinschaftshäuser<br />
c) Eisdielen<br />
d) Spielplätze<br />
17. Was ist die Erkennungsfarbe<br />
der GNZ?<br />
a) Blau<br />
b) Grün<br />
c) Rot<br />
d) Gelb<br />
Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir 5x2 Karten für „Das Phantom der Oper“<br />
mit Weltstar Deborah Sasson am Mittwoch, 27. Februar, <strong>20</strong> Uhr, in der Stadthalle Aschaffenburg,<br />
3x2 Karten für die Original-So<strong>und</strong>track-Gala des Film-Welterfolges „Der Herr der<br />
Ringe“ mit Solisten, Orchester <strong>und</strong> Chören der Warschauer Sinfoniker am Sonntag, 9. März,<br />
<strong>20</strong> Uhr, in der Stadthalle Aschaffenburg <strong>und</strong> drei Drei-Monats-Abos für die GNZ (Abonnen-<br />
+ + + Kindergartenskandal in Brachttal: Pleiten,<br />
Pech <strong>und</strong> Pannen beim Bau + + + SPD Bad Orb setzt<br />
Kreistagsabgeordneten Ralf Diener vor die Tür + + +<br />
Günter Frenz wird Landratskandidat + + + Durchstich<br />
der Karlstraße Somborn: Bürgerentscheid scheitert +<br />
+ + Jossgr<strong>und</strong> ist Hessens einzige schuldenfreie Gemeinde<br />
+ + + UFOs entpuppen sich als Sky-beamer-<br />
Strahlen + + + Sturmtief Xylia sorgt für Hochwasser<br />
im Kinzigtal + + + Gericht gibt muslimischer Gelnhäuser<br />
Schülerin Recht, die nicht am Schulsport<br />
teilnehmen will + + + Karl Gutmann verkauft die Freigerichter<br />
Coca ans Berliner Mutterhaus + + + Gasexplosion<br />
in Gelnhausen: Haus brennt nieder + + + Vier<br />
Tote nach<br />
Flugzeugabsturz<br />
an der<br />
Kreisgrenze<br />
(Foto) + + +<br />
„Sendung mit<br />
der Maus“<br />
dreht bei<br />
der Wächtersbacher<br />
Keramik + +<br />
+ Fürstenhochzeit<br />
in<br />
Birstein<br />
3. Wann wurde das <strong>Pressehaus</strong><br />
<strong>Naumann</strong> zum <strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong><br />
<strong>Naumann</strong>?<br />
a) 1988<br />
b) 1990<br />
c) 1996<br />
d) <strong>20</strong>00<br />
8. An welchem Tag erscheint<br />
regelmäßig das GNZ-Gespräch?<br />
a) Samstags<br />
b) Mittwochs<br />
c) Freitags<br />
d) Dienstags<br />
13. Wie lautet der Slogan<br />
der GNZ?<br />
a) Wir sind die Zeitung<br />
b) Fragen Sie uns<br />
c) Immer am Ball<br />
d) Näher dran statt nur dabei<br />
18. Wie heißt die Veranstaltung,<br />
bei der die GNZ den Gemeinsinn von<br />
Ortsbewohnern testet?<br />
a) GNZ-Landpartie<br />
b) Spiel ohne Grenzen<br />
c) GNZ-Dämmerschoppen<br />
d) GNZ-Dorfrallye<br />
Ehrenbrief –<br />
ja oder nein?<br />
Uneinigkeit in der Kreisspitze: Landrat Karl Eyerkaufer<br />
verweigert dem Ex-Brachttaler CDU-Politiker<br />
Albrecht Ruth wegen ausländerfeindlicher<br />
Stammtischparolen den Landesehrenbrief. Allerdings<br />
hält Ruth die begehrte Urk<strong>und</strong>e wenig später<br />
doch noch in den Händen: Er erhält den Landesehrenbrief<br />
von Vizelandrat Hubert Müller.<br />
4. Mit welcher Auflage ging die<br />
GNZ 1988 zwei Wochen lang an den<br />
Start?<br />
a) 50 000<br />
b) 80 000<br />
c) 90 000<br />
d) 1<strong>20</strong> 000<br />
9. Für welche Interessengruppe gibt<br />
es keine Sonderseite in der GNZ?<br />
a) Landwirte<br />
b) Sänger<br />
c) Tierfre<strong>und</strong>e<br />
d) Feuerwehrleute<br />
14. Welches Tier erheitert jeden<br />
Morgen die Leser mit einer Alltagsanekdote?<br />
a) Willi Wutz<br />
b) Karli Kater<br />
c) Uwe Uhu<br />
d) Bernie Brillenschlange<br />
19. Wie lautet die Internetadresse<br />
der GNZ?<br />
a) www.druck-<strong>und</strong>-pressehaus-naumann.de<br />
b) www.neuezeitung.de<br />
c) www.gnz.de<br />
d) www.gelnhaeuser-neue-zeitung.de<br />
ten erhalten eine Gutschrift). Und so können Sie gewinnen: Schicken Sie uns bis spätestens<br />
Dienstag, 22. Januar, Ihre <strong>20</strong> Antworten (z.B. 1A, 2B, 3C usw.) mit dem Stichwort „GNZ-<br />
Jubiläumsquiz“ auf einer Postkarte (Gelnhäuser Neue Zeitung, Redaktion, Gutenbergstraße 1,<br />
63571 Gelnhausen), einem Fax (06051/833-230) oder in einer E-Mail (redaktion@gnz.de).<br />
Die Gewinner werden am Donnerstag, 24. Januar, in der GNZ veröffentlicht.<br />
1999<br />
5. In welchem Gebäude fand das<br />
<strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong> <strong>Naumann</strong><br />
1994 in Gelnhausen eine neue Heimat?<br />
a) In Teilen der ehemaligen Coleman-Kaserne<br />
b) In einem alten Fabrikgebäude<br />
c) In einem 3 Millionen Mark teuren Neubau<br />
d) In einer ehemaligen Bahn-Lagerhalle<br />
10. Wie heißt die Ansprechpartnerin,<br />
die auf der Kinderseite kleinen<br />
Künstlern ihre Malaufgabe stellt?<br />
a) Tina<br />
b) Sina<br />
c) Lina<br />
d) Nina<br />
15. Wie heißt der GNZ-<br />
Heimatdichter?<br />
a) Fritz Walther<br />
b) Horst Eckel<br />
c) Toni Turek<br />
d) Sepp Herberger<br />
<strong>20</strong>. Wie heißt das Belichtungsverfahren,<br />
mit dem die GNZ-Seiten<br />
auf <strong>Druck</strong>platten übertragen werden?<br />
a) CTF (Computer to film)<br />
b) CTP (Computer to plate)<br />
c) Capstan<br />
d) Diabelichtung<br />
+ + + Eyerkaufer<br />
bleibt<br />
Landrat – Gegenkandidat<br />
Frenz wird<br />
sein Stellvertreter<br />
(Foto) + + +<br />
Bad Orb: USD<br />
+ FDP + FSD =<br />
BOL + + +<br />
Theo Ratzka<br />
als LinsengerichtsRathauschefbestätigt<br />
+ +<br />
+ Nachbesserungen<br />
beim<br />
frisch gebauten Brachttaler Kindergarten werden<br />
fällig + + + Initiative Pro Spessart gründet sich:<br />
Bahn AG schreitet zur Kahlschlag-Taktik beim Trassenbau<br />
+ + + 99,72 Meter langer Rekordspießbraten<br />
in der Grillhauptstadt Gelnhausen + + + Gelnhausen<br />
trauert um Unternehmertochter Petra Joh + + +<br />
Robert Ruppel bleibt Bürgermeister in Jossgr<strong>und</strong> +<br />
+ + Tausende verfolgen Sonnenfinsternis „Sofi“ + +<br />
+ Bordell über Rothenberger Kegelbahn sorgt für<br />
Aufregung + + +<br />
Christiane Reus<br />
Verlagssekretariat<br />
Alter: 43<br />
Lieblingslektüre: Dan Brown<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Nordsee<br />
Schönster Fleck im MKK: Blick vom Herzberg<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... der Mannschaft vom Hamburger<br />
Sportverein (HSV)<br />
Was mich nervt: Politiker <strong>und</strong> Gewerkschafter, die ihre<br />
Bodenhaftung verloren haben<br />
Dieter Geissler<br />
Stellvertretender Redaktionsleiter <strong>und</strong> Sportredakteur<br />
Alter: 38<br />
Lieblingslektüre: „Der Spiegel“, FAZ-Sonntagszeitung,<br />
Krimis (zurzeit Henning Mankell),<br />
Bücher übers Bergsteigen<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Italien<br />
Schönster Fleck im MKK: Die Hasel in Bad Orb<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... Dr. Johanna Höhl<br />
Was mich nervt: Zunehmender Bauchumfang bei<br />
abnehmender Haarpracht<br />
Karin Nieß<br />
Mediaberaterin (Gründau, Hassselroth <strong>und</strong> Langenselbold)<br />
Alter: 38<br />
Lieblingslektüre: Fachbücher <strong>und</strong> Tageszeitungen<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Am liebsten die Regionen mit<br />
Sonne-Strand-Meer<br />
Schönster Fleck im MKK: Das idyllische Haseltal in Bad Orb<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... meiner Familie <strong>und</strong> meinen Fre<strong>und</strong>en<br />
Was mich nervt: Nörgelei<br />
Kurdirektor<br />
Wolfgang Storck<br />
Im Streit um das Bad Orber Sanierungskonzept<br />
setzt sich zunächst die Stadtverordnetensitzung gegen<br />
Bürgermeister Wolfgang Storck durch, vergibt<br />
den Posten des Kurdirektors an Oliver Ehlers. Dieser<br />
wird aber schon Anfang März vom Magistrat<br />
wieder gefeuert. Storck bekommt nun doch grünes<br />
Licht für sein Konzept <strong>und</strong> krönt sich postwendend<br />
selbst zum Kurdirektor.
Seite 12 Januar <strong>20</strong>08<br />
<strong>20</strong> JAHRE<br />
Michael Heil<br />
Sportchef<br />
Alter: 42<br />
Lieblingslektüre: FAZ-Sonntagszeitung, historische<br />
Romane / Noah Gordon,<br />
Donna Woolfolk Cross<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Italien<br />
Schönster Fleck im MKK: Den einen gibt es nicht. Der Spessart mit<br />
Jossgr<strong>und</strong>, Flörsbachtal <strong>und</strong> Bad Orb ist<br />
in seiner Gesamtheit ein Hochgenuss.<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... einem Glas in der Hand. Ein Bier zu<br />
teilen, wäre reine Verschwendung.<br />
Was mich nervt: Meine Vergesslichkeit<br />
Nicolai Rhein<br />
Anzeigenleiter<br />
Alter: 44<br />
Lieblingslektüre: GNZ <strong>und</strong> FAZ<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Sizilien<br />
Schönster Fleck im MKK: Wegscheide<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... Ich trinke kein Bier.<br />
Was mich nervt: Selbstherrliche Politiker, die vergessen<br />
haben, wer ihre Gehälter bezahlt<br />
Michael Lohbusch<br />
Redaktionsvolontär (Freigericht <strong>und</strong> Hasselroth)<br />
Alter: 25<br />
Lieblingslektüre: Sebastian Haffner (Sachbuch), Ernest<br />
Tidyman (Roman: „Shaft“), zum Relaxen:<br />
das „FIVE“-Basketball-Magazin<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Österreich, Nord- <strong>und</strong> Ostseeküste <strong>und</strong><br />
Skandinavien<br />
Schönster Fleck im MKK: Der verwaiste Obermarkt in Gelnhausen<br />
am Abend unter der Woche<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... den „Ärzten“, mit Farin Urlaub einen<br />
grünen Tee.<br />
Was mich nervt: Fehlender Einsatz bei Profisportlern <strong>und</strong><br />
mein fehlendes Talent für Sport<br />
<strong>20</strong>00<br />
+ + + Überraschungserfolg<br />
für Lothar<br />
Büttner bei der Bad<br />
Soden-Salmünsterer<br />
Bürgermeisterwahl +<br />
+ + Bad Orber Emma<br />
soll auf der Kleinbahntrasse<br />
schnaufen<br />
+ + + Alteingesessene<br />
Bürgermeister<br />
Michaelis, Traxel,<br />
Härtel <strong>und</strong> Franz werden<br />
bestätigt + + +<br />
Raiffeisenbanken fusionieren<br />
zur Main-<br />
Kinzig-Bank + + +<br />
Freibadsanierung Bad<br />
Orb: Bioteich kommt<br />
+ + + 18 Monate altes<br />
Kind verschwindet<br />
in Romsthal + + +<br />
Trauer um Erzbischof<br />
Johannes Dyba + + +<br />
Turmbau zu Freigericht<br />
am Neuseser<br />
Rodfeld (Foto) + + +<br />
Kampfh<strong>und</strong>-Debatte<br />
<strong>und</strong> BSE-Krise + + +<br />
.................................... Karrierestart<br />
Zimperlich durften<br />
sie nicht<br />
sein, die Redakteure,<br />
Volontäre <strong>und</strong><br />
freien Mitarbeiter der<br />
Gründer<strong>jahre</strong>. Einige<br />
von den hier Auserwählten<br />
haben 1988<br />
die Gelnhäuser Neue<br />
Zeitung mit aus dem<br />
Boden „gestampft“.<br />
Auf Augenhöhe<br />
mit der „Bild“<br />
Thorsten Arnold blickt heute für „SAT 1“ durch<br />
Um ein Haar wäre<br />
Thorsten Arnold<br />
(36) der Schnappschuss<br />
der GNZ-Geschichte<br />
gelungen. Der ehemalige<br />
freie Mitarbeiter, der von<br />
1990 bis 1999 für die GNZ<br />
in Wort <strong>und</strong> Bild berichtete,<br />
stand direkt neben Fußball-<br />
Trainer Alfred Haas, als dieser<br />
einem Zuschauer die Eckfahne<br />
über den Kopf zog.<br />
„Leider versagte in diesem<br />
Moment die Batterie meines<br />
Fotoapparates.“<br />
Dafür hielt der für „SAT 1“<br />
tätige voll approbierte Arzt<br />
1997 im richtigen Moment<br />
drauf, als die Offenbacher<br />
Kickers nach dem entscheidenden<br />
Aufstiegsspiel zur<br />
Regionalliga ihren Ehrenpräsidenten<br />
Waldemar Klein<br />
ins Entmüdungsbecken warfen.<br />
„Zu diesem Zeitpunkt<br />
waren nur ein Fotograf der<br />
‚Bild‘-Zeitung <strong>und</strong> ich im<br />
Kabinentrakt des Memminger<br />
Stadions.“ Arnold <strong>und</strong><br />
die GNZ waren einen kurzen<br />
Augenblick auf Augenhöhe<br />
mit der größten deutschen<br />
Boulevardzeitung.<br />
Ohnehin war Arnold der<br />
Die Aussage von<br />
GNZ-Verleger Ehrhard<br />
<strong>Naumann</strong>: „Meine<br />
Redakteure müssen<br />
sieben Berufe können“,<br />
klingt noch vielen<br />
in den Ohren. Die<br />
harte Schule GNZ öffnete<br />
Karrieretüren.<br />
Wir haben auf zwei<br />
Seiten eine kleine Aus-<br />
Mann für die kuriosen Momente.<br />
Als es nach dem Fußballspiel<br />
zwischen dem<br />
SV Darmstadt <strong>und</strong> Kickers<br />
Offenbach zu Fankrawallen<br />
kam, schleuste er in seinem<br />
Kofferraum einen Anhänger<br />
der OFC-Antisozialfront aus<br />
dem Brennpunkt der Krawalle.<br />
„Ich wurde nicht angehalten,<br />
weil ich ein HU-<br />
Kennzeichen hatte”, erinnert<br />
er sich mit einem unguten<br />
Magengefühl an diesen heiklen<br />
Vorgang .<br />
Eine Grenzerfahrung der<br />
anderen Art machte der<br />
„Fernsehdoktor” vor zwei<br />
Jahren, als er den Ironman in<br />
Frankfurt vollendete. „Aufgr<strong>und</strong><br />
meiner Berichterstattung<br />
über Oliver Hodatsch<br />
wahl erfolgreicher<br />
„ehemaliger“ Redakteure,<br />
Volontäre <strong>und</strong><br />
freier Mitarbeiter getroffen,<br />
die die GNZ<br />
als Sprungbrett genutzt<br />
haben <strong>und</strong> sich<br />
noch gut an die Zeit<br />
ihrer journalistischen<br />
Anfänge erinnern können.<br />
„Die GNZ ist<br />
einfach näher dran“<br />
Matthias Mahr ist heute Chefredakteur einer Fachzeitschrift<br />
Hätten Matthias<br />
Mahr (41) nicht die<br />
„berühmten Zehntelsek<strong>und</strong>en“<br />
beim Antritt<br />
gefehlt, wäre der Mannschaftskollege<br />
von Andreas<br />
Möller in der B-Jugend<br />
von Eintracht<br />
Frankfurt vermutlich<br />
Fußball-Profi geworden.<br />
So lernte Matthias Mahr<br />
ein anderes Handwerk –<br />
den Journalismus.<br />
Mahr begann bei der<br />
GNZ. Heute ist er in HeidelbergChefredakteur<br />
einer großen<br />
deutschen Fachzeitschrift<br />
im Süddeutschen<br />
Verlag. Der<br />
dreifache Familienvater<br />
arbeitete von 1990 bis 1997<br />
Ein Skandal namens<br />
BIG-GIZ<br />
als freier Mitarbeiter mit<br />
Fachgebiet Fußball in der<br />
Sportredaktion<br />
<strong>und</strong> volontierte danach ein<br />
halbes Jahr bei der GNZ.<br />
Das Gelnhäuser Innovationszentrum „BIG-GIZ“<br />
ist pleite. Geschäftsführer Ottfried Graf Koenigsmark<br />
macht sich aus dem Staub – die städtischen<br />
Gremien bleiben mit dem Bankrott zurück. Co-<br />
Geschäftsführer Eugen Glöckner muss zunächst<br />
seinen Posten bei der Wirtschaftsförderung des<br />
Main-Kinzig-Kreises räumen, wird dann mit den<br />
Stimmen der eigenen Parteifre<strong>und</strong>e als Vorsitzender<br />
des Gelnhäuser Stadtparlaments abgewählt<br />
<strong>und</strong> gibt in Konsequenz dessen seinen<br />
CDU-Vorsitz ab.<br />
Der studierte Diplom-<br />
Kaufmann wurde 1997 aus<br />
dem Volontariat heraus vom<br />
größten Fachverlag Deutschlands<br />
als Redakteur verpflichtet<br />
<strong>und</strong> erhielt 1998 ein<br />
Angebot des Süddeutschen<br />
Verlages, in Heidelberg als<br />
Chefredakteur zu arbeiten.<br />
„Als Mitarbeiter der Gründer<strong>jahre</strong><br />
freue ich mich sehr,<br />
dass es die GNZ geschafft<br />
hat, sich bis heute so gut zu<br />
behaupten. Ich kaufe mir die<br />
GNZ immer noch regelmäßig<br />
wegen ihres hervorragenden<br />
Sportteils <strong>und</strong> weil<br />
man der Zeitung ganz einfach<br />
anmerkt, dass sie näher<br />
am Menschen dran ist als<br />
viele andere lokale Tageszeitungen.“<br />
kam ich zu<br />
diesem<br />
Sport. Ich<br />
traute mich<br />
<strong>und</strong> kam<br />
nach 15:50<br />
St<strong>und</strong>en ins<br />
Ziel – zehn<br />
Minuten,<br />
bevor die<br />
Lichter ausgingen.“<br />
„Unterm Strich“, sagt Arnold,<br />
„wäre ich ohne die<br />
GNZ nicht da, wo ich jetzt<br />
bin.“ Nämlich als Reporter<br />
<strong>und</strong> Filmemacher beim<br />
„SAT 1“-Wissensmagazin<br />
„Planetopia“. „Es waren alles<br />
kleine Mosaiksteinchen”, die<br />
den Mediziner <strong>und</strong> Notarzt<br />
von Gelnhausen über einen<br />
in Frankfurt ansässigen medizinischen<br />
Fachverlag nach<br />
Wiesbaden führten.<br />
Am Wochenende besucht<br />
Arnold oft seine Eltern in<br />
Lützelhausen, wo er zudem<br />
für den Turnverein an der<br />
Tischtennisplatte steht. „Und<br />
dann zählt am elterlichen<br />
Mittagstisch das Studium<br />
der GNZ immer zu meinen<br />
Lieblingsbeschäftigungen.“<br />
<strong>20</strong>01<br />
Miriam Bandar (27)<br />
geht ihren Weg. Die<br />
dpa-Redakteurin<br />
in Wien lässt sich nicht einmal<br />
von der Polizei aufhalten,<br />
wie sie während ihres<br />
Volontariats bei der GNZ<br />
zeigte. Als im Schauerwald<br />
zwischen den Steinauer<br />
Ortsteilen Rebsdorf <strong>und</strong><br />
Rabenstein eine Leiche entdeckt<br />
wurde, stand sie mit<br />
ihrem Auto in der ersten Reihe<br />
– vor jedem der <strong>20</strong> grünweißen<br />
Dienstwagen. „Als<br />
Journalistin musst du hartnäckig<br />
bleiben, darfst dich<br />
nicht abwimmeln lassen”,<br />
sagt Miriam Bandar, die einen<br />
Polizisten so lange nervte,<br />
„bis er mich an allen Absperrungen<br />
vorbei zum<br />
F<strong>und</strong>ort fahren ließ“.<br />
Dieses Ereignis charakterisiert<br />
die gebürtige Gelnhäuserin,<br />
die ihren Kopf immer<br />
wieder auf charmante<br />
Weise durchsetzt. Deshalb<br />
ist es nicht verw<strong>und</strong>erlich,<br />
dass sie direkt nach dem<br />
Abitur bei der GNZ Fuß<br />
fasste. „Sicherlich war es am<br />
Anfang schwierig, ich wurde<br />
gleich ins kalte Wasser<br />
geworfen. In dieser Zeit habe<br />
ich mir aber viele Dinge<br />
Vom Sportfernsehen<br />
bis zu den „Löwen“<br />
Jörg Krause ist Kommunikationschef bei 1860 München<br />
Der aus Neuenhaßlau<br />
stammende<br />
Jörg Krause (43)<br />
ist nicht nur Urheber des<br />
GNZ-Fehlerteufel-<br />
Ordners „Nonstop<br />
Nonsens“, sondern<br />
gilt auch<br />
heute noch als<br />
der „stärkste<br />
GNZ-Redakteur<br />
aller Zeiten“.<br />
Was dazu<br />
führte, dass<br />
Krause frühzeitig<br />
eine gewisse<br />
Durchsetzungskraftentwickelte.<br />
Die<br />
brauchte<br />
er auch<br />
im großenJournalismus.<br />
Seit Oktober<br />
ist<br />
der ehemalige Fußballspieler<br />
von Viktoria Neuenhaßlau<br />
Pressesprecher <strong>und</strong><br />
Leiter der Abteilung Kommunikation<br />
beim Fußball-<br />
Zweitb<strong>und</strong>esligisten TSV<br />
1860 München.<br />
+ + + Erstmals kumulieren <strong>und</strong> panaschieren: plakatgroße<br />
Stimmzettel + + + Heiko Kasseckert siegt ohne<br />
Gegenkandidaten bei Bürgermeisterwahl in Langenselbold<br />
+ + + Bauhaus <strong>und</strong> Media-Markt wollen in<br />
Lieblos bauen + + + Nach Niederlage der Linsengerichter<br />
Bürgerliste bei der Kommunalwahl tritt Bürgermeister<br />
Theo Ratzka zurück + + + Kälbchen Moritz<br />
in Schlüchterner Telefonzelle ausgesetzt + + +<br />
Wächtersbach: Rainer Krätschmer siegt gegen Peter<br />
Tauber + + + Anna Maria Dörr tritt als Leiterin der<br />
Kopernikusschule die Nachfolge von Willi Müller an<br />
+ + + 1. April: „Puppenspieler“ Mirko Schütte wird<br />
Brachttals neuer Bürgermeister + + + Birsteiner Bademeister<br />
verprügelt nächtens badende Jugendliche<br />
mit Baseballschläger + + + Wolfgang Gottlieb bleibt<br />
Rathauschef in<br />
Birstein + + +<br />
Gelnhausen<br />
trauert um Karl-<br />
Heinz Kunkel + +<br />
+ Hessens<br />
Sozialministerin<br />
Marlies<br />
Mosiek-Urbahn<br />
tritt zurück -<br />
aus Liebe zu Dr.<br />
Rolf Müller + +<br />
+<br />
Hartnäckiger,<br />
als die Polizei erlaubt<br />
Miriam Bandar geht ihren Weg – zurzeit bei dpa in Wien<br />
angeeignet, die heute<br />
noch hilfreich<br />
sind.“ Ob sie all dies<br />
bei einem größeren<br />
Medium gelernt<br />
hätte, bezweifelt sie.<br />
„Ich musste Geschichten<br />
entdecken<br />
<strong>und</strong> recherchieren.<br />
Zudem habe ich die<br />
enge Bindung zu<br />
den Lesern immer<br />
als sehr angenehm<br />
empf<strong>und</strong>en.“<br />
Ihr journalistisches<br />
Wissen setzte<br />
sie ab <strong>20</strong>02 bei der<br />
„Wetzlarer Neuen Zeitung“<br />
um, für die sie während ihres<br />
Politikstudiums schrieb.<br />
Es folgten Engagements bei<br />
den Nachrichtenagenturen<br />
ddp (in Leipzig) <strong>und</strong> dpa (in<br />
Frankfurt). „Um einen anderen<br />
Blickwinkel auf den<br />
Journalismus zu bekommen”,<br />
studierte sie in England<br />
anderthalb Jahre Medienwissenschaften<br />
<strong>und</strong> interkulturelleKommunikation.<br />
Von der Insel zurückgekehrt,<br />
trat die ehemalige<br />
GNZ-Volontärin im Mai<br />
<strong>20</strong>07 ihren Dienst bei der<br />
dpa in Wien an <strong>und</strong> schrieb<br />
„nebenbei“ ihre Abschluss-<br />
Der ehemalige Sportchef<br />
der GNZ wechselte im<br />
Sommer 1993 zum Deutschen<br />
Sportfernsehen<br />
(DSF) nach<br />
München,<br />
wo er die<br />
Aufbauphasemitgestaltete<br />
<strong>und</strong> zuletzt<br />
in<br />
der Geschäftsleitung<br />
als<br />
Unternehmenssprecherarbeitete.<br />
Nach seinem Wechsel in die<br />
Chefredaktion von „Sport-<br />
Bild“ in Hamburg <strong>und</strong> einem<br />
weiteren Abstecher<br />
zum Pay-TV-Sender Arena<br />
ist Krause jetzt beim TSV<br />
1860 München tätig.<br />
arbeit – mit Auszeichnung.<br />
Was die Zukunft bringt,<br />
weiß Miriam Bandar noch<br />
nicht. Radio <strong>und</strong> Fernsehen<br />
würden die bis <strong>20</strong>09 an die<br />
dpa geb<strong>und</strong>ene Redakteurin<br />
ebenfalls reizen. Es muss<br />
aber nicht unbedingt die<br />
große Welt sein. Schließlich<br />
sei der Lokaljournalismus<br />
nicht weniger interessant,<br />
weil die gleichen Themen –<br />
nur im kleineren Rahmen –<br />
behandelt würden.<br />
Dass Miriam Bandar weiterhin<br />
ihren Weg geht, ist<br />
klar. Nur die Richtung steht<br />
noch nicht h<strong>und</strong>ertprozentig<br />
fest.<br />
An seine journalistischen<br />
Anfangs<strong>jahre</strong> in Altenmittlau<br />
erinnert er sich nur zu<br />
gerne: „Glückwunsch an<br />
die GNZ zum <strong>20</strong>-jährigen<br />
Bestehen! Ich bin keineswegs<br />
außen vor. Meine Eltern<br />
leben in Neuenhaßlau,<br />
die Familie meiner Frau im<br />
Jossgr<strong>und</strong>. Meine Schwägerin<br />
trägt die GNZ seit vielen<br />
Jahren aus.“ Die Verb<strong>und</strong>enheit<br />
des Wahl-<br />
Münchners mit der alten<br />
Heimat ist ausgeprägt:<br />
„Wir pendeln praktisch<br />
zwischen München, Hasselroth<br />
<strong>und</strong> Jossgr<strong>und</strong> hin<br />
<strong>und</strong> her.“<br />
Der zweifache Familienvater<br />
(Tochter Lea, Sohn<br />
Jan) wohnt heute in Kirchheim<br />
im Osten von München<br />
<strong>und</strong> sagt von sich:<br />
„Ich bin sehr bodenständig,<br />
deshalb macht mir die<br />
Arbeit in München genauso<br />
viel Spaß wie das Lesen<br />
der GNZ, wenn ich in Hasselroth<br />
bin. Ich lese auch<br />
heute noch den sehr aktuellen<br />
<strong>und</strong> ausführlichen<br />
Sportteil der GNZ am<br />
liebsten.“<br />
Blumen vor dem<br />
Kasernentor<br />
Die Anschläge auf das World Trade Center in New<br />
York prägen auch das Geschehen im Main-Kinzig-<br />
Kreis: Vor den Toren der Kaserne in Gelnhausen<br />
häufen sich Blumen, Kerzen, Karten <strong>und</strong> Plakate<br />
(Foto). Die Gelnhäuser bringen den amerikanischen<br />
Soldaten Tee, Kuchen <strong>und</strong> Suppe, drücken so<br />
ihre Betroffenheit aus. Folgen im Kreistag: Nach<br />
dem „Ja“ der B<strong>und</strong>estagsgrünen zum B<strong>und</strong>eswehreinsatz<br />
in Afghanistan tritt Peter Koch als<br />
deren Kreisfraktionsführer zurück.
Januar <strong>20</strong>08 Seite 13<br />
<strong>20</strong> JAHRE<br />
bei der GNZ ....................................<br />
In der Wiege<br />
des Automobilbaus<br />
Holger Mohn ist Chefredakteur von „Daimler Inside“<br />
Nicht weit von der<br />
Stelle entfernt, wo<br />
Gottlieb Daimler<br />
sein erstes Auto zusammenbaute,<br />
sitzt Holger Mohn<br />
(41) in seinem schmucken<br />
Büro. Der einstige Mitarbeiter<br />
der GNZ ist heute Chefredakteur<br />
von „Daimler Inside“<br />
– dem Firmenmagazin<br />
des weltberühmten Autokonzerns.<br />
Das Magazin erscheint<br />
monatlich in einer<br />
Auflage von 140 000 Exemplaren.<br />
„Ich bin dem Verleger<br />
der GNZ heute noch<br />
dankbar, dass er mir<br />
durch das Volontariat die<br />
Möglichkeit für den Einstieg<br />
ins Zeitungsgeschäft<br />
ermöglicht hat. Als Mitarbeiter<br />
der ersten St<strong>und</strong>e<br />
freue ich mich natürlich,<br />
dass die GNZ ihren <strong>20</strong>. Geburtstag<br />
feiert.“<br />
Mohn wurde vom damaligen<br />
Sportchef Holger Kranz<br />
wenige Tage vor Erscheinen<br />
der ersten Ausgabe eingestellt,<br />
weil dieser noch einen<br />
guten Fotografen im Team<br />
haben wollte. „Ich wollte allerdings<br />
nicht als freier Mitarbeiter<br />
tätig sein, sondern ein<br />
Volontariat.“ Gesagt, getan.<br />
Die Arbeitsbedingungen<br />
seien extrem hart gewesen.<br />
„Wir haben eine neue Zei-<br />
tung aus dem Boden gestampft.<br />
Das war Zeitungmachen<br />
von der Pieke auf.<br />
Das kommt mir heute noch<br />
zugute.“<br />
Anders als bei vielen etablierten<br />
Blättern seien die<br />
Journalisten der GNZ stets<br />
an fast allen Produktionsprozessen<br />
beteiligt gewesen.<br />
„Vor allem das damals klassische<br />
Layouten <strong>und</strong> der<br />
Umbruch spielen mir heute<br />
noch in die Karten. Ich hatte<br />
damals viele gestandene<br />
Redakteure aus ganz<br />
Deutschland an meiner Seite.<br />
Die Ausbildung als Volontär<br />
hatte Hand <strong>und</strong> Fuß.<br />
Das war ein tolles Team mit<br />
einer durchgängigen Aufbruchstimmung.“<br />
Mohn<br />
fing in der Sportredaktion<br />
an, sein Herz gehörte allerdings<br />
später der Lokalberichterstattung<br />
als Redakteur<br />
für Wächtersbach,<br />
Brachttal <strong>und</strong> Birstein. „Das<br />
hat richtig Spaß gemacht.“<br />
Doch irgendwann wollte<br />
Mohn weiter. Er erhielt einen<br />
Vertrag in der Öffentlichkeits-Abteilung<br />
des<br />
AEG-Konzerns, bevor ihn<br />
eine weitere berufliche Veränderung<br />
in die Wiege des<br />
Automobilbaus führte:<br />
zunächst als Redakteur,<br />
Chef vom Dienst <strong>und</strong> heute<br />
als Chefredakteur der Mutterzeitung<br />
im Daimler-<br />
Konzern.<br />
Mohn ist weniger der Artikelschreiber,<br />
sondern vielmehr<br />
Steuermann <strong>und</strong> Planer<br />
für die Produktion des<br />
Monatsmagazins mit <strong>20</strong> Seiten<br />
Umfang sowie fünf bis<br />
sieben Extraausgaben <strong>und</strong><br />
Specials, die Daimler im<br />
Jahr herausgibt.<br />
Zusammen mit seiner<br />
Frau Nicole, die einst ebenfalls<br />
bei der GNZ volontierte<br />
<strong>und</strong> anschließend als Redakteurin<br />
arbeitete, sowie<br />
einem Sohn <strong>und</strong> zwei<br />
Cocker-Spaniel lebt Mohn<br />
in der Nähe von Stuttgart<br />
<strong>und</strong> übt sich weiterhin in<br />
seinem großen Hobby, der<br />
Fotografie.<br />
Eintrittskarte<br />
für den „Stern“<br />
Alexandra Kraft war erste <strong>und</strong> einzige Volontärin des Magazins<br />
Ihre ersten Gehversuche<br />
im Journalismus unternahm<br />
Alexandra Kraft<br />
für den Lokalteil der GNZ.<br />
Zwei Jahre arbeitete die<br />
Mutter eines fünfjährigen<br />
Sohnes für das <strong>Druck</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Pressehaus</strong> <strong>Naumann</strong>. „Die<br />
GNZ war die Eintrittskarte<br />
für meine spätere berufliche<br />
Karriere“, sagt die heutige<br />
„Stern“-Redakteurin.<br />
Der Sprung ins kalte<br />
Wasser – war für die damalige<br />
Abiturientin aus dem<br />
Ortenberger Ortsteil Bleichenbach<br />
„die totale Freiheit.<br />
Es war auch der Umgang<br />
mit Menschen, den<br />
ich auf den Terminen als<br />
freie Mitarbeiterin für die<br />
GNZ gelernt habe. Du<br />
lernst in diesem jungen Alter,<br />
Hemmungen abzulegen.<br />
Es hat aber aus journalistischer<br />
Sicht auch seine<br />
Nachteile gehabt.“<br />
Der Streit mit einem<br />
GNZ-Redakteur führte die<br />
Journalistin <strong>und</strong> Buchautorin<br />
von Gelnhausen nach<br />
Hamburg. „Ich habe beim<br />
„Stern“ ein Praktikum absolviert<br />
<strong>und</strong> mich dann<br />
<strong>20</strong>02<br />
ganz frech als Volontärin<br />
beworben.“ Kraft wurde<br />
genommen. Es sollte übrigens<br />
das erste <strong>und</strong> einzige<br />
Volontariat sein, das der<br />
„Stern“ jemals vergeben<br />
hat. Wer beim „Stern“ genommen<br />
wird, durchläuft<br />
normalerweise die legendäre<br />
Henri-Nannen-Schule.<br />
Heute arbeitet Alexandra<br />
Kraft als festangestellte<br />
Sportredakteurin beim<br />
„Stern“. Fliegt nach Florida,<br />
um eine Geschichte mit<br />
+ + + Hanaus Bürgermeisterin<br />
Margret Härtel (Foto) gesteht<br />
private Dienstfahrt<br />
nach Warschau + + + Berliner<br />
Unternehmer Kurt Krieger<br />
übernimmt Möbel-Walther + +<br />
+ Kreistag beschließt Umzug<br />
der Kreisverwaltung von Hanau<br />
nach Gelnhausen + + +<br />
Bruchlandung für 60 Jahre<br />
alten Doppeldecker in Gelnhausen<br />
+ + + Kultusministerium<br />
Wiesbaden entscheidet:<br />
Schulleiter Ulrich Vormwald<br />
muss die Bad Orber Kreisrealschule<br />
verlassen + + + Dr.<br />
Sascha Raabe schlägt Harald<br />
Hormel <strong>und</strong> zieht in den B<strong>und</strong>estag ein + + + Neue Bürgermeister<br />
im Kreis: Klaus Schejna in Rodenbach, Albert<br />
Ungermann in Linsengericht, Heinz Habermann in<br />
Ronneburg <strong>und</strong> Iris Schröder in Neuberg + + + Trauer<br />
um Wächtersbachs Ersten Stadtrat Ferdinand Magnon +<br />
+ + Brandstifter zerstören die Edelweißhütte in<br />
Gondsroth + + + Horst Sakschewski bleibt Rathauschef<br />
in Flörsbachtal + + + Spatenstich für den Vogelsberger<br />
Südbahnradweg + + + Gründaus Bürgermeister<br />
Georg Meyer besiegt Gegenkandidat Heiko Merz + + +<br />
Landesgartenschau in Hanau + + +<br />
Ivan Lendl zu<br />
schreiben, <strong>und</strong><br />
mit der deutschenTischtennis-Nationalmannschaft<br />
nach China.<br />
Sie interviewte<br />
Franziska van<br />
Almsick <strong>und</strong><br />
war Reporterin<br />
bei den<br />
Olympischen<br />
Winterspielen<br />
in Salt Lake<br />
City. Nebenbei<br />
hat sie das Anni-Friesinger-<br />
Buch „Mein<br />
Leben. Mein Sport...“ geschrieben.<br />
Die Journalistin arbeitet<br />
drei Tage im Büro <strong>und</strong> den<br />
Rest von zu Hause aus.<br />
Außer Formel 1 <strong>und</strong> Fußball<br />
– Ausnahme: eine Geschichte<br />
über Mario Basler<br />
– wird die Allro<strong>und</strong>erin<br />
beim „Stern“ für alle Sportarten<br />
eingesetzt. Mit ihrer<br />
Familie lebt sie im Hamburger<br />
Osten <strong>und</strong> besucht<br />
hin <strong>und</strong> wieder ihre Familie<br />
in Bleichenbach.<br />
Thiemo Müller (33)<br />
ist in den großen<br />
Fußballstadien zu<br />
Hause. Woche für Woche<br />
sitzt der Redakteur des<br />
Sportmagazins „Kicker” bei<br />
B<strong>und</strong>esligaspielen des MSV<br />
Duisburg <strong>und</strong> des FC<br />
Schalke 04 in der ersten<br />
Reihe. Mittendrin statt nur<br />
dabei ist der gebürtige Haibacher<br />
außerdem auch bei<br />
der deutschen Fußball-Nationalmannschaft:<br />
Müller<br />
gehört zum vierköpfigen<br />
Team, das über die Stars berichtet.<br />
„Die WM <strong>20</strong>06 im<br />
eigenen Land war ein<br />
großes Abenteuer”, sagt<br />
er <strong>und</strong> fügt hinzu, „dass<br />
ich h<strong>und</strong>ertprozentig zufrieden<br />
bin <strong>und</strong> meinen Traumberuf<br />
gef<strong>und</strong>en habe.“<br />
Missen möchte er die Zeit<br />
bei der GNZ nicht. „Es hat<br />
viel Spaß gemacht. Ich kann<br />
nicht sagen, dass es mir jetzt<br />
besser gefällt als vorher.“<br />
Vom „Aschaffenburger<br />
Volksblatt“ wechselte der<br />
damalige freie Mitarbeiter<br />
im Juli 1994 in die Sportredaktion<br />
der GNZ. Müller,<br />
für seine spitze Feder be-<br />
Aus für Thermoselect<br />
„Die GNZ war<br />
ein hartes Brot“<br />
Carl-Georg Boge: Effizienz gelernt, selbst Verleger geworden<br />
Carl-Georg Boge (46)<br />
gehörte im Januar<br />
1988 zur ersten Generation<br />
der GNZ-Redakteure,<br />
die aus dem Nichts<br />
heraus die „Gelnhäuser<br />
Neue Zeitung“ aus dem<br />
Boden stampften.<br />
„Das war ein hartes Brot.<br />
Wir haben sehr viel <strong>und</strong><br />
lange gearbeitet. Aber wir<br />
wussten auch, auf was wir<br />
uns eingelassen haben“,<br />
sagt Boge heute. Vor allem<br />
vom damaligen Chefredakteur<br />
hat der studierte Lehrer<br />
gelernt, wie man „effizient“<br />
Zeitung macht.<br />
Boge, der als Lokalredakteur<br />
das Gebiet Hasselroth,<br />
Ronneburg, Neuberg<br />
<strong>und</strong> Rodenbach betreute,<br />
über GNZ-Verleger Ehrhard<br />
<strong>Naumann</strong>: „Ich hatte<br />
mit ihm am Ende ein paar<br />
Differenzen. Aber er hat die<br />
Bande begeistern können.<br />
Und er war auf gewisse Art<br />
<strong>und</strong> Weise fair:Wer hart arbeitete,<br />
hatte auch viele<br />
Freiheiten.“ Aus heutiger<br />
Sicht <strong>und</strong> eigener Erfahrung<br />
weiß Boge, was es<br />
heißt, als Verleger ein Unternehmen<br />
aufzubauen.<br />
Direkt nach seinem Engagement<br />
bei der GNZ verschlug<br />
es den journalistischen<br />
Quereinsteiger nach<br />
Nach 25-jähriger Diskussion verabschiedet sich<br />
der Main-Kinzig-Kreis von dem Plan, in Hanau eine<br />
moderen Müllverbrennungsanlage - die Thermoselectanlage<br />
- zu bauen. Umweltdezernent Erich<br />
Pipa, <strong>jahre</strong>lang glühender Verfechter des Projekts,<br />
erklärt: Der Beschluss, den Müll fortan ins benachbarte<br />
Heusenstamm zu befördern, sei „der konsequente<br />
Abschluss einer klaren Stratehie“. Die<br />
FWG fordert vergeblich Pipas Rücktritt, die kritischen<br />
Fragen von Langenselbolds Bürgermeister<br />
Heiko Kasseckert führen dazu, dass die<br />
SPD empört mit der Auflösung der großen<br />
Koalition droht. Es bleibt bei der Drohung.<br />
Spanien. An der Costa<br />
Blanca, in der Nähe von<br />
Alicante, brachte Boge vor<br />
18 Jahren mit der „Wochenpost“<br />
eine deutschsprachige<br />
Gratiszeitung<br />
heraus, die seit Februar<br />
1990 zwischen Dénia <strong>und</strong><br />
Benidorm – genauer: von<br />
Oliva bis Finestrat – erscheint<br />
<strong>und</strong> sich mit den<br />
Jahren eine große Stammleserschaft<br />
sowohl jüngeren<br />
als auch fortgeschrittenen<br />
Alters erworben hat.<br />
Boge ist nicht nur von<br />
Hasselroth nach Spanien<br />
gezogen, weil es dort vor allem<br />
im Winter ein paar<br />
Grad wärmer ist als in<br />
kannt, machte sich im Main-<br />
Kinzig-Kreis schnell einen<br />
Namen. Bilanz: „Bis zum<br />
Ende meiner Redakteurslaufbahn<br />
1998 hatte ich es<br />
mir mit fast jedem verscherzt.“<br />
Presseboykotts waren keine<br />
Seltenheit.Aber das gefiel<br />
ihm. „Diese Zeit hat mich geprägt.<br />
Dieser urtümliche<br />
Journalismus – ohne übermäßige<br />
Rücksicht auf äußere<br />
Einflüsse <strong>und</strong> Interessen.“<br />
Müller setzte die Maxime<br />
des damaligen Verlagsleiters<br />
Burkhard Kornherr um.<br />
<strong>20</strong>03<br />
Deutschland. Der<br />
Familienvater<br />
scherzend: „In<br />
Spanien werden<br />
einfach nicht genug<br />
Kinder geboren,<br />
da müssen<br />
die Immigranten<br />
eben ein bisschen<br />
was für die Arterhaltung<br />
tun.“<br />
Mit Erfolg: Mit<br />
seiner Frau <strong>und</strong><br />
den drei Kindern<br />
(sechs, neun <strong>und</strong><br />
zwölf Jahre alt)<br />
hat er sich bestens<br />
eingelebt. „Bis<br />
vor drei Jahren<br />
ging es uns als Zeitung<br />
auch noch sehr gut. Aber<br />
die Zeiten sind schwierig<br />
geworden. Viele Deutsche,<br />
die in den 70ern hierher<br />
kamen, sterben weg oder<br />
ziehen woanders hin. Aber<br />
wir haben natürlich unser<br />
Stammpublikum.“<br />
Momentan baut Boge neben<br />
seiner Wochenpost ein<br />
Internet-Portal (costa-info.de)<br />
auf <strong>und</strong> arbeitet viel<br />
mit deutschen Firmen in<br />
Spanien zusammen. Boge<br />
über seine Zeit bei der<br />
GNZ: „Die GNZ war ein<br />
schönes Stahlbad, das<br />
kommt mir heute gut zupass.“<br />
„Konflikte<br />
müssen ins Blatt“<br />
„Kicker“-Redakteur Thiemo Müller: Jede Menge Prügel <strong>und</strong> ein Gelenkbruch<br />
„Der sagte immer: ‚Konflikte<br />
müssen ins Blatt‘.“ Selbst als<br />
ein Anzeigenk<strong>und</strong>e wegen<br />
der überwiegend kritischen<br />
Berichterstattung über die<br />
Handballer des TV Gelnhausen<br />
seine Aufträge stornieren<br />
wollte, wurde Müller<br />
nicht ausgebremst.<br />
Während seines rasanten<br />
Karriereaufstiegs teilte das<br />
Mitglied der Remscheider<br />
„Kicker“-Westredaktion jedoch<br />
nicht nur aus. Ab <strong>und</strong><br />
an musste er einem erhobenen<br />
Stock ausweichen, weil<br />
sich Fans der „verunglimpften“<br />
Fußballvereine nicht<br />
mehr verbal zu wehren wussten.<br />
Richtig schmerzhaft<br />
wurde es für Müller aber nur<br />
einmal, als er beim Fußballspielen<br />
unsanft landete. Er<br />
trat seinen Sonntagsdienst<br />
mit gebrochenem Handgelenk<br />
an, ließ sich den Bruch<br />
zwischendurch im Gelnhäuser<br />
Krankenhaus eingipsen,<br />
um anschließend mit einer<br />
Hand sein Tagewerk zu vollenden.<br />
Wie gesagt: Die GNZ hat<br />
den heutigen „Kicker“-<br />
Redakteur geprägt.<br />
+ + + Kreistag beschließt neue Kennzeichen: MKK<br />
statt HU + + + Wolfgang Storck bleibt auch ohne Unterstützung<br />
der CDU Bad Orber Bürgermeister + + +<br />
B<strong>und</strong>eswirtschaftsminister Clement in Gründau: Pipas<br />
„neue Wege“ sollen auf B<strong>und</strong>esebene gelangen +<br />
+ + Gewaltige Regenfälle lassen Flüsse im Kreis<br />
über die Ufer treten + + + Bad Soden-Salmünster<br />
spart den Posten des Kurdirektors ein + + + Veritas<br />
schließt Werk in Hailer + + + Natur-Erlebnisfreibad<br />
in Bad Orb eröffnet + + + Bürgerbegehren<br />
gegen geplante Einkaufsmärkte in Hailer Ost + + +<br />
Erste Main-Kinzig-Automobil-Ausstellung + + + Thomas<br />
Dickert als Biebergemünder Rathauschef bestätigt<br />
+ + + Skandal um Fuldaer CDU-B<strong>und</strong>estagsabgeordneten<br />
Martin Hohmann:Parteiausschluss<br />
wegen antisemitischen<br />
Äußerungen +<br />
+ + GelnhäuserFilmproduzent<br />
Carl<br />
Schmitt gewinnt<br />
Emmy in<br />
New York + +<br />
+<br />
Susanne Riess<br />
Redakteurin (Spessart)<br />
Alter: 28<br />
Lieblingslektüre: Alle Romane von Nicholas Sparks <strong>und</strong><br />
Dan Brown („Illuminati“, „Sakrileg“)<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Überall, wo man den ganzen Tag am<br />
Strand in der Sonne liegen kann<br />
Schönster Fleck im MKK: Meine kleine Wohnung in Roth<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... Helge Schneider<br />
Was mich nervt: Menschen, die sich selbst zu wichtig<br />
nehmen<br />
Traudel Müller<br />
Mediaberaterin (Spessart)<br />
Alter: 49<br />
Lieblingslektüre: Die wöchentliche Illustrierte „Bunte“ <strong>und</strong><br />
Matthias Fischer, der „Krimipfarrer“ aus<br />
Aufenau<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Belek (Türkei)<br />
Schönster Fleck im MKK: Die Herrenweide oberhalb von<br />
Wächtersbach mit w<strong>und</strong>erschönem<br />
Panoramablick über die Stadt<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... Hillary Clinton – sie ist eine starke<br />
Persönlichkeit <strong>und</strong> imponiert mir mit<br />
ihrer Kämpfernatur.Wie sie in Krisen zu<br />
ihrem Mann Bill Clinton stand, fand ich<br />
toll. Ich wünschte, Amerika bekäme sie<br />
als nächste Präsidentin.<br />
Was mich nervt: Probleme zu ignorieren, Unentschlossenheit<br />
<strong>und</strong> permanente Schwarzseher<br />
Stephan Kümmel<br />
Redaktionsvolontär (Altkreis Hanau)<br />
Alter: 28<br />
Lieblingslektüre: „Titanic“-Magazin, Max Goldt<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Äthiopien<br />
Schönster Fleck im MKK: Blick vom Waldrand an der<br />
Vogelschutzhütte auf Somborn<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ...Thomas Gsella<br />
Was mich nervt: Lieblos, schnell <strong>und</strong> billig produzierte,<br />
im Radio rauf <strong>und</strong> runter dudelnde<br />
Popmusik<br />
Das Ende einer<br />
privaten Dienstfahrt<br />
Nach einer privaten Dienstfahrt zu einem Arzt in<br />
Warschau <strong>und</strong> diversen anderen Vorwürfen wählen<br />
die Hanauer ihre Oberbürgermeisterin Margret<br />
Härtel ab (Foto). Der Prozess gegen „Maggie“<br />
platzt indessen: Richter Günter Sauer <strong>und</strong> seine<br />
beiden Beisitzer seien befangen, befindet das Landgericht.<br />
Lutz Heer wird von der CDU als<br />
Oberbürgermeisterkandidat präsentiert.Was<br />
er noch nicht ahnt: Seine Kandidatur wird<br />
scheitern, weil die Hanauer CDU bei der<br />
geheimen Abstimmung zur Nominierung<br />
nummerierte Wahlzettel verteilt.
Seite 14 Januar <strong>20</strong>08<br />
<strong>20</strong> JAHRE<br />
Christina Jung<br />
Redakteurin (Altkreis Schlüchtern)<br />
Alter: 34<br />
Lieblingslektüre: Pippi Langstrumpf<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Südfrankreich<br />
Schönster Fleck im MKK: Gelnhäuser Altstadt<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... Ich hasse Bier.<br />
Was mich nervt: Menschen, denen alles egal ist<br />
Stefan Möser-Herd<br />
Redakteur (Vogelsberg)<br />
Alter: 41<br />
Lieblingslektüre: Geo, Leonie Swann: „Glennkill“,<br />
Thea Dorn: „Die Hirnkönigin“<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Nordsee, Ostsee, Alpen<br />
Schönster Fleck im MKK: Weiherhof bei Waldensberg<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... der norwegischen Sängerin Kari Bremnes<br />
Was mich nervt: Inhaltsleere Polemik, Raser <strong>und</strong><br />
Langsamfahrer, Pop-ups,Werbeanrufe<br />
vom Band <strong>und</strong> Weihnachtswerbung im<br />
September<br />
Rita Mohr<br />
Verlagssekretariat<br />
Alter: 54<br />
Lieblingslektüre: Deutsche Geschichte/Guido Knopp<br />
Bevorzugtes Reiseziel: Ostfriesland/Norddeich<br />
Schönster Fleck im MKK: Blick vom Wingert in Gondsroth<br />
Ein Bier trinken würde<br />
ich gerne mit ... ... Michael Schumacher<br />
Was mich nervt: Die überflüssige <strong>und</strong> veraltete Bürokratie<br />
in Deutschland<br />
<strong>20</strong>04<br />
+ + + Main-Kinzig-Kreis feiert 30. Geburtstag + +<br />
+ Erstes Neujahrsschwimmen in Bad Orb + + + GNZ-<br />
Verleger Ehrhard <strong>Naumann</strong> erhält den Landesehrenbrief<br />
+ + + Hasselrother Ortsbeiräte lösen sich auf<br />
+ + + Die Franziskanermönche verlassen nach 354<br />
Jahren Salmünster + + + Weihbischof Johannes Kapp<br />
feiert goldenes Priesterjubiläum <strong>und</strong> wird 75 Jahre<br />
alt + + + Neues Gelnhäuser Freibad öffnet seine<br />
Pforten + + + GNZ-Bürgerforum mit Ministerpräsident<br />
Roland Koch + + + Linsengerichter Folkloregruppe<br />
übergibt Erntekrone an B<strong>und</strong>espräsident<br />
Horst Köhler + + + Freigerichthalle nach Umbau neu<br />
eröffnet + + + Main-Kinzig-Kreis ist Vorreiter des<br />
Modellprojektes „Neue Wege“ + + + Bad Orbs Bürgermeister<br />
Wolfgang<br />
Storck künd<br />
i g t<br />
deutschchinesische<br />
Kooperation<br />
an + + +<br />
Langenselbold<br />
erhält<br />
Zuschlag für<br />
Hessentag<br />
<strong>20</strong>09 + + +<br />
O<br />
Kritischer Begleiter – feste Größe<br />
Heimische Persönlichkeiten aus Politik, Kultur <strong>und</strong> Sport über „ihre“ GNZ<br />
hne sie wäre eine lokale Tageszeitung<br />
wie eine Suppe<br />
ohne Salz: heimische Per-<br />
sönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft,<br />
Kultur <strong>und</strong> Sport, an denen<br />
sich die Menschen der Region reiben,<br />
aber auch anlehnen können.<br />
Durch sie bekommen Themen ein<br />
Gesicht. Einige dieser Charakterköpfe<br />
schildern ihre ganz persönlichen<br />
Erlebnisse mit der GNZ.<br />
Erich Pipa (Landrat)<br />
„Die GNZ punktet vor allen Dingen<br />
mit ihrer aktuellen Berichterstattung.<br />
Gerne erinnere ich mich an<br />
die Anfangs<strong>jahre</strong> zurück, als mich<br />
die Redaktion öfter zu ‚Streitgesprächen‘<br />
zu aktuellen Themen eingeladen<br />
hat. Die GNZ präsentiert<br />
sich an ihrem Geburtstag als kritisches<br />
<strong>und</strong> kreatives Lokalblatt, das<br />
seinen festen Platz in der Zeitungslandschaft<br />
im Kreis gef<strong>und</strong>en hat.“<br />
Hans Rüger (Landrat 1974 bis 1987)<br />
„Ich habe Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />
schon sehr früh als Macher kennengelernt.<br />
„Sein Kind“, die GNZ, hat<br />
die Zeitungslandschaft im Kreis<br />
maßgeblich verändert. Immer kritisch<br />
hat sie den politischen Diskurs<br />
in der Region begleitet. Dabei gab<br />
es selbstverständlich auch oft heftige<br />
Diskussionen mit der Redaktion.<br />
Doch das ist ja die Aufgabe einer<br />
Tageszeitung.“<br />
Karl Eyerkaufer (Landrat von<br />
1987 bis <strong>20</strong>05)<br />
„Die GNZ hat nahezu meine gesamte<br />
18-jährige Dienstzeit begleitet.<br />
In den ganzen Jahren habe ich<br />
zwar oftmals Kritik einstecken<br />
müssen, fühlte mich aber nie unfair<br />
behandelt. Ganz besonders<br />
sind mir die ‚GNZ-Dämmerschoppen‘<br />
in Erinnerung. Damit schaffte<br />
es die Zeitung immer, ganze Dörfer<br />
zu schier unglaublichen Leistungen<br />
zu bewegen. Die GNZ ist für<br />
mich der Inbegriff einer Heimatzeitung.<br />
Sie hat nie den Kontakt<br />
zur Bevölkerung verloren – weder<br />
politisch noch kulturell noch gesellschaftlich.<br />
Als ehemaliger Leistungssportler<br />
darf ich zudem den<br />
Sportteil nicht unerwähnt lassen,<br />
der für mich ein absolutes Glanzlicht<br />
<strong>und</strong> einmalig in der Region<br />
ist.“<br />
Louis Rack (Handball-Ex-<br />
Nationalspieler aus Gelnhausen,<br />
heute Cheftrainer des Regionalligisten<br />
TV Gelnhausen)<br />
„Was die GNZ in Sachen Sport<br />
<strong>und</strong> insbesondere in puncto Handball-Berichterstattung<br />
präsentiert,<br />
ist sowohl inhaltlich als auch quantitativ<br />
absolut vorbildlich. Ich habe<br />
schon damals die Berichte verschlungen,<br />
als ich mit dem TVG<br />
1988 als Spieler in die 2. Liga aufstieg.<br />
Als ich im Jahr <strong>20</strong>00 als Co-<br />
Trainer zum Erstligisten nach<br />
Großwallstadt wechselte <strong>und</strong> die<br />
mickrigen Berichte in den dortigen<br />
Printmedien sah, wusste ich sofort:<br />
Auch in der Zeitungslandschaft gibt<br />
es Unterschiede wie Tag <strong>und</strong><br />
Nacht.“<br />
Walter Kurzkurt (Ehemaliger<br />
Bürgermeister von Birstein)<br />
„Durch die Einführung der GNZ<br />
hat sich der Informationsfluss im<br />
Main-Kinzig-Kreis wesentlich verbessert.<br />
Sie trägt dazu bei, lokale<br />
Ereignisse aller Themenfelder in gebührender<br />
Breite darzustellen. Sie<br />
hat als ‚vierte Gewalt‘ ihren festen<br />
Platz in der Region.“<br />
Brigitte Trageser (Bezirksvorsitzende<br />
der Landfrauen)<br />
„Gerade zur Zeit unseres Jubiläums<br />
war die GNZ unverzichtbar<br />
für uns. Wir Landfrauen finden uns<br />
aber auch abseits großer Ereignisse<br />
stets gut repräsentiert. Insgesamt<br />
empfinde ich die Zeitung gegenüber<br />
den Vereinen in der Region sehr aufgeschlossen.<br />
In der Redaktion findet<br />
sich immer ein offenes Ohr für unsere<br />
Belange.“<br />
Ein Kronprinz im<br />
Vogelsberg<br />
Die Hochzeit des Jahres wird in Birstein gefeiert.<br />
Zur Vermählung von Prinzessin Katharina von<br />
Isenburg-Birstein <strong>und</strong> Erzherzog Martin von<br />
Österreich-Este reist Prominenz aus ganz Europa<br />
an. Der höchste Besuch kommt aus Belgien: Kronprinz<br />
Philipp reist mit Prinzessin Mathilde in den<br />
Vogelsberg (Foto).<br />
Klaus Reusing (Als Spieler deutscher<br />
Meister mit der A-Jugend<br />
von Eintracht Frankfurt, heute<br />
Trainer des Fußball-Oberligisten<br />
FC Bayern Alzenau)<br />
„Die GNZ ist generell sehr informativ,<br />
<strong>und</strong> das gilt nicht nur für den<br />
Sportteil. Ich als Neuseser kann sagen:<br />
Bei uns in der Familie liest jeder<br />
täglich die Zeitung, weil sie das<br />
Leben in Freigericht, Gelnhausen<br />
<strong>und</strong> der Region hervorragend abbildet.<br />
Die GNZ ist ein fester Teil meines<br />
Alltags.“<br />
Manfred W. Franz (Ehemaliger<br />
Bürgermeister von Freigericht)<br />
„Zu meiner Zeit als Bürgermeister<br />
habe ich noch vor Dienstbeginn immer<br />
die GNZ überflogen.Trotz umkämpften<br />
Zeitungsmarkts in der Region<br />
hat sich die GNZ durchgesetzt.<br />
Vor allem durch die vielen Sonderseiten<br />
– ob für Musikvereine, Chöre,<br />
Rettungsdienste oder Kirchen – hat<br />
sie sich fest etabliert. Meine Ansprechpartner<br />
waren immer die Redakteure.<br />
Ich habe mich nie dazu<br />
genötigt gefühlt, über deren Köpfe<br />
etwas zu veranlassen. Die Berichterstattung<br />
war immer kritisch, aber<br />
insgesamt ausgewogen <strong>und</strong> fair.“<br />
Friedhelm Schneider (Präsident des<br />
Hessischen Bauernverbandes,<br />
Gründau)<br />
„Nicht zuletzt durch die Landwirtschaftsseite<br />
am Samstag bin ich eng<br />
mit der Zeitung verwachsen. Der<br />
Bauernverband hat durch die GNZ<br />
viel Popularität gewonnen. Doch<br />
auch die Zeitung selbst hat davon<br />
profitiert. Sie wird von sehr vielen<br />
Bauern in der Region gelesen.Die Berichterstattung<br />
war <strong>und</strong> ist immer am<br />
Puls der Menschen gewesen; sie hat<br />
das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
der ehemals drei Landkreise enorm<br />
gestärkt. Darauf kann das gesamte<br />
Zeitungsteam zu Recht stolz sein.“<br />
Theo Ratzka (Ehemaliger Bürgermeister<br />
von Linsengericht)<br />
„Als Bürgermeister habe ich seinerzeit<br />
gemeinsam mit Bodo Käppel<br />
dafür gesorgt, dass die GNZ Bekanntmachungsorgan<br />
wird. Somit<br />
sehe ich auch einen kleinen Anteil<br />
meinerseits am Erfolg der Zeitung.<br />
Es war nicht immer einfach mit der<br />
Redaktion, ich kann mich durchaus<br />
an Tiefpunkte erinnern. Doch das ist<br />
Schnee von gestern. Die Zeitung hat<br />
auf jeden Fall der Presselandschaft<br />
der Region gutgetan. Vor allem die<br />
Aktualität der GNZ ist unerreicht.“<br />
Walter Wech (Vorsitzender des B<strong>und</strong>es<br />
der Vertriebenen aus Gründau)<br />
„Der BdV <strong>und</strong> die Redaktion haben<br />
immer hervorragend zusammengearbeitet.<br />
In der Redaktion<br />
herrscht stets eine fre<strong>und</strong>liche, aufgeschlossene<br />
Atmosphäre. Ich habe<br />
immer den Eindruck, die GNZ hat<br />
ein offenes Ohr für alle Bürger.“<br />
Wolfgang Storck (Bürgermeister<br />
von Bad Orb)<br />
„Die GNZ ist seit ihrem ersten Tag<br />
ein konstruktiv-kritisches Organ. Sie<br />
zeigt fast jeden Tag aufs Neue, dass<br />
wir Politiker sehr kritikfähig sein<br />
müssen. Das habe ich aber immer als<br />
wichtigen Teil der Pressefreiheit gesehen.<br />
Vor allem der unternehmerischen<br />
Leistung Ehrhard <strong>Naumann</strong>s<br />
gebührt mein größter Respekt.“<br />
Rainer Krieg (Ex-Fußballprofi aus<br />
Sotzbach,Trainer des Regionalligisten<br />
Karlsruher SC II):<br />
„Als ich damals vom SV Bernbach<br />
zum Karlsruher SC in die B<strong>und</strong>esliga<br />
wechselte, habe ich einen Weg gesucht,<br />
um mich weiterhin über die<br />
Geschehnisse in meiner Heimat zu<br />
informieren. Also habe ich mir die<br />
GNZ in meine jeweiligen Wohnorte<br />
nachschicken lassen. Als ich nach<br />
Karlsruhe zurückgegangen bin, war<br />
die GNZ natürlich auch mit dabei.<br />
Den pfiffig gemachten Sportteil lese<br />
ich besonders intensiv, aber auch die<br />
Nachrichten aus der Region verfolge<br />
ich mit großem Interesse.“<br />
<strong>20</strong>05<br />
Joachim Lucas (Freigerichter<br />
Bürgermeister)<br />
„Die GNZ hat einen enorm<br />
großen regionalen Sport-, Kultur<strong>und</strong><br />
Politikteil. Als Freigerichter<br />
Bürgermeister finde ich es natürlich<br />
schade, dass der Verlag nicht mehr<br />
in Freigericht ansässig ist. Schließlich<br />
erinnere ich mich noch gut an<br />
das <strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong> in Altenmittlau,<br />
weil ich da als direkter<br />
Nachbar groß geworden bin. Mich<br />
beeindruckt vor allem die sehr kritische,<br />
aber meist objektive Berichterstattung<br />
der Redaktion.“<br />
Jörg Zereike (Handball-Torhüter<br />
aus Gelnhausen, deutscher Meister<br />
<strong>und</strong> EHF-Pokalsieger mit dem<br />
TBV Lemgo)<br />
„Wer zum Kleintierzüchter-Präsidenten<br />
gewählt worden ist, hat mich<br />
beim Lesen der GNZ nie wirklich<br />
interessiert. Aber die Sportberichterstattung<br />
habe ich immer regelrecht<br />
aufgesogen. Wenn die GNZ<br />
heute über mich berichtet, hebt mir<br />
meine Mutter die Artikel auf.<br />
Außerdem bin ich seit Jahren gerne<br />
GNZ-Handball-Kolumnist. Immer,<br />
wenn ich in Gelnhausen bin, gibt es<br />
heiße Diskussionen mit meinen<br />
Skat-Kumpels...Alles in allem muss<br />
ich sagen: Hut ab, GNZ!“<br />
Hugo Klein (Landtagsabgeordneter<br />
<strong>und</strong> Kreisbeigeordneter aus<br />
Freigericht)<br />
„Als Abonnent der ersten St<strong>und</strong>e<br />
habe ich immer versucht, die Zeitung<br />
zu unterstützen. Ich habe<br />
großen Respekt vor dem Mut der<br />
<strong>Naumann</strong>s, eine Zeitung zu starten.<br />
In den vergangenen <strong>20</strong> Jahren hat<br />
sich die GNZ von einer kleinen Lokalzeitung<br />
zu einer den ganzen<br />
Main-Kinzig-Kreis beleuchtenden<br />
<strong>und</strong> die Region prägenden Tageszeitung<br />
entwickelt.“<br />
Iris Biba (Ehemalige Weltklasse-<br />
Läuferin aus Somborn)<br />
„Natürlich habe ich es schon damals<br />
immer gerne gelesen, wenn die<br />
GNZ über meine Auftritte auf nationalem<br />
<strong>und</strong> internationalem Parkett<br />
berichtet hat. Logisch, dass ich<br />
als Sombornerin regelmäßig einen<br />
Blick in meine Heimatzeitung werfe.<br />
Auch wenn ich seit Jahren jenseits<br />
der hessischen Grenze in Mömbris<br />
wohne: Wenn ich daheim bei<br />
meiner Mutter bin, darf der Blick in<br />
die GNZ nicht fehlen.“<br />
Willi Bechtold (Ortsvorsteher Roth)<br />
„Ich lese jeden Morgen etwa zwei<br />
St<strong>und</strong>en die Zeitung, den Sportteil<br />
sogar meistens komplett. Mit der<br />
Redaktion pflege ich eine tolle Zusammenarbeit,<br />
auch wegen der offenen<br />
Türen, die ich im Verlagsgebäude<br />
stets vorfinde. Unterm Strich ist<br />
die GNZ für mich eine gr<strong>und</strong>solide<br />
<strong>und</strong> sehr aktuelle Zeitung.“<br />
Willi Kurz („König von Gelnhausen“,<br />
langjähriger Ortsvorsteher<br />
<strong>und</strong> Stadtverordnetenvorsteher der<br />
Barbarossastadt)<br />
„‚Mit Schlagzeilen erobert man<br />
Leser, mit Information behält man<br />
sie.‘ Diese Aussage eines britischen<br />
Lords <strong>und</strong> Gelehrten ist auch der<br />
Schlüssel zum Erfolg der GNZ. Hervorragende<br />
Information <strong>und</strong> keine<br />
tendenziösen Schlagzeilen – in meinen<br />
langen Jahren politischen<br />
Schaffens habe ich das immer an<br />
der GNZ geschätzt.“<br />
Dr. Rolf Müller (Vorsitzender des<br />
Landessportb<strong>und</strong>s, Landtagsabgeordneter<br />
<strong>und</strong> Fraktionschef<br />
der CDU im Kreistag)<br />
„Ich habe es vor <strong>20</strong> Jahren als<br />
sehr positiv <strong>und</strong> wichtig empf<strong>und</strong>en,<br />
dass mit der GNZ in der Region<br />
eine weitere Tageszeitung entstanden<br />
ist. Glückwunsch, dass sie<br />
sich auch etabliert <strong>und</strong> zu einer festen<br />
Größe entwickelt hat! Der Wettbewerb<br />
unter den Zeitungen der Region<br />
hat bis heute dafür gesorgt,<br />
dass wichtige Ereignisse aktueller,<br />
umfassender <strong>und</strong> kritischer darge-<br />
+ + + Hilfsbereitschaft nach Tsunami-Katastrophe:<br />
„Allianz gegen die Flut“ + + + Gelnhausen wird<br />
Kreisstadt + + + B<strong>und</strong>eskanzler Gerhard Schröder<br />
macht B<strong>und</strong>estagswahlkampf in Hanau + + + André Kavai<br />
neuer Kreisbeigeordneter + + + Rainer Schreiber<br />
tritt Nachfolge von Jossgr<strong>und</strong>s Bürgermeister<br />
Robert Ruppel an + + + Knirschen im Bad Orber Kurparadies:<br />
Investor Beng-Yin Zhu nimmt seinen Hut +<br />
+ + Spessart-Therme öffnet in Bad Soden-Salmünster<br />
+ + + CDU trauert um ehemaligen Kreisvorsitzenden<br />
Walter Korn, Freigericht um Monsignore Aloys Korn<br />
+ + + H<strong>und</strong>ertwasser-<br />
Ausstellung in Gelnhausen<br />
+ + + GelnhäuserGrimmelshausen-GymnasiumverabschiedetSchulleiter<br />
Heiner Kauck<br />
in den Ruhestand + +<br />
+ Stadtrechtsfeier<br />
in Gelnhausen + + +<br />
Luzia Thümmes-Lehmann<br />
neue Schulleiterin<br />
der Kreisrealschule<br />
Bad Orb + + +<br />
Wächtersbacher Keramik<br />
meldet Insolvenz<br />
an + + +<br />
stellt werden. Zeitweilig driftete mir<br />
die GNZ zwar zu sehr in den Boulevard<br />
ab, doch unter dem aktuellen<br />
Chefredakteur ist sie eine gr<strong>und</strong>solide<br />
<strong>und</strong> vor allem sehr seriöse Zeitung<br />
geworden.“<br />
Willi Müller (Ehemaliger Direktor<br />
der Kopernikusschule Freigericht<br />
aus Altenmittlau)<br />
„Die GNZ gehört zu meiner täglichen<br />
Morgenlektüre. Ihr Erscheinungsbild<br />
ist ansprechend, <strong>und</strong> die<br />
Berichte, insbesondere im Lokalteil,<br />
sind kurzweilig zu lesen. Sie informieren<br />
gut über das Geschehen in<br />
der Region. Wäre die Zuordnung<br />
von Text <strong>und</strong> Bild nicht zuweilen<br />
verwirrend, könnte das Lesevergnügen<br />
mit der GNZ völlig ungetrübt<br />
sein.“<br />
Hubert Müller (Kreistagsvorsitzender)<br />
„Die GNZ lese ich meistens beim<br />
Frühstück. Zunächst den Lokalteil<br />
<strong>und</strong> dann, wenn noch Zeit ist, auch<br />
die interessanten Meldungen aus der<br />
‚großen Politik‘. Bemerkenswert finde<br />
ich die Schnelligkeit der Berichterstattung<br />
über das lokale Geschehen<br />
im Kreis. Leider hat das manchmal<br />
negative Auswirkungen auf die<br />
Qualität der Recherche. Schwierigkeiten<br />
bereiten mir gelegentlich die<br />
Gedankenwindungen der ‚Polituren‘-Schreiber.<br />
Nach fast 40 Jahren<br />
kommunalpolitischer Tätigkeit <strong>und</strong><br />
Kontakt mit vielen Zeitungsmenschen<br />
kann mich aber auch bei der<br />
‚Heimatzeitung GNZ‘ kaum noch<br />
etwas überraschen. Die GNZ bringt<br />
viel Information ins Haus, sie ist<br />
eben ‚ein gutes Stück Heimat!‘“<br />
Andreas Hof (Vorstandsvorsitzender<br />
VR Bank Main-Kinzig)<br />
„Für mich ist die GNZ aus drei<br />
Gründen wichtiger täglicher Begleiter.<br />
Erstens informiert sie mich bereits<br />
zum Frühstück über wertvolle<br />
lokale Ereignisse. Dies ist für mich<br />
von besonderer Bedeutung, denn<br />
die Region ist auch Geschäftsgebiet<br />
meines Unternehmens. Mit ihrem<br />
motivierten Redaktionsteam ist die<br />
GNZ zweitens wichtiger Transporteur<br />
von Ereignissen <strong>und</strong> Informationen<br />
an die Mitglieder <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<br />
der Main-Kinzig-Bank. Und<br />
drittens freut mich das vergleichbare<br />
Unternehmensmotto „Menschen<br />
aus der Region für Menschen in der<br />
Region“.Viel Glück <strong>und</strong> stets interessant<br />
gefüllte Seiten wünsche ich<br />
der GNZ <strong>und</strong> ihrem Team für die<br />
nächsten <strong>20</strong> Jahre!“<br />
Gerhard Kleespies (Vorstandsvorsitzender<br />
Kreissparkasse Gelnhausen)<br />
„Aus bescheidenen Anfängen heraus<br />
hat die GNZ heute einen festen<br />
Platz in der Presselandschaft der<br />
Region. Dieser Erfolg ist im Besonderen<br />
dem persönlichen Engagement<br />
<strong>und</strong> der Risikobereitschaft der<br />
Verlegerfamilien Ehrhard <strong>und</strong> Oliver<br />
<strong>Naumann</strong> zu verdanken.Vielfältige<br />
Veranstaltungen der GNZ zeigen<br />
die Verb<strong>und</strong>enheit zu den Bürgern<br />
der Region. Beispiel sind die<br />
‚GNZ-Dämmerschoppen‘, die<br />
Sportlerwahl oder das Heimatquiz.<br />
Dank auch für die kritische, aber<br />
immer faire Berichterstattung über<br />
die Ereignisse in unserer Region.<br />
Die Kreissparkasse Gelnhausen<br />
wünscht den beiden Verlegerfamilien,<br />
der Redaktion <strong>und</strong> allen Mitarbeitern<br />
der GNZ eine glückliche<br />
Hand bei der Berichterstattung <strong>und</strong><br />
eine stabile Auflage!“<br />
Tom Zeller (CDU-Kreisvorsitzender)<br />
„Die GNZ ist ein lebendiges Beispiel<br />
für zwei Entwicklungen unserer<br />
Heimat, die es in meinen Augen<br />
zu schützen gilt. Zum einen ist dies<br />
das unternehmerische Wagnis <strong>und</strong><br />
der Wille zur Gestaltung, den die<br />
Familie <strong>Naumann</strong> an den Tag gelegt<br />
hat. Diesen Mut auch in schwierigen<br />
Zeiten zu beweisen <strong>und</strong> seine eigene<br />
Zukunft aktiv zu gestalten, ist <strong>und</strong><br />
bleibt beispielhaft. Die andere bemerkenswerte<br />
Leistung, welche die<br />
GNZ täglich unter Beweis stellt, ist<br />
der Wunsch, unsere Heimat mitzubestimmen.<br />
Damit meine ich nicht<br />
nur die klassische Rolle der Zeitung,<br />
zu berichten, was geschehen ist, sondern<br />
auch den Anspruch, Meinung<br />
zu beziehen. Eine funktionierende<br />
Demokratie lebt von einer kritischen<br />
<strong>und</strong> unabhängigen Presse. Ich bin<br />
froh, dass die Berichterstattung über<br />
unsere Heimat in so kompetenten<br />
<strong>und</strong> unbequemen Händen liegt.“<br />
Thorsten Stolz (Gelnhäuser<br />
Bürgermeister)<br />
„Zum <strong>20</strong>-jährigen Bestehen gratuliere<br />
ich der GNZ sehr herzlich.<br />
Die GNZ steht für hohe Aktualität,<br />
kritische Berichterstattungen <strong>und</strong><br />
Verb<strong>und</strong>enheit mit der Region. Sie<br />
zeichnet sich vor allem durch einen<br />
späten Redaktionsschluss aus <strong>und</strong><br />
hat so die Möglichkeit, ihren Lesern<br />
wichtige Meldungen bereits am<br />
nächsten Tag aktuell zu präsentieren.<br />
Mit dem Lesen der GNZ beginnt<br />
für mich mein Arbeitstag im<br />
Rathaus. So bin ich bestens darüber<br />
informiert, was in Gelnhausen <strong>und</strong><br />
im Main-Kinzig-Kreis los ist.“<br />
Anna Maria Dörr (Direktorin der<br />
Kopernikusschule Freigericht)<br />
„Die GNZ zählt seit über 17 Jahren<br />
zu meiner täglichen Morgenlektüre.<br />
Ich freue mich über ihre zeitnahen,<br />
differenzierten <strong>und</strong> kompetenten<br />
Berichte über bildungspolitische<br />
<strong>und</strong> schulische Themen. Dass<br />
sie auch die Entwicklung der Kopernikusschule<br />
Freigericht sehr engschrittig<br />
begleitet, verdient besonderes<br />
Lob. Am meisten hat mich in<br />
all den Jahren beeindruckt, wie sensibel<br />
<strong>und</strong> diskret die Verantwortlichen<br />
mit der Veröffentlichung des<br />
mysteriösen Todesfalls eines Freigerichter<br />
Familienvaters vor zwei Jahren<br />
umgegangen sind. Es war der<br />
bewusste Verzicht auf eine Sensationsstory,<br />
die die Auflage sicher in<br />
die Höhe getrieben hätte. Dass die<br />
Abwägung des Schadens für die Familie<br />
<strong>und</strong> des Nutzens für das <strong>Pressehaus</strong><br />
letztlich zugunsten der Familie<br />
ausfiel, zeigt, dass in der Redaktion<br />
menschliche Werte eindeutig<br />
den Vorrang genießen. Mir liegt sehr<br />
viel an der GNZ. Ich würde nur ungern<br />
auf sie verzichten.“<br />
Günter Frenz (Erster Kreisbeigeordneter)<br />
„Die GNZ hat in den <strong>20</strong> Jahren ihres<br />
Bestehens in der an Tageszeitungen<br />
wahrlich nicht armen Zeitungslandschaft<br />
des Main-Kinzig-Kreises<br />
einen weiteren journalistischen Farbtupfer<br />
gesetzt. Die GNZ hat dazu<br />
beigetragen, dass sich Vereine, Organisationen,<br />
Institutionen <strong>und</strong> natürlich<br />
auch die Kommunalpolitik an<br />
einer umfassenden Berichterstattung<br />
ihrer größtenteils ehrenamtlichen<br />
Aktivitäten erfreuen konnten. Es<br />
gibt kaum einen Kreis in Deutschland,<br />
in dem so viel über die kreispolitischen<br />
Entscheidungen berichtet<br />
wird wie im Main-Kinzig-Kreis.“<br />
Wolfgang Gottlieb (Bürgermeister<br />
von Birstein)<br />
„Schaut man sich die Geschichte<br />
des Hauses <strong>Naumann</strong> <strong>und</strong> der GNZ<br />
an, ist es ein beeindruckender Werdegang,<br />
den das Verlagshaus von<br />
den kleinen Anfängen in Altenmittlau<br />
bis zum heutigen großen Standort<br />
in Gelnhausen gegangen ist.<br />
Über den Altkreis Gelnhausen fühle<br />
ich mich ausführlich <strong>und</strong> umfassend<br />
informiert.“<br />
Heinz Lotz (SPD-Kreisvorsitzender)<br />
„<strong>20</strong> Jahre GNZ, das ist ein Gr<strong>und</strong><br />
zum Feiern. Ich gratuliere all jenen,<br />
die am Gelingen jeder einzelnen Ausgabe<br />
beteiligt sind. Jeden Morgen,<br />
wenn ich am Frühstückstisch sitze<br />
<strong>und</strong> nach ausführlicher Lektüre die<br />
GNZ beiseite lege, fühle ich mich<br />
umfassend informiert. Gute Recherche<br />
der einzelnen Artikel ist für mich<br />
das Markenzeichen dieser erfolgreichen<br />
Lokalzeitung. Ich wünsche der<br />
GNZ alles erdenklich Gute, auch für<br />
die nächsten <strong>20</strong> Jahre.“<br />
Pipa folgt auf<br />
Eyerkaufer<br />
Landrat Karl Eyerkaufer verlässt die politische<br />
Bühne.Vorher weiht er noch die neue Kreisverwaltung<br />
in Gelnhausen ein. Als Eyerkaufers Nachfolger<br />
setzt sich Sozialdemokrat Erich Pipa (Foto) in<br />
der Stichwahl gegen Mitbewerber Heiko Kasseckert<br />
(CDU) durch. Kasseckert scheitert wenige<br />
Monate später ebenfalls als Direktkandidat bei der<br />
B<strong>und</strong>estagswahl gegen Dr. Sascha Raabe.
Januar <strong>20</strong>08 Seite 15<br />
<strong>20</strong> JAHRE<br />
„Das Rauchen von Kindern soll erschwert werden ...“<br />
... <strong>und</strong> andere Delikatessen aus dem Redaktionsordner „Nonstop Nonsens“ / Die schönsten Pannen <strong>und</strong> Stilblüten<br />
Das Foto zeigt einen Mann,<br />
der am Grill die Würstchen<br />
wendet. Die Bildunterschrift:<br />
„Ekkehard Geyer beim<br />
Grillen des Kreisvorstandes“. Die<br />
armen Vereinsmitglieder – zu Grillgut<br />
verarbeitet! Bei Weitem nicht<br />
die einzige Panne in <strong>20</strong> Jahren<br />
GNZ. Der Ordner „Nonstop Nonsens“<br />
genießt in der Redaktion<br />
Kultstatus. Abgeheftet sind darin<br />
die schönsten Peinlichkeiten <strong>und</strong><br />
Stilblüten. Einige davon wollen<br />
wir Ihnen nicht vorenthalten.<br />
Teilnehmer<br />
umgebracht<br />
Am 27. Oktober <strong>20</strong>04 stellte die<br />
Stadt Bad Soden-Salmünster bei<br />
den Sport- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitstagen<br />
Unterkünfte für 125 Teilnehmer<br />
bereit <strong>und</strong> gab folgende Ankündigung<br />
an unsere Redaktion weiter:<br />
„Zehn Teilnehmer werden in einer<br />
Gemeinschaftsunterkunft im Sportkindergarten<br />
des Turnvereins Salmünster<br />
umgebracht, die restlichen<br />
Besucher nehmen die vielfältigen<br />
Übernachtungsangebote der<br />
Kurstadt in Anspruch.“<br />
Lauter nackte Bürger<br />
In Gelnhausen rief der Gewerbeverein<br />
für den 10. März <strong>20</strong>06 die<br />
Bürger auf, „mit Bekleidung“ zum<br />
Startschuss des Marktes zu kommen.Wir<br />
haben's gedruckt <strong>und</strong> in<br />
unserem Fehlerteufel-Ordner „Nonstop<br />
Nonsens“ für alle Ewigkeiten<br />
abgeheftet. Seien Sie mal ehrlich:<br />
Lauter nackte Gelnhäuser zur<br />
Markteröffnung? – Pfui!<br />
Pfui war übrigens auch das Fax<br />
eines Damenfußballtrainers, der<br />
uns unter dem Betreff „Thema Samenfußball“<br />
einen Spielbericht zuschickte.<br />
Da verw<strong>und</strong>ert es nicht, dass unsere<br />
Kollegen vom Wetter heftige<br />
Kapriolen unter der Gürtellinie<br />
schlugen. „Biowetter: Tagsüber<br />
kommt es zu einer mäßigen bis<br />
starken Wärmebelastung. Personen,<br />
deren Orgasmus geschwächt<br />
ist, sollten Spaziergänge auf den<br />
frühen Abend verlegen.“<br />
Oder sich mit den Gladbach-<br />
Fans aus dem Bergwinkel auf eine<br />
Reise zu den Auswärtsspielen ihres<br />
Clubs begeben. Laut deren<br />
Auskunft vom 29. März <strong>20</strong>05 organisiert<br />
der Fanclub nämlich<br />
„neben den Busen noch zahlreiche<br />
Mitfahrgelegenheiten“. Diese nackten<br />
Tatsachen mochte die Redaktion<br />
dann doch nicht so verkünden.<br />
Unbekannte Höhen<br />
Als unserer Redakteurin nach<br />
hartem Arbeitstag um 23 Uhr eine<br />
Brandmeldung der Polizei auf den<br />
Schreibtisch flatterte, stand sie<br />
wohl ein kleines bisschen auf dem<br />
(Wasser-)Schlauch. Was sich für<br />
unsere Leser am nächsten Tag exakt<br />
so widerspiegelte: „Feuer in<br />
bislang unbekannter Höhe ist gestern<br />
im Anbau eines Wohnhauses<br />
ausgebrochen.“ Wollen wir hoffen,<br />
dass wenigstens die Höhe des<br />
Schadens nachträglich ermittelt<br />
werden konnte.<br />
Ebenfalls etwas überarbeitet war<br />
wohl auch die Kollegin, die aus<br />
Gettenbach vermeldete, dass dort<br />
„1300 Überschriften gegen die Renaturierungspläne“zusammenkamen.<br />
Ganz gefährlich sind Platzhalter,<br />
die Redakteure zu Beginn ihres<br />
Tagwerks auf die Seite stellen, in<br />
der Hoffnung, diese werden –<br />
idealerweise von ihnen selbst –<br />
später aktualisiert respektive aus-<br />
<strong>20</strong>06<br />
getauscht. Falls nicht, erscheint eine<br />
Bildunterschrift wie diese in der<br />
GNZ: „Ich hätte da auch noch ein<br />
Bild vom Spielplatz Wildhausstraße...“<br />
In die Irre werden GNZ-Leser<br />
bisweilen auch bei Gewinnspielen<br />
geführt. Dort heißt es, wie so oft:<br />
„Die GNZ verlost 3x2 Karten unter<br />
den ersten Anrufern, die sich<br />
heute ab 11 Uhr unter Telefon...“.<br />
Dann die Einschränkung:<br />
„Anrufe nach 10.15 Uhr werden<br />
nicht mehr entgegengenommen.“<br />
Schwarz-Geld Nidda<br />
Unbestritten gehört der Tanzclub<br />
TSC Schwarz-Gelb Nidda zu<br />
den erfolgreichsten Tanzclubs der<br />
Region. Was mögen wohl die Mitglieder<br />
des Vereins gedacht haben,<br />
als an einem 5. Dezember der<br />
„TSC Schwarz-Geld Nidda“ zum<br />
Nikolaus-Turnier einlud?<br />
Vom Virus inspiziert<br />
Auch im Sport passiert es. So<br />
wurde der Unterreichenbacher<br />
Tischtennisspieler Dieter Meyer<br />
bei der Sportlerehrung der olympischen<br />
Ballnacht in Wiesbaden<br />
vom „olympischen Virus inspiziert“.<br />
Bleiben wir beim Sport. Warum<br />
eigentlich immer Tischtennis? Titelzeile:<br />
TTC Bernbach feiert<br />
größten Erfolg der Vereinsgeschichte<br />
beim „Herzschlaf-Finale“<br />
gegen Dorheim.<br />
+ + + Sieben Bürgermeisterkandidaten in Gelnhausen:<br />
Thorsten Stolz siegt + + + China-Projekt in Bad Orb<br />
droht zu scheitern: Erich Pipa <strong>und</strong> Hans Rüger<br />
schalten sich ein + + + Der parteilose Richard<br />
Fre<strong>und</strong> wird Nachfolger von Horst Sakschewski in<br />
Flörsbachtal + + + Kommunalwahl: CDU zieht an SPD<br />
vorbei, aber große Koalition bleibt + + + Marodes<br />
Bad Orber Leopold-Koch-Bad muss schließen + + +<br />
Montessori-Schule in Altenhaßlau eröffnet + + +<br />
Attacke auf die Gelnhäuser Flugplatzeiche + + + Joachim<br />
Lucas wird Bürgermeister in Freigericht + +<br />
+ Möbel Walther heißt jetzt Möbel Höffner + + +<br />
WächtersbacherKeramikgerettet<br />
+ +<br />
+ Brutaler<br />
Mord<br />
an SalmünstererRentnerehepaar<br />
+<br />
+ + Mobilf<br />
u n k -<br />
streit in<br />
Freigericht<br />
+ +<br />
+<br />
Bekannt sein dürfte nicht nur<br />
unter Fußballfans, dass man ein<br />
Spiel gewinnen oder verlieren<br />
kann – es sei denn, beide Teams<br />
schießen gleich viele Tore. Rätsel<br />
gibt es indes auf, wenn, wie im September<br />
<strong>20</strong>00 vermeldet, eine<br />
Mannschaft „bei drei Unentschieden<br />
<strong>und</strong> acht Remis sieglos blieb“.<br />
Verkaufte<br />
Tigerschnecke<br />
Die Redaktion haben Sie schon<br />
kennengelernt. Aber auch in der<br />
Anzeigenabteilung <strong>und</strong> in der<br />
<strong>Druck</strong>vorstufe passiert bisweilen<br />
Unbeabsichtigtes. Gerne spricht<br />
der geneigte Fehlerverursacher<br />
dann von „<strong>Druck</strong>fehlern“.<br />
Liebe Leser, da muss ich die<br />
modernen <strong>Druck</strong>er in Schutz<br />
nehmen. <strong>Druck</strong>er drucken nur<br />
das, was wir „verdruckt“ haben.<br />
Und unsere <strong>Druck</strong>er waren auch<br />
nicht schuld, als unter der Rubrik<br />
„Tiermarkt“ ein Pferdefre<strong>und</strong><br />
versuchte, seinen vierbeinigen<br />
Fre<strong>und</strong> zu verkaufen, <strong>und</strong> zwar<br />
einen Tigerschecken. Daraus<br />
wurde folgende Anzeige: „Freizeitreiter<br />
aufgepasst! Tiergeschenke<br />
1,56 Meter Stockmaß zu<br />
verkaufen.“ Au weia, was für ein<br />
Lapsus!<br />
Eine Woche später der Versuch<br />
der Korrektur: „Freizeitreiter<br />
aufgepasst! Tigerschnecke zu<br />
verkaufen“. Schön wäre auch gewesen<br />
„Tigerschecke zu versaufen“<br />
oder vielleicht „Schnecken-<br />
Deutschland im<br />
Fußballfieber<br />
Die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland<br />
sorgt für rauschende Party vor <strong>und</strong> nach den Spielen.<br />
Das Fußballfieber macht auch vor dem Main-<br />
Kinzig-Kreis nicht halt. Publikumsmagnet wird<br />
die GNZ-Arena auf der Müllerwiese, wo Tausende<br />
begeisterte Fans die Spiele auf Großleinwand verfolgen<br />
(Foto).<br />
tiger zum Verschnaufen“. Dazu<br />
kam es glücklicherweise nicht<br />
mehr.<br />
Rauchen von Kindern<br />
Auf der Titelseite der GNZ nahm<br />
es ein Redakteur mit dem<br />
Rauchen nicht so genau. „Das<br />
Rauchen von Kindern <strong>und</strong><br />
Jugendlichen soll deutlich erschwert<br />
werden.“<br />
Witzig auch die Überschrift zur<br />
Gr<strong>und</strong>schule Somborn: „Schulbeginn<br />
nach den Ferien“.<br />
„Milchkönigin Katja kommt auf<br />
der Wächtersbacher Messe.“ Die<br />
Milchkönigin möge uns diesen<br />
geistigen Aussetzer verzeihen, der<br />
zum Glück rechtzeitig vom<br />
Schlussredakteur entdeckt wurde<br />
<strong>und</strong> nicht in der GNZ erschien.<br />
Hähnchen-<br />
Wettgrillen<br />
Heimatk<strong>und</strong>e für Fortgeschrittene:<br />
Heißt es „Jossgr<strong>und</strong>er“ oder<br />
„Jossgründer“, heißt es „Hasselrother“<br />
oder „Hasselröther“? Ganz sicher<br />
falsch ist folgende Version einer<br />
GNZ-Überschrift: „Sömbörner<br />
Gebabbel“.<br />
„Wer schreibt denn so einen<br />
Mist?“, ärgerte sich der Vorsitzende<br />
der Meerholzer Rassegeflügelzüchter<br />
völlig zu Recht über den Bericht<br />
zur Jahreshauptversammlung. Die<br />
GNZ titelte, dass der Verein ein<br />
„Hähnchen-Wettgrillen“ plane. Gemein!<br />
Was die Meerholzer vorhat-<br />
<strong>20</strong>07<br />
ten, war ein „Hähne-Wettkrähen“.<br />
Die Langenselbolder H<strong>und</strong>esportler<br />
trafen zur Faschingszeit<br />
auf eine närrisch gestimmte Redaktion,<br />
die aus ihrem „Kappenabend“<br />
einen „Knappenabend“<br />
machte. Und aus der „Frühdefibrilation“<br />
ergaben sich für die GNZ<br />
ungeahnte Möglichkeiten. Die Redaktion<br />
titelte: „Neue Chancen<br />
beim plötzlichen Herztod“.<br />
Entweder – oder<br />
Nicht immer verzweifeln die Leser<br />
an den Redakteuren – oft verzweifeln<br />
auch die Reporter am politischen<br />
Geschehen. Am 16. November<br />
<strong>20</strong>02 gab es Folgendes aus<br />
Birstein zu berichten: Heiner<br />
Kauck, Vorsitzender der Fraktion<br />
der Freien Bürger, brachte es auf<br />
den Punkt: „Jetzt heißt es knallhart:<br />
Entweder es gibt eine moderate<br />
Erhöhung oder keine.“ Das<br />
war das Ergebnis st<strong>und</strong>enlanger<br />
Verhandlungen emsiger Lokalpolitiker<br />
im Vogelsberg.<br />
Der Gartendeich<br />
Übern Gartendeich ist längst<br />
Gras gewachsen. September 1994:<br />
„Bezaubernde Natur – ein schöner<br />
Gartendeich“. Warum verhindert<br />
eigentlich keiner solche Fehler?<br />
Die Überschrift ist schließlich groß<br />
genug, um selbst mit Tomaten auf<br />
den Augen gesehen zu werden. Das<br />
fragt der Blattkritiker den Chefredakteur<br />
<strong>und</strong> der Chefredakteur<br />
den Redakteur. Der könnte es auf<br />
+ + + Meerholz wird geographischer Mittelpunkt der<br />
EU + + + Investorenwettbewerb für das Bad Orber<br />
Thermalbad läuft + + + Sturmtief „Kyrill“ verwüstet<br />
den Main-Kinzig-Kreis + + + Hailer feiert 800. Geburtstag,<br />
Lohrhaupten wird 950 Jahre alt + + + Der<br />
Wächtersbacher Angelo Vigneri tritt bei „Deutschland<br />
sucht den Superstar“ an + + + Architektur-Studenten<br />
aus dem Kreis feiern Erfolg bei Wettbewerb<br />
in Washington + + + Josef Hilmer kauft die Mittel-<br />
Gründauer Domäne: Kulturscheune geplant + + + Protest<br />
gegen geplanten Ausbau des Kohle-Kraftwerks<br />
Staudinger + + + <strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong> <strong>Naumann</strong> feiert<br />
40. Geburtstag + + + R<strong>und</strong>er Tisch aus Rothenbergen<br />
kämpft um die Rückkehr der in die Türkei abgeschobenen<br />
Familie Kazan + + + Wolfgang Gottlieb<br />
(Birstein) <strong>und</strong><br />
Mirko Schütte<br />
(Brachttal) bleiben<br />
Bürgermeister<br />
+ + + Angela Merkel<br />
in Hanau + + +<br />
Blauzungenkrankheit<br />
im Kreis + +<br />
+ Gelnhäuser Tafel<br />
eröffnet + + +<br />
Überfallserie im<br />
Altkreis Gelnhausen<br />
+ + +<br />
den freien Mitarbeiter schieben<br />
oder aufs Korrektorat, das in<br />
schlussendlicher Instanz dafür verantwortlich<br />
ist, den Fehlerteufel in<br />
die Hölle zu schicken. Und das arme<br />
Korrektorat – könnte doch<br />
warten, bis die Putzfrau noch mal<br />
drüberliest.Aber dann, liebe Leser,<br />
gäbe es wohl keine Zeitung zum<br />
Frühstück.<br />
Also Schwamm drüber. Fehler<br />
passieren. Zu verhindern gilt lediglich<br />
der Slogan „Nicht immer, aber<br />
immer öfter“.<br />
Einer davon stammt noch aus<br />
der GNZ-Steinzeit. Also aus der<br />
Zeit, als wir noch nicht per Ganzseitenumbruch<br />
gearbeitet, sondern<br />
mit Skalpell <strong>und</strong> Heißwachs herumgefriemelt<br />
<strong>und</strong> anschließend gewachste<br />
Papierteile zu einer Zeitung<br />
zusammengebastelt haben. Da<br />
stand über Ministerpräsident Wallmann<br />
zu lesen: „Reichskammergerichts<br />
war der Die Gründung des<br />
Versuch, Rechtsfrieden in Deutschland<br />
herzustellen“. Asche auf unser<br />
Haupt <strong>und</strong> Blut auf den Hintern<br />
des Redakteurs, der während der<br />
Umbruchpause, sein Skalpell in der<br />
rechten hinteren Tasche der Jeanshose<br />
steckend, unvorsichtig auf<br />
dem Klo Platz nahm ...<br />
Aus dem Tierreich<br />
Immerhin fehlerfrei, aber leicht<br />
missverständlich hieß es am<br />
19. März 1997 auf der Gelnhausen-Seite:<br />
„Meerholzer Bürger <strong>und</strong><br />
der städtische Umweltberater Jürgen<br />
Koch entsetzt:Vögeln mit der<br />
Heckenschere ...“ – wo denken Sie<br />
hin, es geht noch weiter – „...den<br />
wichtigen Lebensraum zerstört“.<br />
Puuuh, gerade noch mal die publizistische<br />
Kurve gekriegt!<br />
Bleiben wir im Reich der Tiere.<br />
Quizfrage: Wer kennt dieses Tier?<br />
Die Wächtersbacher Sozialdemokraten<br />
stellten ihre Kandidatenliste<br />
für die „Kommunalwal“ im<br />
März 1997 auf. So geschehen auf<br />
der Titelseite der GNZ. Und in<br />
Gründau war zu lesen: „Stoßstange<br />
<strong>und</strong> Schweinwerfer weg“. So ein<br />
Ferkel. In diese Kategorie passt<br />
auch der Erguss aus unserer Anzeigenabteilung:<br />
„Suche Stwall für<br />
2 Kleifperde mit Wiedegang im<br />
Raum Gründau ...“<br />
Und unter der Rubrik „Entflogen”flatterte<br />
uns diese Anzeige ins<br />
Blatt: „Vermisst seit 2.1.99 in<br />
Wirtheim! Großer, kräftiger Kater...“<br />
Montagsarbeit<br />
Ist Ihnen montags schon einmal<br />
ein Fehler unterlaufen? Macht<br />
nichts – wenn Sie nicht unbedingt<br />
Chirurg oder Journalist sind, vertuschen<br />
Sie's einfach. Der leichtbeschädigte<br />
Angestellte unserer Anzeigenabteilung<br />
konnte das nicht.<br />
So stand zu lesen: „Handwerker,<br />
selbständig, 54 Jahre, 174 cm,<br />
74 kg, leicht schwerbeschädigt,<br />
sucht Lebensgefährtin.“<br />
Das sind die Momente, in denen<br />
man als Verursacher lieber sterben<br />
will, wenn's erst mal entdeckt wurde.<br />
Jeder kann<br />
betroffen sein<br />
Dabei hat es am 7. November<br />
1998 Doktor Jürgen Blumenthal<br />
in seinem „Vortrag über das Sterben“<br />
längst erkannt <strong>und</strong> gemutmaßt:<br />
„Jeder kann betroffen sein.“<br />
Die Überschrift wurde übrigens<br />
vom diensthabenden Schlussredakteur<br />
um 23.30 Uhr gerade<br />
noch rechtzeitig entdeckt <strong>und</strong><br />
nicht veröffentlicht.<br />
Keine Bedienung<br />
Hätten Sie's gewusst: „Wir suchen<br />
zum sofortigen Eintritt<br />
3 Transporteure, wenn möglich mit<br />
Schlosserkenntnissen, ist aber keine<br />
Bedienung.“<br />
Ist das nicht eine eklatante Ausgrenzung<br />
der Gastronomie-Bediensteten?<br />
Singendes Cello<br />
Haben Sie den Glauben verloren?<br />
Dann möchten wir Ihnen zum<br />
Schluss noch folgenden Tipp geben:<br />
Gehen Sie mit Ihren Kindern<br />
an St. Martin keinesfalls in die<br />
„katholische Kindergaststätte“<br />
zum „fröhlichen Umtrunk“ nach<br />
Altenmittlau. Und auch das W<strong>und</strong>er<br />
in der Katharinenkirche mit<br />
dem Titel „Cello singt traurig-schönes<br />
Lied“ kommt fast schon der<br />
Auferstehung einer fehlerfreien Tageszeitung<br />
entgegen.<br />
So, Schluss mit der geistigen<br />
Auslese aus <strong>20</strong> Jahren GNZ. Was<br />
nicht passieren soll, passiert. Es<br />
passiert nicht absichtlich, aber es<br />
passiert. Und steht dann manchmal<br />
schwarz auf weiß in Ihrer Zeitung.<br />
Wir geloben Besserung. Und<br />
der Rest wird weiter archiviert in<br />
unserem Ordner „Nonstop Nonsens“.<br />
Wechsel in den<br />
Rathäusern<br />
In Gelnhausen geht eine Ära zu Ende: Jürgen Michaelis<br />
verabschiedet sich in den Ruhestand. Sein Nachfolger<br />
ist der 27 Jahre junge Thorsten Stolz (Foto). Generationswechsel<br />
auch im Gründauer Rathaus: Heiko<br />
Merz setzt sich knapp gegen Joachim Werner durch<br />
<strong>und</strong> tritt in die Fußstapfen von Georg Meyer.<br />
Auch Hasselroths langjähriger Verwaltungschef<br />
Klaus Traxel geht in Rente – für ihn<br />
zieht Uwe H. Scharf ins Rathaus ein.<br />
Texte <strong>und</strong> Fotos: Thomas Welz, Esther Ruppert-Lämmer, Tanja Bruske-Guth,<br />
Michael Lohbusch, Stephan Kümmel, Stefan Möser-Herd, Armin Wagner,<br />
Susanne Riess, Christina Jung, Michael Heil, Dieter Geissler <strong>und</strong> Torben Frieborg<br />
Gestaltung: Pia Curtmann, Markus Dörr, Daniel Tomys, Markus Mook, Julia Vogel, Luise Jakob<br />
Konzept: Thomas Welz
Seite 16 Januar <strong>20</strong>08<br />
<strong>20</strong> JAHRE<br />
Gutschein<br />
Den auf nebenstehendem Bestellschein<br />
angegebenen Leser habe ich geworben.<br />
Senden Sie mir bitte folgende Prämie:<br />
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Jubiläumsprämien<br />
Jubiläumsprämien<br />
zum zum Abheben Abheben<br />
Artikel-Bezeichnung/Artikel-Nr.<br />
Name Vorname<br />
PLZ/Wohnort<br />
Straße/Hausnummer<br />
Datum<br />
Artikel-Nr.: 10779<br />
Dampfbügelstation<br />
»sensixx station II« TDS 1445<br />
• Bügeldauer: ca. 1,5 Std.<br />
• Dauerdampfmenge <strong>und</strong> Vertikaldampf: 85 g/Min.<br />
• Dampfdruck: 3,5 bar<br />
• Bügeleisen: 800 Watt, Boiler: 1450 Watt<br />
Artikel-Nr.: 45457<br />
Multifunktionsgerät »MX300«<br />
Fotodrucker, Farbscanner, Farbkopierer <strong>und</strong> Fax<br />
• Bis zu 4.800 x 1.<strong>20</strong>0 dpi<br />
• 2 FINE <strong>Druck</strong>köpfe mit Tinte<br />
• <strong>20</strong> Kurzwahlspeicher + 50 Seiten Eingangsspeicher<br />
Unterschrift (Werber)<br />
Schicken Sie diesen Gutschein/Bestellschein an:<br />
GmbH & Co. <strong>KG</strong><br />
<strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong> <strong>Naumann</strong><br />
VERTRIEBSABTEILUNG<br />
Gutenbergstraße 1 · 63571 Gelnhausen<br />
Telefon (0 60 51) 8 33-2 99<br />
EExxkklluussiivv bbiiss<br />
2299.. FFeebbrruuaarr 2<strong>20</strong>00088<br />
MP3/WMA-Player<br />
»MusicJet <strong>20</strong>-IR« 2 GB<br />
• MP3/WAV/WMA/DRM10-Audio-Dateien/<br />
JPG (JPEG)/BMP<br />
• 1,8" TFT Farbdisplay<br />
• Micro SD-Kartenslot<br />
• USB 2.0 High Speed<br />
AUFTRAG/BESTELLSCHEIN<br />
Ich bestelle für die Dauer von mindestens 24 Monaten zum jeweils gültigen Bezugspreis die<br />
Lokalzeitung für den Main-Kinzig-Kreis<br />
Amtliche Bekanntmachungen: Main-Kinzig-Kreis, Gelnhausen, Langenselbold, Wächtersbach,<br />
Gründau, Biebergemünd, Jossgr<strong>und</strong>, Linsengericht, Hasselroth, Freigericht<br />
Ich war in den letzten 3 Monaten nicht Bezieher dieser Zeitung. Ich versichere, dass mit der<br />
neuen Bestellung keine Abbestellung der GNZ in irgendeiner Form verb<strong>und</strong>en ist. Abbestellungen<br />
sind erst nach Ablauf der Verpflichtungsdauer, 6 Wochen vor dem Quartalsende möglich.<br />
Name Vorname<br />
PLZ/Wohnort<br />
Straße/Hausnummer<br />
Bezugsbeginn<br />
Telefon<br />
Bezugsgebühren bitte<br />
von meinem Konto Nr.<br />
BLZ<br />
bei Bank/Post<br />
mittels Lastschriftverfahren einziehen.<br />
monatlich vierteljährlich<br />
Datum Unterschrift (Besteller)<br />
ERKLÄRUNG<br />
Ich habe das Recht, den Abschluss dieses Vertrages innerhalb einer Woche schriftlich<br />
zu widerrufen. Meinen Widerruf müsste ich an die nebenstehende Anschrift<br />
richten. Die Frist beginnt mit dem Unterschriftsdatum dieses Bestellscheins.<br />
Datum Unterschrift (Besteller)<br />
Artikel-Nr.: 66427<br />
Mini-Camcorder DV 6800 LE<br />
• 6 MP<br />
• 6-in-1: Digitalkamera, Camcorder, Massenspeicher,<br />
Diktiergerät, Web Cam <strong>und</strong> PMP<br />
• VGA MPEG-4 Videos bis 30 Bilder/Sek.<br />
• 2,4“ TFT LCD<br />
• 2-in-1 Bilder<br />
Artikel-Nr.: 43861<br />
GNZ-LESER WERBEN LOHNT SICH<br />
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Bodenstaubsauger<br />
»Super XS Dino e« VS 59E<strong>20</strong><br />
• Elektr. Saugkraftregulierung<br />
• Ultra Air II Hygienefilterung<br />
• MEGAfilt ® Super TEX Filterbeutel<br />
• Teleskoprohr<br />
• Max. 2<strong>20</strong>0 Watt<br />
DVD-Player 5.1 mit DivX +<br />
Lautsprechersystem AS <strong>20</strong>-1<br />
• DVD-Player: CD/CD-R/CD-RW/DVD/DVD-R/DVD-RW/DVD+R/DVD+RW/<br />
DVD-Video/VCD/KVCD/SVCD/JPEG/DivX/DivX Qpel/DivX GMC/<br />
CD-Audio/HDCD/MP3/WMA<br />
• Musikspitzenleistung je 12,5 Watt<br />
• Surro<strong>und</strong>lautsprecher<br />
• Fernbedienung<br />
CD/MP3-Autoradio DCR-4000<br />
• CD/CD-R/CD-RW/MP3<br />
• PLL Tuner<br />
• AM/FM<br />
• RDS<br />
• USB-Anschluss 1.1 & SD/MMC Kartenleser<br />
Magnet-<br />
Heimtrainer CPS 1<br />
mit Pulsmesser<br />
• Magnet-Brems-System<br />
• Div. Computeranzeigen<br />
Artikel-Nr.: 10572<br />
Artikel-Nr.: 41018<br />
Artikel-Nr.: 62400<br />
Artikel-Nr.: 99468