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20 jahre - Druck-und Pressehaus Naumann KG

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Verleger Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />

Der Zeitungsgründer<br />

Seite 2<br />

Januar <strong>20</strong>08<br />

Von A bis Z:Wie die GNZ entsteht<br />

Ein ganz normaler Produktionstag<br />

Seiten 8 <strong>und</strong> 9<br />

Aus dem Ordner „Nonstop Nonsens“<br />

Die schönsten Stilblüten<br />

Seite 15<br />

ERSTE CHEFREDAKTEURE ERINNERN SICH<br />

Vom Aufbau einer Redaktion<br />

Wie stampft man in kurzer Zeit aus journalistischem<br />

Niemandsland eine Tageszeitung aus dem Boden? Das war<br />

die schwierige Frage, vor der Thomas Witzel, GNZ-Chefredakteur<br />

von 1988 bis 1990, stand. Gar nicht so einfach, wie<br />

auch sein Nachfolger Uwe Amrhein erfuhr. (Seite 4)<br />

HOF, HÖFLER UND MILTENBERGER<br />

Abonnenten der ersten St<strong>und</strong>e<br />

Der langjährige Kreistagsvorsitzende Albert Hof, Pfarrer<br />

Hans Höfler <strong>und</strong> Unternehmer Rainer Miltenberger<br />

haben eines gemeinsam: Sie bestellten im Dezember 1987<br />

die GNZ, ehe sie überhaupt erschienen war. Seitdem<br />

halten sie der Zeitung, wie viele andere, die Treue. (Seite 5)<br />

PETER HUFNAGEL ÜBER DEN BERUF SETZER<br />

Zeitungsseiten als Puzzlespiel<br />

Als die erste GNZ erschien, war in der Setzerei noch Kleben<br />

angesagt. Peter Hufnagel arbeitet seit fast 30 Jahren im<br />

<strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong> <strong>Naumann</strong>. Er sagt: „Der Beruf, den<br />

ich heute ausübe, hat mit dem, was ich 1960 gelernt habe,<br />

nichts mehr zu tun.“ (Seite 5)<br />

LOGISTIK DER VERTEILUNG<br />

Der lange Weg zum Briefkasten<br />

Die Verteilung der GNZ ist eine logistische Meisterleistung<br />

<strong>und</strong> heute wie vor <strong>20</strong> Jahren ein Knochenjob.<br />

Vertriebsleiter Ronald Schmidt kann ein Lied davon<br />

singen. Abhängig ist er von absolut zuverlässigen<br />

Austrägern. Einer von ihnen ist Heinrich Link. (Seite 6)<br />

PETER MAYER ÜBER DAS SEITENPLANEN<br />

Feilschen wie auf einem Basar<br />

Die tägliche GNZ muss alle gewünschten Seiten <strong>und</strong><br />

Anzeigen enthalten, druckbar <strong>und</strong> im Konzept erkennbar<br />

sein. Die Seitenplanung ist nicht umsonst bei „Bote“-Chef<br />

Peter Mayer im „Ingenieurbüro“ beheimatet. Dort geht es<br />

bisweilen zu wie auf einem orientalischen Basar. (Seite 10)<br />

GNZ-DICHTER FRITZ WALTHER<br />

Der Poet des kleinen Mannes<br />

Ob lustig, nachdenklich, kritisch oder melancholisch – es<br />

gibt keine Stimmung <strong>und</strong> kein Thema, das er nicht<br />

aufgreift. Fritz Walther verführt die Leser der GNZ seit<br />

13 Jahren mit seinen Gedichten. Auch wenn er das Wort<br />

„Kult“ nicht mag – den Status hat er längst. (Seite 10)<br />

ATTRAKTIVE PREISE ZU GEWINNEN<br />

Das große Jubiläums-Quiz<br />

<strong>20</strong> Fragen r<strong>und</strong> um die Zeitung gilt es beim GNZ-Jubiläums-<br />

Quiz richtig zu beantworten. Zu gewinnen gibt es<br />

attraktive Preise: 5x2 Karten für „Das Phantom der Oper“<br />

<strong>und</strong> 3x2 Karten für „Der Herr der Ringe“, außerdem<br />

Drei-Monats-Abos für die GNZ. (Seite 11)<br />

IM LOKALEN DAS HANDWERK GELERNT<br />

Karrierestart bei der GNZ<br />

Sie arbeiten beim „Stern“ <strong>und</strong> beim „Kicker“, bei „SAT1“<br />

oder als Pressechef bei 1860 München. Gemeinsamkeit:<br />

Ihre journalistische Karriere starteten sie bei der GNZ.<br />

Acht Aufsteiger erinnern sich an die „gute alte Zeit“ <strong>und</strong><br />

erzählen von ihrem heutigen Leben. (Seiten 12 <strong>und</strong> 13)<br />

MITARBEITER GEBEN PERSÖNLICHES PREIS<br />

Fragebögen mal anders<br />

Anlässlich der Jubiläumsausgabe beantworten 34 GNZ-<br />

Mitarbeiter, die im ständigen Kontakt mit Lesern <strong>und</strong><br />

K<strong>und</strong>en stehen, fünf Fragen <strong>und</strong> posieren auf einem<br />

Kinderbild. Die gesamte Belegschaft hat sich außerdem<br />

auf einem Gruppenfoto im GNZ-Kultursaal verewigt.


Seite 2 Januar <strong>20</strong>08<br />

<strong>20</strong> JAHRE<br />

Liebe Leser,<br />

„ganz Gallien ist von den Römern<br />

besetzt. Ganz Gallien?<br />

Nein! Ein von unbeugsamen Galliern<br />

bevölkertes Dorf hört nicht<br />

auf,Widerstand zu leisten...“<br />

Mit diesen Sätzen beginnt jeder<br />

Asterix-Band.<br />

Genau wie dieses gallische Dorf<br />

mag sich auch die GNZ vor nichts<br />

<strong>und</strong> niemandem beugen. Im hart<br />

umkämpften Zeitungsmarkt von<br />

Gegnern am liebsten totgesagt<br />

oder mindestens misstrauisch<br />

beäugt, von empfindlichen Zeitgenossen<br />

mit Missachtung gestraft,<br />

sind wir stolz darauf, dass sich der<br />

Widerstand gelohnt hat.<br />

Die GNZ war schon immer ein<br />

bisschen anders als andere Zeitungen.<br />

Nicht nur aktueller <strong>und</strong><br />

näher dran, sondern auch frecher,<br />

bissiger, bunter <strong>und</strong> schriller, oft<br />

an der Grenze dessen, was mancher<br />

schon als nicht mehr zumutbar<br />

empfindet. Nicht auszudenken,<br />

dass es an einem Montag keine<br />

erbosten Reaktionen auf die<br />

„Polituren“ vom Samstag gäbe!<br />

Genau das macht den Reiz aus,<br />

für die GNZ zu arbeiten. In der<br />

Anfangszeit vor <strong>20</strong> Jahren als wilder<br />

Haufen zusammengewürfelt,<br />

erfreut sich das Team immer noch<br />

einer gewissen Form von Anarchie,<br />

die für immer neue Kreativität<br />

sorgt.<br />

Das Team der GNZ ist ein verschworener<br />

Haufen. Ein ziemlich<br />

großer dazu. Über 130 festangestellte<br />

Mitarbeiter, vom Anzeigendisponent<br />

bis zum Redakteur,<br />

vom Setzer bis zum <strong>Druck</strong>er, produzieren<br />

die Zeitung täglich in<br />

Gelnhausen, flankiert von H<strong>und</strong>erten<br />

freier Mitarbeiter <strong>und</strong> Aushilfskräften.<br />

Dieser verschworene<br />

Haufen macht sein Ding, geht seinen<br />

Weg. Und das ausgesprochen<br />

erfolgreich: Seit zehn Jahren ist<br />

die GNZ unangefochtener Marktführer<br />

in ihrer Region. Darauf<br />

sind wir besonders stolz.<br />

Der Erfolg ist freilich nicht nur<br />

dem Team zu verdanken, das die<br />

Zeitung produziert, sondern vor<br />

allem den Menschen, die sie lesen.<br />

Die GNZ hat eine gewachsene<br />

„Fan-Gemeinde“. Ihnen, liebe Leser,<br />

gilt an dieser Stelle unser<br />

herzlichster Dank, dass Sie uns so<br />

verlässlich die Treue halten!<br />

Einblicke, Karrieren<br />

<strong>und</strong> Stilblüten<br />

<strong>20</strong> Jahre sind ein Gr<strong>und</strong> zum<br />

Feiern. Wir tun dies mit einer Jubiläumsbeilage,<br />

an der das gesamte<br />

Team lange <strong>und</strong> intensiv gearbeitet<br />

hat.<br />

Mit Jubiläumsbeilagen ist das<br />

so eine Sache: Man mag sich nicht<br />

Firmengründer, Tageszeitungsgründer,<br />

Verleger <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />

Alter: 63<br />

Lieblingslektüre: Geschichte <strong>und</strong> Geschichten längst<br />

vergangener Zeiten<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Nordsee <strong>und</strong> Skandinavien<br />

Schönster Fleck im MKK: Fernblick Freigericht-Neuses,<br />

„Paradies“ Roth <strong>und</strong><br />

„Bergschlösschen“ Gelnhausen<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... Günther Jauch<br />

selbst bejubeln, aber doch die<br />

Freude über das Ereignis k<strong>und</strong>tun.<br />

Man mag sich nicht wiederholen<br />

<strong>und</strong> damit schon gar nicht<br />

die Leser langweilen.<br />

Was also tun?<br />

Wir präsentieren Ihnen einen<br />

bunten Mix. Vor allem stellen wir<br />

uns Ihnen vor. Zum einen mit kleinen<br />

Fragebögen. Eine Auswahl von<br />

34 GNZ-Mitarbeitern, die in besonders<br />

engem Kontakt zu K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Lesern stehen, geben etwas<br />

von sich selbst preis – zum<br />

Beispiel, wie sie als Kind aussahen.<br />

Außerdem erfahren Sie, warum<br />

Verleger Ehrhard <strong>Naumann</strong> sich<br />

die Gründung einer Tageszeitung<br />

viel einfacher vorgestellt hat, wie<br />

die GNZ vor <strong>20</strong> Jahren zusammengeklebt<br />

wurde, warum manches<br />

Wildschwein für die GNZ sein<br />

Leben lassen musste, <strong>und</strong> wie es<br />

ist, bei Wind <strong>und</strong> Wetter morgens<br />

um 5 die Zeitung auszutragen.<br />

Die GNZ ist immer auch Talentschmiede<br />

gewesen. Davon zeugen<br />

die vielen Karrieren, die im Main-<br />

Kinzig-Kreis ihren Lauf nahmen.<br />

Acht von ihnen stellen wir in dieser<br />

Ausgabe vor. Außerdem<br />

blicken die beiden ersten Chefredakteure<br />

auf die besonders turbulente<br />

<strong>und</strong> anekdotenreiche „gute<br />

alte Zeit“ zurück.<br />

Wer so gerne <strong>und</strong> viel austeilt<br />

wie die GNZ, muss auch hart im<br />

Nehmen sein. Zu diesem Selbstverständnis<br />

gehört, dass wir unsere<br />

Fehler veröffentlichen. Und<br />

zwar ohne, dass uns jemand<br />

zwingt. Dazu gehört aber auch ein<br />

blauer, prall gefüllter Leitz-Ordner,<br />

der wohlbehütet in einem<br />

Schrank in der hintersten Ecke<br />

der Redaktion steht. Inhalt: die<br />

peinlichsten Pannen, die kuriosesten<br />

Stilblüten – von der<br />

„Radtour zur Basilikum“ bis zum<br />

„Grillen des Kreisvorstandes“,<br />

vom „entflogenen Kater“ bis zum<br />

„Rauchen von Kindern“. Für die<br />

schönsten – oder, wenn man will,<br />

schlimmsten – dieser Aussetzer<br />

haben wir eine ganze Seite Platz<br />

geschaffen.<br />

Genug der Vorrede. Im Namen<br />

des gesamten GNZ-Teams wünsche<br />

ich Ihnen viel Spaß bei der<br />

Lektüre!<br />

Thomas Welz<br />

Chefredakteur<br />

Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />

Was mich nervt: Immer mehr Bürokratie führt zu<br />

persönlicher Unfreiheit.<br />

„Das habe ich mir<br />

alles viel leichter vorgestellt“<br />

Zeitungsgründer <strong>und</strong> Verleger Ehrhard <strong>Naumann</strong> über den Wahnsinn GNZ<br />

Wenn Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />

von sich sagt, er habe<br />

„schon früh vorne gestanden“,<br />

dann ist das wörtlich zu<br />

verstehen. Als Messdiener lernte er<br />

in seiner Heimatgemeinde Altenmittlau,<br />

sich vor vielen Menschen<br />

zu behaupten. Eine Eigenschaft,<br />

die den heute 63-Jährigen bereits<br />

in jungen Jahren auszeichnete.<br />

Nicht umsonst engagierte er sich<br />

schon früh als Leiter katholischer<br />

Jugendgruppen <strong>und</strong> später als Vorsitzender<br />

der Kolpingsfamilie.<br />

Überhaupt hat der „Macher“<br />

Adolph Kolping mit seinen Vorstellungen<br />

der katholischen Soziallehre<br />

den Menschen <strong>und</strong> Unternehmer<br />

Ehrhard <strong>Naumann</strong> geprägt<br />

wie kein Zweiter. Noch heute<br />

ist er der Überzeugung: „Jeder<br />

sollte – unabhängig von seiner<br />

Herkunft – in seinem Leben eine<br />

faire Chance bekommen, die er<br />

dann allerdings auch nutzen<br />

muss.“<br />

Kind einer achtköpfigen<br />

Arbeiterfamilie<br />

<strong>Naumann</strong> weiß, wovon er<br />

spricht: Als Kind einer achtköpfigen<br />

Arbeiterfamilie, in der das<br />

Geld stets knapp war, wurde er<br />

nicht gefragt, ob er Verantwortung<br />

übernehmen möchte. Er musste.<br />

„Ich war deshalb auch immer gerne<br />

in der Öffentlichkeit, das hat<br />

mir gefallen.“<br />

In der Öffentlichkeit, die weit<br />

über die Kirche <strong>und</strong> seinen Heimatort<br />

hinausging, stand der Altenmittlauer<br />

spätestens, als er mit<br />

25 Jahren den ersten „Freigerichter<br />

Boten“ produzierte. Das war<br />

1969. Der gelernte Schriftsetzer<br />

hatte nach zwei Jahren Selbstständigkeit<br />

einen ersten publizistischen<br />

Meilenstein gesetzt.<br />

Die Erfolgsgeschichte des „Boten“,<br />

der heute in 39 Teilausgaben<br />

mit einer Gesamtauflage von<br />

417 000 Exemplaren erscheint,<br />

soll an dieser Stelle jedoch nicht<br />

erzählt werden, sondern die einer<br />

anderen Vision, die vor <strong>20</strong> Jahren<br />

wohlwollende Mitmenschen als<br />

„wagemutig“, weniger wohlwollende<br />

als „absurd“ bezeichneten:<br />

die Gründung der jüngsten eigenständigen<br />

Tageszeitung Deutschlands,<br />

der GNZ.<br />

Von der Idee<br />

zur Umsetzung<br />

Zum ersten Mal beschäftigte sich<br />

der Verleger mit der Idee, als er<br />

vom Verkauf des „Gelnhäuser Tageblatts“<br />

an den „Gießener Anzeiger“<br />

erfuhr. Damals setzte <strong>Naumann</strong><br />

zunächst auf eine mögliche<br />

Kooperation mit Gießen, zwischen<br />

„Gelnhäuser Tageblatt“ <strong>und</strong> dem<br />

„Gelnhäuser Boten“. Doch sein<br />

Vorstoß wurde in den internen Beratungen<br />

von den Gesellschaftern<br />

des Verlags Gießener Anzeiger abgelehnt.<br />

Auch der Versuch, die<br />

„Kinzigtal-Nachrichten“ zu erwerben,<br />

scheiterte.<br />

Ziemlich genau ein Jahr, bevor<br />

die erste GNZ erschien, reifte der<br />

Gedanke, in Eigenregie eine Tages-<br />

Oliver <strong>Naumann</strong><br />

Verleger <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />

Alter: 38<br />

zeitung herauszubringen. Neun<br />

Monate später, im Oktober 1987,<br />

fiel nach langen Beratungen mit<br />

Ehefrau Monika sowie den Söhnen<br />

Oliver <strong>und</strong> Jens die Entscheidung.<br />

Mit dem Partner Wetzlar-<strong>Druck</strong><br />

wurde <strong>Naumann</strong> handelseinig. Die<br />

Firma beteiligte sich am Verlag,<br />

wenngleich sie später wegen allzu<br />

langsamen Wachstums der GNZ<br />

wieder ausstieg.<br />

Die Philosophie des Verlegers,<br />

die bis heute gilt: „Eine Lokalzeitung<br />

muss so nah wie möglich an<br />

ihren Lesern sein.“<br />

So nah wie möglich<br />

am Leser<br />

Diese Vorgabe wurde<br />

mit Erscheinen<br />

der Erstausgabe am<br />

16. Januar 1988<br />

umgehend realisiert.<br />

Mit Frühschoppen<br />

auf Dorffesten,<br />

GNZ-Schlachtfesten<br />

<strong>und</strong> den berühmtberüchtigten<br />

GNZ-<br />

Sportfesten kam die<br />

Zeitung zu ihren Lesern<br />

<strong>und</strong> mit ihnen ins<br />

Gespräch.<br />

Doch aller Anfang<br />

war schwerer als erwartet,<br />

wie der Verleger<br />

heute freimütig einräumt:<br />

„Wir haben<br />

zwei Wochen lang die<br />

GNZ in einer Auflage<br />

von 80 000 Exemplaren<br />

kostenlos an alle Haushalte<br />

verteilt. Meine Hoffnung<br />

war, dass jeder Zehnte die<br />

Zeitung behält.“ Ab einer Auflage<br />

von 8 000, so <strong>Naumann</strong>s Rechnung,<br />

wäre die GNZ wirtschaftlich<br />

zu betreiben. Eine Rechnung, die<br />

erst zehn Jahre später aufgehen<br />

sollte. Bis dahin galt es, lange<br />

Durststrecken zu überstehen.<br />

Tatsächlich bestellten nach 14tägiger<br />

kostenloser Belieferung<br />

nicht die erhofften 8 000 Leser die<br />

GNZ im Abo, sondern ganze 600.<br />

„Ich war nicht nur enttäuscht, ich<br />

Lieblingslektüre: GNZ <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>sätzlich Zeitungen <strong>und</strong><br />

Zeitschriften<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Norddeutschland, Schweiz <strong>und</strong> überall, wo<br />

sich meine Familie wohlfühlt<br />

Schönster Fleck im MKK: Fernblick in Freigericht-Neuses, Schloss<br />

Ramholz, Platte zwischen Wächtersbach<br />

<strong>und</strong> Birstein<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... Ich trinke kein Bier, aber ein lockeres<br />

Gespräch würde ich gerne mit Thomas<br />

Gottschalk führen.<br />

Was mich nervt: Die zunehmende Regulierungswut <strong>und</strong><br />

Entmündigung durch Staat <strong>und</strong><br />

Rechtsprechung, die zu immer mehr<br />

Unfreiheit <strong>und</strong> Verantwortungslosigkeit führt<br />

war niedergeschmettert“, erinnert<br />

sich der Verleger.<br />

Nach dem ersten Quartal zählte<br />

die GNZ r<strong>und</strong> 1<strong>20</strong>0 Abonnenten.<br />

Weitere 250 Exemplare wurden<br />

täglich an Kiosken <strong>und</strong> in Geschäften<br />

verkauft. Die nackten Zahlen<br />

nach einem Jahr sahen kaum besser<br />

aus: 1779 Abonnenten, dazu<br />

durchschnittlich<br />

443 täglich<br />

verkaufte<br />

Zeitungen.<br />

„Ich habe<br />

mir das<br />

GNZ-Verleger Ehrhard <strong>Naumann</strong> an der neuen CTP-Anlage.<br />

alles viel leichter vorgestellt“, sagt<br />

Ehrhard <strong>Naumann</strong> heute. „Die ersten<br />

Jahre waren härteste Pionierarbeit.<br />

Am schlimmsten war, dass<br />

mir einfach das Kapital gefehlt<br />

hat.“<br />

Die GNZ nimmt<br />

Fahrt auf<br />

Immerhin lief der „Bote“ weiter<br />

gut. Ausfälle bei der GNZ konnten<br />

Ganzseitige<br />

Werbung für das<br />

neue Medium<br />

Für die neue GNZ wurde vor<br />

dem Ersterscheinungstag kräftig<br />

die Werbetrommel gerührt.<br />

Mit ganzseitigen Anzeigen im<br />

„Boten“ wurde die Lust auf<br />

das neue Medium bereits Wochen<br />

im Voraus geweckt. Als<br />

Symbol für den hohen Anspruch,<br />

den der Verlag insbesondere<br />

an den Lokalsport<br />

stellte, diente kein Geringerer<br />

als „Kaiser Franz“. Kurz vor<br />

dem Startschuss wechselten<br />

die Motive: „Der Countdown<br />

läuft“, hieß es, ebenfalls ganzseitig,<br />

<strong>und</strong> die Tage wurden gezählt.<br />

auf diese Weise zum Teil kompensiert<br />

werden.<br />

Im zweiten <strong>und</strong> dritten Jahr kam<br />

die GNZ allmählich in Fahrt: Im<br />

Januar 1990 wurden 3103 Abonnenten<br />

gezählt, im Januar 1991<br />

bereits 4172. Von da an ging die<br />

Auflage stetig bergauf. Nach zehn<br />

Jahren war die GNZ in ihrer Region<br />

Marktführer – <strong>und</strong> ist es bis<br />

heute geblieben.<br />

Auf den großen Erfolg<br />

der Tageszeitung ist der<br />

Verleger immer noch<br />

stolz. Schließlich war<br />

sie von Beginn an „sein<br />

Baby“. Dass die GNZ als Instanz<br />

im lokalen Geschehen gilt <strong>und</strong> sich<br />

einer treuen Leserfamilie erfreut,<br />

hat für Ehrhard <strong>Naumann</strong> einen<br />

einfachen Gr<strong>und</strong>: „Weil wir nicht<br />

nur vor Ort produzieren, sondern<br />

die meisten Mitarbeiter auch aus<br />

der Region kommen <strong>und</strong> hier leben,<br />

sind wir tatsächlich näher<br />

dran an den Menschen.“<br />

Die Mischung aus Heimatverb<strong>und</strong>enheit,<br />

kritischer <strong>und</strong> biswei-<br />

Jochen Großmann<br />

Mitglied der Geschäftsführung<br />

Alter: 34<br />

len bissiger Berichterstattung stellt<br />

für den Verleger keinen Widerspruch<br />

dar. Im Gegenteil: „So lange<br />

niemand in seiner Ehre verletzt<br />

wird, stehe ich voll hinter der Funktion<br />

einer Tageszeitung – dass sie<br />

genau hinschaut <strong>und</strong>, wenn nötig,<br />

auch austeilt. Wer einen Missstand<br />

anprangert, zeigt damit schließlich,<br />

dass ihm das, worüber er schreibt,<br />

auch etwas bedeutet.“<br />

Trotz aller Widrigkeiten, insbesondere<br />

in der Aufbauphase, gab<br />

der Erfolg dem Gründer <strong>und</strong> Pionier<br />

Recht. Ehrhard <strong>Naumann</strong>s Fazit:<br />

„Unsere Heimat wollte ihre eigene<br />

Zeitung – <strong>und</strong> die hat sie bekommen.<br />

Durch geordnete Übergabe<br />

an die nächste Generation<br />

<strong>und</strong> Beteiligung der Verlagsgesellschaft<br />

Madsack wurde endgültig<br />

auch die Zukunft gesichert. Und<br />

darauf bin ich besonders stolz.“<br />

Lieblingslektüre: Ernest Hemingway, Rudolph Delson <strong>und</strong><br />

Ar<strong>und</strong>hati Roy<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Skandinavien <strong>und</strong> Südtirol (Dolomiten)<br />

Schönster Fleck im MKK: Die Weiherhöfe bei Wittgenborn,<br />

die Clubanlage Hof Trages<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ...Wladimir Putin <strong>und</strong> Gerhard Schröder<br />

Was mich nervt: Engstirniges Denken,<br />

umständliches Handeln


Januar <strong>20</strong>08 Seite 3<br />

<strong>20</strong> JAHRE<br />

Atomskandal zur Geburtsst<strong>und</strong>e<br />

Die ganze Welt blickte am<br />

15. Januar 1988 auf den<br />

Main-Kinzig-Kreis. Der<br />

Gr<strong>und</strong>: die Hanauer Firma Transnuklear.<br />

Der Vorwurf: Das Unternehmen<br />

habe Material zur Herstellung<br />

von Atomwaffen nach Pakistan<br />

<strong>und</strong> Libyen geliefert.<br />

Fieberhaft fahndeten damals die<br />

Behörden nach Belegen für den<br />

Verdacht. Eine auf Gefahrengut<br />

spezialisierte Einsatztruppe der<br />

Polizei kontrollierte jedes Fahrzeug,<br />

das das Werksgelände verließ.<br />

Große Zeitungen berichteten,<br />

Fernsehteams drehten, der B<strong>und</strong>estag<br />

debattierte. Zwar verdichteten<br />

sich Informationen, wonach es<br />

gängige Praxis gewesen sei, Uran<br />

auf hoher See umzudeklarieren –<br />

konkrete Beweise für einen Verstoß<br />

gegen den Atomwaffensperrvertrag<br />

gab es indes nicht.<br />

Geburtsst<strong>und</strong>e<br />

der GNZ<br />

Ein anderes bedeutendes Ereignis<br />

wäre bei so viel atomarem Wirbel<br />

beinahe ins Abseits geraten: die<br />

erste Ausgabe der GNZ. Eine neue<br />

Tageszeitung, genauer gesagt, eine<br />

Heimatzeitung mit dem Anspruch,<br />

aktuell <strong>und</strong> kritisch zu berichten –<br />

nicht nur über die Ereignisse der<br />

Welt, sondern vor allem über die<br />

Ereignisse in unmittelbarer Nachbarschaft.<br />

Die Heimatzeitung, so formulierte<br />

es Verleger Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />

in seinem Grußwort, sei nicht nur<br />

Übermittler der Nachrichten, sondern<br />

auch Mittler. Ein Mittler, der<br />

Transparenz schafft <strong>und</strong> Einblick<br />

in die Zusammenhänge zwischen<br />

weltweiter Ursache <strong>und</strong> lokaler<br />

(Aus-)Wirkung gewährt. „Das ist<br />

unser Anspruch <strong>und</strong> unsere Verpflichtung<br />

zugleich.“<br />

Viel Lob <strong>und</strong><br />

Anerkennung<br />

Für so hohe Ansprüche gab es<br />

Glückwünsche <strong>und</strong> Anerkennung<br />

gleichermaßen – von Rainer Krätschmer,<br />

damals noch Bürgermeister<br />

in Flörsbachtal, von Gründaus<br />

Bürgermeister Georg Meyer, der<br />

sich vom unternehmerischen Mut<br />

des Verlegers <strong>und</strong> den journalistischen<br />

Qualitäten der Redaktion eine<br />

Bereicherung des Informationsflusses<br />

versprach, ebenso wie Ehrhard<br />

<strong>Naumann</strong>s Wegbegleiter Bodo<br />

Käppel, damals Rathauschef in<br />

Hasselroth. Anerkennende Worte<br />

hatten auch die Oberhäupter Hermann<br />

Pfeifer (Biebergemünd) <strong>und</strong><br />

Hugo Metzler (Bad Orb) übrig.<br />

Freigerichts Bürgermeister Walter<br />

Streb gratulierte zu dem mutigen<br />

Schritt ebenso wie Jürgen Michaelis<br />

(Gelnhausen) sowie die Kollegen<br />

aus Rodenbach (Karlheinz Seikel),<br />

Ronneburg (Friedhelm Kleine)<br />

<strong>und</strong> Neuberg (Uwe Hofmann).<br />

Letzterer freute sich auf mehr gut<br />

aufgemachte <strong>und</strong> packend geschriebene<br />

kommunalpolitische<br />

Artikel. Wächtersbachs Rathauschef<br />

Heinrich Heldmann sprach<br />

von einer beeindruckenden Aufmachung<br />

<strong>und</strong> der umfassenden Berichterstattung<br />

der GNZ. Seine<br />

Einschätzung: „Eine sehr akzeptable<br />

neue Informationsquelle.“<br />

Landrat Karl Eyerkaufer stattete<br />

der GNZ drei Tage nach ihrer<br />

„Geburt“ einen Besuch ab <strong>und</strong> erzählt:<br />

„Früher habe ich auch Zeitungen<br />

ausgetragen.“ Passender-<br />

Am 16. Januar 1988 erscheint die erste Ausgabe der GNZ<br />

weise brachte just in dem Moment,<br />

als das Kreisoberhaupt die Redaktion<br />

betrat, ein Zeitungsjunge ein<br />

Bündel von GNZ-Exemplaren<br />

herein. Das weckte beim Landrat<br />

Kindheitserinnerungen.<br />

Fernsehteam<br />

dreht vor Ort<br />

Der neue Stern am Zeitungshimmel<br />

weckte auch das Interesse des<br />

Hessischen R<strong>und</strong>funks. Ungeachtet<br />

aller aktueller Termine rückten<br />

Reporter <strong>und</strong> Kameraleute an, um<br />

bei der Geburtsst<strong>und</strong>e der Gelnhäuser<br />

Neuen Zeitung mit von der<br />

Partie zu sein. Redakteur Harald<br />

Henn <strong>und</strong> seine Kollegen besuchten<br />

das <strong>Pressehaus</strong>, begleiteten die<br />

Redakteure bei den Recherchen<br />

vor Ort <strong>und</strong> filmten den Weg eines<br />

Artikels von der ersten Zeile über<br />

den <strong>Druck</strong> bis hin zur Auslieferung.<br />

Sogar der „Tagesschau“ war<br />

die neu gegründete Zeitung aus<br />

dem Main-Kinzig-Kreis eine aktuelle<br />

Meldung wert.<br />

Eine Welt<br />

stürzt zusammen<br />

Mit der Diskussion um Transnuklear<br />

stand natürlich das Tagesthema<br />

der Erstausgabe fest.<br />

Titel, Hintergründe, Kommentare,<br />

sogar Berichte auf den Lokalseiten<br />

beschäftigten sich mit dem Thema.<br />

„Das Vertrauen ist schwer erschüttert“,<br />

erklärte Karlheinz Weimar<br />

Zeitung, die mit der Zeit geht: Am 4. April 1991 verändert die GNZ zum ersten<br />

Mal ihr Gesicht (links). Essenz: Eine neue Schrift, mehr Platz zwischen den Spalten <strong>und</strong><br />

mehr Lokales auf der Titelseite. Zudem kommt Farbe ins Spiel. Am 22. Juni 1999 steckt die<br />

GNZ mit einer neu gestalteten Titelseite im Zeitungsrohr (Mitte). Eine umstrittene Layout-<br />

Änderung: Der Titelkopf mit dem Schriftzug „Gelnhäuser Neue Zeitung“ rutscht um acht<br />

im Exklusiv-Interview mit der<br />

GNZ. Obwohl der hessische Umweltminister<br />

wegen der dramatischen<br />

Ausweitung des Hanauer<br />

Nuklearskandals schon sehr früh<br />

nach Bonn musste, äußerte er sich<br />

per Telefon zu den Vorwürfen.<br />

Das taten andere auch.<br />

„Für mich stürzt eine ganze Welt<br />

zusammen“, sagte Hanaus Oberbürgermeister<br />

Hans Martin in einer<br />

Blitzumfrage der GNZ. Er<br />

fürchtete um das Ansehen der<br />

Stadt. Andere kommunale Oberhäupter<br />

sahen es eher gelassen.<br />

Linsengerichts Bürgermeister Theo<br />

Ratzka glaubte „höchstens fünf<br />

Leute betroffen“, <strong>und</strong> sein Rodenbacher<br />

Kollege Karlheinz Seikel<br />

befürchtete keine finanziellen Auswirkungen<br />

auf die Gemeinde; lediglich<br />

für die Arbeitnehmer werde<br />

es sehr hart. Deren Hilflosigkeit<br />

spiegelten die Kommentare beim<br />

Feierabendbier wider: „Die machen<br />

ja doch alle, was sie wollen.“<br />

Joschka Fischer<br />

im Interview<br />

Die Hanauer Nuklearbetriebe<br />

begleitete nicht nur die Erstausgabe<br />

der GNZ. Nachdem man die<br />

beiden Geschäftsführer der Nukem,<br />

Dr. Karl-Gerhard Hackstein<br />

<strong>und</strong> Peter Jelinek-Fink, beurlaubt<br />

hatte, stellte Joschka Fischer im<br />

Exklusiv-Interview mit der GNZ<br />

klar, dass dies nicht ausreiche. Er<br />

forderte, die Hanauer Unterneh-<br />

men unverzüglich zu schließen<br />

<strong>und</strong> die Ermittlungen auf alle Betriebe<br />

auszuweiten. Denn: „Der<br />

ganze Nuklearkomplex steht mittlerweile<br />

unter einem Generalverdacht.<br />

Dem der Bestechlichkeit,<br />

des Bruchs des Atomgesetzes <strong>und</strong><br />

anderer Rechtsvorschriften.Vor allem<br />

ist der Verdacht der Beteiligung<br />

an der illegalen Weiterverbreitung<br />

von waffenfähigem Spaltmaterial<br />

noch nicht ausgeräumt.“<br />

Atomkarussell<br />

dreht sich weiter<br />

Einen Tag später drohte Umweltminister<br />

Weimar mit der Stilllegung<br />

aller Atombetriebe, wenn<br />

die Hanauer nicht für ein Ende der<br />

Unregelmäßigkeiten sorgten <strong>und</strong><br />

die Aufsichtsbehörden weiterhin<br />

mangelhaft informierten. Der<br />

Landtag setzte nach einer Sondersitzung<br />

einen Untersuchungsausschuss<br />

ein, der die Sicherheit <strong>und</strong><br />

Entsorgung aller Atomanlagen in<br />

Hessen prüfen sollte.<br />

Die B<strong>und</strong>esregierung erklärte<br />

nach einer Kabinettssitzung, sie<br />

habe keinerlei Beweise für den<br />

„ungeheuerlichen Vorwurf“ gef<strong>und</strong>en,<br />

dass b<strong>und</strong>esdeutsche Firmen<br />

durch illegale Uranlieferungen an<br />

Libyen <strong>und</strong> Pakistan den Atomwaffensperrvertrag<br />

verletzt hätten.<br />

Auch der Hanauer Staatsanwaltschaft<br />

lagen keine Beweise vor. Einen<br />

Tag später setzte der B<strong>und</strong>estag<br />

einen parlamentarischen Un-<br />

tersuchungsausschuss zur Aufklärung<br />

ein.<br />

Neue Zulassungsstelle<br />

Vom Weltereignis zu den Nachrichten<br />

aus der Region: Aus der<br />

GNZ erfuhren die Gelnhäuser am<br />

Tag der Erstausgabe, dass für Autobesitzer<br />

der Barbarossastadt<br />

bald ein leidiges Kapitel enden<br />

würde: die ewig langen Wartezeiten<br />

beim Anmelden eines Autos.<br />

Die Heimatzeitung meldete, dass<br />

die Zulassungsstelle im zweiten<br />

Halbjahr 1988 ihre neuen Pforten<br />

öffnet. Elektronische Datenverarbeitung<br />

<strong>und</strong> Büros auf 1000 Quadratmetern<br />

sollten die Kehrtwende<br />

bringen.<br />

Horbachs Dorfplatz<br />

in Planung<br />

Ein paar Kilometer weiter in Freigericht:<br />

Die Heraeus-Elektroden<br />

GmbH plane den Abbau von Arbeitsplätzen,<br />

titelte die GNZ auf der<br />

entsprechenden Lokalseite der Erstausgabe.<br />

Die Folge: 135 Angestellte<br />

aus Freigericht müssten ins benachbarte<br />

Rodenbacher Werk, die Beschäftigtenzahlen<br />

vor Ort würden<br />

zurückgehen, Gewerbeeinnahmen<br />

einbrechen. Positiv dagegen die<br />

Meldung, dass sich der Horbacher<br />

Ortsbeirat auf ein Nutzungskonzept<br />

für die alte Kirche geeinigt hatte.<br />

Das Gebäude sollte Zentrum des<br />

Dorflebens werden. <strong>20</strong> Jahre später<br />

ist die alte Kapelle mit dem Dorfplatz<br />

als Zentrum des Vereinslebens<br />

nicht mehr wegzudenken.<br />

A66-Ausbau<br />

geht weiter<br />

„Planfeststellungsbeschluss ergeht<br />

noch im Frühjahr“, titelte die<br />

GNZ auf Seite 18 der Erstausgabe<br />

<strong>und</strong> machte damit besonders den<br />

Ahlern aus der Leipziger Straße<br />

(B<strong>und</strong>esstraße 40) Hoffnung, die<br />

seit September 1985 nicht aufgehört<br />

hatten, den weiteren Ausbau<br />

der A66 zu fordern. Hermann<br />

Frank, Leiter der Abteilung Technik<br />

im hessischen Ministerium für<br />

Wirtschaft,Technik <strong>und</strong> Verkehr in<br />

Wiesbaden <strong>und</strong> damit verantwortlich<br />

für den Straßenbau, hatte im<br />

Gespräch mit der GNZ den Planfeststellungsbeschluss<br />

für Frühjahr<br />

1988 zugesagt. Allerdings war es<br />

nicht das erste Planfeststellungsverfahren<br />

in der bewegten Geschichte<br />

dieses Autobahnabschnittes.<br />

Bereits 1981 war ein Beschluss<br />

am Einspruch des Steinauer Ortsteils<br />

Marborn gescheitert. Ein<br />

zweiter Anhörungstermin wurde<br />

nötig, ein zweites Planfeststellungsverfahren<br />

ebenfalls.<br />

Übernachtungszahlen<br />

steigen<br />

Eine andere Meldung sorgte ein<br />

paar Kommunen weiter für Aufruhr:<br />

der Ausbau des Lohrhauptener<br />

Mühlweges als Gemeindestraße.<br />

Die Friedens- <strong>und</strong> Umweltinitiative<br />

Flörsbachtal-Jossgr<strong>und</strong> hatte sich<br />

mit dem Thema auseinandergesetzt<br />

<strong>und</strong> befürchtete, die Bauplaner<br />

könnten die Sicherung des dort verlaufenden<br />

Schul- <strong>und</strong> Kindergartenweges<br />

außer Acht lassen.<br />

Positive Nachrichten dagegen in<br />

Bad Orb <strong>und</strong> Wächtersbach: Beide<br />

Kommunen vermeldeten erheblich<br />

gestiegene Übernachtungszahlen.<br />

Zentimeter nach unten. Den oberen Rand der Titelseite zieren Höhepunkte der Ausgabe als<br />

Anreißer mit Bild. Am 4. Juli <strong>20</strong>05 erscheint die GNZ erstmals in der heutigen Form<br />

(rechts). Zahlreiche Veränderungen haben das Blatt zu einer modernen <strong>und</strong> übersichtlichen<br />

Zeitung gemacht. Auf der Titelseite rückt der Titelkopf, deutlich entschlackt, wieder nach<br />

oben. Überschriften werden nicht mehr linksbündig gesetzt, sondern stehen in der Mitte.<br />

Joachim Sinsel<br />

Kaufmännischer Leiter<br />

Alter: 36<br />

Lieblingslektüre: Pixi-Bücher abends am Bett meines<br />

jüngsten Kindes<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Nordsee, Südtirol oder Toskana<br />

Schönster Fleck im MKK: Zuhause<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... lieben Fre<strong>und</strong>en – es kann aber auch ein<br />

Wein sein!<br />

Was mich nervt: Unehrlichkeit, Unzufriedenheit <strong>und</strong><br />

Ellenbogenmentalität<br />

Manfred Farr<br />

Marketingleiter<br />

Alter: 52<br />

Lieblingslektüre: Die GNZ<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Spanien<br />

Schönster Fleck im MKK: Am Sonnenberg in Hailer – w<strong>und</strong>erbarer<br />

Blick auf Gelnhausen<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... meiner Frau<br />

Was mich nervt: Unehrlichkeit, Unpünktlichkeit <strong>und</strong><br />

Worte, auf die keine Taten folgen<br />

Tanja Bruske-Guth<br />

Redakteurin (Gründau <strong>und</strong> Linsengericht)<br />

Alter: 29<br />

Lieblingslektüre: Diana Gabaldons Highland-Saga<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Tauchparadiese<br />

Schönster Fleck im MKK: Rüdigheim zur Faschingszeit<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ...Diana Gabaldon, aber lieber einen<br />

Cocktail, danke!<br />

Was mich nervt: Blitzer in 30er-Zonen<br />

Armin Wagner<br />

Redakteur (Spessart)<br />

Alter: 44<br />

Lieblingslektüre: Conrad Electronic<br />

Hauptkatalog <strong>20</strong>07/08<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Meine Gartenhütte<br />

Schönster Fleck im MKK: Die Grenze zum Wetteraukreis<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... einem Strohhalm<br />

Was mich nervt: Fragebögen


Seite 4 Januar <strong>20</strong>08<br />

<strong>20</strong> JAHRE<br />

Torsten Engel<br />

Assistent der Vertriebsleitung<br />

Alter: 33<br />

Lieblingslektüre: Dichtung <strong>und</strong> Zitate / Karl Bröger<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Nordsee (Sylt)<br />

Schönster Fleck im MKK: Garten des Elternhauses in Altenhaßlau<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... Uwe Seeler<br />

Was mich nervt: Unehrlichkeit <strong>und</strong> Unpünktlichkeit<br />

Heike Springer<br />

Mediaberaterin (Altkreis Schlüchtern)<br />

Alter: 48<br />

Lieblingslektüre: Leider komme ich nur im Urlaub zum<br />

Lesen, dann Sidney Sheldon <strong>und</strong><br />

Nora Roberts.<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Griechenland,Türkei, Südtirol<br />

Schönster Fleck im MKK: Mein Garten in Wahlert – ideal zum<br />

Relaxen<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... mit meinen Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> meiner Familie<br />

Was mich nervt: Ungerechtigkeit <strong>und</strong> Gleichgültigkeit<br />

Uwe Schnobl<br />

Träger- <strong>und</strong> Abonnentenverwaltung (Vertrieb)<br />

Alter: 23<br />

Lieblingslektüre: „Sakrileg“ (Dan Brown),<br />

„Herr der Ringe“ (J. R. R.Tolkien)<br />

Bevorzugtes Reiseziel: USA<br />

Schönster Fleck im MKK: Der Kühlschrank meiner Mutter<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... Michael Jordan<br />

Was mich nervt: Lustige Witzchen von meinen tollen<br />

Arbeitskollegen „Coco“ <strong>und</strong> „Balu“<br />

1988<br />

+ + + Manfred W.<br />

Franz wird zum<br />

Freigerichter Rathauschef<br />

gewählt +<br />

+ + Hormonskandal<br />

bei Kälberzüchtern<br />

+ + + Gelnhausens<br />

Altbürgermeister<br />

Dr. Hans Georg Kloz<br />

stirbt 77-jährig +<br />

+ + Klaus Traxel<br />

neuer Hasselrother<br />

Bürgermeister + + +<br />

Handballer des<br />

Turnvereins Gelnhausen steigen in die Zweite B<strong>und</strong>esliga<br />

auf + + + Monsignore Dr. Dr. Karl Biba<br />

stirbt mit 89 Jahren + + + Der Gelnhäuser Harald<br />

Schmid erläuft sich bei den Deutschen Meisterschaften<br />

im 400-Meter-Hürdenlauf seinen elften Titel<br />

– Vizemeister wird Vereinskollege Edgar Itt +<br />

+ + Freigerichter Gesamtschulleiter Helmut Zwergel<br />

geht nach <strong>20</strong> Jahren in den Ruhestand + + + SPD im<br />

Langenselbolder Stadtparlament spaltet sich: Selbolder<br />

Liste gegründet + + + Gelnhäuser Geschäftsmann<br />

Alois Tanzer fährt 700 Kilometer mit der Kutsche<br />

in die Partnerstadt Marling + + + Golfplatz am<br />

Wächtersbacher Weiherhof geplant + + + Deutschlands<br />

jüngste Tageszeitung: GNZ geht an den Start + + +<br />

Über die Gründer<strong>jahre</strong><br />

Von Thomas Witzel, Redaktionsleiter <strong>und</strong> Chefredakteur der GNZ von 1988 bis 1990<br />

Am Anfang war das Wort –<br />

<strong>und</strong> das Wort hieß Tageszeitung.<br />

Seit ich Mitte der<br />

achtziger Jahre mit Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />

zusammenarbeitete <strong>und</strong><br />

wenn die Expansionsarbeiten am<br />

„Gelnhäuser Boten“ es zeitlich irgendwie<br />

zuließen, beflügelte dieses<br />

T-Wort unsere Phantasien, spielten<br />

wir, am Anfang erst zögerlich, später<br />

immer konkreter <strong>und</strong> realistischer<br />

das Szenario durch.<br />

Der Markt, das war uns klar, war<br />

vorhanden – die Zeit, das verfestigte<br />

sich mit jedem Gespräch, durchaus<br />

reif. Und mit dem „Gelnhäuser<br />

Boten“, das war das Pf<strong>und</strong>, mit<br />

dem es zu wuchern galt, hatte man<br />

die „Hardware“, quasi den technisch-organisatorischen<br />

Unterbau,<br />

um ein Unternehmen zu starten,<br />

das zu damaliger Zeit ohne Beispiel<br />

in der gesamten Republik war: die<br />

Neugründung einer Tageszeitung.<br />

Bis es soweit war, musste allerdings<br />

noch einiges Wasser die Bach<br />

in Altenmittlau runterfließen. Und,<br />

wie es sich für einen Verleger, der<br />

mit dem Anspruch christlicher<br />

Gr<strong>und</strong>haltung lebte <strong>und</strong> arbeitete,<br />

gehörte – der „Segen von oben“<br />

war obligat.Weil das Vorhaben damals<br />

in aller M<strong>und</strong>e war <strong>und</strong> niemand<br />

draußen so recht wusste, ob<br />

die Zeitung eine Chance haben<br />

würde, machte ein gemeinsamer<br />

Fre<strong>und</strong> kurzerhand ein informelles<br />

Gespräch in meinem Wohnzimmer<br />

zur improvisierten Fürbitt-Andacht.<br />

„Herr“, sagte er, „vor Dir<br />

stehen der Verleger Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />

<strong>und</strong> sein Chefredakteur. Es<br />

geht um die Gründung einer Tageszeitung.<br />

Leg den beiden keine Steine<br />

in den Weg – wenn doch, dann<br />

gib ein Zeichen“. Es gab kein Zeichen.<br />

Der Zeitung stand nichts<br />

mehr im Weg.<br />

Die alles bestimmende Frage war<br />

fortan: Wie stampft man in kurzer<br />

Zeit <strong>und</strong> quasi aus journalistischem<br />

Niemandsland ein täglich erscheinendes<br />

Medium aus dem Boden.<br />

Denn bei aller Wertschätzung <strong>und</strong><br />

aller Akzeptanz des „Gelnhäuser<br />

Boten“ handelte es sich dabei nur<br />

um ein zeitungsähnlich aufgemachtes<br />

Wochenblatt, das zugegeben viele<br />

Kommunen in der Region als Bekanntmachungsorgan<br />

nutzten <strong>und</strong><br />

das darüber hinaus Vereinen <strong>und</strong><br />

Verbänden die Möglichkeit eröffnete,<br />

ihre Mitteilungen <strong>und</strong> Berichte<br />

zu veröffentlichen. Ein fester<br />

Stamm von Berichterstattern besuchte<br />

damals allerdings schon Termine<br />

<strong>und</strong> Veranstaltungen. Fotografen<br />

waren bei allen wichtigen Ereignissen<br />

vor Ort. Eine Zwischenlösung,<br />

auf die sich bei den Vorbereitungen<br />

für die neue Tageszeitung<br />

durchaus bauen ließ. Neuland war<br />

das künftige Terrain allerdings<br />

schon für die meisten.<br />

Ich erinnere mich an eines der ersten<br />

Treffen mit potenziellen Redaktionsmitarbeitern<br />

im Kantinenkeller<br />

des <strong>Druck</strong>hauses in Altenmittlau.<br />

An die 30 Augenpaare<br />

blickten uns da gespannt <strong>und</strong><br />

manchmal auch etwas unsicher<br />

entgegen, als Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />

<strong>und</strong> ich unsere Vorstellungen von<br />

Zeitung <strong>und</strong> journalistischer Arbeit<br />

erklärten. Die wenigsten hatten so<br />

etwas früher schon einmal gemacht.<br />

Ein paar junge Leute waren<br />

auch dabei, die sich vorstellen<br />

konnten, den Beruf des Journalisten<br />

zu ergreifen. Sie sollten später<br />

bei der GNZ ausgebildet werden,<br />

ein Volontariat absolvieren. Nicht<br />

wenige von ihnen arbeiten heute<br />

als Redakteure in der ganzen Republik<br />

oder sind in anderen Medienberufen<br />

erfolgreich.<br />

Der Personalsuche waren lange<br />

Gespräche mit dem „Bote“-<strong>Druck</strong>partner<br />

Wetzlar-<strong>Druck</strong> vorausgegangen.<br />

Hier, im Mittelhessischen,<br />

hatte man schon lange Erfahrungen<br />

im Tageszeitungsgeschäft. Als<br />

Herausgeber der „Wetzlarer<br />

Neuen Zeitung“ war man dort<br />

in der Region meinungsbildend.<br />

Viele Anregungen <strong>und</strong><br />

Anstöße kamen in der Anfangszeit<br />

von dort. In der Anschubphase<br />

der „Gelnhäuser<br />

Neuen Zeitung“<br />

gab's auch personelle<br />

Unterstützung:<br />

Vier Wetzlarer Redakteure<br />

halfen<br />

beim Start ein<br />

viertel Jahr lang<br />

aus.<br />

Wie soll das<br />

Blatt aussehen,<br />

erst mal, wie<br />

soll die neue<br />

Zeitung<br />

überhaupt<br />

heißen? AllesamtFragen,<br />

deren<br />

Beantwortung<br />

nicht übers Knie gebrochen<br />

werden konnte. Klar war, dass der<br />

Mantel, der überregionale Teil also,<br />

vom <strong>Druck</strong>partner aus Wetzlar<br />

kommen sollte, man sich deshalb<br />

im lokalen Teil nicht allzu sehr unterscheiden<br />

durfte, was Schriftbild<br />

<strong>und</strong> Layout betraf.Technisch wurde<br />

mächtig aufgerüstet in dieser<br />

Zeit des Aufbruchs vor dem Umbruch.<br />

Wie viele Redakteure, freie<br />

Mitarbeiter pro Seite, wer übernimmt<br />

im Sport die einzelnen Ligen?<br />

Wer kann für welche Sportart<br />

zuständig sein? Wer macht die Bilder?<br />

Wie viele Personen werden in<br />

der Foto-Reproabteilung benötigt,<br />

wer erfasst fremde Texte, wer gestaltet<br />

die Anzeigen, die sich in der<br />

Anfangszeit ja von denen im<br />

„Gelnhäuser Boten“ unterschieden,<br />

wer konvertiert die Texte der<br />

Redaktion ins vorhandene<br />

System? AllesamtAnforderungen,<br />

die in Arbeitsplätze,Bildschirmplätze<br />

oder auch<br />

technische Abläufeumge-<br />

setzt werden mussten. Und so entstand<br />

Stück für Stück das Bild einer<br />

Redaktion, deren Arbeitsweise<br />

noch nicht in Echtzeit zu messen<br />

war, die aber schon nach den ersten<br />

Dummys mit den Hufen<br />

scharrte <strong>und</strong> am Schluss, oder soll<br />

man sagen am Anfang, nicht mehr<br />

zu halten war.<br />

Auch wenn die zehn rot-weißen<br />

Zeitungs-Enten von Citroën nicht<br />

allzu lange das Straßenbild zwischen<br />

Gelnhausen <strong>und</strong> Freigericht<br />

prägten, waren sie doch ein werbewirksamer<br />

Gag, der auch dem Unbeteiligten<br />

signalisierte: Hier<br />

kommt was Neues.<br />

Neu <strong>und</strong> nahezu unbeschreiblich<br />

auch für mich das Gefühl,<br />

als nach dem ersten Produktionstag,<br />

an dem nicht alles – wie<br />

auch – reibungslos funktionierte<br />

<strong>und</strong> harmonierte, Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />

die frisch aus der <strong>Druck</strong>erei<br />

angelieferten ersten Exemplare<br />

der „Gelnhäuser Neuen<br />

Zeitung“ im Arm hatte. Das war<br />

weit nach Mitternacht in der<br />

Altenmittlauer „Weißen Taube“,<br />

wo die Redaktionsmannschaft<br />

mit bangen Gefühlen gewartet<br />

hatte, um dann in tollhausartigen<br />

Jubel zu verfallen. In all dem<br />

Trubel haben Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />

<strong>und</strong> ich uns umarmt: Das<br />

Unternehmen Tageszeitung war<br />

auf dem Weg.<br />

Später, Ende 1990, haben sich<br />

unsere Wege dann getrennt. Zu<br />

diesem Zeitpunkt war das Baby<br />

GNZ längst prächtig gediehen<br />

<strong>und</strong> konnte alleine laufen. Und<br />

heute, nach <strong>20</strong> Jahren, ist daraus<br />

eine aus der Medienwelt der Region<br />

nicht mehr wegzudenkende<br />

Zeitung geworden.<br />

Ich wünsche der Verlegerfamilie<br />

<strong>Naumann</strong> <strong>und</strong> den Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern stets<br />

genügend Anzeigen, immer gute<br />

Storys <strong>und</strong> alles Gute für die Zukunft<br />

der „Gelnhäuser Neuen<br />

Zeitung“!<br />

Thomas Witzel (57) ist heute<br />

Redakteur der „Frankfurter<br />

R<strong>und</strong>schau“. Er leitete von 1985<br />

bis 1990 die redaktionellen Geschicke<br />

des <strong>Druck</strong>hauses Freigericht,<br />

ab 1988 auch als Redaktionsleiter<br />

<strong>und</strong> Chefredakteur der<br />

„Gelnhäuser Neuen Zeitung“, an<br />

deren Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung<br />

er in der Startphase maßgeblichen<br />

Anteil hatte.<br />

Ein tägliches Ding der Unmöglichkeit<br />

Von Uwe Amrhein, Redaktionsleiter <strong>und</strong> Chefredakteur der GNZ von 1991 bis <strong>20</strong>01<br />

Du stellst dir das ja ungefähr<br />

so vor: 21 Jahre jung, Studium<br />

erfolgreich abgebrochen,<br />

den Job bei der Zeitung ergattert<br />

– <strong>und</strong> schon bist du ein richtiger<br />

Journalist. Also 30 Kippen<br />

am Tag geraucht, tagelang an der<br />

großen Enthüllungsgeschichte gebastelt<br />

(fürs Tagesgeschäft hat man<br />

ja ergebene freie Mitarbeiter) <strong>und</strong><br />

nachts mit den übrigen, fast ebenso<br />

großartigen Hütern von Freiheit<br />

<strong>und</strong> Demokratie kräftig gezecht.<br />

Soweit der Traum am 16. Januar<br />

1988. Die Wahrheit am Siebzehnten:<br />

Es geht ums nackte Überleben.<br />

Der Blick auf <strong>20</strong> Jahre GNZ verdeutlicht<br />

die rasante Entwicklung<br />

bei der Herstellung gedruckter Medien.<br />

Die Jahre entsprechen dem<br />

Zeitraum der kommunikationstechnischen<br />

Revolution. Technisch<br />

betrachtet, macht heute jeder<br />

Zwölfjährige seine Schülerzeitung<br />

besser, schneller <strong>und</strong> professioneller<br />

als wir damals unser Blatt. Das<br />

kränkt mich nicht. Der Zeitraum,<br />

in dem das so kam, schon. Es ist<br />

nicht angenehm, mit 41 Lebens<strong>jahre</strong>n<br />

bei seinen Erinnerungen zu<br />

klingen wie ein Kriegsveteran.<br />

Immerhin: Typen wie Armin<br />

Hain hatten es damals schon<br />

schwer. Gleich bei seiner Ankunft<br />

hatte der von einer Fernfahrer-<br />

Fachzeitschrift abgeworbene Redakteur<br />

seine mechanische<br />

Schreibmaschine auf den Tisch gewuchtet.<br />

Mit der – <strong>und</strong> nur mit der<br />

7 000 demonstrieren<br />

gegen Atomkraft<br />

Zwei Firmen aus dem Main-Kinzig-Kreis sorgen<br />

für Zündstoff in der Debatte um die Atomenergie,<br />

die in der ersten GNZ großes Thema ist. Unregelmäßigkeiten<br />

bei der Hanauer Firma Nukem führen<br />

zur Stilllegung des Betriebs. Die Firma NTG in<br />

Hailer gerät in die Schlagzeilen, weil sie spaltbares<br />

Material nach Indien, Pakistan <strong>und</strong> Südafrika<br />

geliefert haben soll. 7 000 Atomkraftgegner<br />

demonstrieren in Hanau.<br />

– beabsichtigte er, seine Texte zu<br />

verfassen. Erstens wegen der Inspiration,<br />

<strong>und</strong> zweitens wollte er damit<br />

Arbeit für die Texterfasserinnen<br />

schaffen, die fremde Manuskripte<br />

in die Fotosatzmaschinen<br />

klimperten. Sprich:<br />

Er wollte den Verlag<br />

zusätzliches Geld<br />

kosten. Da traf er in<br />

Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />

auf den Richtigen,<br />

<strong>und</strong> so war der<br />

Mann so schnell<br />

wieder verschw<strong>und</strong>en,<br />

wie er gekommen<br />

war – samt Schreibmaschine.<br />

Andere waren<br />

nicht so<br />

renitent.<br />

Wir fotografierten,<br />

entwickelten unsere Filme, schrieben,<br />

klebten unsere Texte <strong>und</strong> Bilder<br />

bis tief in die Nacht zu Zeitungsseiten<br />

zusammen <strong>und</strong> vergaßen<br />

dabei die Hälfte. Wenn der<br />

Kurier die Vorlagen zum <strong>Druck</strong><br />

brachte, rasten wir nicht selten hinterher,<br />

kamen irgendwann morgens<br />

mit fertigen Zeitungen zurück – fix<br />

<strong>und</strong> fertig, aber stolz wie Oskar.<br />

Als ich im April <strong>20</strong>01 vor meinem<br />

Abschied stand, durfte ich einigen<br />

externen Nachfolge-Kandidaten<br />

die bis dahin längst hoch<br />

technisierte Redaktion zeigen. Einer<br />

der Kollegen meinte angesichts<br />

1989<br />

der für ihn offenbar noch immer zu<br />

hemdsärmeligen Abläufe: „Ich<br />

w<strong>und</strong>ere mich, dass hier jeden Tag<br />

eine Zeitung erscheint.“ Er bekam<br />

den Job <strong>und</strong> war ihn Weihnachten<br />

wieder los. Ich hätt’s ihm deutlicher<br />

sagen sollen:Wer Routine<br />

à la McKinsey <strong>und</strong> Konsorten<br />

sucht, der ist falsch in<br />

der Gutenbergstraße.<br />

Als Berufseinsteiger<br />

war es mir nicht klar, aber<br />

heute kann ich es Ihnen ja<br />

verraten, liebe Leser: Diese<br />

Zeitung dürfte es eigentlich<br />

gar nicht geben.<br />

Die Regeln der Branche<br />

sind anders. Tageszeitungenerfolgreich<br />

gründen,<br />

das geht<br />

nur mit zig<br />

Millionen in der Kriegskasse – <strong>und</strong><br />

selbst damit braucht man noch<br />

Glück. Dass es die GNZ trotzdem<br />

gibt, <strong>und</strong> zwar als stolzer Marktführer,<br />

hat viel mit diesen chaotischen<br />

frühen Jahren zu tun.<br />

Der frühere Ministerpräsident<br />

Hans Eichel zog sich bei uns auf<br />

dem Männerklo übern Hof um,<br />

weil wir keinen anderen Raum für<br />

ihn hatten. Wir ließen Sepp Herberger<br />

aus Versehen auferstehen,<br />

indem wir seinen Namen mit dem<br />

von Hermann Neuberger verwechselten.<br />

Wir erschienen mehrere Tage<br />

mit dem gleichen Datum auf der<br />

+ + + Somborner Gemeinschaftshauserhält<br />

den Namen<br />

„Sturmiushaus“ (Foto<br />

oben) + + + HasselrothsEx-Bürgermeister<br />

Bodo Käppel<br />

will Fußballpräsident<br />

auf Schalke<br />

werden + + + Dr.<br />

Willi Müller neuer<br />

Schulleiter der GesamtschuleFreigericht<br />

+ + + NPD<br />

zieht in den Kreistag ein, FDP scheitert an Fünf-<br />

Prozent-Hürde + + + Klaus Traxel wird Bürgermeister<br />

in Hasselroth + + + Gelnhäuser Heimatmuseum öffnet<br />

seine Pforten + +<br />

+ Werner Gölz wird<br />

Rathauschef in<br />

Brachttal + + +<br />

Iris Biba gewinnt<br />

den Frankfurter<br />

Stadtmarathon + +<br />

+ Grüner Dr. Harald<br />

Friedrich wird<br />

zweiter Kreisbeigeordneter<br />

+ + +<br />

Titelseite, weil wir es zu überkleben<br />

vergaßen. Kurz: Wir machten die<br />

Zeitung der tausend Unzulänglichkeiten.<br />

Damit mich niemand falsch<br />

versteht: Es gibt auch nach <strong>20</strong> Jahren<br />

überhaupt keinen Gr<strong>und</strong>, darauf<br />

stolz zu sein.<br />

Doch da war noch ein anderes<br />

Gesicht der GNZ. Das Gesicht der<br />

Zeitung, die das Ende der Nuklear-<br />

Produktion in Hanau früher meldete<br />

als alle anderen, die 700-<br />

Mark-Diäten (pro Sitzungsst<strong>und</strong>e)<br />

eines Kreistagsabgeordneten aufdeckte<br />

<strong>und</strong> danach beinahe eine<br />

Redaktionsdurchsuchung erlebte,<br />

die hemmungslos in Personalien<br />

einstieg, deren Sportredaktion<br />

beim OFC zeitweilig Stadionverbot<br />

hatte, die über jede nächtliche Gemeindevertretersitzungtagesaktuell<br />

berichtete, Kommunalwahlen<br />

auf 32 Seiten komplett am Morgen<br />

danach präsentierte…<br />

Kein Geld, keine Erfahrung, totgesagt<br />

vom Rest der Medienwelt –<br />

irgendwann fre<strong>und</strong>et man sich an<br />

mit der Rolle des Außenseiters. Irgendwann<br />

macht sie sogar Spaß.<br />

Und sie schweißt zusammen. Das<br />

war die, weitgehend unausgesprochene,<br />

Arbeitsgr<strong>und</strong>lage, auf der<br />

sich seit den frühen neunziger Jahren<br />

aufbauen ließ: komplette Digitalisierung<br />

der Produktion, Einführung<br />

des Farbdrucks, neue redaktionelle<br />

Konzepte <strong>und</strong> Layouts,<br />

ständig erweiterte Rubriken<br />

<strong>und</strong> Serviceangebote, immer um-<br />

fassendereSonderveröffentlichungen, die Internetausgabe. Bei keinem<br />

dieser Projekte standen die<br />

üblichen Berater zur Verfügung.<br />

Wer alles selbst macht, zahlt Lehrgeld,<br />

ist aber gerade deshalb gezwungen,<br />

schneller zu lernen.<br />

Risikobereitschaft, offensiver<br />

Journalismus, Schweiß <strong>und</strong> Tränen,<br />

kurz: Die enorme Betriebstemperatur<br />

halte ich auch <strong>20</strong> Jahre<br />

nach dem ersten Erscheinen für<br />

die wichtigste Zutat im GNZ-<br />

Erfolgsrezept.<br />

30 Kippen raucht schon lange<br />

keiner mehr, um dem Reporter-<br />

Klischee zu entsprechen. Und die<br />

Jagd nach der großen Story ist<br />

längst ein Teil soliden, täglichen<br />

Handwerks.Vieles ist professioneller<br />

geworden im Lauf der Jahre.<br />

Trotzdem entdecke ich als interessierter<br />

Leser in den GNZ-Lokalseiten<br />

noch oft den Geist, der hinter<br />

diesem kleinen, aber einzigartigen<br />

Stück deutscher Zeitungsgeschichte<br />

steckt. Lasst ihn noch lange<br />

leben, Kollegen!<br />

Uwe Amrhein (41) war GNZ-Redaktionsmitglied<br />

der ersten St<strong>und</strong>e.<br />

Von 1991 bis Anfang <strong>20</strong>01 amtierte<br />

er als Redaktionsleiter <strong>und</strong><br />

Chefredakteur. Danach leitete er<br />

sechs Jahre das Referat Presse <strong>und</strong><br />

Information des Main-Kinzig-Kreises.<br />

Seit Mai <strong>20</strong>07 ist Amrhein Geschäftsführer<br />

der Stiftung Bürgermut<br />

in Berlin.<br />

Trabbis rollen in<br />

den Westen<br />

Das Ereignis des Jahres ist die Öffnung der innerdeutschen<br />

Grenze (Foto unten).Trabbis <strong>und</strong> Wartburgs<br />

rollen gen Westen, Stadt- <strong>und</strong> Gemeindeverwaltungen<br />

machen Überst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> zahlen Begrüßungsgelder<br />

aus. Eine Konsequenz des Freudentaumels<br />

über die Wiedervereinigung: Der Main-<br />

Kinzig-Kreis plant eine Partnerschaft mit dem<br />

Thüringer Landkreis Gotha.


Januar <strong>20</strong>08 Seite 5<br />

<strong>20</strong> JAHRE<br />

Erst die GNZ, dann das Frühstück<br />

Drei Abonnenten der ersten St<strong>und</strong>e: Albert Hof, Hans Höfler <strong>und</strong> Rainer Miltenberger<br />

Albert Hof, Hans Höfler <strong>und</strong><br />

Rainer Miltenberger haben<br />

eines gemeinsam: Sie bestellten<br />

im Dezember 1987 die<br />

GNZ, ehe die Erstausgabe überhaupt<br />

erschienen war. Sie wollten<br />

ihren Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Verleger Ehrhard<br />

<strong>Naumann</strong> unterstützen – allen Unkenrufen<br />

zum Trotz. Als Vertreter<br />

der Wirtschaft, der Geistlichkeit<br />

<strong>und</strong> der Politik haben sie der GNZ,<br />

wie zahlreiche andere Leser auch,<br />

seitdem ununterbrochen die<br />

Treue gehalten. Im Gespräch<br />

mit GNZ-Chefredakteur Thomas<br />

Welz sowie den Redakteuren<br />

Esther Ruppert-Lämmer<br />

<strong>und</strong> Michael Lohbusch erwiesen<br />

sie sich dennoch als kritische<br />

Leser.<br />

Pfarrer Hans Höfler hat die<br />

GNZ an Heiligabend 1987<br />

abonniert. „Vielleicht war es ein<br />

Weihnachtsgeschenk“, meint der<br />

71-Jährige. Ehrhard <strong>Naumann</strong> habe<br />

ihm immer wieder von seinem<br />

Ziel erzählt, eine Tageszeitung zu<br />

gründen. „Ich habe gedacht: ,Meine<br />

Güte, ob das möglich ist: Jeden<br />

Tag eine Zeitung?’“, erinnert sich<br />

Höfler. Als die Pläne im Oktober<br />

1987 konkret wurden, wollte er<br />

unbedingt dabei sein.<br />

Unternehmer Rainer Miltenberger<br />

war vor der GNZ der „Gelnhäuser<br />

Bote“ als Werbeträger sehr<br />

wichtig. Die bereits ansässige Tageszeitung<br />

in Gelnhausen reichte<br />

aus seiner Sicht nur für die Stadt,<br />

nicht aber für die gesamte Region<br />

bis vor Frankfurt aus. K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Geschäftspartner wies der heute<br />

57-Jährige folgerichtig auf die<br />

GNZ hin: „Da müssen wir mitmachen.“<br />

Vor der GNZ puzzelte sich<br />

Miltenberger alle Nachrichten über<br />

die Region aus mehreren Zeitungen<br />

zusammen. „Mir fehlte in<br />

Gelnhausen eine Tageszeitung, die<br />

eine ganze Region prägt.“<br />

Auf dem Somborner Weihnachtsmarkt<br />

bestellte der<br />

Als die erste GNZ erschien,<br />

war in der Setzerei noch<br />

Kleben angesagt. Peter<br />

Hufnagel arbeitet seit fast 30Jahren<br />

im <strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong><br />

<strong>Naumann</strong> <strong>und</strong> erinnert sich an das<br />

Verfahren der heute längst nicht<br />

mehr verwendeten Fotosatz-Technik:<br />

„Jeder einzelne Textbaustein –<br />

von der Überschrift über den Vorspann<br />

bis zur Bildunterzeile –<br />

musste einzeln ausgedruckt, akkurat<br />

ausgeschnitten <strong>und</strong> mit Wachs<br />

auf einen Montagebogen im Zeitungsseitenformat<br />

aufgeklebt werden.“<br />

Texte wurden anfangs als Einspalter<br />

ausgedruckt, mit dem Skalpell<br />

auseinandergeschnitten <strong>und</strong><br />

wie bei einem Puzzle je nach Artikelgröße<br />

zum Beispiel als Vieroder<br />

Zweispalter wieder zusammengeklebt.<br />

Auf diese Weise entstand<br />

in Handarbeit nach <strong>und</strong><br />

nach eine Zeitungsseite. Die Vorlagen<br />

wurden anschließend auf<br />

<strong>Druck</strong>platten kopiert, <strong>und</strong> die Zeitungsproduktion<br />

konnte beginnen.<br />

Besonders viel Arbeit bereitete<br />

auch die Gestaltung von Werbung.<br />

„Die fertige Anzeige entstand<br />

zunächst nur als Idee im Kopf“, er-<br />

1990<br />

langjährige Kreistagsvorsitzende<br />

Albert Hof die GNZ. „Über Ortsgrenzen<br />

hinausschauen wollen, das<br />

hat sich nur <strong>Naumann</strong> getraut“,<br />

meint der 75-Jährige. Bodo Käppel<br />

habe ihn mit den Worten „Das gibt<br />

der kleine<br />

Axel Springer aus dem Main-Kinzig-Kreis“<br />

gebeten, den Zeitungsgründer<br />

zu unterstützen. Der bekennende<br />

Sozialdemokrat Hof hatte<br />

keinerlei Bedenken, die GNZ zu<br />

lesen, obwohl nicht wenige seiner<br />

Parteigenossen sagten: „Das gibt<br />

eine CDU-Zeitung.“ Hof teilte <strong>und</strong><br />

teilt diese Meinung nicht. „Es ist<br />

ein fester katholischer Glaube erkennbar,<br />

aber es gibt eine Liberalität,<br />

die dem Individuum Freiraum<br />

lässt“, charakterisiert er die GNZ.<br />

Springerchen<br />

statt Springer<br />

Die erste Ausgabe der GNZ war<br />

lange noch nicht perfekt. „Oh Jesses,<br />

da fehlt ja noch viel“, dachte<br />

Hans Höfler damals, obwohl er<br />

selbst das erste „Wort zum Sonntag“<br />

beitrug. „Das war noch ein<br />

‚Springerchen‘ “, schmunzelt der<br />

Zeitungsseiten als Puzzlespiel<br />

Wie sich der Beruf des Setzers in den vergangenen Jahren gewandelt hat<br />

klärt Peter Hufnagel. „Anhand<br />

von Logos, kleinen Bildern oder<br />

Briefköpfen musste man dann jedes<br />

Exemplar genau nach den<br />

Wünschen der K<strong>und</strong>en zusammenstellen.“<br />

Da sei vor allem<br />

Phantasie gefragt gewesen. Und<br />

weil die Anzeigen nicht jedes Mal<br />

neu gestaltet werden konnten,<br />

wurden sie später von den fertigen<br />

Vorlagen wieder abgelöst. „Deshalb<br />

benutzte man zum Kleben<br />

auch Wachs.“ In zahlreichen Mappen<br />

wurden die fertigen Anzeigen<br />

archiviert <strong>und</strong> bei Bedarf entsprechend<br />

aktualisiert <strong>und</strong> wieder verwendet.<br />

Was sich nach mühsamer Arbeit<br />

anhört, war für den gelernten<br />

Schriftsetzer Peter Hufnagel schon<br />

eine große Arbeitserleichterung,<br />

denn die ersten Ausgaben des „Boten“<br />

wurden im <strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong><br />

<strong>Naumann</strong> noch nach dem<br />

Gutenberg'schen Prinzip der<br />

<strong>Druck</strong>formherstellung mittels<br />

Bleilettern produziert. „Die<br />

<strong>Druck</strong>platten hatten ein enormes<br />

Gewicht“, erinnert sich Peter Hufnagel.<br />

„Das war körperlich schwere<br />

Arbeit, bei der man sich auch<br />

noch richtig schmutzig gemacht<br />

hat.“ Tausende bleierner Buchstaben<br />

in unterschiedlichen Größen<br />

+ + + Orkane „Vivian“ <strong>und</strong> „Wiebke“ verwüsten den<br />

Main-Kinzig-Kreis + + + Ärztliche Notdienstzentrale<br />

am Gelnhäuser Untermarkt eröffnet (Foto) + + +<br />

Neue Ziegelbrücke in Gelnhausen freigegeben + + +<br />

Kurstädter streiken in Bonn gegen die Ges<strong>und</strong>heitsreform<br />

+ + + Neues Freizeitbad in Birstein eröffnet<br />

+ + + Bad Orber Altbürgermeister Robert Bauer<br />

stirbt im Alter von 63 Jahren + + + Regierungspräsidium<br />

stoppt Kreis-Pläne, die Kreisumlage anzuheben<br />

+ + + Flörsbacher Rathauschef Rainer Krätschmer<br />

wird Wächtersbacher Bürgermeister, sein Nachfolger<br />

in Flörsbachtal wird Horst Sakschewski + + +<br />

Pfarrer. „Diese Zeitung hatte ihre<br />

Kinderkrankheiten, das konnte<br />

sich nur noch bessern – <strong>und</strong> so<br />

war's auch.“<br />

Den ersten Leserbrief in der<br />

GNZ schrieb Albert Hof zum The-<br />

Treue Leser: Rainer Miltenberger, Albert Hof, Hans Höfler (von links).<br />

ma „Heraeus“. Rainer Miltenberger<br />

war besonders gespannt auf die<br />

Erstausgabe. Die Professionalität<br />

einer „Frankfurter R<strong>und</strong>schau“<br />

hatte er nicht erwartet.<br />

Pfarrer Höfler störte sich zu Beginn<br />

sehr an der mangelhaften<br />

Grammatik – die fehlende Erfahrung<br />

der Redakteure machte sich<br />

bemerkbar. Viele stilistische Fehler<br />

blieben auch Hof <strong>und</strong> Miltenberger<br />

in der Startphase nicht verborgen.<br />

In <strong>20</strong> Jahren GNZ gab es für Rainer<br />

Miltenberger immer wieder<br />

Geschichten zum Schmunzeln. Als<br />

Aufreger ist ihm vor allem „Nukem“<br />

im Gedächtnis. Hof verfolgte<br />

den Dauerbrenner „Thermoselect“<br />

gebannt. Heute lesen alle drei<br />

Abonnenten der ersten St<strong>und</strong>e besonders<br />

gerne den glossierenden<br />

Wochenrückblick, die „Polituren“,<br />

obschon sie nicht immer der gleichen<br />

Meinung sind. „Aber genau<br />

<strong>und</strong> Schriftarten mussten damals<br />

noch in zum Teil filigraner Arbeit<br />

Stück für Stück zu einer Zeitungsseite<br />

zusammengesetzt werden.<br />

Der Beruf des Setzers hat sich in<br />

den vergangenen Jahren stark gewandelt.<br />

Durch die moderne Computertechnik<br />

sind die Arbeitsschritte<br />

vereinfacht worden. „Der<br />

Beruf, den ich heute ausübe, hat<br />

mit dem, was ich 1960 gelernt habe,<br />

nichts mehr zu tun“, sagt Peter<br />

Hufnagel. Heute gestalten die Setzer<br />

Anzeigen nur noch am Computer,<br />

können dadurch wesentlich<br />

kreativer sein als früher. Auch mit<br />

der Produktion der Tageszeitung<br />

haben sie so gut wie nichts mehr<br />

zu tun. Die Redakteure gestalten<br />

seit Mitte der 90er-Jahre<br />

Als die erste GNZ<br />

erschien, war in<br />

der Setzerei noch<br />

Kleben angesagt:<br />

Peter Hufnagel<br />

zeigt, wie es ging.<br />

Amerikaner kündigen<br />

Rückzug an<br />

Im August kündigen die Amerikaner an, dass sie<br />

den Stationierungsort Gelnhausen aufgeben werden.<br />

Eine Arbeitsgruppe des Gelnhäuser Magistrates<br />

soll Pläne entwickeln, um die Kaserne sinnvoll<br />

zu nutzen, für Betriebe <strong>und</strong> Wohnraum. Drei Jahre<br />

später wird das <strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong> <strong>Naumann</strong><br />

in das ehemalige Gebäude der Coleman-Kaserne<br />

umsiedeln. Viele amerikanische Soldaten müssen<br />

Gelnhausen früher verlassen, als gedacht.<br />

Die ersten Einheiten werden im Dezember<br />

nach Saudi-Arabien verlegt - der erste<br />

Golfkrieg wirft seine Schatten voraus.<br />

das ist das Salz in der Suppe“,<br />

meint Hof.<br />

Positiv sei auch die Aktualität<br />

der GNZ. Pfarrer Höfler schätzt<br />

neben dem Tempo auch die Vielseitigkeit<br />

der Themen,<br />

wenngleich manche<br />

Kolumne nicht seinen<br />

Geschmack<br />

trifft. Negativ findet<br />

Höfler außerdem,<br />

dass<br />

manche<br />

Veranstaltungsberichte<br />

unter der<br />

Terminhatz<br />

der<br />

Reporter<br />

leiden. Bei<br />

Konzertberichtenvermisst<br />

er bisweilen<br />

die Tiefe.<br />

Die Themenseiten<br />

der GNZ<br />

wie „Lichtblicke“,<br />

„A cappella“ oder<br />

„Tonart“ erfüllen dagegen Höflers<br />

Erwartungen vollauf. Und Albert<br />

Hof – wer hätte es gedacht – überfliegt<br />

gerne auch die Landwirtschaftsseite.<br />

Zum Zeitungsleser<br />

erzogen<br />

Die Nachrichten aus der Heimat<br />

lesen Hof, Höfler <strong>und</strong> Miltenberger<br />

morgens am Frühstückstisch. „Wir<br />

sind zum Zeitungsleser erzogen.<br />

Ich hocke morgens am Tisch <strong>und</strong><br />

lese die GNZ, auch wenn meine<br />

Frau mal meckert“, erzählt Rainer<br />

Miltenberger schmunzelnd. Pfarrer<br />

Höfler beginnt hinten im Lokalteil<br />

zu lesen, damit er weiß, wer gestorben<br />

ist. Auch Albert Hof tastet sich<br />

mit zunehmendem Alter von hinten<br />

an die GNZ heran. Kurz vor<br />

5 Uhr hört er in der Regel das<br />

Klappern seines Briefkastens, ruht<br />

die meisten Zeitungsseiten<br />

selbst. Die Seiten der<br />

GNZ werden so gedruckt,<br />

wie sie am Ende<br />

des Tages auf dem<br />

Bildschirm des jeweiligen<br />

Redakteurs zu<br />

sehen sind.<br />

Peter Hufnagel fasst die<br />

Entwicklung seines Berufes<br />

schmunzelnd so zusammen:<br />

„Früher musste ich noch<br />

im Blaumann zur Arbeit kommen<br />

– heute kann ich einen Anzug tragen.“<br />

1991<br />

noch eine St<strong>und</strong>e im Bett, ehe er<br />

noch vor 6 Uhr die Zeitung liest.<br />

Erst danach gibt es Frühstück – <strong>und</strong><br />

seine Frau will eine ordentliche <strong>und</strong><br />

nicht zerfledderte GNZ vorfinden.<br />

Zunächst schaut der SPD-Politiker<br />

beim Lesen auf die erste Seite<br />

des Lokalteils. Dann wechselt er<br />

zur Freigericht-Seite. Doch als<br />

langjähriger Kreistagsvorsitzender,<br />

für den die Lokalpolitik immer eine<br />

echte Passion war, interessieren<br />

ihn auch die Berichte aus den Parlamenten<br />

der Region.<br />

Aus Albert Hofs Sicht muss das<br />

Lokale noch mehr auf der ersten<br />

Seite stattfinden, weil die überregionale<br />

Politik <strong>und</strong> der Sport oft in<br />

den elektronischen Medien „abgefrühstückt“<br />

seien. Außerdem<br />

wünscht er noch mehr Berichte<br />

über die Schulen im Kreis. „Das interessiert<br />

sicher auch die Eltern.“<br />

Hans Höfler sind dagegen<br />

manchmal zu viele Bilder auf den<br />

Seiten. „Wenn ich Bilder sehen will,<br />

lese ich eine Illustrierte“, stimmt<br />

ihm Rainer Miltenberger zu. Bisweilen<br />

gelangweilt ist Pfarrer<br />

Höfler von allzu ausführlichen goldenen<br />

Hochzeiten – im Gegensatz<br />

zu Hof <strong>und</strong> Miltenberger. Einigkeit<br />

besteht indes darin, Vereinsankündigungen<br />

nach Möglichkeit zu bündeln.<br />

Ganz weglassen will die Vereinsberichterstattung<br />

allerdings<br />

keiner. Leuchtendes Vorbild könne<br />

das „Kurz & Bündig“ aus den Parlamenten<br />

sein. Hof wünscht sich die<br />

Kurzmeldungen auch für den<br />

Kreistag (Anm. d. Red.: Diese Anregung<br />

wurde bereits umgesetzt).<br />

„Es ist erstaunlich, wie oft die<br />

GNZ schon tot gesagt wurde, vor<br />

allem aus dem Hanauer Raum“,<br />

sagt Albert Hof. Dennoch sei es mit<br />

optimistischem Lebensgefühl <strong>und</strong><br />

journalistischem Können gelungen,<br />

eine echte Main-Kinzig-Zeitung<br />

ins Leben zu rufen. Und Rainer<br />

Miltenberger ergänzt: „Ohne<br />

die GNZ würden wir ganz schön<br />

was vermissen.“<br />

+ + + Quarzschmelze Hanau: Wasserkessel-Explosion<br />

ist bis weit ins Kinzigtal zu hören + + + Gondsrother<br />

Beco Wellpappenfabrik steht in Flammen (Foto)<br />

+ + + Bad Orber SPD-Chef Toni Prehler gesteht Stasi-Vergangenheit<br />

+ + + Tragischer Unfall sorgt für<br />

die vorübergehende Einstellung des Bad Orber Kleinbahn-Betriebs<br />

+ + + Hürdenläufer Harald Schmid beendet<br />

seine Leichtathletik-Karriere + + + Gr<strong>und</strong>stein<br />

für Alten- <strong>und</strong> Pflegeheim in Birstein gelegt<br />

+ + + Rot-Grüner Sieg bei der Landtagswahl + + +<br />

Hubert Müller wird Landratskandidat der CDU + + +<br />

Geplantes Flüchtlingslager in der Coleman-Kaserne<br />

sorgt für Ausländerfeindlichkeit + + +<br />

Thomas Welz<br />

Chefredakteur<br />

Alter: 38<br />

Lieblingslektüre: Hermann Hesse <strong>und</strong> Max Frisch,<br />

zuletzt Markus Werner <strong>und</strong> Martin Suter<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Frankreich<br />

Schönster Fleck im MKK: Ramholz<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... Loriot<br />

Was mich nervt: Das Einknicken vor der eigenen Sprache<br />

durch die Rechtschreibreform<br />

Christine Hofmann<br />

Mediaberaterin (Freigericht)<br />

Alter: 26<br />

Lieblingslektüre: „Drei Minuten mit der Wirklichkeit“ von<br />

Wolfram Fleischhauer, zurzeit „Neun<br />

Nächte“ von Bernardo Carvalho<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Brasilien, vor allem Rio de Janeiro <strong>und</strong><br />

die schöne Region Bahia; außerdem die<br />

spanische Insel Ibiza<br />

Schönster Fleck im MKK: Müllerwiese <strong>und</strong> Altstadt von Gelnhausen<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ...niemand Bestimmtem. Mich interessieren<br />

Stars <strong>und</strong> Sternchen sehr wenig. Fre<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Familie stehen bei mir an erster Stelle,<br />

<strong>und</strong> Bier ist sowieso nicht so mein Ding.<br />

Was mich nervt: Momentan gar nichts! Bin zwar ein<br />

Mensch, der manchmal zu viel meckert,<br />

aber mal Hand aufs Herz: Das, was uns<br />

im Leben voranbringt, sind Optimismus,<br />

der Glaube an sich selbst <strong>und</strong> Ziele!<br />

Katja Weingärtner<br />

GNZ-Verkauf, Vertrieb<br />

Alter: 38<br />

Lieblingslektüre: Kochbücher<br />

Bevorzugtes Reiseziel: USA<br />

Schönster Fleck im MKK: Zu Hause mit Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en in<br />

Niedermittlau<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... Horst Schlämmer alias Hape Kerkeling<br />

Was mich nervt: Streit <strong>und</strong> schlechtes Wetter<br />

Der Golfkrieg<br />

bricht aus<br />

Im Januar bricht der Golfkrieg aus.Viele verfolgen<br />

das Geschehen gebannt an den Fernsehbildschirmen.<br />

Die Folgen des Krieges sind bis in den Main-<br />

Kinzig-Kreis spürbar: Der Landtagswahlkampf<br />

wird kurz vor dem Stichtag abgebrochen, viele karnevalistische<br />

Veranstaltungen abgesagt. Die Narren<br />

im Kreis sind sich jedoch uneins. Die Faschingssitzungen,<br />

die stattfinden, sind äußerst gut besucht.


Seite 6 Januar <strong>20</strong>08<br />

<strong>20</strong> JAHRE<br />

Esther Ruppert-Lämmer<br />

Redakteurin (Gelnhausen)<br />

Alter: 28<br />

Lieblingslektüre: Die TAZ, „Cicero“<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Skandinavien<br />

Schönster Fleck im MKK: Der Pfaffenweg in Gelnhausen<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... Helmut Schmidt <strong>und</strong> Roman Herzog<br />

Was mich nervt: Zu kleine Parkplätze, Politiker ohne<br />

Humor<br />

Ronald Schmidt<br />

Vertriebsleiter<br />

Alter: 47<br />

Lieblingslektüre: „Heut ist mein bester Tag“ von<br />

Arthur Lassen<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Mallorca<br />

Schönster Fleck im MKK: Niedermittlau mit Blick auf den Bergkopf<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ...Thomas Gottschalk<br />

Was mich nervt: Die Falschheit mancher Zeitgenossen<br />

Klaus Schmitt<br />

Mediaberater (Gelnhausen <strong>und</strong> Linsengericht)<br />

Alter: 47<br />

Lieblingslektüre: „Das Dschungelkind“ von Sabine Kuegler<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Im Sommer in den Süden: Ägypten oder<br />

Kanaren<br />

Schönster Fleck im MKK: Freigericht<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... vielen netten Leuten<br />

Was mich nervt: Spritpreise <strong>und</strong> Energiekosten<br />

1992<br />

+ + + Wassernotstand im August + + + Gesamtschule<br />

Freigericht wird zur Kopernikusschule Freigericht<br />

(Foto) + + + Bruch der rot-grünen Koalition im<br />

Kreistag wegen Mülldeponie-Plänen + + + Großenhäuser<br />

Firma Hosenkrebs stellt Textilien-Produktion<br />

ein + + + Amerikaner kündigen Rückzug vom Bernbacher<br />

Munitionsdepot an + + + Rüdiger Fuchs neuer<br />

Kurdirektor in Bad Soden-Salmünster + + + Rudolf<br />

Walther erhält das B<strong>und</strong>esverdienstkeuz + + +<br />

Dieter Bohlens Auftritt in Horbach wird ein Flop +<br />

+ + Gerhard Gleis neuer Direktor der Gesamtschule<br />

Wächtersbach + + +<br />

Die aktuellsten Neuigkeiten,<br />

die spannendsten Geschichten<br />

<strong>und</strong> die schönste<br />

Werbung durch Anzeigen sind<br />

nichts, wenn die Zeitung nicht<br />

beim Leser ankommt. Dafür sorgt<br />

Vertriebsleiter Ronald Schmidt<br />

mit seinem Team <strong>und</strong> den zahlreichen<br />

Austrägern in jedem Ort. Die<br />

Verteilung ist Tag für Tag eine logistische<br />

Meisterleistung <strong>und</strong> heute<br />

wie vor <strong>20</strong> Jahren ein Knochenjob.<br />

Als Ronald Schmidt die Leitung<br />

des Vertriebs übernahm, gab es<br />

die GNZ bereits. „Mein Vorgänger<br />

hat mir ein schweres<br />

Erbe hinterlassen“,<br />

blickt Schmidt zurück.<br />

In der Verteilung<br />

klemmte es zeitweise,<br />

weil noch Austräger<br />

fehlten, aber ständig<br />

neue Abonnentengeworben<br />

wurden.<br />

Einzelne Zeitungen<br />

mussten<br />

zum Teil per Taxi<br />

ausgeliefert werden.<br />

Gleichzeitig<br />

musste Woche für<br />

Woche der „Gelnhäuser<br />

Bote“ in alle Haushalte<br />

zugestellt werden. Hinzu kam<br />

der immense Konkurrenzdruck,<br />

denn das Wachsen der GNZ wurde<br />

von den Verlegern der etablierten<br />

Blätter nicht gerne gesehen.<br />

Verleger Ehrhard <strong>Naumann</strong> <strong>und</strong><br />

Vertriebschef Ronald Schmidt hatten<br />

sich ein Ziel gesetzt: Die GNZ<br />

sollte zur größten Zeitung in der<br />

Egal ob die Sonne brennt<br />

oder der Schnee einen halben<br />

Meter hoch liegt,<br />

GNZ-Austräger Heinrich Link<br />

bringt seit Beginn an die GNZ zu<br />

den Abonnenten. Er ist nicht nur<br />

Austräger der ersten St<strong>und</strong>e, hat<br />

bereits vor 32 Jahren begonnen,<br />

den „Gelnhäuser Boten“ in seinem<br />

Dorf zu verteilen, sondern er ist<br />

auch der dienstälteste GNZ-Austräger<br />

<strong>und</strong> die personifizierte Zuverlässigkeit.<br />

Morgens um 5 Uhr beginnt der<br />

Arbeitstag von Heinrich Link. Bereits<br />

um 4.15 Uhr steht er auf <strong>und</strong><br />

gönnt sich eine Tasse Kaffee. Dann<br />

liegen seine 52 GNZ-Exemplare,<br />

die er in Lichenroth zu verteilen<br />

hat, auch schon vor seiner Tür.<br />

Während er im Sommer mit den<br />

Hühnern aufsteht <strong>und</strong> um diese<br />

Zeit den angenehm kühlen Morgen<br />

genießen kann, ist im Winter<br />

noch tiefste Nacht. Dann hat Link<br />

mit Schnee <strong>und</strong> Eis zu kämpfen,<br />

die im Birsteiner Oberland auf<br />

knapp über 400 Metern Höhe<br />

ständiger Begleiter sind. „Auch im<br />

Bei Wind <strong>und</strong> Wetter<br />

die Zeitungsrohre gefüllt<br />

Seit der ersten Ausgabe trägt Heinrich Link in Lichenroth die GNZ aus<br />

Aufruhr um das<br />

Flüchtlingslager<br />

Der Main-Kinzig-Kreis ist<br />

seine Westentasche<br />

Ronald Schmidt zieht seit fast <strong>20</strong> Jahren die Fäden im GNZ-Vertrieb<br />

Region werden. Beide<br />

stürmten diesem Ziel<br />

als leuchtende Vorbilder<br />

entgegen.<br />

Für Ronald<br />

Schmidt bestand<br />

der Alltag in dieser<br />

Zeit meistens aus<br />

16 St<strong>und</strong>en Arbeit<br />

<strong>und</strong> vier St<strong>und</strong>en<br />

Die Pläne des Landes, in den Räumen der ehemaligen<br />

Coleman-Kaserne ein Flüchtlingslager einzurichten,<br />

sorgen für Aufruhr.Auch Bonn stimmt diesen<br />

Plänen zu. Zunächst ziehen 280 Flüchtlinge<br />

ein, im Hochsommer kündigt das Land weitere<br />

1000 Flüchtlinge an – 500 waren vereinbart.<br />

Landrat Karl Eyerkaufer stellt sich demonstrativ<br />

vor das Kasernentor, als einer der Busse eintrifft.<br />

Die Polizei verhindert, dass Jugendliche einen<br />

Brandsatz auf die Flüchtlingsunterkunft<br />

werfen. In Hanau demonstrieren 3 000<br />

Menschen gegen rechtsradikale Gewalt.<br />

Schlaf, den er am Sonntag nachholte,<br />

falls es die Arbeit zuließ. Oft<br />

mussten der Vertriebschef <strong>und</strong> seine<br />

Mitarbeiter die Zeitungen selbst<br />

austragen, weil es in manchen Orten<br />

noch keine Austräger gab.<br />

Abends widmeten sie sich dann<br />

noch der Abo-Werbung, klingelten<br />

Schnee habe ich die Zeitung bisher<br />

immer pünktlich ausgetragen“,<br />

sagt der Rentner nicht ohne<br />

Stolz.<br />

70 Jahre ist Heinrich Link inzwischen<br />

alt <strong>und</strong> erfreut sich bester<br />

Ges<strong>und</strong>heit.<br />

Morgens an die<br />

frische Luft zu<br />

kommen sei<br />

sein Rezept für<br />

ein intaktes Immunsystem.<br />

Seit vielen Jahren<br />

hatte er weder<br />

Schnupfen<br />

noch eine Grippe.<br />

In <strong>20</strong> Jahren<br />

GNZ hat er sich<br />

niemals krank<br />

gemeldet. „Man<br />

muss unverwüstlich<br />

sein,<br />

um diese Arbeit<br />

zu machen.“<br />

Nur einmal hat<br />

er im wahrsten<br />

Sinne des Wortesdaniedergelegen.<br />

Auf<br />

1993<br />

an jeder Haustür. Dabei<br />

erlebten sie Kritik <strong>und</strong><br />

Lob in extremen Formen.<br />

„Wir wurden<br />

manchmal aufs<br />

Übelste beschimpft<br />

<strong>und</strong> ein paar Minuten<br />

später mit Lob<br />

überschüttet.“ Der<br />

Wirt des „Flörsbacher<br />

Hofes“ lud ihn <strong>und</strong><br />

seinen Kollegen<br />

Klaus Schmitt<br />

zum Essen<br />

ein.<br />

Andererseits<br />

habe der Jossgründer<br />

Altbürgermeister Korn einen<br />

Schlappen nach Klaus<br />

Schmitt geworfen, weil er sich am<br />

Morgen über einen Artikel in der<br />

GNZ geärgert hatte. Doch der Ehrenmann<br />

entschuldigte sich am<br />

nächsten Tag. In dieser Zeit befand<br />

sich die Vertriebsabteilung noch in<br />

Schnee <strong>und</strong> Eis war er<br />

ausgerutscht <strong>und</strong> gestürzt.<br />

Link brach<br />

sich zwei Rippen.<br />

„Wochenlang hatte<br />

ich Schmer-<br />

+ + + Robert Ruppel wird Bürgermeister in Jossgr<strong>und</strong><br />

+ + + Stasi-Verdacht gegen den ehemaligen Hanauer<br />

B<strong>und</strong>estagsabgeordneten Gerhard Flämig + + + Gelnhäuser<br />

Burckhardthaus feiert 100. Geburtstag (Foto)<br />

+ + + Umstrittenes Wächtersbacher Frauenhaus<br />

öffnet seine Pforten + + + Theo Ratzka bleibt Bürgermeister<br />

in Linsengericht + + + Brandstiftung:<br />

Kinzighalle Roth in Flammen + + + Müllchaos dank<br />

Dualem System + + + ICE rast in Hailer in Gleisarbeitergruppe:<br />

zwei Tote + + + Rudolf Walther zum<br />

einzigen Gründauer Ehrenbürger ernannt + + +<br />

einer umgebauten Garage in Altenmittlau.<br />

Das sei nicht weiter<br />

schlimm gewesen, da die meisten<br />

Mitarbeiter ohnehin den ganzen<br />

Tag auf Achse waren. Die GNZ<br />

wurde damals noch in Wetzlar gedruckt.<br />

„Zwei- bis dreimal in der<br />

Woche bin ich nachts dorthin gefahren.<br />

Mal fehlte eine <strong>Druck</strong>platte,<br />

mal gab es andere technische<br />

Probleme.“ Vor <strong>20</strong> Jahren war die<br />

Computertechnik noch nicht so<br />

weit fortgeschritten, dass die Dateien<br />

über schnelle Datenleitungen<br />

hätten übermittelt werden<br />

können. Ein Fahrer packte die<br />

druckfertigen Filme ins Auto <strong>und</strong><br />

raste damit in die Stadt an der<br />

Lahn – bei Nebel, Regen, Schnee<br />

oder Glatteis. Der Fahrer war fast<br />

immer pünktlich in der <strong>Druck</strong>erei<br />

<strong>und</strong> brachte die Zeitungen stets sicher<br />

mit zurück nach Freigericht.<br />

Apropos Glatteis. An einem Tag<br />

mit Blitzeis in der Nacht verunglückten<br />

sechs von sieben Kurierfahrern.<br />

Ähnliches Pech hatte ein<br />

GNZ-Fahrer, der mit seinem Wagen<br />

innerhalb von drei Tagen zwischen<br />

Waldensberg <strong>und</strong> Wittgenborn<br />

gleich zwei kapitale Keiler<br />

erlegte <strong>und</strong> damit zwei Totalschäden<br />

produzierte.<br />

Für eine Verzögerung bei der<br />

Auslieferung sorgte ein anderer<br />

Fahrer. Der wähnte nachts zwischen<br />

Altenmittlau <strong>und</strong> Niedermittlau<br />

seinen Vertriebsleiter hinter<br />

sich <strong>und</strong> versuchte ihn durch<br />

das Fahren von Schlangenlinien<br />

davon in Kenntnis zu setzen, dass<br />

er die Verfolgungsfahrt durchschaut<br />

habe. Er w<strong>und</strong>erte sich<br />

zen“, berichtet er von seinem<br />

Leid. Die GNZ verteilt hat er<br />

trotzdem. „Er fuhr das Auto<br />

<strong>und</strong> sein Sohn steckte die<br />

Zeitungen in die Rohre.“<br />

Früher arbeitete<br />

Link auf dem Bau<br />

<strong>und</strong> war<br />

nicht schlecht, als der vermeintliche<br />

Kollege ihn überholte <strong>und</strong><br />

ihm aus einem grün-weißen Wagen<br />

die Kelle „Stopp! Polizei!“<br />

vorhielt. Die Ordnungshüter<br />

mochten dessen Beteuerungen<br />

nicht glauben, sondern vermuteten,<br />

dass Alkohol im Spiel gewesen<br />

sei. Erst als der Fahrer ins<br />

Röhrchen geblasen hatte, dieses<br />

aber 0,0 Promille anzeigte, durfte<br />

er nach einer strengen Ermahnung<br />

weiterfahren.<br />

Gerne erinnert sich Ronald<br />

Schmidt an die „Schlachtfeste“<br />

<strong>und</strong> „Dämmerschoppen“ der<br />

GNZ. „Ich feiere gerne mit den<br />

Leuten, es ist immer wieder ein<br />

riesiger Spaß.“ Das erste<br />

„Schlachtfest“ fand seinerzeit in<br />

Mauswinkel statt. Die Bürger waren<br />

begeistert <strong>und</strong> entrissen den<br />

Werbern förmlich die Abo-Scheine.<br />

Die überschwängliche Feier<br />

endete tief in der Nacht nach ausschweifendem<br />

Alkoholgenuss,<br />

sodass das GNZ-Team die Heimfahrt<br />

in der Regel mit dem Taxi<br />

antreten musste.<br />

„Ich habe mein ganzes Leben auf<br />

die GNZ ausgerichtet“, sagt Ronald<br />

Schmidt. Möglich sei dies nur<br />

durch zwei Dinge: Zum einen verbindet<br />

Schmidt eine Fre<strong>und</strong>schaft<br />

mit Verleger Ehrhard <strong>Naumann</strong>,<br />

die von unbedingtem Vertrauen geprägt<br />

ist. „Er lässt mir freie Hand.<br />

Ich weiß das zu schätzen <strong>und</strong> nutze<br />

es im Sinne des Unternehmens.“<br />

Zum anderen ist es Ronald<br />

Schmidts Frau: „Sie steht hinter<br />

mir <strong>und</strong> meiner Arbeit <strong>und</strong> – wenn<br />

nötig – schützend vor mir.“<br />

Sprengmeister. Nebenbei führte er<br />

eine Landwirtschaft. Nach einem<br />

Arbeitsunfall wurde der dienstälteste<br />

GNZ-Austräger Frührentner<br />

<strong>und</strong> suchte eine Aufgabe. Deshalb<br />

begann er morgens die Zeitungen<br />

auszutragen.<br />

„Ich kenne im Dorf jeden H<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> seinen Halter <strong>und</strong> weiß, wie<br />

ich mich zu verhalten habe.“<br />

Ernstlich gebissen wurde Link<br />

noch nie, aber verrissene Hosen<br />

gab es schon das eine oder andere<br />

Mal.<br />

Heinrich Link erinnert sich gerne<br />

an die „Großereignisse“ in Lichenroth<br />

wie den „GNZ-Dämmerschoppen“,<br />

doch auch schwere Unfälle<br />

haben sich eingeprägt. Vor<br />

mehr als zehn Jahren stürzte bei<br />

Bermuthshain ein Flieger ab. Damals<br />

gab es vier Tote.Vor zwei Jahren<br />

stürzte ein Flugzeug auf einen<br />

Lichenröther Acker; zwei Insassen<br />

kamen ums Leben.<br />

Urlaub gönnt sich Heinrich Link<br />

in der Regel nur in der Weihnachtszeit.<br />

„Dann will auch ich<br />

mal meine Ruhe haben <strong>und</strong> ausschlafen.“<br />

Knapper Sieg für<br />

Eyerkaufer<br />

Wahljahr: Die SPD verliert bei der Kommunalwahl<br />

im Kreis an Boden. Die Verluste gehen nicht zu<br />

Gunsten der CDU, sondern der Reps. Kurz darauf<br />

folgen die Landratswahlen: Amtsinhaber Karl<br />

Eyerkaufer (SPD) siegt knapp mit 50,75 Prozent<br />

der Stimmen gegen Christdemokrat Hubert Müller.<br />

Der Verlierer darf zum Trost den Posten des<br />

Vizelandrats übernehmen.


Januar <strong>20</strong>08 Seite 7<br />

<strong>20</strong> JAHRE<br />

Inge Weß<br />

Sekretärin der Geschäftsführung<br />

Alter: 50<br />

Lieblingslektüre: Spannendes, Fesselndes, zurzeit<br />

Rowling <strong>und</strong> Mankell<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Borkum, außerdem möchte ich<br />

noch all die schönen Flecken<br />

Deutschlands kennen lernen.<br />

Schönster Fleck im MKK: Bei schönem Wetter auf dem<br />

Balkon unserer Wohnung am<br />

Waldrand von Gelnhausen,<br />

Panoramaweg Gelnhausen<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... den Mitgliedern meiner<br />

Lieblingsband „Chicago“ (zwei<br />

Fliegen mit einer Klappe:<br />

vielleicht fangen sie dann auch<br />

nach drei Bier an, zu musizieren)<br />

Was mich nervt: Ungerechtigkeit <strong>und</strong> vom<br />

„grünen Tisch“ aus getroffene,<br />

unüberlegte Entscheidungen<br />

1994<br />

+ + + <strong>Pressehaus</strong> <strong>Naumann</strong><br />

beginnt mit dem<br />

Umbau des Kasernengeländes<br />

in Gelnhausen<br />

(Foto) + + + Vier<br />

Amtsinhaber gewinnen<br />

Bürgermeisterwahlen:<br />

Döring, Michaelis,<br />

Traxel <strong>und</strong> Franz + + +<br />

Kreishandwerksmeister<br />

Friedel Gold stirbt -<br />

ärztlicher Kunstfehler<br />

in Schlüchtern die<br />

Ursache? + + + Rüdigheimer<br />

Sozialdemokrat<br />

Lothar Klemm wird hessischerWirtschaftsminister<br />

+ + + Margret<br />

Härtel siegt knapp bei<br />

Bürgermeisterwahl in<br />

Hanau + + + Fürsten<br />

verkaufen das Wächtersbacher Schloss: Luxus-Altersheim<br />

geplant + + + Aufgedeckt: Bad Orb betrügt<br />

Wiesbaden mit falschen Übernachtungszahlen + + +<br />

Niedermittlauer Friedhof von Jugendlichen verwüstet<br />

+ + + Brandsatz fliegt auf Haus einer kurdischen<br />

Familie in Pfaffenhausen + + + Rothenberger<br />

Firma Wibau geht pleite + + +<br />

Wir sind die Zeitung !<br />

Die Belegschaft des <strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong>es <strong>Naumann</strong> im GNZ-Kultursaal in Gelnhausen<br />

Nora Kniege<br />

Sekretärin der Geschäftsführung<br />

Alter: 60<br />

Lieblingslektüre: Partituren / Ephraim Kishon,<br />

Eugen Roth<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Deutschland / Europa<br />

Schönster Fleck im MKK: Hirschbornteiche,<br />

Schloss Ramholz, Schloss<br />

Philippsruhe, Siebenmühlental,<br />

die „Heustruth“<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... Fre<strong>und</strong>en – aber Rotwein<br />

Was mich nervt: Call-Center-Anrufe,Werbe-<br />

E-Mails, die Augenwischerei der<br />

Politiker bei den Gesetzesänderungen,<br />

die negativen<br />

Auswirkungen durch die<br />

Ges<strong>und</strong>heitsreform<br />

Filz-Skandal<br />

im Kreis<br />

Polizisten der Sonderkommission „Filz“ betreten<br />

Anfang des Jahres zeitgleich mehrere Rathäuser im<br />

Kreis, verhören Bedienstete, stellen r<strong>und</strong> 800<br />

Aktenordner sicher. Das Gelnhäuser Ingenieurbüro<br />

Häfner <strong>und</strong> Öfner soll sich selbst <strong>und</strong> mindestens<br />

einem Betrieb Aufträge zugeschanzt haben – durch<br />

Bestechung. Auch die Bürgermeister von Wächtersbach<br />

<strong>und</strong> Flörsbachtal, Rainer Krätschmer <strong>und</strong><br />

Horst Sakschewski, geraten in den Sog der<br />

Ermittlungen. Es bleibt bei dem Verdacht.<br />

Elke Gelszinnis<br />

Stellvertretende Anzeigenleiterin<br />

Alter: 57<br />

Lieblingslektüre: Mary Higgens Clark<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Sonnige Ziele<br />

Schönster Fleck im MKK: „Paradies“ in Roth<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... Meine wenige Freizeit gehört<br />

der Familie.<br />

Was mich nervt: Die unfähigen, trägen,<br />

widersprüchlichen <strong>und</strong><br />

selbstherrlichen Politiker<br />

1995<br />

+ + + Werner Gölz bleibt Bürgermeister in Brachttal<br />

+ + + Gasexplosion in Altenhaßlau fordert zwei<br />

Opfer (Foto) + + + Bad Orber Kleinbahn-Verkehr wird<br />

eingestellt + + + Werner Gottlieb neuer Bürgermeister<br />

in Birstein + + + SV-Bernbach-Ehrenvorsitzender<br />

Karl Trageser stirbt bei Kutschen-Unfall + + +<br />

Bad Orb verkauft Kurhaus-Hotel, mietet es zurück +<br />

+ + Horst Sakschewski bleibt Rathauschef in Flörsbachtal<br />

+ + + Cesna-Absturz in Gelnhausen: zwei Tote<br />

+ + + Rainer Krätschmer erst vor Gericht, dann<br />

Wahlsieger + + + McDonalds darf in Lieblos bauen +<br />

+ +<br />

Einige Mitarbeiter fehlen urlaubs- oder krankheitsbedingt.<br />

Johanna Röder<br />

Teamleiterin Key-Account<br />

Alter: 45<br />

Lieblingslektüre: Dokumentationen über andere<br />

Kulturen<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Österreich<br />

Schönster Fleck im MKK: Fernblick in Freigericht-Neuses<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... meinen Fre<strong>und</strong>en aus<br />

Österreich, die ich leider viel<br />

zu selten sehe.<br />

Was mich nervt: Lügen, schlechte Laune <strong>und</strong><br />

Missmut<br />

Pipa will Müll in<br />

Granulat verwandeln<br />

Kreisbeigeordneter Erich Pipa schlägt als Lösung<br />

für die Mülldiskussion im Kreis eine Konversionsanlage<br />

vor. Diese Verbrennungsanlage soll den Müll<br />

in ein Granulat verwandeln, ohne Gestank <strong>und</strong> Abgase.<br />

Wirtschaftsminister Lothar Klemm stellt ein<br />

Forschungszentrum in Aussicht, das die revolutionäre<br />

Anlage wissenschaftlich begleiten soll.<br />

Nicht alle Bürger finden die Anlage gut. Allerdings<br />

scheitert ein Versuch, ein Bürgerbegehren ins<br />

Leben zu rufen.


Seite 8 Seite 9<br />

<strong>20</strong> JAHRE<br />

11.30 Uhr<br />

Recherche <strong>und</strong> Layout gehören für<br />

die Redakteure der GNZ genauso<br />

zum Arbeitsalltag wie Interviews<br />

<strong>und</strong> Pressekonferenzen.Termine gibt<br />

11.00 Uhr<br />

Nachdem der erste Schwung Post<br />

<strong>und</strong> E-Mails verteilt ist, sichtet jeder<br />

Redakteur sein Material. Es gilt, bis<br />

Mittag den Seitenumfang abzuschätzen<br />

– sprich, sagen zu können, Gelnhausen<br />

braucht eine Seite, Grün-<br />

9.30 Uhr<br />

7.00 Uhr<br />

Die Damen im Verlagssekretariat<br />

haben Dienstbeginn. Rita Mohr,<br />

Christiane Reus, Christiane Tögel<br />

<strong>und</strong> ein(e) Auszubildende(r) arbeiten<br />

in Schichten, um die Flut an Briefpost,<br />

Faxen <strong>und</strong> E-Mails bewältigen<br />

zu können.<br />

„An intensiven Tagen kommen<br />

mehrere H<strong>und</strong>ert E-Mails <strong>und</strong> darüber<br />

hinaus Postsendungen <strong>und</strong> Faxe<br />

bei uns an, da heißt es: Ruhe bewahren<br />

<strong>und</strong> konzentriert vorgehen“, sagt<br />

Rita Mohr. Zumal ständig das Telefon<br />

klingelt. Am anderen Ende der<br />

Redakteure vor Ort<br />

es den ganzen Tag über: von früh am<br />

Morgen, zum Beispiel an Schulen,<br />

bis spät in die Nacht, wie etwa bei<br />

Stadtverordnetensitzungen.<br />

Journalistischer Alltag: GNZ-Redakteurin Tanja Bruske-Guth bei einem<br />

Termin in Gründau.<br />

GNZ-Mediaberaterin Traudel Müller beim K<strong>und</strong>engespräch mit Matthias<br />

Sinsel, dem Geschäftsführer der Firma Holz Sinsel GmbH in Biebergemünd-Roßbach.<br />

Wie die GNZ entsteht: Ein ganz normaler Produktionstag<br />

dau/Linsengericht ebenfalls, der Vogelsberg<br />

braucht heute zwei <strong>und</strong> so<br />

weiter.<br />

Im Rahmen dieses Prozesses müssen<br />

die Zeitungsmacher auch Termine<br />

bedenken, die am selben Abend<br />

10.00 Uhr<br />

Jetzt beginnt das eigentliche Zeitungmachen.<br />

Die ab circa 10 Uhr<br />

eintreffenden Redakteure legen am<br />

Computer Seiten in ihren Ressorts<br />

an. Produziert wird mittels des<br />

Ganzseitenumbruchs: Das heißt,<br />

dass der Redakteur im Laufe des Tages<br />

Bilder, Bildunterschriften <strong>und</strong><br />

Texte wie bei einem Puzzlespiel zu<br />

einem großen Ganzen zusammenfügt.<br />

Jeweils ein Kollege ist für das telefonische<br />

Einholen der Polizeimel-<br />

Besuch beim Anzeigenk<strong>und</strong>en<br />

Die Maschinerie rollt an<br />

Leitung: K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Leser, die Fragen<br />

oder Anregungen haben.<br />

Zwischendurch leiten die Damen<br />

die Posteingänge an die verschiedenen<br />

Abteilungsleiter <strong>und</strong> an die Ressorts<br />

weiter, in welche die Redaktion<br />

aufgeteilt ist.<br />

Fahrer Alfred Mathie bringt morgens<br />

die Post, außerdem geht eine<br />

Flut von E-Mails <strong>und</strong> Faxen im Redaktionssekretariat<br />

ein.<br />

12.30 Uhr<br />

Das große Planen <strong>und</strong> Disponieren<br />

Chefredakteur Welz fragt bei seinen<br />

Redaktionskollegen den Seitenumfang<br />

ab.Wenn er weiß, wie viele<br />

Lokalseiten für den nächsten Tag<br />

veranschlagt werden, bespricht er<br />

sich mit dem Planer, die den Seitenplan<br />

für die kommende GNZ-Ausgabe<br />

erstellt. Hier müssen jeden Tag<br />

spezifische Besonderheiten bedacht<br />

Komplexes Arbeiten in Parallelwelten<br />

stattfinden <strong>und</strong> noch aktuell ins<br />

Blatt müssen. Hier gilt es, auf der<br />

Seite entsprechenden Platz „freizuschlagen“.<br />

Die Redakteure arbeiten<br />

in einer Parallelwelt: Sie schreiben<br />

selbst Artikel, koordinieren zwi-<br />

Die GNZ finanziert sich neben<br />

Erlösen aus Leser-Abonnements in<br />

erster Linie über die Anzeigen –<br />

<strong>und</strong> die kommen keineswegs von alleine<br />

in die Zeitung. Ein Team von<br />

Mediaberatern hält ständigen Kontakt<br />

zu Anzeigenk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> solchen,<br />

die es noch werden sollen. Die<br />

werden (siehe Bericht auf Seite 10).<br />

Insbesondere gilt es, auf die Wünsche<br />

der Anzeigenk<strong>und</strong>en einzugehen<br />

<strong>und</strong> die entsprechenden Platzierungen<br />

zu berücksichtigen. Bis die<br />

Redakteure ihren Seitenplan bekommen,<br />

wird es nicht selten 14 Uhr<br />

– je nachdem, wie schwierig sich das<br />

Planen gestaltet.<br />

Andreas Cornelius disponiert die Anzeigen-Platzierungen.<br />

schendurch Termine der freien Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> recherchieren zum Teil<br />

komplexe Sachverhalte. Oder anders<br />

ausgedrückt: Wer bei der GNZ<br />

beschäftigt ist, arbeitet stets auf<br />

mehreren Baustellen gleichzeitig.<br />

Startschuss zur Tagesproduktion<br />

dungen in Gelnhausen, Bad Orb <strong>und</strong><br />

Schlüchtern eingeteilt.<br />

Die erste Seite des Lokalteils, auf<br />

der jeden Tag die wichtigsten Berichte<br />

<strong>und</strong> Meldungen landen, ist das<br />

„Schaufenster“ der gesamten Zeitung:<br />

Hier werden in aller Regel die<br />

herausragenden Themen platziert.<br />

Das sieht ein Redakteur auf dem<br />

Bildschirm, wenn er mit der Arbeit<br />

beginnt: die (noch) leere Zeitungsseite.<br />

8.30 Uhr<br />

Bei Chefredakteur Thomas Welz<br />

laufen alle Fäden zusammen. Er koordiniert<br />

die Arbeitsabläufe der<br />

14-köpfigen Redaktion. Eine ausgesprochen<br />

zeitaufwendige Aufgabe,<br />

die eine ganze Reihe von administrativen<br />

<strong>und</strong> organisatorischen Aufgaben<br />

beinhaltet.Vor diesem Hinter-<br />

Mediaberater stellen die Verbindungen<br />

zu Geschäftsleuten vor Ort her,<br />

bemühen sich darum, deren Wünsche<br />

<strong>und</strong> Bedürfnisse otimal zu erfüllen.<br />

Auch hier gilt: Nur Kompetenz<br />

<strong>und</strong> persönliche Nähe zum<br />

K<strong>und</strong>en führt zu einem echten Vertrauensverhältnis.<br />

Der Chef betritt<br />

die Kommandobrücke<br />

gr<strong>und</strong> ist es das A <strong>und</strong> O, dass sich<br />

der Chefredakteur jeden Tag aufs<br />

Neue einen Überblick über die aktuelle<br />

Nachrichten- <strong>und</strong> Terminlage<br />

verschafft, um entscheiden zu können,<br />

welche Aufmachung <strong>und</strong> welchen<br />

Umfang die nächste GNZ-Ausgabe<br />

haben soll.<br />

R<strong>und</strong> um die Uhr<br />

Von den Anfangsschritten bis zur Endstation Zeitungsrohr<br />

Diskretion bitte! Das Redaktionsgeheimnis<br />

ist<br />

auch bei der GNZ ein zentraler<br />

Bestandteil der<br />

journalistischen Arbeit.<br />

Mitunter bekommen Redakteure<br />

von Informanten<br />

brisantes Material zugespielt<br />

– beispielsweise<br />

aus dem politischen Leben.<br />

Mit diesen sensiblen<br />

Informationen wird verantwortungsvollumgegangen,<br />

der Informantenschutz<br />

hat oberste Priorität.<br />

5.30 Uhr<br />

13.00 Uhr<br />

In der Setzerei laufen die Aufträge<br />

auf, die der Anzeigen-Außendienst<br />

zuvor akquiriert hat <strong>und</strong> nun von<br />

den Mediengestaltern entsprechend<br />

der K<strong>und</strong>enwünsche „gesetzt“ werden.<br />

Auf Wunsch bekommt der Auftraggeber<br />

ein Korrekturfax, so werden<br />

etwaige Missverständnisse im<br />

einvernehmlichen Dialog von vornherein<br />

ausgeräumt.<br />

Luise Jakob beim Gestalten einer<br />

Geschäftsanzeige.<br />

Die Vertriebsmitarbeiter Peter Loos (links) <strong>und</strong> Jürgen Gertmann<br />

verladen die frisch gedruckte Zeitung zum Abtransport.<br />

Akribie bei der Anzeigengestaltung<br />

3.00 Uhr<br />

Die St<strong>und</strong>e<br />

des Vertriebs<br />

Austräger bringen die GNZ zum Leser<br />

Austräger Heinrich Dietz steckt frühmorgens in Wächtersbach<br />

die GNZ bei einem Abonnenten in das Zeitungsrohr.<br />

Nachdem die GNZ an die Verteilerpunkte<br />

ausgeliefert worden ist,<br />

beginnt ein Heer von Zeitungsausträgern<br />

des Vertriebs mit dem Verteilen<br />

der druckfrischen Zeitung in<br />

die Briefkästen der Abonnenten<br />

im Altkreis Schlüchtern über den<br />

Altkreis Gelnhausen bis hinein in<br />

den Altkreis Hanau sowie an die<br />

Einzelverkaufspunkte (Kioske,<br />

Warenhäuser usw.). Die GNZ ist<br />

zum guten Schluss beim Leser angekommen<br />

– <strong>und</strong> während der es<br />

sich am Frühstückstisch gemütlich<br />

macht, läuft (fast) schon wieder<br />

die Maschinerie für die nächste<br />

Ausgabe im Verlagssekretariat an.<br />

Jetzt schlägt die St<strong>und</strong>e des Vertriebs:<br />

Die neue Ausgabe muss gebündelt,<br />

verladen <strong>und</strong> zu den Zustellpunkten<br />

gebracht werden. Hier<br />

haben die Nachtarbeiter Hochkonjunktur.<br />

Der Zeitdruck nimmt<br />

nicht ab, denn die Zeitung muss<br />

zum Leser.<br />

1.30 Uhr<br />

Nach dem <strong>Druck</strong>vorgang folgt das<br />

maschinell gesteuerte Einlegen von<br />

0.30 Uhr<br />

Andruck mit<br />

Hochdruck<br />

14.00 Uhr<br />

18.00 Uhr<br />

Die GNZ wird angedruckt. Binnen<br />

<strong>20</strong> Minuten rattert die Auflage von<br />

10 000 Exemplaren durch die<br />

hochmoderne <strong>Druck</strong>maschine.<br />

Einlegen von<br />

Werbebroschüren<br />

Die ersten Seiten werden fertig,<br />

<strong>und</strong> das Korrektorat nimmt seine Arbeit<br />

auf. Die Aufgabe lautet: die Tageszeitung<br />

schon vor dem Andruck<br />

lesen <strong>und</strong> Fehler ausmerzen. Dieser<br />

Tätigkeit geht montags bis donnerstags<br />

in der Regel eine Dame nach, an<br />

Freitagen <strong>und</strong> Sonntagen sind es wegen<br />

des erhöhten Seitenaufkommens<br />

jeweils zwei Kolleginnen, die sich<br />

ihren Dienst bis in die Nachtst<strong>und</strong>en<br />

hinein teilen. Darüber hinaus gibt es<br />

ein Tages- <strong>und</strong> Anzeigenkorrektorat,<br />

das den Anzeigen- <strong>und</strong> Magazinteil<br />

der GNZ auf seine sprachliche Richtigkeit<br />

hin überprüft.<br />

Prospekten <strong>und</strong> Werbebroschüren in<br />

das „taufrische“ Produkt.<br />

Werbung in der Zeitung: Der GNZ werden regelmäßig Prospekte von<br />

Geschäftsk<strong>und</strong>en beigelegt.<br />

Der Chefredakteur ruft zur täglichen<br />

Redaktionskonferenz. Sie ist<br />

quasi die Zentralveranstaltung, in<br />

deren Rahmen die aktuelle Ausgabe<br />

ein Gesicht bekommt. Thomas Welz<br />

fragt die Themengestaltung in den<br />

einzelnen Ressorts ab <strong>und</strong> gewinnt<br />

so den Überblick, anhand dessen<br />

entschieden wird, wie die Titelseite<br />

aussieht.<br />

Am Ende jeder Konferenz steht die<br />

Blattkritik. Ein wöchentlich wechselnder<br />

Blattkritiker sagt seinen Kollegen,<br />

was in der gestrigen Ausgabe<br />

seiner Ansicht nach nicht gut gelaufen<br />

ist. Dieses Instrument der Qualitäts-<br />

<strong>und</strong> Selbstkontrolle ist bei der<br />

GNZ ein ebenso obligatorisches wie<br />

nützliches Element.<br />

Die Redaktionskonferenz verleiht<br />

der GNZ ihr Gesicht<br />

Die Blattmacher bei ihrer täglichen Zusammenkunft.<br />

Das Korrektorat geht<br />

auf Fehlersuche<br />

19.30 Uhr<br />

Bei Rosemarie Biba <strong>und</strong> ihren Korrektoratskollegen<br />

haben Fehler keine Chance.<br />

Spätdienst <strong>und</strong><br />

Redaktionsschluss<br />

Der Spätdienst – in diesem Fall Stephan Kümmel – hält die Stellung. Auf der<br />

Seite fehlt noch der Bericht über eine aktuelle Veranstaltung, die erst am<br />

späten Abend beendet ist.<br />

Die Redakteure geben ihre fertigen<br />

Seiten im Korrektorat ab <strong>und</strong><br />

beenden ihren Arbeitstag. Es bleibt<br />

allerdings jeden Abend ein Kollege<br />

in der Redaktion, der den Spätdienst<br />

versieht.<br />

Sein Auftrag: Unfälle, Brände oder<br />

sonstige relevante Ereignisse (beispielsweise<br />

den Ausgang politischer<br />

Sitzungen) aktuell aufbereitet ins<br />

Blatt zu bringen. Die „Spätschicht“<br />

in der Redaktion endet in der Regel<br />

Immer wieder sonntags<br />

Zwölf St<strong>und</strong>en Wahnsinn in der Sportredaktion<br />

Die Sechs-Tage-Woche ist Standard,<br />

Feiertage gibt es selten. Und<br />

auch am Tag des Herrn können sie<br />

nicht ruhen. Immer wieder sonntags<br />

schwitzen die Mitarbeiter der<br />

Sportredaktion besonders intensiv,<br />

um den Lesern montags einen Volltreffer<br />

aus bis zu 35 verschiedenen<br />

Sportarten zu servieren.<br />

Anpfiff des ganz normalen Wahnsinns<br />

ist um 10.30 Uhr. Sportchef<br />

Michael Heil sowie die Redakteure<br />

Dieter Geissler <strong>und</strong> Torben Frieborg<br />

beratschlagen: Haben die eher bescheidenen<br />

Auftritte des Handball-<br />

Regionalligisten TV Gelnhausen<br />

das Zeug zur großen Story? Was<br />

steckt wirklich hinter dem Finanzchaos<br />

des Fußball-Landesligisten<br />

SV Bernbach? Oder schafft es der<br />

Altenhaßlauer Weltklasse-Surfer<br />

Moritz Martin doch noch nach Peking?<br />

Während das Trio die Geschehnisse<br />

vom Samstag verfasst, laufen<br />

die freien Mitarbeiter ein. Spätestens<br />

ab 12 Uhr ist die Redaktion<br />

fest in Sportlerhand. Sie macht sich<br />

für den anstehenden Spieltag<br />

um 23.30 Uhr, dann ist Redaktionsschluss.<br />

Wenn die Aktualität es erfordert,<br />

kann der Redaktionsschluss bis<br />

1 Uhr nachts hinausgeschoben werden.<br />

Das ist beispielsweise bei B<strong>und</strong>es-<br />

oder Landtagswahlen der Fall.<br />

Diese Wahl-Ausgaben sind bei der<br />

Leserschaft Kult, weil sie ein<br />

Höchstmaß an Aktualität bieten,<br />

was auf dem regionalen Tageszeitungsmarkt<br />

einzigartig ist.<br />

warm. Die Top-Begegnungen in den<br />

diversen Fußballklassen sehen die<br />

„Mitspieler“ des GNZ-Teams live<br />

vor Ort, der große Rest wird<br />

anschließend eintelefoniert.<br />

Ab 16.45 Uhr glühen die Drähte<br />

– <strong>und</strong> aus circa 15 Kehlen hallt die<br />

alles entscheidende Frage: „Wie<br />

habt ihr gespielt?“ Aus vier Fußballkreisen<br />

wird in Wort <strong>und</strong> Bild<br />

berichtet. Von der D-Liga bis zur<br />

2. B<strong>und</strong>esliga sind das insgesamt<br />

29 Klassen, verteilt auf acht Seiten.<br />

Hinzu kommen Berichte über<br />

Handball, Tischtennis, Leichtathletik,<br />

Motorsport, Schwimmen <strong>und</strong><br />

andere saisonale Sportarten – die<br />

insgesamt nicht selten 14 Lokalseiten<br />

füllen.<br />

Um <strong>20</strong> Uhr beginnt die Auswahl<br />

der besten Nachrichten. Was muss<br />

auf die Titelseite: eher die Prügelei<br />

während eines Fußball-A-Liga-<br />

Spiels, oder ist der Siegeszug der<br />

Handball-Frauen der FSG Altenhaßlau/Niedermittlau<br />

eine Schlagzeile<br />

wert? Nach dieser Mini-Konferenz<br />

wird weiter recherchiert,<br />

geschrieben, aktualisiert <strong>und</strong> wie-<br />

17.00 Uhr<br />

Von morgens bis in den späten<br />

Nachmittag hinein sorgt die Texterfassung<br />

dafür, dass per Brief oder<br />

Fax eingesandte Manuskripte Eingang<br />

ins elektronische Redaktionssystem<br />

finden.<br />

Diese Texte werden von circa<br />

30 Damen in Wechselschichten mit<br />

großer Akribie erfasst, sodass die<br />

Vorlagen von der Redaktion weiterbearbeitet<br />

werden können.<br />

Wobei die Texterfassung nicht allein<br />

für die GNZ, sondern auch für<br />

die vielen Ausgaben des „Mittelhes-<br />

Die Damen aus der Texterfassung.<br />

21.30 Uhr<br />

Der Spätdienst in der <strong>Druck</strong>vorstufe<br />

beginnt, die vom Korrektorat<br />

überprüften GNZ-Seiten weiterzuverarbeiten.<br />

Zwei Kollegen<br />

stellen im<br />

CTP-Verfahren<br />

(Computer-to-<br />

der verworfen – weil am Abend oft<br />

nicht mehr stimmt, was am Morgen<br />

noch Tatsache war.<br />

Gegen 22 Uhr steht das Redaktions-Team<br />

schließlich kurz vor dem<br />

Abpfiff. Alle Artikel verfasst,<br />

die Seiten im<br />

Korrektorat,<br />

die E-Mails<br />

gecheckt<br />

16.00 Uhr<br />

Oberstes Gebot:<br />

Ständig<br />

aktualisieren!<br />

Allmählich nimmt die Zeitung Formen<br />

an, die Seiten füllen sich mit<br />

Texten, Bildern <strong>und</strong> Bildunterschriften.<br />

Die Kollegen telefonieren, recherchieren<br />

<strong>und</strong> aktualisieren.<br />

Oberste Maxime: Wenn es die Aktualität<br />

erfordert, wird die Zeitung<br />

bis in die späten Abendst<strong>und</strong>en umgebaut.<br />

Schließlich will der Leser<br />

wissen, was tags zuvor im Main-Kinzig-Kreis<br />

passiert ist – <strong>und</strong> zwar<br />

auch noch weit nach 16 Uhr.<br />

Die Texterfassung<br />

hat ihren Job erledigt<br />

sen-Boten <strong>und</strong> des „Neuen Marktes“<br />

tätig ist, die im <strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong><br />

<strong>Naumann</strong> erscheinen. Auch in<br />

der Texterfassung ist Flexibilität<br />

oberstes Gebot: Kommt kurz vor Feierabend<br />

noch etwas Brandaktuelles<br />

herein, wird ebenso schnell wie gewissenhaft<br />

abgetippt.<br />

Darüber hinaus sind einige der Damen,<br />

die eine gewisse Affinität zum<br />

Sport haben, in die Tabellen- <strong>und</strong><br />

Terminpflege der Sportredaktion<br />

eingeb<strong>und</strong>en – wo sie stets souverän<br />

„ihren Mann“ stehen.<br />

Die <strong>Druck</strong>vorstufe<br />

kommt ins Spiel<br />

Plate) <strong>Druck</strong>platten von jeder einzelnen<br />

Seite her, die danach in der<br />

<strong>Druck</strong>erei anhand des aktuellen Seitenplans<br />

montiert werden.<br />

Dieser hochmoderne Prozess ist etwa<br />

gegen Mitternacht abgeschlossen.<br />

Aus der fertigen Zeitungsseite wird per Mausklick eine <strong>Druck</strong>platte:<br />

Markus Mook <strong>und</strong> seine Kollegen sorgen dafür, dass bei der <strong>Druck</strong>vorstufe<br />

alles klappt.<br />

– es ist geschafft, Verlängerung<br />

ausgeschlossen. Die „normale“ Arbeitswoche<br />

kann beginnen.


Seite 10 Januar <strong>20</strong>08<br />

<strong>20</strong> JAHRE<br />

Peter Mayer<br />

Organisationsleiter<br />

Alter: 46<br />

Lieblingslektüre: Fiese <strong>und</strong> skurrile Geschichten, derzeit<br />

von Arto Paasilinna<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Kurzfristig mit dem Zelt dahin, wo es<br />

nicht regnet.Wenn das nicht eindeutig ist,<br />

mal wieder an die Nordsee<br />

Schönster Fleck im MKK: Tief im Spessart<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... jedem, der auch zuhören mag.<br />

Was mich nervt: Menschen mit Geld, aber ohne Zeit <strong>und</strong><br />

Anstand<br />

Michèle Lohrey<br />

Mediaberaterin (Vogelsberg)<br />

Alter: 42<br />

Lieblingslektüre: Nicolas Sparks<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Türkei<br />

Schönster Fleck im MKK: Wächtersbach – meine Heimatstadt<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... George Clooney<br />

Was mich nervt: Unpünktlichkeit<br />

Torben Frieborg<br />

Sportredakteur<br />

Alter: 31<br />

Lieblingslektüre: FAZ-Sonntagszeitung,<br />

„Kicker“ / Hajo Schumacher<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Ab auf die (Ski-)Piste<br />

Schönster Fleck im MKK: Sonnenwiese im Bad Orber Wildpark mit<br />

Blick auf den Spessart<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... Sprite<br />

Was mich nervt: Dass auch Männer Problemzonen haben.<br />

1996<br />

+ + + B<strong>und</strong>eskanzler Helmut Kohl nimmt per Knopfdruck<br />

die neue Rotationsanlage des <strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong>es<br />

<strong>Naumann</strong> in Betrieb + + + Heiko Kasseckert<br />

wird mit 26 Jahren in Langenselbold Hessens jüngster<br />

Bürgermeister + + + Polit-Skandal in Brachttal:<br />

CDU-Politiker Albrecht Ruth fordert im Kreistag<br />

Stockschläge für Asylanten + + + Diskussion um<br />

die Erweiterung der Golfplätze in Freigericht <strong>und</strong><br />

Jossgr<strong>und</strong> + + + Bad Orber posiert mit Vorderlader<br />

für die BILD-Zeitung: „Ich knall meine Mieter ab“<br />

+ + + Georg Meyer bleibt Bürgermeister in Gründau<br />

+ + + Ikea baut in Hanau + + + Grimmelshausen-Gymnasium<br />

nimmt 16 Millionen Mark teuren Anbau in Betrieb<br />

+ + +<br />

Dr. Sascha<br />

Raabe wird<br />

Rathauschef<br />

in<br />

Rodenbach<br />

+ + + SPD-<br />

Spitzenkandidat<br />

Erich Pipa<br />

will Arbeitslosigkeit<br />

bekämpfen<br />

+ + +<br />

Wie auf einem orientalischen Basar<br />

Die tägliche GNZ muss alle<br />

gewünschten Seiten <strong>und</strong><br />

Anzeigen enthalten, muss<br />

druckbar <strong>und</strong> im Konzept wiedererkennbar<br />

sein. Das ist nicht immer<br />

einfach <strong>und</strong> in den Feinheiten<br />

fast eine Wissenschaft für sich.<br />

Deshalb hat der Verleger mit<br />

„Bote“-Chef Peter Mayer sogar einen<br />

diplomierten Ingenieur beauftragt,<br />

mit seinem Team für die tägliche<br />

Seitenplanung verantwortlich<br />

zu zeichnen. Mit fast <strong>20</strong> Jahren<br />

Betriebszugehörigkeit sind<br />

ihm schon alle denkbaren Planungsvarianten<br />

begegnet.<br />

16 Uhr vorbei, der Feierabend<br />

naht. Als ich auf dem Telefon-Display<br />

die Produktionsleitung erkenne,<br />

ahne ich nichts Gutes. Und<br />

richtig: „Der Kollege hat leider<br />

vergessen, die ‚Welt 2‘ für euch aus<br />

dem Plan zu nehmen, die erscheint<br />

morgen gar nicht!“<br />

Zwei runter auf 28<br />

oder zwei rauf auf 32?<br />

Das ist deshalb besonders schade,<br />

weil die „Welt 2“ meine Seite<br />

Nummer 30 war. Jetzt bleiben nur<br />

noch 29, was die Frage aufwirft:<br />

Schieben wir eine Sonderseite auf<br />

den nächsten Tag, verzichten auf<br />

zwei „Füllerseiten“ (zum Beispiel<br />

„Reportage“ oder „Computer“)<br />

<strong>und</strong> drucken 28 Seiten, oder nehmen<br />

wir noch eine weitere „Füllerseite“<br />

rein <strong>und</strong> gehen auf 32 Seiten<br />

hoch, müssen dann aber unterm<br />

Strich vier Seiten mehr drucken<br />

<strong>und</strong> verbrauchen noch dazu drei<br />

zeitlose Variable? Denn die Seiten-<br />

Die Seitenplanung der GNZ ist im „Ingenieurbüro“ beheimatet<br />

zahl der Ausgabe muss immer<br />

durch vier teilbar sein.<br />

Entscheiden muss der Chefredakteur;<br />

als Planer müssen wir<br />

ihn mit diesem Problem konfrontieren<br />

oder – wenn der Chef kurzfristig<br />

nicht ansprechbar ist –<br />

selbst entscheiden, <strong>und</strong> zwar möglichst<br />

so, wie er es getan hätte.<br />

Die GNZ für den nächsten Tag<br />

ist an guten Tagen innerhalb von<br />

zehn Minuten geplant, manchmal<br />

muss man über eine St<strong>und</strong>e lang<br />

um Platz verhandeln, um eine<br />

freie Ecke feilschen oder mit wirtschaftlichen<br />

Erfordernissen drohen,<br />

um auf ein zufriedenstellendes<br />

Ergebnis zu kommen.<br />

Der Chefredakteur<br />

als Schiedsrichter<br />

Der endgültige Plan muss verschiedenen<br />

Vorgaben entsprechen:<br />

wo die Anzeigen, der Sportteil, der<br />

Lokalteil zu platzieren sind, wo<br />

einzelne Seiten laufen, wenn sie<br />

nicht in die ideale Abfolge eingereiht<br />

werden können, wo die Wetterseite<br />

zu finden ist <strong>und</strong> vor allem,<br />

wie die Anzeigenk<strong>und</strong>en zufrieden<br />

sind.<br />

Die Nachrichtenredaktion meldet<br />

täglich ihr – im Kern feststehendes<br />

– Seitenmenü; die Anzeigenabteilung<br />

listet Anzeigen <strong>und</strong><br />

Sonderseiten mit Platzierungswünschen<br />

auf; <strong>und</strong> die Lokal- <strong>und</strong><br />

Sportredaktion melden ihren<br />

Platzbedarf an. Darüber hinaus<br />

gilt es, die Geburtstagsglückwünsche,<br />

die kostenlosen Grüße von<br />

Haus zu Haus, Rätsel, Horoskop,<br />

öffentliche Bekanntmachungen,<br />

Notdienste <strong>und</strong> sonstige Besonderheiten<br />

einzuplanen (<strong>und</strong> vor allem:<br />

dafür zu sorgen, dass an alles gedacht<br />

wird), <strong>und</strong> zwar in der Regel<br />

tagesaktuell. Die Bekanntmachungen<br />

<strong>und</strong> Grüße sind oft nur grob<br />

einzuplanen, weil sich ihre Größe<br />

erst später ergibt. Dabei ist der Variationsspielraum<br />

sehr gering,<br />

wenn der Plan erst einmal steht.<br />

Täglich hat er über zehn Verteiler<br />

im Haus; entsprechend aufwendig<br />

sind Korrekturen, wenn schon alle<br />

angefangen haben, an der Umsetzung<br />

zu arbeiten.<br />

Deshalb stört ein Seitenausfall<br />

am Nachmittag empfindlich. Unter<br />

Umständen gibt es dadurch sogar<br />

personelle Änderungen, wenn<br />

zum Beispiel ein Vordruck eingespart<br />

werden kann <strong>und</strong> die<br />

<strong>Druck</strong>er erst später ihre Arbeit<br />

aufnehmen können.<br />

Ein Vordruck ist eine zweite Zeitung<br />

in der Zeitung, die eingelegt<br />

wird <strong>und</strong> somit dem Leser nicht als<br />

separate Einheit ins Auge fällt. Er<br />

ist immer dann erforderlich, wenn<br />

mehr als 32 Seiten mit vielen Farben<br />

gebraucht werden – also in der<br />

Regel für die Samstags- <strong>und</strong> Montagsausgabe.<br />

Auch über einen Vordruck<br />

muss bei der Seitenplanung<br />

entschieden werden; für ihn gibt es<br />

dann einen zweiten, eigenen Plan<br />

mit Auflistung der Seitenfolge. Und<br />

der Vertrieb erhält die Info, dass der<br />

Vordruck beizulegen ist.<br />

Spätestens, wenn nach 14 Uhr<br />

eine öffentliche Bekanntmachung<br />

eintrifft, die aus Aktualitätsgründen<br />

noch unbedingt ins Blatt<br />

Eine Wissenschaft für sich: Das Planen der Seitenfolge.<br />

Der Poet des kleinen Mannes<br />

muss, beginnt bei knapper Planung<br />

ein Gefeilsche wie auf einem<br />

orientalischen Basar, wenn es darum<br />

geht, welcher Redakteur von<br />

seinem zugeteilten Platz noch eine<br />

Ecke oder unter Umständen gar<br />

eine halbe Seite opfern muss. Im<br />

Gegensatz zum Basar gibt es allerdings<br />

als „Schiedsrichter“ den<br />

Chefredakteur: Er hat das letzte<br />

Wort <strong>und</strong> erteilt den „Zuschlag“...<br />

Aktualität bis<br />

zur letzten St<strong>und</strong>e<br />

Später am Nachmittag baut das<br />

Planungsteam dann noch all die<br />

Seiten, die keine direkte lokale Zuordnung<br />

haben. Hier fließen der<br />

Anzeigenteil, der Bereich „Familie<br />

<strong>und</strong> Freizeit“ mit Familienanzeigen,<br />

Grüßen, Glückwünschen,<br />

Horoskop<br />

<strong>und</strong> Rätsel sowie die<br />

ärztlichen <strong>und</strong> Apothekennotdienstezusammen.<br />

Dies sind<br />

meist zwei bis drei Seiten,<br />

die vom Planungsteam<br />

fix <strong>und</strong> fertig<br />

zum Belichten produziert<br />

werden.<br />

Wenn abends noch<br />

eine Todesanzeige ins<br />

Haus flattert, hilft der<br />

Schlussredakteur aus<br />

<strong>und</strong> schafft Platz<br />

dafür. Die kann bis in<br />

den späten Abend hinein<br />

angenommen, vom<br />

Spätdienst der Setzerei<br />

am Abend gestaltet<br />

<strong>und</strong> aktuell platziert<br />

werden.<br />

Fritz Walther verführt die Leser der GNZ seit 13 Jahren mit seinen Gedichten<br />

Ob von zerbrochenen zwischenmenschlichenBeziehungen<br />

oder b<strong>und</strong>espolitischen<br />

Themen im hessischen,<br />

bayerischen <strong>und</strong> Berliner Dialekt,<br />

ob mit kabarettistisch gespitzter<br />

Feder oder einfühlsam <strong>und</strong> ernst –<br />

es gibt kein Thema, das er nicht<br />

aufgreift. Fritz Walther verführt die<br />

Leser der GNZ seit 13 Jahren mit<br />

seinen Gedichten.<br />

Geboren wurde Fritz Walther am<br />

<strong>20</strong>. Juni 1935 im nordhessischen<br />

Hessentag in<br />

Gelnhausen<br />

Der Hessentag in Gelnhausen prägt im Sommer<br />

das Geschehen in der Barbarossastadt. Ein Veranstaltungshöhepunkt<br />

jagt den anderen. Unter anderem<br />

sorgt der Auftritt der Boyband „Backstreet<br />

Boys“ für einen Andrang kreischender Teenies (Foto).<br />

Welcherod. Seit 1944 lebt er im<br />

Main-Kinzig-Kreis.<br />

Inspiriert von Vater <strong>und</strong> Großvater,<br />

verfasste er als 16-Jähriger seinen<br />

ersten Text: eine Rede für eine<br />

Veranstaltung der Feuerwehr. In<br />

den folgenden Jahren machte er<br />

sich vor allem in Narrenkreisen einen<br />

Namen, wo er als Sänger, Büttenredner,<br />

Texter <strong>und</strong> Regisseur<br />

hervortrat. „Karneval ohne Fritz<br />

Walther, das ging nicht“, sagt der<br />

72-Jährige.<br />

Die Anfangszeit<br />

als „Salztal-Fritz“<br />

Mit dem Dichten begann der Realschullehrer<br />

erst, nachdem er<br />

1992 aus dem Dienst ausgeschieden<br />

war. Geprägt<br />

hat ihn dabei vor allem<br />

seine Zeit in Eckardroth,<br />

wo er von 1995 bis <strong>20</strong>03<br />

lebte <strong>und</strong> als „Salztal-<br />

Fritz“ bekannt wurde.<br />

In dieser Zeit<br />

entstand auch<br />

der Kontakt<br />

zur GNZ.<br />

Damals<br />

bezogen<br />

sich seine<br />

Reime<br />

meist auf<br />

lokale Ereignisse<br />

oder Personen<br />

<strong>und</strong> wurden<br />

deshalb auch auf den<br />

entsprechenden Lokalseiten<br />

platziert.<br />

„Manches Gedicht aus<br />

dieser Zeit hängt heu-<br />

1997<br />

te noch im Erlestübchen gerahmt<br />

an der Wand.“ Sein erstes allgemein<br />

politisches Gedicht verfasste<br />

Fritz Walther 1996. Der Titel:<br />

„Weiter atmen“.<br />

R<strong>und</strong> 1000 Gedichte entsprangen<br />

seitdem seiner Feder, etwa 600<br />

davon erschienen in der GNZ. Ein<br />

umfassendes Archiv seines poetischen<br />

Schaffens führt er in seinem<br />

Computer. Die alten, noch auf<br />

Schreibmaschine verfassten Gedichte<br />

finden in sieben vollen Aktenordnern<br />

Platz.<br />

Wie <strong>und</strong> wo sammelt Fritz<br />

Walther seine Ideen? „Wenn ich<br />

morgens durch den Wald laufe,<br />

geht mir was durch den Kopf, <strong>und</strong><br />

das muss dann raus“, sagt der leidenschaftliche<br />

Jogger, der in seinen<br />

Gedichten nicht nur die kleine<br />

<strong>und</strong> große Politik aufs Korn<br />

nimmt, sondern auf diese Weise<br />

auch Einschnitte in seinem eigenen<br />

Leben verarbeitet. So entstanden<br />

zahlreiche Gedichte mit religiösem<br />

Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> über den<br />

Sinn des Lebens.<br />

Einer der größten Fans:<br />

Altlandrat Eyerkaufer<br />

Der Heimatdichter schreibt<br />

aber nicht nur für die GNZ, er<br />

liest bei verschiedenen Veranstaltungen<br />

<strong>und</strong> hat bereits drei<br />

Bücher herausgebracht. Nach<br />

„Was uns am Herzen liegt“, „Ein<br />

Fingerhut voll Zärtlichkeit“ <strong>und</strong><br />

„Herztöne“ warten seine Leser<br />

mittlerweile auf Gedichtband<br />

Nummer vier. Einer seiner größten<br />

Fans ist Altlandrat Karl Eyer-<br />

+ + + Castor-Transport rollt durch Gelnhausen + +<br />

+ Büdingens Bürgermeister Eberhard Bauner stirbt<br />

überraschend + + + Riesenschlange Otti flüchtet aus<br />

Zirkus + + + Proteste wegen Lehrermangel + + + Thomas<br />

Dickert bleibt Bürgermeister in Biebergemünd +<br />

+ + Merneser Pfarrer brennt mit verheirateter Frau<br />

durch + + + Dr. Rolf Müller wird Präsident des Landessportb<strong>und</strong>es<br />

+ + + Wächtersbachs Vize-<br />

Bürgermeister Christian Hofmann: erst Ruhestand,<br />

dann Magistrat + + + Gelnhäuser Feuerwehr muss ihr<br />

eigenes Gerätehaus löschen (Foto) + + +<br />

kaufer. „Fritz Walthers Gedichte<br />

bringen die Realität pointiert auf<br />

den Punkt.Wenn mir eines besonders<br />

gut gefällt, schneide ich es sogar<br />

aus“, sagt das ehemalige Kreisoberhaupt<br />

über seinen Lieblingsheimatdichter.<br />

Fritz Walthers poetische Inseln<br />

im politischen Tagesgeschehen setzen<br />

sich aber nicht nur kritisch<br />

mit aktuellen Themen auseinander.<br />

Dem Birsteiner geht es vor<br />

allem auch darum, das Gedicht<br />

beziehungsweise „den verloren gegangenen<br />

w<strong>und</strong>erbaren Umgang<br />

mit der deutschen Sprache“ wieder<br />

ins Gespräch zu bringen.<br />

Dabei legt er besonderen Wert darauf,<br />

„den Mann an der Tankstelle“<br />

oder „das Mütterchen von nebenan“<br />

zu erreichen, denn: „Ich bin<br />

der Poet des kleinen Mannes, <strong>und</strong><br />

darauf bin ich stolz“.<br />

Fritz Walther ist aber nicht nur<br />

mit Leib <strong>und</strong> Seele Dichter, er ist<br />

auch durch <strong>und</strong> durch Zwilling<br />

<strong>und</strong> damit die Vielseitigkeit in Person.<br />

Er spielte im Birsteiner Posaunenchor<br />

Trompete, sang aktiv<br />

bei der Liedertafel mit, gestaltete<br />

Jubiläumsschriften für Feuerwehrfeste<br />

<strong>und</strong> war Mitbegründer der<br />

Karnevalsvereinigung „Berstaaner<br />

Närrn“. Außerdem moderierte er<br />

zahlreiche Chorkonzerte des Gesangvereins<br />

ebenso wie den traditionellen<br />

Birsteiner Marktfrühschoppen.<br />

Er gründete das Unterbergkomitee<br />

mit, arbeitete im Planungsausschuss<br />

Dorferneuerung<br />

Unterberg sowie in der Arbeitsgemeinschaft<br />

zum Schutz des Vogelsbergwassers<br />

mit <strong>und</strong> stand dem<br />

Jugendgericht Gelnhausen als<br />

Hilfsschöffe zur Verfügung.<br />

Dem heimischen<br />

Fußball verpflichtet<br />

Sportlich gesehen kann der<br />

Pensionär ebenfalls einiges vorweisen.<br />

Seit 1964 war er Mitarbeiter<br />

des Hessischen Fußballverbandes,<br />

bis 1972 im Kreisrechtsausschuss<br />

Gelnhausen <strong>und</strong><br />

anschließend bis <strong>20</strong>03 als Vertreter<br />

des Bezirks Frankfurt Beisitzer<br />

im Rechtsausschuss der<br />

Ober- <strong>und</strong> Landesliga. Beim<br />

Sportverein Birstein spielte er<br />

aktiv von der Jugend bis zur Alte-Herren-Mannschaft<br />

<strong>und</strong> bekleidete<br />

diverse Vorstandsposten.<br />

Mehr als <strong>20</strong> Jahre betätigte sich<br />

Fritz Walther im Auftrag des<br />

Landessportb<strong>und</strong>es als Sportabzeichenprüfer.<br />

Außerdem liegt eine erfolgreiche<br />

Trainerarbeit im Jugend- <strong>und</strong><br />

Seniorenbereich hinter ihm. Station<br />

machte er in den Vereinen Birstein,<br />

Brachttal, Hochland Fischborn,<br />

Hettersroth, Huttengr<strong>und</strong>,<br />

Marborn <strong>und</strong> Wüstwillenroth/<br />

Lichenroth. Für so viel Engagement<br />

gab es 1985 den Landesehrenbrief<br />

<strong>und</strong> 1996 die goldene<br />

Ehrennadel des Hessischen Fußballverbandes.<br />

Heute ist Fritz Walther vor allem<br />

Großvater. Wenn seine Enkel<br />

zu Besuch kommen, zeigt er ihnen<br />

seine Heimat <strong>und</strong> erzählt Geschichten<br />

aus einer Zeit, als Computer<br />

<strong>und</strong> Handys noch nicht erf<strong>und</strong>en<br />

waren.<br />

Trubel in der<br />

Kurstadt<br />

Gleich zwei Wahlsensationen gibt es in Bad Orb:<br />

Christdemokrat Wolfgang Storck siegt bei der Bürgermeisterwahl<br />

gegen Hugo Metzler, der ebenfalls<br />

bei der CDU ist, <strong>und</strong> bei den Kommunalwahlen gelingt<br />

der FWG ein Traumstart von null auf 22 Prozent.<br />

Nun hat die Kurstadt zwar einen neuen Rathauschef,<br />

aber an einem Kurdirektor mangelt's<br />

noch:Verena Vorberger geht nach nur 14 Monaten,<br />

der Nachfolger sagt dem Rathaus per Fax ab –<br />

just in dem Moment, als er der Presse vorgestellt<br />

werden soll – <strong>und</strong> ein weiterer<br />

Kandidat kapituliert ebenfalls, noch<br />

bevor er das Amt angetreten hat.


Januar <strong>20</strong>08 Seite 11<br />

<strong>20</strong> JAHRE<br />

Sie berichten für die GNZ<br />

Freie Mitarbeiter der Redaktion<br />

Vordere Reihe (von links): Jonas Jordan (jjo), Sebastian Rieth (ser), Andreas Schreiber (sch), Matthias Boll (mb), Tobias Korn (tko), Günter Kircher (gük), Petra Schunk (ps),<br />

Christoph Simon (sic), Dietmar Kelkel (kel); mittlere Reihe (von links): Daniel Glöckner, Günter Heil (gh), Dr. Monika Fingerhut (mfi), Barbara Kruse (bak), Heinrich Harth (hh),<br />

Manfred Glahn (gla), Eberhard Traum (tr), Heiner Dudene (du); hintere Reihe (von links): Michael Schneider, Ricarda Müller (rim), Ruth Woelke (woe), Dominic Bortz (dbo),<br />

Joachim Ludwig (jol), Rudolf <strong>Naumann</strong>, Britta Groth (bg), Dieter Löchl (dl). Es fehlen: Felicitas Semmel (fee), Jannik Jung (jan), Sina Berens (sb), Michael Geschwindner (ael),<br />

Barbara Hoppe (hop),Tobias Hübner (th),Thomas Rätsch (rät), Heribert Grob (hg), Nina Heinrich (nu) <strong>und</strong> Holger Senzel (hs).<br />

1. Wer drückte 1996 den Startknopf<br />

für die neue Rotationsdruckanlage im<br />

<strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong> <strong>Naumann</strong>?<br />

a) Helmut Kohl<br />

b) Norbert Blüm<br />

c) Guido Westerwelle<br />

d) Hans Eichel<br />

6. Wie heißt die samstägliche<br />

Polit-Glosse in der GNZ?<br />

a) Schnick-Schnack<br />

b) AnGNZettelt<br />

c) Polituren<br />

d) Wochenkrümel<br />

11. Mit welchem Quiz sorgt die<br />

GNZ seit Jahren für unterhaltsame<br />

Winterst<strong>und</strong>en?<br />

a) Regionalquiz<br />

b) Heimatwissen<br />

c) Main-Kinzig-K<strong>und</strong>e<br />

d) Total-Lokal<br />

16. Wie nennt man einen<br />

Auszubildenden in der Redaktion?<br />

a) Stift<br />

b) Kuli<br />

c) Volontär<br />

d) RIP (Redakteur im Praktikum)<br />

1998<br />

Das GNZ-Jubiläums-Quiz<br />

<strong>20</strong> Fragen r<strong>und</strong> um die Zeitung / Attraktive Preise zu gewinnen<br />

2. Was war großes Thema<br />

in der Erstausgabe der GNZ?<br />

a) Handballer des TV Gelnhausen steigen in die<br />

2. B<strong>und</strong>esliga auf<br />

b) Atomskandal im Main-Kinzig-Kreis<br />

c) Hormonskandal bei Kälberzüchtern<br />

d) Manfred W. Franz wird Bürgermeister in Freigericht<br />

7. In welcher Abteilung werden<br />

Farbbilder <strong>und</strong> Repros für die GNZ<br />

bearbeitet?<br />

a) Redaktion<br />

b) <strong>Druck</strong>erei<br />

c) Anzeigenabteilung<br />

d) <strong>Druck</strong>vorstufe<br />

12. Was testete die GNZ-<br />

Redaktion im Sommer <strong>20</strong>04?<br />

a) Friedhöfe<br />

b) Gemeinschaftshäuser<br />

c) Eisdielen<br />

d) Spielplätze<br />

17. Was ist die Erkennungsfarbe<br />

der GNZ?<br />

a) Blau<br />

b) Grün<br />

c) Rot<br />

d) Gelb<br />

Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir 5x2 Karten für „Das Phantom der Oper“<br />

mit Weltstar Deborah Sasson am Mittwoch, 27. Februar, <strong>20</strong> Uhr, in der Stadthalle Aschaffenburg,<br />

3x2 Karten für die Original-So<strong>und</strong>track-Gala des Film-Welterfolges „Der Herr der<br />

Ringe“ mit Solisten, Orchester <strong>und</strong> Chören der Warschauer Sinfoniker am Sonntag, 9. März,<br />

<strong>20</strong> Uhr, in der Stadthalle Aschaffenburg <strong>und</strong> drei Drei-Monats-Abos für die GNZ (Abonnen-<br />

+ + + Kindergartenskandal in Brachttal: Pleiten,<br />

Pech <strong>und</strong> Pannen beim Bau + + + SPD Bad Orb setzt<br />

Kreistagsabgeordneten Ralf Diener vor die Tür + + +<br />

Günter Frenz wird Landratskandidat + + + Durchstich<br />

der Karlstraße Somborn: Bürgerentscheid scheitert +<br />

+ + Jossgr<strong>und</strong> ist Hessens einzige schuldenfreie Gemeinde<br />

+ + + UFOs entpuppen sich als Sky-beamer-<br />

Strahlen + + + Sturmtief Xylia sorgt für Hochwasser<br />

im Kinzigtal + + + Gericht gibt muslimischer Gelnhäuser<br />

Schülerin Recht, die nicht am Schulsport<br />

teilnehmen will + + + Karl Gutmann verkauft die Freigerichter<br />

Coca ans Berliner Mutterhaus + + + Gasexplosion<br />

in Gelnhausen: Haus brennt nieder + + + Vier<br />

Tote nach<br />

Flugzeugabsturz<br />

an der<br />

Kreisgrenze<br />

(Foto) + + +<br />

„Sendung mit<br />

der Maus“<br />

dreht bei<br />

der Wächtersbacher<br />

Keramik + +<br />

+ Fürstenhochzeit<br />

in<br />

Birstein<br />

3. Wann wurde das <strong>Pressehaus</strong><br />

<strong>Naumann</strong> zum <strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong><br />

<strong>Naumann</strong>?<br />

a) 1988<br />

b) 1990<br />

c) 1996<br />

d) <strong>20</strong>00<br />

8. An welchem Tag erscheint<br />

regelmäßig das GNZ-Gespräch?<br />

a) Samstags<br />

b) Mittwochs<br />

c) Freitags<br />

d) Dienstags<br />

13. Wie lautet der Slogan<br />

der GNZ?<br />

a) Wir sind die Zeitung<br />

b) Fragen Sie uns<br />

c) Immer am Ball<br />

d) Näher dran statt nur dabei<br />

18. Wie heißt die Veranstaltung,<br />

bei der die GNZ den Gemeinsinn von<br />

Ortsbewohnern testet?<br />

a) GNZ-Landpartie<br />

b) Spiel ohne Grenzen<br />

c) GNZ-Dämmerschoppen<br />

d) GNZ-Dorfrallye<br />

Ehrenbrief –<br />

ja oder nein?<br />

Uneinigkeit in der Kreisspitze: Landrat Karl Eyerkaufer<br />

verweigert dem Ex-Brachttaler CDU-Politiker<br />

Albrecht Ruth wegen ausländerfeindlicher<br />

Stammtischparolen den Landesehrenbrief. Allerdings<br />

hält Ruth die begehrte Urk<strong>und</strong>e wenig später<br />

doch noch in den Händen: Er erhält den Landesehrenbrief<br />

von Vizelandrat Hubert Müller.<br />

4. Mit welcher Auflage ging die<br />

GNZ 1988 zwei Wochen lang an den<br />

Start?<br />

a) 50 000<br />

b) 80 000<br />

c) 90 000<br />

d) 1<strong>20</strong> 000<br />

9. Für welche Interessengruppe gibt<br />

es keine Sonderseite in der GNZ?<br />

a) Landwirte<br />

b) Sänger<br />

c) Tierfre<strong>und</strong>e<br />

d) Feuerwehrleute<br />

14. Welches Tier erheitert jeden<br />

Morgen die Leser mit einer Alltagsanekdote?<br />

a) Willi Wutz<br />

b) Karli Kater<br />

c) Uwe Uhu<br />

d) Bernie Brillenschlange<br />

19. Wie lautet die Internetadresse<br />

der GNZ?<br />

a) www.druck-<strong>und</strong>-pressehaus-naumann.de<br />

b) www.neuezeitung.de<br />

c) www.gnz.de<br />

d) www.gelnhaeuser-neue-zeitung.de<br />

ten erhalten eine Gutschrift). Und so können Sie gewinnen: Schicken Sie uns bis spätestens<br />

Dienstag, 22. Januar, Ihre <strong>20</strong> Antworten (z.B. 1A, 2B, 3C usw.) mit dem Stichwort „GNZ-<br />

Jubiläumsquiz“ auf einer Postkarte (Gelnhäuser Neue Zeitung, Redaktion, Gutenbergstraße 1,<br />

63571 Gelnhausen), einem Fax (06051/833-230) oder in einer E-Mail (redaktion@gnz.de).<br />

Die Gewinner werden am Donnerstag, 24. Januar, in der GNZ veröffentlicht.<br />

1999<br />

5. In welchem Gebäude fand das<br />

<strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong> <strong>Naumann</strong><br />

1994 in Gelnhausen eine neue Heimat?<br />

a) In Teilen der ehemaligen Coleman-Kaserne<br />

b) In einem alten Fabrikgebäude<br />

c) In einem 3 Millionen Mark teuren Neubau<br />

d) In einer ehemaligen Bahn-Lagerhalle<br />

10. Wie heißt die Ansprechpartnerin,<br />

die auf der Kinderseite kleinen<br />

Künstlern ihre Malaufgabe stellt?<br />

a) Tina<br />

b) Sina<br />

c) Lina<br />

d) Nina<br />

15. Wie heißt der GNZ-<br />

Heimatdichter?<br />

a) Fritz Walther<br />

b) Horst Eckel<br />

c) Toni Turek<br />

d) Sepp Herberger<br />

<strong>20</strong>. Wie heißt das Belichtungsverfahren,<br />

mit dem die GNZ-Seiten<br />

auf <strong>Druck</strong>platten übertragen werden?<br />

a) CTF (Computer to film)<br />

b) CTP (Computer to plate)<br />

c) Capstan<br />

d) Diabelichtung<br />

+ + + Eyerkaufer<br />

bleibt<br />

Landrat – Gegenkandidat<br />

Frenz wird<br />

sein Stellvertreter<br />

(Foto) + + +<br />

Bad Orb: USD<br />

+ FDP + FSD =<br />

BOL + + +<br />

Theo Ratzka<br />

als LinsengerichtsRathauschefbestätigt<br />

+ +<br />

+ Nachbesserungen<br />

beim<br />

frisch gebauten Brachttaler Kindergarten werden<br />

fällig + + + Initiative Pro Spessart gründet sich:<br />

Bahn AG schreitet zur Kahlschlag-Taktik beim Trassenbau<br />

+ + + 99,72 Meter langer Rekordspießbraten<br />

in der Grillhauptstadt Gelnhausen + + + Gelnhausen<br />

trauert um Unternehmertochter Petra Joh + + +<br />

Robert Ruppel bleibt Bürgermeister in Jossgr<strong>und</strong> +<br />

+ + Tausende verfolgen Sonnenfinsternis „Sofi“ + +<br />

+ Bordell über Rothenberger Kegelbahn sorgt für<br />

Aufregung + + +<br />

Christiane Reus<br />

Verlagssekretariat<br />

Alter: 43<br />

Lieblingslektüre: Dan Brown<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Nordsee<br />

Schönster Fleck im MKK: Blick vom Herzberg<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... der Mannschaft vom Hamburger<br />

Sportverein (HSV)<br />

Was mich nervt: Politiker <strong>und</strong> Gewerkschafter, die ihre<br />

Bodenhaftung verloren haben<br />

Dieter Geissler<br />

Stellvertretender Redaktionsleiter <strong>und</strong> Sportredakteur<br />

Alter: 38<br />

Lieblingslektüre: „Der Spiegel“, FAZ-Sonntagszeitung,<br />

Krimis (zurzeit Henning Mankell),<br />

Bücher übers Bergsteigen<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Italien<br />

Schönster Fleck im MKK: Die Hasel in Bad Orb<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... Dr. Johanna Höhl<br />

Was mich nervt: Zunehmender Bauchumfang bei<br />

abnehmender Haarpracht<br />

Karin Nieß<br />

Mediaberaterin (Gründau, Hassselroth <strong>und</strong> Langenselbold)<br />

Alter: 38<br />

Lieblingslektüre: Fachbücher <strong>und</strong> Tageszeitungen<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Am liebsten die Regionen mit<br />

Sonne-Strand-Meer<br />

Schönster Fleck im MKK: Das idyllische Haseltal in Bad Orb<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... meiner Familie <strong>und</strong> meinen Fre<strong>und</strong>en<br />

Was mich nervt: Nörgelei<br />

Kurdirektor<br />

Wolfgang Storck<br />

Im Streit um das Bad Orber Sanierungskonzept<br />

setzt sich zunächst die Stadtverordnetensitzung gegen<br />

Bürgermeister Wolfgang Storck durch, vergibt<br />

den Posten des Kurdirektors an Oliver Ehlers. Dieser<br />

wird aber schon Anfang März vom Magistrat<br />

wieder gefeuert. Storck bekommt nun doch grünes<br />

Licht für sein Konzept <strong>und</strong> krönt sich postwendend<br />

selbst zum Kurdirektor.


Seite 12 Januar <strong>20</strong>08<br />

<strong>20</strong> JAHRE<br />

Michael Heil<br />

Sportchef<br />

Alter: 42<br />

Lieblingslektüre: FAZ-Sonntagszeitung, historische<br />

Romane / Noah Gordon,<br />

Donna Woolfolk Cross<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Italien<br />

Schönster Fleck im MKK: Den einen gibt es nicht. Der Spessart mit<br />

Jossgr<strong>und</strong>, Flörsbachtal <strong>und</strong> Bad Orb ist<br />

in seiner Gesamtheit ein Hochgenuss.<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... einem Glas in der Hand. Ein Bier zu<br />

teilen, wäre reine Verschwendung.<br />

Was mich nervt: Meine Vergesslichkeit<br />

Nicolai Rhein<br />

Anzeigenleiter<br />

Alter: 44<br />

Lieblingslektüre: GNZ <strong>und</strong> FAZ<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Sizilien<br />

Schönster Fleck im MKK: Wegscheide<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... Ich trinke kein Bier.<br />

Was mich nervt: Selbstherrliche Politiker, die vergessen<br />

haben, wer ihre Gehälter bezahlt<br />

Michael Lohbusch<br />

Redaktionsvolontär (Freigericht <strong>und</strong> Hasselroth)<br />

Alter: 25<br />

Lieblingslektüre: Sebastian Haffner (Sachbuch), Ernest<br />

Tidyman (Roman: „Shaft“), zum Relaxen:<br />

das „FIVE“-Basketball-Magazin<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Österreich, Nord- <strong>und</strong> Ostseeküste <strong>und</strong><br />

Skandinavien<br />

Schönster Fleck im MKK: Der verwaiste Obermarkt in Gelnhausen<br />

am Abend unter der Woche<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... den „Ärzten“, mit Farin Urlaub einen<br />

grünen Tee.<br />

Was mich nervt: Fehlender Einsatz bei Profisportlern <strong>und</strong><br />

mein fehlendes Talent für Sport<br />

<strong>20</strong>00<br />

+ + + Überraschungserfolg<br />

für Lothar<br />

Büttner bei der Bad<br />

Soden-Salmünsterer<br />

Bürgermeisterwahl +<br />

+ + Bad Orber Emma<br />

soll auf der Kleinbahntrasse<br />

schnaufen<br />

+ + + Alteingesessene<br />

Bürgermeister<br />

Michaelis, Traxel,<br />

Härtel <strong>und</strong> Franz werden<br />

bestätigt + + +<br />

Raiffeisenbanken fusionieren<br />

zur Main-<br />

Kinzig-Bank + + +<br />

Freibadsanierung Bad<br />

Orb: Bioteich kommt<br />

+ + + 18 Monate altes<br />

Kind verschwindet<br />

in Romsthal + + +<br />

Trauer um Erzbischof<br />

Johannes Dyba + + +<br />

Turmbau zu Freigericht<br />

am Neuseser<br />

Rodfeld (Foto) + + +<br />

Kampfh<strong>und</strong>-Debatte<br />

<strong>und</strong> BSE-Krise + + +<br />

.................................... Karrierestart<br />

Zimperlich durften<br />

sie nicht<br />

sein, die Redakteure,<br />

Volontäre <strong>und</strong><br />

freien Mitarbeiter der<br />

Gründer<strong>jahre</strong>. Einige<br />

von den hier Auserwählten<br />

haben 1988<br />

die Gelnhäuser Neue<br />

Zeitung mit aus dem<br />

Boden „gestampft“.<br />

Auf Augenhöhe<br />

mit der „Bild“<br />

Thorsten Arnold blickt heute für „SAT 1“ durch<br />

Um ein Haar wäre<br />

Thorsten Arnold<br />

(36) der Schnappschuss<br />

der GNZ-Geschichte<br />

gelungen. Der ehemalige<br />

freie Mitarbeiter, der von<br />

1990 bis 1999 für die GNZ<br />

in Wort <strong>und</strong> Bild berichtete,<br />

stand direkt neben Fußball-<br />

Trainer Alfred Haas, als dieser<br />

einem Zuschauer die Eckfahne<br />

über den Kopf zog.<br />

„Leider versagte in diesem<br />

Moment die Batterie meines<br />

Fotoapparates.“<br />

Dafür hielt der für „SAT 1“<br />

tätige voll approbierte Arzt<br />

1997 im richtigen Moment<br />

drauf, als die Offenbacher<br />

Kickers nach dem entscheidenden<br />

Aufstiegsspiel zur<br />

Regionalliga ihren Ehrenpräsidenten<br />

Waldemar Klein<br />

ins Entmüdungsbecken warfen.<br />

„Zu diesem Zeitpunkt<br />

waren nur ein Fotograf der<br />

‚Bild‘-Zeitung <strong>und</strong> ich im<br />

Kabinentrakt des Memminger<br />

Stadions.“ Arnold <strong>und</strong><br />

die GNZ waren einen kurzen<br />

Augenblick auf Augenhöhe<br />

mit der größten deutschen<br />

Boulevardzeitung.<br />

Ohnehin war Arnold der<br />

Die Aussage von<br />

GNZ-Verleger Ehrhard<br />

<strong>Naumann</strong>: „Meine<br />

Redakteure müssen<br />

sieben Berufe können“,<br />

klingt noch vielen<br />

in den Ohren. Die<br />

harte Schule GNZ öffnete<br />

Karrieretüren.<br />

Wir haben auf zwei<br />

Seiten eine kleine Aus-<br />

Mann für die kuriosen Momente.<br />

Als es nach dem Fußballspiel<br />

zwischen dem<br />

SV Darmstadt <strong>und</strong> Kickers<br />

Offenbach zu Fankrawallen<br />

kam, schleuste er in seinem<br />

Kofferraum einen Anhänger<br />

der OFC-Antisozialfront aus<br />

dem Brennpunkt der Krawalle.<br />

„Ich wurde nicht angehalten,<br />

weil ich ein HU-<br />

Kennzeichen hatte”, erinnert<br />

er sich mit einem unguten<br />

Magengefühl an diesen heiklen<br />

Vorgang .<br />

Eine Grenzerfahrung der<br />

anderen Art machte der<br />

„Fernsehdoktor” vor zwei<br />

Jahren, als er den Ironman in<br />

Frankfurt vollendete. „Aufgr<strong>und</strong><br />

meiner Berichterstattung<br />

über Oliver Hodatsch<br />

wahl erfolgreicher<br />

„ehemaliger“ Redakteure,<br />

Volontäre <strong>und</strong><br />

freier Mitarbeiter getroffen,<br />

die die GNZ<br />

als Sprungbrett genutzt<br />

haben <strong>und</strong> sich<br />

noch gut an die Zeit<br />

ihrer journalistischen<br />

Anfänge erinnern können.<br />

„Die GNZ ist<br />

einfach näher dran“<br />

Matthias Mahr ist heute Chefredakteur einer Fachzeitschrift<br />

Hätten Matthias<br />

Mahr (41) nicht die<br />

„berühmten Zehntelsek<strong>und</strong>en“<br />

beim Antritt<br />

gefehlt, wäre der Mannschaftskollege<br />

von Andreas<br />

Möller in der B-Jugend<br />

von Eintracht<br />

Frankfurt vermutlich<br />

Fußball-Profi geworden.<br />

So lernte Matthias Mahr<br />

ein anderes Handwerk –<br />

den Journalismus.<br />

Mahr begann bei der<br />

GNZ. Heute ist er in HeidelbergChefredakteur<br />

einer großen<br />

deutschen Fachzeitschrift<br />

im Süddeutschen<br />

Verlag. Der<br />

dreifache Familienvater<br />

arbeitete von 1990 bis 1997<br />

Ein Skandal namens<br />

BIG-GIZ<br />

als freier Mitarbeiter mit<br />

Fachgebiet Fußball in der<br />

Sportredaktion<br />

<strong>und</strong> volontierte danach ein<br />

halbes Jahr bei der GNZ.<br />

Das Gelnhäuser Innovationszentrum „BIG-GIZ“<br />

ist pleite. Geschäftsführer Ottfried Graf Koenigsmark<br />

macht sich aus dem Staub – die städtischen<br />

Gremien bleiben mit dem Bankrott zurück. Co-<br />

Geschäftsführer Eugen Glöckner muss zunächst<br />

seinen Posten bei der Wirtschaftsförderung des<br />

Main-Kinzig-Kreises räumen, wird dann mit den<br />

Stimmen der eigenen Parteifre<strong>und</strong>e als Vorsitzender<br />

des Gelnhäuser Stadtparlaments abgewählt<br />

<strong>und</strong> gibt in Konsequenz dessen seinen<br />

CDU-Vorsitz ab.<br />

Der studierte Diplom-<br />

Kaufmann wurde 1997 aus<br />

dem Volontariat heraus vom<br />

größten Fachverlag Deutschlands<br />

als Redakteur verpflichtet<br />

<strong>und</strong> erhielt 1998 ein<br />

Angebot des Süddeutschen<br />

Verlages, in Heidelberg als<br />

Chefredakteur zu arbeiten.<br />

„Als Mitarbeiter der Gründer<strong>jahre</strong><br />

freue ich mich sehr,<br />

dass es die GNZ geschafft<br />

hat, sich bis heute so gut zu<br />

behaupten. Ich kaufe mir die<br />

GNZ immer noch regelmäßig<br />

wegen ihres hervorragenden<br />

Sportteils <strong>und</strong> weil<br />

man der Zeitung ganz einfach<br />

anmerkt, dass sie näher<br />

am Menschen dran ist als<br />

viele andere lokale Tageszeitungen.“<br />

kam ich zu<br />

diesem<br />

Sport. Ich<br />

traute mich<br />

<strong>und</strong> kam<br />

nach 15:50<br />

St<strong>und</strong>en ins<br />

Ziel – zehn<br />

Minuten,<br />

bevor die<br />

Lichter ausgingen.“<br />

„Unterm Strich“, sagt Arnold,<br />

„wäre ich ohne die<br />

GNZ nicht da, wo ich jetzt<br />

bin.“ Nämlich als Reporter<br />

<strong>und</strong> Filmemacher beim<br />

„SAT 1“-Wissensmagazin<br />

„Planetopia“. „Es waren alles<br />

kleine Mosaiksteinchen”, die<br />

den Mediziner <strong>und</strong> Notarzt<br />

von Gelnhausen über einen<br />

in Frankfurt ansässigen medizinischen<br />

Fachverlag nach<br />

Wiesbaden führten.<br />

Am Wochenende besucht<br />

Arnold oft seine Eltern in<br />

Lützelhausen, wo er zudem<br />

für den Turnverein an der<br />

Tischtennisplatte steht. „Und<br />

dann zählt am elterlichen<br />

Mittagstisch das Studium<br />

der GNZ immer zu meinen<br />

Lieblingsbeschäftigungen.“<br />

<strong>20</strong>01<br />

Miriam Bandar (27)<br />

geht ihren Weg. Die<br />

dpa-Redakteurin<br />

in Wien lässt sich nicht einmal<br />

von der Polizei aufhalten,<br />

wie sie während ihres<br />

Volontariats bei der GNZ<br />

zeigte. Als im Schauerwald<br />

zwischen den Steinauer<br />

Ortsteilen Rebsdorf <strong>und</strong><br />

Rabenstein eine Leiche entdeckt<br />

wurde, stand sie mit<br />

ihrem Auto in der ersten Reihe<br />

– vor jedem der <strong>20</strong> grünweißen<br />

Dienstwagen. „Als<br />

Journalistin musst du hartnäckig<br />

bleiben, darfst dich<br />

nicht abwimmeln lassen”,<br />

sagt Miriam Bandar, die einen<br />

Polizisten so lange nervte,<br />

„bis er mich an allen Absperrungen<br />

vorbei zum<br />

F<strong>und</strong>ort fahren ließ“.<br />

Dieses Ereignis charakterisiert<br />

die gebürtige Gelnhäuserin,<br />

die ihren Kopf immer<br />

wieder auf charmante<br />

Weise durchsetzt. Deshalb<br />

ist es nicht verw<strong>und</strong>erlich,<br />

dass sie direkt nach dem<br />

Abitur bei der GNZ Fuß<br />

fasste. „Sicherlich war es am<br />

Anfang schwierig, ich wurde<br />

gleich ins kalte Wasser<br />

geworfen. In dieser Zeit habe<br />

ich mir aber viele Dinge<br />

Vom Sportfernsehen<br />

bis zu den „Löwen“<br />

Jörg Krause ist Kommunikationschef bei 1860 München<br />

Der aus Neuenhaßlau<br />

stammende<br />

Jörg Krause (43)<br />

ist nicht nur Urheber des<br />

GNZ-Fehlerteufel-<br />

Ordners „Nonstop<br />

Nonsens“, sondern<br />

gilt auch<br />

heute noch als<br />

der „stärkste<br />

GNZ-Redakteur<br />

aller Zeiten“.<br />

Was dazu<br />

führte, dass<br />

Krause frühzeitig<br />

eine gewisse<br />

Durchsetzungskraftentwickelte.<br />

Die<br />

brauchte<br />

er auch<br />

im großenJournalismus.<br />

Seit Oktober<br />

ist<br />

der ehemalige Fußballspieler<br />

von Viktoria Neuenhaßlau<br />

Pressesprecher <strong>und</strong><br />

Leiter der Abteilung Kommunikation<br />

beim Fußball-<br />

Zweitb<strong>und</strong>esligisten TSV<br />

1860 München.<br />

+ + + Erstmals kumulieren <strong>und</strong> panaschieren: plakatgroße<br />

Stimmzettel + + + Heiko Kasseckert siegt ohne<br />

Gegenkandidaten bei Bürgermeisterwahl in Langenselbold<br />

+ + + Bauhaus <strong>und</strong> Media-Markt wollen in<br />

Lieblos bauen + + + Nach Niederlage der Linsengerichter<br />

Bürgerliste bei der Kommunalwahl tritt Bürgermeister<br />

Theo Ratzka zurück + + + Kälbchen Moritz<br />

in Schlüchterner Telefonzelle ausgesetzt + + +<br />

Wächtersbach: Rainer Krätschmer siegt gegen Peter<br />

Tauber + + + Anna Maria Dörr tritt als Leiterin der<br />

Kopernikusschule die Nachfolge von Willi Müller an<br />

+ + + 1. April: „Puppenspieler“ Mirko Schütte wird<br />

Brachttals neuer Bürgermeister + + + Birsteiner Bademeister<br />

verprügelt nächtens badende Jugendliche<br />

mit Baseballschläger + + + Wolfgang Gottlieb bleibt<br />

Rathauschef in<br />

Birstein + + +<br />

Gelnhausen<br />

trauert um Karl-<br />

Heinz Kunkel + +<br />

+ Hessens<br />

Sozialministerin<br />

Marlies<br />

Mosiek-Urbahn<br />

tritt zurück -<br />

aus Liebe zu Dr.<br />

Rolf Müller + +<br />

+<br />

Hartnäckiger,<br />

als die Polizei erlaubt<br />

Miriam Bandar geht ihren Weg – zurzeit bei dpa in Wien<br />

angeeignet, die heute<br />

noch hilfreich<br />

sind.“ Ob sie all dies<br />

bei einem größeren<br />

Medium gelernt<br />

hätte, bezweifelt sie.<br />

„Ich musste Geschichten<br />

entdecken<br />

<strong>und</strong> recherchieren.<br />

Zudem habe ich die<br />

enge Bindung zu<br />

den Lesern immer<br />

als sehr angenehm<br />

empf<strong>und</strong>en.“<br />

Ihr journalistisches<br />

Wissen setzte<br />

sie ab <strong>20</strong>02 bei der<br />

„Wetzlarer Neuen Zeitung“<br />

um, für die sie während ihres<br />

Politikstudiums schrieb.<br />

Es folgten Engagements bei<br />

den Nachrichtenagenturen<br />

ddp (in Leipzig) <strong>und</strong> dpa (in<br />

Frankfurt). „Um einen anderen<br />

Blickwinkel auf den<br />

Journalismus zu bekommen”,<br />

studierte sie in England<br />

anderthalb Jahre Medienwissenschaften<br />

<strong>und</strong> interkulturelleKommunikation.<br />

Von der Insel zurückgekehrt,<br />

trat die ehemalige<br />

GNZ-Volontärin im Mai<br />

<strong>20</strong>07 ihren Dienst bei der<br />

dpa in Wien an <strong>und</strong> schrieb<br />

„nebenbei“ ihre Abschluss-<br />

Der ehemalige Sportchef<br />

der GNZ wechselte im<br />

Sommer 1993 zum Deutschen<br />

Sportfernsehen<br />

(DSF) nach<br />

München,<br />

wo er die<br />

Aufbauphasemitgestaltete<br />

<strong>und</strong> zuletzt<br />

in<br />

der Geschäftsleitung<br />

als<br />

Unternehmenssprecherarbeitete.<br />

Nach seinem Wechsel in die<br />

Chefredaktion von „Sport-<br />

Bild“ in Hamburg <strong>und</strong> einem<br />

weiteren Abstecher<br />

zum Pay-TV-Sender Arena<br />

ist Krause jetzt beim TSV<br />

1860 München tätig.<br />

arbeit – mit Auszeichnung.<br />

Was die Zukunft bringt,<br />

weiß Miriam Bandar noch<br />

nicht. Radio <strong>und</strong> Fernsehen<br />

würden die bis <strong>20</strong>09 an die<br />

dpa geb<strong>und</strong>ene Redakteurin<br />

ebenfalls reizen. Es muss<br />

aber nicht unbedingt die<br />

große Welt sein. Schließlich<br />

sei der Lokaljournalismus<br />

nicht weniger interessant,<br />

weil die gleichen Themen –<br />

nur im kleineren Rahmen –<br />

behandelt würden.<br />

Dass Miriam Bandar weiterhin<br />

ihren Weg geht, ist<br />

klar. Nur die Richtung steht<br />

noch nicht h<strong>und</strong>ertprozentig<br />

fest.<br />

An seine journalistischen<br />

Anfangs<strong>jahre</strong> in Altenmittlau<br />

erinnert er sich nur zu<br />

gerne: „Glückwunsch an<br />

die GNZ zum <strong>20</strong>-jährigen<br />

Bestehen! Ich bin keineswegs<br />

außen vor. Meine Eltern<br />

leben in Neuenhaßlau,<br />

die Familie meiner Frau im<br />

Jossgr<strong>und</strong>. Meine Schwägerin<br />

trägt die GNZ seit vielen<br />

Jahren aus.“ Die Verb<strong>und</strong>enheit<br />

des Wahl-<br />

Münchners mit der alten<br />

Heimat ist ausgeprägt:<br />

„Wir pendeln praktisch<br />

zwischen München, Hasselroth<br />

<strong>und</strong> Jossgr<strong>und</strong> hin<br />

<strong>und</strong> her.“<br />

Der zweifache Familienvater<br />

(Tochter Lea, Sohn<br />

Jan) wohnt heute in Kirchheim<br />

im Osten von München<br />

<strong>und</strong> sagt von sich:<br />

„Ich bin sehr bodenständig,<br />

deshalb macht mir die<br />

Arbeit in München genauso<br />

viel Spaß wie das Lesen<br />

der GNZ, wenn ich in Hasselroth<br />

bin. Ich lese auch<br />

heute noch den sehr aktuellen<br />

<strong>und</strong> ausführlichen<br />

Sportteil der GNZ am<br />

liebsten.“<br />

Blumen vor dem<br />

Kasernentor<br />

Die Anschläge auf das World Trade Center in New<br />

York prägen auch das Geschehen im Main-Kinzig-<br />

Kreis: Vor den Toren der Kaserne in Gelnhausen<br />

häufen sich Blumen, Kerzen, Karten <strong>und</strong> Plakate<br />

(Foto). Die Gelnhäuser bringen den amerikanischen<br />

Soldaten Tee, Kuchen <strong>und</strong> Suppe, drücken so<br />

ihre Betroffenheit aus. Folgen im Kreistag: Nach<br />

dem „Ja“ der B<strong>und</strong>estagsgrünen zum B<strong>und</strong>eswehreinsatz<br />

in Afghanistan tritt Peter Koch als<br />

deren Kreisfraktionsführer zurück.


Januar <strong>20</strong>08 Seite 13<br />

<strong>20</strong> JAHRE<br />

bei der GNZ ....................................<br />

In der Wiege<br />

des Automobilbaus<br />

Holger Mohn ist Chefredakteur von „Daimler Inside“<br />

Nicht weit von der<br />

Stelle entfernt, wo<br />

Gottlieb Daimler<br />

sein erstes Auto zusammenbaute,<br />

sitzt Holger Mohn<br />

(41) in seinem schmucken<br />

Büro. Der einstige Mitarbeiter<br />

der GNZ ist heute Chefredakteur<br />

von „Daimler Inside“<br />

– dem Firmenmagazin<br />

des weltberühmten Autokonzerns.<br />

Das Magazin erscheint<br />

monatlich in einer<br />

Auflage von 140 000 Exemplaren.<br />

„Ich bin dem Verleger<br />

der GNZ heute noch<br />

dankbar, dass er mir<br />

durch das Volontariat die<br />

Möglichkeit für den Einstieg<br />

ins Zeitungsgeschäft<br />

ermöglicht hat. Als Mitarbeiter<br />

der ersten St<strong>und</strong>e<br />

freue ich mich natürlich,<br />

dass die GNZ ihren <strong>20</strong>. Geburtstag<br />

feiert.“<br />

Mohn wurde vom damaligen<br />

Sportchef Holger Kranz<br />

wenige Tage vor Erscheinen<br />

der ersten Ausgabe eingestellt,<br />

weil dieser noch einen<br />

guten Fotografen im Team<br />

haben wollte. „Ich wollte allerdings<br />

nicht als freier Mitarbeiter<br />

tätig sein, sondern ein<br />

Volontariat.“ Gesagt, getan.<br />

Die Arbeitsbedingungen<br />

seien extrem hart gewesen.<br />

„Wir haben eine neue Zei-<br />

tung aus dem Boden gestampft.<br />

Das war Zeitungmachen<br />

von der Pieke auf.<br />

Das kommt mir heute noch<br />

zugute.“<br />

Anders als bei vielen etablierten<br />

Blättern seien die<br />

Journalisten der GNZ stets<br />

an fast allen Produktionsprozessen<br />

beteiligt gewesen.<br />

„Vor allem das damals klassische<br />

Layouten <strong>und</strong> der<br />

Umbruch spielen mir heute<br />

noch in die Karten. Ich hatte<br />

damals viele gestandene<br />

Redakteure aus ganz<br />

Deutschland an meiner Seite.<br />

Die Ausbildung als Volontär<br />

hatte Hand <strong>und</strong> Fuß.<br />

Das war ein tolles Team mit<br />

einer durchgängigen Aufbruchstimmung.“<br />

Mohn<br />

fing in der Sportredaktion<br />

an, sein Herz gehörte allerdings<br />

später der Lokalberichterstattung<br />

als Redakteur<br />

für Wächtersbach,<br />

Brachttal <strong>und</strong> Birstein. „Das<br />

hat richtig Spaß gemacht.“<br />

Doch irgendwann wollte<br />

Mohn weiter. Er erhielt einen<br />

Vertrag in der Öffentlichkeits-Abteilung<br />

des<br />

AEG-Konzerns, bevor ihn<br />

eine weitere berufliche Veränderung<br />

in die Wiege des<br />

Automobilbaus führte:<br />

zunächst als Redakteur,<br />

Chef vom Dienst <strong>und</strong> heute<br />

als Chefredakteur der Mutterzeitung<br />

im Daimler-<br />

Konzern.<br />

Mohn ist weniger der Artikelschreiber,<br />

sondern vielmehr<br />

Steuermann <strong>und</strong> Planer<br />

für die Produktion des<br />

Monatsmagazins mit <strong>20</strong> Seiten<br />

Umfang sowie fünf bis<br />

sieben Extraausgaben <strong>und</strong><br />

Specials, die Daimler im<br />

Jahr herausgibt.<br />

Zusammen mit seiner<br />

Frau Nicole, die einst ebenfalls<br />

bei der GNZ volontierte<br />

<strong>und</strong> anschließend als Redakteurin<br />

arbeitete, sowie<br />

einem Sohn <strong>und</strong> zwei<br />

Cocker-Spaniel lebt Mohn<br />

in der Nähe von Stuttgart<br />

<strong>und</strong> übt sich weiterhin in<br />

seinem großen Hobby, der<br />

Fotografie.<br />

Eintrittskarte<br />

für den „Stern“<br />

Alexandra Kraft war erste <strong>und</strong> einzige Volontärin des Magazins<br />

Ihre ersten Gehversuche<br />

im Journalismus unternahm<br />

Alexandra Kraft<br />

für den Lokalteil der GNZ.<br />

Zwei Jahre arbeitete die<br />

Mutter eines fünfjährigen<br />

Sohnes für das <strong>Druck</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Pressehaus</strong> <strong>Naumann</strong>. „Die<br />

GNZ war die Eintrittskarte<br />

für meine spätere berufliche<br />

Karriere“, sagt die heutige<br />

„Stern“-Redakteurin.<br />

Der Sprung ins kalte<br />

Wasser – war für die damalige<br />

Abiturientin aus dem<br />

Ortenberger Ortsteil Bleichenbach<br />

„die totale Freiheit.<br />

Es war auch der Umgang<br />

mit Menschen, den<br />

ich auf den Terminen als<br />

freie Mitarbeiterin für die<br />

GNZ gelernt habe. Du<br />

lernst in diesem jungen Alter,<br />

Hemmungen abzulegen.<br />

Es hat aber aus journalistischer<br />

Sicht auch seine<br />

Nachteile gehabt.“<br />

Der Streit mit einem<br />

GNZ-Redakteur führte die<br />

Journalistin <strong>und</strong> Buchautorin<br />

von Gelnhausen nach<br />

Hamburg. „Ich habe beim<br />

„Stern“ ein Praktikum absolviert<br />

<strong>und</strong> mich dann<br />

<strong>20</strong>02<br />

ganz frech als Volontärin<br />

beworben.“ Kraft wurde<br />

genommen. Es sollte übrigens<br />

das erste <strong>und</strong> einzige<br />

Volontariat sein, das der<br />

„Stern“ jemals vergeben<br />

hat. Wer beim „Stern“ genommen<br />

wird, durchläuft<br />

normalerweise die legendäre<br />

Henri-Nannen-Schule.<br />

Heute arbeitet Alexandra<br />

Kraft als festangestellte<br />

Sportredakteurin beim<br />

„Stern“. Fliegt nach Florida,<br />

um eine Geschichte mit<br />

+ + + Hanaus Bürgermeisterin<br />

Margret Härtel (Foto) gesteht<br />

private Dienstfahrt<br />

nach Warschau + + + Berliner<br />

Unternehmer Kurt Krieger<br />

übernimmt Möbel-Walther + +<br />

+ Kreistag beschließt Umzug<br />

der Kreisverwaltung von Hanau<br />

nach Gelnhausen + + +<br />

Bruchlandung für 60 Jahre<br />

alten Doppeldecker in Gelnhausen<br />

+ + + Kultusministerium<br />

Wiesbaden entscheidet:<br />

Schulleiter Ulrich Vormwald<br />

muss die Bad Orber Kreisrealschule<br />

verlassen + + + Dr.<br />

Sascha Raabe schlägt Harald<br />

Hormel <strong>und</strong> zieht in den B<strong>und</strong>estag ein + + + Neue Bürgermeister<br />

im Kreis: Klaus Schejna in Rodenbach, Albert<br />

Ungermann in Linsengericht, Heinz Habermann in<br />

Ronneburg <strong>und</strong> Iris Schröder in Neuberg + + + Trauer<br />

um Wächtersbachs Ersten Stadtrat Ferdinand Magnon +<br />

+ + Brandstifter zerstören die Edelweißhütte in<br />

Gondsroth + + + Horst Sakschewski bleibt Rathauschef<br />

in Flörsbachtal + + + Spatenstich für den Vogelsberger<br />

Südbahnradweg + + + Gründaus Bürgermeister<br />

Georg Meyer besiegt Gegenkandidat Heiko Merz + + +<br />

Landesgartenschau in Hanau + + +<br />

Ivan Lendl zu<br />

schreiben, <strong>und</strong><br />

mit der deutschenTischtennis-Nationalmannschaft<br />

nach China.<br />

Sie interviewte<br />

Franziska van<br />

Almsick <strong>und</strong><br />

war Reporterin<br />

bei den<br />

Olympischen<br />

Winterspielen<br />

in Salt Lake<br />

City. Nebenbei<br />

hat sie das Anni-Friesinger-<br />

Buch „Mein<br />

Leben. Mein Sport...“ geschrieben.<br />

Die Journalistin arbeitet<br />

drei Tage im Büro <strong>und</strong> den<br />

Rest von zu Hause aus.<br />

Außer Formel 1 <strong>und</strong> Fußball<br />

– Ausnahme: eine Geschichte<br />

über Mario Basler<br />

– wird die Allro<strong>und</strong>erin<br />

beim „Stern“ für alle Sportarten<br />

eingesetzt. Mit ihrer<br />

Familie lebt sie im Hamburger<br />

Osten <strong>und</strong> besucht<br />

hin <strong>und</strong> wieder ihre Familie<br />

in Bleichenbach.<br />

Thiemo Müller (33)<br />

ist in den großen<br />

Fußballstadien zu<br />

Hause. Woche für Woche<br />

sitzt der Redakteur des<br />

Sportmagazins „Kicker” bei<br />

B<strong>und</strong>esligaspielen des MSV<br />

Duisburg <strong>und</strong> des FC<br />

Schalke 04 in der ersten<br />

Reihe. Mittendrin statt nur<br />

dabei ist der gebürtige Haibacher<br />

außerdem auch bei<br />

der deutschen Fußball-Nationalmannschaft:<br />

Müller<br />

gehört zum vierköpfigen<br />

Team, das über die Stars berichtet.<br />

„Die WM <strong>20</strong>06 im<br />

eigenen Land war ein<br />

großes Abenteuer”, sagt<br />

er <strong>und</strong> fügt hinzu, „dass<br />

ich h<strong>und</strong>ertprozentig zufrieden<br />

bin <strong>und</strong> meinen Traumberuf<br />

gef<strong>und</strong>en habe.“<br />

Missen möchte er die Zeit<br />

bei der GNZ nicht. „Es hat<br />

viel Spaß gemacht. Ich kann<br />

nicht sagen, dass es mir jetzt<br />

besser gefällt als vorher.“<br />

Vom „Aschaffenburger<br />

Volksblatt“ wechselte der<br />

damalige freie Mitarbeiter<br />

im Juli 1994 in die Sportredaktion<br />

der GNZ. Müller,<br />

für seine spitze Feder be-<br />

Aus für Thermoselect<br />

„Die GNZ war<br />

ein hartes Brot“<br />

Carl-Georg Boge: Effizienz gelernt, selbst Verleger geworden<br />

Carl-Georg Boge (46)<br />

gehörte im Januar<br />

1988 zur ersten Generation<br />

der GNZ-Redakteure,<br />

die aus dem Nichts<br />

heraus die „Gelnhäuser<br />

Neue Zeitung“ aus dem<br />

Boden stampften.<br />

„Das war ein hartes Brot.<br />

Wir haben sehr viel <strong>und</strong><br />

lange gearbeitet. Aber wir<br />

wussten auch, auf was wir<br />

uns eingelassen haben“,<br />

sagt Boge heute. Vor allem<br />

vom damaligen Chefredakteur<br />

hat der studierte Lehrer<br />

gelernt, wie man „effizient“<br />

Zeitung macht.<br />

Boge, der als Lokalredakteur<br />

das Gebiet Hasselroth,<br />

Ronneburg, Neuberg<br />

<strong>und</strong> Rodenbach betreute,<br />

über GNZ-Verleger Ehrhard<br />

<strong>Naumann</strong>: „Ich hatte<br />

mit ihm am Ende ein paar<br />

Differenzen. Aber er hat die<br />

Bande begeistern können.<br />

Und er war auf gewisse Art<br />

<strong>und</strong> Weise fair:Wer hart arbeitete,<br />

hatte auch viele<br />

Freiheiten.“ Aus heutiger<br />

Sicht <strong>und</strong> eigener Erfahrung<br />

weiß Boge, was es<br />

heißt, als Verleger ein Unternehmen<br />

aufzubauen.<br />

Direkt nach seinem Engagement<br />

bei der GNZ verschlug<br />

es den journalistischen<br />

Quereinsteiger nach<br />

Nach 25-jähriger Diskussion verabschiedet sich<br />

der Main-Kinzig-Kreis von dem Plan, in Hanau eine<br />

moderen Müllverbrennungsanlage - die Thermoselectanlage<br />

- zu bauen. Umweltdezernent Erich<br />

Pipa, <strong>jahre</strong>lang glühender Verfechter des Projekts,<br />

erklärt: Der Beschluss, den Müll fortan ins benachbarte<br />

Heusenstamm zu befördern, sei „der konsequente<br />

Abschluss einer klaren Stratehie“. Die<br />

FWG fordert vergeblich Pipas Rücktritt, die kritischen<br />

Fragen von Langenselbolds Bürgermeister<br />

Heiko Kasseckert führen dazu, dass die<br />

SPD empört mit der Auflösung der großen<br />

Koalition droht. Es bleibt bei der Drohung.<br />

Spanien. An der Costa<br />

Blanca, in der Nähe von<br />

Alicante, brachte Boge vor<br />

18 Jahren mit der „Wochenpost“<br />

eine deutschsprachige<br />

Gratiszeitung<br />

heraus, die seit Februar<br />

1990 zwischen Dénia <strong>und</strong><br />

Benidorm – genauer: von<br />

Oliva bis Finestrat – erscheint<br />

<strong>und</strong> sich mit den<br />

Jahren eine große Stammleserschaft<br />

sowohl jüngeren<br />

als auch fortgeschrittenen<br />

Alters erworben hat.<br />

Boge ist nicht nur von<br />

Hasselroth nach Spanien<br />

gezogen, weil es dort vor allem<br />

im Winter ein paar<br />

Grad wärmer ist als in<br />

kannt, machte sich im Main-<br />

Kinzig-Kreis schnell einen<br />

Namen. Bilanz: „Bis zum<br />

Ende meiner Redakteurslaufbahn<br />

1998 hatte ich es<br />

mir mit fast jedem verscherzt.“<br />

Presseboykotts waren keine<br />

Seltenheit.Aber das gefiel<br />

ihm. „Diese Zeit hat mich geprägt.<br />

Dieser urtümliche<br />

Journalismus – ohne übermäßige<br />

Rücksicht auf äußere<br />

Einflüsse <strong>und</strong> Interessen.“<br />

Müller setzte die Maxime<br />

des damaligen Verlagsleiters<br />

Burkhard Kornherr um.<br />

<strong>20</strong>03<br />

Deutschland. Der<br />

Familienvater<br />

scherzend: „In<br />

Spanien werden<br />

einfach nicht genug<br />

Kinder geboren,<br />

da müssen<br />

die Immigranten<br />

eben ein bisschen<br />

was für die Arterhaltung<br />

tun.“<br />

Mit Erfolg: Mit<br />

seiner Frau <strong>und</strong><br />

den drei Kindern<br />

(sechs, neun <strong>und</strong><br />

zwölf Jahre alt)<br />

hat er sich bestens<br />

eingelebt. „Bis<br />

vor drei Jahren<br />

ging es uns als Zeitung<br />

auch noch sehr gut. Aber<br />

die Zeiten sind schwierig<br />

geworden. Viele Deutsche,<br />

die in den 70ern hierher<br />

kamen, sterben weg oder<br />

ziehen woanders hin. Aber<br />

wir haben natürlich unser<br />

Stammpublikum.“<br />

Momentan baut Boge neben<br />

seiner Wochenpost ein<br />

Internet-Portal (costa-info.de)<br />

auf <strong>und</strong> arbeitet viel<br />

mit deutschen Firmen in<br />

Spanien zusammen. Boge<br />

über seine Zeit bei der<br />

GNZ: „Die GNZ war ein<br />

schönes Stahlbad, das<br />

kommt mir heute gut zupass.“<br />

„Konflikte<br />

müssen ins Blatt“<br />

„Kicker“-Redakteur Thiemo Müller: Jede Menge Prügel <strong>und</strong> ein Gelenkbruch<br />

„Der sagte immer: ‚Konflikte<br />

müssen ins Blatt‘.“ Selbst als<br />

ein Anzeigenk<strong>und</strong>e wegen<br />

der überwiegend kritischen<br />

Berichterstattung über die<br />

Handballer des TV Gelnhausen<br />

seine Aufträge stornieren<br />

wollte, wurde Müller<br />

nicht ausgebremst.<br />

Während seines rasanten<br />

Karriereaufstiegs teilte das<br />

Mitglied der Remscheider<br />

„Kicker“-Westredaktion jedoch<br />

nicht nur aus. Ab <strong>und</strong><br />

an musste er einem erhobenen<br />

Stock ausweichen, weil<br />

sich Fans der „verunglimpften“<br />

Fußballvereine nicht<br />

mehr verbal zu wehren wussten.<br />

Richtig schmerzhaft<br />

wurde es für Müller aber nur<br />

einmal, als er beim Fußballspielen<br />

unsanft landete. Er<br />

trat seinen Sonntagsdienst<br />

mit gebrochenem Handgelenk<br />

an, ließ sich den Bruch<br />

zwischendurch im Gelnhäuser<br />

Krankenhaus eingipsen,<br />

um anschließend mit einer<br />

Hand sein Tagewerk zu vollenden.<br />

Wie gesagt: Die GNZ hat<br />

den heutigen „Kicker“-<br />

Redakteur geprägt.<br />

+ + + Kreistag beschließt neue Kennzeichen: MKK<br />

statt HU + + + Wolfgang Storck bleibt auch ohne Unterstützung<br />

der CDU Bad Orber Bürgermeister + + +<br />

B<strong>und</strong>eswirtschaftsminister Clement in Gründau: Pipas<br />

„neue Wege“ sollen auf B<strong>und</strong>esebene gelangen +<br />

+ + Gewaltige Regenfälle lassen Flüsse im Kreis<br />

über die Ufer treten + + + Bad Soden-Salmünster<br />

spart den Posten des Kurdirektors ein + + + Veritas<br />

schließt Werk in Hailer + + + Natur-Erlebnisfreibad<br />

in Bad Orb eröffnet + + + Bürgerbegehren<br />

gegen geplante Einkaufsmärkte in Hailer Ost + + +<br />

Erste Main-Kinzig-Automobil-Ausstellung + + + Thomas<br />

Dickert als Biebergemünder Rathauschef bestätigt<br />

+ + + Skandal um Fuldaer CDU-B<strong>und</strong>estagsabgeordneten<br />

Martin Hohmann:Parteiausschluss<br />

wegen antisemitischen<br />

Äußerungen +<br />

+ + GelnhäuserFilmproduzent<br />

Carl<br />

Schmitt gewinnt<br />

Emmy in<br />

New York + +<br />

+<br />

Susanne Riess<br />

Redakteurin (Spessart)<br />

Alter: 28<br />

Lieblingslektüre: Alle Romane von Nicholas Sparks <strong>und</strong><br />

Dan Brown („Illuminati“, „Sakrileg“)<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Überall, wo man den ganzen Tag am<br />

Strand in der Sonne liegen kann<br />

Schönster Fleck im MKK: Meine kleine Wohnung in Roth<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... Helge Schneider<br />

Was mich nervt: Menschen, die sich selbst zu wichtig<br />

nehmen<br />

Traudel Müller<br />

Mediaberaterin (Spessart)<br />

Alter: 49<br />

Lieblingslektüre: Die wöchentliche Illustrierte „Bunte“ <strong>und</strong><br />

Matthias Fischer, der „Krimipfarrer“ aus<br />

Aufenau<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Belek (Türkei)<br />

Schönster Fleck im MKK: Die Herrenweide oberhalb von<br />

Wächtersbach mit w<strong>und</strong>erschönem<br />

Panoramablick über die Stadt<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... Hillary Clinton – sie ist eine starke<br />

Persönlichkeit <strong>und</strong> imponiert mir mit<br />

ihrer Kämpfernatur.Wie sie in Krisen zu<br />

ihrem Mann Bill Clinton stand, fand ich<br />

toll. Ich wünschte, Amerika bekäme sie<br />

als nächste Präsidentin.<br />

Was mich nervt: Probleme zu ignorieren, Unentschlossenheit<br />

<strong>und</strong> permanente Schwarzseher<br />

Stephan Kümmel<br />

Redaktionsvolontär (Altkreis Hanau)<br />

Alter: 28<br />

Lieblingslektüre: „Titanic“-Magazin, Max Goldt<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Äthiopien<br />

Schönster Fleck im MKK: Blick vom Waldrand an der<br />

Vogelschutzhütte auf Somborn<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ...Thomas Gsella<br />

Was mich nervt: Lieblos, schnell <strong>und</strong> billig produzierte,<br />

im Radio rauf <strong>und</strong> runter dudelnde<br />

Popmusik<br />

Das Ende einer<br />

privaten Dienstfahrt<br />

Nach einer privaten Dienstfahrt zu einem Arzt in<br />

Warschau <strong>und</strong> diversen anderen Vorwürfen wählen<br />

die Hanauer ihre Oberbürgermeisterin Margret<br />

Härtel ab (Foto). Der Prozess gegen „Maggie“<br />

platzt indessen: Richter Günter Sauer <strong>und</strong> seine<br />

beiden Beisitzer seien befangen, befindet das Landgericht.<br />

Lutz Heer wird von der CDU als<br />

Oberbürgermeisterkandidat präsentiert.Was<br />

er noch nicht ahnt: Seine Kandidatur wird<br />

scheitern, weil die Hanauer CDU bei der<br />

geheimen Abstimmung zur Nominierung<br />

nummerierte Wahlzettel verteilt.


Seite 14 Januar <strong>20</strong>08<br />

<strong>20</strong> JAHRE<br />

Christina Jung<br />

Redakteurin (Altkreis Schlüchtern)<br />

Alter: 34<br />

Lieblingslektüre: Pippi Langstrumpf<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Südfrankreich<br />

Schönster Fleck im MKK: Gelnhäuser Altstadt<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... Ich hasse Bier.<br />

Was mich nervt: Menschen, denen alles egal ist<br />

Stefan Möser-Herd<br />

Redakteur (Vogelsberg)<br />

Alter: 41<br />

Lieblingslektüre: Geo, Leonie Swann: „Glennkill“,<br />

Thea Dorn: „Die Hirnkönigin“<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Nordsee, Ostsee, Alpen<br />

Schönster Fleck im MKK: Weiherhof bei Waldensberg<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... der norwegischen Sängerin Kari Bremnes<br />

Was mich nervt: Inhaltsleere Polemik, Raser <strong>und</strong><br />

Langsamfahrer, Pop-ups,Werbeanrufe<br />

vom Band <strong>und</strong> Weihnachtswerbung im<br />

September<br />

Rita Mohr<br />

Verlagssekretariat<br />

Alter: 54<br />

Lieblingslektüre: Deutsche Geschichte/Guido Knopp<br />

Bevorzugtes Reiseziel: Ostfriesland/Norddeich<br />

Schönster Fleck im MKK: Blick vom Wingert in Gondsroth<br />

Ein Bier trinken würde<br />

ich gerne mit ... ... Michael Schumacher<br />

Was mich nervt: Die überflüssige <strong>und</strong> veraltete Bürokratie<br />

in Deutschland<br />

<strong>20</strong>04<br />

+ + + Main-Kinzig-Kreis feiert 30. Geburtstag + +<br />

+ Erstes Neujahrsschwimmen in Bad Orb + + + GNZ-<br />

Verleger Ehrhard <strong>Naumann</strong> erhält den Landesehrenbrief<br />

+ + + Hasselrother Ortsbeiräte lösen sich auf<br />

+ + + Die Franziskanermönche verlassen nach 354<br />

Jahren Salmünster + + + Weihbischof Johannes Kapp<br />

feiert goldenes Priesterjubiläum <strong>und</strong> wird 75 Jahre<br />

alt + + + Neues Gelnhäuser Freibad öffnet seine<br />

Pforten + + + GNZ-Bürgerforum mit Ministerpräsident<br />

Roland Koch + + + Linsengerichter Folkloregruppe<br />

übergibt Erntekrone an B<strong>und</strong>espräsident<br />

Horst Köhler + + + Freigerichthalle nach Umbau neu<br />

eröffnet + + + Main-Kinzig-Kreis ist Vorreiter des<br />

Modellprojektes „Neue Wege“ + + + Bad Orbs Bürgermeister<br />

Wolfgang<br />

Storck künd<br />

i g t<br />

deutschchinesische<br />

Kooperation<br />

an + + +<br />

Langenselbold<br />

erhält<br />

Zuschlag für<br />

Hessentag<br />

<strong>20</strong>09 + + +<br />

O<br />

Kritischer Begleiter – feste Größe<br />

Heimische Persönlichkeiten aus Politik, Kultur <strong>und</strong> Sport über „ihre“ GNZ<br />

hne sie wäre eine lokale Tageszeitung<br />

wie eine Suppe<br />

ohne Salz: heimische Per-<br />

sönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft,<br />

Kultur <strong>und</strong> Sport, an denen<br />

sich die Menschen der Region reiben,<br />

aber auch anlehnen können.<br />

Durch sie bekommen Themen ein<br />

Gesicht. Einige dieser Charakterköpfe<br />

schildern ihre ganz persönlichen<br />

Erlebnisse mit der GNZ.<br />

Erich Pipa (Landrat)<br />

„Die GNZ punktet vor allen Dingen<br />

mit ihrer aktuellen Berichterstattung.<br />

Gerne erinnere ich mich an<br />

die Anfangs<strong>jahre</strong> zurück, als mich<br />

die Redaktion öfter zu ‚Streitgesprächen‘<br />

zu aktuellen Themen eingeladen<br />

hat. Die GNZ präsentiert<br />

sich an ihrem Geburtstag als kritisches<br />

<strong>und</strong> kreatives Lokalblatt, das<br />

seinen festen Platz in der Zeitungslandschaft<br />

im Kreis gef<strong>und</strong>en hat.“<br />

Hans Rüger (Landrat 1974 bis 1987)<br />

„Ich habe Ehrhard <strong>Naumann</strong><br />

schon sehr früh als Macher kennengelernt.<br />

„Sein Kind“, die GNZ, hat<br />

die Zeitungslandschaft im Kreis<br />

maßgeblich verändert. Immer kritisch<br />

hat sie den politischen Diskurs<br />

in der Region begleitet. Dabei gab<br />

es selbstverständlich auch oft heftige<br />

Diskussionen mit der Redaktion.<br />

Doch das ist ja die Aufgabe einer<br />

Tageszeitung.“<br />

Karl Eyerkaufer (Landrat von<br />

1987 bis <strong>20</strong>05)<br />

„Die GNZ hat nahezu meine gesamte<br />

18-jährige Dienstzeit begleitet.<br />

In den ganzen Jahren habe ich<br />

zwar oftmals Kritik einstecken<br />

müssen, fühlte mich aber nie unfair<br />

behandelt. Ganz besonders<br />

sind mir die ‚GNZ-Dämmerschoppen‘<br />

in Erinnerung. Damit schaffte<br />

es die Zeitung immer, ganze Dörfer<br />

zu schier unglaublichen Leistungen<br />

zu bewegen. Die GNZ ist für<br />

mich der Inbegriff einer Heimatzeitung.<br />

Sie hat nie den Kontakt<br />

zur Bevölkerung verloren – weder<br />

politisch noch kulturell noch gesellschaftlich.<br />

Als ehemaliger Leistungssportler<br />

darf ich zudem den<br />

Sportteil nicht unerwähnt lassen,<br />

der für mich ein absolutes Glanzlicht<br />

<strong>und</strong> einmalig in der Region<br />

ist.“<br />

Louis Rack (Handball-Ex-<br />

Nationalspieler aus Gelnhausen,<br />

heute Cheftrainer des Regionalligisten<br />

TV Gelnhausen)<br />

„Was die GNZ in Sachen Sport<br />

<strong>und</strong> insbesondere in puncto Handball-Berichterstattung<br />

präsentiert,<br />

ist sowohl inhaltlich als auch quantitativ<br />

absolut vorbildlich. Ich habe<br />

schon damals die Berichte verschlungen,<br />

als ich mit dem TVG<br />

1988 als Spieler in die 2. Liga aufstieg.<br />

Als ich im Jahr <strong>20</strong>00 als Co-<br />

Trainer zum Erstligisten nach<br />

Großwallstadt wechselte <strong>und</strong> die<br />

mickrigen Berichte in den dortigen<br />

Printmedien sah, wusste ich sofort:<br />

Auch in der Zeitungslandschaft gibt<br />

es Unterschiede wie Tag <strong>und</strong><br />

Nacht.“<br />

Walter Kurzkurt (Ehemaliger<br />

Bürgermeister von Birstein)<br />

„Durch die Einführung der GNZ<br />

hat sich der Informationsfluss im<br />

Main-Kinzig-Kreis wesentlich verbessert.<br />

Sie trägt dazu bei, lokale<br />

Ereignisse aller Themenfelder in gebührender<br />

Breite darzustellen. Sie<br />

hat als ‚vierte Gewalt‘ ihren festen<br />

Platz in der Region.“<br />

Brigitte Trageser (Bezirksvorsitzende<br />

der Landfrauen)<br />

„Gerade zur Zeit unseres Jubiläums<br />

war die GNZ unverzichtbar<br />

für uns. Wir Landfrauen finden uns<br />

aber auch abseits großer Ereignisse<br />

stets gut repräsentiert. Insgesamt<br />

empfinde ich die Zeitung gegenüber<br />

den Vereinen in der Region sehr aufgeschlossen.<br />

In der Redaktion findet<br />

sich immer ein offenes Ohr für unsere<br />

Belange.“<br />

Ein Kronprinz im<br />

Vogelsberg<br />

Die Hochzeit des Jahres wird in Birstein gefeiert.<br />

Zur Vermählung von Prinzessin Katharina von<br />

Isenburg-Birstein <strong>und</strong> Erzherzog Martin von<br />

Österreich-Este reist Prominenz aus ganz Europa<br />

an. Der höchste Besuch kommt aus Belgien: Kronprinz<br />

Philipp reist mit Prinzessin Mathilde in den<br />

Vogelsberg (Foto).<br />

Klaus Reusing (Als Spieler deutscher<br />

Meister mit der A-Jugend<br />

von Eintracht Frankfurt, heute<br />

Trainer des Fußball-Oberligisten<br />

FC Bayern Alzenau)<br />

„Die GNZ ist generell sehr informativ,<br />

<strong>und</strong> das gilt nicht nur für den<br />

Sportteil. Ich als Neuseser kann sagen:<br />

Bei uns in der Familie liest jeder<br />

täglich die Zeitung, weil sie das<br />

Leben in Freigericht, Gelnhausen<br />

<strong>und</strong> der Region hervorragend abbildet.<br />

Die GNZ ist ein fester Teil meines<br />

Alltags.“<br />

Manfred W. Franz (Ehemaliger<br />

Bürgermeister von Freigericht)<br />

„Zu meiner Zeit als Bürgermeister<br />

habe ich noch vor Dienstbeginn immer<br />

die GNZ überflogen.Trotz umkämpften<br />

Zeitungsmarkts in der Region<br />

hat sich die GNZ durchgesetzt.<br />

Vor allem durch die vielen Sonderseiten<br />

– ob für Musikvereine, Chöre,<br />

Rettungsdienste oder Kirchen – hat<br />

sie sich fest etabliert. Meine Ansprechpartner<br />

waren immer die Redakteure.<br />

Ich habe mich nie dazu<br />

genötigt gefühlt, über deren Köpfe<br />

etwas zu veranlassen. Die Berichterstattung<br />

war immer kritisch, aber<br />

insgesamt ausgewogen <strong>und</strong> fair.“<br />

Friedhelm Schneider (Präsident des<br />

Hessischen Bauernverbandes,<br />

Gründau)<br />

„Nicht zuletzt durch die Landwirtschaftsseite<br />

am Samstag bin ich eng<br />

mit der Zeitung verwachsen. Der<br />

Bauernverband hat durch die GNZ<br />

viel Popularität gewonnen. Doch<br />

auch die Zeitung selbst hat davon<br />

profitiert. Sie wird von sehr vielen<br />

Bauern in der Region gelesen.Die Berichterstattung<br />

war <strong>und</strong> ist immer am<br />

Puls der Menschen gewesen; sie hat<br />

das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

der ehemals drei Landkreise enorm<br />

gestärkt. Darauf kann das gesamte<br />

Zeitungsteam zu Recht stolz sein.“<br />

Theo Ratzka (Ehemaliger Bürgermeister<br />

von Linsengericht)<br />

„Als Bürgermeister habe ich seinerzeit<br />

gemeinsam mit Bodo Käppel<br />

dafür gesorgt, dass die GNZ Bekanntmachungsorgan<br />

wird. Somit<br />

sehe ich auch einen kleinen Anteil<br />

meinerseits am Erfolg der Zeitung.<br />

Es war nicht immer einfach mit der<br />

Redaktion, ich kann mich durchaus<br />

an Tiefpunkte erinnern. Doch das ist<br />

Schnee von gestern. Die Zeitung hat<br />

auf jeden Fall der Presselandschaft<br />

der Region gutgetan. Vor allem die<br />

Aktualität der GNZ ist unerreicht.“<br />

Walter Wech (Vorsitzender des B<strong>und</strong>es<br />

der Vertriebenen aus Gründau)<br />

„Der BdV <strong>und</strong> die Redaktion haben<br />

immer hervorragend zusammengearbeitet.<br />

In der Redaktion<br />

herrscht stets eine fre<strong>und</strong>liche, aufgeschlossene<br />

Atmosphäre. Ich habe<br />

immer den Eindruck, die GNZ hat<br />

ein offenes Ohr für alle Bürger.“<br />

Wolfgang Storck (Bürgermeister<br />

von Bad Orb)<br />

„Die GNZ ist seit ihrem ersten Tag<br />

ein konstruktiv-kritisches Organ. Sie<br />

zeigt fast jeden Tag aufs Neue, dass<br />

wir Politiker sehr kritikfähig sein<br />

müssen. Das habe ich aber immer als<br />

wichtigen Teil der Pressefreiheit gesehen.<br />

Vor allem der unternehmerischen<br />

Leistung Ehrhard <strong>Naumann</strong>s<br />

gebührt mein größter Respekt.“<br />

Rainer Krieg (Ex-Fußballprofi aus<br />

Sotzbach,Trainer des Regionalligisten<br />

Karlsruher SC II):<br />

„Als ich damals vom SV Bernbach<br />

zum Karlsruher SC in die B<strong>und</strong>esliga<br />

wechselte, habe ich einen Weg gesucht,<br />

um mich weiterhin über die<br />

Geschehnisse in meiner Heimat zu<br />

informieren. Also habe ich mir die<br />

GNZ in meine jeweiligen Wohnorte<br />

nachschicken lassen. Als ich nach<br />

Karlsruhe zurückgegangen bin, war<br />

die GNZ natürlich auch mit dabei.<br />

Den pfiffig gemachten Sportteil lese<br />

ich besonders intensiv, aber auch die<br />

Nachrichten aus der Region verfolge<br />

ich mit großem Interesse.“<br />

<strong>20</strong>05<br />

Joachim Lucas (Freigerichter<br />

Bürgermeister)<br />

„Die GNZ hat einen enorm<br />

großen regionalen Sport-, Kultur<strong>und</strong><br />

Politikteil. Als Freigerichter<br />

Bürgermeister finde ich es natürlich<br />

schade, dass der Verlag nicht mehr<br />

in Freigericht ansässig ist. Schließlich<br />

erinnere ich mich noch gut an<br />

das <strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong> in Altenmittlau,<br />

weil ich da als direkter<br />

Nachbar groß geworden bin. Mich<br />

beeindruckt vor allem die sehr kritische,<br />

aber meist objektive Berichterstattung<br />

der Redaktion.“<br />

Jörg Zereike (Handball-Torhüter<br />

aus Gelnhausen, deutscher Meister<br />

<strong>und</strong> EHF-Pokalsieger mit dem<br />

TBV Lemgo)<br />

„Wer zum Kleintierzüchter-Präsidenten<br />

gewählt worden ist, hat mich<br />

beim Lesen der GNZ nie wirklich<br />

interessiert. Aber die Sportberichterstattung<br />

habe ich immer regelrecht<br />

aufgesogen. Wenn die GNZ<br />

heute über mich berichtet, hebt mir<br />

meine Mutter die Artikel auf.<br />

Außerdem bin ich seit Jahren gerne<br />

GNZ-Handball-Kolumnist. Immer,<br />

wenn ich in Gelnhausen bin, gibt es<br />

heiße Diskussionen mit meinen<br />

Skat-Kumpels...Alles in allem muss<br />

ich sagen: Hut ab, GNZ!“<br />

Hugo Klein (Landtagsabgeordneter<br />

<strong>und</strong> Kreisbeigeordneter aus<br />

Freigericht)<br />

„Als Abonnent der ersten St<strong>und</strong>e<br />

habe ich immer versucht, die Zeitung<br />

zu unterstützen. Ich habe<br />

großen Respekt vor dem Mut der<br />

<strong>Naumann</strong>s, eine Zeitung zu starten.<br />

In den vergangenen <strong>20</strong> Jahren hat<br />

sich die GNZ von einer kleinen Lokalzeitung<br />

zu einer den ganzen<br />

Main-Kinzig-Kreis beleuchtenden<br />

<strong>und</strong> die Region prägenden Tageszeitung<br />

entwickelt.“<br />

Iris Biba (Ehemalige Weltklasse-<br />

Läuferin aus Somborn)<br />

„Natürlich habe ich es schon damals<br />

immer gerne gelesen, wenn die<br />

GNZ über meine Auftritte auf nationalem<br />

<strong>und</strong> internationalem Parkett<br />

berichtet hat. Logisch, dass ich<br />

als Sombornerin regelmäßig einen<br />

Blick in meine Heimatzeitung werfe.<br />

Auch wenn ich seit Jahren jenseits<br />

der hessischen Grenze in Mömbris<br />

wohne: Wenn ich daheim bei<br />

meiner Mutter bin, darf der Blick in<br />

die GNZ nicht fehlen.“<br />

Willi Bechtold (Ortsvorsteher Roth)<br />

„Ich lese jeden Morgen etwa zwei<br />

St<strong>und</strong>en die Zeitung, den Sportteil<br />

sogar meistens komplett. Mit der<br />

Redaktion pflege ich eine tolle Zusammenarbeit,<br />

auch wegen der offenen<br />

Türen, die ich im Verlagsgebäude<br />

stets vorfinde. Unterm Strich ist<br />

die GNZ für mich eine gr<strong>und</strong>solide<br />

<strong>und</strong> sehr aktuelle Zeitung.“<br />

Willi Kurz („König von Gelnhausen“,<br />

langjähriger Ortsvorsteher<br />

<strong>und</strong> Stadtverordnetenvorsteher der<br />

Barbarossastadt)<br />

„‚Mit Schlagzeilen erobert man<br />

Leser, mit Information behält man<br />

sie.‘ Diese Aussage eines britischen<br />

Lords <strong>und</strong> Gelehrten ist auch der<br />

Schlüssel zum Erfolg der GNZ. Hervorragende<br />

Information <strong>und</strong> keine<br />

tendenziösen Schlagzeilen – in meinen<br />

langen Jahren politischen<br />

Schaffens habe ich das immer an<br />

der GNZ geschätzt.“<br />

Dr. Rolf Müller (Vorsitzender des<br />

Landessportb<strong>und</strong>s, Landtagsabgeordneter<br />

<strong>und</strong> Fraktionschef<br />

der CDU im Kreistag)<br />

„Ich habe es vor <strong>20</strong> Jahren als<br />

sehr positiv <strong>und</strong> wichtig empf<strong>und</strong>en,<br />

dass mit der GNZ in der Region<br />

eine weitere Tageszeitung entstanden<br />

ist. Glückwunsch, dass sie<br />

sich auch etabliert <strong>und</strong> zu einer festen<br />

Größe entwickelt hat! Der Wettbewerb<br />

unter den Zeitungen der Region<br />

hat bis heute dafür gesorgt,<br />

dass wichtige Ereignisse aktueller,<br />

umfassender <strong>und</strong> kritischer darge-<br />

+ + + Hilfsbereitschaft nach Tsunami-Katastrophe:<br />

„Allianz gegen die Flut“ + + + Gelnhausen wird<br />

Kreisstadt + + + B<strong>und</strong>eskanzler Gerhard Schröder<br />

macht B<strong>und</strong>estagswahlkampf in Hanau + + + André Kavai<br />

neuer Kreisbeigeordneter + + + Rainer Schreiber<br />

tritt Nachfolge von Jossgr<strong>und</strong>s Bürgermeister<br />

Robert Ruppel an + + + Knirschen im Bad Orber Kurparadies:<br />

Investor Beng-Yin Zhu nimmt seinen Hut +<br />

+ + Spessart-Therme öffnet in Bad Soden-Salmünster<br />

+ + + CDU trauert um ehemaligen Kreisvorsitzenden<br />

Walter Korn, Freigericht um Monsignore Aloys Korn<br />

+ + + H<strong>und</strong>ertwasser-<br />

Ausstellung in Gelnhausen<br />

+ + + GelnhäuserGrimmelshausen-GymnasiumverabschiedetSchulleiter<br />

Heiner Kauck<br />

in den Ruhestand + +<br />

+ Stadtrechtsfeier<br />

in Gelnhausen + + +<br />

Luzia Thümmes-Lehmann<br />

neue Schulleiterin<br />

der Kreisrealschule<br />

Bad Orb + + +<br />

Wächtersbacher Keramik<br />

meldet Insolvenz<br />

an + + +<br />

stellt werden. Zeitweilig driftete mir<br />

die GNZ zwar zu sehr in den Boulevard<br />

ab, doch unter dem aktuellen<br />

Chefredakteur ist sie eine gr<strong>und</strong>solide<br />

<strong>und</strong> vor allem sehr seriöse Zeitung<br />

geworden.“<br />

Willi Müller (Ehemaliger Direktor<br />

der Kopernikusschule Freigericht<br />

aus Altenmittlau)<br />

„Die GNZ gehört zu meiner täglichen<br />

Morgenlektüre. Ihr Erscheinungsbild<br />

ist ansprechend, <strong>und</strong> die<br />

Berichte, insbesondere im Lokalteil,<br />

sind kurzweilig zu lesen. Sie informieren<br />

gut über das Geschehen in<br />

der Region. Wäre die Zuordnung<br />

von Text <strong>und</strong> Bild nicht zuweilen<br />

verwirrend, könnte das Lesevergnügen<br />

mit der GNZ völlig ungetrübt<br />

sein.“<br />

Hubert Müller (Kreistagsvorsitzender)<br />

„Die GNZ lese ich meistens beim<br />

Frühstück. Zunächst den Lokalteil<br />

<strong>und</strong> dann, wenn noch Zeit ist, auch<br />

die interessanten Meldungen aus der<br />

‚großen Politik‘. Bemerkenswert finde<br />

ich die Schnelligkeit der Berichterstattung<br />

über das lokale Geschehen<br />

im Kreis. Leider hat das manchmal<br />

negative Auswirkungen auf die<br />

Qualität der Recherche. Schwierigkeiten<br />

bereiten mir gelegentlich die<br />

Gedankenwindungen der ‚Polituren‘-Schreiber.<br />

Nach fast 40 Jahren<br />

kommunalpolitischer Tätigkeit <strong>und</strong><br />

Kontakt mit vielen Zeitungsmenschen<br />

kann mich aber auch bei der<br />

‚Heimatzeitung GNZ‘ kaum noch<br />

etwas überraschen. Die GNZ bringt<br />

viel Information ins Haus, sie ist<br />

eben ‚ein gutes Stück Heimat!‘“<br />

Andreas Hof (Vorstandsvorsitzender<br />

VR Bank Main-Kinzig)<br />

„Für mich ist die GNZ aus drei<br />

Gründen wichtiger täglicher Begleiter.<br />

Erstens informiert sie mich bereits<br />

zum Frühstück über wertvolle<br />

lokale Ereignisse. Dies ist für mich<br />

von besonderer Bedeutung, denn<br />

die Region ist auch Geschäftsgebiet<br />

meines Unternehmens. Mit ihrem<br />

motivierten Redaktionsteam ist die<br />

GNZ zweitens wichtiger Transporteur<br />

von Ereignissen <strong>und</strong> Informationen<br />

an die Mitglieder <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<br />

der Main-Kinzig-Bank. Und<br />

drittens freut mich das vergleichbare<br />

Unternehmensmotto „Menschen<br />

aus der Region für Menschen in der<br />

Region“.Viel Glück <strong>und</strong> stets interessant<br />

gefüllte Seiten wünsche ich<br />

der GNZ <strong>und</strong> ihrem Team für die<br />

nächsten <strong>20</strong> Jahre!“<br />

Gerhard Kleespies (Vorstandsvorsitzender<br />

Kreissparkasse Gelnhausen)<br />

„Aus bescheidenen Anfängen heraus<br />

hat die GNZ heute einen festen<br />

Platz in der Presselandschaft der<br />

Region. Dieser Erfolg ist im Besonderen<br />

dem persönlichen Engagement<br />

<strong>und</strong> der Risikobereitschaft der<br />

Verlegerfamilien Ehrhard <strong>und</strong> Oliver<br />

<strong>Naumann</strong> zu verdanken.Vielfältige<br />

Veranstaltungen der GNZ zeigen<br />

die Verb<strong>und</strong>enheit zu den Bürgern<br />

der Region. Beispiel sind die<br />

‚GNZ-Dämmerschoppen‘, die<br />

Sportlerwahl oder das Heimatquiz.<br />

Dank auch für die kritische, aber<br />

immer faire Berichterstattung über<br />

die Ereignisse in unserer Region.<br />

Die Kreissparkasse Gelnhausen<br />

wünscht den beiden Verlegerfamilien,<br />

der Redaktion <strong>und</strong> allen Mitarbeitern<br />

der GNZ eine glückliche<br />

Hand bei der Berichterstattung <strong>und</strong><br />

eine stabile Auflage!“<br />

Tom Zeller (CDU-Kreisvorsitzender)<br />

„Die GNZ ist ein lebendiges Beispiel<br />

für zwei Entwicklungen unserer<br />

Heimat, die es in meinen Augen<br />

zu schützen gilt. Zum einen ist dies<br />

das unternehmerische Wagnis <strong>und</strong><br />

der Wille zur Gestaltung, den die<br />

Familie <strong>Naumann</strong> an den Tag gelegt<br />

hat. Diesen Mut auch in schwierigen<br />

Zeiten zu beweisen <strong>und</strong> seine eigene<br />

Zukunft aktiv zu gestalten, ist <strong>und</strong><br />

bleibt beispielhaft. Die andere bemerkenswerte<br />

Leistung, welche die<br />

GNZ täglich unter Beweis stellt, ist<br />

der Wunsch, unsere Heimat mitzubestimmen.<br />

Damit meine ich nicht<br />

nur die klassische Rolle der Zeitung,<br />

zu berichten, was geschehen ist, sondern<br />

auch den Anspruch, Meinung<br />

zu beziehen. Eine funktionierende<br />

Demokratie lebt von einer kritischen<br />

<strong>und</strong> unabhängigen Presse. Ich bin<br />

froh, dass die Berichterstattung über<br />

unsere Heimat in so kompetenten<br />

<strong>und</strong> unbequemen Händen liegt.“<br />

Thorsten Stolz (Gelnhäuser<br />

Bürgermeister)<br />

„Zum <strong>20</strong>-jährigen Bestehen gratuliere<br />

ich der GNZ sehr herzlich.<br />

Die GNZ steht für hohe Aktualität,<br />

kritische Berichterstattungen <strong>und</strong><br />

Verb<strong>und</strong>enheit mit der Region. Sie<br />

zeichnet sich vor allem durch einen<br />

späten Redaktionsschluss aus <strong>und</strong><br />

hat so die Möglichkeit, ihren Lesern<br />

wichtige Meldungen bereits am<br />

nächsten Tag aktuell zu präsentieren.<br />

Mit dem Lesen der GNZ beginnt<br />

für mich mein Arbeitstag im<br />

Rathaus. So bin ich bestens darüber<br />

informiert, was in Gelnhausen <strong>und</strong><br />

im Main-Kinzig-Kreis los ist.“<br />

Anna Maria Dörr (Direktorin der<br />

Kopernikusschule Freigericht)<br />

„Die GNZ zählt seit über 17 Jahren<br />

zu meiner täglichen Morgenlektüre.<br />

Ich freue mich über ihre zeitnahen,<br />

differenzierten <strong>und</strong> kompetenten<br />

Berichte über bildungspolitische<br />

<strong>und</strong> schulische Themen. Dass<br />

sie auch die Entwicklung der Kopernikusschule<br />

Freigericht sehr engschrittig<br />

begleitet, verdient besonderes<br />

Lob. Am meisten hat mich in<br />

all den Jahren beeindruckt, wie sensibel<br />

<strong>und</strong> diskret die Verantwortlichen<br />

mit der Veröffentlichung des<br />

mysteriösen Todesfalls eines Freigerichter<br />

Familienvaters vor zwei Jahren<br />

umgegangen sind. Es war der<br />

bewusste Verzicht auf eine Sensationsstory,<br />

die die Auflage sicher in<br />

die Höhe getrieben hätte. Dass die<br />

Abwägung des Schadens für die Familie<br />

<strong>und</strong> des Nutzens für das <strong>Pressehaus</strong><br />

letztlich zugunsten der Familie<br />

ausfiel, zeigt, dass in der Redaktion<br />

menschliche Werte eindeutig<br />

den Vorrang genießen. Mir liegt sehr<br />

viel an der GNZ. Ich würde nur ungern<br />

auf sie verzichten.“<br />

Günter Frenz (Erster Kreisbeigeordneter)<br />

„Die GNZ hat in den <strong>20</strong> Jahren ihres<br />

Bestehens in der an Tageszeitungen<br />

wahrlich nicht armen Zeitungslandschaft<br />

des Main-Kinzig-Kreises<br />

einen weiteren journalistischen Farbtupfer<br />

gesetzt. Die GNZ hat dazu<br />

beigetragen, dass sich Vereine, Organisationen,<br />

Institutionen <strong>und</strong> natürlich<br />

auch die Kommunalpolitik an<br />

einer umfassenden Berichterstattung<br />

ihrer größtenteils ehrenamtlichen<br />

Aktivitäten erfreuen konnten. Es<br />

gibt kaum einen Kreis in Deutschland,<br />

in dem so viel über die kreispolitischen<br />

Entscheidungen berichtet<br />

wird wie im Main-Kinzig-Kreis.“<br />

Wolfgang Gottlieb (Bürgermeister<br />

von Birstein)<br />

„Schaut man sich die Geschichte<br />

des Hauses <strong>Naumann</strong> <strong>und</strong> der GNZ<br />

an, ist es ein beeindruckender Werdegang,<br />

den das Verlagshaus von<br />

den kleinen Anfängen in Altenmittlau<br />

bis zum heutigen großen Standort<br />

in Gelnhausen gegangen ist.<br />

Über den Altkreis Gelnhausen fühle<br />

ich mich ausführlich <strong>und</strong> umfassend<br />

informiert.“<br />

Heinz Lotz (SPD-Kreisvorsitzender)<br />

„<strong>20</strong> Jahre GNZ, das ist ein Gr<strong>und</strong><br />

zum Feiern. Ich gratuliere all jenen,<br />

die am Gelingen jeder einzelnen Ausgabe<br />

beteiligt sind. Jeden Morgen,<br />

wenn ich am Frühstückstisch sitze<br />

<strong>und</strong> nach ausführlicher Lektüre die<br />

GNZ beiseite lege, fühle ich mich<br />

umfassend informiert. Gute Recherche<br />

der einzelnen Artikel ist für mich<br />

das Markenzeichen dieser erfolgreichen<br />

Lokalzeitung. Ich wünsche der<br />

GNZ alles erdenklich Gute, auch für<br />

die nächsten <strong>20</strong> Jahre.“<br />

Pipa folgt auf<br />

Eyerkaufer<br />

Landrat Karl Eyerkaufer verlässt die politische<br />

Bühne.Vorher weiht er noch die neue Kreisverwaltung<br />

in Gelnhausen ein. Als Eyerkaufers Nachfolger<br />

setzt sich Sozialdemokrat Erich Pipa (Foto) in<br />

der Stichwahl gegen Mitbewerber Heiko Kasseckert<br />

(CDU) durch. Kasseckert scheitert wenige<br />

Monate später ebenfalls als Direktkandidat bei der<br />

B<strong>und</strong>estagswahl gegen Dr. Sascha Raabe.


Januar <strong>20</strong>08 Seite 15<br />

<strong>20</strong> JAHRE<br />

„Das Rauchen von Kindern soll erschwert werden ...“<br />

... <strong>und</strong> andere Delikatessen aus dem Redaktionsordner „Nonstop Nonsens“ / Die schönsten Pannen <strong>und</strong> Stilblüten<br />

Das Foto zeigt einen Mann,<br />

der am Grill die Würstchen<br />

wendet. Die Bildunterschrift:<br />

„Ekkehard Geyer beim<br />

Grillen des Kreisvorstandes“. Die<br />

armen Vereinsmitglieder – zu Grillgut<br />

verarbeitet! Bei Weitem nicht<br />

die einzige Panne in <strong>20</strong> Jahren<br />

GNZ. Der Ordner „Nonstop Nonsens“<br />

genießt in der Redaktion<br />

Kultstatus. Abgeheftet sind darin<br />

die schönsten Peinlichkeiten <strong>und</strong><br />

Stilblüten. Einige davon wollen<br />

wir Ihnen nicht vorenthalten.<br />

Teilnehmer<br />

umgebracht<br />

Am 27. Oktober <strong>20</strong>04 stellte die<br />

Stadt Bad Soden-Salmünster bei<br />

den Sport- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitstagen<br />

Unterkünfte für 125 Teilnehmer<br />

bereit <strong>und</strong> gab folgende Ankündigung<br />

an unsere Redaktion weiter:<br />

„Zehn Teilnehmer werden in einer<br />

Gemeinschaftsunterkunft im Sportkindergarten<br />

des Turnvereins Salmünster<br />

umgebracht, die restlichen<br />

Besucher nehmen die vielfältigen<br />

Übernachtungsangebote der<br />

Kurstadt in Anspruch.“<br />

Lauter nackte Bürger<br />

In Gelnhausen rief der Gewerbeverein<br />

für den 10. März <strong>20</strong>06 die<br />

Bürger auf, „mit Bekleidung“ zum<br />

Startschuss des Marktes zu kommen.Wir<br />

haben's gedruckt <strong>und</strong> in<br />

unserem Fehlerteufel-Ordner „Nonstop<br />

Nonsens“ für alle Ewigkeiten<br />

abgeheftet. Seien Sie mal ehrlich:<br />

Lauter nackte Gelnhäuser zur<br />

Markteröffnung? – Pfui!<br />

Pfui war übrigens auch das Fax<br />

eines Damenfußballtrainers, der<br />

uns unter dem Betreff „Thema Samenfußball“<br />

einen Spielbericht zuschickte.<br />

Da verw<strong>und</strong>ert es nicht, dass unsere<br />

Kollegen vom Wetter heftige<br />

Kapriolen unter der Gürtellinie<br />

schlugen. „Biowetter: Tagsüber<br />

kommt es zu einer mäßigen bis<br />

starken Wärmebelastung. Personen,<br />

deren Orgasmus geschwächt<br />

ist, sollten Spaziergänge auf den<br />

frühen Abend verlegen.“<br />

Oder sich mit den Gladbach-<br />

Fans aus dem Bergwinkel auf eine<br />

Reise zu den Auswärtsspielen ihres<br />

Clubs begeben. Laut deren<br />

Auskunft vom 29. März <strong>20</strong>05 organisiert<br />

der Fanclub nämlich<br />

„neben den Busen noch zahlreiche<br />

Mitfahrgelegenheiten“. Diese nackten<br />

Tatsachen mochte die Redaktion<br />

dann doch nicht so verkünden.<br />

Unbekannte Höhen<br />

Als unserer Redakteurin nach<br />

hartem Arbeitstag um 23 Uhr eine<br />

Brandmeldung der Polizei auf den<br />

Schreibtisch flatterte, stand sie<br />

wohl ein kleines bisschen auf dem<br />

(Wasser-)Schlauch. Was sich für<br />

unsere Leser am nächsten Tag exakt<br />

so widerspiegelte: „Feuer in<br />

bislang unbekannter Höhe ist gestern<br />

im Anbau eines Wohnhauses<br />

ausgebrochen.“ Wollen wir hoffen,<br />

dass wenigstens die Höhe des<br />

Schadens nachträglich ermittelt<br />

werden konnte.<br />

Ebenfalls etwas überarbeitet war<br />

wohl auch die Kollegin, die aus<br />

Gettenbach vermeldete, dass dort<br />

„1300 Überschriften gegen die Renaturierungspläne“zusammenkamen.<br />

Ganz gefährlich sind Platzhalter,<br />

die Redakteure zu Beginn ihres<br />

Tagwerks auf die Seite stellen, in<br />

der Hoffnung, diese werden –<br />

idealerweise von ihnen selbst –<br />

später aktualisiert respektive aus-<br />

<strong>20</strong>06<br />

getauscht. Falls nicht, erscheint eine<br />

Bildunterschrift wie diese in der<br />

GNZ: „Ich hätte da auch noch ein<br />

Bild vom Spielplatz Wildhausstraße...“<br />

In die Irre werden GNZ-Leser<br />

bisweilen auch bei Gewinnspielen<br />

geführt. Dort heißt es, wie so oft:<br />

„Die GNZ verlost 3x2 Karten unter<br />

den ersten Anrufern, die sich<br />

heute ab 11 Uhr unter Telefon...“.<br />

Dann die Einschränkung:<br />

„Anrufe nach 10.15 Uhr werden<br />

nicht mehr entgegengenommen.“<br />

Schwarz-Geld Nidda<br />

Unbestritten gehört der Tanzclub<br />

TSC Schwarz-Gelb Nidda zu<br />

den erfolgreichsten Tanzclubs der<br />

Region. Was mögen wohl die Mitglieder<br />

des Vereins gedacht haben,<br />

als an einem 5. Dezember der<br />

„TSC Schwarz-Geld Nidda“ zum<br />

Nikolaus-Turnier einlud?<br />

Vom Virus inspiziert<br />

Auch im Sport passiert es. So<br />

wurde der Unterreichenbacher<br />

Tischtennisspieler Dieter Meyer<br />

bei der Sportlerehrung der olympischen<br />

Ballnacht in Wiesbaden<br />

vom „olympischen Virus inspiziert“.<br />

Bleiben wir beim Sport. Warum<br />

eigentlich immer Tischtennis? Titelzeile:<br />

TTC Bernbach feiert<br />

größten Erfolg der Vereinsgeschichte<br />

beim „Herzschlaf-Finale“<br />

gegen Dorheim.<br />

+ + + Sieben Bürgermeisterkandidaten in Gelnhausen:<br />

Thorsten Stolz siegt + + + China-Projekt in Bad Orb<br />

droht zu scheitern: Erich Pipa <strong>und</strong> Hans Rüger<br />

schalten sich ein + + + Der parteilose Richard<br />

Fre<strong>und</strong> wird Nachfolger von Horst Sakschewski in<br />

Flörsbachtal + + + Kommunalwahl: CDU zieht an SPD<br />

vorbei, aber große Koalition bleibt + + + Marodes<br />

Bad Orber Leopold-Koch-Bad muss schließen + + +<br />

Montessori-Schule in Altenhaßlau eröffnet + + +<br />

Attacke auf die Gelnhäuser Flugplatzeiche + + + Joachim<br />

Lucas wird Bürgermeister in Freigericht + +<br />

+ Möbel Walther heißt jetzt Möbel Höffner + + +<br />

WächtersbacherKeramikgerettet<br />

+ +<br />

+ Brutaler<br />

Mord<br />

an SalmünstererRentnerehepaar<br />

+<br />

+ + Mobilf<br />

u n k -<br />

streit in<br />

Freigericht<br />

+ +<br />

+<br />

Bekannt sein dürfte nicht nur<br />

unter Fußballfans, dass man ein<br />

Spiel gewinnen oder verlieren<br />

kann – es sei denn, beide Teams<br />

schießen gleich viele Tore. Rätsel<br />

gibt es indes auf, wenn, wie im September<br />

<strong>20</strong>00 vermeldet, eine<br />

Mannschaft „bei drei Unentschieden<br />

<strong>und</strong> acht Remis sieglos blieb“.<br />

Verkaufte<br />

Tigerschnecke<br />

Die Redaktion haben Sie schon<br />

kennengelernt. Aber auch in der<br />

Anzeigenabteilung <strong>und</strong> in der<br />

<strong>Druck</strong>vorstufe passiert bisweilen<br />

Unbeabsichtigtes. Gerne spricht<br />

der geneigte Fehlerverursacher<br />

dann von „<strong>Druck</strong>fehlern“.<br />

Liebe Leser, da muss ich die<br />

modernen <strong>Druck</strong>er in Schutz<br />

nehmen. <strong>Druck</strong>er drucken nur<br />

das, was wir „verdruckt“ haben.<br />

Und unsere <strong>Druck</strong>er waren auch<br />

nicht schuld, als unter der Rubrik<br />

„Tiermarkt“ ein Pferdefre<strong>und</strong><br />

versuchte, seinen vierbeinigen<br />

Fre<strong>und</strong> zu verkaufen, <strong>und</strong> zwar<br />

einen Tigerschecken. Daraus<br />

wurde folgende Anzeige: „Freizeitreiter<br />

aufgepasst! Tiergeschenke<br />

1,56 Meter Stockmaß zu<br />

verkaufen.“ Au weia, was für ein<br />

Lapsus!<br />

Eine Woche später der Versuch<br />

der Korrektur: „Freizeitreiter<br />

aufgepasst! Tigerschnecke zu<br />

verkaufen“. Schön wäre auch gewesen<br />

„Tigerschecke zu versaufen“<br />

oder vielleicht „Schnecken-<br />

Deutschland im<br />

Fußballfieber<br />

Die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland<br />

sorgt für rauschende Party vor <strong>und</strong> nach den Spielen.<br />

Das Fußballfieber macht auch vor dem Main-<br />

Kinzig-Kreis nicht halt. Publikumsmagnet wird<br />

die GNZ-Arena auf der Müllerwiese, wo Tausende<br />

begeisterte Fans die Spiele auf Großleinwand verfolgen<br />

(Foto).<br />

tiger zum Verschnaufen“. Dazu<br />

kam es glücklicherweise nicht<br />

mehr.<br />

Rauchen von Kindern<br />

Auf der Titelseite der GNZ nahm<br />

es ein Redakteur mit dem<br />

Rauchen nicht so genau. „Das<br />

Rauchen von Kindern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen soll deutlich erschwert<br />

werden.“<br />

Witzig auch die Überschrift zur<br />

Gr<strong>und</strong>schule Somborn: „Schulbeginn<br />

nach den Ferien“.<br />

„Milchkönigin Katja kommt auf<br />

der Wächtersbacher Messe.“ Die<br />

Milchkönigin möge uns diesen<br />

geistigen Aussetzer verzeihen, der<br />

zum Glück rechtzeitig vom<br />

Schlussredakteur entdeckt wurde<br />

<strong>und</strong> nicht in der GNZ erschien.<br />

Hähnchen-<br />

Wettgrillen<br />

Heimatk<strong>und</strong>e für Fortgeschrittene:<br />

Heißt es „Jossgr<strong>und</strong>er“ oder<br />

„Jossgründer“, heißt es „Hasselrother“<br />

oder „Hasselröther“? Ganz sicher<br />

falsch ist folgende Version einer<br />

GNZ-Überschrift: „Sömbörner<br />

Gebabbel“.<br />

„Wer schreibt denn so einen<br />

Mist?“, ärgerte sich der Vorsitzende<br />

der Meerholzer Rassegeflügelzüchter<br />

völlig zu Recht über den Bericht<br />

zur Jahreshauptversammlung. Die<br />

GNZ titelte, dass der Verein ein<br />

„Hähnchen-Wettgrillen“ plane. Gemein!<br />

Was die Meerholzer vorhat-<br />

<strong>20</strong>07<br />

ten, war ein „Hähne-Wettkrähen“.<br />

Die Langenselbolder H<strong>und</strong>esportler<br />

trafen zur Faschingszeit<br />

auf eine närrisch gestimmte Redaktion,<br />

die aus ihrem „Kappenabend“<br />

einen „Knappenabend“<br />

machte. Und aus der „Frühdefibrilation“<br />

ergaben sich für die GNZ<br />

ungeahnte Möglichkeiten. Die Redaktion<br />

titelte: „Neue Chancen<br />

beim plötzlichen Herztod“.<br />

Entweder – oder<br />

Nicht immer verzweifeln die Leser<br />

an den Redakteuren – oft verzweifeln<br />

auch die Reporter am politischen<br />

Geschehen. Am 16. November<br />

<strong>20</strong>02 gab es Folgendes aus<br />

Birstein zu berichten: Heiner<br />

Kauck, Vorsitzender der Fraktion<br />

der Freien Bürger, brachte es auf<br />

den Punkt: „Jetzt heißt es knallhart:<br />

Entweder es gibt eine moderate<br />

Erhöhung oder keine.“ Das<br />

war das Ergebnis st<strong>und</strong>enlanger<br />

Verhandlungen emsiger Lokalpolitiker<br />

im Vogelsberg.<br />

Der Gartendeich<br />

Übern Gartendeich ist längst<br />

Gras gewachsen. September 1994:<br />

„Bezaubernde Natur – ein schöner<br />

Gartendeich“. Warum verhindert<br />

eigentlich keiner solche Fehler?<br />

Die Überschrift ist schließlich groß<br />

genug, um selbst mit Tomaten auf<br />

den Augen gesehen zu werden. Das<br />

fragt der Blattkritiker den Chefredakteur<br />

<strong>und</strong> der Chefredakteur<br />

den Redakteur. Der könnte es auf<br />

+ + + Meerholz wird geographischer Mittelpunkt der<br />

EU + + + Investorenwettbewerb für das Bad Orber<br />

Thermalbad läuft + + + Sturmtief „Kyrill“ verwüstet<br />

den Main-Kinzig-Kreis + + + Hailer feiert 800. Geburtstag,<br />

Lohrhaupten wird 950 Jahre alt + + + Der<br />

Wächtersbacher Angelo Vigneri tritt bei „Deutschland<br />

sucht den Superstar“ an + + + Architektur-Studenten<br />

aus dem Kreis feiern Erfolg bei Wettbewerb<br />

in Washington + + + Josef Hilmer kauft die Mittel-<br />

Gründauer Domäne: Kulturscheune geplant + + + Protest<br />

gegen geplanten Ausbau des Kohle-Kraftwerks<br />

Staudinger + + + <strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong> <strong>Naumann</strong> feiert<br />

40. Geburtstag + + + R<strong>und</strong>er Tisch aus Rothenbergen<br />

kämpft um die Rückkehr der in die Türkei abgeschobenen<br />

Familie Kazan + + + Wolfgang Gottlieb<br />

(Birstein) <strong>und</strong><br />

Mirko Schütte<br />

(Brachttal) bleiben<br />

Bürgermeister<br />

+ + + Angela Merkel<br />

in Hanau + + +<br />

Blauzungenkrankheit<br />

im Kreis + +<br />

+ Gelnhäuser Tafel<br />

eröffnet + + +<br />

Überfallserie im<br />

Altkreis Gelnhausen<br />

+ + +<br />

den freien Mitarbeiter schieben<br />

oder aufs Korrektorat, das in<br />

schlussendlicher Instanz dafür verantwortlich<br />

ist, den Fehlerteufel in<br />

die Hölle zu schicken. Und das arme<br />

Korrektorat – könnte doch<br />

warten, bis die Putzfrau noch mal<br />

drüberliest.Aber dann, liebe Leser,<br />

gäbe es wohl keine Zeitung zum<br />

Frühstück.<br />

Also Schwamm drüber. Fehler<br />

passieren. Zu verhindern gilt lediglich<br />

der Slogan „Nicht immer, aber<br />

immer öfter“.<br />

Einer davon stammt noch aus<br />

der GNZ-Steinzeit. Also aus der<br />

Zeit, als wir noch nicht per Ganzseitenumbruch<br />

gearbeitet, sondern<br />

mit Skalpell <strong>und</strong> Heißwachs herumgefriemelt<br />

<strong>und</strong> anschließend gewachste<br />

Papierteile zu einer Zeitung<br />

zusammengebastelt haben. Da<br />

stand über Ministerpräsident Wallmann<br />

zu lesen: „Reichskammergerichts<br />

war der Die Gründung des<br />

Versuch, Rechtsfrieden in Deutschland<br />

herzustellen“. Asche auf unser<br />

Haupt <strong>und</strong> Blut auf den Hintern<br />

des Redakteurs, der während der<br />

Umbruchpause, sein Skalpell in der<br />

rechten hinteren Tasche der Jeanshose<br />

steckend, unvorsichtig auf<br />

dem Klo Platz nahm ...<br />

Aus dem Tierreich<br />

Immerhin fehlerfrei, aber leicht<br />

missverständlich hieß es am<br />

19. März 1997 auf der Gelnhausen-Seite:<br />

„Meerholzer Bürger <strong>und</strong><br />

der städtische Umweltberater Jürgen<br />

Koch entsetzt:Vögeln mit der<br />

Heckenschere ...“ – wo denken Sie<br />

hin, es geht noch weiter – „...den<br />

wichtigen Lebensraum zerstört“.<br />

Puuuh, gerade noch mal die publizistische<br />

Kurve gekriegt!<br />

Bleiben wir im Reich der Tiere.<br />

Quizfrage: Wer kennt dieses Tier?<br />

Die Wächtersbacher Sozialdemokraten<br />

stellten ihre Kandidatenliste<br />

für die „Kommunalwal“ im<br />

März 1997 auf. So geschehen auf<br />

der Titelseite der GNZ. Und in<br />

Gründau war zu lesen: „Stoßstange<br />

<strong>und</strong> Schweinwerfer weg“. So ein<br />

Ferkel. In diese Kategorie passt<br />

auch der Erguss aus unserer Anzeigenabteilung:<br />

„Suche Stwall für<br />

2 Kleifperde mit Wiedegang im<br />

Raum Gründau ...“<br />

Und unter der Rubrik „Entflogen”flatterte<br />

uns diese Anzeige ins<br />

Blatt: „Vermisst seit 2.1.99 in<br />

Wirtheim! Großer, kräftiger Kater...“<br />

Montagsarbeit<br />

Ist Ihnen montags schon einmal<br />

ein Fehler unterlaufen? Macht<br />

nichts – wenn Sie nicht unbedingt<br />

Chirurg oder Journalist sind, vertuschen<br />

Sie's einfach. Der leichtbeschädigte<br />

Angestellte unserer Anzeigenabteilung<br />

konnte das nicht.<br />

So stand zu lesen: „Handwerker,<br />

selbständig, 54 Jahre, 174 cm,<br />

74 kg, leicht schwerbeschädigt,<br />

sucht Lebensgefährtin.“<br />

Das sind die Momente, in denen<br />

man als Verursacher lieber sterben<br />

will, wenn's erst mal entdeckt wurde.<br />

Jeder kann<br />

betroffen sein<br />

Dabei hat es am 7. November<br />

1998 Doktor Jürgen Blumenthal<br />

in seinem „Vortrag über das Sterben“<br />

längst erkannt <strong>und</strong> gemutmaßt:<br />

„Jeder kann betroffen sein.“<br />

Die Überschrift wurde übrigens<br />

vom diensthabenden Schlussredakteur<br />

um 23.30 Uhr gerade<br />

noch rechtzeitig entdeckt <strong>und</strong><br />

nicht veröffentlicht.<br />

Keine Bedienung<br />

Hätten Sie's gewusst: „Wir suchen<br />

zum sofortigen Eintritt<br />

3 Transporteure, wenn möglich mit<br />

Schlosserkenntnissen, ist aber keine<br />

Bedienung.“<br />

Ist das nicht eine eklatante Ausgrenzung<br />

der Gastronomie-Bediensteten?<br />

Singendes Cello<br />

Haben Sie den Glauben verloren?<br />

Dann möchten wir Ihnen zum<br />

Schluss noch folgenden Tipp geben:<br />

Gehen Sie mit Ihren Kindern<br />

an St. Martin keinesfalls in die<br />

„katholische Kindergaststätte“<br />

zum „fröhlichen Umtrunk“ nach<br />

Altenmittlau. Und auch das W<strong>und</strong>er<br />

in der Katharinenkirche mit<br />

dem Titel „Cello singt traurig-schönes<br />

Lied“ kommt fast schon der<br />

Auferstehung einer fehlerfreien Tageszeitung<br />

entgegen.<br />

So, Schluss mit der geistigen<br />

Auslese aus <strong>20</strong> Jahren GNZ. Was<br />

nicht passieren soll, passiert. Es<br />

passiert nicht absichtlich, aber es<br />

passiert. Und steht dann manchmal<br />

schwarz auf weiß in Ihrer Zeitung.<br />

Wir geloben Besserung. Und<br />

der Rest wird weiter archiviert in<br />

unserem Ordner „Nonstop Nonsens“.<br />

Wechsel in den<br />

Rathäusern<br />

In Gelnhausen geht eine Ära zu Ende: Jürgen Michaelis<br />

verabschiedet sich in den Ruhestand. Sein Nachfolger<br />

ist der 27 Jahre junge Thorsten Stolz (Foto). Generationswechsel<br />

auch im Gründauer Rathaus: Heiko<br />

Merz setzt sich knapp gegen Joachim Werner durch<br />

<strong>und</strong> tritt in die Fußstapfen von Georg Meyer.<br />

Auch Hasselroths langjähriger Verwaltungschef<br />

Klaus Traxel geht in Rente – für ihn<br />

zieht Uwe H. Scharf ins Rathaus ein.<br />

Texte <strong>und</strong> Fotos: Thomas Welz, Esther Ruppert-Lämmer, Tanja Bruske-Guth,<br />

Michael Lohbusch, Stephan Kümmel, Stefan Möser-Herd, Armin Wagner,<br />

Susanne Riess, Christina Jung, Michael Heil, Dieter Geissler <strong>und</strong> Torben Frieborg<br />

Gestaltung: Pia Curtmann, Markus Dörr, Daniel Tomys, Markus Mook, Julia Vogel, Luise Jakob<br />

Konzept: Thomas Welz


Seite 16 Januar <strong>20</strong>08<br />

<strong>20</strong> JAHRE<br />

Gutschein<br />

Den auf nebenstehendem Bestellschein<br />

angegebenen Leser habe ich geworben.<br />

Senden Sie mir bitte folgende Prämie:<br />

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Jubiläumsprämien<br />

Jubiläumsprämien<br />

zum zum Abheben Abheben<br />

Artikel-Bezeichnung/Artikel-Nr.<br />

Name Vorname<br />

PLZ/Wohnort<br />

Straße/Hausnummer<br />

Datum<br />

Artikel-Nr.: 10779<br />

Dampfbügelstation<br />

»sensixx station II« TDS 1445<br />

• Bügeldauer: ca. 1,5 Std.<br />

• Dauerdampfmenge <strong>und</strong> Vertikaldampf: 85 g/Min.<br />

• Dampfdruck: 3,5 bar<br />

• Bügeleisen: 800 Watt, Boiler: 1450 Watt<br />

Artikel-Nr.: 45457<br />

Multifunktionsgerät »MX300«<br />

Fotodrucker, Farbscanner, Farbkopierer <strong>und</strong> Fax<br />

• Bis zu 4.800 x 1.<strong>20</strong>0 dpi<br />

• 2 FINE <strong>Druck</strong>köpfe mit Tinte<br />

• <strong>20</strong> Kurzwahlspeicher + 50 Seiten Eingangsspeicher<br />

Unterschrift (Werber)<br />

Schicken Sie diesen Gutschein/Bestellschein an:<br />

GmbH & Co. <strong>KG</strong><br />

<strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pressehaus</strong> <strong>Naumann</strong><br />

VERTRIEBSABTEILUNG<br />

Gutenbergstraße 1 · 63571 Gelnhausen<br />

Telefon (0 60 51) 8 33-2 99<br />

EExxkklluussiivv bbiiss<br />

2299.. FFeebbrruuaarr 2<strong>20</strong>00088<br />

MP3/WMA-Player<br />

»MusicJet <strong>20</strong>-IR« 2 GB<br />

• MP3/WAV/WMA/DRM10-Audio-Dateien/<br />

JPG (JPEG)/BMP<br />

• 1,8" TFT Farbdisplay<br />

• Micro SD-Kartenslot<br />

• USB 2.0 High Speed<br />

AUFTRAG/BESTELLSCHEIN<br />

Ich bestelle für die Dauer von mindestens 24 Monaten zum jeweils gültigen Bezugspreis die<br />

Lokalzeitung für den Main-Kinzig-Kreis<br />

Amtliche Bekanntmachungen: Main-Kinzig-Kreis, Gelnhausen, Langenselbold, Wächtersbach,<br />

Gründau, Biebergemünd, Jossgr<strong>und</strong>, Linsengericht, Hasselroth, Freigericht<br />

Ich war in den letzten 3 Monaten nicht Bezieher dieser Zeitung. Ich versichere, dass mit der<br />

neuen Bestellung keine Abbestellung der GNZ in irgendeiner Form verb<strong>und</strong>en ist. Abbestellungen<br />

sind erst nach Ablauf der Verpflichtungsdauer, 6 Wochen vor dem Quartalsende möglich.<br />

Name Vorname<br />

PLZ/Wohnort<br />

Straße/Hausnummer<br />

Bezugsbeginn<br />

Telefon<br />

Bezugsgebühren bitte<br />

von meinem Konto Nr.<br />

BLZ<br />

bei Bank/Post<br />

mittels Lastschriftverfahren einziehen.<br />

monatlich vierteljährlich<br />

Datum Unterschrift (Besteller)<br />

ERKLÄRUNG<br />

Ich habe das Recht, den Abschluss dieses Vertrages innerhalb einer Woche schriftlich<br />

zu widerrufen. Meinen Widerruf müsste ich an die nebenstehende Anschrift<br />

richten. Die Frist beginnt mit dem Unterschriftsdatum dieses Bestellscheins.<br />

Datum Unterschrift (Besteller)<br />

Artikel-Nr.: 66427<br />

Mini-Camcorder DV 6800 LE<br />

• 6 MP<br />

• 6-in-1: Digitalkamera, Camcorder, Massenspeicher,<br />

Diktiergerät, Web Cam <strong>und</strong> PMP<br />

• VGA MPEG-4 Videos bis 30 Bilder/Sek.<br />

• 2,4“ TFT LCD<br />

• 2-in-1 Bilder<br />

Artikel-Nr.: 43861<br />

GNZ-LESER WERBEN LOHNT SICH<br />

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