05.12.2012 Aufrufe

Der Wald - Steirischer Jagdschutzverein

Der Wald - Steirischer Jagdschutzverein

Der Wald - Steirischer Jagdschutzverein

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bericht zum Nachsuchenseminar vom<br />

21. April 2012 in St. Martin<br />

Seminarleiter Peter Hübler<br />

mit seinem GrMü<br />

Für die Jagdhundeführer unseres Jagdbezirkes organisierte ich gemeinsam<br />

mit der Zweigstelle Voitsberg des StJSV ein Anschussund<br />

Nachsuchenseminar. Zu der ganztägigen Veranstaltung am<br />

Samstag, dem 21. April, in St. Martin a. W., bei der Jagdhundeführer<br />

aller Rassen teilnahmeberechtigt waren, konnten 14 Teilnehmer<br />

begrüßt werden. Nach meiner Vorstellung des Jagdhundewesens<br />

im Jagdbezirk Voitsberg ging der Seminarleiter Peter<br />

Hübler aus <strong>Wald</strong> am Schoberpass (am Bild mit seiner GrMü-<br />

Hündin), er ist auch Präsident des ÖVMÜ und Präsidiumsmitglied<br />

des ÖJGV, auf die einzelnen Jagdhunderassen und Schläge<br />

mit den unterschiedlichen Veranlagungen ein. Die Jagdhunderassen<br />

haben schon nach ihrer Zweckbestimmung wie Schweißarbeit,<br />

Vorstehen, Baujagd, Brackieren, Stöbern und Apportieren und<br />

nach ihrem jahrhundertelangen Gebrauch und Körperbau unterschiedliche<br />

jagdliche Einsatzbereiche.<br />

Eine gute Schweißarbeit hat in fast allen Revieren große Bedeutung,<br />

gibt es doch kaum Reviere ohne Schalenwildvorkommen.<br />

Schweißarbeit bedeutet konzentrierte Arbeit auf der Fährte mit oft<br />

geringen Duftpartikeln und laufende Wiederholungen zu<br />

Übungszwecken. Weiteres Thema war die Wildtieranatomie von<br />

Rehwild, Rotwild und Schwarzwild mit Skelett, vollständigem<br />

Knochenaufbau und Lage der inneren Organe. Dabei wurde auch<br />

auf die Gefahren eines Schusses auf den Stich hingewiesen,<br />

speziell dann, wenn das Stück schräg steht. Einmal mehr wurde<br />

auf die Wichtigkeit der gewissenhaften Untersuchung des Anschusses<br />

hingewiesen, auf Eingriffe, Ausrisse, Schalenabdruck, Individualwitterung,<br />

Bodenverwundung, Schweißfleck am Ausschuss,<br />

Schnitthaare (Einschuss) und Risshaare (Ausschuss). Die<br />

Wundfährte selbst ist dann eine Summe aus Bodenverwundung,<br />

Individualwitterung und Schweiß. <strong>Der</strong> Anschuss ist der Schlüssel<br />

zur Fährte, wichtig ist daher gutes Markieren und Verbrechen, sodass<br />

der Schütze ihn auch wiederfindet. Am Anschuss ist auch die<br />

Körpergröße, Höhe des Wiederristes und die Bodenfreiheit des<br />

beschossenen Stückes zu beachten. Zum Beispiel Widerrist beim<br />

Rehwild 65cm, Rotwild 120 cm, Bodenfreiheit Rehwild 35cm,<br />

Rotwild 65-70 cm.<br />

Auch die Bedeutung der Brüche ist zu beachten: Anschussbruch<br />

und Fährtenbruch, weiteres beschossenes Stück war männlich<br />

oder weiblich sowie der Schützenbruch für den Erleger und Hundeführer<br />

bzw. dessen Hund. Große Bedeutung hat das richtige Ansprechen,<br />

Zuordnen und Auswerten der Pirschzeichen. <strong>Der</strong><br />

Schweiß zeigt dem Hundeführer, dass das Stück getroffen wurde,<br />

Farbe und Menge zeigen, aus welchem Kreislauf bzw. Organ der<br />

Schweiß stammt. Schweißmenge beim Rehwild 1,15, beim Rotwild<br />

7 Liter.<br />

Zum Abschluss des Seminares wurden 2 Übernachtfährten von<br />

Peter Hübler und Bruno Peißl erfolgreich ausgearbeitet. Dabei<br />

konnte man beobachten, wie wichtig eine ruhige und bedächtige<br />

Führung des Schweißhundes bei dieser konzentrierten <strong>Wald</strong>arbeit<br />

ist. An diesem Seminartag wurde sehr viel Detailwissen an die interessierten<br />

Seminarteilnehmer vermittelt, und ich bedanke mich<br />

nochmals beim Vortragenden Peter Hübler sowie beim Hegemeister<br />

Bgm. Ing. Johann Hansbauer und beim Obmann der Jagdgesellschaft<br />

St. Martin a. W., Josef Tschakl, für ihre Hilfe und Unterstützung<br />

und hoffe, dass dieses erworbene Wissen letztendlich bei<br />

Nachsuchen hilfreich sein wird.<br />

Weidwerk verpflichtet!<br />

BJM Matthias Zitzenbacher<br />

Verhalten nach dem Schuss<br />

Vor dem Aufsuchen des Anschusses genügend Zeit verstreichen<br />

lassen!<br />

Vorsichtig und leise den Anschuss nach Schweiß, Schnitthaaren,<br />

Wildbretteilen oder Knochensplittern untersuchen!<br />

Den Anschuss verbrechen und nicht auf den gefundenen<br />

Pirschzeichen herumtreten!<br />

Auf keinen Fall dem angeschweißten Stück ohne Hund<br />

nachgehen, wenn es nicht in Sichtweite verendet liegt<br />

oder ein Kammerschuss (Lungenschweiß) vorliegt!<br />

Die Nachsuche mit einem fermen Jagdhund steigert die<br />

Erfolgsaussicht!<br />

Weidmannheil!<br />

Die Hundeführer<br />

8 WALD+WILD 77 / Juni 2012

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!