Die Lupe, Das Briefmarkenmagazin - Die Schweizerische Post
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Ernst und Christian Oppliger<br />
Foto: D. Fuchs<br />
Claudia Aebi-Torre<br />
Claudia Aebi-Torre ist ein Bewegungsmensch.<br />
Umso schlimmer war es, als bei<br />
ihr im Alter von 27 Jahren Multiple<br />
Sklerose festgestellt wurde. <strong>Die</strong>se Diagnose<br />
bedeutete für sie, sich berufich<br />
und sportlich neu zu orientieren. Entgegen<br />
ihren Neigungen zur Malerei liess sich<br />
die heute 33-jährige Pfegefachfrau und<br />
medizinische Masseurin zur Arzt- und<br />
Spitalsekretärin umschulen und arbeitet<br />
mit einem reduzierten Pensum bei einer<br />
Non-Proft-Organisation.<br />
Sie hatte, geschwächt durch ihre Behinderung,<br />
nicht genug Kraft, den Weg als<br />
Kunstschaffende einzuschlagen. <strong>Die</strong> Male-<br />
Christian Oppliger<br />
rei wird neben dem Sport zu ihrer zwei<br />
Für Kinder, die aus einer Künstlerfamilie<br />
ten Leidenschaft. Wann immer es ihr die<br />
stammen, ist der Weg in die Kunst- und<br />
Zeit erlaubt, greift Claudia Aebi-Torre zum<br />
Kulturwelt meist vorgezeichnet. Nicht so<br />
Pinsel und bringt ihre Eindrücke aus der<br />
für Christian Oppliger, Sohn des inter-<br />
Natur mit zarten Farben auf die Leinwand.<br />
national bekannten Scherenschneiders<br />
<strong>Die</strong> Zusammenarbeit mit Fred Baumann,<br />
Ernst Oppliger und der gefragten Holz<br />
dem Naturmaler aus dem Emmental, gab<br />
kerbschnitzerin Rosmarie Oppliger. Nach<br />
der engagierten Künstlerin neue Impulse<br />
dem Besuch der Kleinklasse machte der<br />
für ihr eigenes Schaffen. In diesem Rahmen<br />
heute 32-Jährige eine Gärtneranlehre<br />
entstand das Bild «Emmental», das auf<br />
und arbeitet seither in der Stiftung Silea in<br />
der Sondermarke mit einem Frankaturwert<br />
Gwatt bei Thun.<br />
von 1.00 Franken abgebildet ist.<br />
Wenn man die Punkt-Bilder von Christian<br />
Oppliger betrachtet, ist es schwer zu<br />
verstehen, warum dem begabten Künstler<br />
der Sprung in die Selbstständigkeit<br />
nicht gelungen ist. «Ich arbeite in Thun<br />
und wohne in Bern. Abends bin ich jeweils<br />
todmüde. Im Kopf sind schon Ideen da,<br />
aber ich kann sie dann einfach nicht mehr<br />
umsetzen», erklärte Christian Oppliger<br />
einer Journalistin, die ihn an einer Ausstellung<br />
interviewte. Dem Vater, Ernst<br />
Oppliger, war schon lange klar, dass sein<br />
Sohn sehr aussagekräftige Zeichnungen<br />
macht. Und er schiebt nach: «Als wir<br />
von diesem Projekt ‹mehrlebenswert –<br />
c’estbonlavie› hörten, war es für mich ein<br />
Anstoss, den Künstler aus meinem Sohn<br />
herauszukitzeln.» <strong>Die</strong> Sondermarke mit<br />
einem Frankaturwert von 1.40 Franken<br />
zeigt das Bild, von dem Christian Oppliger<br />
Aebi A.<br />
sagt, dass es seine Seelenlandschaft genau<br />
widerspiegle. Foto: A. Aebi Foto:<br />
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