Geschäftsbericht 2011 - TLG Immobilien GmbH
Geschäftsbericht 2011 - TLG Immobilien GmbH
Geschäftsbericht 2011 - TLG Immobilien GmbH
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>
Starke Ziele in Ostdeutschland<br />
Orientierung ist ein zentraler Erfolgsfaktor – vor allem in der <strong>Immobilien</strong>branche.<br />
Nur wer vor Ort weiß, wo es langgeht, kann seine Ziele erreichen.<br />
DiesesWissenhatdie<strong>TLG</strong>IMMOBILIENstarkgemacht:StarkimOsten.Mitunserer<br />
besonderen Regionalkompetenz und konsequenter Kundenorientierung<br />
genießen wir auf dem ostdeutschen <strong>Immobilien</strong>markt eine herausragendeStellung.ZudenStützenunseresErfolgszählenstarkeWerte,dieimvorliegenden<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> gemeinsam mit dem roten Teppich –<br />
unseremlangjährigenWerteträger–denWegzumZielweisen.<br />
Werte, die den Weg weisen Segment Wohnimmobilien<br />
Segment Büroimmobilien<br />
Wirwissen,wodiePotenzialeliegen Wirkennendendirekten<br />
WegzumErfolg
Segment Gewerbeimmobilien<br />
IhrstarkerPartnerfürwegweisende<br />
Entscheidungen in Ostdeutschland<br />
Segment Einzelhandel<br />
Vor Ort ist Orientierung gefragt<br />
Segment Dienstleistungsimmobilien<br />
Niemand weiß besser,<br />
wo es in Ostdeutschland langgeht
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> in Zahlen<br />
Mio. EUR <strong>2011</strong> 2010 2009<br />
<strong>Immobilien</strong>vermögen(bilanziert) 1.716 1.685 1.610<br />
<strong>Immobilien</strong>Anlagevermögen(bilanziert) 1.706 1.671 1.593<br />
Mieteinheiten [Anzahl] 22.523 23.413 23.678<br />
Investitionen–Projekte/Ankäufe 115 187 152<br />
davon:Anlagevermögen 114 185 151<br />
Mitarbeiter – Stichtag 31.12.<strong>2011</strong> [Anzahl] 296 301 308<br />
Umsatzerlöse 236,8 234,5 203,0<br />
Operatives Ergebnis vor Steuern 40,6 36,4 33,8<br />
Operatives Ergebnis nach Steuern 31,0 34,6 32,2<br />
JahresergebnisvorSteuern 27,9 21,5 27,7<br />
JahresergebnisnachSteuern 18,4 19,7 26,1<br />
Cashflow 121,6 118,9 85,8<br />
EBIT 83,1 50,5 50,7<br />
EBITDA 130,1 108,7 112,9<br />
Bilanzsumme 1.919 1.853 1.774<br />
Eigenkapital ohne Sonderposten 966 1.018 1.008<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN – Stark im Osten<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ist mit ihrem starken,<br />
diversifiziertenPortfoliodieNr.1für<strong>Immobilien</strong>in<br />
Ostdeutschland. Unsere konservative, renditeorientierte<br />
Investitionsstrategie bildet die<br />
GrundlagefürnachhaltigeWertschöpfung.<br />
Kompetenz, Erfahrung und konsequente Kundenorientierunghabenunsinüber20Jahrenzu<br />
einem starken, verlässlichen und anerkannten<br />
Partnergemacht.<br />
Wirkonzentrierenunsauchzukünftigaufden<br />
ostdeutschen <strong>Immobilien</strong>markt. Dessen regio-<br />
nal durchaus differenzierte Entwicklung verläuft<br />
in der Gesamtsicht robust. Dass wir uns vor<br />
Ort genau auskennen, dass wir mit Menschen,<br />
Markt und Regionen bestens vertraut sind, zählt<br />
zu den herausragendsten Eigenschaften unsererhochqualifizierten,engagiertenMitarbeiter.<br />
Stark im Osten: Unser Vorsprung im ostdeutschen<strong>Immobilien</strong>markthatguteGründe.Wirbauen<br />
auf fundiertes Know-how, regionale<br />
Kompetenz und ein nachhaltiges Geschäftsmodell.UndwirkennendenWegzumErfolg<br />
in Ostdeutschland.
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>
Inhalt<br />
Unser Profil 9<br />
Vorwort der Geschäftsführung 10<br />
Bericht der Geschäftsführung 13<br />
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 13<br />
Geschäftsverlauf und Ergebnis <strong>2011</strong> 19<br />
Segment Wohnimmobilien 27<br />
Report aus der Region I: Nord 30<br />
Segment Büroimmobilien 33<br />
Segment Gewerbeimmobilien 37<br />
Report aus der Region II: Süd 40<br />
Segment Einzelhandel 43<br />
Segment Dienstleistungsimmobilien 47<br />
Ausblick 51<br />
Bericht des Aufsichtsrates 54<br />
Organe der Gesellschaft 56<br />
Lagebericht 58<br />
Jahresabschluss 74<br />
Entwicklung des Anlagevermögens 88<br />
Bestätigungsvermerk 90<br />
Kontakt 93<br />
Impressum 94
8<br />
Unser Profil<br />
Im ehemaligen Modeviertel der alten und zugleich neuen Mitte Berlins am Hausvogteiplatz<br />
gelegen, vereint das Memhard-Ensemble exklusives Wohnen, repräsentatives Arbeiten und<br />
Dienstleistungsangebote. Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN hat das attraktive Ensemble gemeinsam<br />
mit der apellas asset management gmbh entwickelt.<br />
Eine Perle in unserem Büroportfolio: das Haus zur Berolina am Hausvogteiplatz in Berlin,<br />
die Unternehmenszentrale der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN
Wegweisende Werte<br />
Nachhaltige Wertschöpfung ist eine Frage der<br />
Strategie, der Kompetenz, der Beharrlichkeit –<br />
und der richtigen Orientierung. Nur wer seinen<br />
Weg kennt und konsequent verfolgt, kann sein<br />
Ziel erreichen. Für die <strong>Immobilien</strong>branche gilt<br />
das mehr als für andere, schließlich sind hier<br />
langfristig tragfähige Entscheidungen von grundlegender<br />
Bedeutung.<br />
Seit über zwei Jahrzehnten setzt die <strong>TLG</strong> IMMO-<br />
BILIEN auf starke Werte: Erfahrung, Verlässlichkeit<br />
und Seriosität bestimmen den Kern unseres<br />
Wertgefüges. Hinter unseren steten Erträgen<br />
und stabilen Cashflows stehen konsequente<br />
Kundenorientierung, eine renditeorientierte Portfoliostrategie<br />
und eine nachhaltige Investitionspolitik.<br />
Mit unserem Angebot in den Segmenten<br />
Büro, Einzelhandel, Gewerbe, Wohnen und<br />
Dienstleistungsimmobilien verfügen wir über<br />
ein starkes Portfolio, das in Ostdeutschland<br />
seinesgleichen sucht.<br />
Der ostdeutsche <strong>Immobilien</strong>markt hat besondere<br />
Stärken und Potenziale, die wir permanent<br />
analysieren und an denen wir uns konsequent<br />
orientieren. Unsere Schwerpunktregionen sind<br />
dort, wo die besten Bedingungen herrschen:<br />
im mitteldeutschen Kernraum, an der Ostseeküste,<br />
in der Metropolregion Berlin. Hier nutzen<br />
wir immobilienwirtschaftliche Chancen, hier erkennen<br />
und befördern wir Trends und Entwicklungen,<br />
hier schaffen wir als aktiver Portfoliomanager<br />
Werte von Dauer. Mit einzigartiger<br />
Regionalkompetenz und engagierten Mitarbeitern<br />
verstehen wir uns als Wegweiser für einen<br />
der spannendsten und potenzialstärksten <strong>Immobilien</strong>märkte<br />
Europas.<br />
Seit 2002 erwirtschaften wir Jahresergebnisse<br />
im zweistelligen Millionenbereich. Unser Portfolio<br />
hat heute einen Wert von 1,7 Mrd. EUR. Mit<br />
unserer risiko- und renditeorientierten <strong>Immobilien</strong>strategie<br />
stehen wir auch in Zukunft auf<br />
festem Grund – und bleiben: Stark im Osten.<br />
Unser Profil<br />
9
Vorwort der Geschäftsführung<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
überall wird der Wunsch nach Beständigkeit,<br />
Verlässlichkeit und dauerhafter Wertschöpfung<br />
laut. Vor allem in der <strong>Immobilien</strong>branche ist<br />
langfristige Erfolgsorientierung das Wort der<br />
Stunde, geht es doch gerade hier um bleibende<br />
Werte, um langfristige Entwicklungen, um Sicherheit,<br />
Solidität und Vertrauen. Die <strong>TLG</strong> IMMO-<br />
BILIEN hat sich mit einer auf Nachhaltigkeit<br />
ausgerichteten Strategie, mit soliden Cashflows<br />
und engagierten Mitarbeitern als starkes<br />
und innovatives <strong>Immobilien</strong>unternehmen in<br />
Ostdeutschland etabliert. Ausdruck und Bestätigung<br />
unseres Erfolgs ist das Ergebnis des<br />
vergangenen Jahres. <strong>2011</strong> hat die <strong>TLG</strong> IMMO-<br />
BILIEN mit 18 Mio. EUR nach Steuern ein starkes<br />
Jahresergebnis erzielt.<br />
Dies gilt umso mehr, wenn wir die Sonderbelastungen<br />
bedenken, die die Gesellschaft mit<br />
diesem Ergebnis bewältigt hat. Vor dem Hintergrund<br />
der anstehenden Privatisierung der<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN führt die Abspaltung des<br />
Segments Wohnimmobilien auf die eigens gegründete<br />
<strong>TLG</strong> WOHNEN <strong>GmbH</strong> in diesem Jahr<br />
zu steuerlichen Mehrbelastungen von fast<br />
30 Mio. EUR, für welche in <strong>2011</strong> entsprechend<br />
bilanzielle Vorkehrungen getroffen werden mussten.<br />
Mit diesem strategisch begründeten Schritt<br />
ist die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN für das im März 2012<br />
begonnene Privatisierungsverfahren noch markt-<br />
gerechter und attraktiver für Investoren aufgestellt.<br />
Dass wir die steuerliche Mehrbelastung<br />
ohne Weiteres schultern konnten, empfinden<br />
wir als neuerlichen Beleg für die große Ertragskraft<br />
der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN. Diese wird getragen<br />
von dem besten operativen Ergebnis der Unternehmensgeschichte<br />
aus Objektbewirtschaftung<br />
und Portfolioumschlag von rund 41 Mio. EUR.<br />
Die Grundlage für unsere Stärke haben wir mit<br />
der strategischen Positionierung als aktiver<br />
Portfoliomanager geschaffen. So ist die Bewirtschaftung<br />
unserer <strong>Immobilien</strong> Kernbetätigungsfeld<br />
und Hauptergebnisquelle der <strong>TLG</strong><br />
IMMOBILIEN. Die laufenden Einnahmen aus<br />
gut vermieteten Objekten bilden dabei die<br />
zentrale Säule unserer Gesellschaft. Bei annähernd<br />
gleichem Volumen unserer Verkäufe<br />
konnten wir das Verkaufsergebnis gegenüber<br />
dem Vorjahr zudem weiter verbessern.<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN verfolgt eine konserva-<br />
tive, renditeorientierte Investitionsstrategie.<br />
Dabei nutzen wir neben der Bewirtschaftung<br />
mit der Entwicklung eigener <strong>Immobilien</strong>, dem<br />
Ankauf rentabler Objekte und dem wertorientierten<br />
Verkauf die mannigfaltigen Marktchancen,<br />
die sich in Ostdeutschland bieten. Aus<br />
langjähriger Erfahrung wissen wir: Ostdeutschland<br />
lohnt sich. Hier ist in den vergangenen<br />
Jahren viel passiert. Ostdeutschland hat inzwi-
schen eine eigene wirtschaftliche Grundlage<br />
entwickelt, die auch im Vergleich zu Westdeutschland<br />
immer tragfähiger und robuster<br />
wird. Gerade in turbulenten Zeiten – Stichworte<br />
Schulden- und Finanzmarktkrise – gilt: Wo sich<br />
die Wirtschaft stabil und positiv entwickelt, finden<br />
auch <strong>Immobilien</strong>unternehmen gute Bedingungen<br />
vor. Zugegeben, es hat eine Weile gedauert,<br />
aber heute lässt sich mit Fug und Recht<br />
über Ostdeutschland sagen: Das Fundament ist<br />
da, die Dynamik stimmt, die Aussichten sind gut.<br />
Das gilt vor allem für unsere Schwerpunktregionen,<br />
die sich im Laufe der Jahre als echte<br />
Wachstumskerne herausgestellt haben und<br />
heute mit zwar niedrigeren, dafür aber umso<br />
nachhaltigeren Wachstumseffekten immer mehr<br />
Investoren auf sich aufmerksam machen: so<br />
die Metropolregion Berlin mit ihrer Schwesterperle<br />
Potsdam, aber auch der Großraum um<br />
die Sachsenmetropolen Dresden und Leipzig,<br />
die nicht zuletzt besonders boomenden Städte<br />
Thüringens entlang der Autobahn A 4 mit Erfurt<br />
und Jena sowie die immer attraktiveren Städte<br />
an der Ostseeküste.<br />
Doch im Osten stimmen nicht nur die wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen. Es zieht<br />
immer mehr Menschen in die Metropolregion<br />
Berlin, nach Leipzig oder an die Ostseeküste<br />
und nicht umsonst ist Dresden die geburten-<br />
stärkste Stadt Deutschlands – genau das rich-<br />
tige Klima für die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN, die mit<br />
Innovationen, konsequenter Kundenorientie-<br />
rung und einem einzigartigen Regional-Knowhow<br />
im wahrsten Sinne des Wortes „Stark im<br />
Osten“ ist.<br />
Im vorliegenden <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> möchten<br />
wir unsere Leserinnen und Leser wieder<br />
einladen auf eine informative und hoffentlich<br />
anregende Reise zu den Höhepunkten und<br />
Entwicklungen eines erfolgreichen Jahres auf<br />
dem ostdeutschen <strong>Immobilien</strong>markt.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Jochen-Konrad Fromme Niclas Karoff<br />
Niclas Karoff (li.)<br />
und Jochen-Konrad<br />
Fromme<br />
11
12<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Immobilie für das Alter: das Diakonie-Pflegeheim in Erfurt<br />
Treffpunkt für Sportwagen-Fans: das Porsche-Zentrum in Dresden
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Kraftvoll und dynamisch<br />
Vor dem Hintergrund der europäischen Schul-<br />
denkrise und eines weltweiten Abschwungs<br />
hat die deutsche Wirtschaft <strong>2011</strong> gezeigt, was<br />
in ihr steckt: Das preisbereinigte Bruttoinlands-<br />
produkt stieg trotz eines leichten Rückgangs<br />
im Schlussquartal von 0,2 Prozent im Jahres-<br />
vergleich um 3,0 Prozent. Damit fiel das deutsche<br />
Wirtschaftswachstum im Jahr <strong>2011</strong> doppelt<br />
so hoch aus wie in der Eurozone. Die<br />
stärksten Impulse kamen nach Angaben des<br />
Statistischen Bundesamtes aus der Binnennachfrage.<br />
So stiegen die privaten Konsumausgaben<br />
preisbereinigt um 1,5 Prozent; der<br />
Staat erhöhte seine Konsumausgaben um<br />
1,2 Prozent. Und die Unternehmen investierten<br />
wie schon im Jahr zuvor verstärkt in Maschinen<br />
und Anlagen und leisteten damit einen<br />
erheblichen Wachstumsbeitrag. Auch die Bau-<br />
investitionen erlebten mit einem Plus von<br />
5,4 Prozent einen deutlichen Zuwachs gegen-<br />
über 2010.<br />
Nach zwei Boomjahren dürfte die im Euro raum<br />
vorherrschende Stagnation in Teilen auch auf<br />
die hiesige Wirtschaft übergreifen. Die Bun-<br />
desregierung und führende volkswirtschaftliche<br />
Forschungsinstitute gehen davon aus,<br />
dass sich der Konjunkturmotor 2012 abkühlen<br />
wird: In ihrem Jahreswirtschaftsbericht schreibt<br />
etwa die Bundesregierung, dass sich das<br />
Wachstum auf 0,7 Prozent verringern werde.<br />
Das ifo-Institut rechnet – vorausgesetzt, dass<br />
sich die anhaltende Schuldenkrise im Euroraum<br />
nicht weiter verschlimmere – mit nur<br />
0,4 Prozent.<br />
Arbeitsmarkt erreicht Rekordzahlen<br />
Von Stagnation oder gar Rückgang war auf dem<br />
deutschen Arbeitsmarkt zu Beginn des Jahres<br />
2012 jedoch nichts zu spüren. Die Arbeitslosig-<br />
keit ist derzeit so gering wie seit 20 Jahren<br />
nicht mehr. Nach einer bereits 2010 sehr star-<br />
ken Entwicklung erreichte die Erwerbstätigen-<br />
zahl <strong>2011</strong> einen neuen Höchststand: Die Ar-<br />
beitslosenquote sank im Vor jahresvergleich im<br />
Gesamtdurchschnitt von 7,7 auf 7,1 Prozent.<br />
Zwischen Januar <strong>2011</strong> und Januar 2012 ging<br />
die Anzahl der Arbeitslosen in Ostdeutschland<br />
von 1,07 Millionen auf knapp 999.000 zurück –<br />
verringerte sich also um 0,8 Prozent (Westdeutschland:<br />
– 0,5 Prozent). Die sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigung lag in Westdeutschland<br />
um 2,7 Prozent, in Ostdeutschland<br />
um 1,8 Prozent über dem Vorjahresniveau.<br />
Für das Jahr 2012 wird von einer abgeschwächt<br />
weiter sinkenden Arbeitslosenquote ausgegan-<br />
gen. So rechnen die ifo-Experten im Jahresdurchschnitt<br />
mit rund 2,8 Millionen Erwerbslosen,<br />
demnach 140.000 Betroffenen weniger<br />
als <strong>2011</strong>. Das Institut für Wirtschaftsforschung<br />
Halle (IWH) prognostiziert gar einen Rückgang<br />
der Arbeitslosenquote auf bis zu 6,1 Prozent<br />
im Jahr 2013.<br />
Stabilität im Osten<br />
Die ostdeutschen Bundesländer partizipieren<br />
am gesamtwirtschaftlichen Aufschwung. Im<br />
Jahr <strong>2011</strong> hat sich dabei die Dynamik der ost-<br />
deutschen Wirtschaft dem westdeutschen<br />
Niveau weiter angenähert. So betrug das Wirtschaftswachstum<br />
in den neuen Ländern (ohne<br />
Berlin) 2,8 Prozent (mit Berlin: 2,6 Prozent) und<br />
lag damit nur 0,2 Prozentpunkte unter dem<br />
Gesamtdurchschnitt. Besonders stark präsen-<br />
tierte sich Thüringen mit einer Zunahme um<br />
3,4 Prozent, gefolgt von Sachsen (2,9 Prozent),<br />
Sachsen-Anhalt und Brandenburg (je 2,8 Pro-<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
13
14<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Nachgefragte Lage:<br />
Wohnungen in Dresden-<br />
Kleinpestitz (li.) und<br />
das Zwinger-Forum am<br />
Dresdner Postplatz<br />
(Mitte)<br />
Berlin<br />
Brandenburg<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
Sachsen<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Thüringen<br />
Gesamtdeutschland<br />
Neue Bundesländer<br />
(mit Berlin)<br />
BIP-Entwicklung Ostdeutschland und Gesamtdeutschland<br />
Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in %<br />
<strong>2011</strong><br />
2010<br />
0,3<br />
Alte Bundes länder<br />
(ohne Berlin) 0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0<br />
1,5<br />
1,9<br />
2,1<br />
2,2<br />
2,2<br />
zent) sowie Berlin (2,1 Prozent) und Mecklen-<br />
burg-Vorpommern (1,5 Prozent). Die robusten<br />
unternehmerischen Strukturen Ostdeutsch-<br />
lands sowie das zunehmende Innovationspotenzial<br />
zwischen Dresden und Rostock lassen<br />
eine weiterhin stabile Wachstumsentwicklung<br />
erwarten. Für 2012 rechnen die Experten mit<br />
einer Steigerung um etwa 0,5 Prozent. In der<br />
Gesamtsicht bestätigt sich für Ostdeutschland<br />
die Erfahrung aus der Krise von 2009, als der<br />
Wirtschaftseinbruch deutlich moderater ausfiel<br />
als im Westen: Die wirtschaftliche Entwicklung<br />
2,4<br />
2,6<br />
2,7<br />
2,8<br />
2,9<br />
2,8<br />
3,0<br />
3,0<br />
3,1<br />
3,4<br />
3,6<br />
3,9<br />
in den neuen Bundesländern ist heute generell<br />
weniger schwankungsanfällig.<br />
Umsatzsteigerungen im Verarbeitenden<br />
Gewerbe<br />
Das Verarbeitende Gewerbe Ostdeutschlands –<br />
und hier vor allem mittlere und große Unternehmen<br />
mit 250 und mehr Beschäftigten – blickt<br />
laut IWH auf ein insgesamt erfolgreiches Jahr<br />
zurück. Besonders die Ertragslage der Investitionsgüterhersteller<br />
hat sich demnach verbessert:<br />
73 Prozent konnten ihren Umsatz erhö-
hen, davon zwei Drittel um mehr als 10 Prozent.<br />
ifo Dresden geht davon aus, dass die preisbe-<br />
reinigte Bruttowertschöpfung des Verarbeiten-<br />
den Gewerbes Ostdeutschlands <strong>2011</strong> im Vor-<br />
jahresvergleich um 8,4 Prozent zugelegt hat.<br />
Auch die Beschäftigungspläne im ostdeut-<br />
schen Verarbeitenden Gewerbe spiegeln die po-<br />
sitive Stimmung: Quer durch alle Sparten und<br />
Größenordnungen wollen 54 Prozent den ak-<br />
tuellen Bestand beibehalten und 36 Prozent der<br />
Unternehmen Personal einstellen, so das IWH.<br />
Märkte und Potenziale Osteuropas im Blick<br />
Mit der EU-Osterweiterung ist Ostdeutschland<br />
im Herzen Europas angekommen und profitiert<br />
von der geografischen Nähe zu neuen Märkten<br />
und Potenzialen. Die Aufhebung der Niederlassungsbeschränkungen<br />
für Arbeitnehmer in<br />
Osteuropa im Mai <strong>2011</strong> war ein deutliches<br />
Signal. Tatsächlich ist laut DIHK die größere<br />
Bedeutung der Wachstumsmärkte in Mittel-<br />
und Osteuropa für die ortsansässigen Betriebe<br />
ein wesentlicher Grund für das gute Abschnei-<br />
den Ostdeutschlands. Dadurch falle die schwa-<br />
che Entwicklung etlicher Staaten im Süden und<br />
Westen Europas weniger ins Gewicht. Insge-<br />
samt ist derzeit bei den Unternehmen im Osten<br />
von der Krise noch wenig zu spüren – die Lageeinschätzung<br />
der Betriebe fällt deutlich besser<br />
aus. Für das kommende Jahr rechnet der<br />
DIHK deshalb mit rund 30.000 zusätzlichen<br />
Arbeitsplätzen in den neuen Bundesländern.<br />
Allerdings wird die erwartete Schwäche der<br />
Investitions- und Exportnachfrage auch die<br />
Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands<br />
belasten. Laut ifo Dresden dürfte<br />
die preisbereinigte Bruttowertschöpfung in der<br />
ostdeutschen Industrie im Jahr 2012 nur noch<br />
um 1,7 Prozent zunehmen.<br />
Starke Performance<br />
Beim Bundesländerranking <strong>2011</strong> der „Wirt-<br />
schaftswoche“ und der Initiative Neue Soziale<br />
Marktwirtschaft (INSM) stehen hinsichtlich der<br />
Dynamik alle sechs neuen Bundesländer auf<br />
den ersten Plätzen. Wie schon im Vorjahr führt<br />
Brandenburg (65,4 Punkte) die Liste an, gefolgt<br />
von Berlin (60,1), Mecklenburg-Vorpommern<br />
(60,0), Sachsen (54,4), Sachsen-Anhalt (53,8)<br />
und Thüringen (52,1). In Berlin stieg das reale<br />
Bruttoinlandsprodukt zwischen 2007 und 2010<br />
um insgesamt sechs Prozent – die beste Bilanz<br />
aller Bundesländer. Und mit Leipzig, Dresden<br />
und Jena schafften erstmals drei ostdeutsche<br />
Städte den Sprung unter die Top Ten des<br />
„Capital“-Rankings der Städte mit den besten<br />
Wirtschaftsaussichten in Deutschland. Darüber<br />
hinaus hat Dresden auch in puncto Zukunftsaussichten<br />
die Nase vorn – als Stadt mit der<br />
höchsten Geburtenrate Deutschlands.<br />
Kaufkraft vs. Inflation<br />
Die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt<br />
spiegelt sich auch in der zumindest nominal<br />
zunehmenden Kaufkraft wider: Laut GfK-Kauf-<br />
kraftstudie haben die Deutschen 2012 insge-<br />
samt 1.636 Mrd. EUR für ihre Ausgaben zur<br />
Verfügung – rund 400 EUR pro Kopf mehr<br />
als noch <strong>2011</strong>. Dieser Zuwachs dürfte jedoch<br />
durch steigende Preise weitgehend relativiert<br />
werden. Die kaufkraftstärksten ostdeutschen<br />
Landkreise befinden sich allesamt im Umland<br />
Berlins: Potsdam-Mittelmark, Stadtkreis Potsdam<br />
und Landkreis Oberhavel.<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Büro- und Einzelhandelsstandort<br />
in einem:<br />
das CCW City-Center<br />
im Rostocker Stadtteil<br />
Lütten Klein<br />
15
16<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Deutsche <strong>Immobilien</strong>: gefragter denn je<br />
Auch am deutschen <strong>Immobilien</strong>markt ließ sich<br />
die positive Konjunkturentwicklung des Jahres<br />
<strong>2011</strong> ablesen: So legte der Investmentmarkt<br />
hierzulande mit einem Transaktionsvolumen<br />
bei gewerblichen <strong>Immobilien</strong> um 20 Prozent<br />
auf rund 23 Mrd. EUR zu. Im Wohnungsmarkt<br />
hat sich das Transaktionsvolumen mit einem<br />
geschätzten Volumen von 5 Mrd. EUR gegenüber<br />
2012 nahezu verdoppelt. Nach Großbritannien<br />
hat Deutschland den größten <strong>Immobilien</strong>markt<br />
Europas. Dessen Attraktivität speist<br />
sich sowohl aus der Stabilität des deutschen<br />
Wirtschaftsstandortes als auch aus den positiven<br />
wirtschaftlichen Aussichten. Dies konstatiert<br />
der BulwienGesa-<strong>Immobilien</strong>index, der<br />
<strong>2011</strong> erstmals seit 1993 um mehr als 3 Prozent<br />
zulegte. Für 2012 erwartet BulwienGesa eine<br />
Fortschreibung des positiven Trends mit leicht<br />
steigenden Preisen und Mieten.<br />
Die Nachfrage am deutschen <strong>Immobilien</strong>markt<br />
konzentrierte sich auch <strong>2011</strong> wieder vorwiegend<br />
auf Core-<strong>Immobilien</strong>, deren Preise entsprechend<br />
stark steigen. Nicht zuletzt deshalb<br />
nimmt zurzeit das Interesse an Objekten zu, die<br />
aufgrund eines vergleichsweise niedrigeren<br />
Preises ein attraktives Rendite-Risiko-Profil bieten.<br />
Schon <strong>2011</strong> stieg das <strong>Immobilien</strong>-Transaktionsvolumen<br />
in den B-Städten, zu denen<br />
auch die größeren ostdeutschen Städte zählen,<br />
um 66 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an.<br />
Insgesamt ist auch für 2012 eine wachsende<br />
Nachfrage zu erwarten. Deren Ausmaß allerdings<br />
dürfte entscheidend von der Kreditvergabe<br />
der Banken und von der weiteren Entwicklung<br />
an den Finanzmärkten und in der<br />
Eurozone abhängen.<br />
Wohnen zieht an<br />
Jones Lang LaSalle zufolge stiegen die Preise<br />
von Wohnimmobilien in Großstädten auch<br />
<strong>2011</strong> weiter stark an, in Berlin etwa um bemerkenswerte<br />
13,6 Prozent. Die Bundesbank ermittelte<br />
mit einem Plus von durchschnittlich<br />
5,5 Prozent einen mehr als doppelt so hohen<br />
Anstieg der Wohnimmobilienpreise im Vergleich<br />
zum Vorjahr. Trotz umfangreicher Bauaktivitäten<br />
übertreffe der Bedarf das Angebot<br />
seit einiger Zeit beträchtlich, so das Fazit. Die<br />
Bundesbank führt die hohe Nachfrage nach<br />
Wohnimmobilien auf den Konjunkturaufschwung<br />
und damit verbunden auf eine sinkende Arbeitslosigkeit,<br />
spürbare Einkommenszuwächse sowie<br />
das niedrige Zinsniveau zurück.<br />
Anders als in anderen europäischen Ländern<br />
müsse in Deutschland allerdings nicht mit<br />
einer <strong>Immobilien</strong>blase gerechnet werden, so<br />
Deutsche Bank Research. Die Marktforscher<br />
rechnen bis 2015 mit einem jährlichen Anstieg<br />
der Hauspreise um 3 Prozent.<br />
Eigentum gefragt<br />
Vor allem der Markt für Eigentumswohnungen<br />
befand sich <strong>2011</strong> im Höhenflug: BulwienGesa<br />
zufolge legten die Kaufpreise für Neubau-<br />
Eigentumswohnungen im Vergleich zum Vorjahr<br />
um satte 7,3 Prozent zu. Im Vergleich: In<br />
der Gesamtsicht sind sie seit 1990 um lediglich<br />
1,2 Prozent gestiegen. Zurückzuführen ist<br />
dieser Sprung vor allem auf das starke Beschäftigungswachstum<br />
und das anhaltend<br />
niedrige Zinsniveau.<br />
Wie die seit 1993 jährlich herausgegebene<br />
Analyse „<strong>Immobilien</strong>markt Ostdeutschland“
der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN für <strong>2011</strong> ergab, liefert<br />
das thüringische Jena ein herausragendes<br />
Beispiel für diesen Trend: So wurde in der<br />
Hochtechnologie- und Universitätsstadt eine<br />
starke Preisentwicklung beim Kauf von Reihenhäusern<br />
wie auch bei der Vermietung von Neubauwohnungen<br />
beobachtet.<br />
In Sachsen präsentieren sich vor allem die<br />
beiden Metropolen unverändert stark: Bis zu<br />
1.950 EUR/m 2 müssen in Dresden für Wohnei-<br />
gentum im Bestand gezahlt werden. Im Neu-<br />
bau führt Leipzig die Liste mit Kaufpreisen von<br />
bis zu 2.650 EUR/m 2 an. Auch die attraktive<br />
kleine Schwester Berlins, Potsdam, bleibt in<br />
puncto Preisentwicklung in Ostdeutschland<br />
ganz vorn: Hier wurden zuletzt fast durchgän-<br />
gig die höchsten Preise für Bauland, Wohn-<br />
immobilien und Mieten außerhalb Berlins ge-<br />
zahlt – auf einem Niveau, das inzwischen auch<br />
im bundesweiten Vergleich hoch ist.<br />
Fazit: gute Aussichten im Osten<br />
In der Gesamtsicht führt der ostdeutsche <strong>Immobilien</strong>markt<br />
längst kein Nischendasein mehr.<br />
Aber seine wahren Potenziale gilt es immer<br />
noch zu entdecken. Der Osten werde stark<br />
unterschätzt, sagt etwa Prof. Dr. Tobias Just,<br />
Wissenschaftlicher Leiter der <strong>Immobilien</strong>aka-<br />
demie IREBS und Professor an der Universität<br />
Regensburg. Dabei ergebe sich allein für Dresden<br />
derzeit eine Mietrendite von 4 Prozent.<br />
Klar ist: Um die dynamische Entwicklung quer<br />
durch alle <strong>Immobilien</strong>segmente in unseren<br />
Schwerpunktregionen zu nutzen, braucht es<br />
mehr als nur den Willen und die Weitsicht. Es<br />
braucht vor allem jene besondere immobilien-<br />
wirtschaftliche Regionalkompetenz, die sich<br />
die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN in mehr als zwei Jahrzehnten<br />
vor Ort erworben hat. Und es ist dieses<br />
Know-how, das uns zum starken Partner<br />
im Osten macht.<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Das Restaurant des<br />
H2-Hotels in Berlin (li.),<br />
die Messe- und VeranstaltungshalleChemnitz-Arena<br />
(Mitte), das<br />
Wohnhaus Wollenwe berstraße<br />
in Rostock (re.)<br />
17
18<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Das Bürogebäude „1alex“ prägt mit zehn Geschossen und 220 m<br />
Länge das urbane Gesicht des Berliner Alexanderplatzes<br />
Repräsentative Industriearchitektur: der Gewerbepark Wirkbau<br />
in Chemnitz<br />
Ideale Lage: das Büro- und Hotelgebäude „Die Welle. Mitte“ am Berliner Alexanderplatz
Geschäftsverlauf und Ergebnis <strong>2011</strong><br />
Auf gutem Wege<br />
Die Strategie der konsequenten Konsolidierung,<br />
der konservativen, renditeorientierten Investitionspolitik<br />
und des aktiven Portfoliomanagements<br />
zahlt sich weiter aus: Im Jahr <strong>2011</strong> hat<br />
die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ihre mittlerweile ein Jahrzehnt<br />
andauernde positive Entwicklung eindrucksvoll<br />
fortgesetzt. Erneut lag dabei das<br />
Jahresergebnis im positiven zweistelligen Millionenbereich:<br />
18,4 Mio. EUR nach Steuern belegen<br />
die Stärke des Unternehmens – umso mehr,<br />
da aufgrund der Gründung der <strong>TLG</strong> WOHNEN<br />
<strong>GmbH</strong> steuerliche Sonderbelastungen in Höhe<br />
von rund 30 Mio. EUR für die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
zu Buche schlugen.<br />
Hauptergebnisquelle: Objektbewirtschaftung<br />
Dieser Erfolg findet seinen Niederschlag in einem<br />
hervorragenden operativen Ergebnis. So<br />
konnte die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ihren operativen<br />
Ergebnisbeitrag um 4,2 Mio. EUR (12 Prozent im<br />
Vergleich zu 2010) auf 40,6 Mio. EUR steigern<br />
und damit ihr bislang bestes operatives Ergebnis<br />
erzielen. Großen Anteil daran hatte die<br />
Objektbewirtschaftung, die auch im Jahr <strong>2011</strong><br />
die Hauptergebnisquelle der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
bildete: Hier wuchs das operative Ergebnis um<br />
4,5 Mio. EUR auf 70,4 Mio. EUR. Die Mieterlöse<br />
unseres Anlagevermögens stiegen von 144 auf<br />
148 Mio. EUR.<br />
Hohe Vermietungsquote<br />
Konsequentes Kunden- und Mietermanagement<br />
zählt zu den Erfolgsgrundlagen der <strong>TLG</strong> IMMO-<br />
BILIEN in den vergangenen Jahren. Trotz unver-<br />
minderter Vermietungsanstrengungen sind aller-<br />
dings im Jahr <strong>2011</strong> im vermietbaren Bestand<br />
des Anlagevermögens die Leerstände im Segment<br />
Wohnen von 2,6 auf 3,1 Prozent und im<br />
Segment Gewerbe von 2,5 auf 4,1 Prozent leicht<br />
gestiegen – Letzteres vor allem zurück zuführen<br />
auf den Auszug des Bundesumweltministeriums<br />
aus dem Objekt Alexanderstraße 1– 3 – 5 in<br />
Berlin. Die Leerstände bleiben gleichwohl weiter<br />
deutlich unter dem ostdeutschen Marktniveau.<br />
Starke Segmententwicklung<br />
Einzelhandelsimmobilien stellten <strong>2011</strong> erstmals<br />
unser stärkstes Segment bei den Mieterlösen<br />
dar. Mit einem Anstieg um zwei Prozentpunkte<br />
gegenüber dem Vorjahr tragen sie jetzt mit<br />
44,8 Mio. EUR über 30 Prozent zur Gesamt-<br />
Istmiete bei. Auf einen Anteil von 29 Prozent<br />
(2010: 31 Prozent) kamen die Wohnimmobilien,<br />
die 43,1 Mio. EUR bei 11.822 Mieteinheiten<br />
erlösten. Auf den Plätzen folgen die Büroimmo-<br />
bilien mit 22 Prozent (32,3 Mio. EUR; 1.403 Miet-<br />
einheiten) und die Gewerbeimmobilien mit 10 Pro-<br />
zent (14,7 Mio. EUR; 1.083 Mieteinheiten).<br />
Mit 116,7 Mio. EUR erwirtschafteten wir <strong>2011</strong><br />
nahezu 80 Prozent der Mieterlöse des Anlage-<br />
vermögens in unseren Schwerpunktregionen:<br />
Auf die Region Mitteldeutscher Kernraum ent-<br />
fielen dabei 54,8 Mio. EUR (37 Prozent), auf<br />
Berlin und sein Umland 41,2 Mio. EUR (28 Pro-<br />
zent) und auf die Ostseeküste 20,7 Mio. EUR<br />
(14 Prozent).<br />
Investitionen schärfen das Profil<br />
Die kontinuierliche Optimierung unseres Portfolios<br />
zählt zu den zentralen Säulen unserer<br />
Investitionsstrategie und hat in den vergangenen<br />
Jahren zu einer deutlichen Profilschärfung<br />
unseres Anlagevermögens geführt. Im Jahr<br />
<strong>2011</strong> haben wir diesen Weg konsequent fortgesetzt,<br />
wenngleich das Investitionsvolumen<br />
des Vorjahrs aufgrund zunehmenden Wettbewerbs<br />
um <strong>Immobilien</strong> mit „Core“-Qualitäten<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
19
20<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Wohnen<br />
Büro<br />
Einzelhandel<br />
Gewerbe<br />
Dienstleistungsimmobilien<br />
Unbebaute<br />
Grundstücke<br />
verbunden mit hohen Preisvorstellungen der<br />
Anbieter nicht erreicht werden konnte. Insgesamt<br />
schlugen Investitionen ins Anlagevermögen<br />
von rund 114 Mio. EUR zu Buche.<br />
Mit 57 Mio. EUR betraf die Hälfte unserer Inves-<br />
titionstätigkeit im Jahr <strong>2011</strong> das Segment Ein-<br />
zelhandel. Davon entfielen rund 19,4 Mio. EUR<br />
auf unsere Schwerpunktregion Berlin und Umland.<br />
Hier investierten wir unter anderem rund<br />
6 Mio. EUR in den Ankauf eines Nahversorgungszentrums<br />
mit einem REWE-Markt in<br />
der Berliner Rollbergstraße sowie 5 Mio. EUR<br />
in ein Fachmarktzentrum in der Potsdamer<br />
Straße in Ludwigsfelde.<br />
Unser Hotel- und Bürogebäude „Die Welle“ in<br />
Berlin-Mitte wurde nach erfolgreichem Ab-<br />
schluss der Ent wicklungstätigkeit ebenso in die<br />
Bewirtschaftung übernommen wie die Senioren-<br />
residenz „Havelpalais“ in Potsdam. Insgesamt<br />
Mieterlöse nach Segmenten <strong>2011</strong><br />
In Mio. EUR<br />
14,7<br />
44,8<br />
13,1<br />
0,5<br />
32,3<br />
43,0<br />
41,2 Mio. EUR investierten wir in den mittel-<br />
deutschen Kernraum und übergaben unter an-<br />
derem das Wohn- und Geschäftshaus „La Vita“<br />
in Dresden un seren Mietern.<br />
Darüber hinaus haben wir mit dem Neubau des<br />
Büro- und Hotelkomplexes „Zwinger Forum“<br />
begonnen – nach dem Wilsdruffer Kubus und<br />
der Erweiterung der Altmarkt-Galerie ein weiterer<br />
immobilienwirtschaftlicher Meilenstein am<br />
Dresdner Postplatz.<br />
Wertschöpfende Portfoliostrategie<br />
Auch <strong>2011</strong> hat die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN Objekte,<br />
die nicht der langfristigen Portfoliostrategie<br />
entsprechen, veräußert. So haben wir im Berichtsjahr<br />
212 Objekte verkauft. Zum Bilanzstichtag<br />
umfasste unser Portfolio noch 1.054<br />
<strong>Immobilien</strong> mit einem bilanzierten Wert von<br />
1.716 Mio. EUR, davon 851 im Anlagevermögen<br />
(1.706 Mio. EUR). Die Zahl der Objekte
im Umlaufvermögen ging um 19 Prozent auf<br />
202 zurück.<br />
Verkaufsjahr<br />
Mit 52,2 Mio. EUR erreichte der beurkundete<br />
Gesamtwert unserer Verkäufe fast das Niveau<br />
des Vorjahreswertes von 54,2 Mio. EUR.<br />
Im Herbst <strong>2011</strong> konnten wir den Verkauf des<br />
vierten und letzten Bauabschnitts im Wohngebiet<br />
„Carlsgarten“ in Berlin beurkunden. Angrenzend<br />
an die Trabrennbahn Karlshorst umfasst<br />
das Areal eine Nettobaulandfläche von<br />
58.000 m². Käufer war die HELMA Wohnungsbau<br />
<strong>GmbH</strong>. Auch in Rostock-Warnemünde<br />
konnten wir ein Verkaufsprogramm erfolgreich<br />
abschließen: Im „Strand-Quartier Hohe Düne“<br />
haben wir die letzten der insgesamt 66 Baufelder<br />
in unmittelbarer Strandnähe veräußert.<br />
Im Sommer <strong>2011</strong> schließlich erfolgte der Verkauf<br />
des „Kohlrabizirkus“ in Leipzig, der ehe-<br />
maligen Großmarkthallen der Messestadt, an<br />
einen Investor aus Rheinland-Pfalz.<br />
Diversifiziertes, renditestarkes Portfolio<br />
Ein solides, ausgewogenes Portfolio verleiht<br />
Stabilität: Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN hat sich auch<br />
im Jahr <strong>2011</strong> mit ihrer diversifizierten Portfolio-<br />
struktur weiterentwickelt. Zum 31. Dezember<br />
<strong>2011</strong> betrug der Verkehrswert unseres Anlagevermögens<br />
1,85 Mrd. EUR. Dabei stellte<br />
unser Engagement im mitteldeutschen Kern-<br />
raum 35 Prozent (642 Mio. EUR) des Verkehrs-<br />
wertes dar. Auf Berlin und sein Umland ent-<br />
fielen 34 Prozent (625 Mio. EUR), auf die<br />
Ostseeküste 14 Prozent (265 Mio. EUR): Lediglich<br />
17 Prozent (314 Mio. EUR) unserer Verkehrswerte<br />
befanden sich außerhalb unserer<br />
Schwerpunktregionen.<br />
Die Segmentberichterstattung der <strong>TLG</strong> IMMO-<br />
BILIEN (s. S. 24) zeigt die nach den jeweiligen<br />
Mieterlöse nach Schwerpunktregionen<br />
<strong>2011</strong><br />
In Mio. EUR<br />
31,7<br />
54,8<br />
20,7<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
41,2<br />
Entwicklung im Norden:<br />
Mit dem AWO-<br />
Pflegeheim in Rostock<br />
investierte die <strong>TLG</strong><br />
IMMOBILIEN in das<br />
Zukunftssegment Pflegewohnen.<br />
Das Projekt<br />
„Quartier 17“ in Stralsund<br />
schließt die letzte<br />
Kriegsbrache in der<br />
Hansestadt (v. l.).<br />
Ostseeküste<br />
Berlin und Umland<br />
Mitteldeutscher<br />
Kernraum<br />
Übrige Regionen<br />
21
22<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Neubauentwicklungen:<br />
das Winters Hotel (li.),<br />
die Wohn- und<br />
Geschäftshäuser des<br />
Marktplatzes Friedrichshagen<br />
in Berlin<br />
(Mitte) sowie die SeniorenresidenzSeebadzentrum<br />
Wismar (re.)<br />
Dienstleistungsimmobilien<br />
Gewerbe<br />
Einzelhandel<br />
Büro<br />
Wohnen<br />
Ankäufe<br />
Projekte<br />
Investitionen in das Anlagevermögen<br />
nach Schwerpunktregionen <strong>2011</strong><br />
In Mio. EUR<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
65<br />
Ostseeküste Berlin und Umland Mitteldeutscher Kernraum Übrige Regionen<br />
Entwicklungsprojekte und Ankäufe <strong>2011</strong><br />
Anlagevermögen in Mio. EUR<br />
49
Entwicklung des Anlagevermögens <strong>2011</strong><br />
In Mio. EUR<br />
1.800<br />
1.600<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
9 %<br />
21 %<br />
15 %<br />
22 %<br />
33 %<br />
9 %<br />
25 %<br />
12 %<br />
22 %<br />
32 %<br />
10 %<br />
28 %<br />
10 %<br />
21 %<br />
31 %<br />
2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
15 %<br />
28 %<br />
7 %<br />
23 %<br />
26 %<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Dienstleistungs-<br />
immobilien/unbebaute<br />
Grundstücke<br />
Einzelhandel<br />
Gewerbe<br />
Büro<br />
Wohnen<br />
23
24<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Pflegeheim am Großen<br />
Garten in Dresden<br />
immo bilienwirtschaftlichen Nutzungsarten differenzierten<br />
Ergebnisse.<br />
Teamstärke<br />
Segmentberichterstattung <strong>2011</strong><br />
Zum 31. Dezember <strong>2011</strong> waren bei der <strong>TLG</strong><br />
IMMOBILIEN 296 Mitarbeiterinnen und Mitar-<br />
beiter beschäftigt (2010: 301). Ihre Tatkraft, Kom-<br />
petenz und Erfahrung haben nicht zuletzt vor<br />
dem Hintergrund weiterer interner Optimierungs-<br />
prozesse wiederum dafür gesorgt, dass die<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ihrem Anspruch als starke<br />
Nr. 1 für <strong>Immobilien</strong> im Osten auch im Berichts-<br />
jahr gerecht werden konnte.<br />
Strategie – der direkte Weg zum Erfolg<br />
Erfolg basiert auf Erfahrung, Kompetenz und<br />
harter Arbeit – und auf einer Strategie, die diese<br />
Werte bündelt und zu nachhaltiger Wirkung<br />
bringt. Dieser Strategie verdanken wir unseren<br />
In Mio. EUR Wohnen Büro Einzelhandel<br />
Gewerbe Dienst-<br />
leistung<br />
Vorsprung am Markt und in der Region sowie<br />
unseren Ruf als wettbewerbsstarkes, erfolgsorientiertes<br />
Unternehmen.<br />
Unser Engagement richtet sich vor allem auf:<br />
• die starken Segmente Büro, Einzelhandel,<br />
Gewerbe, Wohnen und Dienstleistung,<br />
• die attraktiven Regionen Ostseeküste, Metro-<br />
polregion Berlin und Mitteldeutscher Kernraum,<br />
• die Profilierung unseres Portfolios durch An-<br />
käufe, Entwicklungen, Verkäufe und Leer-<br />
standsabbau, und<br />
• eine konsequente Kundenorientierung.<br />
Mehr als zwei Jahrzehnte stark vor Ort<br />
Marktnähe, Know-how und Innovationen kenn-<br />
zeichnen den Vorsprung der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
auf dem ostdeutschen <strong>Immobilien</strong>markt. Unser<br />
prägender Einfluss auf die <strong>Immobilien</strong>landschaft<br />
Unbebaut Umlauf-<br />
vermögen<br />
<strong>TLG</strong><br />
gesamt<br />
Istmiete 43,1 32,3 44,8 14,7 13,1 0,5 0,2 148,6<br />
Ergebnis Objekt bewirtschaftung<br />
21,2 12,8 26,1 6,2 4,8 – 0,5 – 0,1 70,4<br />
Ergebnis Verkauf 2,9 1,6 0,7 6,1 0,2 2,3 4,4 18,1<br />
Operatives Ergebnis 5,1 4,9 14,7 10,2 0,7 0,5 4,5 40,6<br />
Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />
vor Steuern<br />
– 14,5 5,0 14,9 11,3 4,4 1,9 4,9 27,9<br />
Jahresüberschuss/-fehlbetrag – 19,8 4,5 13,4 10,1 4,0 1,8 4,4 18,4<br />
EBITDA 35,1 25,1 35,6 15,3 12,1 1,7 5,1 130,1
des Ostens kommt dabei gleich mehrfach zum<br />
Tragen. Bestes Beispiel sind die spezifischen<br />
Produktkompetenzen unserer Niederlassun-<br />
gen. So hat die Niederlassung Süd neben dem<br />
Gewerbesegment in den vergangenen Jahren<br />
stark an Kompetenz im Handel und im Pflegebereich<br />
gewonnen. In der Metropolregion<br />
Berlin sticht unsere besondere Bürokompetenz<br />
ebenso heraus wie die innovative und kompakte<br />
Verbindung von Einzelhandel mit gesundheitsnahen<br />
Dienstleistungen im Rahmen<br />
des com@care-Konzeptes. Und an der Ostseeküste<br />
tragen Sozial- und Seniorenimmobilien<br />
grundlegenden soziodemografischen Trends<br />
Rechnung. Von solchen Entwicklungen profitieren<br />
letztlich nicht nur wir, sondern jede einzelne<br />
Region und natürlich die Menschen vor Ort.<br />
Regionalverteilung der<br />
Verkehrswerte <strong>2011</strong><br />
Anlagevermögen in Mio. EUR<br />
314<br />
642<br />
Anteil der Segmente<br />
am Verkehrswert <strong>2011</strong><br />
Anlagevermögen in Mio. EUR<br />
138<br />
525<br />
235<br />
46<br />
265<br />
420<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
482<br />
625<br />
Starker Portfolio-Mix:<br />
das Einkaufszentrum<br />
in Dresden-Klotzsche,<br />
der <strong>TLG</strong>-Gewerbepark<br />
Simson in Suhl und die<br />
Wohnhäuser in der Rostocker<br />
Bergstraße (v. l.)<br />
Ostseeküste<br />
Berlin und Umland<br />
Mitteldeutscher<br />
Kernraum<br />
Übrige Regionen<br />
Wohnen<br />
Büro<br />
Einzelhandel<br />
Gewerbe<br />
Dienstleistungsimmobilien<br />
Unbebaute<br />
Grundstücke<br />
25
Segment Wohnimmobilien<br />
Wissen, wo die Potenziale liegen<br />
Mieterlöse Anlageportfolio<br />
Wohnimmobilien <strong>2011</strong><br />
Mio. EUR<br />
Ostseeküste 7,5<br />
Berlin und Umland 6,2<br />
Mitteldeutscher Kernraum 18,8<br />
Übrige Regionen 10,5<br />
Gesamt 43,0<br />
Seit einigen Jahren verstetigt sich auf dem<br />
<strong>Immobilien</strong>markt ein deutlicher Trend: Wohnen<br />
ist gefragt wie selten zuvor. Wohnimmobilien<br />
gelten als stabil und versprechen zuverlässige<br />
Erträge – ein wichtiger Faktor, dem immer mehr<br />
Investoren Rechnung tragen. Sowohl aus dem<br />
In- wie auch aus dem Ausland setzen gerade<br />
auch institutionelle Investoren großes Vertrauen<br />
in den Standort Deutschland und seinen stabilen<br />
Wohnungsmarkt. Beim BulwienGesa-<strong>Immobilien</strong>index<br />
zogen allein die Preise für Wohnimmobilien<br />
um 4,7 Prozent an – und waren damit<br />
hauptverantwortlich für die höchste Steigerungsrate<br />
des Gesamtindex (+ 3,4 Prozent) seit<br />
19 Jahren. Und der Trend ist offensichtlich nachhaltiger<br />
Natur, nicht zuletzt aufgrund steigender<br />
Mietpreise: In Berlin etwa ist die Wohneigentumsquote<br />
seit 1993 von 8,3 auf 14,1 Prozent<br />
gestiegen – während der Mietspiegel in den<br />
vergangenen beiden Jahren eine Steigerung<br />
von vier Prozent verzeichnete und die Spitzenmieten<br />
für modernisierte Altbauten in guter bis<br />
sehr guter Lage sogar um fast ein Viertel von<br />
10,50 auf 13,00 EUR stiegen.<br />
Auch der Markt für Wohnungsportfolios hat<br />
sich im Jahr <strong>2011</strong> mit einer Steigerung des<br />
Transaktionsvolumens um nahezu 50 Prozent<br />
äußerst dynamisch entwickelt. Zwar blieben<br />
größere Transaktionen bis zum Jahreswechsel<br />
aus – dafür kam es schon kurz danach zu zwei<br />
besonders großen: Im Februar 2012 veräußerte<br />
die Landesbank Baden-Württemberg rund<br />
21.500 Wohnungen an das Augsburger Unternehmen<br />
Patrizia. Auch die Bayern LB nutzte<br />
die gute Stimmung auf dem deutschen <strong>Immobilien</strong>markt<br />
und verkaufte im März die DKB<br />
<strong>Immobilien</strong> AG mit rund 25.000 Wohnungen<br />
überwiegend in Ostdeutschland an den Ham-<br />
burger Investor TAG. Gerade für klein- und mittel-<br />
volumige Wohninvestments lässt sich aufgrund<br />
des weiterhin günstigen Finanzierungsumfelds<br />
und des moderaten Preisniveaus deutscher<br />
Wohnimmobilien auch für das Jahr 2012 eine<br />
positive Entwicklung prognostizieren.<br />
Anziehende Städte<br />
Generell setzt sich der Trend zum Wohnen in<br />
der Stadt weiter fort. Den Statistischen Lan-<br />
desämtern zufolge liegt das wesentlich daran,<br />
dass die Städte mehr für die Lebensqualität in<br />
ihren Zentren getan haben. Davon profitieren<br />
auch die Metropolen in unserem regionalen<br />
Geschäftsbereich, die zunehmend günstige<br />
Rahmenbedingungen bieten: sinkende Arbeitslosigkeit,<br />
steigende Kaufkraft und Bevölkerungszahlen,<br />
solide Wachstumsperspektiven. In einigen<br />
ostdeutschen Städten rechnet man mit<br />
einer weiter verstärkten Wohnungsnachfrage –<br />
allein in Dresden werden Schätzungen zufolge<br />
bis 2025 mehr als 40.000 neue Wohnungen benötigt,<br />
in Leipzig 37.000, in Jena 8.000.<br />
Einen Sonderstatus nimmt auch hier die Bun-<br />
deshauptstadt ein: Berlin ist mittlerweile der<br />
wichtigste Transaktionsmarkt für Wohnun-<br />
gen in Europa; hier wurden <strong>2011</strong> die meisten<br />
Wohneinheiten gehandelt. Aber schon auf den<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
27
28<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Ostseeküste<br />
Berlin und Umland<br />
Mitteldeutscher<br />
Kernraum<br />
Übrige Regionen<br />
Verkehrswerte Anlageportfolio<br />
Wohnimmobilien <strong>2011</strong><br />
In Mio. EUR<br />
99<br />
deutschen Plätzen 2 und 4 folgen Leipzig<br />
und Dresden – auch dies belegt das zuneh-<br />
mende Investoreninteresse an ostdeutschen<br />
Großstädten.<br />
232<br />
Starkes Portfolio<br />
Das attraktive und weit gestreute Wohnungsportfolio<br />
der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN umfasste zum<br />
Ende des Jahres <strong>2011</strong> rund 11.822 Mieteinheiten<br />
im Anlagevermögen. Im vergangenen Jahr<br />
haben wir Mieterlöse in Höhe von 43,1 Mio. EUR<br />
erwirtschaftet – rund 29 Prozent der Mieterlöse<br />
unseres Anlagevermögens. Bei den Wohnimmobilien<br />
betrug der Verkehrswert unseres<br />
Anlagevermögens 482 Mio. EUR. Mit 48 Prozent<br />
(232 Mio. EUR) entfiel knapp die Hälfte<br />
davon auf den mitteldeutschen Kernraum,<br />
zweitstärkste Region war die Ostseeküste mit<br />
17 Prozent (82 Mio. EUR), gefolgt von der Metropolregion<br />
Berlin (14 Prozent; 69 Mio. EUR).<br />
82<br />
69<br />
<strong>TLG</strong> WOHNEN: auf neuen Wegen<br />
Aus marktstrategischen Erwägungen vor dem<br />
Hintergrund der geplanten Privatisierung wurde<br />
der Wohnimmobilienbestand der <strong>TLG</strong> IMMO-<br />
BILIEN zum 1. Januar 2012 auf die eigens dafür<br />
gegründete <strong>TLG</strong> WOHNEN <strong>GmbH</strong> abgespalten.<br />
Damit orientieren wir uns einerseits an der<br />
marktgängigen Aufstellung von Wettbewerbern<br />
und ermöglichen andererseits mit Blick auf das<br />
im März 2012 gestartete Privatisierungsverfahren<br />
einen wichtigen Wettbewerbsimpuls für<br />
interessierte Investoren.<br />
Potsdamer Wohnungsboom hält an<br />
Der <strong>Immobilien</strong>markt in Ostdeutschland ist in<br />
hohem Grade ausdifferenziert. Die starken Entwicklungen<br />
gelten dabei hauptsächlich für die<br />
wirtschaftlichen Kernregionen. Ein Beispiel hierfür<br />
ist Potsdam, wo die Einwohnerzahl seit<br />
1999 um insgesamt 20 Prozent gestiegen ist –<br />
ein Trend, der sich laut Statistischem Landesamt<br />
auch in den nächsten zwei Jahrzehnten<br />
fortsetzen wird. Allein um den steigenden Zuzugszahlen<br />
gerecht zu werden, sind jedes Jahr<br />
vierstellige Neubauzahlen notwendig. Kein<br />
Wunder also, dass in Potsdam die höchsten<br />
Preise für Eigenheime in Ostdeutschland außerhalb<br />
Berlins verlangt wurden: Von 150.000<br />
bis zu 650.000 EUR reicht die Spanne für frei<br />
stehende Einfamilienhäuser, von 140.000 bis<br />
350.000 EUR für Reihenhäuser. Auch bei den<br />
Mieten liegt die brandenburgische Hauptstadt<br />
ganz vorn: 4,00 bis 8,20 EUR/m2 werden für<br />
modernisierte Altbauten, 5,80 bis 10,50 für<br />
Neubauten gezahlt.
Dresden und Leipzig Kopf an Kopf<br />
Eigentumswohnungen sind BulwienGesa zu-<br />
folge auch in Sachsen gefragt: In Dresden<br />
(+ 13,2 Prozent) und Leipzig (+ 11,1 Prozent)<br />
legten die Preise für Neubau-Eigentumswohnungen<br />
<strong>2011</strong> massiv zu. Beide Städte werden<br />
nichtsdestotrotz noch immer von vielen Investoren<br />
unterschätzt, so die Experten. Dabei verfügen<br />
sie über eine gute Wirtschaftsstruktur<br />
und verzeichnen Einwohnerzuwächse. In Dresden<br />
werden bereits um die 3.500 EUR/m2 für<br />
Top-Eigentumswohnungen gezahlt. Für 2012<br />
rechnet man bei Miet- und Eigentumswohnungen<br />
in Dresden, Leipzig und Potsdam mit<br />
etwas moderateren Steigerungen zwischen 4<br />
und 7 Prozent. Unsere Erhebung „<strong>Immobilien</strong>-<br />
markt Ostdeutschland <strong>2011</strong>“ zeigt, dass der<br />
Leerstand von Wohnungen in Dresden zuletzt<br />
auf unter fünf Prozent sank und die Mieten in<br />
modernisierten Altbauten in guten Lagen auf<br />
bis zu 7,30 EUR/m2 stiegen.<br />
„La Vita“: schöner leben bis ins hohe Alter<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> hat die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN einmal<br />
mehr erfolgreich ein Projekt zum generationenübergreifenden<br />
Wohnen abgeschlossen. Insgesamt<br />
sieben Mio. EUR haben wir in das Dresdner<br />
Wohn- und Geschäftshaus „La Vita“ investiert.<br />
Hier werden zukünftig die Lebensbereiche<br />
Wohnen, Einkaufen und Service auf besondere<br />
Weise kombiniert. Für die Mieter bedeutet dies:<br />
Versorgungssicherheit bis ins hohe Alter.<br />
Revitalisierung in Dresden: „Wohnen am<br />
Menageriegarten“<br />
Ebenfalls in Dresden hat die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
<strong>2011</strong> mit der Revitalisierung der ehemaligen<br />
Presshefe- und Spirituosenfabrik Bramsch<br />
begonnen. Hier entsteht in fußläufiger Zentrumsnähe<br />
das urbane Wohnbaugebiet „Wohnen<br />
am Menageriegarten“ mit öffentlichen und<br />
privaten Grünanlagen. Insgesamt sollen 49<br />
Wohnbauparzellen erschlossen werden. Rund<br />
2,5 Mio. EUR investieren wir in die Revitalisierung<br />
des historischen Geländes, wo sich<br />
im 18. Jahrhundert die kurfürstliche Menagerie<br />
Augusts des Starken befand.<br />
Starke Nachfrage in Rostock<br />
Auch an der Ostsee sind Häuser und Wohnungen<br />
stark nachgefragt. Im zu Mecklenburg-Vorpommern<br />
gehörenden Küstenabschnitt sind<br />
die <strong>Immobilien</strong> mitunter bereits teurer als in<br />
westdeutschen Abschnitten. Im Großraum Rostock<br />
etwa erreichen die Preise für neu gebaute<br />
Eigentumswohnungen mit bis zu 3.600 EUR/m2 die höchsten Werte in ganz Ostdeutschland<br />
(außer Berlin).<br />
Stralsund: wohnen in der Altstadt<br />
Am Fuße der Nikolaikirche mitten im historischen<br />
Stralsund liegt das „Quartier 17“ – eine der<br />
letzten großen unbebauten Flächen im Kernge-<br />
biet der Altstadt. Hier hat die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
<strong>2011</strong> den Grundstein für ein Wohn- und Geschäftszentrum<br />
gelegt. Dabei handelt es sich mit<br />
einer Investitionssumme von rund 28 Mio. EUR<br />
um das bislang größte Entwicklungsprojekt in<br />
Mecklenburg-Vorpommern. Neben umfangreichen<br />
Einzelhandels- und Büroflächen entstehen<br />
hier attraktive Wohnungen.<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Stilvolles Wohnen für<br />
jeden Geschmack: die<br />
Gartenstadt Lauta aus<br />
den 1920er-Jahren,<br />
die Siedlung „Strausberg<br />
am See“ aus den<br />
1960er-Jahren und<br />
der Neubau „La Vita“<br />
in Dresden<br />
29
30 Report aus der Region I: Nord<br />
Der Büro- und Hotelkomplex<br />
„Die Welle.<br />
Mitte“ in Berlin (li.)<br />
und die Seniorenresidenz<br />
Havelpalais<br />
in Potsdam (re.)<br />
Berlin: Der Konjunkturmotor brummt<br />
Berlin und sein Umland haben sich in den vergangenen<br />
Jahren zum Wachstumsmotor in Ostdeutschland<br />
entwickelt. Das reale Bruttoinlandsprodukt<br />
der Bundeshauptstadt stieg zwischen<br />
2007 und <strong>2011</strong> um sechs Prozent, die Exportquote<br />
ihrer Industrie sogar um 13,4 Prozentpunkte.<br />
Die Zahl der Erwerbstätigen nahm in<br />
den vergangenen Jahren mit 5,1 Prozent stärker<br />
zu als in jedem anderen Bundesland, zudem<br />
erhöhte sich die Anzahl der Bewohner<br />
um 1,1 Prozent, während sie bundesweit um<br />
0,6 Prozent sank.<br />
Auch der Tourismus boomt seit Jahren. Da passt<br />
es ins Bild, dass die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN schon<br />
kurz nach der Gesamtfertigstellung im März<br />
<strong>2011</strong> ihren spektakulären Neubau „Die Welle.<br />
Mitte“ in unmittelbarer Nähe des Alexanderplatzes<br />
nahezu vollständig vermietet hat. Hauptmieter<br />
des im März fertiggestellten Objektes<br />
sind ein RAMADA-3-Sterne-Hotel, ein H2-2- Sterne-Hotel und ein von RAMADA betriebenes<br />
Konferenzzentrum.<br />
In Sichtweite des Checkpoint Charlie in Berlin<br />
hat die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN im vergangenen Jahr<br />
mit dem Bau eines 3-Sterne-Hotels für die<br />
Winters Hotel Company begonnen. 114 Zimmer<br />
und 25 Appartements werden ab Dezember<br />
2012 zur Verfügung stehen.<br />
Brandenburg: Potsdam und mehr<br />
Eine ähnlich starke wirtschaftliche Entwicklung<br />
wie in Berlin vollzieht sich in Brandenburg und<br />
seiner attraktiven Landeshauptstadt Potsdam.<br />
Insgesamt stieg der Anteil der Erwerbstätigen<br />
an allen Einwohnern zwischen 15 und 64 Jahren<br />
in Brandenburg von 2007 bis <strong>2011</strong> um<br />
5,4 Prozentpunkte – stärker als in jedem anderen<br />
Bundesland. Eine Spitzenposition mit Platz<br />
2 gab es für Brandenburg auch beim Rückgang<br />
der Arbeitslosenquote: Diese sank um 3,6 Prozentpunkte,<br />
aktuell liegt sie in Potsdam bei nur<br />
noch etwa acht Prozent.<br />
Ein Highlight der Niederlassung Nord im Jahr<br />
<strong>2011</strong> war die Eröffnung der Seniorenresidenz<br />
Havelpalais in Potsdam. In nur eineinhalb Jahren<br />
Bauzeit entstand dort, wo sich einst eine<br />
lange leer stehende Gaststätte befand, eine<br />
attraktive Seniorenresidenz. Mit einem festli-<br />
chen Empfang wurde das drei- bis fünfstöckige,<br />
direkt am Wasser gelegene Gebäude im Juli<br />
offiziell eingeweiht.
Mecklenburg-Vorpommern: im Aufwind<br />
Auch die Wirtschaft im Nordosten Deutsch-<br />
lands ist weiter im Aufwind. Die Entwicklung<br />
am <strong>Immobilien</strong>markt spiegelt das deutlich –<br />
zum Beispiel in Rostock, das sich bei den Prei-<br />
sen für Bauland schon 2010 an die Spitze des<br />
ostdeutschen Städterankings außerhalb Berlins<br />
schob. Teil dieses Erfolgs ist der anhaltende<br />
Touristenboom: Nach wie vor gehört die Ostseeküste<br />
zu den beliebtesten Urlaubszielen.<br />
Von 1997 bis <strong>2011</strong> hat sich die Zahl der Übernachtungen<br />
je 1.000 Einwohner in Mecklenburg-Vorpommern<br />
von 6.377 auf 16.840 mehr<br />
als verdoppelt. Zurückgegangen ist die Arbeitslosenquote,<br />
die von 2007 bis <strong>2011</strong> um<br />
3,8 Prozent sank.<br />
Einhergehend mit dieser positiven Entwicklung<br />
wächst der Bedarf an attraktiven <strong>Immobilien</strong>. Am<br />
Schröderplatz in Rostock war im Dezember <strong>2011</strong><br />
Baustart für einen Neubaukomplex mit Hotel,<br />
Bürogebäude, sechs Wohnungen und Tiefgarage.<br />
Hier finanziert die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN mit<br />
einer Investitionssumme von rund 12 Mio. EUR<br />
ihr bislang größtes Einzelprojekt in der Hansestadt.<br />
Hauptmieter wird die Münchener Hotelkette<br />
Motel One sein.<br />
In Stralsund füllt die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN mit dem<br />
Wiederaufbau des „Quartier 17“ eine der letzten<br />
Baulücken des historischen Stadtkerns.<br />
Mit seiner Fassadengestaltung wird sich das<br />
„Quartier 17“ eindrucksvoll an das historische<br />
Flair des Stadtkerns anpassen.<br />
Drei Fragen an Jörg R. Lammersen,<br />
Niederlassungsleiter Nord<br />
Herr Lammersen, weshalb hat die <strong>TLG</strong> IMMO-<br />
BILIen ihre Niederlassungen Berlin/Brandenburg<br />
und Mecklenburg-Vorpommern zu<br />
Beginn des Jahres zur Niederlassung Nord<br />
zusammengelegt?<br />
Dafür gibt es einen ganz einfachen Grund: Um<br />
unsere starke Position auf dem ostdeutschen<br />
<strong>Immobilien</strong>markt weiter auszubauen, wollen wir<br />
unsere Kompetenzen bündeln, ohne unsere<br />
starke Präsenz vor Ort aufzugeben. Der Standort<br />
Rostock bleibt als Regionalrepräsentanz<br />
erhalten. Von hier aus steuern wir weiterhin<br />
unser operatives Geschäft im Nordosten.<br />
Was macht die <strong>Immobilien</strong>landschaft an der<br />
Ostsee so interessant?<br />
Neben der positiven wirtschaftlichen Entwicklung<br />
gibt es hier, historisch bedingt, noch immer<br />
Baulücken – gerade in so interessanten<br />
Lagen wie den Altstädten von Rostock und<br />
Stralsund. Diese zu erschließen ist eine sehr<br />
spannende immobilienwirtschaftliche Herausforderung.<br />
Was waren Ihre persönlichen Highlights <strong>2011</strong>?<br />
Die Übergabe der „Welle“ gleich neben dem<br />
Alexanderplatz war natürlich ein besonderer<br />
Erfolg für unsere Niederlassung. Hier haben<br />
wir ein neues Ausrufungszeichen in der Mitte<br />
Berlins geschaffen. Aber auch mit dem Bau<br />
des „Quartier 17“ in Stralsund zeigen wir einmal<br />
mehr, dass wir städtebauliche Verantwortung<br />
in den Innenstädten Ostdeutschlands<br />
übernehmen.<br />
Jörg R. Lammersen,<br />
Leiter der Niederlassung<br />
Nord<br />
Das „Quartier 17“<br />
in Stralsund
Segment Büroimmobilien<br />
Wir kennen den direkten Weg zum Erfolg<br />
Mieterlöse Anlageportfolio<br />
Büroimmobilien <strong>2011</strong><br />
Mio. EUR<br />
Ostseeküste 6,0<br />
Berlin und Umland 14,1<br />
Mitteldeutscher Kernraum 9,0<br />
Übrige Regionen 3,2<br />
Gesamt 32,3<br />
<strong>2011</strong> war ein zufriedenstellendes Jahr für den<br />
Bürosektor. Insbesondere das Potenzial für zeit-<br />
gemäße Büroflächen durch Neubau oder Revita-<br />
lisierung an attraktiven Standorten hat sich posi-<br />
tiv entwickelt. Experten schätzen, dass die Zahl<br />
der Bürobeschäftigten <strong>2011</strong> um 2,2 Prozent auf<br />
13,44 Millionen gestiegen ist, für 2012 rechnen<br />
sie mit einer weiteren Zunahme um 0,7 Pro-<br />
zent. Diese positive Entwicklung verbunden mit<br />
der allgemein guten Konjunkturlage hat für einen<br />
erhöhten Flächenumsatz im Bürosegment ge-<br />
sorgt. BNP Paribas ermittelte mit einem Flächen-<br />
umsatz von knapp 3,7 Mio. m 2 an den neun<br />
wichtigsten Bürostandorten (unter anderem<br />
Berlin und Leipzig) ein Plus von 18 Prozent im<br />
Vergleich zum Vorjahr. Berlin stellte den bun-<br />
desweit zweitstärksten Büromarkt; Leipzig ver-<br />
zeichnete mit einer Zunahme von 27 Prozent<br />
eine überdurchschnittliche Dynamik.<br />
Geringes Neubauvolumen senkt Leerstände<br />
Der steigenden Nachfrage stand ein geringes<br />
Neubauvolumen entgegen: Nach zuletzt eher<br />
durchwachsenen Jahren im Büromarkt kamen<br />
in den Metropolen <strong>2011</strong> rund ein Viertel weniger<br />
neue Flächen auf den Markt als im Vorjahr; 2012<br />
soll das Minus ähnlich hoch ausfallen. Die resultierende<br />
Verknappung an modernen Flächen in<br />
guter Lage führte zu einem leichten Leerstands-<br />
abbau: von 10,4 Prozent auf 9,0 Prozent im Jahr<br />
<strong>2011</strong>. Dieser dürfte darüber hinaus bis Ende<br />
2012 auf voraussichtlich 8,4 Prozent fallen.<br />
Leichte Anstiege im Mietmarkt<br />
Während sich die Spitzenmieten über alle Groß-<br />
städte 2010 noch nahezu unverändert zeigten,<br />
ist im Jahr <strong>2011</strong> in einigen Städten, unter ande-<br />
rem in Berlin mit rund zwei Prozent, eine leichte<br />
Aufwärtsentwicklung festzustellen. Die Exper-<br />
ten von BulwienGesa ermittelten für das Ge-<br />
samtjahr einen Mietanstieg von 1,3 Prozent bei<br />
Büromieten in Städten und erwarten bei geringer<br />
Neubautätigkeit eine moderate Preisentwick-<br />
lung und weiteren Leerstandsabbau für 2012.<br />
Starke Werte<br />
Kernwerte der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN wie Quali-<br />
tät, Nutzerorientierung und nachhaltige Wert-<br />
schöpfung prägen auch unser Segment der<br />
Büroimmobilien. Hier betrug der Verkehrswert<br />
unseres Anlagevermögens 420 Mio. EUR. Kla-<br />
rer Schwerpunkt bildete die Metropolregion<br />
Berlin mit 47 Prozent (197 Mio. EUR), gefolgt<br />
vom mitteldeutschen Kernraum mit 26 Prozent<br />
(109 Mio. EUR) und der Ostseeküste (21 Pro-<br />
zent; 87 Mio. EUR).<br />
Berlins neue Welle<br />
Ein Blick auf die Zahlen bestätigt: Der Berliner<br />
Büromarkt ist unsere bedeutendste Vermietungsregion<br />
im Bürosegment. Im Jahr <strong>2011</strong> haben<br />
wir hier 44 Prozent aller unserer Büromieten<br />
und mit rund 14,1 Mio. EUR einen Zuwachs um<br />
fast 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwirtschaftet.<br />
Und ein Blick in Richtung City macht<br />
deutlich: Vor allem in zentraler Lage konnten<br />
wir unsere Präsenz dabei deutlich ausbauen.<br />
So verfügen wir in unmittelbarer Nähe zum<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
33
34<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Moderne Büros für höchste Ansprüche:<br />
der Sitz der Landesversicherungsanstalt Sachsen in Bautzen … die Zentrale der OstseeSparkasse in Rostock …<br />
der Wilsdruffer Kubus in Dresden
Alexanderplatz über ein erstklassiges Büro-<br />
portfolio, das wir <strong>2011</strong> um einen wegweisenden<br />
Hotel- und Büroneubau mit einer Gesamtmietfläche<br />
von 27.500 m2 – davon rund 7.000 m2 für<br />
Büros – erweitern konnten: „Die Welle. Mitte“ ist<br />
ein neues Glanzstück mitten in einer der attraktivsten<br />
Metropolen der Welt. Hauptmieter ist die<br />
RAMADA-Gruppe. Binnen kurzer Zeit nach Fertigstellung<br />
haben wir umfangreiche Büroflächen<br />
vermietet, darunter rund 5.000 m2 an die Jesta<br />
Digital <strong>GmbH</strong>, die im Bereich digitale Verbraucheranwendungen<br />
international tätig ist.<br />
Bewegung in der Alexanderstraße<br />
Nur wenige Meter weiter, in der Alexanderstraße<br />
1, 3, 5 in Berlin-Mitte, haben wir <strong>2011</strong> eine<br />
Bürofläche von rund 1.250 m 2 an den bundes-<br />
weit tätigen <strong>Immobilien</strong>dienstleister alt + kel-<br />
ber vermietet. Im selben Haus hat die AC Distribution<br />
& Marketing <strong>GmbH</strong> – besser bekannt<br />
als Shop24Direct, ein Vermarkter von Schlager-<br />
und Volksmusik – eine rund 900 m2 große<br />
Bürofläche angemietet. Der ADAC Berlin-Brandenburg<br />
wird zudem im Mai 2012 sein neues<br />
Kundenzentrum in unserem Objekt eröffnen.<br />
Mit diesen Neuvermietungen konnten zwar die<br />
durch den Auszug von zwei Bundesministerien<br />
resultierenden Leerstände im Objekt noch<br />
nicht kompensiert werden, sie sind jedoch<br />
Beleg für die Attraktivität des Standortes.<br />
Neuer Leitbau für Dresdens Postplatz<br />
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Büroimmobilienaktivitäten<br />
liegt in den Wirtschaftszentren<br />
des mitteldeutschen Kernraums. Hier haben<br />
wir im Jahr <strong>2011</strong> rund 27 Prozent unserer Mieterlöse<br />
(9 Mio. EUR) erwirtschaftet – eine Steigerung<br />
um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.<br />
Im November <strong>2011</strong> feierten wir die Grundsteinlegung<br />
für das Zwinger-Forum in der Dresdner<br />
Verkehrswerte Anlageportfolio<br />
Büroimmobilien <strong>2011</strong><br />
In Mio. EUR<br />
109<br />
27<br />
197<br />
Innenstadt: Mit dem fünfstöckigen Büro- und<br />
Hotelneubau, in dem rund 4.500 m2 Bürofläche<br />
entstehen, errichten wir nach dem Wilsdruffer<br />
Kubus und unserer Beteiligung an der Erweiterung<br />
der Altmarkt-Galerie einen weiteren Leitbau<br />
am Postplatz – und sorgen dafür, dass sich<br />
dieser wichtige Verkehrs- und Infrastrukturknotenpunkt<br />
zu einem attraktiven lebendigen Platz<br />
entwickelt. Das Investitionsvolumen beträgt<br />
22 Mio. EUR; die Bauarbeiten sollen Ende 2012<br />
abgeschlossen sein.<br />
Vollvermietung erreicht<br />
Ebenfalls in Dresden hat <strong>2011</strong> das Rechtsamt<br />
der Landeshauptstadt 1.400 m2 in der Grunaer<br />
Straße 2 angemietet. Hier haben wir mit<br />
15.000 m2 die Vollvermietung erreicht. Zu<br />
85 Prozent vollvermietet ist das Bürohaus<br />
Kopernikusstraße 7 in Zwickau, nachdem wir<br />
1.400 m 2 Bürofläche an den MDK Medizi-<br />
nischen Dienst der Krankenversicherung im<br />
87<br />
Freistaat Sachsen e. V. übergeben haben.<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Ostseeküste<br />
Berlin und Umland<br />
Mitteldeutscher<br />
Kernraum<br />
Übrige Regionen<br />
35
Segment Gewerbeimmobilien<br />
Neue Wege im Gewerbe<br />
Mieterlöse Anlageportfolio<br />
Gewerbeimmobilien <strong>2011</strong><br />
Mio. EUR<br />
Ostseeküste 0,3<br />
Berlin und Umland 1,9<br />
Mitteldeutscher Kernraum 9,0<br />
Übrige Regionen 3,5<br />
Gesamt 14,7<br />
Zuversicht mit Vorsicht: Das Verarbeitende Ge-<br />
werbe Ostdeutschlands verzeichnete ein ins-<br />
gesamt positives Jahr und konnte vom guten<br />
Konjunkturklima profitieren – allerdings war die<br />
Entwicklung durchaus Schwankungen unter-<br />
worfen, wie das Institut für Wirtschaftsfor-<br />
schung Halle (IWH) ermittelte. Nach starkem<br />
Frühjahr erreichten demnach die Geschäftsaktivitäten<br />
im Sommer einen Höhepunkt; in<br />
der zweiten Jahreshälfte trübten sich die Aussichten<br />
aufgrund von Auftragsrückgängen<br />
deutlich ein. Doch zum Jahreswechsel nahm<br />
die Produktion wiederum Fahrt auf und zu<br />
Beginn des Jahres 2012 sind die Erwartungen<br />
laut IWH wieder optimistischer. Dieser Trend<br />
korreliert mit den Daten des Statistischen Bun-<br />
desamtes, das für Januar 2012 einen um<br />
0,4 Prozent höheren Umsatz für das Verarbei-<br />
tende Gewerbe in Deutschland im Vergleich<br />
zum Vormonat ermittelte.<br />
Starker mitteldeutscher Kernraum<br />
Der Verkehrswert unseres Anlagevermögens<br />
bei den Gewerbeimmobilien betrug im Berichtsjahr<br />
138 Mio. EUR. Mit 74 Mio. EUR mehr<br />
als die Hälfte (53 Prozent) davon steuerte der<br />
mitteldeutsche Kernraum bei. Hier wurden<br />
Mieterlöse in Höhe von 8,9 Mio. EUR und damit<br />
61 Prozent unserer Gesamtmieterlöse im<br />
Gewerbesegment erwirtschaftet. Die Region<br />
Nord mit der Metropolregion Berlin und der<br />
Ostseeküste kam auf einen Verkehrswert im<br />
Anlagevermögen von 43 Mio. EUR (31 Prozent)<br />
und auf Mieterlöse in Höhe von 2,2 Mio. EUR<br />
(15 Prozent). Insgesamt sanken unsere Mieterlöse<br />
bei den Gewerbeimmobilien (ohne<br />
Büro und Handel) um rund 22 Prozent auf<br />
14,7 Mio. EUR.<br />
Thüringen legt zu<br />
Die Preise für gewerbliches Bauland blieben<br />
<strong>2011</strong> weitgehend stabil; im Freistaat Thüringen<br />
stiegen sie sogar. So konnte Jena seinen Auf-<br />
wärtstrend des vergangenen Jahres fortsetzen:<br />
Hier kletterten die Preise für gewerbliches Bau-<br />
land auf 40 bis 110 EUR/m 2 . Auch in Dresden<br />
wurde gewerbliches Bauland etwas teurer<br />
(35 – 140 EUR/m 2 ). In Potsdam dagegen san-<br />
ken die Preise leicht auf 35 – 120 EUR/m 2 .<br />
Kulturstandort mit Perspektive<br />
Kultur pur: Die KulturBrauerei in Prenzlauer<br />
Berg ist ein international bekanntes Berliner<br />
Event- und Szenezentrum. Das Areal mit einer<br />
Gesamtmietfläche von rund 40.000 m2 wurde<br />
von der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN zwischen 1997 und<br />
2001 grundlegend saniert. Zu den Mietern zählen<br />
heute so namhafte Unternehmen wie die<br />
CineStar-Gruppe, die ein Kino mit acht Sälen<br />
betreibt, oder die New York University. Im<br />
Sommer <strong>2011</strong> haben wir rund 2.700 m2 an die<br />
Eightball Veranstaltungs <strong>GmbH</strong> vermietet. Darüber<br />
hinaus wurden langfristige Mietverträge<br />
mit dem Land Berlin über 4.600 m2 sowie mit<br />
der Bundesanstalt für <strong>Immobilien</strong>aufgaben für<br />
die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik<br />
Deutschland über rund 1.700 m2 abgeschlossen.<br />
Damit liegt die Vermietungs quote<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
37
38<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Nachgefragter Szenetreff: die KulturBrauerei in Berlin-Prenzlauer Berg
der KulturBrauerei bei 99 Prozent. Das Event-<br />
und Erlebniscenter erwirtschaftet heute – neben<br />
den Einnahmen aus dem Kulturbetrieb – den<br />
größten Teil seiner Mieterlöse aus der Vermeitung<br />
von Büro- und Einzelhandelsflächen.<br />
Wo das Gewerbe blüht:<br />
die <strong>TLG</strong>-Gewerbeparks<br />
Die leistungsorientiert ausgestatteten Gewerbeparks<br />
der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN bieten neben<br />
ihrer modernen Infrastruktur eine geschäftsfördernde<br />
Mischung aus Produzenten, Zulieferern,<br />
Dienstleistern bis hin zu Forschungs- und<br />
Ausbildungseinrichtungen. Zudem verfügen sie<br />
über eine Topanbindung vornehmlich entlang<br />
der Autobahnen. Bestes Beispiel ist der <strong>TLG</strong>-<br />
Gewerbepark Grimma, der auf einem Gesamtareal<br />
von mehr als 500.000 m² die größte Unternehmenskonzentration<br />
im Muldental vereint.<br />
In dem bereits 1997 mit dem „OSKAR für den<br />
Mittelstand“ ausgezeichneten Park gehen heute<br />
200 gewerbliche Mieter mit rund 1.100 Beschäftigten<br />
und 400 weiteren Personen in Aus- und<br />
Weiterbildung ihrem Gewerbe nach.<br />
Verkehrswerte Anlageportfolio<br />
Gewerbeimmobilien <strong>2011</strong><br />
In Mio. EUR<br />
22<br />
74<br />
2<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
41<br />
Ostseeküste<br />
Berlin und Umland<br />
Mitteldeutscher<br />
Kernraum<br />
Übrige Regionen<br />
39
40 Report aus der Region II: Süd<br />
Das Zwinger-Forum in<br />
Dresden (li.) und das<br />
E-Center in Halle<br />
Sachsen: optimistisch in die Zukunft<br />
Nimmt man Familiengründungen als Indikator<br />
für die Zukunftsaussichten einer Region, kann<br />
keine andere Stadt positiver in die Zukunft<br />
schauen als Dresden: 11,2 Geburten kamen in<br />
den vergangenen Jahren auf 1.000 Einwohner –<br />
mehr als in jeder anderen Stadt Deutschlands.<br />
Ohnehin sind die wirtschaftlichen Rahmendaten<br />
in Sachsen sehr gut, nicht nur in der Landeshauptstadt.<br />
Der Anteil der Erwerbstätigen unter<br />
allen Einwohnern zwischen 15 und 64 Jahren<br />
stieg von 2007 bis <strong>2011</strong> um 3,8 Prozent – Rang<br />
3 im Bundesländervergleich.<br />
Auch der <strong>Immobilien</strong>markt in Sachsen zeigte<br />
sich stark. Allein in Leipzig wurden <strong>2011</strong> Häuser<br />
und Grundstücke für 958 Mio. EUR verkauft.<br />
Besonders erfreulich ist für die <strong>TLG</strong> IMMO-<br />
BILIEN der Bau des Dresdner Zwinger-Forums<br />
verlaufen. Nach der Grundsteinlegung für das<br />
Büro- und Hotelgebäude, das den Postplatz in<br />
westlicher Richtung abrunden wird, im November<br />
<strong>2011</strong> gehen die Bauarbeiten zügig voran.<br />
Mit dem Zwinger-Forum setzen wir die Revitalisierung<br />
dieses zentralen Platzes konsequent<br />
fort. Rund 22 Mio. EUR investieren wir in den<br />
Neubau.<br />
Nicht weit entfernt, im Dresdener Stadtteil<br />
Striesen, haben wir Ende Juni <strong>2011</strong> das Richtfest<br />
für das Wohn- und Geschäftshaus „La Vita“<br />
gefeiert. Insgesamt sieben Mio. EUR investieren<br />
wir in das Projekt für generationenübergreifendes<br />
Wohnen und Arbeiten. Bereits im<br />
November <strong>2011</strong> eröffneten die ersten gewerblichen<br />
Mieter ihre Geschäfte und wurden die<br />
ersten Wohnungen bezogen.<br />
Sachsen-Anhalt: insgesamt positives Bild<br />
Bei dem Stichwort Tourismus denkt man nicht<br />
unbedingt an Sachsen-Anhalt, dennoch verzeichnete<br />
das Bundesland <strong>2011</strong> die höchsten<br />
Zuwachsraten der vergangenen fünf Jahre. Erstmals<br />
wurden mehr als sieben Millionen Übernachtungen<br />
gebucht; die Zahl der Gäste stieg<br />
um 3,9 Prozent auf 2,89 Millionen Personen.<br />
Und nicht nur Touristen kommen vermehrt nach<br />
Sachsen-Anhalt, auch die Bevölkerungszahl<br />
nimmt zu: Im Oktober <strong>2011</strong> verzeichnete das<br />
Bundesland erstmals seit der Wiedervereinigung<br />
eine positive Bevölkerungsbilanz.<br />
Dazu passt die Entwicklung des <strong>Immobilien</strong>markts.<br />
Wie der IVD Mitte-Ost mitteilt, stiegen<br />
etwa die Kaufpreise in Halle an der Saale in<br />
sehr guten Wohnlagen im vergangenen Jahr<br />
von 1.400 auf 1.700 EUR/m2 – und in den<br />
Toplagen auf bis zu 2.000 EUR/m 2 .<br />
Genau hier, in Halle, hat die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
die Fassade eines historischen Gebäudes erhalten<br />
und auf dem sogenannten MAFA-Areal<br />
darin einen modernen Einkaufskomplex untergebracht.<br />
Für rund sieben Mio. EUR entstand<br />
ein großer Einkaufsmarkt mit angeschlossener<br />
Mall sowie kleineren Geschäften und gastronomischen<br />
Einrichtungen. Seit Mai <strong>2011</strong> fanden<br />
die Sanierungsarbeiten an der Fassade<br />
statt. Dabei wurden sowohl die Klinkerfassade<br />
als auch der Turm erhalten und denkmalgerecht<br />
saniert.
Thüringen: starke Leistung<br />
In den vergangenen Jahren hat sich auch Thüringen<br />
als immobilienwirtschaftlich spannendes<br />
Bundesland hervorgetan – vor allem durch<br />
die prosperierenden Städte entlang der modern<br />
ausgebauten Autobahn A 4. Besonders<br />
die Entwicklung Jenas sticht hervor. Im Gesamtranking<br />
des Prognos-Zukunftsatlas belegte<br />
die Hochtechnologie- und Universitätsstadt<br />
unter 412 deutschen Städten und Landkreisen<br />
einen hervorragenden 15. Platz. So ist es keine<br />
Überraschung, dass sich auch der <strong>Immobilien</strong>-<br />
markt positiv entwickelte: Vor allem bei der<br />
Vermietung von Neubauwohnungen ließen sich<br />
hohe Zuwächse verzeichnen (7,00 bis 8,50<br />
statt bislang 6,60 bis 7,40 EUR/m 2 ) oder beim<br />
Kauf von Reihenhäusern (130.000 bis 240.000<br />
statt 110.000 bis 225.000 EUR). Ein ähnliches<br />
Bild zeigte sich in Erfurt, wo die Preise für<br />
Eigentumswohnungen spürbar auf 1.100 bis<br />
2.500 EUR/m 2 stiegen.<br />
In der ehemaligen Residenzstadt Altenburg<br />
errichtete die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>2011</strong> einen<br />
zeitgemäßen Einkaufsmarkt mit einer Mietfläche<br />
von über 1.100 m2 . Das Besondere<br />
daran: Bei der Energieversorgung kommt ein<br />
ökologisches Gesamtkonzept zum Tragen.<br />
So wird die Filiale zu 100 Prozent durch die<br />
Nutzung der Abwärme aus den Kühlregalen<br />
beheizt – eine genauso innovative wie weg-<br />
weisende Lösung.<br />
Drei Fragen an Klaus-Dieter Schwensen,<br />
Niederlassungsleiter Süd<br />
Herr Schwensen, wie lautet Ihr Fazit zur<br />
Entwicklung der mitteldeutschen Wirtschaft<br />
im Jahr <strong>2011</strong>?<br />
Solider Wachstumskurs! Im Jahr <strong>2011</strong> gab es<br />
von allen Seiten positive Signale: Die Erwerbstätigkeit<br />
ist weiter gestiegen damit auch die<br />
Kaufkraft. Aber auch die anziehende Zahl an<br />
Auslandsaufträgen und die im Inland stark zunehmende<br />
Investitionsbereitschaft haben dafür<br />
gesorgt, dass aus der Erholung im Jahr 2010<br />
spätestens <strong>2011</strong> ein solider Trend geworden ist.<br />
Welchen Einfluss hatte das auf die <strong>Immobilien</strong>branche?<br />
In den zentralen Metropolregionen unserer<br />
Region Süd ist die Kurve weiter nach oben gegangen:<br />
Die Miet- und Eigentumspreise haben<br />
zugelegt, die Leerstände sind zurückgegangen,<br />
aber vor allem ist die Investitionsbereitschaft<br />
gestiegen. Davon profitieren alle: die<br />
Menschen und die Wirtschaft.<br />
Was war Ihr persönliches Highlight des<br />
Jahres <strong>2011</strong>?<br />
Der Startschuss für unser Zwinger-Forum in<br />
Dresden. Denn damit bieten wir den Interessenten<br />
eine Spitzenimmobilie an einer Topadresse<br />
– samt Hotel, Einzelhandel sowie<br />
Büros mit allem Komfort und einer bemerkens-<br />
werten Infrastruktur. Ein richtungsweisendes<br />
Projekt. Apropos: Auch mit dem ökologischen<br />
Gesamtkonzept des Einkaufsmarktes in Altenburg<br />
setzen wir neue Maßstäbe.<br />
Klaus-Dieter Schwensen,<br />
Leiter der Niederlassung<br />
Süd<br />
Verwaltungsgebäude<br />
der Universität Jena
Segment Einzelhandel<br />
Erfolg braucht gute Orientierung<br />
Mieterlöse Anlageportfolio<br />
Einzelhandelsimmobilien <strong>2011</strong><br />
Mio. EUR<br />
Ostseeküste 3,2<br />
Berlin und Umland 14,9<br />
Mitteldeutscher Kernraum 14,2<br />
Übrige Regionen 12,5<br />
Gesamt 44,8<br />
Der Einzelhandel hat <strong>2011</strong> ein weiteres starkes<br />
Jahr erlebt. Dies gilt vor allem für den Trans-<br />
aktionsmarkt: Mit einem Volumen von nahezu<br />
50 Prozent bildeten Einzelhandelsimmobilien<br />
erstmals die am stärksten nachgefragte Nut-<br />
zungsart. Das Transaktionsvolumen hat sich<br />
seit 2009 fast verdreifacht. Viele Investoren<br />
schätzen das Einzelhandelssegment aufgrund<br />
der zumeist diversifizierten Mieterstruktur, der<br />
länger laufenden Mietverträge und der gut<br />
kalkulierbaren Cashflows. Innerhalb des Seg-<br />
mentes erwiesen sich Shoppingcenter auch<br />
<strong>2011</strong> wieder als besonders nachgefragte An-<br />
lageobjekte. Das Transaktionsvolumen annä-<br />
hernd verdoppeln konnten Geschäftshäuser<br />
in 1A-Lagen. Wir gehen davon aus, dass der<br />
Einzelhandel auch 2012 das am stärksten<br />
nachgefragte Segment stellt.<br />
Berlin: Niveau unverändert hoch<br />
Wachsende Konsumkraft und Kaufnachfrage<br />
sowie steigende Touristenzahlen machen es<br />
möglich: Die Bundeshauptstadt hat sich zu<br />
einem der begehrtesten Standorte für nationale<br />
und internationale Filialisten entwickelt und<br />
zu einem Hotspot der Textilbranche, die laut<br />
BNP Paribas wie im Vorjahr mit 51 Prozent das<br />
Branchenranking anführt und pro Vertragsab-<br />
schluss auf rund 334 m2 angemietete Fläche<br />
kommt. Die starke Nachfrage besonders in<br />
Top lagen wie der Tauentzien straße und dem<br />
Kurfürstendamm, aber auch der Friedrichstraße<br />
und der sich zunehmend als Shoppingstandorte<br />
etablierenden Quar tiere rund um den<br />
Alexanderplatz hat mittlerweile zu einer Flä-<br />
chenknappheit geführt. Der daraus resultie-<br />
rende Wettbewerb dürfte die Spitzenmieten (in<br />
Berlin derzeit 260 EUR/m2 ) weiter erhöhen.<br />
Dresden: zweitgrößte Einkaufsstadt<br />
Die Erweiterung und Wiedereröffnung der Altmarkt-Galerie<br />
im Frühjahr <strong>2011</strong> war nicht nur<br />
ein angemessener Startschuss für ein einzigartiges<br />
Einkaufszentrum in zentraler Lage. Sie<br />
hat Dresden auch zu Ostdeutschlands zweitgrößter<br />
Einkaufsstadt nach Berlin gemacht.<br />
Denn damit kletterte die Zahl der Geschäfte in<br />
der Landeshauptstadt auf 3.700; die Verkaufsfläche<br />
stieg auf 883.000 m2 . Und der Handelsatlas<br />
der IHK Sachsen zeigt, dass sowohl<br />
eine Bevölkerungs- und Touristenzunahme als<br />
auch die allgemein positive wirtschaftliche Entwicklung<br />
Dresdens diesem Angebot gegenüberstehen.<br />
Leipzig: Nachfrage und Mieten steigen<br />
Auch in Leipzig zeigt sich der Markt für Einzelhandelsimmobilien<br />
weiter stark. Laut BNP Paribas<br />
stieg die Nachfrage nach Flächen weiter<br />
an. Vor allem Filialisten und zunehmend auch<br />
ausländische Einzelhandelsunternehmen interessieren<br />
sich demnach für den Standort.<br />
Dies spiegelt sich auch in der Mietpreisentwicklung<br />
wider: Nachdem die Spitzenmiete<br />
seit 2006 weitgehend stabil war, legte sie <strong>2011</strong><br />
um gut 4 Prozent auf 120 EUR/m2 zu.<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
43
44<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Ostseeküste<br />
Berlin und Umland<br />
Mitteldeutscher<br />
Kernraum<br />
Übrige Regionen<br />
Verkehrswerte Anlageportfolio<br />
Einzelhandelsimmobilien <strong>2011</strong><br />
In Mio. EUR<br />
139<br />
157<br />
40<br />
188<br />
Thüringen: Anstieg im Geschäftskern<br />
In Thüringen sind es einmal mehr Erfurt und<br />
Jena, die mit steigenden Mieten aufwarten<br />
können. In Jena etwa stiegen die Mieten für<br />
Einzelhandelsflächen ab 150 m2 im Geschäftskern<br />
auf 9,00 bis 28,00 EUR/m2 , in Erfurt sogar<br />
auf 30,00 bis 75,00 EUR/m2 .<br />
In der Erfolgsspur<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ist seit Jahren ein starker<br />
Partner namhafter Vertreter des Einzelhandels,<br />
wie Kaiser’s, Edeka, Rewe, aber auch Aldi, Lidl<br />
oder Netto. Unser Kerninvestitionsbereich umfasst<br />
den Neubau innerstädtisch hochwertiger<br />
Einzelhandelshäuser sowie den Neubau und<br />
Ankauf von Food-Discountern zur Nahversorgung<br />
mit Nutzflächen ab 1.000 m2 . Mit diesem<br />
Konzept sind wir klar in der Erfolgsspur – und<br />
haben unser Engagement <strong>2011</strong> noch einmal<br />
deutlich forciert. Im Berichtsjahr stellte der<br />
Einzelhandel mit einem Anteil am Verkehrswert<br />
des Anlagevermögens von 525 Mio. EUR<br />
(28 Prozent) erstmals unser stärkstes Segment.<br />
Berlin und Umland trugen dazu 188 Mio. EUR<br />
(36 Prozent), der mitteldeutsche Kernraum<br />
157 Mio. EUR (30 Prozent) und die Ostseeküste<br />
40 Mio. EUR (7 Prozent) bei.<br />
Unsere Mieterlöse konnten wir im Jahr <strong>2011</strong><br />
um knapp 10 Prozent auf 44,8 Mio. EUR erhöhen.<br />
Den Hauptanteil davon steuerten unsere<br />
Schwerpunktregionen Berlin und Umland sowie<br />
der mitteldeutsche Kernraum bei. Auch zukünftig<br />
sehen wir in diesem Segment solides<br />
Wachstumspotenzial.
Mehr Lebens- und Einkaufsqualität in Berlin<br />
Mitten im Berliner Stadtbezirk Marzahn setzte<br />
die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>2011</strong> den symbolischen<br />
Schlussbaum für das „Center am Helene-Weigel-Platz“<br />
und übergab den zentralen Platz den<br />
Bürgern. Das Projekt mit einem Gesamtinvestitionsvolumen<br />
von 12 Mio. EUR verfügt über<br />
rund 6.000 m2 Mietfläche, davon 4.200 m2 für den Handel und 1.800 m 2 für Büros und<br />
Praxen. Das Center sorgt für eine deutliche<br />
Aufwertung des Platzes und für mehr Einkaufsund<br />
Lebensqualität für seine Anwohner.<br />
Rund 20 Mio. EUR beträgt das Investitionsvolumen<br />
für den „Marktplatz Friedrichshagen“<br />
in der Berliner Bölschestraße, die als eine der<br />
attraktivsten Einkaufsstraßen Berlins gilt. Für<br />
dieses Projekt mit rund 12.000 m2 Mietfläche,<br />
die sich auf einen Kaiser’s-Markt, mehrere<br />
Einzelhandelsgeschäfte, Büros und Praxen<br />
sowie eine Seniorenresidenz verteilen, haben<br />
wir <strong>2011</strong> den Grundstein gelegt.<br />
Revitalisierung in Halle<br />
Die Revitalisierung innerstädtischer Industriebrachen<br />
zählt zu unseren Spezialitäten: Auf<br />
dem MAFA-Areal in Halle, wo einst eine Maschinenfabrik<br />
und Eisengießerei stand, haben<br />
wir auf rund 6.200 m2 Mietfläche ein Handelsund<br />
Dienstleistungszentrum in historischem<br />
Gewand geschaffen. Damit hat die <strong>TLG</strong> IMMO-<br />
BILIEN dieses Gelände wieder attraktiv für seine<br />
Anwohner gemacht und hilft gleichzeitig, ein<br />
wertvolles Industriedenkmal zu bewahren –<br />
denn Teile der alten Industriefassade wurden<br />
denkmalgerecht saniert und in den Gesamtkomplex<br />
integriert.<br />
Klimafreundlicher Einkaufsmarkt<br />
in Altenburg<br />
Im thüringischen Altenburg realisierten wir <strong>2011</strong><br />
eine gleich in doppelter Hinsicht zeitgemäße<br />
Einkaufsmöglichkeit: Mit einer Mietfläche von<br />
über 1.100 m2 haben wir für die Discounter-<br />
Kette Lidl einen modernen Einkaufsmarkt errichtet,<br />
der in puncto Energieversorgung auf<br />
ein ökologisches Gesamtkonzept setzt. Es<br />
handelt sich dabei um eine Filialgeneration, bei<br />
der die Beheizung zu 100 Prozent über die<br />
Abwärme aus den Kühlregalen erfolgt.<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Innerstädtisches Ein-<br />
kaufen mit kurzen Wegen:<br />
das Fachmarktzentrum<br />
Schwalbe in<br />
Werdau, die Altmarkt-<br />
Galerie in Dresden und<br />
das E-Center in Halle<br />
45
Segment Dienstleistungsimmobilien<br />
Ohne Umschweife ans Ziel<br />
Mieterlöse Anlageportfolio<br />
Dienstleistungsimmobilien <strong>2011</strong><br />
Mio. EUR<br />
Ostseeküste 3,5<br />
Berlin und Umland 3,9<br />
Mitteldeutscher Kernraum 3,8<br />
Übrige Regionen 2,0<br />
Gesamt 13,1<br />
Das Thema ist nicht neu, aber nichtsdestotrotz<br />
brennend aktuell: Der demografische Wandel<br />
ist in Deutschland weiter fortgeschritten. Einer<br />
aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung<br />
zufolge wird bis 2030 die Hälfte der Einwohner<br />
älter als 49 Jahre sein – in Sachsen-Anhalt und<br />
Thüringen sogar älter als 54 Jahre. Die Zahl der<br />
Pflegebedürftigen wird dabei besonders zunehmen.<br />
Sie erhöhte sich bereits von 2,02 Millionen<br />
im Jahr 1999 um 16 Prozent auf 2,34 Millionen<br />
im Jahr 2009. Knapp ein Drittel davon<br />
wird vollstationär in Pflegeheimen versorgt. Davon<br />
ausgehend prognostizieren Ernst & Young<br />
für 2020 eine Zahl von 2,9 Millionen Pflegebedürftigen,<br />
von denen gegenüber 2009 rund<br />
180.000 mehr einen Platz in einer Pflegeeinrichtung<br />
benötigen. Um dieser Nachfrage zu<br />
begegnen, müssten insgesamt 4.300 Pflege-<br />
heime gebaut werden.<br />
Demografischer Wandel:<br />
Chancen in Ostdeutschland<br />
Dass der demografische Wandel die <strong>Immobilien</strong>nachfrage<br />
der Zukunft stark beeinflussen<br />
wird und dass es zu einem zunehmenden Bedarf<br />
an seniorengerechten Wohnungen und an<br />
Wohnraum in <strong>Immobilien</strong> mit stationärer Pflege<br />
kommen wird, hat die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN schon<br />
vor Jahren erkannt. Schließlich stellt der demo-<br />
grafische Wandel gerade Ostdeutschland vor<br />
große Herausforderungen – eröffnet aber auch<br />
neue Chancen. Innovative Angebote zu entwickeln,<br />
die es den Menschen ermöglichen, so<br />
lange wie möglich selbstbestimmt und angenehm<br />
zu leben, ist eine Aufgabe, der wir uns<br />
seit Jahren stellen.<br />
Stark wachsendes Segment<br />
So ist es nur konsequent, dass das Segment<br />
unserer Dienstleistungsimmobilien – in dem die<br />
Pflegeeinrichtungen einen hohen Stellenwert<br />
einnehmen – im Laufe der Jahre an Profilschärfe<br />
und Umfang gewonnen hat. Im Jahr<br />
<strong>2011</strong> erreichten die Dienstleistungsimmobilien<br />
bereits einen Anteil von rund 235 Mio. EUR<br />
(13 Prozent) am Anlagevermögen und steigerten<br />
die Mieterlöse um rund 40 Prozent auf<br />
13 Mio. EUR. Dabei zeigten unsere Schwerpunktregionen<br />
ein ausgewogenes Verhältnis:<br />
Rund 3,9 Mio. EUR unserer Mieterlöse erwirtschafteten<br />
wir in der Metropolregion Berlin,<br />
3,8 Mio. EUR im mitteldeutschen Kernraum<br />
und 3,5 Mio. EUR an der Ostseeküste.<br />
Havelpalais Potsdam:<br />
für Ruhestandsgenießer<br />
Vor allem in den Städten sorgen wir für immer<br />
mehr altersgerechte Wohnangebote, die es den<br />
Menschen gestatten, ganz nach ihrem individuellen<br />
Anspruch und Bedarf eigenständig zu<br />
wohnen oder die Unterstützung und Pflege von<br />
Fachpersonal in Anspruch zu nehmen. In Potsdam<br />
konnten wir im Juli <strong>2011</strong> in bester innenstädtischer<br />
Wasserlage die Seniorenresidenz<br />
Havelpalais einweihen. Das 12,4-Mio.-EUR-Projekt<br />
umfasst 110 Einzelzimmer im Pflegebereich,<br />
38 Zweizimmerwohnungen für betreutes<br />
Wohnen und ein angeschlossenes Café.<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
47
48<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Ostseeküste<br />
Berlin und Umland<br />
Mitteldeutscher<br />
Kernraum<br />
Übrige Regionen<br />
Verkehrswerte Anlageportfolio<br />
Dienstleistungsimmobilien <strong>2011</strong><br />
In Mio. EUR<br />
45<br />
25<br />
48<br />
117<br />
Richtfest für Pflegeheim<br />
Auch für die Stadt Neubrandenburg und seine<br />
Umgebung in Mecklenburg-Vorpommern sagt<br />
die Landesprognose zur Bevölkerungsentwicklung<br />
einen starken Anstieg der über 65-Jährigen<br />
voraus. Hier errichtet die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
ein Pflegezentrum mit 62 Zimmern und 74 Plätzen.<br />
Dessen Bewohner können ab Frühjahr<br />
2012 komfortabel, gut versorgt und in zentraler<br />
Lage wohnen.<br />
Hotelmarkt profitiert vom Tourismusboom<br />
Deutschland wird nicht nur immer älter, son-<br />
dern auch immer beliebter – und ist schon heu-<br />
te Europas Reiseziel Nummer eins. Wie das<br />
Sparkassen-Tourismusbarometer <strong>2011</strong> zeigt,<br />
sind dabei Wasser und Städte etwas beliebter<br />
als Berge. Neben den Metropolen Berlin, Dres-<br />
den und Leipzig zählte daher vor allem die Ost-<br />
see in den letzten Jahren zu den eindeutigen<br />
Gewinnern des Tourismusbooms. Letztere beflügelt<br />
auch den Investmentmarkt insgesamt:<br />
<strong>2011</strong> wechselten in Deutschland Hotels im Gesamtwert<br />
von 950 Mio. EUR den Eigentümer –<br />
ein Fünftel mehr als im bereits starken Vorjahr<br />
(800 Mio. EUR). Wie Jones Lang LaSalle ermittelte,<br />
spielten dabei erneut ausländische Investoren<br />
eine große Rolle und zeichneten für rund<br />
61 Prozent des Gesamttransaktionsvolumens<br />
verantwortlich.<br />
Viele Koffer in Berlin, Leipzig und Dresden<br />
Berlin ist weiterhin weltweit einer der größten<br />
Anziehungspunkte für Touristen. Im Jahr <strong>2011</strong><br />
hat die Bundeshauptstadt mehr als 22 Millionen<br />
Übernachtungen gezählt – und damit<br />
noch einmal 7,5 Prozent mehr als im bisherigen<br />
Rekordjahr 2010. Auch die Übernachtun-
gen in anderen ostdeutschen Topdestinatio-<br />
nen steigen weiter an: Dresden (+ 7,6 Prozent)<br />
und Leipzig (+ 5,6 Prozent) verbuchten eben-<br />
falls Rekorde.<br />
Glanzstück in Berlins Mitte: „Die Welle“<br />
An Berlins zentraler Karl-Liebknecht-Straße,<br />
nur einen Steinwurf vom Touristenmagnet<br />
Alexanderplatz entfernt, eröffnete <strong>2011</strong> unter<br />
großem Zuspruch das Doppelhotel „Die Welle.<br />
Mitte“. Hauptnutzer des Objektes mit einer Gesamtmietfläche<br />
von insgesamt rund 27.500 m²<br />
sind ein RAMADA-Hotel im 3-Sterne-Segment<br />
mit 337 Zimmern, ein H2-Hotel mit 288 Zimmern<br />
im 2-Sterne-Bereich sowie ein Konferenzzentrum.<br />
Checkpoint Charlie:<br />
neues Hotel im alten Gewand<br />
In unmittelbarer Nähe zum geschichtsträchtigen<br />
„Checkpoint Charlie“ baut die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
ein teilweise denkmalgeschütztes Bestandsgebäude<br />
für die Winters Hotel Company in ein<br />
modernes 3-Sterne-Hotel mit 144 Zimmern<br />
und 25 Appartements um. Das Investitionsvolumen<br />
beträgt rund 14 Mio. EUR; die Eröffnung<br />
ist für Dezember 2012 geplant.<br />
Bayerisches Flair im Herzen Berlins<br />
Dank der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN gewinnt die Berliner<br />
Zentralachse Karl-Liebknecht-Straße nahe dem<br />
Alexanderplatz immer mehr an urbaner Dynamik.<br />
Kurz nach der Eröffnung des Hotel- und<br />
Bürokomplexes „Die Welle. Mitte“ ging in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft mit dem „Hofbräu<br />
Berlin“ das eigenen Angaben zufolge größte<br />
bayerische Wirtshaus Europas an den Start:<br />
Acht Stunden Livemusik täglich auf zwei Show-<br />
Bühnen, 18 Zapfsäulen für Bier und 5.000 Maßkrüge<br />
auf 6.000 m2 Schankraum und 1.000 m2 Biergarten sorgen seit der Eröffnung für große<br />
Akzeptanz beim Publikum.<br />
Motel One in Rostock und Leipzig<br />
In der alten Hansestadt Rostock errichten wir<br />
seit Dezember <strong>2011</strong> ein Hotel mit 180 Betten<br />
für die Münchener Hotelkette Motel One.<br />
Zusätzlich entstehen hier ein Bürogebäude,<br />
sechs Wohnungen sowie eine Tiefgarage mit<br />
69 Stellplätzen. Mit einer Investitionssumme<br />
von rund 12 Mio. EUR ist das Bauvorhaben das<br />
bislang größte Einzelprojekt der <strong>TLG</strong> IMMO-<br />
BILIEN in Rostock. Ebenfalls für Hauptmieter<br />
Motel One plant die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN derzeit<br />
ein siebenstöckiges Hotel- und Geschäftshaus<br />
in der Leipziger Grimmaischen Straße. Die ex-<br />
klusive Adresse zählt zu Leipzigs 1A-Lauflagen<br />
und bundesweit zu den Top 25 der frequenzreichsten<br />
Handelslagen.<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Dienstleistungsperlen:<br />
das Hotel de Saxe am<br />
Dresdner Neumarkt, die<br />
Seniorenresidenz Havelpalais<br />
in Potsdam und<br />
das Kino Cubix am<br />
Berliner Alexanderplatz<br />
49
50<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Das Haus zur Berolina, die Unternehmenszentrale der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN,<br />
liegt an einem der schönsten Plätze Berlins – dem Hausvogteiplatz.
Ausblick<br />
Die Zukunft kann kommen<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN hat ihren Vorsprung auf<br />
dem ostdeutschen <strong>Immobilien</strong>markt im Jahr<br />
<strong>2011</strong> ausgebaut. Mit vereinten Kräften und<br />
optimierten Prozessen haben wir uns weiter<br />
verbessern können. Unsere Erfahrung und<br />
Marktkompetenz und unser starkes Portfolio<br />
machen uns auch weiterhin zur Nr. 1 für Immo-<br />
bilien in Ostdeutschland. Wir sind ein erfolgrei-<br />
ches, innovatives Unternehmen, das wie kein<br />
zweites den Markt und die Menschen in den<br />
Regionen kennt – und das als fairer Partner vor<br />
Ort gleichermaßen geschätzt und gefragt ist.<br />
Nach mehr als zwei Jahrzehnten auf dem ostdeutschen<br />
<strong>Immobilien</strong>markt steht fest: Unsere<br />
auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Strategie und<br />
die damit verbundene Kontinuität zahlen sich<br />
aus. Von der konservativen, renditeorientierten<br />
Investitionsstrategie über die Positionierung<br />
als aktiver Portfoliomanager bis hin zu unserer<br />
in allen Segmenten konsequenten Kundenorientierung<br />
sind wir: Stark im Osten.<br />
Mit diesem Selbstverständnis blicken wir nüchtern<br />
optimistisch in die Zukunft, von der wir<br />
aufgrund der erfreulichen Entwicklungen der<br />
vergangenen beiden Jahre sowie der positiven<br />
Vorzeichen für 2012 vor allem für die Wirtschaftszentren<br />
Ostdeutschlands einen weiteren<br />
Aufwärtstrend erwarten. Diesen aktiv mitzugestalten<br />
ist uns Herausforderung und Passion<br />
zugleich. Die ausgewiesene Stärke der <strong>TLG</strong><br />
IMMOBILIEN und die Robustheit des ostdeutschen<br />
Marktes stimmen uns zuversichtlich,<br />
unseren Weg weiter erfolgreich zu gehen.<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
51
Bericht des Aufsichtsrates 54<br />
Organe der Gesellschaft 56<br />
Lagebericht 58<br />
Jahresabschluss 74<br />
53
54<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Bericht des Aufsichtsrates der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
<strong>GmbH</strong> zum Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
In vier regulären Sitzungen (11.02., 12.04., 06./07.09. und 07.12.<strong>2011</strong>) hat sich der Aufsichtsrat<br />
mit dem Verlauf der Geschäfte und der wirtschaftlichen sowie strategischen Entwicklung des<br />
Unternehmens befasst. Er hat sich anhand von Quartalsberichten, zahlreichen Beschluss- und<br />
Informationsvorlagen sowie mündlichen Berichterstattungen Grundlagen zur kritischen Diskussion<br />
und Beurteilung geschäftspolitischer Weichenstellungen und Einzelentscheidungen erarbeitet.<br />
Der Aufsichtsrat ist über die laufenden Privatisierungsvorbereitungen informiert worden.<br />
Der Präsidial- und Personalausschuss sowie der Bilanz- und Finanzausschuss haben an folgenden<br />
Terminen getagt:<br />
Präsidial- und Personalausschuss Bilanz- und Finanzausschuss<br />
12.04.<strong>2011</strong> 04.04.<strong>2011</strong><br />
06./07.09.<strong>2011</strong> ––<br />
07.12.<strong>2011</strong> ––<br />
Die Präsenz der Mitglieder des Aufsichtsrates lag im Plenum bei 94 % und in den Ausschüssen<br />
jeweils bei 100 %.<br />
Der Jahresabschluss <strong>2011</strong>, einschließlich des Lageberichtes <strong>2011</strong>, sowie der Konzernabschluss<br />
<strong>2011</strong>, einschließlich des Konzernlageberichtes <strong>2011</strong>, sind von der Ernst & Young <strong>GmbH</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
(E & Y), Berlin, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
versehen worden.<br />
In der Sitzung des Aufsichtsrates am 26. April 2012 in Berlin wurden der Jahresabschluss <strong>2011</strong>,<br />
der Lagebericht <strong>2011</strong>, der Konzernabschluss <strong>2011</strong> sowie der Konzernlagebericht <strong>2011</strong> und die<br />
dazu gehörenden Prüfungsberichte in Anwesenheit der zeichnenden Wirtschaftsprüfer der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
E & Y vorgelegt und erläutert. Nach dem abschließenden Ergebnis<br />
der Beratungen wurden gegen den Jahresabschluss <strong>2011</strong>, den Lagebericht <strong>2011</strong> und den Konzernabschluss<br />
<strong>2011</strong> sowie gegen den Konzernlagebericht <strong>2011</strong> keine Einwände erhoben.<br />
Der Aufsichtsrat billigte den Jahresabschluss <strong>2011</strong> und den Konzernabschluss <strong>2011</strong> und empfahl<br />
der Gesellschafterversammlung, den Jahresabschluss <strong>2011</strong> sowie den Konzernabschluss <strong>2011</strong> fest-<br />
zustellen sowie den Lagebericht <strong>2011</strong> und den Konzernlagebericht <strong>2011</strong> zur Kenntnis zu nehmen.<br />
Betreffend Jahresabschluss 2010 und Abschlussprüfung hatte die Gesellschafterin in <strong>2011</strong> folgende<br />
Beschlüsse gefasst:
Der Jahresabschluss der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> zum 31. Dezember 2010, versehen mit dem<br />
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk der Ernst & Young <strong>GmbH</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
vom 15. März <strong>2011</strong> wird festgestellt.<br />
Den Geschäftsführern wird für das Geschäftsjahr 2010 Entlastung erteilt.<br />
Den Mitgliedern des Aufsichtsrates wird für das Geschäftsjahr 2010 Entlastung erteilt.<br />
Der in dem festgestellten Jahresabschluss der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> zum 31. Dezember 2010<br />
ausgewiesene Bilanzgewinn in Höhe von 73.748.094,51 € ist in voller Höhe an die Gesellschafterin<br />
auszuschütten.<br />
Der Konzernabschluss der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> zum 31. Dezember 2010, versehen mit dem<br />
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk der Ernst & Young <strong>GmbH</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
vom 23. März <strong>2011</strong> wird gebilligt.<br />
Die Ernst & Young <strong>GmbH</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wird zum Abschlussprüfer für den Jahres-<br />
abschluss und den Konzernabschluss zum 31. Dezember <strong>2011</strong> sowie für die Prüfung gemäß § 53<br />
Haushaltsgrundsätzegesetz bestellt. Die Bestellung erfolgt mit der Maßgabe, dass die Prüfung<br />
nur von solchen Beauftragten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft durchgeführt wird, die bei der<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> oder ihren Beteiligungsgesellschaften weder mit anderen Prüfungsnoch<br />
mit Beratungsaufgaben befasst sind oder waren.<br />
Intern hat ein Wechsel sowohl bei einem der verantwortlich zeichnenden Leiter als auch bei mindestens<br />
einem der weiteren Mitglieder des Prüfungsteams zu erfolgen. Der neue verantwortlich<br />
zeichnende Leiter darf nicht aus dem bisherigen Prüfungsteam aufrücken.<br />
Bei der Aufstellung und Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses zum<br />
31. Dezember <strong>2011</strong> sowie bei der Berichterstattung sind die Bewertungs- und Bilanzierungsricht-<br />
linien sowie § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz zu beachten.<br />
Berlin, 26. April 2012<br />
Barbara A. Knoflach<br />
Vorsitzende des Aufsichtsrates<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
55
56<br />
Organe der Gesellschaft<br />
Organe der Gesellschaft<br />
Aufsichtsrat in <strong>2011</strong><br />
Barbara A. Knoflach (ab 01.04.<strong>2011</strong>)<br />
Vorsitzende des Aufsichtsrates<br />
Vorstandsvorsitzende der SEB Asset Management AG, Frankfurt/Main<br />
Dr. Thilo Köpfler (bis 31.03.<strong>2011</strong>)<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
Vorsitzender des Vorstandes der DePfa-Bank-Gruppe i. R., Wiesbaden<br />
Dr. Bruno Kahl<br />
Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
Ministerialdirektor im Bundesministerium der Finanzen, Berlin<br />
Peter Alltschekow<br />
Ministerialdirektor a. D.<br />
Director Projects Eastern Germany Invest in Germany <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />
Annegret Aust<br />
Mitarbeiterin und Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />
(bis 26.01.2012)<br />
Jörg Carstensen<br />
Mitarbeiter der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />
Jürgen Ehrlich<br />
FRICS, Hamburg<br />
Hansjörg König (ab 04.02.<strong>2011</strong>)<br />
Staatssekretär im Sächsischen Finanzministerium, Dresden<br />
Dr. Eugen von Lackum<br />
Geschäftsführer Berliner <strong>Immobilien</strong> Holding <strong>GmbH</strong> (BIH), Berlin (bis 31.12.<strong>2011</strong>)<br />
Prof. Dr. Wolfgang Pelzl<br />
Direktor des Instituts für <strong>Immobilien</strong>management der<br />
Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig, Leipzig
Geschäftsführung<br />
Jochen-Konrad Fromme<br />
Niclas Karoff<br />
Organe der Gesellschaft<br />
57
58<br />
Lagebericht<br />
Lagebericht der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />
für das Jahr <strong>2011</strong><br />
1. Allgemeines<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN befindet sich vollständig im Eigentum der Bundesrepublik Deutschland.<br />
Die Gesellschaft sollte erstmals im Jahr 2008 privatisiert werden. Der Veräußerungsprozess musste<br />
jedoch im Herbst 2008 vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden Finanzkrise abgesagt werden.<br />
Für das Jahr 2012 plant die Gesellschafterin nunmehr erneut die Privatisierung der Gesellschaft,<br />
wobei aus dem ersten Privatisierungsverfahren die Erkenntnis gewonnen wurde, dass es sich positiv<br />
auf den Privatisierungserfolg auswirken würde, wenn zuvor eine tatsächliche und rechtliche<br />
Trennung des Segments Wohnimmobilien von den übrigen Segmenten erfolgen würde. Zu diesem<br />
Zweck ist mit Spaltungsvertrag vom 29.12.<strong>2011</strong> nahezu das gesamte Segment Wohnimmobilien<br />
auf eine eigens dafür am 28.11.<strong>2011</strong> gegründete Gesellschaft in der Rechtsform der <strong>GmbH</strong> mit<br />
handelsrechtlicher Wirkung zum 1. Januar 2012 abgespalten worden. Die bilanziellen Auswirkungen<br />
der Abspaltung zeigen sich daher erstmals im Geschäftsjahr 2012. Eine Ausnahme davon stellen<br />
zwei Sachverhalte dar, die bereits im gegenwärtigen Berichtsjahr zu berücksichtigen waren: Erstens<br />
war für die von der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN zu tragende Grunderwerbsteuer i. H. v. 23,1 Mio. €, die ihre wirtschaftliche<br />
Ursache im Spaltungsvertrag vom 29.12.<strong>2011</strong> hat, eine entsprechende Rückstellung<br />
in dieser Höhe zu bilden. Zweitens mussten aufgrund der gesetzlichen Regelung des § 2 Abs. 1<br />
des Umwandlungssteuergesetzes, die den Übertragungsstichtag mit steuerlicher Wirkung auf den<br />
31.12.<strong>2011</strong> verlagert, die stillen Reserven in den übertragenen <strong>Immobilien</strong> i. H. v. 38 Mio. € aufgedeckt<br />
werden, was zu einer zusätzlichen Ertragsteuerbelastung von 6,1 Mio. € im Berichtsjahr führte.<br />
1.1. Aufbauorganisation<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ist seit 1991 erfolgreich auf dem ostdeutschen <strong>Immobilien</strong>markt tätig. Im Rahmen<br />
ihres Geschäftszwecks vermietet, verkauft, kauft und entwickelt sie <strong>Immobilien</strong> ausschließlich in<br />
Ostdeutschland. Ihr operatives Geschäft ist dezentral organisiert. In ihrem regionalen Markt war sie<br />
im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> mit der Zentrale in Berlin und den folgenden drei Niederlassungen vertreten:<br />
– Mecklenburg-Vorpommern mit Sitz in Rostock,<br />
– Berlin/Brandenburg mit Sitz in Berlin,<br />
– Süd, umfassend Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, mit Sitz in Dresden.<br />
Daneben bestehen Regionalrepräsentanzen in Erfurt und Magdeburg sowie Zweigstellen in Leipzig<br />
und Chemnitz. Die Niederlassungen Mecklenburg-Vorpommern und Berlin/Brandenburg sind zum<br />
Beginn des Geschäftsjahres 2012 zur Niederlassung Nord fusioniert worden.<br />
Ohne Berücksichtigung einer in Liquidation befindlichen Gesellschaft hält die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
Beteiligungen an acht Gesellschaften in Berlin, Sachsen und Thüringen. Im Einzelnen handelt es<br />
sich um die Beteiligungen an drei Kommanditgesellschaften mit den dazugehörenden Komplementärgesellschaften<br />
in der Rechtsform der <strong>GmbH</strong> und an zwei operativ tätigen Gesellschaften mbH,<br />
die über eigene regional zusammengefasste <strong>Immobilien</strong>bestände verfügen.
1.2. Steuerungs- und Controllingsystem<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN verfügt über ein systematisches Steuerungs- und Controllingsystem. Als<br />
Basis dient die Mehrjahresplanung, die zusammen mit dem Wirtschaftsplan einen mittelfristigen<br />
Unternehmensplan über zehn Jahre abbildet. Wesentliche Bestandteile der Mehrjahresplanung<br />
sind die Teilpläne Investition, Bewirtschaftung und Verkauf. Die Teilpläne finden ihren Niederschlag in<br />
der Plan-Gewinn- und Verlustrechnung, der Planbilanz und der Plandeckungsbeitragsrechnung.<br />
Die Auswertung der Istwerte erfolgt über ein elektronisches Berichts- und Informationssystem<br />
(BIS), das auf weitere, dahinter stehende Datensysteme, wie die Liegenschaftsdatenbank und<br />
das Buchhaltungssystem „WODIS“, zurückgreift.<br />
Im Rahmen monatlicher Schnellberichte und der Quartalsberichte erfolgt ein detaillierter Plan/Ist-<br />
Vergleich. Dabei sind wesentliche Steuerungsgrößen mit einer „Ampelfunktion“ unterlegt, die auf<br />
kritische Entwicklungen frühzeitig aufmerksam macht.<br />
Die Berichte umfassen im Wesentlichen die folgenden Inhalte:<br />
• Gewinn- und Verlustrechnung<br />
• Deckungsbeitragsrechnung<br />
• Objektbewirtschaftung<br />
• Segmentbericht<br />
• Bestandsentwicklung<br />
• Investitionen<br />
• Verkauf<br />
• Liquidität<br />
• Personal<br />
• Risikoentwicklung<br />
Darüber hinaus werden im Sinne einer transparenten Unternehmenssteuerung durch die Ge-<br />
schäftsführung regelmäßige Treffen mit den Niederlassungsleitern und den Leitern der zentralen<br />
Bereiche durchgeführt. Hierzu zählen neben Einzelgesprächen mit allen Führungskräften insbeson-<br />
dere die zweimal jährlich stattfindenden controllingorientierten Niederlassungsleitertagungen und<br />
die jährlich stattfindenden Plangespräche sowie die zur Erörterung grundsätzlicher immobilienspezifischer<br />
Themen mehrmals stattfindenden <strong>Immobilien</strong>kreise.<br />
Der Aufsichtsrat wird regelmäßig in seinen Sitzungen über die Lage und Entwicklung des Unter-<br />
nehmens unterrichtet. Die Berichterstattung beinhaltet auch die Aussagen zum Risikomanagement.<br />
Des Weiteren erhält der Aufsichtsrat jährlich einen Beteiligungsbericht und einen Portfoliocontrollingbericht.<br />
Darüber hinaus wird er über Sachverhalte von wesentlicher Bedeutung von<br />
der Geschäftsführung ad hoc informiert.<br />
2. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
2.1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
In Deutschland konnte der konjunkturelle Aufholprozess im zweiten Jahr nach der Wirtschaftskrise<br />
weiter fortgesetzt werden. Dabei fand der Aufschwung im Wesentlichen in der ersten Jahreshälfte<br />
statt. Nachdem bereits im Jahr 2010 mit einer Steigerung des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts<br />
um 3,7 % ein rasanter Aufschwung verzeichnet werden konnte, hat die deutsche<br />
Wirtschaft in <strong>2011</strong> um weitere 3,0 % zugelegt. Das deutsche Wirtschaftswachstum ist damit im<br />
Jahr <strong>2011</strong> doppelt so groß wie in der Eurozone, deren Wachstum durch die Krisen insbesondere<br />
in Griechenland stark gedämpft wird. Für das Jahr 2012 wird für den gesamten Euroraum eine<br />
konjunkturelle Schwächephase erwartet. Während die Bundesregierung für das Gesamtjahr noch<br />
eine Wachstumsrate von 0,7 % prognostiziert, sieht die Prognose der EU-Kommission, die in der<br />
Eurozone ein Schrumpfen um 0,3 % voraussieht, deutlich pessimistischer aus.<br />
In den vergangenen beiden Jahren wurde das Wachstum in Deutschland vornehmlich von<br />
der Binnenwirtschaft getragen. Eine kräftige Investitionsdynamik zeigte sich in <strong>2011</strong> darin, dass<br />
Lagebericht<br />
59
60<br />
Lagebericht<br />
insbesondere die Bruttoinvestitionen – also die Investitionen in Ausrüstungen, Bauten und Vorräte –<br />
kräftig gestiegen sind und einen erheblichen Wachstumsbeitrag geleistet haben. Stabilisierend<br />
haben insbesondere auch die privaten Konsumausgaben gewirkt, die im Vorjahresvergleich<br />
preisbereinigt um 1,5 % zugenommen haben. Dies war der stärkste Zuwachs seit dem Jahr 2006.<br />
Der Staat erhöhte seine Konsumausgaben um 1,2 %.<br />
Die Bauinvestitionen haben im Jahr <strong>2011</strong> mit einer preisbereinigten Erhöhung um 5,4 % so stark<br />
zugenommen wie seit Jahren nicht mehr. Insbesondere die Investitionen in Hochbauten lagen<br />
preisbereinigt um 5,2 % über dem Niveau des Vorjahres, wobei die Wohnungsbauinvestitionen<br />
mit 5,9 % und die gewerblichen Hochbauinvestitionen mit 6,4 % überdurchschnittliche Zuwachsraten<br />
zu verzeichnen hatten. Die öffentlichen Bauinvestitionen haben dagegen nach Abschluss<br />
der Maßnahmen aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm um 4,9 % abgenommen. Nach den moderaten<br />
Preissteigerungen von 1,1 % im Jahr 2009 und 1,3 % im Jahr 2010 hat die erhöhte Nachfrage<br />
nach Bauleistungen im Jahr <strong>2011</strong> zu Preissteigerungen um durchschnittlich 2,7 % geführt.<br />
Anfang des Jahres 2012 ist auf dem Arbeitsmarkt von einer konjunkturellen Abschwächung nichts<br />
zu erkennen. Während die Arbeitslosigkeit so gering ist wie seit 20 Jahren nicht mehr, ist die Zahl<br />
der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit über 29 Millionen Personen so hoch wie zuletzt<br />
1992. Dabei lag die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Westdeutschland um<br />
2,7 % und in Ostdeutschland um 1,8 % über dem Vorjahresniveau. Die Arbeitslosenquote sank<br />
im Vorjahresvergleich insgesamt von 7,7 % auf 7,1 %, in Ostdeutschland von 12,0 % auf 11,3 %.<br />
2.2. Branchenspezifische Rahmenbedingungen<br />
Der Investmentmarkt in Deutschland weist im Jahr <strong>2011</strong> mit einem Transaktionsvolumen bei<br />
gewerblichen <strong>Immobilien</strong> von ca. 23 Mrd. € ein Plus von rd. 20 % gegenüber dem Vorjahr auf.<br />
Damit bewegt sich der <strong>Immobilien</strong>markt wieder auf einem Niveau vor 2006/2007. Nach Großbritannien<br />
bildet Deutschland den größten <strong>Immobilien</strong>markt in Europa, der sich im europäischen<br />
Vergleich einer weiteren steigenden Attraktivität erfreut. Die positive Entwicklung der gewerblichen<br />
<strong>Immobilien</strong> wird durch die ausgesprochen positive Dynamik des Marktes für Wohnungsportfolios<br />
noch übertroffen. Bei einem geschätzten Volumen von ca. 5 Mrd. € hat sich das Transaktionsvolumen<br />
gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt.<br />
Die Portfoliotransaktionen weisen in <strong>2011</strong> rund ein Viertel am Gesamttransaktionsvolumen gewerblicher<br />
<strong>Immobilien</strong> auf, dies stellt nur eine marginale Steigerung gegenüber dem Vorjahr dar. Die<br />
durchschnittliche Größe einer Portfoliotransaktion ist dabei um mehr als die Hälfte zurückgegangen.<br />
Ursächlich hierfür ist neben dem Anstieg von kleineren Deals das Ausbleiben von ganz großen<br />
Transaktionen von mehr als 1 Mrd. €. Im Jahr <strong>2011</strong> hat sich der Anteil ausländischer Investoren,<br />
die insbesondere großvolumige Einzelobjekte nachfragen, bezogen auf den Umsatz weiterhin<br />
verstärkt. Wie bereits im Vorjahr entfiel rund die Hälfte des gewerblichen Transaktionsvolumens<br />
auf die fünf großen Investmentzentren (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München),<br />
wobei Frankfurt den ersten Platz vor Berlin belegte.<br />
Die Nachfrage am deutschen <strong>Immobilien</strong>markt konzentrierte sich wie in den vergangenen zwei<br />
Jahren auch <strong>2011</strong> unverändert auf Core-<strong>Immobilien</strong>, deren Angebot zunehmend begrenzter wird.<br />
Es wird erwartet, dass sich die Renditeschere zwischen Core-Objekten und solchen mit einem<br />
höheren Risikoprofil weiter öffnet. Gleichwohl ist ein zunehmendes Interesse an Produkten zu<br />
verzeichnen, die Chancen aufweisen und aufgrund eines niedrigen Preises ein attraktives Rendite-<br />
Risiko-Profil bieten.<br />
Im Hinblick darauf, dass Deutschland auch weiterhin der stabilisierende Faktor in Europa<br />
sein wird, die wirtschaftlichen Aussichten im europäischen Vergleich als beständig und solide
etrachtet werden können und nicht zuletzt die <strong>Immobilien</strong>preise sich nicht durch Über-<br />
bewertungen auszeichnen ist auch in 2012 eine insgesamt zunehmende Nachfrage nach<br />
deutschen <strong>Immobilien</strong> zu erwarten. Ob sich das Transaktionsvolumen weiterhin stabilisiert<br />
oder sogar noch erhöht, ist dabei weniger von der unzweifelhaft bestehenden Nachfrage als<br />
von der Kreditvergabe der Banken abhängig. Entscheidend wird es sein, ob sich die Lage<br />
an den Finanzmärkten wieder stabilisiert und ob es der Eurozone gelingt, die Investoren hiervon<br />
zu überzeugen.<br />
2.2.1. Büroimmobilien<br />
Die hohe konjunkturelle Dynamik der letzten beiden Jahre verbunden mit der guten Beschäftigungs-<br />
entwicklung hat den Flächenumsatz im Bürosegment deutlich erhöht. So schlossen die Märkte<br />
das Jahr <strong>2011</strong> insgesamt mit einem Dreijahreshoch ab. Wie im Vorjahr stellt München den umsatzstärksten<br />
Büromarkt, gefolgt von Berlin dar. Die Flächennachfrage konzentriert sich dabei<br />
weiterhin auf hochwertige Flächen, die aufgrund der relativ geringen Neubauvolumina nur begrenzt<br />
zur Verfügung stehen. Während sich die Spitzenmieten über alle Großstädte im Jahr 2010<br />
noch nahezu unverändert zeigten, ist im Jahr <strong>2011</strong> in einigen Städten, u. a. auch in Berlin eine<br />
leichte Aufwärtsentwicklung festzustellen. Demgegenüber verharren die mittleren Durchschnittsmieten<br />
insgesamt auf einem stabilen Niveau.<br />
Die hohe Flächennachfrage sowie die Verknappung an modernen Flächen in guter Lage führten<br />
in der Mehrzahl der Märkte zu einem leichten Leerstandsabbau. Dabei sind zwei Effekte zu<br />
beobachten: einerseits führen nicht mehr zeitgemäße, nur noch schwer vermietbare Büroflächen<br />
zu einem wachsenden Sockelleerstand und andererseits zeigt sich ein Potenzial für zeitgemäße<br />
Büroflächen durch Neubau oder Revitalisierung an attraktiven Standorten. Gleichzeitig führt das<br />
begrenzte Angebot an Neubauten auch dazu, dass der Effekt der Neuvermietung durch Abwerben<br />
noch verstärkt wird. Auch unter diesem Gesichtspunkt kommt dem aktiven Asset-Management<br />
und der Mieterpflege und Mieterbindung zunehmende Bedeutung zu.<br />
Bezogen auf den Investmentmarkt für Büroimmobilien ist die Nachfrage nach Core-Produkten<br />
(gute Lage, zeitgemäße Ausstattung, lange Mietvertragslaufzeiten) weiterhin ungebrochen, steht<br />
aber einem sehr begrenzten, mittlerweile häufig nicht immer adäquaten Angebot gegenüber. Dies<br />
ist auch ein Grund, warum das Transaktionsvolumen für Büroimmobilien im Vorjahresvergleich<br />
deutlich zurückgegangen ist und eine Verlagerung insbesondere auf Einzelhandelsimmobilien<br />
stattgefunden hat. Gleichzeitig konnte nahezu an allen großen Bürostandorten ein weiteres leichtes<br />
Absinken der Spitzenrenditen festgestellt werden.<br />
2.2.2. Einzelhandelsimmobilien<br />
Das Transaktionsgeschehen wurde <strong>2011</strong> von Einzelhandelsimmobilien dominiert. Mit einem Trans-<br />
aktionsvolumen (inklusive Geschäftshäuser) von nahezu 50 % stellten Einzelhandelsimmobilien<br />
erstmals vor Büroimmobilien (rund 30 %) die am stärksten nachgefragte Nutzungsart dar. Damit hat<br />
sich das Transaktionsvolumen in Einzelhandelsimmobilien seit dem Jahr 2009 fast verdreifacht<br />
und nahezu das Niveau des Boomjahres 2007 erreicht. Im europäischen Vergleich dominieren<br />
Großbritannien und Deutschland mit großem Abstand das Investmentgeschehen in der Assetklasse<br />
Einzelhandel. Im Jahr <strong>2011</strong> konnte in Deutschland ein fast gleich hohes Transaktionsvolumen<br />
realisiert werden wie in Großbritannien.<br />
Die derzeit überwiegend auf Sicherheit bedachten Investoren schätzen das Einzelhandelssegment<br />
insbesondere wegen einer in der Regel stärkeren Mieterdiversifikation – dies gilt insbesondere<br />
für Shopping- und Fachmarktzentren – und der länger laufenden Mietverträge an<br />
zumeist bonitätsstarke Mieter, die einen gut kalkulierbaren Cashflow erwarten lassen. Gleich zeitig<br />
zeigt sich eine weiterhin anhaltende Portfoliodiversifikation von <strong>Immobilien</strong>investoren in Richtung<br />
Lagebericht<br />
61
62<br />
Lagebericht<br />
dieser tendenziell konjunkturstabileren Anlageklasse, wodurch auch die Finanzier barkeit der<br />
Transaktionen erleichtert wird.<br />
Wie bereits im Vorjahr stellen im Jahr <strong>2011</strong> Shoppingcenter die bevorzugten Anlageobjekte<br />
im Einzelhandelssegment dar. Die deutlichste Wiederbelebung haben mit einer nahezu Verdop-<br />
pelung des Transaktionsvolumens Geschäftshäuser in 1A-Lagen erfahren, zu den größten<br />
Verkäufen zählen insbesondere die Karstadt-Kaufhäuser in München und Hamburg. Ein weniger<br />
starker Anstieg ist bei Fachmärkten und Fachmarktzentren zu beobachten gewesen, was jedoch<br />
im Hinblick auf die Einzelvolumina der gehandelten Shoppingcenter und innerstädtischen<br />
Kaufhäuser nicht überraschend ist.<br />
Portfolioverkäufe von Einzelhandelsimmobilien stellen knapp ein Viertel des Transaktionsvolumens<br />
dar; im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies nahezu eine Halbierung. Als Ergebnis der weiterhin<br />
hohen Nachfrage ist ein leichtes Absinken der Spitzenrenditen in einigen Bereichen bereits<br />
festzustellen. Einzelhandelsimmobilien stellen nach Marktbefragungen auch im Jahr 2012 das<br />
am stärksten nachgefragte Segment dar.<br />
2.2.3. Wohnimmobilien<br />
Der Markt für Wohnungsportfolios hat sich im Jahr <strong>2011</strong> als äußerst dynamisch erwiesen. So<br />
weist das Transaktionsvolumen im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von nahezu 50 % auf.<br />
Wohnimmobilien profitieren dabei von ihrer Stabilität und genießen bei Investoren, die eine eher<br />
sicherheitsorientierte Anlageform suchen, eine große Wertschätzung. Vor allem institutionelle<br />
Investoren aus dem In- und Ausland setzen ein großes Vertrauen in den Standort Deutschland<br />
und seinen sehr stabilen Wohnimmobilienmarkt.<br />
Insgesamt zeichnete sich das Marktgeschehen im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> durch eher kleinere<br />
Pakete aus. Ursächlich hierfür ist, dass – neben institutionellen Investoren – Wohnimmobilien auch<br />
verstärkt von privaten Investoren und Family Offices nachgefragt werden. Darüber hinaus blieben<br />
große Transaktionen aus.<br />
Berlin zeigt sich als wichtigster und fungibelster lokaler Transaktionsmarkt für Wohnungen in<br />
Europa. Mit weitem Abstand wurden im Jahr <strong>2011</strong> in Berlin die meisten Wohneinheiten gehan-<br />
delt, gefolgt von Leipzig, München und Dresden. Neben den westdeutschen Ballungsräumen<br />
und Berlin sind damit auch ostdeutsche Großstädte, die positive Wachstumsperspektiven<br />
erwarten lassen und für die sich ein positives Rendite-Risiko-Profil ergibt, in den Fokus von<br />
Investoren gerückt.<br />
Im letzten Quartal <strong>2011</strong> zeigte sich eine leicht nachlassende Marktdynamik. Gerade für klein-<br />
und mittelvolumige Wohninvestments lässt das weiterhin günstige Finanzierungsumfeld, das<br />
insgesamt moderate Preisniveau deutscher Wohnimmobilien sowie der unveränderte Mangel<br />
an risikoarmen Alternativanlagen auch in 2012 eine positive Entwicklung erwarten. Ob im<br />
Jahr 2012 ein gleichbleibendes Transaktionsvolumen realisiert werden kann, ist entscheidend<br />
abhängig von den Rahmenbedingungen in der Eurozone und vom Erfolg von bereits geplanten<br />
großen Verkäufen.
3. Geschäftsverlauf<br />
3.1. Portfoliostruktur<br />
Die Portfoliostruktur der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ist durch eine nachhaltige Konzentration auf bestimmte<br />
Regionen bzw. Assetklassen gekennzeichnet. Die erzielten Steigerungen der Durchschnittsmieten<br />
im Portfolio der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN zeigen die Chancen des Konzerns auf, durch konsequentes<br />
Portfoliomanagement Ertragschancen wahrzunehmen.<br />
Das verfügbare <strong>Immobilien</strong>portfolio zeigte zum Ende des Geschäftsjahres folgendes Bild:<br />
<strong>2011</strong> 2010 Veränderung<br />
Gewerbeimmobilien und sonstige <strong>Immobilien</strong> 774 73,4 % 901 75,0 % – 127 – 14 %<br />
Wohnimmobilien 280 26,6 % 301 25,0 % – 21 – 7 %<br />
Gesamt 1.054 100 % 1.202 100 % – 148 – 12 %<br />
Der Objektbestand hat sich gegenüber dem Jahr 2010 hauptsächlich durch Verwertung um<br />
rd. 12 % reduziert. Dabei entfallen 97 % der Verwertungen auf Verkäufe sowie 3 % auf Kommu-<br />
nalisierung und Flurneuordnung. Gegenläufig dazu wirken Ankäufe und Teilungen.<br />
Der Anteil der Gewerbe- und sonstigen <strong>Immobilien</strong> am Gesamtbestand hat sich dabei nur geringfügig<br />
verändert und bleibt mit rd. 73 % weiterhin Schwerpunkt des Bestandes.<br />
3.2. Verkaufsergebnis<br />
Das Beurkundungsvolumen betrug insgesamt 52,2 Mio. € (Vj. 54,2 Mio. €). Der Durchschnittswert<br />
der verkauften Objekte lag mit 246,5 T€ unter dem Wert von 2010 in Höhe von 322,6 T€. Dieser Durchschnittswert<br />
resultiert im Wesentlichen aus 46 großvolumigen Verkäufen. Diese Objekte erzielten mit<br />
einem Beurkundungsvolumen in Höhe von 43,5 Mio. € knapp 83,3 % des Beurkundungsvolumens<br />
des Jahres <strong>2011</strong>; bei diesen Objekten wurde ein Durchschnittswert von 945,9 T€ erzielt. Dieser<br />
hohe Durchschnittswert wird hauptsächlich durch den Verkauf des Baulandes am Carlsgarten in<br />
Berlin mit einem Beurkundungsvolumen in Höhe von 10,5 Mio. € bestimmt, der sich bilanziell erst<br />
im Geschäftsjahr 2012 niederschlägt, da der Nutzen- und Lastenwechsel nicht in <strong>2011</strong> erfolgte.<br />
Das Beurkundungsvolumen aus der Verwertung des Umlaufvermögens hat sich im Jahr <strong>2011</strong> gegenüber<br />
dem Jahr 2010 von 7,2 Mio. € auf 5,9 Mio. € verringert. Der Verkauf des Umlaufvermögens<br />
soll weitgehend bis Ende 2012 abgeschlossen sein. Gleichzeitig betrug das Beurkundungsvolumen<br />
von <strong>Immobilien</strong> des Anlagevermögens 46,4 Mio. € gegenüber 47,0 Mio. € im Vorjahr.<br />
3.3. Objektmanagement<br />
Der Bestand der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN betrug zum 31.12.<strong>2011</strong> an Mietobjekten 22.523 (Vj. 23.413).<br />
Davon sind ca. 53 % Wohnmieteinheiten, ca. 14 % Gewerbemieteinheiten und ca. 33 % unbebaute<br />
und sonstige Mieteinheiten.<br />
Ertragsrelevant sind davon die Wohn- und Gewerbemieteinheiten. Deren Anteil an der Nettokaltmiete<br />
per Dezember <strong>2011</strong> in Höhe von 13,3 Mio. € beträgt ca. 97,0 %. Unter Hinzuziehung der<br />
Modernisierungszuschläge bei Wohnen und der Erträge aus Leasingverträgen bei Gewerbe beträgt<br />
die Nettokaltmiete per Dezember <strong>2011</strong> 13,6 Mio. €.<br />
Die Istmieten haben sich gegenüber dem Vorjahr von 144,8 Mio. € auf 148,6 Mio. € erhöht. Gründe<br />
hierfür liegen insbesondere in Ankäufen (z. B. Pirna Objekt der Landestalsperrenverwaltung) bzw.<br />
Entwicklung von Einzelhandelsobjekten und Mieterhöhungen.<br />
Lagebericht<br />
63
64<br />
Lagebericht<br />
Im Rahmen des aktiven Bestandsmanagements fokussiert die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN auf das Objektmanagement<br />
ihres Anlagevermögens. Das spiegelt sich auch in den Leerstandsmieten wider, die<br />
gegenüber dem Gesamtbestand deutlich geringer ausfallen. Trotz Vermietungsanstrengungen<br />
sind in <strong>2011</strong> die bereinigten Leerstandsmietenquoten im Bestand Wohnen von 2,6 % auf 3,1 %<br />
und im Bereich Gewerbe von 2,5 % auf 4,1 % leicht gestiegen (zurückzuführen ist dies insbesondere<br />
auf den Auszug des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
aus dem Objekt Alexanderstraße 1, 3, 5 in Berlin).<br />
Der Bestand, der ganzjährig (ohne Zu- oder Verkäufe, ohne Projektentwicklung) im Jahr <strong>2011</strong> zum<br />
Anlagevermögen der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN gehörte, wies per 31.12.2010 eine Durchschnittsmiete<br />
pro m² im Wohnsegment von 5,13 €/m² und per 31.12.<strong>2011</strong> von 5,19 €/m² auf. Für das Gewerbesegment<br />
liegen diese Werte bei 6,92 €/m² sowie 7,09 €/m². Der Anstieg ist im Wohn- und Gewerbesegment<br />
durch verbesserte Neuvermietungskonditionen zu Marktgegebenheiten sowie abgeschlossene<br />
Projekte, die neu vermietet wurden, zurückzuführen. Im Wohnen sind hier die<br />
Projekte Schandauer Straße in Dresden sowie Parkstraße in Hennigsdorf sowie im Gewerbe die<br />
Seniorenanlage „Auf dem Kiewitt“ in Potsdam, das Hotelprojekt „Die Welle“ und ein Hellweg-<br />
Baumarkt in Berlin von Bedeutung.<br />
Die bereinigte Leerstandsmietenquote im Bestand, der ganzjährig im Jahr <strong>2011</strong> zum Anlagever-<br />
mögen der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN gehörte, für das Wohn- sowie Gewerbesegment ist leicht gestiegen.<br />
Sie beträgt für das Wohnsegment 3,1 % und im Gewerbesegment 3,9 %. Im Wohnsegment betrifft<br />
diese Entwicklung insbesondere die Bestände von Eisenach, Kitzscher, Lauta und Merseburg.<br />
Im Gewebesegment entfällt der Anstieg insbesondere, wie vor erwähnt, auf den Auszug des<br />
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit aus dem Objekt Alexander-<br />
straße 1, 3, 5 in Berlin.<br />
Im Rahmen des Forderungsmanagements in <strong>2011</strong> ist die Mietausfallquote von 0,75 % auf 0,80 %<br />
für den Gesamtbestand leicht gestiegen. Gründe liegen insbesondere in der erhöhten Abschreibung<br />
im Verkaufsbestand.<br />
3.4. Investitionen<br />
Ein wesentlicher Bestandteil der weiteren Erhöhung der Rendite unseres Anlagevermögens<br />
und seiner Optimierung sind die Investitionen in unseren <strong>Immobilien</strong>bestand. Sowohl die Ent-<br />
wicklungsinvestitionen, aber insbesondere die Ankäufe von <strong>Immobilien</strong> sind ein wichtiger Hebel<br />
zur Verbesserung des Bewirtschaftungsergebnisses des Portfolios der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN. Diese<br />
Investitionen leisten damit einen erheblichen Beitrag zur weiteren Verbesserung der Wettbewerbssituation<br />
des Unternehmens.<br />
Der erhöhte Wettbewerb um <strong>Immobilien</strong> mit Core-Qualitäten, die damit zum Teil verbundenen<br />
Erhöhungen der Kapitalwerte sowie die oftmals nicht marktgerechten Preisvorstellungen der<br />
Verkäufer hat in Abwägung von Rendite-Risiko-Relationen im vergangenen Jahr dazu geführt, dass<br />
das geplante Ankaufsvolumen nicht in voller Höhe umgesetzt werden konnte. Im Bereich der Entwicklungsmaßnahmen<br />
lag der Schwerpunkt beim Neubau von Wohn- und Hotelimmobilien.<br />
Mit einem realisierten Investitionsvolumen in Höhe von ca. 115 Mio. € konnte das Ergebnis des<br />
Jahres 2010 nicht erreicht werden.<br />
Die Schwerpunkte der Investitionstätigkeit lagen im Jahr <strong>2011</strong> in den Segmenten Einzelhandel<br />
mit 57,0 Mio. € (49,6 %), Dienstleistungsimmobilien mit 27,1 Mio. € (23,6 %) und Büroimmobilien<br />
mit 18,2 Mio. € (15,5 %).
Erfolgreich in die Bewirtschaftung übernommen wurden im Jahr <strong>2011</strong> insbesondere das Hotel-/<br />
Bürogebäude „Die Welle“ in Berlin-Mitte, eine Seniorenresidenz in Potsdam, eine Wohnanlage<br />
und das Wohn- und Geschäftshaus „La Vita“ in Dresden, zwei Büroobjekte in Pirna und Rostock<br />
sowie 14 Handelsimmobilien an unterschiedlichen Standorten mit einem aktivierten Investitionsvolumen<br />
von rd. 133,8 Mio. €.<br />
Zur weiteren Optimierung des Anlagevermögens wurden im Jahr <strong>2011</strong> für neu zu beginnende<br />
Investitionen und Ankäufe 107,3 Mio. € freigegeben. Das Freigabevolumen umfasst nicht die<br />
Maßnahmen des Objektmanagements.<br />
3.5. Finanzielle Leistungsindikatoren<br />
3.5.1. Ertragslage<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte wiederum ein positives Jahresergebnis erzielt werden.<br />
Der Jahresüberschuss betrug 18,4 Mio. € und verminderte sich damit im Vergleich zum Vorjahr<br />
um 1,3 Mio. € Die nachfolgende Darstellung verdeutlicht die Ertragslage:<br />
<strong>2011</strong> 2010 Veränderung<br />
Mio. € % Mio. € % Mio. € %<br />
Umsatzerlöse 236,8 98,8 234,5 101,5 2,3 1,0<br />
Bestandsveränderung 2,8 1,2 – 3,4 – 1,5 6,2 ––<br />
Gesamtleistung 239,6 100,0 231,1 100,0 8,5 3,7<br />
Betrieblicher Aufwand 175,9 73,4 173,3 75,0 2,6 1,5<br />
Betriebsergebnis 63,7 26,6 57,8 25,0 5,9 10,2<br />
Beteiligungsergebnis 3,1 2,4 0,7 29,2<br />
Finanzergebnis – 31,9 – 29,0 – 2,9 10,0<br />
Sonstige operative Effekte 5,7 5,2 0,5 9,6<br />
Operatives Ergebnis 40,6 36,4 4,2 11,5<br />
Nicht operatives Ergebnis – 12,7 – 14,9 2,2 – 14,8<br />
Ergebnis vor Steuern 27,9 21,5 6,4 29,8<br />
Ertragsteuern 9,5 1,8 7,7 ––<br />
Jahresergebnis 18,4 19,7 – 1,3 – 6,6<br />
Die Umsatzerlöse lagen 1 % über denen des Vorjahres. Dabei ist anzumerken, dass sich innerhalb<br />
der Umsatzerlöse diejenigen aus der Objektbewirtschaftung um 4,3 Mio. € auf 184,2 Mio. € erhöht<br />
haben, während die Erlöse aus der Verwertung um 1,6 Mio. € auf 50,2 Mio. € zurückgegangen<br />
sind. Die Erlöse aus anderen Lieferungen und Leistungen verminderten sich ebenfalls, und zwar<br />
um 0,4 Mio. € auf 2,4 Mio. €.<br />
Im Einklang mit den gestiegenen Umsatzerlösen konnte das Betriebsergebnis im Vergleich zum<br />
Vorjahr um 10,2 % gesteigert werden. Im Vergleich dazu fällt der Anstieg der betrieblichen Aufwendungen<br />
um 1,5 % gering aus, wobei hervorzuheben ist, dass im Rahmen der gestiegenen<br />
Umsätze aus der Objektbewirtschaftung um 4,3 Mio. € der Bewirtschaftungsaufwand im gleichen<br />
Zeitraum um 2,3 Mio. € höher ausgefallen ist.<br />
Das Finanzergebnis hat sich durch den gestiegenen Zinsaufwand bei nahezu unveränderten Zinserträgen<br />
um 2,9 Mio. € vermindert. Dies steht wiederum im Zusammenhang mit der zunehmenden<br />
Kreditfinanzierung der Investitionen. Gegenläufig haben sich die Zinszahlungen aus Zinssicherungsgeschäften<br />
auf 9,8 Mio. € verringert (Vj. 10,8 Mio. €).<br />
Lagebericht<br />
65
66<br />
Lagebericht<br />
Das nicht operative Ergebnis betrug – 12,7 Mio. € (Vj. – 14,9 Mio. €). Das negative Ergebnis wird<br />
ganz wesentlich bestimmt durch die erforderliche Rückstellungsbildung für die anfallenden<br />
Grunderwerbsteuern im Zusammenhang mit der Abspaltung des Wohnportfolios auf die <strong>TLG</strong><br />
WOHNEN <strong>GmbH</strong> in Höhe von 23,1 Mio. €. Ohne diesen Aufwandsposten beliefe sich das nicht<br />
operative Ergebnis auf 10,4 Mio. € und läge damit um 25,3 Mio. € über dem Vorjahresergebnis.<br />
Die positiven Ergebnisbeiträge beruhen mit 7,3 Mio. € (Vj. 1,4 Mio. €) auf der ergebniswirksamen<br />
Veränderung von Restitutionsrückstellungen, mit 2,8 Mio. € (Vj. – 2,7 Mio. €) auf der ergebniswirk-<br />
samen Veränderung sonstiger Rückstellungen sowie mit 7,6 Mio. € (Vj. 4,6 Mio. €) auf Wert-<br />
zuschreibungen bei <strong>Immobilien</strong> des Anlage- und Umlaufvermögens. Den im Vorjahr zu verzeichnenden<br />
außerplanmäßigen Abschreibungen auf das Anlagevermögen stehen im Geschäftsjahr<br />
<strong>2011</strong> um 12,5 Mio. € niedrigere außerplanmäßige Abschreibungen von 5,3 Mio. € gegenüber.<br />
3.5.2. Vermögenslage<br />
Die nachfolgende Übersicht stellt zusammengefasst die Vermögens- und Kapitalstruktur<br />
dar; Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind<br />
insgesamt als langfristig eingeordnet worden:<br />
<strong>2011</strong> 2010 Veränderung<br />
Mio. € % Mio. € % Mio. € %<br />
Anlagevermögen 1.798,4 93,7 1.764,9 95,2 33,5 1,9<br />
Langfristige Forderungen 0,4 0,0 –– 0,0 0,4 k. A.<br />
Vorräte 43,8 2,3 44,2 2,4 – 0,4 – 0,9<br />
Kurzfristige Forderungen 27,0 1,4 24,9 1,3 2,1 8,4<br />
Flüssige Mittel 42,4 2,2 14,8 0,8 27,6 186,5<br />
Übrige Aktiva 6,9 0,4 4,3 0,2 2,6 60,5<br />
Vermögen 1.918,9 100,0 1.853,1 100,0 65,8 3,6<br />
Eigenkapital * 1.001,7 52,2 1.054,1 56,9 – 52,4 – 5,0<br />
Langfristige Verbindlichkeiten 680,0 35,4 608,7 32,8 71,3 11,7<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 237,2 12,4 190,3 10,3 46,9 24,6<br />
Kapital 1.918,9 100,0 1.853,1 100,0 65,8 3,6<br />
* Einschließlich des Sonderpostens für Investitionszulagen und -zuschüsse i. H. v. 35,8 Mio. € (Vj. 35,7 Mio. €).<br />
Die Vermögensseite wird weiterhin vom leicht gestiegenen Anlagevermögen dominiert. Der prozentuale<br />
Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen hat sich jedoch im Vergleich zum<br />
Vorjahr geringfügig um 1,6 Prozentpunkte auf nunmehr 93,7 % vermindert. Der Buchwert des<br />
Anlagevermögens stieg absolut um 33,5 Mio. € auf 1.798,4 Mio. €.<br />
Im Geschäftsjahr waren Zugänge zum Anlagevermögen in Höhe von 115,5 Mio. € zu verzeichnen,<br />
denen Buchwertabgänge (netto) in Höhe von 35,4 Mio. € gegenüberstanden. Darüber hinaus wurden<br />
planmäßige Abschreibungen (48,3 Mio. €), außerplanmäßige Abschreibungen auf <strong>Immobilien</strong> des<br />
Anlagevermögens (5,3 Mio. €) und Abschreibungen auf Finanzanlagen (0,4 Mio. €) vorgenommen.<br />
Die Zuschreibungen auf Liegenschaften des Anlagevermögens beliefen sich auf 7,4 Mio. €. Die<br />
außerplanmäßigen Abschreibungen und Zuschreibungen basieren auf aktuellen Bewertungen.<br />
Die kurzfristigen Forderungen (27,0 Mio. €) bestehen zu rund 60 % gegenüber Grundstücks-<br />
käufern und Mietern. Darüber hinaus sind in dem Posten Forderungen gegen verbundene Unter-<br />
nehmen i. H. v. 9,9 Mio. € und sonstige Vermögensgegenstände (1,3 Mio. €) ausgewiesen.<br />
Auf der Finanzierungsseite ist das Anlagevermögen zu 56 % (Vj. 60 %) mit Eigenkapital und zu<br />
weiteren 38 % (Vj. 34 %) mit langfristigem Fremdkapital finanziert. Damit sind 6 % (Vj. 6 %) des An-<br />
lagevermögens, das entspricht einem Wert von 107,9 Mio. € (Vj. 105,9 Mio. €), nicht durch lang-<br />
fristig zur Verfügung stehendes Kapital gedeckt.
Diese Feststellung wird jedoch dadurch relativiert, dass die kurzfristigen Verbindlichkeiten i. H. v.<br />
18,1 Mio. € kurzfristige Verbindlichkeiten aus den Cash-Management-Anlagen der Tochtergesell-<br />
schaften sind, auf deren Fälligkeit die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN aufgrund ihrer alleinigen Gesellschafter-<br />
stellung Einfluss hat.<br />
Die Liquidität war jedoch auch im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> jederzeit sichergestellt. Die offenen, frei<br />
verfügbaren Kreditlinien beliefen sich zum 31.12.<strong>2011</strong> auf 168,7 Mio. €.<br />
Im Geschäftsjahr stieg der Stand der Bankkredite um 38,9 Mio. €, die zur Finanzierung der Investitionen<br />
in das Anlagevermögen und die Gewinnausschüttung an den Gesellschafter verwendet<br />
worden sind.<br />
Von den langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind 136,7 Mio. € innerhalb<br />
von über einem bis fünf Jahren fällig und weitere 530,1 Mio. € erst ab dem Jahr 2016 zu tilgen.<br />
Die übrigen langfristigen Verbindlichkeiten betreffen die Rückstellungen für Pensionen in Höhe<br />
von 7,1 Mio. €, langfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von<br />
1,4 Mio. € und langfristige sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von 4,7 Mio. €.<br />
Unter Einbeziehung des Sonderpostens für Investitionszulagen und -zuschüsse belief sich damit<br />
das Eigenkapital auf insgesamt 1.001,7 Mio. € (Vj. 1.054,1 Mio. €). Die Eigenkapitalquote beträgt<br />
somit 52,2 % (Vj. 56,9 %). Neben der Ausschüttung des Vorjahresbilanzgewinnes bzw. der Gutschrift<br />
auf Gesellschafterkonten (73,7 Mio. €) ist die Veränderung des Eigenkapitals geprägt durch<br />
den Jahresüberschuss des Geschäftsjahres <strong>2011</strong> (18,4 Mio. €) sowie die Zuführung in Kapitalrücklagen<br />
im Zusammenhang mit der Übertragung von Restitutionsverpflichtungen auf die BvS<br />
(2,8 Mio. €).<br />
3.5.3. Finanzlage<br />
Die nachfolgende verkürzte Kapitalflussrechnung zeigt die Veränderungen des Finanzmittelfonds (Kas-<br />
senbestand und Guthaben bei Kreditinstitutionen) und die dafür ursächlichen Mittelbewegungen:<br />
<strong>2011</strong> 2010 Veränderung<br />
Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 121,6 118,9 2,7<br />
Cashflow aus Investitionstätigkeit – 113,1 – 178,4 65,3<br />
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 19,1 60,5 – 41,4<br />
Veränderungen des Finanzmittelbestandes 27,6 1,0 26,6<br />
Finanzmittelfonds am Anfang des Geschäftsjahres 14,8 13,8 1,0<br />
Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres 42,4 14,8 27,6<br />
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von 121,6 Mio. € ergibt sich neben dem<br />
Periodenergebnis von 18,4 Mio. € durch in <strong>2011</strong> zahlungsunwirksame Effekte (103,2 Mio. €). Im<br />
Wesentlichen handelt es sich hierbei um Wertkorrekturen für das Anlagevermögen (46,6 Mio. €),<br />
Veränderungen von Rückstellungen (21,9 Mio. €) sowie um Buchwertabgänge aufgrund von<br />
Verkäufen (25,9 Mio. €). Die Veränderung der Rückstellungen wird dabei ganz wesentlich durch<br />
die Bildung für die Grunderwerbsteuer (23,1 Mio. €) beeinflusst, die im Zusammenhang mit der<br />
Abspaltung der Wohnimmobilien auf die <strong>TLG</strong> WOHNEN durch die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN zu tragen<br />
ist und im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> nicht zahlungswirksam war.<br />
Die Erhöhung des Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit (2,7 Mio. €) ergibt sich aus<br />
dem leicht gesunkenen Jahresergebnis (1,3 Mio. €) und der Erhöhung der nicht zahlungswirksamen<br />
Effekte (4,0 Mio. €).<br />
Lagebericht<br />
67
68<br />
Lagebericht<br />
Im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit werden auch die Einzahlungen aus Objekt -<br />
ver käufen abgebildet.<br />
Im Cashflow aus der Investitionstätigkeit, der sich von – 178,4 Mio. € auf – 113,1 Mio. € vermin-<br />
dert hat, spiegelt sich die abnehmende Investitionstätigkeit wider, die mit der in den Vorjahren<br />
optimierten Portfoliostruktur im Einklang steht.<br />
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit resultiert im Wesentlichen aus der Nettokreditaufnahme<br />
i. H. v. 39,1 Mio. € (Vj. 70,5 Mio. €) und der Gewinnausschüttung und -abführung von<br />
20 Mio. € für das Jahr 2010 an den Gesellschafter. Für das Geschäftsjahr wurden weitere<br />
53,7 Mio. € an Ausschüttungen beschlossen, die aber erst im Januar 2012 abgeführt worden sind<br />
und sich daher nicht im Cashflow des Berichtsjahres ausgewirkt haben.<br />
3.5.4. Gesamtaussage<br />
Die Ertragslage wird wesentlich von den operativen Ergebnisbeiträgen getragen. Das operative Ergebnis<br />
vor Steuern verbesserte sich um 4,2 Mio. € auf 40,6 Mio. €. Auf der Finanzierungsseite verstärkt<br />
sich die Bedeutung des aufgenommenen Fremdkapitals, wobei die Eigenkapitalquote mit rund 52,2 %<br />
(Vj. 56,9 %) im Branchenvergleich weiterhin hoch ist. Aufgrund der hohen Eigenkapitalquote sehen<br />
wir die Gesellschaft im Verhältnis zu anderen Marktteilnehmern weiterhin gut positioniert.<br />
3.6. Nicht finanzielle Leistungsindikatoren<br />
3.6.1. Personal<br />
Zum Stichtag waren bei der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN 296 Mitarbeiter (ohne Auszubildende und ruhende<br />
Arbeitsverhältnisse) beschäftigt. Einschließlich der Beendigung von Arbeitsverträgen am 31.12.<strong>2011</strong><br />
verringerte sich diese Beschäftigtenzahl per 01.01.2012 um 66 auf 230 Mitarbeiter. Die signifikante<br />
Verringerung der Mitarbeiterzahl zum Jahreswechsel ist mit 59 Mitarbeitern im Wesentlichen<br />
auf den Übergang dieser Mitarbeiter auf die <strong>TLG</strong> WOHNEN im Rahmen der Abspaltung<br />
des Segments Wohnimmobilien zurückzuführen.<br />
3.6.2. Aus- und Weiterbildung<br />
Bei der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN werden zum Bilanzstichtag insgesamt 25 Kaufleute der Grundstücksund<br />
Wohnungswirtschaft, <strong>Immobilien</strong>kaufleute, Bürokaufleute sowie Dipl.-Betriebswirte <strong>Immobilien</strong>wirtschaft,<br />
Bachelor of Arts und Bachelor of Science ausgebildet.<br />
Im Rahmen ihres unternehmensweiten Personalentwicklungs- und Qualifizierungsprogramms<br />
investiert die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN gezielt in die Weiterbildung ihrer Führungskräfte und Mitarbeiter.<br />
Den Schwerpunkt bilden externe und interne Schulungen, die Kenntnisse und Kompetenzen für<br />
die Vermietung und das Objektmanagement vermitteln.<br />
3.6.3. Öffentlichkeitsarbeit<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN tritt mit dem Slogan STARK IM OSTEN und dem Zusatz „Die Nr. 1 für<br />
<strong>Immobilien</strong> in Ostdeutschland: Büro. Einzelhandel. Gewerbe. Wohnen.“ auf.<br />
Der seit 1993 jährlich herausgegebene „Grundstücksmarktbericht Ostdeutschland“ mit den<br />
Marktdaten der kreisfreien Städte und Berlins ist der einzige flächendeckende Grundstücksmarkt-<br />
bericht in den neuen Bundesländern und unterstreicht die Vor-Ort-<strong>Immobilien</strong>kompetenz des<br />
Unternehmens.<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN beteiligt sich an den Fachmessen der <strong>Immobilien</strong>wirtschaft, nimmt an lokalen<br />
Wohnungs- und <strong>Immobilien</strong>börsen teil und nutzt für den Verkauf auch <strong>Immobilien</strong>auktionen.
Auf der Unternehmenswebsite www.tlg.de bietet die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN regelmäßig ca. 600 Immo-<br />
bilien zur Miete und zum Verkauf online an. Neben dem eigenen Portal werden weitere Internet-<br />
<strong>Immobilien</strong>börsen genutzt.<br />
4. Nachtragsbericht<br />
Bezüglich der Abspaltung des Wohnportfolios wird auf die Aussagen unter 1. „Allgemeines“ in<br />
diesem Lagebericht verwiesen.<br />
Bereits im Juni <strong>2011</strong> konnten am Carlsgarten in Berlin-Karlshorst zwei Grundstücke zu einem<br />
Kaufpreis von 10,5 Mio. € inklusive der Übernahme einer Verpflichtung zur äußeren Erschließung<br />
in Höhe von 3 Mio. € verkauft werden. Der Nutzen- und Lastenwechsel erfolgte erst im Januar<br />
2012, sodass der Buchgewinn in Höhe von 7,7 Mio. € sowie die Erschließungsverpflichtung erst<br />
im Geschäftsjahr 2012 buchhalterisch erfasst werden.<br />
Nach Abschluss des Geschäftsjahres sind weiter keine nicht genannten Vorgänge eingetreten,<br />
die zu einer anderen Beurteilung führen würden, als sie durch den Abschluss und den Lage bericht<br />
vermittelt wird.<br />
5. Risikobericht<br />
Die Tätigkeit der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ist neben den allgemeinen wirtschaftlichen Risiken mit spezifischen<br />
geschäftsimmanenten Risiken verbunden.<br />
Von besonderer Bedeutung sind die Risiken, die Einfluss auf die Preisbildung am <strong>Immobilien</strong>markt<br />
haben. Diese zielen sowohl auf den Absatz wie auch auf die Bewertung des <strong>Immobilien</strong>vermögens<br />
ab. Die unterliegende Marktentwicklung ist exogen, also von der Gesellschaft nicht zu beeinflussen.<br />
Die Gesellschaft begegnet diesen Risiken durch sorgfältiges Portfoliomanagement<br />
und konservative Investitionsentscheidungen. Im Übrigen werden durch regelmäßige und systematische<br />
Wertüberprüfungen des Bestandes etwaige problematische Entwicklungen beobachtet<br />
und erforderlichenfalls Abschreibungen auf den <strong>Immobilien</strong>bestand vorgenommen. Die außerordentlichen<br />
Wertkorrekturen von 5,8 Mio. € sind gegenüber dem Vorjahr (18,3 Mio. €) um 68 %<br />
gefallen und liegen bei unter einem Prozent des <strong>Immobilien</strong>vermögens. Dem Risiko steigender<br />
Kreditzinsen, das mit zunehmender Verschuldung deutlich an Gewicht gewinnt, wird durch entsprechende<br />
Zinssicherungsgeschäfte Rechnung getragen. Auf die Ausführungen unter Punkt<br />
5.2. „Derivative Finanzinstrumente“ wird verwiesen.<br />
Das Forderungsausfallrisiko wird durch sorgfältige Auswahl der Vertragspartner vermindert. Da-<br />
rüber hinaus werden übliche Kreditsicherungsinstrumente wie z. B. Bürgschaften, Realsicherheiten,<br />
Garantien, Patronatserklärungen, Einbehalte und Kautionen genutzt. Erforderlichenfalls werden<br />
Wertberichtigungen auf Forderungen vorgenommen. Ein eventuelles Ausfallrisiko von Handelspartnern<br />
ist bereits bei deren Auswahl durch die Banken mit guter Bonität minimiert worden.<br />
Wie bei allen Unternehmen mit <strong>Immobilien</strong>eigentum aus der ehemaligen DDR unterliegen Teile<br />
des Portfolios eigentumsrechtlichen Drittansprüchen. Entsprechend einer Vereinbarung der<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN mit der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) vom<br />
20. Dezember 2007 sind alle Risiken bezüglich einer Finanzrestitution mit dem 31. Dezember 2007<br />
auf dem Wege einer befreienden Schuldübernahme auf die BvS übergegangen. In einer weiteren<br />
Vereinbarung der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN mit der BvS, zu der sich die Parteien bereits im Dezember<br />
Lagebericht<br />
69
70<br />
Lagebericht<br />
<strong>2011</strong> verständigt hatten und die am 27. Januar 2012 unterzeichnet wurde, wurden die Risiken<br />
bezüglich einer Naturalrestitution mit dem 1. Januar 2012 auf die BvS übertragen.<br />
Investitionen<br />
Bei den Investitionen sieht die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN deutlich mehr Chancen als Risiken. Zum einen<br />
ist der langfristige Unternehmenserfolg der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN weit weniger als in der Vergangenheit<br />
abhängig vom Durchführen zusätzlicher Investitionen. Ein phasenweises – auch deutliches –<br />
Absenken des Investitionsniveaus der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN wäre im Hinblick auf den nachhal tigen<br />
wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens verkraftbar.<br />
Finanzierung<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN rechnet mittelfristig mit einem Fremdfinanzierungssatz von bis zu 5,0 % für<br />
neu aufzunehmende Darlehen. Aus der Zinsentwicklung können sich für die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
wachsende Finanzierungskosten durch steigende Zinsen ergeben. Dies könnte zu über Plan<br />
liegenden Zinsaufwendungen führen. Diesem Risiko begegnet die Gesellschaft durch den<br />
Abschluss von Zinssicherungsgeschäften, die in einer derzeitigen Niedrigzinsphase für eine lang-<br />
fristige <strong>Immobilien</strong>finanzierung sinnvoll sind.<br />
Ebenso könnte die Finanzierungsbereitschaft der Banken bei <strong>Immobilien</strong>investitionen noch weiter<br />
als bisher abnehmen. Hier sieht sich zwar die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN mit einer geplanten soliden Eigenkapitalquote<br />
um 58 % (inklusive Sonderposten für Investitionszulagen und -zuschüsse) selbst bei<br />
restriktiverer Kreditvergabe auch weiterhin als voll finanzierungsfähig. Eine „Kreditklemme“ bzw.<br />
ein erneutes Aufflammen der Wirtschafts- und Finanzkrise würde jedoch die Finanzierungsfähigkeit<br />
des Wirtschaftsplans der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN infrage stellen.<br />
5.1. Risikomanagementsystem<br />
Zur Beherrschung der branchenüblichen Risiken, die untrennbar mit unternehmerischem Handeln<br />
verbunden sind, setzt die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ein Risikomanagementsystem ein.<br />
Mithilfe dieses Systems werden die Risiken kontinuierlich überwacht, um bedrohlichen Entwicklungen<br />
rechtzeitig gegenzusteuern. Im Rahmen eines iterativen Regelkreislaufes stehen folgende<br />
Prozesse im Mittelpunkt des Risikomanagementsystems:<br />
• Risikoidentifizierung und -analyse<br />
• Risikosteuerung<br />
• Risikoquantifizierung<br />
• Risikokontrolle<br />
• Risikokommunikation<br />
Die Risikoidentifizierung und -analyse wird von einer dreistufigen Aufbauorganisation getragen.<br />
Die Abteilungen in den Niederlassungen bewerten die Einzelrisiken je definierter Risikoart und<br />
melden diese an den Risikoverantwortlichen der Niederlassungen weiter. Sämtliche identifizierten<br />
Risikoarten sind den Führungskräften der betrieblichen Funktionsbereiche zugeordnet, die<br />
verantwortlich für die Identifikation, Beobachtung, Kommunikation, Steuerung und Kontrolle der<br />
einzelnen Risiken sind. So wird eine Kongruenz zwischen Risikoart und Verantwortungsbereich<br />
erzielt. Die Risikomanagementfunktion ist in das zentrale Controlling integriert. Neben den Risikoverantwortlichen<br />
haben alle Mitarbeiter des Unternehmens die Möglichkeit, mittels Ad-hoc-Meldungen<br />
Risiken an das Risikomanagement und die Geschäftsführung zu kommunizieren. Hierzu<br />
stehen im firmeninternen Intranet sowohl das aktuelle Risikohandbuch als auch das Ad-hoc-<br />
Meldeblatt zur Verfügung.<br />
Die Risikoarten orientieren sich an den Teilprozessen der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN und somit am <strong>Immobilien</strong>lebenszyklus.<br />
Dieses Strukturmodell ist unabhängig von organisatorischen Veränderungen
innerhalb des Unternehmens. Gleichzeitig wird eine hohe Trennschärfe zwischen einzelnen Risiko-<br />
arten erreicht, deren Struktur den nachstehenden Gliederungsmerkmalen folgt:<br />
• Portfoliomanagement: An- und Verkauf von <strong>Immobilien</strong>, Wertberichtigungen auf <strong>Immobilien</strong>,<br />
Forderungsausfälle aus Kaufverträgen<br />
• Investition und Entwicklung: Vorlaufkosten, Baukostenüberschreitung, Bauverzögerungen,<br />
Ausfall von Auftragnehmern baulicher Gewerke<br />
• Bewirtschaftung: Leerstand, Betriebskosten, Altlasten/Umwelt, Abfallentsorgung, Forderungsausfall<br />
aus Vermietung und Verpachtung<br />
• Unternehmen: Datenqualität, Datenschutz, Ausfall der Datenverarbeitung, Gesetzgebung,<br />
Personal, Beteiligungen, Risiko aus § 4 Abs. 6 Bundesbodenschutzgesetz, Zinsänderungen<br />
Die Bewertung aller Risikoarten erfolgt quartalsweise anhand der möglichen Schadenshöhen und<br />
Eintrittswahrscheinlichkeiten mit einem Risikohorizont von zwölf Monaten. Die Bewertung mündet<br />
in einem konkreten Schadenswert, dem „Value at Risk“. Dem Gesamtrisiko als aggregiertem<br />
„Value at Risk“ wird das bilanzielle Eigenkapital gegenübergestellt, wobei als Schwellenwert das<br />
hälftige Eigenkapital definiert ist.<br />
Über die am Eigenkapital orientierte Überwachung der Vermögensrisiken hinaus stehen die<br />
Liquiditätsauswirkungen je Risikoart als „Cash at Risk“ unter Beobachtung. Der „Cash at Risk“<br />
wird analog dem „Value at Risk“ ermittelt und einem Referenzwert zugeordnet. Dieser Referenzwert<br />
berücksichtigt die verfügbare geplante Liquidität einschließlich verfügbarer Kreditlinien und<br />
geplanter Investitionen.<br />
Aktiver Bestandteil des Risikomanagementsystems sind Maßnahmen zur Vermeidung, Reduzierung,<br />
Weiterreichung bzw. Kompensation von Risiken.<br />
Im gesamten Geschäftsjahr befanden sich sowohl der „Value at Risk“ als auch der „Cash at Risk“<br />
weit unterhalb ihrer jeweiligen Referenzwerte. Eine Existenzgefährdung konnte daher während<br />
des gesamten Geschäftsjahres ausgeschlossen werden.<br />
Des Weiteren verfügt die Gesellschaft mit der Konzernrevision über eine notwendige Kontrollinstanz,<br />
insbesondere hinsichtlich interner Prozesse.<br />
5.2. Derivative Finanzinstrumente<br />
Zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos wurden Zinssicherungsgeschäfte für einen Teil der in<br />
den Jahren 2006 bis 2012 geplanten Investitionen abgeschlossen. Bis zum 31.12.<strong>2011</strong> konnte<br />
ein Kreditbedarf in Höhe eines anfänglichen Nominalbetrags von insgesamt 383 Mio. € zu einem<br />
Durchschnittszinssatz von rund 4,2 % abgesichert werden. Für die ausgenommenen Darlehen<br />
fallen durchschnittliche Margen von rund 0,9 % an. Die zum Bilanzstichtag bestehenden Derivate<br />
sind im Anhang unter 7 detailliert dargestellt.<br />
Im Vorjahr wurden Drohverlustrückstellungen in Höhe von 2,2 Mio. € für Zinssicherungsinstrumente<br />
mit negativem Marktwert gebildet, welche zum damaligen Zeitpunkt noch keinem Darlehen zugeordnet<br />
werden konnten. Dieser Betrag hat sich zum Abschlussstichtag um 0,8 Mio. € auf die<br />
aktuellen Markwerte am Bilanzstichtag in Höhe von 1,4 Mio. € reduziert.<br />
Der Umgang mit dem Zinsänderungsrisiko ist durch eine Richtlinie geregelt. Danach werden deri-<br />
vative Finanzinstrumente ausschließlich zur Absicherung und nicht zu Handelszwecken verwendet.<br />
Lagebericht<br />
71
72<br />
Lagebericht<br />
6. Prognosebericht<br />
Die folgenden Einschätzungen fußen auf einer genauen Analyse allgemeiner statistischer Vergan-<br />
genheitsdaten und umfangreichen eigenen Auswertungen. In die zukunftsbezogenen Aussagen<br />
fließen insbesondere die fundierten und spezifischen Kenntnisse des ostdeutschen <strong>Immobilien</strong>marktes<br />
sowie die unter dem Einfluss der Finanzkrise gewonnenen Erkenntnisse ein. Diese führen<br />
zu den folgenden Einschätzungen:<br />
• Für das Wirtschaftsjahr 2012 rechnet die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN mit stagnierendem Preisniveau beim<br />
Verkauf von <strong>Immobilien</strong>. Die Finanzierung wird weiterhin eher restriktiv erfolgen.<br />
• Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN rechnet mit einem Fremdfinanzierungssatz von 3,55 % für das Jahr 2012<br />
und dann sukzessive aufsteigend auf 4,75 % im Jahr 2017. Damit trägt die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
der Zinssituation Rechnung, wobei die Zinsannahme deutlich über dem aktuellen, niedrigen<br />
Zinsniveau liegt. Im Planungszeitraum sind jedoch auch Fremdfinanzierungskostensätze ober-<br />
halb der 4,75 % möglich.<br />
• In strukturschwachen Regionen gibt es weiterhin keinen relevanten Absatzmarkt für gebrauchte<br />
Gewerbeimmobilien.<br />
• Der Büromarkt in Ostdeutschland inklusive Berlin bietet in den Wachstumsregionen selektive<br />
Investitionsmöglichkeiten.<br />
• Die Gewerbemieten werden im mittelfristigen Planungszeitraum nicht bzw. in ausgewählten<br />
Lagen nur geringfügig steigen. Investitionsmöglichkeiten sieht die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN vorrangig<br />
in folgenden Regionen:<br />
• Großraum Rostock sowie die übrigen Hansestädte in Mecklenburg-Vorpommern<br />
• Berlin (inklusive „Speckgürtel“), Potsdam, Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming<br />
• Dresden und Leipzig<br />
… und in den folgenden Segmenten:<br />
• Einzelhandelsimmobilien, insbesondere für Discounter aus dem Food-Bereich in Oberzentren<br />
und in Standortlagen mit erhöhtem Ziel- und Quellverkehr bzw. als Gebietsversorger<br />
• Pflegeimmobilien mit erfahrenen und bonitätsstarken Betreibern in zentralen Standorten<br />
• Neuinvestitionen im Bürosegment erfolgen ausschließlich bedarfsgerecht und nutzerkonkret.<br />
Eine Anschlussvermietung im Bürosegment erfolgt nach temporärem Leerstand, dieser wird<br />
entsprechend eingeplant.<br />
Ergebnisentwicklung der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN wird auch in der Zukunft ihrer Strategie folgen, durch intensives <strong>Immobilien</strong>management,<br />
Investitionen und Verkauf von Objekten ohne nachhaltiges Potenzial ihr<br />
renditestarkes <strong>Immobilien</strong>portfolio weiter auszubauen. Entsprechend der vorgenannten strategischen<br />
Ausrichtung sollen in den Jahren 2012 und 2013 rund 152 Mio. € bzw. 162 Mio. € investiert<br />
werden. Das Portfolio wird in seiner Struktur ausgewogen zwischen den Nutzungsarten Büro,<br />
Gewerbe und Einzelhandel strukturiert sein. Dienstleistungsimmobilien werden zukünftig im<br />
Portfolio der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN auf Pflegeimmobilien konzentriert werden. Die übrigen Dienstleistungsimmobilien<br />
sollen mittelfristig verkauft werden.<br />
Das <strong>Immobilien</strong>portfolio wird 2012 eine Istmiete in Höhe von rund 102 Mio. € erzielen. Diese soll<br />
im Jahr 2013 gemäß der Unternehmensplanung auf 112 Mio. € steigen. Infolge der Investitionen<br />
sollen die <strong>Immobilien</strong> des Anlagevermögens im Jahr 2012 laut Planung Buchwerte in Höhe von<br />
rund 1,29 Mrd. € und im Jahr 2013 in Höhe von 1,3 Mrd. € erreichen.
Für die Jahre 2012 und 2013 sind Umsätze aus dem Verkauf von Liegenschaften von 170 Mio. €<br />
bzw. 141 Mio. € geplant. Abzüglich der Buchwertabgänge und Verkaufsaufwendungen ergibt sich<br />
ein operativer Ergebnisbeitrag von 24 Mio. € und 31 Mio. €. Das operative Ergebnis aus der<br />
Objektbewirtschaftung (vor Overheadkosten und Zinsen) der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN wird planmäßig<br />
im Jahr 2012 rund 42 Mio. € betragen und 2013 auf rund 52 Mio. € anwachsen.<br />
Der <strong>Immobilien</strong>bestand wird sich in den nächsten Jahren weiter reduzieren. Im Wesentlichen<br />
durch die eingangs beschriebene Abspaltung der Wohnimmobilien in eine der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
nahestehenden Gesellschaft (<strong>TLG</strong> WOHNEN <strong>GmbH</strong>) und durch Verkäufe wird der Bestand im<br />
Jahr 2012 auf 508 Objekte und im Jahr 2013 auf 454 Objekte abgebaut.<br />
Unter Abwägung der Eintrittswahrscheinlichkeit der Risiken und der Ausnutzung vorhandener<br />
Chancen rechnet die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN für die Folgejahre mit einer positiven Ergebnisentwicklung<br />
und erwartet im Jahr 2012 einen Jahresüberschuss vor Steuern von rund 35 Mio. € und für<br />
2013 von rund 57 Mio. €. Die Eigenkapitalrendite wird 2012 3,6 % und 2013 6 % betragen. Dies<br />
dokumentiert die steigende Ausschüttungsfähigkeit des Unternehmens.<br />
Berlin, den 19. März 2012<br />
Geschäftsführung<br />
Lagebericht<br />
73
74<br />
Jahresabschluss<br />
Aktiva<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />
Bilanz zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
€ € T€<br />
A. Anlagevermögen<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Entgeltlich erworbene Software 1.900.769,01 1.420<br />
1.900.769,01 1.420<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken<br />
1.657.469.640,43 1.587.751<br />
2. Technische Anlagen 652.604,00 749<br />
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 658.424,33 719<br />
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 47.663.564,44 82.823<br />
1.706.444.233,20 1.672.042<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 54.785.162,89 55.172<br />
2. Beteiligungen 35.280.040,77 36.261<br />
90.065.203,66 91.433<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte<br />
1. <strong>Immobilien</strong> 10.680.964,86 13.914<br />
2. Unfertige Leistungen 33.120.854,17 30.327<br />
43.801.819,03 44.241<br />
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 16.247.096,30 14.839<br />
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 9.894.789,61 7.940<br />
3. Sonstige Vermögensgegenstände 1.249.252,57 2.085<br />
27.391.138,48 24.864<br />
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 42.433.335,84 14.829<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 6.920.519,08 4.279<br />
Summe 1.918.957.018,30 1.853.108
Passiva<br />
A. Eigenkapital<br />
Jahresabschluss<br />
31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
€ € T€<br />
I. Gezeichnetes Kapital 52.000.000,00 52.000<br />
II. Kapitalrücklage 360.114.861,49 357.277<br />
III. Gewinnrücklagen<br />
1. Sonderrücklage gem. § 27 Abs. 2 DMBilG 476.001.199,46 476.001<br />
2. Sonderrücklage gem. § 17 Abs. 4 DMBilG 58.514.521,86 58.515<br />
3. Andere Gewinnrücklagen 843.266,41 843<br />
535.358.987,73 535.359<br />
IV. Bilanzgewinn 18.394.133,82 73.748<br />
B. Sonderposten für Investitionszulagen und<br />
Investitionszuschüsse<br />
965.867.983,04 1.018.384<br />
35.799.874,47 35.702<br />
C. Rückstellungen<br />
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 7.117.209,20 7.335<br />
2. Steuerrückstellungen 39.206.039,31 7.234<br />
3. Rückstellungen für Restitutionen 0,00 10.139<br />
4. Sonstige Rückstellungen 44.220.963,37 46.725<br />
90.544.211,88 71.433<br />
D. Verbindlichkeiten<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 696.509.982,06 657.578<br />
2. Erhaltene Anzahlungen 34.784.226,30 35.013<br />
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.834.385,24 4.112<br />
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 18.106.727,69 15.077<br />
5. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter 53.748.094,51 0<br />
6. Sonstige Verbindlichkeiten<br />
davon aus Steuern € 1.375.305,09 (Vj. T€ 279)<br />
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 1.229,00 (Vj. T€ 1)<br />
16.246.160,44 15.170<br />
826.229.576,24 726.950<br />
E. Rechnungsabgrenzungsposten 515.372,67 639<br />
Summe 1.918.957.018,30 1.853.108<br />
75
76<br />
Jahresabschluss<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong>, Berlin<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für <strong>2011</strong><br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
€ € T€<br />
1. Umsatzerlöse 236.775.725,64 234.518<br />
2. Erhöhung (Vj. Verminderung) des Bestands an unfertigen Leistungen 2.793.709,99 – 3.367<br />
3. Sonstige betriebliche Erträge 37.673.108,11 26.090<br />
277.242.543,74 257.241<br />
4. Materialaufwand<br />
a) Buchwertabgänge <strong>Immobilien</strong>bestand 29.175.149,51 33.258<br />
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 69.297.835,26 68.685<br />
98.472.984,77 101.943<br />
5. Personalaufwand<br />
a) Gehälter 19.070.249,26 19.745<br />
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung<br />
und für Unterstützung<br />
davon für Altersversorgung € 265.602,63 (Vj. T€ 298)<br />
3.085.982,90 3.198<br />
22.156.232,16 22.943<br />
6. Abschreibungen<br />
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen<br />
53.607.138,43 61.826<br />
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens,<br />
soweit diese die in der Kapitalgesellschaft<br />
üblichen Abschreibungen überschreiten<br />
502.407,26 531<br />
54.109.545,69 62.357<br />
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 22.104.472,74 21.646<br />
80.399.308,38 48.352<br />
8. Erträge aus Beteiligungen<br />
davon aus verbundenen Unternehmen € 3.079.046,71 (Vj. T€ 2.509)<br />
3.079.046,71 2.509<br />
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 757.678,88 801<br />
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen 385.337,20 333<br />
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />
davon an verbundene Unternehmen € 300.378,06 (Vj. T€ 168)<br />
32.650.447,04 29.794<br />
– 29.199.058,65 – 26.817<br />
12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 51.200.249,73 21.535<br />
13. Außerordentliche Aufwendungen/Außerordentliches Ergebnis 23.126.000,00 0<br />
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 9.539.904,54 1.831<br />
15. Sonstige Steuern 140.211,37 5<br />
16. Jahresüberschuss 18.394.133,82 19.699<br />
17. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 73.748.094,51 64.049<br />
18. Gewinnausschüttung/Gutschrift auf Gesellschafterkonto 73.748.094,51 10.000<br />
19. Bilanzgewinn 18.394.133,82 73.748
Jahresabschluss zum 31.12.<strong>2011</strong><br />
1. Allgemeines<br />
Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches<br />
für große Kapitalgesellschaften, des <strong>GmbH</strong>-Gesetzes (<strong>GmbH</strong>G) sowie des D-Markbilanzgesetzes<br />
(DMBilG) aufgestellt. Für die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde<br />
das Gesamtkostenverfahren angewandt. Aus Gründen einer klaren und übersichtlichen<br />
Darstellung wurde der Posten „Materialaufwand“ in der Gewinn- und Verlustrechnung in Buchwertabgänge<br />
<strong>Immobilien</strong>bestand und Aufwendungen für bezogene Leistungen aufgegliedert.<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong>, Berlin, ist eine 100 %ige Tochtergesellschaft der Bundesrepublik<br />
Deutschland.<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong> ist zum 31. Dezember <strong>2011</strong> an folgenden Gesellschaften zu 100 %<br />
beteiligt:<br />
Name und Sitz der Gesellschaft Eigenkapital ergebnis des<br />
am 31.12.<strong>2011</strong> Geschäftsjahres <strong>2011</strong><br />
T€ T€<br />
<strong>TLG</strong> Technologiepark Ilmenau <strong>GmbH</strong> i. L., Ilmenau 516 6<br />
<strong>TLG</strong> Gewerbepark Grimma <strong>GmbH</strong>, Grimma 19.679 681<br />
<strong>TLG</strong> Gewerbepark Simson <strong>GmbH</strong>, Suhl 8.874 443<br />
<strong>TLG</strong> Vermögensverwaltungs <strong>GmbH</strong>, Berlin 253 6<br />
Hotel de Saxe an der Frauenkirche<br />
<strong>GmbH</strong> & Co. KG, Dresden<br />
26.204 1.605<br />
Seit dem Geschäftsjahr <strong>2011</strong> hält die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN 100 % an der Hotel de Saxe an der Frauenkirche<br />
<strong>GmbH</strong> & Co. KG, Dresden. Sie hat die restlichen Anteile in Höhe von 6 % von dem ehemaligen<br />
Gesellschafter Baywobau übernommen.<br />
Des Weiteren bestehen Beteiligungen an den folgenden Gesellschaften:<br />
Name und Sitz der Gesellschaft Anteil Eigenkapital ergebnis des<br />
Verwaltungsgesellschaft an der<br />
Frauenkirche mbH, Dresden<br />
Investitionsgesellschaft Hausvogteiplatz 11<br />
Verwaltung mbH, Berlin*<br />
Investitionsgesellschaft Hausvogteiplatz 11<br />
mbH & Co. KG, Berlin*<br />
am 31.12.<strong>2011</strong> Geschäftsjahres <strong>2011</strong><br />
% T€ T€<br />
94 32 0<br />
50 23 0<br />
50 230 – 132<br />
Altmarkt-Galerie Dresden KG, Hamburg* 33 53.392 671<br />
* Diese Angaben beruhen auf den vorläufigen ungeprüften Jahresabschlüssen per 31. Dezember <strong>2011</strong>.<br />
Jahresabschluss<br />
77
78<br />
Jahresabschluss<br />
2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Bei der Aufstellung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung wurden folgende Bilanzierungs-<br />
und Bewertungsmethoden angewandt:<br />
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert und<br />
werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige<br />
Abschreibungen (drei bzw. fünf Jahre; lineare Methode) vermindert.<br />
Die Sachanlagen wurden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. zum niedrigeren beizule-<br />
genden Wert bewertet, wenn die Wertminderung dauerhaft ist, und planmäßig entsprechend der be-<br />
triebsgewöhnlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert.<br />
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, die dem Geschäftsbetrieb auf Dauer<br />
dienen, werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bewertet und werden, soweit sie<br />
einer Abnutzung unterliegen, planmäßig entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer<br />
linear abgeschrieben.<br />
Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Netto-Einzelwert von € 150 (bis zum 31. Dezember<br />
2007 € 410) sind im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben bzw. als Aufwand erfasst worden;<br />
ihr sofortiger Abgang wurde unterstellt. Für Anlagegüter mit einem Netto-Einzelwert von mehr<br />
als € 150 bis € 1.000, die nach dem 31. Dezember 2007 angeschafft worden sind, wurde der<br />
jährlich steuerlich zu bildende Sammelposten aus Vereinfachungsgründen in die Handelsbilanz<br />
übernommen und pauschalierend jeweils 20 Prozent p. a. im Zugangsjahr und den vier darauf<br />
folgenden Jahren abgeschrieben.<br />
Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert<br />
bilanziert.<br />
Der Ausweis des restlichen <strong>Immobilien</strong>vermögens erfolgt im Umlaufvermögen, da diese <strong>Immobilien</strong><br />
für die Verwertung bestimmt sind. Sie sind ebenfalls zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren<br />
beizulegenden Wert bilanziert.<br />
Die unfertigen Leistungen ergeben sich insbesondere aus der Aktivierung noch nicht abgerechneter<br />
Betriebskosten, vermindert um Abschläge für Leerstand und Ausfallrisiken.<br />
Der Ansatz der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgte grundsätzlich<br />
zum Nennwert. Erkennbare Risiken wurden durch Einzel- und Pauschalwertberichtigungen<br />
berücksichtigt.<br />
Die Auflösung des Sonderpostens für Investitionszulagen und Investitionszuschüsse erfolgt<br />
entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagegüter.<br />
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach der Projizierten<br />
Einmalbeitragsmethode unter Verwendung der „Richttafeln 2005 G“ ermittelt. Für die Abzinsung<br />
wurde pauschal der durchschnittliche Marktzinssatz bei einer restlichen Laufzeit von 15 Jahren<br />
von 5,14 % (Vj. 5,15 %) gemäß der Rückstellungsabzinsungsverordnung vom 18. November 2009<br />
verwendet. Gehaltssteigerungen und Fluktuationen wurden erwartungsgemäß nicht berücksichtigt.<br />
Erwartete Rentensteigerungen wurden mit 1 % (2 %) berücksichtigt. Für die Pensionsrückstellungen<br />
wurde das Beibehaltungswahlrecht nach Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB insoweit ausgeübt,<br />
als dass der Auflösungsbetrag aus der Neubewertung in Höhe von € 1,9 Mio. zum Bilanzstichtag<br />
im Übergangszeitraum bis zum 31.12.2024 wieder zugeführt werden müsste.
Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen<br />
Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des<br />
nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags (d. h. einschließlich<br />
zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt. Die Rückstellungen sind dem Grund<br />
nach kurzfristig, sodass keine Abzinsung erfolgte.<br />
Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.<br />
Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differen-<br />
zen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und<br />
Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher<br />
Verlustvorträge werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den<br />
unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und<br />
nicht abgezinst. Aktive und passive Steuerlatenzen werden verrechnet und ergeben eine aktive<br />
Steuerlatenz. Die Aktivierung latenter Steuern unterbleibt in Ausübung des dafür bestehenden<br />
Ansatzwahlrechts gemäß § 274 Abs. 1 HGB.<br />
Soweit Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB gebildet werden, kommt folgender Bilan zierungsund<br />
Bewertungsgrundsatz zur Anwendung: Ökonomische Sicherungsbeziehungen werden durch<br />
die Bildung von Bewertungseinheiten bilanziell nachvollzogen. Demnach werden sich ausgleichende<br />
positive und negative Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko ohne Berührung<br />
der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst (Einfrierungsmethode).<br />
3. Aktiva<br />
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist dem als Anlage beigefügten Anlagenspiegel zu<br />
entnehmen.<br />
Die Grundstücke, grundstücksgleichen Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf<br />
fremden Grundstücken belaufen sich nach Abschreibungen auf € 1.657,5 Mio.<br />
Die Finanzanlagen (€ 90,1 Mio.) betreffen mit € 54,8 Mio. Anteile an acht Tochtergesellschaften und<br />
einem assoziierten Unternehmen. Für die Anteile an der Investitionsgesellschaft HVP 11 mbH & Co. KG,<br />
Berlin, wurde eine Abschreibung in Höhe von € 0,4 Mio. auf den niedrigeren beizulegenden Wert<br />
vorgenommen. Darüber hinaus besteht eine Beteiligung in Höhe von € 35,3 Mio. an der Altmarkt-<br />
Galerie Dresden KG, Hamburg, die sich durch weitere Kapitaleinlagen (€ 1,6 Mio.) abzüglich der<br />
Entnahme des Barüberschusses <strong>2011</strong> (€ 2,6 Mio.) in Summe vermindert hat.<br />
Neben den üblichen Verwertungen des Geschäftsjahres ergaben sich für im Umlaufvermögen<br />
bilanzierte Werte für <strong>Immobilien</strong> Anpassungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert in<br />
Höhe von € 0,5 Mio. und Zuschreibungen in Höhe von € 0,1 Mio. Der Bilanzansatz beträgt<br />
danach € 10,7 Mio.<br />
In den unfertigen Leistungen sind die noch nicht abgerechneten Betriebs- und Heizkosten<br />
(€ 33,1 Mio.) enthalten.<br />
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (€ 16,2 Mio.) setzen sich aus den Forderungen aus<br />
dem Verkauf von Liegenschaften (€ 10,0 Mio.) sowie den Forderungen aus der Vermietung (€ 4,4 Mio.)<br />
und sonstigen Forderungen (€ 1,8 Mio.) zusammen. Von den Forderungen aus Lieferungen und Leis-<br />
tungen haben € 0,4 Mio. eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr (Vj. € 0,0 Mio. mehr als ein Jahr).<br />
Jahresabschluss<br />
79
80<br />
Jahresabschluss<br />
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen (€ 9,9 Mio.) betreffen überwiegend For-<br />
derungen gegen die Hotel de Saxe an der Frauenkirche <strong>GmbH</strong> & Co. KG, Dresden (€ 8,8 Mio.),<br />
die <strong>TLG</strong> Gewerbepark Grimma <strong>GmbH</strong>, Grimma (€ 0,6 Mio.), und die <strong>TLG</strong> Gewerbepark Simson<br />
<strong>GmbH</strong>, Suhl (€ 0,4 Mio.). Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen haben wie im Vor-<br />
jahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.<br />
Die sonstigen Vermögensgegenstände (€ 1,2 Mio.) beinhalten im Wesentlichen Forderungen<br />
an das Finanzamt aus Steuern (€ 0,3 Mio.) sowie die Prämien für Zinssicherungsinstrumente<br />
(€ 0,2 Mio.). Die sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von<br />
bis zu einem Jahr.<br />
Unter Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten (€ 42,4 Mio.) werden im Wesentlichen<br />
laufende Konten (€ 8,4 Mio.) und Festgelder (€ 34,0 Mio.) erfasst. Davon sind zu Sicherungszwecken<br />
€ 5,0 Mio. an die DKB und € 3,5 Mio. an die HSBC sowie € 0,4 Mio. an die Volks- und Raiffeisen-<br />
bank Muldental abgetreten und stehen der Gesellschaft damit nicht zur freien Verfügung.<br />
Die aktiven latenten Steuern resultieren aus folgenden Sachverhalten:<br />
Latente Steueransprüche auf Differenzen<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
T€<br />
Rückstellungen 2.763<br />
Verbindlichkeiten 4.151<br />
Latente Steueransprüche auf Verlustvorträge 67.736<br />
74.650<br />
Latente Steuerschulden auf Differenzen<br />
bilanzieller Wertansätze für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 792<br />
Latente Steueransprüche netto 73.858<br />
Der Berechnung wurde ein Steuersatz von 30,875 % zugrunde gelegt. Dieser ergibt sich aus den<br />
derzeit geltenden gesetzlichen Steuersätzen, Messzahlen und -beträgen sowie einem durchschnittlichen<br />
Hebesatz der Gemeinden von 430 %. Auf körperschaft- und gewerbesteuerliche<br />
Verlustvorträge in Höhe von € 225 Mio. wurden latente Steueransprüche berücksichtigt. Darüber<br />
hinaus bestehen körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von € 330 Mio. und gewerbesteuerliche<br />
Verlustvorträge in Höhe von € 292 Mio., für die eine Steuerentlastung innerhalb von<br />
fünf Jahren nicht erwartet wird.<br />
Es wurde vom Wahlrecht der Nichtaktivierung aktiver latenter Steuern Gebrauch gemacht.<br />
4. Passiva<br />
Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt unverändert € 52,0 Mio.<br />
Die Kapitalrücklage weist einen Betrag in Höhe von € 360,1 Mio. aus, der sich durch die Über-<br />
nahme der Risiken aus der Mieterlösauskehr von restitutionsbehafteten <strong>Immobilien</strong> durch die<br />
Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben um € 2,8 Mio. erhöht hat.<br />
Die Gewinnrücklagen bestehen unverändert in Höhe von € 535,4 Mio. Unter Berücksichtigung<br />
des Gewinnvortrages in Höhe von € 73,7 Mio., der Gewinnausschüttung des Bilanzgewinns in<br />
<strong>2011</strong> in Höhe von € 73,7 Mio. und des Jahresüberschusses des Geschäftsjahres <strong>2011</strong> in Höhe<br />
von € 18,4 Mio. ergibt sich ein Eigenkapital von insgesamt € 965,9 Mio.
Der Sonderposten für Investitionszulagen entwickelte sich durch weitere Zulagen in Höhe von<br />
€ 0,9 Mio. und Auflösungen entsprechend der Abschreibung der Anlagegüter in Höhe von<br />
€ 1,7 Mio. auf € 30,3 Mio. Der Sonderposten für Investitionszuschüsse erhöhte sich durch wei-<br />
tere Zuschüsse in Höhe von € 0,7 Mio. und Auflösungen entsprechend der Abschreibungen der<br />
Anlagegüter um € 0,2 Mio. auf € 5,5 Mio.<br />
Den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in Höhe von € 7,1 Mio. liegen<br />
gutachterliche Ermittlungen zugrunde. Die Verminderung um € 0,2 Mio. resultiert aus der Inan-<br />
spruchnahme im Geschäftsjahr <strong>2011</strong>. Durch die Ausübung des Beibehaltungswahlrechts nach<br />
Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB besteht zum Bilanzstichtag eine Überdeckung in Höhe von € 1,9 Mio.<br />
Die Steuerrückstellungen in Höhe von € 39,2 Mio. betreffen im Wesentlichen die Rückstellung<br />
für Grunderwerbsteuer aufgrund der Abspaltung des Wohnbestandes in eine neue Gesellschaft<br />
mit Wirkung zum 1. Januar 2012 (€ 23,1 Mio.), Körperschaftsteuer (€ 6,6 Mio.), Gewerbesteuer<br />
(€ 9,1 Mio.) und sonstige Steuern (€ 0,4 Mio.) der Jahre <strong>2011</strong> und früher.<br />
Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von € 44,2 Mio. betreffen zum größten Teil die Rückzah-<br />
lung von Investitionszulagen und Investitionszuschüssen (€ 10,3 Mio.), Prozessrisiken (€ 8,1 Mio.),<br />
Personalaufwendungen (€ 3,9 Mio.), ausstehende Rechnungen (€ 3,3 Mio.), die Objektverwal-<br />
tung (€ 3,7 Mio.), Zinsaufwendungen (€ 3,0 Mio.) sowie drohende Verluste für Zinssicherungs-<br />
instrumente (€ 1,4 Mio.).<br />
Die Verbindlichkeiten haben folgende Laufzeiten:<br />
31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
Gesamt Restlaufzeit Gesamt Restlaufzeit<br />
bis 1 – 5 über bis<br />
Verbindlichkeiten 1 Jahr Jahre 5 Jahre 1 Jahr<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
gegenüber Kreditinstituten 696,5 29,7 136,7 530,1 657,6 62,2<br />
aus erhaltenen Anzahlungen 34,8 34,8 –– –– 35,0 35,0<br />
aus Lieferungen und Leistungen 6,8 5,4 1,2 0,2 4,1 2,8<br />
gegenüber verbundenen Unternehmen 18,1 18,1 –– –– 15,1 15,1<br />
gegenüber Gesellschafter 53,7 53,7 –– –– –– ––<br />
sonstige Verbindlichkeiten 16,3 11,6 0,7 4,0 15,2 10,5<br />
Summe 826,2 153,3 138,6 534,3 727,0 125,6<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von € 696,5 Mio. betreffen haupt-<br />
sächlich Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Berlin, die über die Landesbank Berlin,<br />
die Deutsche Kreditbank AG, die Bremer Landesbank und die Sächsische Aufbaubank an die<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ausgereicht wurden (€ 197,1 Mio.). Insgesamt sind € 624,3 Mio. durch Grundschulden<br />
und € 68,2 Mio. durch Negativerklärungen besichert.<br />
Die erhaltenen Anzahlungen in Höhe von € 34,8 Mio. betreffen im Wesentlichen Betriebskosten-<br />
vorauszahlungen von Mietern (€ 33,9 Mio.). Die übrigen Anzahlungen stehen in Verbindung mit<br />
noch nicht wirksam gewordenen Kaufverträgen aus dem Liegenschaftsverkauf (€ 0,9 Mio.).<br />
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von € 6,8 Mio. umfassen im<br />
Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Standortentwicklung (€ 2,0 Mio.), Verbindlichkeiten aus<br />
Garantieeinbehalten (€ 2,4 Mio.), Verbindlichkeiten aus Objektverwaltung (€ 0,8 Mio.), Verbind-<br />
Jahresabschluss<br />
81
82<br />
Jahresabschluss<br />
lichkeiten aus allgemeiner Geschäftstätigkeit (€ 0,7 Mio.), Verbindlichkeiten aus dem Ankauf<br />
von <strong>Immobilien</strong> (€ 0,6 Mio.) sowie Verbindlichkeiten aus noch nicht zugeordneten Zahlungs-<br />
eingängen (€ 0,3 Mio.).<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (€ 18,1 Mio.) betreffen im<br />
Wesentlichen die Ansprüche der Tochtergesellschaften aus dem von der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN durch-<br />
geführten Cash-Management.<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter (€ 53,7 Mio.) betreffen die zum Bilanzstichtag<br />
noch nicht abgeführte Ausschüttung des verbleibenden Bilanzgewinns aus dem Geschäftsjahr<br />
2010. Die Auszahlung erfolgte im Januar 2012.<br />
Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von € 16,3 Mio. beinhalten mit € 7,0 Mio. Abführungsver-<br />
pflichtungen aus vereinnahmten Kaufpreisentgelten für fremde Dritte und mit € 4,8 Mio. Zuschüsse<br />
für Leasingobjekte, die in Form von verminderten Leasingraten verteilt über die Leasinglaufzeit an<br />
die Leasingnehmer weitergereicht werden müssen. Darüber hinaus sind mit € 1,4 Mio. Verbindlichkeiten<br />
aus Steuern enthalten.<br />
Besicherungen von Verbindlichkeiten, die über die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
hinausgehen, bestehen nicht.<br />
Der passive Rechnungsabgrenzungsposten von € 0,5 Mio. bezieht sich im Wesentlichen auf<br />
Mietvorauszahlungen und Erbbauzinsvorauszahlungen.<br />
5. Haftungsverhältnisse<br />
Für gewährte Darlehen wurden Guthaben der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN in Höhe von € 8,9 Mio. als Sicher-<br />
heit verpfändet. Zum einen gelten die Verpfändungen für die Derivate bei der HSBC Trinkaus & Burk-<br />
hardt AG (€ 3,5 Mio.), auf die die HSBC dann zurückgreifen kann, wenn die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
den Zahlungsverpflichtungen aus den abgeschlossenen Zinssicherungen nicht nachkommt. Dies<br />
ist als höchst unwahrscheinlich einzustufen. Zum anderen ist die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN aufgrund<br />
eines Avalrahmenvertrages mit der DKB (Deutsche Kreditbank) die Verpflichtung eingegangen,<br />
die Bank für herausgelegte Avale, die bis zum Laufzeitende des Avalrahmens noch nicht erloschen<br />
sind, von der Haftung freizustellen. Als Sicherheit sind der DKB Kontoguthaben in Höhe<br />
von € 5,0 Mio. verpfändet worden. Bisher hat die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN ihre Verpflichtungen ordnungsgemäß<br />
erfüllt, sodass kein Rückgriff auf verpfändete Guthaben erfolgte. Daher wird es<br />
als unwahrscheinlich angesehen, dass eine Inanspruchnahme durch die DKB eintreten wird.<br />
Darüber hinaus wurde ein Betrag in Höhe von € 0,4 Mio. an die Volks- und Raiffeisenbank Mul-<br />
dental zur Absicherung eines Förderdarlehens der Sächsischen Aufbaubank verpfändet, welches<br />
durch die Tochtergesellschaft <strong>TLG</strong> Gewerbepark Grimma <strong>GmbH</strong> aufgenommen wurde. Das<br />
Risiko aus der Inanspruchnahme des verpfändeten Guthabens wird aufgrund der ausreichenden<br />
Vermögens- und Finanzlage der Tochtergesellschaft als gering eingeschätzt.<br />
6. Wesentliche außerbilanzielle Geschäfte und sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
Wesentliche außerbilanzielle Geschäfte<br />
Neben den unter den sonstigen finanziellen Verpflichtungen ausgewiesenen Verträgen und<br />
ausstehenden Maßnahmen bestehen keine wesentlichen außerbilanziellen Geschäfte mit wesentlichem<br />
Einfluss auf die künftige Finanzlage.<br />
Abspaltungsvertrag <strong>TLG</strong> WOHNEN<br />
Mit Abspaltungs- und Übertragungsvertrag vom 29.12.<strong>2011</strong> überträgt die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN als<br />
übertragende Gesellschaft auf die übernehmende Gesellschaft <strong>TLG</strong> WOHNEN im Wege der
Abspaltung zur Aufnahme nach § 123 Abs. 2 Nr. 1 UmwG ihren Geschäftsbereich Wohnungsimmobilien<br />
unter Fortbestand der übertragenden Gesellschaft, ohne Gewährung von Geschäftsanteilen<br />
an der übernehmenden Gesellschaft an die Gesellschafterin der übertragenden Gesellschaft.<br />
Abspaltungsstichtag ist der 01.01.2012, steuerlicher Übertragungsstichtag ist der 31.12.<strong>2011</strong>.<br />
Die Kosten und Steuern werden durch die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN getragen.<br />
Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
Miet-, Leasing- und Dienstleistungsverträge<br />
Die Gesellschaft hat diverse Mietverträge für Verwaltungsgebäude, Lagerhallen, PKW-Stellplätze<br />
und Kellerräume abgeschlossen. Zudem bestehen Leasingverträge für Fahrzeuge aus dem PKW-<br />
Bestand der Gesellschaft sowie Dienstleistungsverträge für EDV-Dienstleistungen, Gebäudereinigung,<br />
Empfangs- und Sicherheitsdienst. Die Kündigungstermine der Miet-, Leasing- und<br />
Dienstleistungsverträge liegen zwischen 2012 und 2013.<br />
Diese Operating-Leasingverträge dienen dem laufenden Geschäftsbetrieb mit dem Vorteil, dass<br />
investive Maßnahmen und entsprechende Abflüsse liquider Mittel nicht notwendig werden. Risiken<br />
sind daraus nicht ersichtlich.<br />
Infolge der am Bilanzstichtag bestehenden nicht kündbaren Verträge summieren sich die in den<br />
folgenden Jahren zu zahlenden Beträge wie folgt:<br />
Jahr T€<br />
2012 759<br />
2013 7<br />
2014 0<br />
Summe 766<br />
Von dem Gesamtbetrag entfallen T€ 1 auf Mietverträge, T€ 623 auf Dienstleistungsverträge sowie<br />
T€ 142 auf Leasingverträge.<br />
Bestellobligo besteht in Höhe von € 88,1 Mio. für bereits beauftragte Maßnahmen für Investitionen<br />
in den <strong>Immobilien</strong>bestand, bei denen die Leistungen aber noch nicht erbracht wurden. Darüber<br />
hinaus besteht ein weiteres Bestellobligo in geschäftsgewöhnlichem Umfang.<br />
Aus dem städtebaulichen Vertrag „Wohnpark Karlshorst“ resultieren Verpflichtungen zur Durchführung<br />
von Maßnahmen zur Erstellung von öffentlichen und privaten Erschließungsanlagen und<br />
Bereitstellung von Grundstücksflächen für die öffentlichen Erschließungsanlagen. Die im städtebaulichen<br />
Vertrag festgelegten Maßnahmen und Auflagen sind in Abhängigkeit der Vermarktung<br />
der einzelnen Bauabschnitte zu leisten bzw. zu erfüllen und für jeden Bauabschnitt ist die Wirtschaftlichkeit<br />
nachzuweisen. Bis zum 31. Dezember <strong>2011</strong> sind über 60 % der Flächen vermarktet.<br />
Für die bereits vermarkteten Flächen wurden Erschließungsmaßnahmen bereits vorgenommen<br />
bzw. Rückstellungen gebildet. Soweit die übrigen Flächen vermarktet werden, bestehen unter<br />
bestimmten Bedingungen zukünftige Verpflichtungen aus den zugesicherten Erschließungs-<br />
maßnahmen zum Zeitpunkt des Lasten-/Nutzenwechsels der vermarkteten Flächen. Zum<br />
Jahresabschluss <strong>2011</strong> wurden zwei Teilflächen mit Lasten-/Nutzenwechsel im Geschäftsjahr<br />
2012 veräußert, woraus sich solche Verpflichtungen ab dem Geschäftsjahr 2012 in Höhe von<br />
€ 3 Mio. ergeben.<br />
Jahresabschluss<br />
83
84<br />
Jahresabschluss<br />
7. Derivative Finanzinstrumente (ausschließlich zinsbezogene Geschäfte)<br />
Art (Anzahl) Betrag Laufzeit Beizu- Buchwert<br />
per legender<br />
(sofern vor-<br />
Bilanzposten<br />
(sofern in Bilanz<br />
31.12.<strong>2011</strong> Zeitwert handen)<br />
erfasst)<br />
Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Zinsbegrenzungs-<br />
9,0 30.06.2006 –<br />
0,2 0,0 n/a<br />
geschäft (CAP) (2)<br />
30.06.2016<br />
Zinssatzswap mit<br />
9,0 30.06.2006 – – 0,4 0,0 n/a<br />
CAP<br />
30.06.2016<br />
Forward Swap 9,0 31.08.2006 –<br />
31.08.2016<br />
– 0,8 0,0 n/a<br />
Forward Swap 9,0 30.11.2006 –<br />
30.11.2016<br />
– 0,8 0,0 n/a<br />
Forward Swap (3) 17,6 31.01.2007 –<br />
31.01.2017<br />
– 2,2 0,0 n/a<br />
Forward Swap (3) 24,8 30.06.2007 –<br />
30.06.2017<br />
– 3,3 0,0 n/a<br />
Forward Swap (15) 61,2 30.11.2007 –<br />
30.11.2017<br />
– 9,4 0,0 n/a<br />
Forward Swap (3) 13,6 29.02.2008 –<br />
28.02.2018<br />
– 1,8 0,0 n/a<br />
Forward Swap (5) 27,4 30.06.2008 –<br />
30.06.2018<br />
– 3,9 0,0 n/a<br />
Forward Swap (5) 16,5 30.09.2008 –<br />
28.09.2018<br />
– 2,8 0,0 n/a<br />
Forward Swap (7) 27,9 31.03.2009 –<br />
29.03.2019<br />
– 4,8 0,0 n/a<br />
Forward Swap 0,9 30.06.2009 –<br />
28.09.2018<br />
– 0,2 0,0 n/a<br />
Collar (3) 14,1 30.06.2009 –<br />
29.06.2019<br />
– 2,4 0,0 n/a<br />
Forward Swap (3) 18,9 30.09.2009 –<br />
30.09.2019<br />
– 3,1 0,0 n/a<br />
Forward Swap (4) 25,2 31.03.2010 –<br />
31.03.2020<br />
– 3,6 0,0 n/a<br />
Forward Swap (3) 19,3 30.06.2010 –<br />
30.06.2020<br />
– 2,2 0,0 n/a<br />
Forward Swap (4) 14,7 31.03.<strong>2011</strong> –<br />
31.03.2021<br />
– 1,2 0,0 n/a<br />
Forward Swap (2) 9,3 30.06.<strong>2011</strong> –<br />
31.03.2021<br />
– 1,3 0,0 n/a<br />
Forward Swap (2) 9,9 30.06.<strong>2011</strong> –<br />
30.06.2021<br />
– 0,8 0,0 n/a<br />
Forward Swap 0,9 30.06.2009 – – 0,2 – 0,2 Rückstellung für<br />
28.09.2018<br />
Drohverluste<br />
Forward Swap 0,5 30.06.<strong>2011</strong> – – 0,1 – 0,1 Rückstellung für<br />
31.03.2021<br />
Drohverluste<br />
Forward Swap 9,9 30.06.<strong>2011</strong> – – 0,7 – 0,7 Rückstellung für<br />
30.06.2021<br />
Drohverluste<br />
Forward Swap 5,0 31.03.2012 – – 0,4 – 0,4 Rückstellung für<br />
31.03.2022<br />
Drohverluste<br />
Summe 353,6 – 1,4
Die Zinsderivate dienen der Zinsabsicherung von bereits aufgenommenen bzw. noch aufzunehmen-<br />
den Krediten. Sie wurden mit der Mark-to-Market-Methode bewertet. Die Zins-CAPs werden über<br />
ihre Laufzeit vereinfacht aufgelöst. Für Forward Swaps mit negativem Marktwert, die bisher noch<br />
keinem Grundgeschäft zugeordnet wurden bzw. sich in der Vorlaufzeit befinden, wurden Rückstellungen<br />
für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften in Höhe von € 1,4 Mio. gebildet.<br />
Folgende Bewertungseinheiten wurden gebildet:<br />
Grundgeschäft /<br />
Sicherungsinstrument<br />
Darlehen gegenüber<br />
Kreditinstituten/Zinsderivate<br />
Risiko/Art der Bewertungseinheit<br />
Zinsänderungsrisiko/<br />
Portfolio Hedge<br />
Einbezogener<br />
Betrag<br />
€ 330,9 Mio. € 333,9 Mio.<br />
Höhe des abgesicherten<br />
Risikos<br />
Die gegenläufigen Zahlungsströme von Grund- und Sicherungsgeschäft gleichen sich fast in<br />
vollem Umfang im Sicherungszeitraum voraussichtlich aus, weil laut Konzernrisikopolitik Risikopositionen<br />
(Grundgeschäft) unverzüglich nach Entstehung in betraglich gleicher Höhe in derselben<br />
Währung und Laufzeit durch Zinssicherungsgeschäfte abgesichert werden. Bis zum Abschlussstichtag<br />
haben sich die gegenläufigen Zahlungsströme aus Grund- und Sicherungsgeschäft fast<br />
vollständig ausgeglichen. Zur Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehung wird die „Critical-<br />
Terms-Match-Methode“ verwendet.<br />
8. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen<br />
Es wurden keine wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen zu<br />
nicht marktüblichen Bedingungen durchgeführt.<br />
9. Erträge<br />
Die Umsatzerlöse in Höhe von € 236,8 Mio. (Vj. € 234,5 Mio.) enthalten € 184,2 Mio. (Vj. € 179,9 Mio.)<br />
aus der Objektbewirtschaftung, € 50,2 Mio. (Vj. € 51,8 Mio.) aus dem Verkauf von Liegenschaften<br />
und € 2,4 Mio. (Vj. € 2,8 Mio.) aus anderen Lieferungen und Leistungen. Von den Umsatzerlösen<br />
aus dem Verkauf von Liegenschaften entfallen € 43,0 Mio. auf Liegenschaften des Anlagevermö-<br />
gens und € 7,2 Mio. auf Liegenschaften des Umlaufvermögens.<br />
Die Bestandsveränderung von € 2,8 Mio. ergibt sich aus im Vergleich zum Vorjahr höheren, noch<br />
nicht abgerechneten Betriebskosten.<br />
Von den sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von € 37,7 Mio. betreffen € 3,9 Mio. perioden-<br />
fremde Erträge, davon resultieren € 3,5 Mio. aus Erträgen der Objektverwaltung. Darüber hinaus<br />
sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen € 13,9 Mio. aus der Auflösung von Rückstellungen,<br />
€ 2,0 Mio. aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen, € 7,5 Mio. aus Zuschreibungen<br />
auf <strong>Immobilien</strong>buchwerte sowie € 1,5 Mio. aus Auflösungen des Sonderpostens für<br />
Investitionszulagen und -zuschüsse bzw. der sofortigen Vereinnahmung von Investitionszu lagen<br />
€ 0,4 Mio. enthalten.<br />
Die Erträge aus Beteiligungen (€ 3,1 Mio.) resultieren aus Gewinnausschüttungen bzw. -ent-<br />
nahmen von Tochtergesellschaften.<br />
Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge (€ 0,8 Mio.) ergeben sich im Wesentlichen aus<br />
Zinserträgen im Zusammenhang mit der kurzfristigen Anlage liquider Mittel (€ 0,5 Mio.).<br />
Jahresabschluss<br />
85
86<br />
Jahresabschluss<br />
10. Aufwendungen<br />
Der Materialaufwand in Höhe von € 98,5 Mio. betrifft mit € 29,2 Mio. Buchwertabgänge aus<br />
Verkäufen, mit € 59,6 Mio. Aufwendungen für die Objektbewirtschaftung sowie mit € 9,7 Mio. Auf-<br />
wendungen für übrige bezogene Leistungen. Von den Buchwertabgängen betreffen € 25,9 Mio.<br />
Liegenschaften des Anlagevermögens und € 3,3 Mio. Liegenschaften des Umlaufvermögens.<br />
Personalkosten in Höhe von € 22,2 Mio. fielen im Geschäftsjahr für durchschnittlich 280 unbefris-<br />
tet und für durchschnittlich 18 befristet beschäftigte Mitarbeiter an. Des Weiteren waren im Durch-<br />
schnitt 24 Auszubildende beschäftigt, fünf Mitarbeiterinnen im Erziehungsurlaub sowie drei Mitarbeiter<br />
in der Freistellungsphase der Altersteilzeit.<br />
Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Vermögens-<br />
gegenstände des Sachanlagevermögens betragen € 48,3 Mio., außerdem erfolgten außerplan-<br />
mäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert in Höhe von € 5,3 Mio. aufgrund<br />
einer dauerhaften Wertminderung.<br />
Die Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der<br />
Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten, betreffen Abschreibungen auf den<br />
niedrigeren beizulegenden Wert, die aus den gesunkenen Preisen am lokalen <strong>Immobilien</strong>markt<br />
resultieren (€ 0,5 Mio.).<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von € 22,1 Mio. beinhalten unter anderem<br />
Wertberichtigungen und Abschreibungen auf Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
(€ 3,1 Mio.), Zuführungen zu Rückstellungen für sonstige ungewisse Verbindlichkeiten (€ 4,8 Mio.),<br />
Zuführungen zu Rückstellungen für die Restitution von <strong>Immobilien</strong> (€ 1,4 Mio.), Zuführungen zu<br />
Drohverlustrückstellungen für Zinssicherungsinstrumente (€ 1,4 Mio.), Zuführungen zu den Rück-<br />
stellungen für Prozessrisiken (€ 1,4 Mio.) sowie periodenfremde Aufwendungen durch nachträg-<br />
liche Korrekturen in Vorjahren erfasster Erträge (€ 1,5 Mio.).<br />
Im Geschäftsjahr wurden Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von € 0,4 Mio. vorgenom-<br />
men. Die Abwertungen erfolgten aufgrund aktualisierter Bewertungen nach WertV.<br />
Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen (€ 32,7 Mio.) resultieren im Wesentlichen aus den Zin-<br />
sen für Darlehen (€ 22,3 Mio.), aus Ausgleichszahlungen für Zinssicherungsgeschäfte (€ 9,8 Mio.)<br />
sowie aus Zinsen an verbundene Unternehmen (€ 0,3 Mio.).<br />
Außerordentlicher Aufwand ist in diesem Geschäftsjahr für die Rückstellung aus der anfallenden<br />
Grunderwerbsteuer der übertragenen Wohnobjekte aus dem Spaltungsvertrag in die<br />
<strong>TLG</strong> WOHNEN <strong>GmbH</strong> in Höhe von € 23,1 Mio. entstanden.<br />
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (€ 9,5 Mio.) betreffen die Vorauszahlung für Kör-<br />
perschaftsteuer (€ 0,8 Mio.) sowie die Zuführung von Rückstellungen für Körperschaftsteuer<br />
(€ 3,6 Mio.) und die Gewerbesteuer (€ 5,1 Mio.) für das laufende Geschäftsjahr. Die Körperschaft-<br />
steuer entfällt mit € 1,3 Mio. auf die gewöhnliche Geschäftstätigkeit und mit € 3,1 Mio. auf außer-<br />
ordentliche Effekte. Die Gewerbesteuer entfällt mit € 2,1 Mio. auf die gewöhnliche Geschäftstätig-<br />
keit und mit € 3,0 Mio. auf außerordentliche Effekte aus der Abspaltung des Wohn immobilienbestandes<br />
auf die <strong>TLG</strong> WOHNEN <strong>GmbH</strong> mit steuerlicher Wirkung zum 31. Dezember <strong>2011</strong>.
11. Treuhandvermögen<br />
Die <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN verwaltet treuhändisch Guthaben aus Mietkautionen in Höhe von € 8,6 Mio.<br />
(Vj. € 7,2 Mio.).<br />
12. Abschlussprüferhonorare<br />
Die Angaben zu den Abschlussprüferhonoraren erfolgen zusammenfassend im Konzernabschluss<br />
der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN, der im elektronischen Handelsregister erhältlich ist.<br />
13. Geschäftsführung<br />
Die Geschäftsführer üben die Position hauptberuflich aus.<br />
Die Gesamtbezüge für die Geschäftsführung beliefen sich im Jahr <strong>2011</strong> auf € 573.919,13.<br />
Die Pensionsrückstellungen für ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung belaufen sich zum<br />
31. Dezember <strong>2011</strong> auf € 2.956.323,36.<br />
14. Aufsichtsrat<br />
Die Aufsichtsratsvergütungen für den Aufsichtsrat betrugen in <strong>2011</strong> € 104.842,20.<br />
Berlin, den 19. März 2012<br />
Jochen-Konrad Fromme Niclas Karoff<br />
Geschäftsführung Geschäftsführung<br />
Jahresabschluss<br />
87
88<br />
Entwicklung des Anlagevermögens<br />
A. Anlagevermögen<br />
Entwicklung des Anlagevermögens<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
1.1.<strong>2011</strong> Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.<strong>2011</strong><br />
€ € € € €<br />
I. Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
Entgeltlich erworbene Software 5.810.426,99 1.153.108,38 17.328,18 0,00 6.946.207,19<br />
5.810.426,99 1.153.108,38 17.328,18 0,00 6.946.207,19<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche<br />
Rechte und Bauten<br />
einschließlich der Bauten<br />
auf fremden Grundstücken<br />
2.140.670.914,19 629.424,49 56.055.808,18 139.991.953,60 2.225.236.484,10<br />
2. Technische Anlagen 1.153.595,51 0,00 0,00 0,00 1.153.595,51<br />
3. Andere Anlagen, Betriebsund<br />
Geschäftsausstattung<br />
6.770.605,32 162.509,06 296.934,77 0,00 6.636.179,61<br />
4. Geleistete Anzahlungen<br />
und Anlagen im Bau<br />
82.822.683,67 111.907.963,49 7.075.129,12 -139.991.953,60 47.663.564,44<br />
2.231.417.798,69 112.699.897,04 63.427.872,07 0,00 2.280.689.823,66<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen<br />
115.982.831,51 0,00 1.152,62 0,00 115.981.678,89<br />
2. Beteiligungen 36.261.149,87 1.650.000,00 2.631.109,10 0,00 35.280.040,77<br />
152.243.981,38 1.650.000,00 2.632.261,72 0,00 151.261.719,66<br />
2.389.472.207,06 115.503.005,42 66.077.461,97 0,00 2.438.897.750,51
Entwicklung des Anlagevermögens<br />
Kumulierte Abschreibungen Buchwerte<br />
1.1.<strong>2011</strong> Zugänge Abgänge Zuschreibung 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
€ € € € € € €<br />
4.390.230,54 672.535,82 17.328,18 0,00 5.045.438,18 1.900.769,01 1.420.196,45<br />
4.390.230,54 672.535,82 17.328,18 0,00 5.045.438,18 1.900.769,01 1.420.196,45<br />
552.919.838,84 52.616.130,34 30.348.658,22 7.420.467,29 567.766.843,67 1.657.469.640,43 1.587.751.075,35<br />
404.313,95 96.677,56 0,00 0,00 500.991,51 652.604,00 749.281,56<br />
6.051.595,02 221.794,71 295.634,45 0,00 5.977.755,28 658.424,33 719.010,30<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 47.663.564,44 82.822.683,67<br />
559.375.747,81 52.934.602,61 30.644.292,67 7.420.467,29 574.245.590,46 1.706.444.233,20 1.672.042.050,88<br />
60.811.178,80 385.337,20 0,00 0,00 61.196.516,00 54.785.162,89 55.171.652,71<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 35.280.040,77 36.261.149,87<br />
60.811.178,80 385.337,20 0,00 0,00 61.196.516,00 90.065.203,66 91.432.802,58<br />
624.577.157,15 53.992.475,63 30.661.620,85 7.420.467,29 640.487.544,64 1.798.410.205,87 1.764.895.049,91<br />
89
90<br />
Bestätigungsvermerk<br />
Bestätigungsvermerk<br />
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie<br />
Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der <strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong>,<br />
Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2011</strong> geprüft. Die Buchführung und<br />
die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />
Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere<br />
Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den<br />
Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut<br />
der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten<br />
und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung<br />
der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten<br />
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit<br />
erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über<br />
die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft<br />
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die<br />
Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die<br />
Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stich-<br />
proben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrund sätze<br />
und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamt-<br />
darstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere<br />
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht<br />
der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze<br />
ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild<br />
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit<br />
dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft<br />
und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />
Berlin, 20. März 2012<br />
Ernst & Young <strong>GmbH</strong><br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Plett Krüger<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Notizen<br />
Notizen<br />
91
92<br />
Notizen<br />
Notizen
Kontakt<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />
Zentrale<br />
Hausvogteiplatz 12<br />
10117 Berlin<br />
Telefonzentrale: + 49 30 2470-50<br />
Telefaxzentrale: + 49 30 2470-7337<br />
www.tlg.de<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />
Niederlassung Nord<br />
Niederlassungsleiter: Jörg R. Lammersen<br />
Karl-Liebknecht-Straße 33<br />
10178 Berlin<br />
Telefon: + 49 30 24303-310<br />
Telefax: + 49 30 24303-309<br />
in Mecklenburg-Vorpommern<br />
Wilhelm-Külz-Platz 2<br />
18055 Rostock<br />
Telefon: + 49 381 4994-0<br />
Telefax: + 49 381 4994-110<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />
Niederlassung Süd<br />
Niederlassungsleiter: Klaus-Dieter Schwensen<br />
Budapester Straße 3<br />
01069 Dresden<br />
Telefon: + 49 351 4913-0<br />
Telefax: + 49 351 4913-460<br />
in Sachsen-Anhalt:<br />
Schillerstraße 3<br />
39108 Magdeburg<br />
Telefon: + 49 391 5374-0<br />
Telefax: + 49 391 5374-243<br />
in Thüringen:<br />
Arnstädter Straße 28<br />
99096 Erfurt<br />
Telefon: + 49 361 3483-0<br />
Telefax: + 49 361 3483-110<br />
Kontakt<br />
93
94<br />
Impressum<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />
Unternehmenskommunikation<br />
Hausvogteiplatz 12<br />
10117 Berlin<br />
Telefon: + 49 30 2470-6075<br />
Telefax: + 49 30 2470-6085<br />
Konzept<br />
Gestaltung/grafische Umsetzung: AM | COMMUNICATIONS, Berlin<br />
Redaktion: AM | COMMUNICATIONS, Berlin<br />
Druck: Druckerei Hermann Schlesener KG, Berlin<br />
Bildquellen<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />
Bianca Schüler, Rostock: S. 17 rechts<br />
Marco Neumann, Berlin: S. 48/49 Mitte<br />
Beispielhafte Berichte<br />
Starke <strong>Immobilien</strong>-Player sind sich ihrer Kommunikationsverantwortung bewusst.<br />
Unsere <strong>Geschäftsbericht</strong>e erscheinen seit 2004 in der Edition „Deutsche Standards –<br />
Beispielhafte <strong>Geschäftsbericht</strong>e“, in der die 100 vorbildlichsten Berichte des<br />
jeweiligen Jahres ausgezeichnet werden.
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN<br />
Die Nr. 1 für <strong>Immobilien</strong> in Ostdeutschland:<br />
Büro. Einzelhandel. Gewerbe. Wohnen.<br />
<strong>TLG</strong> IMMOBILIEN <strong>GmbH</strong><br />
Hausvogteiplatz 12<br />
10117 Berlin<br />
Telefon: + 49 30 2470-50<br />
Telefax: + 49 30 2470-7337<br />
www.tlg.de