Zur Tätigkeit Joseph Stolls in der NS-Zeit - Bensheim
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V. Anhang<br />
Dok. 1: Gedicht <strong>Stolls</strong> „Unseren Gefallenen“ <strong>in</strong> den Fassungen von 1929 und 1941<br />
Fassung 1 (1929) Fassung 2 (1941)<br />
Unseren Gefallenen Unseren Gefallenen<br />
<strong>Zur</strong> E<strong>in</strong>weihung des Ehrenmales für die<br />
Gefallenen des Odenwaldklubs<br />
So steh’n wir heut’ an ihrem Ehrenmale,<br />
Die für uns stritten – litten – starben.<br />
Und wie <strong>der</strong> Schnitter se<strong>in</strong>e Garben,<br />
So mähte sie mit se<strong>in</strong>em tück’gen Stahle<br />
Der Gegner. – Längst <strong>in</strong>s Wesenlose,<br />
G<strong>in</strong>gt Ihr h<strong>in</strong>über <strong>in</strong> dem Schlachtgetose!<br />
Doch, die wir leben, hielten Euch die Treue.<br />
In Eurer Nähe steh’n wir <strong>in</strong> Gedanken.<br />
Wenn manche Ideale auch <strong>in</strong> Schutt versanken,<br />
Es bleibet unvergänglich: „Ehre – Treue.“<br />
Und Ehr und Treue hatten Euch geziert<br />
Und so den Weg zum Heldentod geführt.<br />
Und freudig starb e<strong>in</strong> Je<strong>der</strong> als e<strong>in</strong> Held;<br />
Und Eure Heldensaat, sie keimte, sproßte.<br />
Liegt auch die Gegenwart <strong>in</strong> eis’gem Froste,<br />
Ihr legt’ den Grundste<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuen Welt.<br />
Und Euer Tod, trotz Kümmernis und Leid,<br />
War doch e<strong>in</strong> Teil nur <strong>der</strong> Notwendigkeit.<br />
Das Werk des Alltags mußtet Ihr verlassen,<br />
Und nun gehört Ihr <strong>der</strong> Geschichte an.<br />
Der Weltbaumeister regelte die Bahn,<br />
Die Ihr zu eng gesteckt. – Nie wird verblassen,<br />
Was Ihr dem Vaterland <strong>in</strong> großer <strong>Zeit</strong> gewesen:<br />
„Führer zum Licht“ – „Vernichter alles Bösen.“<br />
Und wenn sich e<strong>in</strong>st hier <strong>in</strong> den Zweigen<br />
E<strong>in</strong> Vögle<strong>in</strong> froh von Ast zu Aste schw<strong>in</strong>gt,<br />
Das Lied, das hier im Lenz erkl<strong>in</strong>gt,<br />
Die Bäume, die zu diesem Ste<strong>in</strong> sich neigen,<br />
Sie s<strong>in</strong>gen Euch, den Künftigen zur Lehr,<br />
E<strong>in</strong> ewig Lied – –<br />
E<strong>in</strong> Lied des Leids, des Siegs, <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>kehr.<br />
W i r s t e h e n s t o l z an ihrem Ehrenmale,<br />
Die für d a s V a t e r l a n d g e s t r i t t e n , starben. –<br />
Und wie <strong>der</strong> Schnitter se<strong>in</strong>e Garben,<br />
So mähte E u c h mit se<strong>in</strong>em t ü c k i s c h e n Stahle<br />
Der Gegner, u n d <strong>in</strong>s Wesenlose,<br />
G<strong>in</strong>gt Ihr h<strong>in</strong>über <strong>in</strong> dem Schlachtgetose!<br />
D i e w i r n o c h leben, h a l t e n Euch die Treue.<br />
In Eurer Nähe stehn wir <strong>in</strong> Gedanken.<br />
Wenn E u r e L e i b e r a u c h i n G r ä b e r s a n k e n ,<br />
D e m F ü h r e r h i e l t e t I h r d i e Treue.<br />
D e n n Ehr’ und Treue hatten Euch geziert<br />
Und so den Weg zum H e l d e n t u m geführt.<br />
Und m u t i g starb e<strong>in</strong> Je<strong>der</strong> als e<strong>in</strong> Held;<br />
Und Eure Heldensaat, sie k e i m t , s p r i e ß t .<br />
I n s t i l l e r E h r furcht Euch die Heima t g r ü ß t .<br />
Ihr l e g t den Grundste<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuen Welt :<br />
Und Euer Tod, trotz Kümmernis und Leid,<br />
I s t doch e<strong>in</strong> Teil nur <strong>der</strong> Notwendigkeit.<br />
Das Werk des Alltags mußtet Ihr verlassen,<br />
Und nun gehört Ihr <strong>der</strong> Geschichte an.<br />
Vor Eurem Heldenmut zerbrach <strong>der</strong> Briten Wahn,<br />
Der Deutsche knechten wollt’. – Nie wird verblassen,<br />
Was Ihr dem Vaterland <strong>in</strong> großer <strong>Zeit</strong> gewesen:<br />
I m K a m p f f ü r R e c h t – Vernichter alles Bösen.<br />
Quelle: BA v. 1.5.1929, S. 4. StadtA <strong>Bensheim</strong>, Bibliothek III.26/6–8, Die Brücke zur Front<br />
Nr. 12, Mai 1941, S. [1].<br />
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