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Fragen an Lars Klatte,<br />

Architekt und geschäftsführender<br />

Gesellschafter bei RKW.<br />

Die Landessparkasse zu Oldenburg gilt als eine der ältesten<br />

Sparkassen überhaupt. Welche Rolle spielte diese Tradition<br />

für den Entwurf der neuen Zentrale?<br />

Für uns geht es immer darum, in der architektonischen Gestaltung<br />

eine Antwort zu finden, die dem spezifischen Charakter<br />

und den Eigenarten des Bauherrn oder Nutzers gerecht wird. Die<br />

LzO strahlt eine unerschütterliche Stabilität und Ruhe aus, die in<br />

ihrer Tradition und in der regionalen Verankerung wurzelt und<br />

aus der sie die Kraft und Zuversicht für die Zukunft schöpft. Wir<br />

haben diese Haltung und Ausstrahlung in eine Gestaltung übersetzt,<br />

die auf eine zurückhaltende Art und Weise selbstbewusst,<br />

kraftvoll und zukunftsgerichtet erscheint.<br />

Wie verbinden sich die Wertevorstellungen des Bauherrn<br />

und die städtebauliche Dimension in Ihrer zentralen Entwurfsidee?<br />

Wir sehen den oft leichtfertigen Umgang mit Landmarks kritisch.<br />

Hier aber ist die städtebauliche Geste mit einem Hochhaus im<br />

Gebäudeensemble absolut angemessen. Es dient der Orientierung<br />

in der Stadt und entspricht darüber hinaus der Bedeutung<br />

der LzO für Stadt und Region. Die klar umrissenen und dennoch<br />

transparent erscheinenden Baukörper treffen die richtige Balance<br />

zwischen innen und außen, zwischen öffentlichem Raum und<br />

Intimität. Auch die hohe Qualität und Detailgenauigkeit in Materialien<br />

und Ausführung werten das Quartier auf und bereichern<br />

das Stadtbild.<br />

Worauf sind Sie besonders stolz?<br />

Mit der LzO hatten wir einen Bauherrn, der unserem Anspruch<br />

nach Konsistenz und Durchgängigkeit konsequent folgte. Wir<br />

konnten dadurch einen Gebäudekomplex realisieren, der von<br />

der städtebaulichen Geste über die Architektur bis zur Innenarchitektur,<br />

von der Kunst über die Tragwerksausführung bis zur<br />

ökologisch ausgerichteten Gebäudetechnik in sich stimmig ist<br />

und den Gestaltungsanspruch überall sicht- und spürbar macht.<br />

Dass uns das gemeinsam mit dem Bauherrn gelungen ist, macht<br />

uns stolz.<br />

Was sollen Bauherr, Mitarbeiter, Kunden und Oldenburger<br />

Bürger in 20 Jahren über das Gebäude sagen können?<br />

Es wäre unheimlich schön, wenn Mitarbeiter und Kunden der<br />

Bank, aber auch die Bürger Oldenburgs sagen könnten, dass<br />

dieses Gebäude ganz selbstverständlich Teil der Stadt und des<br />

städtischen Lebens ist. Dass sowohl die Architektur wie auch ihre<br />

teils öffentliche Bespielbarkeit fest in Stadt und Region verankert<br />

sind wie die LzO selbst.<br />

Was bedeutet für Sie „gute Gestaltung“?<br />

In allen Bereichen das rechte Maß, die richtige Proportion zu<br />

finden, so dass sich im Ergebnis Angemessenheit und Balance<br />

spiegeln, das empfinde ich als gute Gestaltung. Das schließt die<br />

ästhetischen und haptischen, aber auch die ökonomischen, ökologischen<br />

und sozialen Dimensionen ein. – Und die Frage der<br />

Zeitstabilität: Dass die Gestaltungsqualität auch noch nach vielen,<br />

vielen Jahren einer kritischen Reflexion standhält.<br />

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