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… und Polstern …<br />

Das aufwendige Bezugskonzept ist mit dem Nähen einer Jacke<br />

vergleichbar, bei der die Passgenauigkeit ebenfalls durch Vernähen<br />

von Einzelteilen zu einer Form erzielt wird. – Und wie eine<br />

Jacke wird der Bezug dann auch in der Polsterei verarbeitet. Sie<br />

ist in den lichtdurchfluteten Fabrikhallen zu Hause, die der Architekt<br />

Thomas Herzog für Wilkhahn gebaut hat. Dachbegrünung,<br />

Wärmeschutzgläser, Solarenergiegewinnung und die Bauweise<br />

als unterspannte Holzkonstruktion setzten neue Maßstäbe für<br />

einen ökologisch verantwortungsvollen Industriebau. Und auch<br />

Lichtdurchflutet und im Einklang mit der Natur: Die Fabrikhallen, in denen<br />

Modus gepolstert wird, wurden von Prof. Thomas Herzog entworfen.<br />

hier passen Prozess, Produkt und Umgebung perfekt zusammen:<br />

Das Sitzpolster und der Rückenrahmen werden regelrecht<br />

„angezogen“ – ohne das sonst übliche Verkleben oder Tackern.<br />

Das hat den großen Vorteil, dass der Bezug auch nach vielen<br />

Jahren einfach ausgetauscht werden kann. Dahinter steckt die<br />

Idee, alle energie- und rohstoffintensiven Bauteile von Modus<br />

möglichst lange in Gebrauch zu halten und dem Stuhl jederzeit<br />

zu einem neuen Outfit zu verhelfen. Ein neuer Look statt eines<br />

neuen Stuhls – das Motto kommt der Umwelt wie dem Geldbeutel<br />

gleichermaßen zugute.<br />

Um das zu erreichen, wurde die Polstertechnik damals komplett<br />

neu entwickelt. Und sie ist bis heute höchst anspruchsvoll:<br />

Sitzschale, Polster und Bezüge sollen schließlich zu einer präzise<br />

und klar konturierten Einheit zusammengefügt werden. Dafür<br />

muss jeder Handgriff sitzen. Besonders die Lederbezüge erfordern<br />

Kraft und Geschicklichkeit, damit die Kanten gerade und<br />

die Ecken auch wirklich eckig sind. Ist das Inlett eingehakt, sind<br />

die Polsterböden umgeschlagen und die Keder in die Nuten der<br />

Sitzschale eingerastet, dann werden per Stechahle die innen liegenden<br />

Nähfahnen in den Randaussparungen der Polsterkörper<br />

glatt gezogen und ausgerichtet.<br />

… bis in die Montage.<br />

Die vierte und letzte Station der Modusfertigung führt schließlich<br />

in die Montage. In der sogenannten Fließfertigung rollen pro<br />

Stuhl spezielle Trägerplatten an die Montageplätze, auf denen<br />

alle Einzelteile blitzsauber und griffgünstig angeordnet sind:<br />

das Fußkreuz mit Lenkrollen oder Gleitern, die Gasdruckfeder,<br />

die Mechanik, die zwei Schwenkplatten, die Armlehnen, die Rückenlehne<br />

und der gepolsterte Sitz. In der Zusammenführung<br />

aller Einzelteile offenbart sich die ganze Faszination der Verbindung<br />

von Industrial Design und manueller Arbeit, von Hightech<br />

und Handwerkskunst. Auf der einen Seite die präzisen Radien<br />

und perfekten Oberflächen, die Detailgenauigkeit, die schlanken<br />

Dimensionen und Elastizitäten, die nur durch mehrjährige<br />

Entwicklungsarbeit mit hoch spezialisierten Zulieferern möglich<br />

wurden. Und auf der anderen Seite die meisterhaft per Hand<br />

verarbeiteten Baugruppen für Sitz und Rücken, jenen Stuhlteilen<br />

also, zu denen so mancher menschliche Körper mitunter mehr<br />

Kontakt und Beziehung hat als zu seinem Bett.<br />

Die Leitidee „Reduce to the max“ als neue Interpretation des<br />

„Less is more“ der Moderne ist Modus auf den Leib geschrieben:<br />

Erstaunlich wenige und dafür überaus hochwertige und aufwendig<br />

gefertigte Einzelteile ergeben am Ende den fertigen Stuhl,<br />

der in ein paar Minuten genial einfach zusammengebaut ist, je<br />

nach Ausführung mit nur acht bis 16 Schrauben.<br />

Sieht man schließlich im Versand die doppelstöckigen Wagen<br />

stehen, auf denen die Modus-Stühle in Staubschutzfolie verpackt<br />

auf die Verladung in alle Welt warten, dann fühlt man hinter<br />

dem gewissen Extra von Modus auch die Menschen. Die Köpfe<br />

und Hände, die diesen Stuhl erdacht und entwickelt haben und<br />

ihn mit Sorgfalt und Leidenschaft fertigen, als Zeugnis für erstklassige<br />

Qualitätskultur made in Germany.

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