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Was macht es aus, dass ein Bürostuhl auch nach dieser Zeitspanne<br />

nichts an Aktualität eingebüßt hat, dass er auf dem besten<br />

Weg zum Klassiker ist? Da ist zum einen die Gestaltungsqualität,<br />

mit der das kongeniale Designer-Duo Klaus Franck und<br />

Werner Sauer in Zusammenarbeit mit der wiege den Nerv der<br />

Zeit getroffen hat und die so zeitlos elegant erscheint. Da ist<br />

zum Zweiten die ergonomische Funktion, die Modus zum Maßanzug<br />

macht – mit der Bespannung, die sich individuellen Haltungsvorlieben<br />

und Körperformen so selbstverständlich anpasst.<br />

Und drittens lässt Modus kaum Ausstattungswünsche offen. Die<br />

umfangreiche Modellpalette verbindet wie bei keinem anderen<br />

Programm die Durchgängigkeit des Erscheinungsbildes mit der<br />

Vielfalt der Anforderungen innerhalb eines Unternehmens.<br />

Ästhetik der Prozesse.<br />

Und dennoch ist da noch mehr, etwas, was sich nur schwer<br />

beschreiben lässt, was nicht auf den ersten Blick sichtbar und<br />

dennoch immer präsent ist. Bei Wilkhahn nennt man das die<br />

„Ästhetik der Prozesse“. Gemeint ist damit, dass an dem fertigen<br />

Produkt zu spüren ist, wie es produziert wurde. Dass es die<br />

Leidenschaft der Menschen für Präzision und Qualität spiegelt.<br />

Und dass es vermittelt, individuell in Handarbeit gefertigt und<br />

nicht als industrielles Massenprodukt aus einer Maschine gepurzelt<br />

zu sein. Solche Produkte haben ihre eigene Persönlichkeit,<br />

ihren eigenen Charakter. Wer dem Weg eines Modus durch die<br />

Wilkhahn-Produktion folgt, kann verstehen, warum der Stuhl<br />

eine besondere Faszination ausstrahlt.<br />

Vom Zuschnitt …<br />

Das beginnt beim Stoff- und Lederzuschnitt für Modus im ersten<br />

von vier Pavillons, die der Mitschöpfer des Münchner Olympiaparks<br />

Prof. Frei Otto vor über 20 Jahren entworfen hat. Wer<br />

Qualität produzieren möchte, braucht auch ein Umfeld, das ihn<br />

dafür sensibilisiert, so die eingängige Begründung des Unternehmens,<br />

das mit dieser Form der Humanisierung der Arbeitswelt<br />

viel Furore auslöste. Die geschwungene Form der Zeltdachkonstruktion,<br />

das von oben einfallende Tageslicht und die angenehm<br />

warme Ausstrahlung der Holzdecke bieten ein Ambiente, das<br />

eine geniale technische Konstruktion mit menschennaher und<br />

natürlicher Anmutung verbindet. Hier werden die Einzelteile der<br />

Bezüge per computergesteuerter Cutteranlage für jeden Auftrag<br />

aus den Stoffbahnen geschnitten. Die geläufigsten der über 200<br />

serienmäßigen Bezugsstoffe sind hinter der Anlage auf Rollen<br />

gelagert. Der Computer berechnet exakt die bestmögliche Anordnung<br />

der Schnittmuster auf der Stoffbahn, so dass der Verschnitt<br />

auf ein Minimum reduziert ist. Ganz anders sieht es bei<br />

der Lederverarbeitung gegenüber aus: Da werden die gefärbten<br />

oder anilingegerbten Bullenhäute handverlesen ausgewählt und<br />

auf den Stanzwagen aufgelegt. Die Mitarbeiter werfen hier ihre<br />

ganze langjährige Erfahrung in die Waagschale, um die jeweils<br />

beste Position für die vielen Stanzformen zu finden, die für einen<br />

einzigen Modus-Bezug benötigt werden. Schließlich sollen später<br />

keine Narbe, keine Verdickung und keine Farbabweichung den<br />

homogenen Eindruck stören. Vliese, je nachdem aus Schafwolle<br />

oder filzähnlichen Textilien, ergänzen die sichtbaren Bezugsteile,<br />

die nach Aufträgen kommissioniert dann im Nachbarpavillon<br />

vernäht werden. Solche Vliese zählen bei Wilkhahn zu den „anonymen“<br />

Qualitäten, die ganz wesentlich über Langlebigkeit und<br />

Sitzkomfort entscheiden. Sie sorgen als zusätzliche Einlage zwischen<br />

Polsterkörper und Bezug für ein exzellentes Sitzklima und<br />

verhindern gleichzeitig, dass sich im langjährigen Besitzen der<br />

Polsterschaum durch den Bezug arbeiten kann.<br />

… über Nähen …<br />

Mit seitlichen Polsterböden, einem Inlett zum späteren Fixieren<br />

des Bezugs und den umlaufend angenähten Kedern sind es<br />

am Ende neun Einzelteile, die hochpräzise per Hand zu einem<br />

einzigen Sitzbezug zusammengenäht werden. Jede Naht muss<br />

sitzen, selbst kleinste Abweichungen würden später für Faltenbildung<br />

und ein „schiefes“ Erscheinungsbild sorgen. Deshalb<br />

nähen die Mitarbeiterinnen hier die Bezüge jeweils für den kompletten<br />

Stuhl. An einer Pinnwand sind Hunderte kleiner Stoffmuster<br />

von Sonderbezügen angeheftet mit den Nähgarnen, die bei<br />

den jeweiligen Aufträgen verwendet wurden. – So wird auch bei<br />

Sonderausführungen sichergestellt, dass bei Nachbestellungen<br />

sowohl Stoff wie auch Faden mit der Erstlieferung identisch sind.<br />

Viele Kunden und Innenarchitekten nutzen die Möglichkeiten,<br />

die Bezüge präzise auf das individuelle innenarchitektonische<br />

Konzept oder das Corporate Design abzustimmen. Die Bandbreite<br />

reicht von der reichhaltigen Auswahl aus den Wilkhahn-Sonderstoffen<br />

bis zum kundeneigenen Material, das eingeschickt<br />

und zu Modus-Bezügen verarbeitet wird.

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