Zum Beispiel: Lohner Ziegelei AG AB SEITE 22 - VHP
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Durchführung der Messungen<br />
Die Abgasuntersuchungen an den Holzfeuerungen basierten<br />
auf dem Verfahren der Abgas-Vollstromverdünnung im Verdünnungstunnel.<br />
Mit dem Verdünnungstunnel VT können stationäre<br />
wie auch instationäre Betriebszustände der Verbrennung<br />
gemessen werden. Das bedeutet, im Gegensatz zu Labormessungen,<br />
dass der Kaltstart bei einem Kachelofen wie im<br />
Praxisbetrieb üblich, durchgemessen werden konnte.<br />
Speicherofen<br />
Der untersuchte Speicherofen wurde mit dem Ofenberechnungsprogramm<br />
des <strong>VHP</strong> berechnet und im Naturzug mit einer<br />
6mhohen Abgasanlage betrieben. Der modulare Aufbau<br />
des Ofens ermöglichte einen einfachen Umbau von Ofenkomponenten.<br />
So liess sich der Speicherofen mit zwei Brennkammern<br />
unterschiedlicher Geometrie betreiben: die liegende<br />
Brennkammer hatte eine geringere Bauhöhe als die stehende.<br />
Der Abbrandzyklus wurde mit einer Abbrandwaage ermittelt:<br />
Der Messstart begann mit dem Entfachen des Brennstoffes,<br />
dasMessende war bei einer Restglutmenge von 1,5 kg bei Volllast<br />
und 1kgbei Teillast. Der Speicherofen wurde mit Oberabbrand<br />
und Hinterabbrand gefeuert. Die unterschiedlichen Zuladungsmengen<br />
von Brennstoff ermöglichten den Betrieb des<br />
Speicherofens mit Voll- und Teillast. Die Menge Brennstoff ohne<br />
Anfeuerholz umfasste bei Volllast 15 kg, bei Teillast 7,5 kg<br />
Holzspälten. Die Anfeuerholzmenge war stets 0,5 kg.<br />
Speicherofen mit modularem Aufbau vonBrennkammer und Abgaszügen.<br />
Brennstoff<br />
Als Anfeuerholz wurde handelsübliches Anfeuermaterial aus<br />
Weichholz (Fichte) verwendet.<br />
Die liegende Brennkammer des Speicherofen wurde mit handelsüblichen<br />
Holzspälten von 50 cm Länge befeuert, die stehende<br />
Brennkammer mit Holzspälten von 33 cm Länge, normal<br />
gespaltet mit einer mittleren Kantenlänge von zirka 7bis 8cm.<br />
Resultate<br />
Die Untersuchungen fanden unter Praxisbedingungen statt,<br />
das heisst der Ofen wurde gebaut wie wir ihn auch für unsere<br />
FACHTEIL HAFNER<br />
17<br />
Kundschaft bauen und der Betrieb wurde mit den berechneten<br />
Holzmengen gefahren. Wir wussten schon länger, aus der «Erfolgskontrolle<br />
Lothar», dass wir tiefe bis sehr tiefe CO-Emissionen<br />
erreichen. Dies ist ein wichtiges Indiz, dass die Verbrennung<br />
sauber abläuft, was auch auf einen geringen Feinstaubausstoss<br />
schliessen liess. Heikel beim Holzverbrennen sind<br />
die Startphase und auch ein allfälliges Nachlegen. Der berechnete<br />
Speicherofen, der ausschliesslich im Kaltstart-Abbrandzyklus<br />
betrieben wird, unterschritt den angestrebten Zielwert<br />
bereits um 48% ohne weitere Massnahmen.<br />
In der zweiten Projektphase wurde der Speicherofenbrennraum<br />
mit einer Brennraumabdeckung aus Blähglimmer und einer<br />
Ofenregelung ausgestattet. Damit konnten Staubwerte von 20<br />
mg/m n 3@13% O 2 erreicht werden und unterschreitet damit den<br />
Zielwert des Kaltstartes, der sich an dem LRV-Grenzwert 2011<br />
von 75 mg/m n 3@13% O 2 orientiert.<br />
Beim Anfeuern werden die meisten Emissionen freigesetzt. Wie<br />
ein Kachelofen angefeuert wird, ist entscheidend. Der Vergleich<br />
zwischen hinten und oben anzünden zeigt folgende Grafik.<br />
Einflussder Anfeuervarianten Ober- und Hinterabbrand auf die<br />
Staubemissionen beim Speicherofen.<br />
Auch bei einem niedrigen Feuerraum sollte oben angezündet<br />
werden. Der Vergleich zwischen stehendem, also hohem Brennraum<br />
und liegendem Brennraum zeigt, dass sich diese ebenbürtig<br />
sind. In beiden Brennkammervarianten entfachte man<br />
das Feuer mit Oberabbrand.<br />
Staubemissionen der stehenden (vert.) und liegenden (horiz.) Brennkammer<br />
im Speicherofen.<br />
Ein weiterer Einflussfaktor auf die Emissionen ist die aufgelegte<br />
Menge Brennstoff. In Abbildung 4stehen die Ergebnisse der<br />
NR. 03 2011 HP DAS FACHM<strong>AG</strong>AZIN FÜR HAFNER UND PLATTENLEGER