06.12.2012 Aufrufe

Broschüre Darmkrebs Früherkennung - Techniker Krankenkasse

Broschüre Darmkrebs Früherkennung - Techniker Krankenkasse

Broschüre Darmkrebs Früherkennung - Techniker Krankenkasse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Darmkrebs</strong>-<br />

<strong>Früherkennung</strong><br />

Informationen und<br />

Erfahrungsberichte<br />

Eine Entscheidungshilfe


Herausgeber: <strong>Techniker</strong> <strong>Krankenkasse</strong>, Hauptverwaltung Hamburg, 22291 Hamburg.<br />

Konzeption: Eva Schindele, Bremer Medienbüro. Text: Christian Beneker, Bremer<br />

Medienbüro. Wissenschaftliche Beratung: Dr. Volker Beck. Koordination: Monica Burkhardt.<br />

Redaktion: Birgit von Merkl. Gestaltung: Christina Bartheidel. Produktion: Andreas Volkmar.<br />

Bilder: Gettyimages, Medicalpicture. Druck: Leinebergland Druck, Alfeld.<br />

1. Auflage, August 2009<br />

Hinweis:<br />

Um eine gute Lesbarkeit des Textes zu bewahren, ist auf eine Unterscheidung in eine<br />

männliche und eine weibliche Form verzichtet worden.


Inhalt<br />

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

<strong>Darmkrebs</strong> – Entstehung und Risiko . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Der Dickdarm – Verdauung und Immunabwehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Wie entsteht <strong>Darmkrebs</strong>? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Wie hoch ist mein Risiko, an <strong>Darmkrebs</strong> zu erkranken? . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

<strong>Darmkrebs</strong> in der Familie – welches Risiko habe ich? . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Die <strong>Früherkennung</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Untersuchungsmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 6<br />

Der Stuhltest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Die Darmspiegelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

Wie finde ich den richtigen Arzt?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Andere Untersuchungsmöglichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Wie soll ich mich entscheiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Eine persönliche Entscheidung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Erfahrungsberichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Leben mit <strong>Darmkrebs</strong> – zwei Erfahrungsberichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

Und wie entscheiden Sie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Erklärung medizinischer Fachbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

Literaturangaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

3


Vorwort<br />

„Schau, ich fühle mich gut“<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

die Felix-Burda-Stiftung warb für die<br />

Darmspiegelung mit dem Slogan „I<br />

feel good“. Untertitel: „Fühlen Sie sich<br />

gut? Sie können trotzdem <strong>Darmkrebs</strong><br />

haben!“ Auch die amerikanische<br />

Krebsgesellschaft hat vor ein paar<br />

Jahren Plakate verteilt. Darauf waren<br />

vier Portraits zu sehen, von Menschen<br />

um die 50 und älter. Zu jedem Bild<br />

gab es ein Zitat, warum der betreffende<br />

Mensch nicht an der <strong>Darmkrebs</strong>-<br />

<strong>Früherkennung</strong> teilnehmen mochte.<br />

Zum Beispiel: „Schau, ich fühle mich<br />

gut.“ Oder: „Ich habe Angst, sie finden<br />

etwas.“<br />

Wenn auch Sie darüber nachdenken,<br />

an der <strong>Darmkrebs</strong>früherkennung teilzunehmen,<br />

werden Sie diese verschiedenen<br />

Gefühle vielleicht kennen:<br />

Den Wunsch nach der Gewissheit,<br />

gesund zu sein, aber auch die Unsicherheit<br />

und die Angst, „ob da doch<br />

etwas ist“. Mancher vermeidet lieber<br />

eine Klärung seiner Befürchtungen,<br />

statt sich durch eine Untersuchung<br />

Gewissheit zu verschaffen. Tatsächlich<br />

gaben 30 Prozent aller Menschen, die<br />

keine <strong>Darmkrebs</strong>früherkennung machen<br />

wollten, in einer wissenschaftlichen<br />

Untersuchung 1 als Grund an:<br />

„Ich fühle mich gesund“. Den meisten<br />

war die Untersuchung zu umständlich.<br />

Bei der Entscheidung zur <strong>Früherkennung</strong><br />

spielen erfahrungsgemäß viele<br />

Aspekte eine Rolle: das Gefühl, der<br />

Einfluss von Familie und Freunden, aber<br />

auch das Wissen über die <strong>Früherkennung</strong>,<br />

ihren Nutzen und ihre Risiken.<br />

Entscheidungshilfen wie diese <strong>Broschüre</strong><br />

sind im deutschsprachigen Raum<br />

noch neu. Sie unterscheiden sich von<br />

herkömmlichen Patienteninformationen<br />

unter anderem dadurch, dass auch<br />

vorhandene medizinische Unsicherheiten<br />

und Risiken von Diagnose- und<br />

Behandlungsmethoden aufgezeigt werden.<br />

Weiterhin finden Sie klare und<br />

praktische Beschreibungen rund um<br />

Vorbereitung und Durchführung der<br />

<strong>Darmkrebs</strong>früherkennung sowie Hintergrundinformationen<br />

über die Funktionen<br />

des Darms und die Entstehung<br />

von Zellveränderungen.<br />

Diese <strong>Broschüre</strong> soll Ihnen bei Ihrer<br />

Entscheidung helfen, ob Sie an der<br />

<strong>Darmkrebs</strong>früherkennung teilnehmen<br />

möchten oder nicht. Das Heft soll Sie<br />

ermutigen, sich ganz genau zu informieren.<br />

So können Sie am besten mit<br />

Ihrem Arzt über die <strong>Darmkrebs</strong>früherkennung<br />

sprechen. Lesen Sie, suchen<br />

Sie das Gespräch und entscheiden<br />

Sie am Schluss ganz bewusst.<br />

Ihr<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. W. Hohenberger<br />

Direktor der Chirurgischen Klinik des<br />

Universitätsklinikums Erlangen und Prä-<br />

sident der Deutschen Krebsgesellschaft.<br />

5


<strong>Darmkrebs</strong> –<br />

Entstehung und<br />

Risiko


Der Dickdarm – Verdauung und<br />

Immunabwehr<br />

Das Ergebnis seiner Arbeit kennen wir<br />

alle, seine Arbeit und Funktion aber<br />

kaum. Deshalb erfahren Sie hier zunächst<br />

ein paar interessante Einzelheiten<br />

über den Schwerstarbeiter des<br />

Körpers: den Dickdarm.<br />

Seine Aufgabe ist es, dem noch flüssigen<br />

Speisebrei, der aus Magen und<br />

Dünndarm kommt, das Wasser und<br />

das Salz zu entziehen, in den Körper<br />

zu leiten und den unverdaulichen Rest<br />

auszuscheiden.<br />

Der 1,5 Meter lange Muskelschlauch<br />

verbindet den Ausgang des Dünndarms<br />

– er liegt ungefähr da, wo Ihr<br />

Blinddarm ist – mit dem After. Der<br />

Dickdarm besteht aus einer fünfschichtigen<br />

Hülle. Die innerste Schicht<br />

der Hülle ist die Darmschleimhaut.<br />

Nur sie kommt mit den Nahrungsresten<br />

in Berührung. Die Zellen der<br />

Schleimhaut leben nur wenige Tage,<br />

dann werden sie durch frische ersetzt<br />

und die alten werden abgestoßen.<br />

Der Dickdarm arbeitet ununterbrochen.<br />

500 verschiedene Arten von<br />

Darmbakterien im Darm helfen dabei,<br />

den Nahrungsbrei zu verwerten und<br />

den Rest in Stuhl zu verwandeln. Täglich<br />

kann der Dickdarm bis zu neun<br />

Liter Wasser durch die Darmwand zurück<br />

in den Körper schleusen, aber<br />

praktisch keine Nährstoffe. Sie wurden<br />

bereits alle vom Dünndarm in den<br />

Körper transportiert. Die eingedickten,<br />

fast nährstofffreien Nahrungsreste<br />

schiebt und drückt der Dickdarm<br />

dann Richtung Ausgang und entsorgt<br />

damit auch die verbrauchten Zellen<br />

der Darmschleimhaut.<br />

Mit der Nahrung gelangen auch<br />

Krankheitserreger und andere für den<br />

Körper schädliche Umweltstoffe in<br />

den Darm. Deshalb liegen 80 Prozent<br />

der körpereigenen Abwehrzellen (des<br />

„Immunsystems“) im Darm. Sie machen<br />

die unerwünschten Eindringlinge<br />

unschädlich.<br />

Millionen von Nervenzellen, mehr als<br />

im Rückgrat, sind um den Dickdarm<br />

herum angeordnet und steuern die<br />

komplizierte Verdauungsaufgabe.<br />

Dieses „Gehirn im Bauch“ sorgt dafür,<br />

dass der komplizierte Vorgang der<br />

Verdauung reibungslos abläuft. Es<br />

macht die Bauchgegend aber auch<br />

sehr empfindlich. Stress, Angst oder<br />

als „zu schwer“ empfundenes Essen<br />

können Verstopfungen, Krämpfe oder<br />

Durchfall auslösen. Entspannung, Freude<br />

und „leichte Kost“ führen zu einem<br />

guten „Bauchgefühl“.<br />

7


Wie entsteht <strong>Darmkrebs</strong>?<br />

<strong>Darmkrebs</strong> ist ein Sammelbegriff für<br />

Krebs, der meist im Dickdarm (Kolon)<br />

oder im Mastdarm (Rektum, Darmabschnitt<br />

kurz vor dem Ausgang) auftritt.<br />

In der Fachsprache werden beide<br />

Krebsarten „kolorektales Karzinom“<br />

genannt.<br />

Fast immer ist ein <strong>Darmkrebs</strong> im Laufe<br />

mehrerer Jahrzehnte herangewachsen.<br />

Meistens hat sein Wachstum einen ganz<br />

bestimmten Weg genommen: Aus<br />

einem harmlosen Zellhaufen, dem Polypen,<br />

wuchs zunächst ein Geschwür<br />

heran – das Adenom. Es ist in diesem<br />

Stadium ungefährlich, ist aber dann<br />

über mehrere Entwicklungsstufen zum<br />

Krebs geworden.<br />

Wie ein Polyp entsteht<br />

Täglich produziert die Darmschleimhaut<br />

Millionen neuer Zellen, um sich<br />

zu erneuern. Das geschieht, indem<br />

sich die einzelnen Zellen der Darmschleimhaut<br />

nach einem ganz bestimmten<br />

Bauplan teilen und so einen<br />

Doppelgänger von sich selber herstellen.<br />

Die Einzelheiten des Bauplans<br />

heißen „genetische Informationen“ und<br />

sind im Kern jeder Zelle festgelegt. Bei<br />

der Zellteilung wird auch diese Information<br />

„weitervererbt“.<br />

Gleichzeitig stößt die Schleimhaut alte,<br />

verbrauchte Zellen ab. Sie werden<br />

mit den Nahrungsresten im Darm ausgeschieden.<br />

Die Anzahl aller Zellen<br />

bleibt so im Gleichgewicht. Wenn sich<br />

8<br />

die Zellen an einer Stelle der Schleimhaut<br />

häufiger teilen, als die Schleimhaut<br />

verbrauchte Zellen abstößt, entsteht<br />

ein Überschuss. Die Haufen dieser<br />

überzähligen Zellen nennt man Polypen.<br />

90 Prozent dieser Polypen sind<br />

harmlos.<br />

Wie ein Adenom entsteht<br />

Eine andere Art von Gewächsen im<br />

Darm nennt man Adenome. Sie können<br />

heranwachsen und so pilzartig<br />

wie ein Polyp aussehen. Dann nennen<br />

es die Ärzte ein „tubuläres Adenom“.<br />

Aber es gibt auch eine andere Form<br />

des Adenoms, die ganz flach an der<br />

Darmwand wächst, das „villöse Adenom“,<br />

wie die Mediziner sagen.<br />

Manchmal – man weiß nicht genau,<br />

warum – verändert sich die genetische<br />

Information, also der Bauplan,<br />

in den Zellen dieser Adenome. Sie teilen<br />

sich dann noch öfter. Vor allem<br />

bringen sie nicht mehr genaue Doppelgänger<br />

hervor, sondern etwas anders<br />

gebaute Zellen, die sich ebenfalls<br />

vermehren. So entsteht ein<br />

Überschuss veränderter Zellen. Sie<br />

wachsen zu einem Geschwür heran,<br />

das oft wie ein Pilz aussieht, der im<br />

Darm wächst. Dieser Veränderungsprozess<br />

verläuft über mehrere Entwicklungsstufen.<br />

Aber nicht alle Adenome werden automatisch<br />

zu Krebs. Statistiken zeigen:<br />

Von 1.000 großen Adenomen<br />

werden jährlich zwischen 30 und rund<br />

400 zu einem Krebs. 2


Wie ein Krebs entsteht<br />

Zwar hat der Körper ein spezielles System,<br />

um die Bauplanfehler der Zellen<br />

zu reparieren, aber es versagt manchmal,<br />

vor allem bei alten Menschen.<br />

So kann aus dem Adenom ein <strong>Darmkrebs</strong><br />

mit kranken Zellen entstehen,<br />

die sich unkontrolliert vermehren.<br />

„Bösartig“ nennt man einen Krebs,<br />

wenn er durch die Darmschleimhaut in<br />

die umgebenden Muskelschichten eindringt<br />

oder sogar durch die Darmwand<br />

nach außen wächst und dabei<br />

gesundes Gewebe zerstört. Wenn seine<br />

Zellen in die Adern gelangen, die<br />

den Darm umgeben, dann schwemmt<br />

Was Menschen oft fragen<br />

das Blut die Zellen in andere Teile<br />

des Körpers. Dort können sich Tochtergeschwülste<br />

bilden, so genannte<br />

Metastasen.<br />

Warum die Zellen der Darmschleimhaut<br />

sich manchmal unkontrolliert vermehren<br />

und zu einem Adenom und schließlich<br />

zu einem Krebs heranwachsen, weiß<br />

man nicht genau. Experten machen<br />

Ernährungs- und Lebensgewohnheiten,<br />

aber auch Tabak- und Alkoholkonsum<br />

dafür verantwortlich. Bei<br />

einem Teil der <strong>Darmkrebs</strong>erkrankungen<br />

können auch genetische Veränderungen<br />

nicht ausgeschlossen werden.<br />

Gibt es äußere Anzeichen für <strong>Darmkrebs</strong>?<br />

Es gibt keine sicheren äußeren Zeichen. Aber manchmal macht sich ein<br />

<strong>Darmkrebs</strong> durch Blut im Stuhl bemerkbar, durch Müdigkeit, leichtes Fieber<br />

und Gewichtsverlust. Solche Symptome können auf <strong>Darmkrebs</strong> hindeuten,<br />

können aber auch harmlose Ursachen haben, wie zum Beispiel Hämorrhoiden.<br />

Besonders veränderte Stuhlgewohnheiten, zum Beispiel bleistiftdünner Stuhl<br />

bei Durchfall, können aber auf <strong>Darmkrebs</strong> hinweisen. In Extremfällen kann<br />

der Tumor den Darm verschließen oder sehr stark bluten.<br />

9


Wie hoch ist mein Risiko, an <strong>Darmkrebs</strong><br />

zu erkranken?<br />

<strong>Darmkrebs</strong> macht vielen Menschen<br />

Angst. Weil in den Zeitungen und im<br />

Fernsehen sehr oft von der „<strong>Darmkrebs</strong>gefahr“<br />

die Rede ist, erscheint die<br />

Krankheit als bedrohliche Epidemie.<br />

Oft liest man: „1 von 18 Menschen<br />

bekommt in seinem Leben <strong>Darmkrebs</strong>.“<br />

Das ist nicht falsch, aber auch nicht<br />

ganz richtig. Die Faustregel „1 von 18“<br />

gilt tatsächlich nur für Menschen, die<br />

85 Jahre alt werden. Ihr eigenes Risiko,<br />

an <strong>Darmkrebs</strong> zu erkranken, können<br />

Sie nur im Zusammenhang mit Ihrem<br />

Lebensalter einschätzen. Allgemein gilt:<br />

Je älter Sie werden, desto höher ist Ihr<br />

Risiko, an <strong>Darmkrebs</strong> zu erkranken.<br />

An <strong>Darmkrebs</strong> sind …<br />

von 100.000 Männern von 100.000 Frauen<br />

im Jahr 2004 ... im Jahr 2004 ...<br />

... im Alter von ... erkrankt ... gestorben ... erkrankt ... gestorben<br />

... 40 bis unter 45 ... 15,5 3,7 13,3 2,4<br />

... 45 bis unter 50 ... 28,5 7,3 26,3 6,2<br />

... 50 bis unter 55 ... 60,1 17,7 54,8 12,0<br />

... 55 bis unter 60 ... 130,5 34,9 80,7 21,0<br />

... 60 bis unter 65 ... 215,5 62,4 122,7 30,9<br />

... 65 bis unter 70 ... 317,7 98,5 169,3 48,6<br />

... 70 bis unter 75 ... 427,7 150,4 246,2 82,3<br />

... 75 bis unter 80 ... 481,8 207,8 358,8 134,8<br />

... 80 bis unter 85 ... 539,1 310,9 460,9 214,4<br />

... 85 und älter ... 524,3 378,3 469,3 330,6<br />

Quelle: Robert Koch-Institut, „Krebs in Deutschland 2003-2004“<br />

10


Was Menschen oft fragen<br />

Was bedeuten die Statistiken für mein <strong>Darmkrebs</strong>risiko?<br />

Statistiken sind Wahrscheinlichkeitsschätzungen. Ein Beispiel: Nach Angaben<br />

des Robert Koch-Instituts (RKI) erkranken in Deutschland durchschnittlich<br />

72 von 100.000 Männern im Jahr an <strong>Darmkrebs</strong>. Was bedeutet das für<br />

mich? Bin ich einer der 72, oder gehöre ich zu den verbleibenden 99.928 von<br />

100.000 Männern, die in diesem Jahr nicht <strong>Darmkrebs</strong> bekommen? Wenn<br />

man das Lebensalter mit betrachtet, zeigt sich: Von 100.000 deutschen<br />

Männern in Alter zwischen 80 und 85 Jahren erkranken etwa 539 an <strong>Darmkrebs</strong>.<br />

Aber von den 35-jährigen Männern erkranken nur knapp 7 von 100.000.<br />

Ob ich es bin, der in meiner Altersgruppe betroffen ist, kann keine Statistik<br />

sagen.<br />

Ist <strong>Darmkrebs</strong> tödlich?<br />

Der <strong>Darmkrebs</strong> ist laut Robert Koch-<br />

Institut (RKI) unter allen Krebserkrankungen<br />

die zweithäufigste Diagnose<br />

und auch die zweithäufigste Todesursache.<br />

Die Fortschritte in der Behandlung<br />

haben aber die Überlebenszeit<br />

vieler <strong>Darmkrebs</strong>patienten verlängert.<br />

Heute leben 600 von 1.000 <strong>Darmkrebs</strong>patienten<br />

nach der Diagnose<br />

noch länger als fünf Jahre.<br />

In jedem Jahr sterben in Deutschland<br />

ungefähr 27.000 Menschen an <strong>Darmkrebs</strong>.<br />

Zum Vergleich: Etwa 61.000 Menschen<br />

sterben an einem akuten Herzinfarkt.<br />

Im Straßenverkehr sind es<br />

jährlich circa 5.000 Menschen. Dies<br />

geht aus Zahlen des Statistischen<br />

Bundesamtes und der Gesundheitsberichterstattung<br />

des Bundes hervor.<br />

11


<strong>Darmkrebs</strong> in der Familie –<br />

welches Risiko habe ich?<br />

Manche Menschen haben ein weitaus<br />

größeres Risiko, an <strong>Darmkrebs</strong> zu<br />

erkranken, als der Durchschnitt der<br />

Bevölkerung. Bei derartigen familiären<br />

Belastungen ist große Wachsamkeit<br />

geboten.<br />

<strong>Darmkrebs</strong> „in der Familie“<br />

Betroffen sind Menschen, deren Ver-<br />

wandte ersten Grades (zum Beispiel<br />

Vater, Schwester oder Sohn) an Darm-<br />

krebs erkrankt sind oder schon vor<br />

dem 50. Lebensjahr Polypen im Darm<br />

haben. Auch Menschen, die früher<br />

schon einmal <strong>Darmkrebs</strong> hatten, emp-<br />

fiehlt der Arzt, öfter zur Darmspiegelung<br />

zu gehen. Bei einem erkrankten<br />

Verwandten ist das Risiko, selber<br />

<strong>Darmkrebs</strong> zu bekommen, verdoppelt.<br />

Ein Beispiel: Von 100.000 60-Jährigen<br />

ohne <strong>Darmkrebs</strong> in der Familie werden<br />

215 krank. Aber von 100.000 60-Jährigen<br />

mit <strong>Darmkrebs</strong> in der Familie,<br />

werden 430 krank. Je mehr Verwandte<br />

erkranken und je jünger sie sind,<br />

desto höher ist das eigene Risiko.<br />

„Vererbter“ <strong>Darmkrebs</strong><br />

Ein besonders hohes Risiko haben<br />

Menschen, in deren Zellen eine Gen-<br />

veränderung vorkommt, die abgekürzt<br />

„FAP“ heißt. Gemeint ist die „familiäre<br />

adenomatöse Polyposis“. FAP ist aber<br />

sehr selten. Bei ungefähr 10 von 1.000<br />

<strong>Darmkrebs</strong>patienten geht die Erkrankung<br />

auf FAP zurück. Die Betroffenen haben<br />

sehr viele Polypen im Dickdarm und<br />

erkranken ziemlich früh an <strong>Darmkrebs</strong>,<br />

ungefähr 30 bis 40 Jahre früher als<br />

der Durchschnitt der Bevölkerung.<br />

12<br />

Eine andere Genveränderung, die<br />

häufig <strong>Darmkrebs</strong> hervorruft, ist das<br />

„Lynch-Syndrom“, abgekürzt „HNPCC“.<br />

Genau genommen besteht es aus der<br />

krankhaften Veränderung mehrer<br />

Gene. Diese Erbanlage ist schwer zu<br />

erkennen. In den betroffenen Familien<br />

sind oft mehrere Mitglieder an<br />

verschiedenen Krebsarten erkrankt,<br />

zum Beispiel im Magen oder in der<br />

Gebärmutter. Bei etwa 50 von 1.000<br />

<strong>Darmkrebs</strong>patienten ist HNPCC die<br />

Ursache. Durchschnittlich 700 von<br />

1.000 Betroffenen erkranken bis zum<br />

65. Lebensjahr an <strong>Darmkrebs</strong>.<br />

Andere Darmkrankheiten<br />

Auch Patienten, die unter einer chro-<br />

nischen Entzündung des Dickdarms<br />

(„Colitis ulcerosa“) leiden, erkranken<br />

häufiger an <strong>Darmkrebs</strong>. Weil die<br />

Darmschleimhaut durch diese Krankheit<br />

ständig gereizt ist, entstehen hier<br />

auch leichter Adenome und Dickdarmkrebs.<br />

Nach 10 Jahren Colitis<br />

ulcerosa erkranken 20 von 1.000 der<br />

Patienten auch an <strong>Darmkrebs</strong>, nach<br />

30 Jahren erkranken 180 von 1.000.<br />

Patienten, deren gesamter Verdauungstrakt<br />

entzündet ist, also von der<br />

Speiseröhre über den Magen und die<br />

Därme bis zum Enddarm, leiden unter<br />

„Morbus Crohn“. Auch sie haben<br />

durch die vielen Entzündungen und<br />

Reizungen der Darmschleimhaut ein<br />

erhöhtes Risiko, an <strong>Darmkrebs</strong> zu<br />

erkranken. Allerdings sind sich die<br />

Experten hier nicht einig. Grundsätzlich<br />

scheint Morbus Crohn das<br />

<strong>Darmkrebs</strong>risiko der Betroffenen nur<br />

leicht zu erhöhen.


„Familien vor <strong>Darmkrebs</strong> schützen“<br />

Die <strong>Techniker</strong> <strong>Krankenkasse</strong> hat im Rahmen ihres Programms „Familien vor<br />

<strong>Darmkrebs</strong> schützen“ einen Fragebogen entwickelt, den Sie sehr leicht selber<br />

ausfüllen und auswerten können. Wenn die Antworten auf eine familiäre Belastung<br />

durch <strong>Darmkrebs</strong> hindeuten, dann sollten Sie einen Gastroenterologen<br />

(Darmspezialisten) aufsuchen, bei Hinweisen auf erblichen <strong>Darmkrebs</strong> einen<br />

Humangenetiker. Er kann per Bluttest feststellen, ob Ihre Gene vielleicht verändert<br />

sind. Den Fragebogen finden Sie im Internet Grafik-Vorschlag: unter www.tk-online.de.<br />

Bild einer<br />

Klicken Sie im Bereich „Leistungen & Services“ Familie auf „Behandlungsangebote“<br />

(evtl. macht es Sinn das<br />

und dann auf „Familien vor <strong>Darmkrebs</strong> schützen“ Bild des oder IGV-Projektes geben Sie in das “Familien „Suche/<br />

Webcode“-Feld den Webcode 5244 ein.<br />

vor <strong>Darmkrebs</strong> schützen” zu<br />

wählen)<br />

13


Die <strong>Früherkennung</strong><br />

Wer sich für die <strong>Darmkrebs</strong>-<strong>Früherkennung</strong><br />

entscheidet, hat sich vielleicht<br />

gefragt: „Jetzt bin ich 56 und fühle<br />

mich gut, aber ich höre überall von<br />

der <strong>Darmkrebs</strong>gefahr. Könnte ich vielleicht<br />

krank sein?“ Vielleicht ist auch<br />

ein Freund oder jemand aus der Verwandtschaft<br />

erkrankt, und Sie machen<br />

sich Gedanken über Ihre Gesundheit.<br />

Sicher ist: Ein früh entdeckter <strong>Darmkrebs</strong><br />

kann besser behandelt werden<br />

als ein spät entdeckter. Mehr noch:<br />

<strong>Darmkrebs</strong> gilt als Tumorerkrankung,<br />

die oft verhindert werden kann – vorausgesetzt,<br />

sie wird früh genug erkannt.<br />

<strong>Früherkennung</strong> ist nicht Vorsorge<br />

<strong>Früherkennung</strong> schützt nicht unbedingt davor, zu erkranken. Sondern <strong>Früherkennung</strong><br />

bedeutet, nach einer bestimmten, bereits ausgebrochenen Krankheit<br />

zu suchen oder nach einem möglichen Anzeichen von ihr, um sie so früh wie<br />

möglich behandeln zu können. Bei der Darmspiegelung werden zum Beispiel<br />

Adenome gesucht, weil einige von ihnen zu Krebs werden können.<br />

Vorsorge dagegen bedeutet, eine Krankheit bereits im Voraus zu verhindern.<br />

Mit dem regelmäßigen Zähneputzen können Sie zum Beispiel Zahnkaries<br />

vorbeugen.<br />

Bei der Darmspiegelung geht manchmal <strong>Früherkennung</strong> in Vorsorge über. Wenn<br />

der Arzt bei der Spiegelung die Darminnenwand durch die Kamera nur betrachtet,<br />

so ist das <strong>Früherkennung</strong>. Wenn er dabei aber ein Adenom oder einen Polypen<br />

findet und entfernt, so ist das Vorsorge. Denn dann wird das spätere<br />

Auftreten einer Krebserkrankung an dieser Stelle erschwert oder verhindert.<br />

14


Die <strong>Darmkrebs</strong>-<strong>Früherkennung</strong><br />

Ab einem bestimmten Lebensalter<br />

können Sie zwei Arten der <strong>Früherkennung</strong>suntersuchungen<br />

auf <strong>Darmkrebs</strong><br />

kostenlos wahrnehmen.<br />

1. Die Untersuchung auf verstecktes<br />

Blut im Stuhl, so genanntes<br />

okkultes Blut (Schnelltest).<br />

2. Die Darmspiegelung, bei der ein<br />

Arzt Ihren Dickdarm mit einer<br />

kleinen Kamera untersucht, die er<br />

an einem Schlauch in den Darm<br />

eingeführt hat.<br />

In besonderen Fällen werden auch<br />

andere Untersuchungsmethoden angewandt,<br />

allerdings selten zur <strong>Früherkennung</strong><br />

(s. Seite 30).<br />

Was Menschen oft fragen<br />

Was bezahlt die TK?<br />

Die TK zahlt den Schnelltest auf nicht<br />

sichtbares Blut im Stuhl (okkultes Blut),<br />

und zwar jedes Jahr zwischen dem<br />

50. Geburtstag und dem 54. Geburtstag.<br />

Ab dem 55. Geburtstag bezahlt<br />

sie insgesamt zwei Darmspiegelungen,<br />

so genannte Koloskopien, das sind<br />

endoskopische Untersuchungen des<br />

gesamten Dickdarms. Zwischen den<br />

beiden Untersuchungen müssen zehn<br />

Jahre vergangen sein. Wenn Sie die<br />

beiden Koloskopien nicht in Anspruch<br />

genommen haben, können Sie alternativ<br />

hierzu alle zwei Jahre den<br />

Schnelltest durchführen.<br />

Kann ich mich überhaupt vor <strong>Darmkrebs</strong> schützen?<br />

100-prozentige Sicherheit gibt es nicht. Selbst wenn bei einem Menschen<br />

schon Polypen entfernt wurden, ist er nicht vor <strong>Darmkrebs</strong> geschützt. Aber<br />

wahrscheinlich ist neben der <strong>Früherkennung</strong> ein „gesundes Leben“ das<br />

beste Mittel, das <strong>Darmkrebs</strong>risiko zu senken. Einige Studien deuten darauf<br />

hin, dass eine Ernährung mit wenig Fleisch, dafür mit viel Vollkornbrot und<br />

Gemüse, viel Bewegung und der Verzicht auf Tabak und Alkohol das <strong>Darmkrebs</strong>risiko<br />

senken. 3<br />

15


16<br />

Untersuchungsmethoden


Der Stuhltest<br />

Der Test soll winzige Mengen von Blut<br />

im Stuhl aufspüren, die mit dem bloßen<br />

Auge nicht zu erkennen sind. Dieser<br />

Test wird zur <strong>Früherkennung</strong> von <strong>Darmkrebs</strong><br />

eingesetzt, weil Tumore und<br />

Polypen manchmal bluten.<br />

Den Stuhltest, auch „Haemoccult Test“<br />

oder „Schnelltest“ genannt, können<br />

Sie zum Teil selber vornehmen. Beim<br />

Hausarzt oder in der Apotheke erhalten<br />

Sie die Sets der Testbriefchen.<br />

Manchmal werden auch kleine Röhrchen<br />

verwendet. Jedes Briefchen hat<br />

zwei oder drei kleine Testfelder. Darauf<br />

tragen Sie üblicherweise mithilfe<br />

von mitgelieferten Spateln jeweils eine<br />

So geht es leichter<br />

Manchen Menschen ist es unangenehm,<br />

mit dem Holzspatel die<br />

Proben aus der Toilette zu holen. Bei<br />

manchen Toiletten kann das auch<br />

eine umständliche Prozedur sein.<br />

Achten Sie also zunächst auch auf<br />

die Form der Toilette, bevor Sie eine<br />

Stuhlprobe nehmen. Ein Tiefspülbecken<br />

etwa ist ungeeignet, weil die<br />

Ausscheidungen direkt ins Wasser<br />

„plumpsen“. Manchmal hilft es hier,<br />

Toilettenpapier in die Toilette zu<br />

legen. Bei manchen Stuhltests wird<br />

auch eine Kunststoffhalterung oder<br />

ein Papierstreifen mitgeliefert. Beides<br />

kann den Stuhl rechtzeitig auffangen,<br />

und die Probe kann bequem<br />

entnommen werden.<br />

erbsengroße Menge Ihres Stuhls auf.<br />

Dann verschließen Sie das Briefchen<br />

oder das Röhrchen. Das Ganze wiederholen<br />

Sie bei drei aufeinander<br />

folgenden Stühlen mit einem neuen<br />

Briefchen oder Röhrchen. Dann schicken<br />

Sie Ihrem Arzt die Proben per Post<br />

zu oder geben sie in der Praxis ab.<br />

Es gibt auch Verfahren, die von dem<br />

hier beschriebenen leicht abweichen.<br />

Folgen Sie einfach den Anweisungen<br />

auf dem Test, den Sie verwenden. Ob<br />

sich Blut im Stuhl befindet, erkennt Ihr<br />

Arzt im Labor an der Verfärbung, wenn<br />

er eine Speziallösung auf die Rückseiten<br />

der Testfelder träufelt.<br />

17


18<br />

Was Menschen oft fragen<br />

Muss ich mich auf den Test vorbereiten?<br />

Ja. Zur Vorbereitung des Tests sollten Sie drei Tage lang möglichst viel Müsli<br />

und Vollkornbrot essen, es kommt dabei auf die Ballaststoffe an. Aber Sie<br />

sollten kein rohes Fleisch, keinen Broccoli oder Blumenkohl essen und auch<br />

keine Bananen. Denn diese Speisen können das Testergebnis verfälschen.<br />

Das gilt auch für größere Mengen von Vitamin C.<br />

Was bringt mir der Stuhltest?<br />

Der Stuhltest kann Ihr Risiko, an Krebs<br />

zu erkranken, senken. Studien haben<br />

ergeben, dass der Stuhltest 7 von 1.000<br />

Menschen nützlich ist, weil bei ihnen<br />

<strong>Darmkrebs</strong> entdeckt wurde, der ohne<br />

Stuhltest zu diesem Zeitpunkt unbemerkt<br />

geblieben wäre. 4 Auch das Risiko,<br />

an <strong>Darmkrebs</strong> zu sterben, sinkt etwas:<br />

Studienauswertungen von Gesund-<br />

Was Menschen oft fragen<br />

heitswissenschaftlern der Universität<br />

Hamburg bei Menschen zwischen 45<br />

und 89 Jahren haben ergeben: Ohne<br />

Stuhltest starben 7 von 1.000 Menschen<br />

an <strong>Darmkrebs</strong>. Mit dem Stuhltest alle<br />

zwei Jahre starben 6 von 1.000 Menschen<br />

an <strong>Darmkrebs</strong> und mit dem<br />

jährlichen Stuhltest nur noch 4 von<br />

1.000. Kurz: Der Stuhltest nützt 1-3<br />

von 1.000 Teilnehmern, weil sie nicht<br />

an <strong>Darmkrebs</strong> sterben.<br />

Mir ist die Darmspiegelung unangenehm. Genügt es zur <strong>Früherkennung</strong><br />

nicht, wenn ich einen Stuhltest mache?<br />

Wenn Sie genau wissen wollen, ob Sie Krebs haben oder nicht, bringt Ihnen<br />

der Stuhltest wenig. Denn zeigt der Test Blut an, folgt ohnehin eine Darmspiegelung,<br />

um dem Krebsverdacht nachzugehen. Wenn der Test kein Blut<br />

anzeigt, können Sie auch nicht völlig sicher sein, dass Ihr Darm gesund ist.<br />

Die Darmspiegelung ist zur Erkennung von Krebs zuverlässiger.<br />

Allerdings: Die Ergebnisse des Stuhltests<br />

können auch täuschen. Wenn er<br />

zum Beispiel kein Blut im Stuhl anzeigt,<br />

kann dennoch Krebs vorliegen. Unter<br />

Umständen könnten Sie dann über<br />

das Testergebnis beruhigt sein – aber<br />

trotzdem Krebs haben. Statistisch gesehen<br />

ergeht es 1 von 1.000 Menschen<br />

zwischen 40 und 59 Jahren so, die<br />

einen Stuhltest gemacht haben. In<br />

der Altersgruppe zwischen 60 und<br />

79 Jahren erhalten 10 von 1.000 Menschen<br />

ein falsches Ergebnis.<br />

Umgekehrt bedeutet der Befund „Blut<br />

im Stuhl“ eher selten, dass Sie auch<br />

tatsächlich Krebs haben. Das Untersuchungsergebnis<br />

„Blut im Stuhl“ rührt<br />

meistens von bestimmten Speisen her<br />

oder von einer Wunde im Darm. 900<br />

von 1.000 Menschen im Alter von 40<br />

bis 59 Jahren und 400 von 1.000 Personen<br />

zwischen 60 und 79 Jahren<br />

waren laut der Studienauswertung der<br />

Universität Hamburg gesund, obwohl<br />

der Stuhltest Blut anzeigte. 5


Genauigkeit des Stuhltests<br />

40- bis 59-Jährige<br />

999 Personen haben ein negatives<br />

Testergebnis und keinen <strong>Darmkrebs</strong><br />

900 Personen haben ein positives<br />

Testergebnis und keinen <strong>Darmkrebs</strong><br />

60- bis 79-Jährige<br />

990 Personen haben ein negatives<br />

Testergebnis und keinen <strong>Darmkrebs</strong><br />

600 Personen haben ein positives<br />

Testergebnis und keinen <strong>Darmkrebs</strong><br />

Richtiges Testergebnis Falsches Testergebnis<br />

Was Menschen oft fragen<br />

1 Person hat ein negatives<br />

Testergebnis und <strong>Darmkrebs</strong><br />

100 Personen haben ein positives<br />

Testergebnis und <strong>Darmkrebs</strong><br />

10 Personen haben ein negatives<br />

Testergebnis und <strong>Darmkrebs</strong><br />

400 Personen haben ein positives<br />

Testergebnis und <strong>Darmkrebs</strong><br />

Was bedeutet nach einer medizinischen Untersuchung „positiv“<br />

und „negativ“?<br />

Wenn der Test in den Ausscheidungen Blut anzeigt, nennt man das Ergebnis<br />

„positiv“, weil man etwas gefunden hat, wonach man gesucht hatte. Zeigt<br />

das Testbriefchen kein Blut im Stuhl an, nennt man das Ergebnis „negativ“,<br />

weil nicht gefunden wurde, wonach man gesucht hatte.<br />

Nach dem Test<br />

Wenn der Test kein Blut im Stuhl anzeigt,<br />

folgen auch keine weiteren Untersuchungen.<br />

Wenn der Test aber<br />

Blut anzeigt, rät Ihnen der Arzt zu einer<br />

Darmspiegelung. Denn so kann<br />

besser abgeklärt werden, woher das<br />

Blut stammt.<br />

19


Die Darmspiegelung<br />

Zur Darmspiegelung liegen Sie meistens<br />

auf Ihrer linken Seite mit angezogenen<br />

Knien auf einem Untersuchungstisch.<br />

In der Regel haben Sie zuvor ein Beruhigungs-<br />

oder Betäubungsmittel erhalten<br />

und einen Tag vor der Untersuchung<br />

ein Mittel, um den Darm ganz<br />

zu entleeren (s. Seite 22).<br />

Das Koloskop<br />

20<br />

Meistens sind ein Arzt und eine Arzthelferin<br />

anwesend. Der Arzt streicht<br />

etwas Vaseline oder ein anderes Mittel<br />

auf Ihren After, damit das Koloskop<br />

leichter in den Darm gleiten kann. Um<br />

den Darm zu „spiegeln“, also hinein-<br />

zusehen, schiebt nun der Arzt das<br />

Koloskop in Ihren Dickdarm und führt<br />

die Kamera am Kopf des Schlauchs<br />

langsam um ein paar Kurven herum<br />

bis ans Ende des Dickdarms.<br />

Das Koloskop ist ein 1,5 Meter langer elastischer Schlauch mit einem<br />

Führungsgriff. An der Schlauchspitze sitzen eine Kamera und ein<br />

(Mini-)Scheinwerfer. Die aufgenommenen Bilder kann der Arzt auf einem<br />

Monitor betrachten und archivieren. Durch den Schlauch wird auch Luft in<br />

den Darm geblasen, um das Gewebe auszudehnen, damit man es besser<br />

betrachten kann. Außerdem lassen sich kleine Instrumente durch den<br />

Schlauch schieben: eine Schere, eine Schlinge oder ein Netz, um abgeschnittene<br />

Polypen abzutransportieren.


Vielleicht müssen Sie sich zwischendurch<br />

auf den Rücken legen oder auf<br />

die andere Seite. Manchmal hilft der<br />

Arzt auch von außen nach und drückt<br />

das Koloskop mit der Hand in die<br />

richtige Richtung. Dann zieht er den<br />

Schlauch mit der Kamera langsam heraus,<br />

dabei kann er die vorbeigleitende<br />

Darmwand auf einem Monitor genau<br />

betrachten. Die Aufnahmen der<br />

Kamera werden gespeichert, damit<br />

man sie später noch einmal betrachten<br />

kann.<br />

Wenn der Arzt Polypen oder andere<br />

Adenome entdeckt, entfernt er sie mit<br />

der Schlinge und nimmt eine Probe,<br />

um sie zu untersuchen. Bei erfahrenen<br />

Ärzten dauert die Darmspiegelung<br />

20 bis 30 Minuten. Sie kann sich<br />

aber auch auf 45 Minuten ausdehnen,<br />

je nachdem, ob Polypen oder Adenome<br />

entfernt werden oder nicht.<br />

Wenn der Arzt nichts entdeckt hat, folgen<br />

keine weiteren Untersuchungen.<br />

Wenn der Arzt Polypen oder andere<br />

Geschwüre entdeckt und entfernt hat,<br />

werden sie im Labor untersucht.<br />

Was Menschen oft fragen<br />

Manchmal findet der Arzt auch Hämorrhoiden,<br />

Entzündungen oder Fettgeschwülste,<br />

die, falls nötig, behandelt<br />

werden können.<br />

Tut die Darmspiegelung weh?<br />

Manchmal kommen Schmerzen vor. Deshalb bietet Ihnen der Arzt eine Narkose<br />

an. Die Darmschleimhaut hat zwar keine Nerven und kann deshalb<br />

auch nicht wehtun. Aber weil bei der Untersuchung auch Luft in den Darm<br />

gepumpt wird, dehnt sich das Bauchfell. Während der Spiegelung können<br />

auch die Bänder, die den Darm im Bauchraum halten, gezerrt werden.<br />

Beides kann Schmerzen bereiten. Besonders bei Menschen mit vorausgegangenen<br />

Unterleibsoperationen kann es wegen der Narben im Körper<br />

leichter zu Schmerzen kommen. 6<br />

21


Vorbereitung auf die<br />

Darmspiegelung<br />

Vor der Untersuchung muss der Dickdarm<br />

von innen vollständig entleert<br />

werden. Deshalb gibt Ihnen der Arzt<br />

am Tag vor der Untersuchung ein<br />

starkes Abführmittel und zwei bis drei<br />

Liter Flüssigkeit zu trinken. Meistens<br />

untersucht der Arzt auch Ihr Blut. Er<br />

will damit sicherstellen, dass es nicht<br />

zu flüssig ist, sonst würden kleine<br />

Wunden nach einer Polypenentfernung<br />

schlecht verheilen.<br />

22<br />

Was Menschen oft fragen<br />

Kann ich nur nach einem Stuhltest zur<br />

<strong>Früherkennung</strong>sdarmspiegelung gehen?<br />

Nein, Sie müssen nicht eigens den Stuhltest machen, um zur Darmspiegelung<br />

zu gehen. Bei erblichem <strong>Darmkrebs</strong> oder Colitis ulcerosa, einer chronisch-entzündlichen<br />

Darmerkrankung, empfiehlt es sich, öfter eine Darmspiegelung<br />

machen zu lassen (s. Seite 12). Manchmal rät auch der Frauenarzt<br />

zu der Untersuchung. Sie können die Untersuchung auch im Rahmen<br />

eines „Check-ups“ in Anspruch nehmen, vorausgesetzt, Sie sind 55 Jahre<br />

alt oder älter.<br />

Sprechen Sie mit dem Arzt, der Sie<br />

untersucht, auch über Ihre Angst,<br />

wenn Sie vor der Untersuchung nervös<br />

sind. Besprechen Sie auch Fragen<br />

der Intimsphäre während der Untersuchung,<br />

wenn Ihnen die Darmspiegelung<br />

unangenehm und peinlich<br />

sein sollte. Auch wenn Sie Fragen zur<br />

Sauberkeit in der Praxis haben – sprechen<br />

Sie Ihren Arzt darauf an.<br />

Wenn Sie es wünschen, erhalten Sie<br />

direkt vor der Untersuchung ein Beruhigungs-<br />

oder Betäubungsmittel, um<br />

das Schmerzempfinden und die Nervosität<br />

zu dämpfen. Es gibt Wirkstoffe,<br />

die nur beruhigen, oder solche, die<br />

Sie wirklich betäuben. In diesem Fall<br />

muss ein zweiter Arzt bei der Untersuchung<br />

dabei sein. Beide Präparate<br />

haben den gleichen Effekt: Nach der<br />

Untersuchung erinnern Sie sich nicht<br />

mehr an sie.


Die Darmspiegelung selber ist für die allermeisten Menschen kein Problem,<br />

weil man sich wegen der Arzneimittel nicht mehr an die Untersuchungen<br />

erinnern kann. Studienauswertungen der Universität Hamburg zeigen: 750<br />

von 1.000 Untersuchten finden die Darmspiegelung nicht unangenehm oder<br />

beängstigend. Vor allem die Vorbereitungen und die Darmreinigung sind vielen<br />

Menschen unangenehm.<br />

Was bringt mir die<br />

Darmspiegelung?<br />

Grundsätzlich gilt die Darmspiegelung<br />

heute als beste Möglichkeit, <strong>Darmkrebs</strong><br />

zu entdecken. Ungefähr 950 von 1.000<br />

Erkrankungen können per Darmspiegelung<br />

entdeckt werden. Das schätzen<br />

Experten.<br />

Wenn während der Spiegelung bei<br />

Ihnen kein <strong>Darmkrebs</strong> gefunden wird,<br />

können Sie beruhigt sein. Laut einer<br />

Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums<br />

erkranken 74 von 100 Menschen<br />

nach einer <strong>Früherkennung</strong>sdarmspiegelung<br />

ohne Befund auch<br />

nicht im Laufe der nächsten 20 Jahre<br />

an <strong>Darmkrebs</strong>. 26 Menschen erkranken<br />

aber dennoch. 7<br />

Selbst wenn bei Ihnen ein Krebs entdeckt<br />

wird, stehen Ihre Chancen 50<br />

zu 50, dass Sie noch erfolgreich operiert<br />

werden können. So wurden bei<br />

1.000 Darmspiegelungen bei Menschen<br />

über 55 statistisch genau 8 Tumore<br />

entdeckt, 3 bis 4 von ihnen in<br />

einem Frühstadium. 8 Frühstadien können<br />

in der Regel erfolgreich operiert<br />

werden.<br />

Andererseits kann der Arzt auch Polypen<br />

und Adenome übersehen. Bei Interviews<br />

mit <strong>Darmkrebs</strong>patienten in<br />

Amerika hat man im Nachhinein festgestellt,<br />

dass hochgerechnet zwischen<br />

60 und 120 von 1.000 Betroffenen eine<br />

Darmspiegelung zur <strong>Früherkennung</strong><br />

gemacht hatten, bei der große Adenome<br />

aber nicht entdeckt wurden. 9<br />

Das kann verschiedene Gründe haben.<br />

Manchmal gelingt es nicht, den ganzen<br />

Dickdarm vor der Spiegelung zu säubern,<br />

um hineinzusehen. Bei durchschnittlich<br />

80 von 1.000 Menschen ist<br />

das so. Das hat eine Studie aus dem<br />

Jahr 2007 ergeben. 10<br />

Verletzungen<br />

Weil der Arzt nicht weiß, welche Adenome<br />

und Polypen zu einem Krebs<br />

werden, entfernt er alle, die er findet. 11<br />

Bei etwa 200 von 1.000 untersuchten<br />

Menschen werden Adenome entfernt –<br />

auch wenn die meisten nie zu einem<br />

Krebs geworden wären. 12<br />

Bei diesen kleinen Operationen treten<br />

manchmal Verletzungen auf: So könnte<br />

Ihr Darm bei der Untersuchung oder<br />

der Entfernung von Polypen verletzt<br />

werden. Es kann auch sein, dass Sie<br />

das Narkosemittel nicht gut vertragen<br />

und Kreislaufbeschwerden bekommen –<br />

manchmal noch Tage nach der Untersuchung.<br />

Manche Menschen haben<br />

durch die Medikamente Probleme mit<br />

Herz oder Atmung. Besonders älteren<br />

Menschen geht es so. Insgesamt treten<br />

solche Verletzungen oder andere<br />

Probleme bei 3 bis 4 von 1.000 untersuchten<br />

Menschen auf. 13<br />

23


24<br />

Was Menschen oft fragen<br />

Schützt die Darmspiegelung davor, an <strong>Darmkrebs</strong> zu sterben?<br />

Viele Berechnungen weisen darauf hin, dass die Darmspiegelung die Wahrscheinlichkeit<br />

senkt, an <strong>Darmkrebs</strong> zu sterben. Aber genau weiß man es<br />

nicht. Um diese Frage sicher zu beantworten, müsste man zwei Gruppen<br />

von Menschen miteinander vergleichen: eine, die regelmäßig zur Darm-<br />

spiegelung geht, und eine andere, die nie zur Darmspiegelung geht. Nach<br />

einigen Jahren könnte man dann ermitteln, wie viele Menschen aus welcher<br />

Gruppe krank geworden oder sogar an <strong>Darmkrebs</strong> gestorben sind. Erst<br />

dann ließen sich die Zahlen miteinander vergleichen. Eine solche Studie wird<br />

es aber wohl nie geben. Denn es ist ethisch unvertretbar, die Mitglieder der<br />

einen Gruppe davon abzuhalten, zur Darmspiegelung zu gehen. Die Frage,<br />

wie viele Menschen durch eine Darmspiegelung vor dem Tod durch <strong>Darmkrebs</strong><br />

bewahrt werden, wird wohl auch in Zukunft offenbleiben. Neueste<br />

Zahlen legen aber nahe, dass die Darmspiegelung den Tod durch Krebs in<br />

einem bestimmten Abschnitt des Darms senken kann. Und eine Nachberechnung<br />

von 1,8 Millionen Darmspiegelungen lässt darauf schließen, dass<br />

sie zwischen 2003 und 2010 wahrscheinlich 7.500 Menschen vor dem Tod<br />

durch <strong>Darmkrebs</strong> bewahren kann. 14<br />

Die vorgezogene Diagnose<br />

Manchmal entdeckt der Arzt bei der Darmspiegelung einen <strong>Darmkrebs</strong>, der<br />

sich als unheilbar herausstellt, ohne dass er sich von allein – zum Beispiel<br />

durch Schmerzen – bemerkbar gemacht hat. Der betroffene Mensch wird also<br />

ziemlich sicher an der Krankheit sterben. So eine „vorgezogene Diagnose“<br />

kann entweder sehr hilfreich für den Betroffenen sein oder aber sehr belastend.<br />

Vielleicht bleiben dem Kranken durch die nun frühere Behandlung<br />

Schmerzen erspart. Andererseits: Eine notwendig gewordene Operation kann<br />

den Darm verkürzen und zu unangenehmem Stuhlgang führen. Auch eine<br />

anschließende Chemotherapie kann die Lebensqualität sehr verschlechtern.<br />

Bei Männern führt die Operation manchmal zu Impotenz.<br />

Aber selbst die Diagnose „unheilbar“ kann falsch sein. Nach Expertenmeinung<br />

können 15 von 100 Patienten noch gut operiert werden und die Hälfte davon<br />

wird ganz geheilt.<br />

Allgemein lässt sich wohl nur sagen: Der vorgezogene Schritt vom gesunden<br />

Menschen zum Krebspatienten verändert Leben und Alltag der Betroffenen<br />

vollkommen. Es liegt dann an der Einschätzung des Einzelnen, welche<br />

Behandlungen oder Lebensumstände er als besonders belastend empfinden<br />

würde. Mancher würde sich an einen künstlichen Darmausgang gewöhnen<br />

können, ein anderer nicht. Manche vertragen eine Chemotherapie besser als<br />

andere. Für ältere Männer wäre Impotenz nach einer <strong>Darmkrebs</strong>-OP vielleicht<br />

ein geringeres Problem als für jüngere.


Nach der Darmspiegelung<br />

Nach der Untersuchung brauchen Sie<br />

Zeit, um sich zu erholen. Einige Stunden<br />

lang sind Sie wegen der Betäubungsmittel<br />

nicht verkehrstüchtig.<br />

Lassen Sie sich unbedingt von Freunden,<br />

Verwandten oder einem Taxi<br />

nach Hause fahren.<br />

Betäubungsmittel<br />

Manche Betäubungsmittel machen nach dem Aufwachen euphorisch. Das<br />

heißt, man ist nach dem Aufwachen sehr gut aufgelegt und traut sich zu viel<br />

zu. Aus diesem Grund ist es oft schwer, Menschen nach der Darmspiegelung<br />

das Autofahren auszureden. Deshalb: Wer eine Darmspiegelung hinter sich<br />

hat, soll sich unter keinen Umständen ans Steuer setzen!<br />

Wenn der Arzt aus Ihrem Darm Polypen<br />

oder Adenome entnommen hat,<br />

wird er dieses Gewebe unter dem Mikroskop<br />

untersuchen lassen. So lässt<br />

sich erkennen, ob vielleicht Krebs<br />

oder eine gefährliche Vorstufe von<br />

Krebs zu finden ist. Meistens ist das<br />

Gewebe aber harmlos. Dann folgen<br />

keine weiteren Untersuchungen. Aber<br />

manchmal findet sich auch <strong>Darmkrebs</strong>.<br />

In diesen Fällen wird das Gewebe<br />

weiter untersucht, um Ge-<br />

<strong>Früherkennung</strong> in Deutschland<br />

Nur wenige Deutsche gehen zur <strong>Früherkennung</strong>sdarmspiegelung. Im Jahr 2003<br />

waren es nach Angaben des Zentralinstituts der Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />

etwa 20 von 1.000. Das sind etwa 300.000 Menschen von den insgesamt<br />

über 22 Millionen, die berechtigt gewesen wären. Nach der Untersuchung sind<br />

aber viele sehr zufrieden und erleichtert, hat eine kleine Patientenbefragung ergeben.<br />

99 von 100 Patienten würden sich danach wieder einer solchen Untersuchung<br />

unterziehen und empfehlen sie als Vorsorgemaßnahme weiter. 16<br />

26<br />

naueres über den Tumor zu erfahren,<br />

zum Beispiel wie weit er fortgeschritten<br />

ist und ob es sich um einen besonders<br />

schnell wachsenden Tumor<br />

handelt oder nicht.<br />

Von den <strong>Früherkennung</strong>sdarmspiegelungen<br />

in Deutschland weiß man:<br />

Wenn Krebs entdeckt wurde, war er<br />

meistens noch in einem sehr frühen<br />

Stadium. 15 Entsprechend groß waren<br />

die Heilungschancen.


Einteilung von Tumoren nach Größe und Stadium<br />

Art und Ausdehnung eines Tumors ermitteln die Mediziner durch eine Gewebeuntersuchung.<br />

Das Ergebnis fassen sie im so genannten „Staging“ und<br />

„Grading“ zusammen.<br />

Das „Staging“ beschreibt das Stadium der Erkrankung, also wie weit der Krebs<br />

fortgeschritten ist. Die Mediziner unterscheiden hier meistens so genannte<br />

TNM-Stadien: T1–T4 = Ausdehnung des Tumors, N0–N3 = Befall von Lymphknoten<br />

und M0–M1 = Metastasenbildung. Je höher die Ziffer, desto weiter hat<br />

sich der Tumor ausgedehnt.<br />

Je nachdem, ob der Tumor schon ein zweites Mal aufgetreten ist oder ob er zum<br />

Beispiel unter dem Mikroskop untersucht wurde, werden der TNM-Klassifikation<br />

noch kleine Buchstaben hinzugefügt. Es gibt vier solche Buchstaben. Ein<br />

TNM-Staging könnte dann so aussehen: T2N0M1.<br />

Das „Grading“ beschreibt die Aggressivität oder „Malignität“ des Tumors,<br />

also wie bösartig die Tumorzellen sind, und zwar in vier Stufen: G1–4. Bei G1<br />

ähneln die Tumorzellen noch denen der Darmschleimhaut, sie sind also nicht<br />

so aggressiv, bei G4 unterscheiden sie sich stark von ihnen und sind sehr<br />

aggressiv. Nach einer Operation wird auch ermittelt, ob ein Resttumor („R“ für<br />

„Residualtumor“) im Körper zurückgeblieben ist. Die Ärzte unterscheiden hier<br />

zwischen R0–R2. R0 = kein Resttumor, R1 = Resttumor, der unter dem Mikroskop<br />

zu erkennen ist, und R2 = Resttumor, der auch mit dem bloßen Auge<br />

zu sehen ist.<br />

27


Wie finde ich den richtigen Arzt?<br />

Untersuchungen am Darm oder am<br />

After sind Untersuchungen in der „Tabuzone“.<br />

Viele Menschen empfinden<br />

den Darm, die Ausscheidungen und<br />

den After als „schmutzig“ und „eklig“,<br />

und sie schämen sich bei der Untersuchung<br />

„da unten“. Das gilt für den<br />

Stuhltest, bei dem mit Ausscheidungen<br />

hantiert wird, ebenso wie für die<br />

Darmspiegelung.<br />

Den Stuhltest können Sie in der Regel<br />

bei Ihrem Hausarzt abgeben und auch<br />

mit ihm das Ergebnis besprechen.<br />

Bei einer Darmspiegelung kennen Sie<br />

den Facharzt meistens nicht. Ein oft<br />

ganz unbekannter Mensch untersucht<br />

Ihren Darm und Ihren After. Deshalb<br />

ist es besonders wichtig, dass Sie<br />

einen guten Arzt, eine vertrauenswürdige<br />

Ärztin aussuchen. Aber wie?<br />

Zunächst: Alle Ärztinnen und Ärzte,<br />

die eine Darmspiegelung machen<br />

dürfen, sind von offizieller Seite dafür<br />

qualifiziert. Das heißt, sie haben den<br />

erforderlichen Facharzttitel, machen<br />

jährlich eine bestimmte Anzahl von<br />

Darmspiegelungen, haben eine vorgeschriebene<br />

Notfallausrüstung<br />

in der Praxis und lassen ihre Geräte<br />

regelmäßig auf Keimfreiheit prüfen.<br />

Vielen Menschen ist es unangenehm,<br />

den Arzt vor einer Darmspiegelung<br />

nach seinen Qualifikationen zu fragen.<br />

Falls Sie sich nicht trauen – manchmal<br />

hilft auch ein Blick ins Internet. Viele<br />

Praxen verfügen über eine Homepage,<br />

die über das Praxisteam und die angebotenen<br />

Untersuchungen Auskunft<br />

gibt. Aber erfahrungsgemäß sind viele<br />

Ärzte durchaus erfreut, wenn man sie<br />

nach ihren Qualifikationen fragt. Auch<br />

die Ärztekammer und Kassenärztlichen<br />

28<br />

Vereinigungen geben Auskunft. Sie<br />

dürfen aber keinen Arzt empfehlen<br />

oder von einem anderen abraten.<br />

Über die fachlichen Kenntnisse des<br />

Arztes hinaus ist es für Sie besonders<br />

wichtig, selber zu wissen, was Sie von<br />

dem untersuchenden Arzt erwarten:<br />

Soll es lieber ein Mann sein oder eine<br />

Frau? Wie alt soll er oder sie sein?<br />

Schauen Sie sich auch die Untersuchungsräume<br />

genau an. Kalte, zugige<br />

oder einfach ungemütliche Räume<br />

verunsichern viele Menschen.<br />

Sicher erhalten Sie auch Empfehlungen<br />

von Freunden oder von Ihrem Hausarzt.<br />

Sprechen Sie mit dem Arzt Ihrer<br />

Wahl. Gibt er Auskunft? Hat er Zeit?<br />

Erscheint er Ihnen vertrauenswürdig?<br />

Für manche Menschen ist es angenehm,<br />

zur Darmspiegelung ein<br />

eigenes Handtuch oder Badetuch<br />

zum Bedecken mitzubringen.<br />

Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an.


Was Menschen oft fragen<br />

Welcher Arzt darf eine Darmspiegelung machen?<br />

Wegen der Risiken dürfen in Deutschland nur besondere Fachärzte eine<br />

Darmspiegelung vornehmen:<br />

Internisten mit der Zusatzbezeichnung „Gastroenterologie“ sowie Fachärzte<br />

für Chirurgie mit der entsprechenden Weiterbildung.<br />

Für die Darmspiegelung ist ein geübter und erfahrener Arzt sehr wichtig.<br />

Bevor er überhaupt zugelassen wird, muss er im Laufe von zwei Jahren<br />

mindestens 200 Darmspiegelungen gemacht und 50 Mal Polypen entfernt<br />

haben. Alljährlich muss er 20 Darmspiegelungen gemacht haben und<br />

mindestens 10 Mal Polypen entfernt haben, um im nächsten Jahr wieder<br />

zur Darmspiegelung zugelassen zu werden. Außerdem muss er in seiner<br />

Praxis eine bestimmte Notfallausrüstung bereithalten.<br />

Auch Kinder und Jugendärzte mit entsprechender Zusatzbezeichnung<br />

beziehungsweise Kinderchirurgen mit entsprechender Weiterbildung dürfen<br />

Darmspiegelungen vornehmen. Für ihre Zulassung benötigen sie aber nur<br />

100 Darmspiegelungen.<br />

29


Andere Untersuchungsmöglichkeiten<br />

Abtasten<br />

Die Tastuntersuchung macht meistens<br />

der Hausarzt. Er tastet mit dem Zeige-<br />

finger nach Tumoren im Enddarm.<br />

Ungefähr 100 von 1.000 Darmtumoren<br />

wachsen in Reichweite des Fingers.<br />

Die Tastuntersuchung ist Teil der<br />

normalen Krebsfrüherkennung, die die<br />

Kassen im Rahmen des Check-ups ab<br />

dem 50. Lebensjahr bezahlen.<br />

„Kleine“ Darmspiegelung<br />

(Sigmoidoskopie)<br />

Sie funktioniert genauso wie die „große“<br />

Darmspiegelung. Aber sie wird mit<br />

einem kleineren Untersuchungsgerät<br />

gemacht und geht viel schneller. Sie<br />

brauchen keine Beruhigungsmittel<br />

einzunehmen und nur milde Abführmittel.<br />

Bei der Sigmoidoskopie betrachtet der<br />

Arzt nur die letzten 40 bis 60 Zentimeter<br />

des Darms.<br />

Test auf Zellen mit veränderten<br />

Genen im Stuhl<br />

<strong>Darmkrebs</strong> entsteht durch Genveränderungen<br />

in den Zellen der Darmschleimhaut.<br />

Auch solche Krebszellen<br />

werden genauso wie die gesunden<br />

Zellen täglich neu gebildet, und die<br />

alten werden abgestoßen und ausgeschieden.<br />

Gentests versuchen, sie im<br />

Stuhl nachzuweisen. Wahrscheinlich<br />

ist das eine gute Methode. Sie ist aber<br />

noch nicht ausgereift. Deshalb bezahlen<br />

die <strong>Krankenkasse</strong>n den Test in der<br />

Regel nicht, wenn er zur <strong>Früherkennung</strong><br />

eingesetzt wird.<br />

30<br />

Röntgenuntersuchung mit<br />

Kontrastmittel<br />

Für die Untersuchung muss der Darm,<br />

wie bei der Darmspiegelung, zunächst<br />

mit einem Abführmittel gereinigt werden.<br />

Dann wird ein Kontrastmittel durch<br />

den After in den Darm gespritzt. Es<br />

legt sich auf die Darmwände und kann<br />

von einem Röntgengerät besonders<br />

gut erkannt werden. Man kann durch<br />

das Röntgen auch Stellen einsehen,<br />

die eine Darmspiegelung nicht erreicht.<br />

Aber dieser so genannte „Kontrasteinlauf“<br />

ist nicht genau genug, um kleinere<br />

Veränderungen, kleinere Polypen oder<br />

Adenome zu entdecken. Sollten<br />

Veränderungen entdeckt werden, so<br />

wird meistens eine Darmspiegelung<br />

empfohlen, um Gewissheit über die<br />

Gesundheit des Darms zu erhalten.<br />

Virtuelle Darmspiegelung<br />

Hochleistungsröntgengeräte können<br />

Scheibe für Scheibe des Körpers<br />

elektronisch abfotografieren und auf<br />

einem Bildschirm darstellen. Ein<br />

Computer errechnet aus den vielen<br />

Scheiben sogar ein dreidimensionales<br />

Bild. Größere Polypen und Tumore<br />

können so im Darm entdeckt werden.<br />

Entzündliche Veränderungen der<br />

Darmschleimhaut und kleinere Polypen<br />

können jedoch nicht so zuverlässig<br />

erkannt werden. Die Vorbereitung für<br />

diesen Test ist genauso wie für die<br />

normale Darmspiegelung. Die Betäu-<br />

bung entfällt natürlich.


Die Kapselendoskopie<br />

Die Kapselendoskopie ist eine<br />

Untersuchung des Dickdarms mithilfe<br />

einer zwei Zentimeter langen Kapsel,<br />

die geschluckt wird und dann durch<br />

den Verdauungstrakt wandert. In der<br />

Kapsel befindet sich eine kleine Kamera<br />

samt Lichtquelle und Funkvorrichtung.<br />

Im Laufe der sieben bis acht Stunden<br />

dauernden Wanderung funkt die Kapsel<br />

tausende von Fotos „nach draußen“.<br />

Auch bei dieser Untersuchung muss<br />

der Darm vorher gesäubert werden.<br />

Zurzeit wird untersucht, welchen<br />

Nutzen diese Untersuchung im Vergleich<br />

zur Darmspiegelung hat.<br />

Was zahlen die Kassen?<br />

Abgesehen von der Tastuntersuchung<br />

bezahlen die <strong>Krankenkasse</strong>n die<br />

anderen Untersuchungsmethoden zur<br />

Krebsfrüherkennung nicht automatisch.<br />

Sie zahlen sie nur dann, wenn Ihr Arzt<br />

diese Untersuchungen für medizinisch<br />

notwendig hält, zum Beispiel wenn Sie<br />

bereits Beschwerden haben.<br />

31


Wie soll ich mich<br />

entscheiden?


Eine persönliche Entscheidung<br />

Die Entscheidung für oder gegen die<br />

<strong>Früherkennung</strong> ist Ihre ganz persönliche<br />

Sache. Darum ist wichtig: Jede<br />

Entscheidung hat ihr Recht. Auch die<br />

Wissenschaftler vertreten manchmal<br />

unterschiedliche Meinungen. Beraten<br />

Sie sich mit Hausarzt, Familienmitgliedern<br />

und Freunden. Nehmen Sie sich<br />

Zeit und entscheiden Sie dann ganz<br />

bewusst.<br />

„Die Statistiken sagen nichts über<br />

mich persönlich“<br />

Für die meisten Menschen sind Statistiken<br />

sehr ungewohnt. Die Zahlen fassen<br />

zusammen, wie es vielen anderen<br />

Menschen unter bestimmten Bedingungen<br />

ergangen ist – ob sie krank<br />

wurden oder gesund blieben, ob sie<br />

erfolgreich behandelt wurden oder<br />

nicht oder ob sie bei einer Darmspiegelung<br />

vielleicht verletzt wurden. Statistiken<br />

zeigen aber nicht, wie es genau<br />

Ihnen ergehen würde. Verschiedene<br />

Menschen interpretieren Zahlen<br />

auch unterschiedlich. Für manche sind<br />

Verletzungen bei 3 von 1.000 Untersuchten<br />

viel. Andere finden dieses<br />

Verhältnis für sich eher ungefährlich.<br />

Machen Sie sich in Ruhe ein Bild und<br />

überlegen Sie, was Sie wollen.<br />

„Ich habe Angst vor der<br />

Darmspiegelung“<br />

Das geht sehr vielen Menschen so.<br />

Lassen Sie sich bei Ihrer Entscheidung<br />

nicht von Ihrer Angst leiten – aber auch<br />

nicht von Ihrer Sorglosigkeit. Bedenken<br />

Sie beides: Ihre persönliche Situation<br />

und die Anhaltspunkte der Statistiken.<br />

Erfahrungsgemäß wird die Nervosität<br />

bei einer Darmspiegelung wohl<br />

nie ganz verschwinden. Erwarten Sie<br />

also nicht unbedingt, dass Sie vollkommen<br />

entspannt in die Untersuchung<br />

gehen müssten. Ängstlichkeit<br />

ist erlaubt und normal, und sie verwundert<br />

niemanden – auch nicht Ihren<br />

Arzt. Sprechen Sie ihn auf Ihre Nervosität<br />

an, ein guter Arzt wird Ihnen die<br />

Untersuchung genau erklären, weil er<br />

weiß: Information beruhigt.<br />

33


34<br />

Die Motive, sich für oder gegen die <strong>Darmkrebs</strong>früherkennung<br />

zu entscheiden, können ganz<br />

verschieden sein:<br />

„Hört sich wahrscheinlich lächerlich an, aber ich krieg<br />

das nicht hin, es einfach so machen zu lassen. Die<br />

Angst davor ist wirklich riesengroß.“ Herbert<br />

„Meine Großmutter ist an <strong>Darmkrebs</strong> gestorben. Zuerst<br />

hatte sie nur ein bisschen Schmerzen unter den<br />

Rippen und bald darauf war sie tot. Das war schlimm.<br />

Ich gehe lieber zur <strong>Früherkennung</strong>, bevor es mir genauso<br />

geht.“ Lars<br />

„Ich habe gehört, dass diese Darmreinigungsmittel<br />

echt eklig sind. Eine Spiegelung würde ich nur machen,<br />

wenn es gar nicht anders geht.“ Irmgard<br />

„Eine Darmspiegelung ist viel weniger schlimm als eine<br />

Magenspiegelung. Beim letzten Mal habe ich mir<br />

nicht einmal eine Spritze geben lassen. Die Untersuchung<br />

kitzelt nur ein bisschen.“ Waltraud<br />

„In unserer Familie gibt es keinen Krebs. Ich glaube<br />

nicht, dass ausgerechnet ich krank werde.“ Sven<br />

„Ich weiß nicht, was richtig wäre. Überall lese ich:<br />

Mach eine Darmspiegelung. Das geht mir, ehrlich gesagt,<br />

langsam auf die Nerven!“ Hanne<br />

„Ich will lange leben und alt werden. Deshalb gehe<br />

ich zur <strong>Früherkennung</strong>.“ Dorothee<br />

„Mir ist die Darmspiegelung peinlich, vor allem, wenn<br />

sie ein junger Arzt macht.“ Hermine<br />

„Ich habe mich da würdig behandelt gefühlt. Die<br />

Untersuchung war für mich kein Problem.“ Eva


Zum Beispiel<br />

Sie sind ein 61 Jahre alter Mann und – soweit Sie wissen – von robuster<br />

Gesundheit. In Ihrer Familie hatte bisher niemand <strong>Darmkrebs</strong>. Aber ein<br />

Bekannter von Ihnen hat vor drei Jahren eine <strong>Darmkrebs</strong>operation gehabt.<br />

Seither sind Sie besorgt und denken über eine <strong>Früherkennung</strong>suntersuchung<br />

nach.<br />

Sie wissen, dass statistisch gesehen ungefähr 215 Männer von 100.000 Ihres<br />

Alters an <strong>Darmkrebs</strong> erkranken. Ein <strong>Früherkennung</strong>sstuhltest könnte Sie beruhigen,<br />

denn wahrscheinlich wird kein Blut im Stuhl gefunden werden. Und wenn<br />

doch, dann rührt es meistens nicht von einem <strong>Darmkrebs</strong> her. Allerdings<br />

würden Sie sich dann wohl zur Abklärung einer Darmspiegelung unterziehen,<br />

auch wenn sie Ihnen unangenehm ist und Sie ja eigentlich nur einen Stuhltest<br />

machen wollten.<br />

Oder Sie entscheiden sich gleich für eine Darmspiegelung. Sie gilt als die<br />

beste Möglichkeit der <strong>Früherkennung</strong>. Anders als bei dem Stuhltest gibt es<br />

hier einige Risiken, zum Beispiel die Verletzung des Darms. Aber Sie wissen:<br />

In den Händen erfahrener Ärzte sind solche Risiken gering. Ihr Hausarzt hat<br />

Ihnen einen Kollegen empfohlen. Sie machen sich also keine Sorgen. Schmerzen<br />

sind durch eine Betäubung vermeidbar.<br />

Falls bei der Spiegelung nichts gefunden wird, dürfen Sie ziemlich sicher sein,<br />

in absehbarer Zeit nicht zu erkranken. Wenn der Arzt Adenome findet, wird er<br />

sie entfernen und untersuchen. Je nach Ergebnis müssten Sie sich auf weitere<br />

Untersuchungen einstellen. Sollten Sie zu den 215 von 100.000 Männern Ihres<br />

Alters gehören, die <strong>Darmkrebs</strong> haben, würde eine Spiegelung die Krankheit<br />

ziemlich sicher entdecken. In diesem Falle folgen meistens OP, Chemotherapie<br />

und Rehabilitation.<br />

Allerdings würde eine Darmspiegelung Sie nicht zu 100 Prozent vor dem Ausbruch<br />

der Krankheit schützen, unter anderem deshalb, weil manche Tumore<br />

übersehen werden. Ob die Spiegelung Sie tatsächlich vor dem Tod durch<br />

<strong>Darmkrebs</strong> schützt, ist umstritten. Schließlich könnte sogar ein unheilbarer<br />

Tumor entdeckt werden und Sie würden am Ende Ihres Lebens frühzeitig in<br />

ein anstrengendes Behandlungsprogramm eingebunden werden.<br />

Wie entscheiden Sie?<br />

35


36<br />

Erfahrungsberichte


Leben mit <strong>Darmkrebs</strong> –<br />

zwei Erfahrungsberichte<br />

„Ich lasse mich nie unterkriegen“<br />

„Vor zehn Jahren wurde ich am <strong>Darmkrebs</strong><br />

operiert. Da war ich 59 Jahre alt.<br />

Der Tumor war schon ziemlich groß,<br />

als er entdeckt wurde, ungefähr drei<br />

Zentimeter im Durchmesser. Er wurde<br />

erst entdeckt, als ich wegen einer<br />

Unterleibsoperation im Krankenhaus<br />

lag. Die Entdeckung war Glücksache,<br />

würde ich sagen. Dabei hatte ich<br />

vorher mehrere Darmspiegelungen<br />

gemacht – nichts wurde gefunden.<br />

Die Zeit im Krankenhaus war hart. Vor<br />

allem das halbe Jahr Chemotherapie,<br />

das dann folgte. Aber ich lasse mich<br />

nie unterkriegen, ich bin einfach so.<br />

Ich weiß aber auch, dass Menschen<br />

an dem Punkt verschieden sind.<br />

Während der Chemotherapie habe ich<br />

mich immer gepflegt, schick angezogen<br />

und mir eine Perücke gekauft,<br />

wegen der ausgefallenen Haare. Das<br />

A und O in so einer Situation, wenn man<br />

Krebs bekommt, sind ein guter Mann,<br />

eine gute Familie und gute Freunde.<br />

Die habe ich alle, Gott sei Dank. Ich<br />

habe dann, nach der Chemo, von<br />

einem Tag auf den anderen gelebt, mir<br />

Ziele gesetzt, die ich noch erreichen<br />

will, oder Ereignisse angestrebt, die<br />

ich noch erleben will. Zum Beispiel die<br />

Konfirmation meines Enkels. Heute<br />

ist er schon ein junger Mann. Jetzt<br />

sage ich zu meinen Kindern, sie sollen<br />

zur Darmspiegelung gehen. Aber sie<br />

wollen nicht. Wenn ich manchmal<br />

Sodbrennen bekomme oder aufstoßen<br />

muss, werde ich immer noch nervös.<br />

Aber auch daran habe ich mich<br />

gewöhnt. Mir geht es heute gut.“<br />

Ulla, 69<br />

37


„Ich habe meine Zeit gehabt“<br />

„Eigentlich bin ich nicht wirklich überrascht,<br />

dass ich Krebs gekriegt habe.<br />

In unserer Familie gibt es fast niemanden,<br />

der keinen Krebs hat. Bei<br />

mir ging das so: Bei einer Untersuchung<br />

beim Urologen wurde bei mir<br />

Blut im Stuhl festgestellt. Dann habe<br />

ich eine Darmspiegelung gemacht.<br />

Danach hat der Arzt gesagt: ‚Melden<br />

Sie sich schnell im Krankenhaus an!‘<br />

Zwei Tumore hat er zwar während der<br />

Darmspiegelung schon rausschneiden<br />

können. Aber zwei andere Tumore<br />

musste ich im Krankenhaus operieren<br />

lassen. Das war 2002. Eine Chemotherapie<br />

brauchte ich glücklicherweise<br />

nicht. Aber ich weiß: Das war ein Ausnahmefall.<br />

38<br />

Nach der OP musste ich ziemlich oft<br />

zur Darmspiegelung. Dann nur noch<br />

zwei Mal im Jahr. Eigentlich macht mir<br />

die Untersuchung nicht viel aus. Aber<br />

es hat eine Zeit gedauert, bis der Arzt<br />

das richtige Darmreinigungsmittel für<br />

mich gefunden hat. Mit den ersten<br />

Mitteln ging es mir am Vorabend der<br />

Untersuchung schon mal richtig<br />

schlecht. Jetzt habe ich damit keine<br />

Probleme mehr.<br />

Ich habe dann meine Ernährung ziemlich<br />

umgestellt, meine Frau kocht jetzt<br />

anderes Essen, mit weniger Fett. Das<br />

tut mir gut. Vor allem esse ich viel weniger.<br />

Seit der Operation ist meine Männlichkeit<br />

weg. Was soll ich sagen? Ich bin<br />

73. Ich habe meine Zeit gehabt. Heute<br />

geht es mir recht gut. Seit 2007 habe<br />

ich Ruhe vor der Darmspiegelung. “<br />

Kurt, 73


Und wie entscheiden Sie?<br />

Wir haben versucht, Sie durch umfassende<br />

und leicht verständliche<br />

Informationen bei Ihrer Entscheidung<br />

für oder gegen die Teilnahme an der<br />

<strong>Darmkrebs</strong>vorsorge zu unterstützen.<br />

Sollten Sie unsicher sein, wie Sie mit<br />

dem Thema <strong>Früherkennung</strong>suntersuchung<br />

umgehen sollen, kann es<br />

nützlich sein, sich folgende Fragen zu<br />

beantworten:<br />

• Welche neuen Informationen habe<br />

ich bekommen?<br />

• Hat die <strong>Broschüre</strong> meine Einstellung<br />

zur <strong>Darmkrebs</strong>früherkennung<br />

verändert?<br />

• Sind noch Fragen offengeblieben?<br />

Die Adressenliste im folgenden Kapitel<br />

nennt Ihnen eine Reihe von Anlaufstellen.<br />

Dort können Sie sich informieren<br />

und beraten lassen.<br />

Nutzen Sie für medizinische Fragen<br />

gerne auch das TK-Ärztezentrum.<br />

Hier sind rund 100 Fachärzte für Ihre<br />

Fragen zur Gesundheit telefonisch<br />

erreichbar. 24 Stunden täglich an 365<br />

Tagen im Jahr: Tel. 01802 - 64 85 64<br />

(ab 6 Cent pro Gespräch aus dem<br />

deutschen Festnetz, mobil eventuell<br />

abweichend).<br />

39


Adressen<br />

Deutscher Krebsinformationsdienst<br />

Info-Telefon: 0800 - 420 30 40<br />

www.krebsinformationsdienst.de<br />

Robert Koch-Institut<br />

Nordufer 20<br />

13353 Berlin<br />

Tel. 030 - 187 54-0<br />

Fax 030 - 187 54-23 28<br />

www.rki.de<br />

Deutsche Krebsgesellschaft e. V.<br />

TiergartenTower<br />

Straße des 17. Juni 106–108<br />

10623 Berlin<br />

Tel. 030 - 322 93 29 0<br />

Fax 030 - 322 93 29 66<br />

www.krebsgesellschaft.de<br />

Deutsche Krebshilfe e. V.<br />

Buschstraße 32<br />

53113 Bonn<br />

Tel. 0228 - 729 90–0<br />

Fax 0228 - 729 90–11<br />

www.krebshilfe.de<br />

www.gesundheitsinformation.de<br />

Informationsplattform des Instituts für<br />

Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen<br />

(IQWiG).<br />

www.patientenleitlinien.de<br />

Gut verständliche medizinische Informationen<br />

der Universität Witten/Herdecke.<br />

Die Inhalte sind evidenzbasiert,<br />

das heißt, sie wurden anhand von wissenschaftlichen<br />

Studien entwickelt.<br />

40


Erklärung medizinischer Fachbegriffe<br />

Adenom<br />

Vergrößerter Polyp mit veränderter<br />

Zellstruktur, aber meistens harmlos.<br />

Adenome können zu Dickdarmkrebs<br />

heranwachsen.<br />

Colitis ulcerosa<br />

Chronisch-entzündliche Erkrankung<br />

des Dickdarms (Kolon).<br />

Familiäre adenomatöse Polyposis<br />

(FAP)<br />

Hunderte bis tausende adenomatöse<br />

Polypen im Dickdarm (ausgehend von<br />

den Drüsen der Darmschleimhaut).<br />

Adenomatöse Polypen sind gutartige<br />

Geschwülste, die aber – vor allem im<br />

Fall von größeren Polypen – in bösartige<br />

Tumore übergehen können.<br />

Kolon<br />

Dickdarm.<br />

Koloskop<br />

Beweglicher Schlauch mit einer<br />

Kamera und einigen kleinen Werkzeugen<br />

(Schlinge oder Zange) an der<br />

Spitze, der in den Dickdarm eingeführt<br />

werden kann, um ihn zu untersuchen.<br />

Koloskopie<br />

Dickdarm-„Spiegelung“. Der Darm<br />

wird mit einem Koloskop von innen<br />

betrachtet.<br />

Lynch-Syndrom (HNPCC)<br />

Erbliche Form von <strong>Darmkrebs</strong> ohne<br />

Auftreten von vielen Polypen im Darm.<br />

Der Fachbegriff lautet hereditäres nonpolypöses<br />

Kolonkarzinom (HNPCC).<br />

Metastasen<br />

Tochtergeschwülste des Tumors in<br />

anderen Organen.<br />

Morbus Crohn<br />

Eine chronische Darmentzündung, die<br />

alle Abschnitte des Verdauungstraktes<br />

– vom Mund über die Speiseröhre<br />

bis zum Enddarm – betreffen kann.<br />

Am häufigsten kommt die Entzündung<br />

jedoch im letzten Dünndarmabschnitt<br />

(Ileum) und/oder im Anfangsbereich<br />

des Dickdarms (Kolon) vor.<br />

Okkultes Blut<br />

„Verborgenes“ Blut, das im Stuhl mit<br />

dem bloßen Auge nicht zu erkennen ist.<br />

Polyp<br />

Zellhaufen im Dickdarm, meistens<br />

harmlos.<br />

Sigmoidoskopie<br />

Spiegelung der letzten 60 Zentimeter<br />

des Dickdarms kurz hinter dem After.<br />

Stuhl<br />

Ausscheidung des Dickdarms, Kot.<br />

Tumor<br />

Geschwür, es kann gutartig oder<br />

bösartig sein.<br />

41


Literaturangaben<br />

1) Hynam KA, Hart AR, Gay SP, Inglis<br />

A, Wicks ACB, Mayberry JF (1995):<br />

Screening for colorectal cancer: results<br />

for refusal of faecal occult blood<br />

testing in a general practice in England,<br />

in: Journal of Epidemiology and<br />

Community Health, 49: 84–86. Vgl.<br />

Montano DE, Selby JV, Somkin CP,<br />

Bhat A, Nadel M (2005): Acceptance<br />

of flexible sigmoidoscopy screening<br />

for colorectal cancer, in: Cancer Detect<br />

Prev 2004; 28 (1): 43–51.<br />

2) Eide TJ: Risk of colorectal cancer in<br />

adomena-bearing individuals within a<br />

defined population. Int Cancer 1986;<br />

38: 173–6.<br />

3) Cho E et al.: Alcohol intake and colorectal<br />

cancer: A pooled analysis of<br />

8 cohort studies. Ann Intern Med 2004;<br />

140: 603–613. Diet and cancer report,<br />

World Cancer Research Found 2007.<br />

4) Mandel JS et al.: Reducing mortality<br />

from colorectal cancer by screening<br />

for fecal occult blood. Minnesota Colon<br />

Cancer Control Study. N Engl J<br />

Med 1993; 328: 1365–1371.<br />

5) Alle Angaben s. Steckelberg A,<br />

Mühlhauser I, www.gesundheit.unihamburg.de.<br />

6) Park DI et al.: Factors affecting abdominal<br />

pain during colonoscopy. In:<br />

Eur J Gastroenterol Hepatol. 2007<br />

Aug; 19 (8): 695-699.<br />

7) Brenner H, Chang-Claude J, Seiler<br />

CM, Stürmer T, Hoffmeister M: Does a<br />

negative screening colonoscopy ever<br />

need to be repeated? Gut 2006; 55:<br />

1145–1150.<br />

42<br />

8) Sieg A und Theilmeier A: Ergebnisse<br />

der Vorsorge-Koloskopie 2005.<br />

Deutsche Medizinische Wochenschrift<br />

2006; 131 (8): 379–383. Vgl.: Zentralinstitut<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung:<br />

Wissenschaftliches Begleitprogramm<br />

zur <strong>Früherkennung</strong>skoloskopie<br />

11/2008.<br />

9) Screening and Surveillance for the<br />

Early Detection of Colorectal Cancer<br />

and Adenomatous Polyps, 2008: A<br />

Joint Guideline from the American<br />

Cancer Society, the US Multi-Society<br />

Task Force on Colorectal Cancer, and<br />

the American College of Radiology.<br />

Levin B, MD, Lieberman DA et al.<br />

Publikation vor dem Druck:<br />

http://caonline.amcancersoc.org/cgi/<br />

content/full/CA.2007.0018v1<br />

Und: Schoppmeyer K, Spieker H,<br />

Mössner J: Vorsorgeverhalten von Patienten<br />

mit kolorektalem Karzinom in<br />

der Region Leipzig, in: Deutsches<br />

Ärzteblatt, Int 2009; 106 (12): 195–201.<br />

10) Mansmann et al. sowie Hemant A<br />

Sha et al.: Factors Associated with incomplete<br />

Colonoscopy: A populationbased<br />

study. Gastroenterology 2007;<br />

132: 2297–2303.<br />

11) Schoppmeyer K, Spieker H,<br />

Mössner J: Vorsorgeverhalten von<br />

Patienten mit kolorektalem Karzinom<br />

in der Region Leipzig, in: Deutsches<br />

Ärzteblatt, Int 2009; 106 (12): 195–<br />

201, S. 198. Vgl.: Eide TJ: Risk of colorectal<br />

cancer in adomena-bearing<br />

individuals within a defined population.<br />

Int Cancer 1986; 38: 173–6.


12) Eide TJ: Risk of colorectal cancer<br />

in adomena-bearing individuals within<br />

a defined population. Int Cancer<br />

1986; 38: 173–6.<br />

13) Bowles CJA, Leicester R, Romaya<br />

C, Swarbrick E, Williams CB, Epstein<br />

O: A prospective study of colonoscopy<br />

practice in the UK today: are we<br />

adequately prepared for national colorectal<br />

cancer. Vgl. Brenner/Altenhofen,<br />

ZI, Wissenschaftliche Begleitung<br />

der <strong>Früherkennung</strong>skoloskopie in<br />

Deutschland 2003–2005. www.kbv.<br />

de//11698.html.<br />

14) Nancy N Baxter, MD, PhD; Meredith<br />

A Goldwasser, et al. Association<br />

of Colonoscopy and Death From Colorectal<br />

Cancer: A Population-Based<br />

Case-Control Study. Annals of Internal<br />

Medicine, Volume 150 Number 1, 1–9.<br />

Vgl.: Hermann Brenner, Michael Hoffmeister,<br />

Gerhard Brenner, Lutz Altenhofen,<br />

Ulrike Haug: Expected reduction<br />

of colorectal cancer incidence<br />

within 8 years after introduction of the<br />

German screening colonoscopy programme:<br />

Estimates based on<br />

1,875,708 screening colonoscopies.<br />

European Journal of Cancer (2009),<br />

DOI: 10.1016/j.ejca.2009.02.017.<br />

15) Altenhofen L, Brenner G:<br />

Ergebnisse der Evaluation zur <strong>Früherkennung</strong>skoloskopie<br />

in Deutschland<br />

2003–2005, Dt. Ärzteblatt 2004,<br />

101/50.<br />

16) Hüppe D et al.: Patientenzufriedenheit<br />

und Akzeptanz der Vorsorgekoloskopie:<br />

eine Patientenbefragung.<br />

In: Prävention und Rehabilitation, Jg.<br />

17, Nr. 17, 1/2005, S. 28–30.<br />

43


Wir sind gern für Sie da<br />

Haben Sie Fragen zu Ihrer Krankenversicherung bei der TK?<br />

Das TK-ServiceTeam erreichen Sie 24 Stunden täglich<br />

an 365 Tagen im Jahr unter<br />

Tel. 0800 - 285 85 85<br />

(gebührenfrei innerhalb Deutschlands)<br />

TK-ÄrzteZentrum<br />

Im TK-ÄrzteZentrum sind rund 100 Fachärzte für Ihre<br />

allgemeinen Fragen zur Gesundheit am Telefon:<br />

Tel. 040 - 85 50 60 60 60<br />

365 Tage im Jahr, 24 Stunden täglich<br />

TK-TerminService<br />

Auf Wunsch sucht der TK-TerminService für Sie einen geeigneten<br />

Haus- oder Facharzt und vereinbart direkt einen Termin für Sie.<br />

Tel. 0800 - 285 85 80 00<br />

Mo. bis Fr. von 7 bis 22 Uhr (gebührenfrei innerhalb Deutschlands)<br />

Internet<br />

Auf unserer Website bieten wir Ihnen ausführliche Informationen<br />

sowie exklusive Services rund um Krankenversicherung,<br />

Gesundheit und Fitness:<br />

www.tk-online.de<br />

E-Mail<br />

Selbstverständlich können Sie Ihre Anfragen auch<br />

per E-Mail an uns richten. Schreiben Sie bitte an:<br />

service@tk-online.de<br />

10.4/036 3/2010

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!