ceo - PwC
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Netzwerke: Wie sie die Wirtschaft bereichern.<br />
Die vernetzte Zusammenarbeit gewinnt in einer globalisierten Welt an Bedeutung<br />
und wird zum Erfolgsfaktor. Unternehmen sollten ihren Mitarbeitenden intern<br />
und extern Freiräume geben – und sie darin unterstützen, Netzwerker zu werden.<br />
markus.neuhaus@ch.pwc.com<br />
«Compete & Collaborate» lautet der Titel<br />
des elften globalen «CEO Survey» von<br />
PricewaterhouseCoopers. 1150 Führungskräfte<br />
aus 50 Ländern gaben Auskunft auf<br />
die Frage «What is success in a connected<br />
world?». Sie beschreiben ihr Geschäftsumfeld<br />
und wie Unternehmen in einer vernetzten<br />
Welt operieren. Beim Lesen der Studie<br />
(zu bestellen auf Seite 35) sind mir zwei<br />
Kernaussagen und die Diskrepanz zwischen<br />
den beiden aufgefallen: Einerseits glaubt<br />
über die Hälfte aller befragten CEO, dass<br />
«collaborative networks» künftig prägend<br />
sein werden für die Art und Weise, wie<br />
Unternehmen arbeiten, andererseits verfügen<br />
die meisten Unternehmen (noch) nicht<br />
über einen systematischen Ansatz, Netzwerke<br />
gezielt zu entwickeln und zu nutzen.<br />
Mit anderen Worten: Für die befragten<br />
Führungskräfte ist die steigende Bedeutung<br />
von Netzwerken zwar unbestritten, aber<br />
die Frage nach der richtigen Reaktion noch<br />
offen.<br />
Vernetzung – weder Mode noch Muss<br />
Bei der Vernetzung handelt es sich nicht<br />
um eine neue Management-Mode, sondern<br />
um ein Instrument, das an Bedeutung<br />
gewinnt, einen Führungsansatz, der zum<br />
Globalisierung<br />
Wettbewerb<br />
Unternehmenskultur<br />
Dr. Markus R. Neuhaus, CEO Schweiz<br />
und Eurofirms Senior Partner<br />
strategischen Erfolgsfaktor wird. Die<br />
Frage, ob wir künftig Netzwerke in unseren<br />
geschäftlichen Alltag integrieren wollen,<br />
stellt sich gar nicht, denn die zunehmende<br />
Vernetzung ist eine Tatsache, wie die<br />
Globalisierung oder schlechtes Wetter.<br />
Wir entscheiden nicht, ob, sondern wie wir<br />
damit umgehen. Beim Wetter ist das<br />
verhältnismässig einfach: Wenn es regnet,<br />
nehmen wir einen Schirm. Aber was<br />
«nimmt» der Manager, wenn sich die Wirtschaft<br />
zunehmend global vernetzt? Die<br />
Antwort fällt deshalb nicht leicht, weil es<br />
sich bei Globalisierung und Vernetzung<br />
letztlich um abstrakte Begriffe, Zusammenfassungen<br />
von unterschiedlichsten politischen,<br />
gesellschaftlichen, technologischen<br />
und wirtschaftlichen Entwicklungen handelt.<br />
Wir beobachten eine verstärkte multilaterale<br />
Zusammenarbeit, explodierte Kommunikationsmöglichkeiten<br />
bei implodierenden<br />
Kosten, die Vereinheitlichung der internationalen<br />
Rechnungslegungsstandards, die<br />
Zunahme der globalen Warenströme und<br />
viele andere solcher Phänomene und<br />
nennen sie «Globalisierung» oder «Vernetzung».<br />
Grenzen fallen weg, Kapital, Arbeit,<br />
Güter, Dienstleistungen, Information und<br />
dergleichen werden mobiler und nutzen<br />
extensiv alle Möglichkeiten, neue Verbindungen<br />
einzugehen. Die globale Vernetzung<br />
nimmt zu.<br />
Die Vernetzung der Wirtschaft als Ganzes<br />
erklärt erst teilweise, weshalb Netzwerke<br />
auch ein prägendes Organisationsprinzip<br />
der Zukunft sein sollen. Es ist jedoch offen-<br />
sichtlich, dass in einer globalisierten und<br />
vernetzten Welt die Anzahl der Herausforderungen<br />
steigt, die nicht mehr von einzelnen<br />
Organisationen, sondern nur noch im<br />
Verbund bewältigt werden können. Nehmen<br />
wir zum Beispiel den Klimawandel. So<br />
bedeutend und begrüssenswert die<br />
Anstrengungen einzelner Menschen und<br />
Unternehmen auch sind, ohne vereinte<br />
Kräfte wird diese Herausforderung nicht zu<br />
meistern sein. Im bereits erwähnten «Global<br />
CEO Survey» waren gut 80 Prozent der<br />
Führungskräfte der Auffassung, dass Regierungen<br />
die Führung bei der Bewältigung der<br />
Umweltproblematik übernehmen sollten.<br />
Das ist bemerkenswert. Die Befragten sind<br />
sonst nicht dafür bekannt, nach staatlicher<br />
Regulierung zu verlangen. Im Gegenteil:<br />
In der Vergangenheit belegte die Gefahr der<br />
Überregulierung regelmässig einen Spitzenplatz,<br />
wenn nach den grössten Wachstumshemmern<br />
gefragt wurde. Aber vielleicht<br />
spricht dies für die Erwartung, dass Kooperation<br />
statt Konfrontation mit den Gesetzgebern<br />
langfristig sinnvoller sein kann und die<br />
Möglichkeiten der legislativen Mitgestaltung<br />
noch nicht restlos ausgeschöpft sind.<br />
Global denken, vernetzt handeln<br />
Über die Hälfte aller befragten CEO unterstützt<br />
denn auch eine globale Harmonisierung<br />
der regulatorischen Rahmenbedingungen.<br />
Neben dem Ruf nach staatlicher<br />
Führung sehen knapp 75 Prozent der<br />
Befragten auch die Notwendigkeit einer<br />
engeren Zusammenarbeit von Unternehmen<br />
bei der Bewältigung der Klimaproblematik.<br />
Beide Aussagen unterstreichen die steigende<br />
Bedeutung der Zusammenarbeit bei der<br />
Bewältigung globaler Herausforderungen.<br />
Während die Aufgaben immer komplexer<br />
<strong>ceo</strong>/pwc spektrum 25