ceo - PwC
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Zubin Randeria arbeitete in Ghana mit einer Organisation, die sich um die<br />
medizinische Versorgung und die Integration von psychisch Kranken kümmert.<br />
«Ulysses»: Integration von psychisch kranken Menschen in Ghana.<br />
In Ghana kümmert sich die britische Organisation<br />
BasicNeeds um die medizinische<br />
Versorgung von psychisch Kranken und<br />
sorgt dafür, dass deren Rechte respektiert<br />
werden. Alle psychiatrischen Spitäler sind<br />
im Süden des Landes und weil dort auch<br />
Kranke aus dem Norden aufgenommen<br />
werden, sind diese oft überfüllt. Zudem<br />
fehlen in Ghana – wie in den meisten<br />
Entwicklungsländern Afrikas – Ärzte und<br />
Fachpersonen, die auf psychische Krankheiten<br />
spezialisiert sind. Besonders in den<br />
Slums der Städte und in den ländlichen<br />
Gebieten sind psychisch kranke Menschen<br />
stark stigmatisiert und werden oft ausgegrenzt.<br />
BasicNeeds kümmert sich nicht<br />
nur um unmittelbare Direkthilfe, sondern<br />
versucht auch die gesellschaftliche Ächtung<br />
der psychisch Kranken durch gezielte Aufklärung<br />
und Beistand zu mildern.<br />
Wenn es auf der Liste der «Ulysses»-<br />
Projekte in der ganzen Welt eines gab, das<br />
Zubin Randeria Angst machte, dann war<br />
es dieses. Und deshalb entschied sich der<br />
heute 38-jährige <strong>PwC</strong>-Partner aus<br />
London für zwei Monate Zusammenarbeit<br />
mit BasicNeeds in Ghana. Das <strong>PwC</strong>-Team,<br />
neben dem Briten ein Neuseeländer und ein<br />
50 <strong>ceo</strong>/ulysses<br />
Mexikaner, hatte zwei Aufgaben: einen Plan<br />
zu entwickeln, wie Gemeinden die Gesundheitsversorgung<br />
für psychisch Kranke<br />
aufbauen können – und der Organisation<br />
BasicNeeds zu helfen, Prioritäten zu setzen.<br />
«Bereits am zweiten Tag unseres Aufenthalts<br />
besuchten wir die kinderpsychiatrische<br />
Abteilung eines Spitals», erinnert sich<br />
Zubin Randeria. «Schon der Kulturschock<br />
war beachtlich. Dazu kam der unmittelbare<br />
und für mich ungewohnte Kontakt mit<br />
psychisch kranken Kindern. Ich habe mich<br />
selten zuvor so unwohl in meiner Haut<br />
gefühlt.»<br />
Es waren die Menschen in Ghana, die dem<br />
<strong>PwC</strong>-Team geholfen haben, sich auch in<br />
schwierigen Momenten wohl zu fühlen:<br />
«Alle waren unglaublich herzlich. Ich habe<br />
immer wieder darüber gestaunt, wie<br />
Menschen in einem derart armen Land so<br />
glücklich sein können», berichtet Zubin.<br />
«Ulysses» ist ein Leadership-Development-<br />
Programm von PricewaterhouseCoopers. Die teilnehmenden<br />
<strong>PwC</strong>-Partnerinnen und -Partner haben<br />
Potenzial für eine Führungslaufbahn und werden<br />
von ihren Länderorganisationen nominiert. In multikulturell<br />
zusammengesetzten Teams (3 bis 4 Personen)<br />
arbeiten sie zwei Monate in Staaten der Dritten<br />
Welt zusammen mit Social Entrepreneurs, NGO oder<br />
internationalen Organisationen. Die ausgewählten<br />
Projekte sind eine Herausforderung und bieten die<br />
Möglichkeit, professionelle Kompetenzen in einem<br />
völlig anderen Umfeld einzusetzen.<br />
In seinem Blog aus Ghana sieht man die<br />
<strong>PwC</strong>-Männer auf vielen Bildern unbefangen<br />
lachend Arm in Arm mit Kindern und<br />
Erwachsenen, – Kranken und Gesunden<br />
(http://ulysses-ghana.blogspot.com).<br />
«Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an<br />
Ghana denke», sagt Zubin Randeria heute,<br />
zwei Jahre später. «Die tiefen emotionalen<br />
Erfahrungen, die ich dort gemacht habe,<br />
sind für meine persönliche Entwicklung<br />
prägend gewesen. Und auch meine Einstellung<br />
zu meiner Arbeit hat sich seither verändert.»<br />
Der Wirtschaftsberater hat in Ghana<br />
gelernt, Berührungen auch im Beruf zuzulassen,<br />
ja sogar herbeizuführen. Früher<br />
habe er geglaubt, <strong>PwC</strong>-Kunden wollten für<br />
ihr Geld möglichst schnelle, pragmatische<br />
Lösungen. «Heute verstehe ich, dass meine<br />
Kunden mehr von mir brauchen als das.<br />
Auch wenn sie das nicht explizit sagen,<br />
wünschen sie sich vielleicht jemanden, der<br />
ihnen unvoreingenommen und aufmerksam<br />
zuhört, der auf ihrer Seite steht und ihnen<br />
hilft.» Vertrauen entstehe durch Nähe und<br />
die Bereitschaft, eine wirklich ehrliche<br />
Beziehung einzugehen, sagt Zubin Randeria.<br />
«Ich bin überzeugt, dass man auf dieser<br />
Basis gemeinsam optimale und nachhaltige<br />
Lösungen finden kann.» //