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Untersuchungen zu den zytokinartigen Eigenschaften des Hormons ...

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1.1 Allgemeines 1 EINLEITUNG<br />

Zytokine sind Polypeptide, die als Reaktion auf Mikroorganismen und andere Antigene pro-<br />

duziert wer<strong>den</strong> und Immun- und Entzündungsreaktionen vermitteln. Trotz ihrer strukturellen<br />

Verschie<strong>den</strong>heit sind ihnen folgende <strong>Eigenschaften</strong> gemeinsam (nach [1]):<br />

1. Die Zytokin-Sekretion ist ein kurzer, selbstlimitierender Prozess. Die Zytokine sind<br />

normalerweise nicht als präformierte Moleküle gespeichert und ihre Synthese ist ge-<br />

wöhnlich durch Transkription nach vorausgehender Zellaktivierung geregelt. Anschlie-<br />

ßend wer<strong>den</strong> Zytokine schnell sezerniert und schlagartig freigesetzt.<br />

2. Die Wirkungen der Zytokine sind pleiotrop, d.h., ein Zytokin wirkt auf verschie<strong>den</strong>e<br />

Zelltypen, und redundant, d.h., einen bestimmten Effekt können mehrere Zytokine<br />

losgelöst voneinander bewirken.<br />

3. Zytokine beeinflussen oft die Synthese und die <strong>Eigenschaften</strong> anderer Zytokine.<br />

4. Zytokine entfalten ihre Wirkung meist lokal eng begrenzt an einer immunologischen<br />

Synapse, aber bei massiver Freiset<strong>zu</strong>ng ist auch ein Übertritt in die Blutbahn mit Wir-<br />

kung über längere Distanz im Sinne einer systemischen Wirkung wie im Rahmen einer<br />

Sepsis möglich.<br />

5. Die Wirkung wird durch Bindung an spezifische Membranrezeptoren auf Zielzellen<br />

vermittelt, wobei die Dissoziationskonstanten zwischen 10 −10 bis 10 −12 M liegen.<br />

Durch diese starke Bindung reichen oft nur geringe Mengen eines Zytokins aus, um<br />

einen biologischen Effekt <strong>zu</strong> erzielen.<br />

6. Äußere Signale regulieren die Expression von Zytokinrezeptoren und damit die Emp-<br />

findlichkeit der Zielzelle für das Zytokin. Dies ist unabdingbar für die Spezifität <strong>des</strong><br />

Immunsystems, da Zytokine nicht antigenspezifisch sind.<br />

7. Die zelluläre Antwort auf die meisten Zytokine beruht auf einer Änderung der Genex-<br />

pression von Zielgenen.<br />

Folgerichtig besteht eine scharfe Trennung zwischen endokrin wirken<strong>den</strong> Hormonen und<br />

Zytokinen. Vielfach wur<strong>den</strong> jedoch in letzter Zeit endokrinen Hormonen zytokinartige Ei-<br />

genschaften <strong>zu</strong>gesprochen, sodass sich die Frage stellt, ob die Trennlinie wirklich existiert<br />

oder ob es Hormone gibt, die gleichzeitig alle <strong>Eigenschaften</strong> von Zytokinen erfüllen können.<br />

In der Literatur ist von einigen solchen Hormonen berichtet, wobei sich das Interesse v.a. auf<br />

das endokrine Hormon Prolaktin fokussiert. Die Untersuchung der möglicherweise zytokin-<br />

artigen <strong>Eigenschaften</strong> dieses <strong>Hormons</strong> ist Thema dieser Arbeit.<br />

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