Brandenburgisches Ärzteblatt - Landesärztekammer Brandenburg
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A 13926<br />
13. Jahrgang • August 2003<br />
<strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong><br />
ÄRZTEBLATT<br />
Offizielles Mitteilungsblatt der <strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />
8 A/ 2003 www.laekb.de<br />
Richtfest in Berlin<br />
Ärzte-Union gegründet<br />
Aus dem Geschäftsbericht 2002 der LÄKB<br />
Expertenchat der LÄKB zur Schlafmedizin
Impressum<br />
Inhaber und Verleger: <strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />
Präsident: Dr. med. Udo Wolter<br />
Herausgeber: Dr. med. Udo Wolter<br />
Redaktion/Schriftleitung: Hans-Albrecht Kühne<br />
Dreifertstraße 12, 03044 Cottbus<br />
Telefon (0355) 7 80 10-16<br />
Telefax (0355) 7 80 10-45<br />
E-Mail: aerzteblatt@laekb.de<br />
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Zur Zeit gilt Preisliste Nr. 13, gültig ab 1. 01. 2003.<br />
Bankverbindung: Postbank Berlin<br />
Kto.-Nr. 179 265 102<br />
BLZ 100 100 10<br />
<strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong><br />
<strong>Ärzteblatt</strong><br />
Das <strong>Brandenburg</strong>ische <strong>Ärzteblatt</strong> erscheint monatlich.<br />
Bezugsgebühr: jährlich € 40,20, ermäßigter Preis für Studenten € 30,15.<br />
Einzelpreis € 3,35.<br />
Bestellungen bitte an die AVZ GmbH, Am Treptower Park 28-30, 12435 Berlin.<br />
Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt 6 Wochen zum Ende des<br />
Kalenderjahres. Für die Mitglieder der <strong>Brandenburg</strong>ischen Ärztekammer ist<br />
der Bezugspreis mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />
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Inhalt<br />
Impressum/Inhalt<br />
Editorial 234<br />
Kammerinformationen 235<br />
Aus dem Geschäftsbericht 2002 der <strong>Landesärztekammer</strong> 235<br />
Gesundheitspolitik 243<br />
Verhaltenes Lob für das Eckpunktepapier 243<br />
Krankenversorgung nach Kassenlage 243<br />
Richtfest für das Verbändehaus 244<br />
Blutet Polens Ärzteschaft aus? 245<br />
Mobil gegen Rheuma-Schmerz 245<br />
Funktionstraining nicht übers ärztliche Budget 246<br />
Ärzte-Union <strong>Brandenburg</strong> – eine schwere Geburt 247<br />
Jahrespressekonferenz der Deutschen Krebshilfe 248<br />
Fortbildung 250<br />
6. Ärztlicher Fortbildungskongress der LÄKB vom 23. bis 25. Oktober 2003 250<br />
Symposium für den Hausarzt 251<br />
Angebot der Akademie für ärztliche Fortbildung 252<br />
Das Thema 253<br />
Deutschlandkongress der Schlafmedizinier in Cottbus 253<br />
Expertenchat der <strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong> 253<br />
Nicht-erholsamer Schlaf 253<br />
Stufendiagnostik in der Schlafmedizin 254<br />
KVBB informiert 256<br />
Landesgesundheitsamt 257<br />
Aktuell 258<br />
Rezensiert 259<br />
Leserbrief 261<br />
Personalia 261<br />
Tagungen und Kongresse 262<br />
Kalendarium 264<br />
Stellenangebote/Kleinanzeigen 243/246/249/259/261/U2/U3<br />
<strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
233
Editorial<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
das Jahr 2004 ist für die brandenburgische Ärzteschaft das Jahr der<br />
Wahlen für die Kammerversammlung. Dazu sind alle Ärztinnen und<br />
Ärzte aufgerufen.<br />
Für viele steht die Kammerversammlung in erster Linie als Lobby für<br />
die Interessen der Ärzteschaft. Das ist richtig, die Kammerversammlung<br />
ist die berufspolitische Plattform für unsere Anstrengungen, die<br />
dringenden Probleme der Ärzteschaft zu formulieren und nach<br />
außen zu vertreten.<br />
Nach dem Heilberufsgesetz ist die Kammer jedoch in erster Linie eine<br />
Selbstverwaltung. Die Kammer als Körperschaft des öffentlichen<br />
Rechts regelt die Weiterbildung, Fortbildung, Qualitätssicherung,<br />
Kontrolle der Einhaltung ärztlicher Berufspflichten bis hin zu Sanktionen<br />
und vieles andere mehr selbst. Diese Aufgaben werden von<br />
den Delegierten ehrenamtlich übernommen.<br />
Sieht man sich die Zusammensetzung der Delegierten der Kammerversammlung<br />
an, vermisst man den/die AiPler/in und die Weiterbildungsassistenten.<br />
Warum nutzen unsere jungen Kollegen nicht die<br />
Möglichkeit, durch Bekleidung eines Ehrenamtes in der Kammerversammlung<br />
ihre ureigensten Interessen zu vertreten? Warum setzen<br />
sie sich nicht selbst ein für die sofortige Abschaffung der AiP-Phase,<br />
für die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes und den Abbau unbezahlter<br />
Überstunden, für die Umsetzung des EuGH-Urteils?<br />
Die junge Ärzteschaft betreibt Berufspolitik auf ihre Weise. Sie praktiziert<br />
eine harte einschneidende unmittelbare Berufspolitik: Sie geht<br />
einfach. Viele junge Ärztinnen und Ärzte gehen ins Ausland, wo es<br />
keinen AiP-Status gibt, und arbeiten für ein angemessenes Gehalt unter<br />
Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes und bekommen Überstunden<br />
bezahlt. Leistung folgt dem Geld.<br />
Das spüren neben dem Land <strong>Brandenburg</strong> auch alle anderen neuen<br />
Bundesländer. Die Ost-West-Angleichung ist noch nicht erfolgt.<br />
Dann bewirbt man sich doch lieber dort, wo die gleiche Arbeit besser<br />
bezahlt wird. Oder man geht in andere Bereiche, z. B. in die Industrie.<br />
Laut Bundesstatistik sank die Zahl der gemeldeten AiPler bei etwa<br />
gleichbleibenden Zahlen der Hochschulabsolventen von 7 862 im<br />
Jahr 1998 auf 6 871 im Jahr 2001 (das sind etwa 12 Prozent), im<br />
Land <strong>Brandenburg</strong> sank im gleichen Zeitraum die Zahl der AiPler von<br />
223 auf 185 (das sind 17 Prozent!).1993 hatte das Land <strong>Brandenburg</strong><br />
noch 335, im Jahre 2002 nur noch 155 gemeldete AiPler. Das<br />
sind im Zeitraum von neun Jahren mehr als 50 Prozent!<br />
234 <strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
Ist dieses Verhalten zu verurteilen? Nein, diese Art Berufspolitik ist<br />
eine deutliche Sprache, die die Verantwortlichen nicht überhören<br />
können. Leistung folgt dem Geld.<br />
Das Gesundheitssystem-Modernisierungsgesetz sieht eine Einsparung<br />
von 20 Milliarden Euro vor. Sehen wir das mal unter dem Gesichtspunkt<br />
der zukünftigen Krankenhausfinanzierung. 2004 soll das DRG-<br />
System eingeführt werden.<br />
- Es enthält nicht die Vergütung (oder Nachbesserung des Personalschlüssels)<br />
des hohen Dokumentationsaufwandes, der mit der angespannten<br />
Arbeitssituation an den Krankenhäusern kaum zu vereinbaren<br />
ist.<br />
- Es enthält keine Gegenfinanzierung der zahllosen unbezahlten<br />
Überstunden und die immer noch nicht umgesetzte Bewertung ärztlicher<br />
Bereitschaftsdienste als Arbeitszeit statt Ruhezeit.<br />
- Es fehlt die Berücksichtigung der ärztlichen Weiterbildung unter<br />
DRG-Bedingungen als Sonderfinanzierungstatbestand.<br />
- Und es fehlt die Gegenfinanzierung von Leistungsverlagerung zwischen<br />
stationären und anderen Versorgungsbereichen unter den<br />
Rahmenbedingungen des DRG-Vergütungssystems.<br />
Jetzt könnte ich den Bogen weiterspannen zum ambulanten Bereich.<br />
Dort soll die Einsparung durch DMP, Einkaufsmodelle, Abbau<br />
fachärztlicher ambulanter Versorgung, Stärkung der Hausarztposition<br />
etc. erfolgen. Alles ist unter der Prämisse einer wählerfreundlichen<br />
Beitragssatzstabilität oder gar Beitragssatzsenkung zu sehen. Es ist<br />
jetzt schon abzusehen, dass das Grundproblem des Gesundheitswesens,<br />
das Finanzierungsproblem, sich verschärfen wird. Wir Ärzte<br />
sind es, die den Patienten klar machen müssen, was für sie das „medizinisch<br />
Notwendige“ bedeutet. Wie haben wir diese Aufgabe in<br />
der Vergangenheit gelöst?<br />
Aus dem Verantwortungsbewusstsein gegenüber den uns anvertrauten<br />
Patienten, getragen von der Sorge etwaiger Haftpflichtansprüche<br />
und geprägt von dem für die Ärzteschaft typischen „Helfersyndrom“,<br />
lassen wir letztlich dem Patienten das „medizinisch Optimale“ zukommen.<br />
Die Konsequenzen bekommt der Arzt sofort zu spüren.<br />
Im niedergelassenen Bereich bekommt er die Leistung schlichtweg<br />
nicht bezahlt, der Arzt wird finanziell für das Überschreiten seines<br />
Budgets bestraft.<br />
Im stationären Bereich leisten die Ärzte unbezahlte Überstunden, für<br />
den Freizeitausgleich wird regelhaft keine Ärztin/kein Arzt eingestellt,<br />
der die Arbeit auf Station bewältigt. Anders gesagt, das Arbeitszeitgesetz<br />
wird oft von den Ärzten bewusst nicht eingehalten.<br />
Das geht so lange, bis eine Schmerzgrenze erreicht ist.<br />
Wenn die Leistung auch in Zukunft nicht adäquat finanziert wird,<br />
wird sie auf Dauer nicht mehr erbracht werden.<br />
Der Exodus junger Mediziner aus dem eigentlichen Arztberuf oder<br />
aus Deutschland ist weiter vorprogrammiert.<br />
Wenn wir das nicht wollen, müssen wir uns alle für unsere ärztlichen<br />
Belange einsetzen. Von „oben“ wird uns nichts geschenkt.<br />
Dazu fordern wir alle Ärztinnen und Ärzte des Landes <strong>Brandenburg</strong><br />
auf. Auch die Jungen sollten sich zur Wahl stellen, damit es sich auch<br />
im Land <strong>Brandenburg</strong> lohnt, Ärztin oder Arzt zu sein.<br />
Ihre<br />
Renate Schuster
Kammerversammlungen<br />
Die Kammer unterliegt der allgemeinen<br />
Körperschaftsaufsicht (§ 18 Abs. 1 Landesorganisationsgesetz).<br />
Die allgemeine Körperschaftsaufsicht<br />
erstreckt sich darauf, dass<br />
die Kammer ihre Tätigkeit im Rahmen ihres<br />
Aufgabenbereiches im Einklang mit dem<br />
geltenden Recht und auf der Grundlage eines<br />
geordneten Finanzgebarens ausübt.<br />
Im Berichtsjahr 2002 fanden die 8. bis 10.<br />
Kammerversammlung der 4. Legislaturperiode<br />
statt. Von den 82 Mitgliedern sind 30 %<br />
Ärztinnen und 70 % Ärzte. In jeder Beratung<br />
gedachten die Delegierten ihrer im zurückliegenden<br />
Zeitraum verstorbenen Kolleginnen<br />
und Kollegen.<br />
In der 8. Kammerversammlung protestierte<br />
Präsident Dr. Udo Wolter in seinem Bericht im<br />
Namen der Kammerangehörigen besonders<br />
gegen die Integration pädiatrischer Betten in<br />
die Innere Abteilung. Auf lange Sicht würden<br />
dadurch sowohl die Betreuung als auch die<br />
Weiterbildung von Fachärzten für Kinderund<br />
Jugendmedizin gefährdet sein. Er präsentierte<br />
den Modellvorschlag der Bundesärztekammer<br />
zur weiterbildungsrechtlichen Gestaltung<br />
„Hausarzt der Zukunft“, der dem<br />
Deutschen Ärztetag zur Beratung vorgelegt<br />
werden sollte.<br />
Die Ärzteversorgung Land <strong>Brandenburg</strong> legte<br />
eine Änderung ihrer Satzung im § 9 Abs. 4<br />
vor, der die Delegierten zustimmten.<br />
In einem Bericht ging der Vorsitzende des<br />
Ausschusses Psychosoziale Versorgung, Kammerversammlungsmitglied<br />
Dr. W. Loesch,<br />
ausführlich auf die Tätigkeit der einzelnen<br />
Ausschussmitglieder ein. Er berichtete über<br />
die Zusammenarbeit mit der LAGO.<br />
Er ging weiterhin auf die Vermittlungsstellen in<br />
der Psychotherapie, die Sterbe- und Trauerarbeit,<br />
das Versorgungsangebot für transsexuel-<br />
le Patienten, Hilfe für psychotraumatisierte<br />
Menschen und die schmerz-/psychotherapeutische<br />
Versorgung ein. Er beklagte den<br />
Mangel an ärztlichen Psychotherapeuten im<br />
Land und forderte, dass die spezielle<br />
Schmerztherapie dringend in die Fortbildung<br />
der Allgemeinmediziner integriert werden<br />
müsse.<br />
Die Kammerversammlung bestätigte den<br />
Tätigkeitsbericht sowie den Jahresbericht und<br />
die Jahresrechnung des Haushaltes, die<br />
vom Vorsitzenden des Haushaltsausschusses,<br />
Dipl.-Med. Hubertus Kruse, vorgetragen wurden.<br />
Dem Vorstand wurde Entlastung für das<br />
zurückliegende Haushaltsjahr erteilt.<br />
Die Kammer wählte ihre Delegierten zum<br />
105. Deutschen Ärztetag in Rostock und beschloss<br />
die Aufnahme der Zusatzbezeichnung<br />
„Ärztliches Qualitätsmanagement“ in die<br />
Weiterbildungsordnung.<br />
In einer Power-Point-Präsentation trug der<br />
Präsident die gegenwärtigen Probleme der<br />
brandenburgischen Ärzteschaft bei der<br />
Wahrnehmung des Arbeitszeitgesetzes und<br />
deren Auswirkungen auf die Weiterbildungsordnung<br />
vor.<br />
Kammerinformationen<br />
Aus dem Geschäftsbericht 2002 der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
Die Ärztekammer sieht sich in ihrem Selbstverständnis<br />
in der Rolle als Vermittler von<br />
ethischen und moralischen Grundsätzen in<br />
der standespolitischen Arbeit. Da sie weder<br />
einen Honorarverteilungs- noch einen<br />
Honorarverhandlungsauftrag hat, fällt es<br />
ihr in vielen Fällen sicher leichter, dieser<br />
Vermittlungsfunktion zu entsprechen.<br />
Die <strong>Landesärztekammer</strong> sieht es als eine<br />
ihrer wichtigsten Aufgaben an, das Ansehen<br />
des eigenen Berufsstandes frei von ungerechtfertigten<br />
Anwürfen zu halten. Das<br />
betrifft u. a. die Auseinandersetzungen in<br />
der Öffentlichkeit, wenn große Teile oder<br />
die gesamte Ärzteschaft als schwarze, betrügerische<br />
Schafe dargestellt werden.<br />
Dr.<br />
Udo Wolter<br />
Die Kammerversammlung fasste folgende<br />
berufspolitische Beschlüsse:<br />
1. Die LÄKB fordert die Träger der Einrichtungen<br />
auf, die organisatorischen und<br />
personellen Voraussetzungen für einen<br />
reibungslosen Ablauf notwendiger Dokumentationen<br />
zu schaffen.<br />
2. Die LÄKB spricht sich dafür aus, die<br />
neuen Tätigkeitsfelder Controlling und<br />
Qualitätsmanagement vorzugsweise mit<br />
Ärzten zu besetzen.<br />
3. Die LÄKB fordert bei den vereinzelt auftretenden<br />
Verdächtigungen gegen Ärzte<br />
eine konsequente Aufklärung zur Vermeidung<br />
einer pauschalen Diskriminierung<br />
der Ärzteschaft.<br />
Dr. Reinhard<br />
Heiber<br />
Die Ergebnisse der Regionalkonferenzen zum<br />
Krankenhausplan und eine aufwändige Analyse<br />
zur angeblichen Kostenexplosion im Gesundheitswesen<br />
bestimmten in weiten Teilen<br />
Berichte und Diskussionen der 9. Kammerversammlung<br />
vom September 2002. Herzlich<br />
begrüßte Gäste waren der Präsident der Bundesärztekammer,<br />
Prof. Jörg Hoppe, und die<br />
Staatssekretärin im MASGF, Margret Schlüter.<br />
Prof. Hoppe wies darauf hin, dass beim gegenwärtigen<br />
gesundheitspolitischen Wirken<br />
der Bundesregierung die Patienten-Arzt-Beziehung<br />
Schaden nehme. Er kritisierte, dass<br />
von der Politik eine negative Stimmung erzeugt<br />
werde, die den Patienten zunehmend<br />
verunsichere.<br />
Der Vorsitzende des Ausschusses Stationäre<br />
Versorgung, Kammerversammlungsmitglied<br />
Dr. J. Fischer, gab einen umfassenden Bericht<br />
über die Arbeit des Ausschusses. Er führte unter<br />
anderem an, dass seit 1990 ein Bettenabbau<br />
von 34,7 % im Land <strong>Brandenburg</strong> zu<br />
verzeichnen sei. Damit seien längere Wartezeiten<br />
für den Patienten verbunden, die Weiterbildung<br />
zum Facharzt werde schwieriger.<br />
Ein durchgängiges Gesamtkonzept fehle.<br />
In einem weiteren Tagesordnungspunkt wurde<br />
durch Kammerversammlungsmitglied Dr. St.<br />
Alder die angebliche „Kostenexplosion im<br />
Gesundheitswesen“ analysiert. Eine Präsentation<br />
von Ergebnissen verschiedener Auswertungen<br />
und Analysen von Gutachten mehrerer<br />
Institute erfolgte mit der Erkenntnis, dass<br />
eine politisch gewollte Zwecksonderentnahme<br />
von Geldern des Gesundheitswesens die entscheidende<br />
Ursache für die Finanznot sei.<br />
Kammerversammlungsmitglied Dr. M. Kalz,<br />
Vorsitzender der Akademie für ärztliche Fortbildung,<br />
referierte über „Erweiterte Bewertungskriterien<br />
für den Erwerb des Fortbildungszertifikates<br />
der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
<strong>Brandenburg</strong>“. Er unterbreitete den Vorschlag,<br />
auch CME (continued medical education)-Punkte<br />
anzuerkennen. Dann werde es<br />
<strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
235
Kammerinformationen<br />
möglich, unter anderem im Ausland erworbene<br />
Punkte anrechnen zu lassen. Die Kammerversammlung<br />
stimmte der Übernahme der Bewertungskriterien<br />
einstimmig zu.<br />
In der 10. Kammerversammlung erfolgte die<br />
Festsetzung der Rentenbemessungsgrundlage<br />
sowie die Beschlussfassung, die Anpassung<br />
der laufenden Renten um 1 % zu erhöhen.<br />
Der Vorsitzende des Verwaltungsausschusses,<br />
Dr. Horst Müller, erläuterte den Bericht des<br />
Geschäftsjahres 2001. Im Anschluss erstattete<br />
Dr. K. Freier als Vorsitzender des Aufsichtsausschusses<br />
den Bericht für das vergangene<br />
Geschäftsjahr.<br />
Präsident Dr. U. Wolter forderte erneut die<br />
Gewerbeämter zur stärkeren Überwachung<br />
des Arbeitszeitgesetzes in den Kliniken auf.<br />
Die Diskussion zu diesem Tagesordnungspunkt<br />
zeigte auch, dass <strong>Brandenburg</strong>s Ärzte<br />
zum Widerstand gegen die Pläne der Bundesregierung<br />
bereit sind.<br />
Vorstandsmitglied Dr. H. Pohle erläuterte die<br />
Haushaltsplanung der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
für das Geschäftsjahr 2003. Erstmals können<br />
die Ausgaben nicht von den Einnahmen gedeckt<br />
werden. Es mussten 250.000 Euro aus<br />
Rücklagen eingestellt werden. Dr. Pohle: „Wir<br />
sind jedoch in einer sicheren Position, aber<br />
der Spielraum ist aufgebraucht. Wir sind liquide,<br />
wir haben keine Schulden und ein eigenes<br />
Haus.“<br />
Die Delegierten der 10. Kammerversammlung<br />
beschlossen den Haushaltsplan 2003 der<br />
LÄKB einstimmig. Die Kammerversammlung<br />
wählte die Delegierten zum 106. Deutschen<br />
Ärztetag vom 20. bis 23. Mai 2003 in Köln.<br />
Vorstandsmitglied Dr. R. Schuster sprach zur<br />
Novellierung einzelner Vorschriften der Berufsordnung<br />
der LÄKB entsprechend den Beschlüssen<br />
des 105. Deutschen Ärztetages. Sie<br />
enthalten unter anderem Regelungen zu den<br />
Praxisschildern, Anzeigen und Verzeichnissen,<br />
Patienteninformationen in den Praxisräumen<br />
und öffentlich abrufbare Arztinformationen<br />
in Computerkommunikationsnetzen. Die<br />
Kammer kann nunmehr auch die Ankündigungen<br />
der Ärzte überprüfen.<br />
Vorstand<br />
In jeder Vorstandssitzung informierte der Präsident<br />
im Bericht zur Lage über die zwischenzeitlich<br />
erfolgten Tätigkeiten. Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. R. Heiber und Juristischer<br />
Geschäftsführer Ass. H. Krahforst berichteten<br />
regelmäßig über Aufgaben, Ergebnisse und<br />
Probleme seit der letzten Beratung. Die Kammerversammlungen<br />
wurden durch den Vorstand<br />
inhaltlich vorbereitet und die Tagesordnungen<br />
festgelegt. Die Vorstandssitzungen<br />
dauerten durchschnittlich sechs Stunden.<br />
Der Vorstand beschloss ein allgemeines Verfahren<br />
zur Genehmigung zur Durchführung<br />
236 <strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
künstlicher Befruchtungen gem. § 121 a SGB<br />
V. Mit Verordnung des MASGF vom 07. 12.<br />
2000 wurde die Zuständigkeit der Genehmigung<br />
auf die <strong>Landesärztekammer</strong> übertragen.<br />
Der Vorstand benannte vier Kliniken als Fortbildungsstätten<br />
für Spezielle Schmerztherapie<br />
im Sinne der Weiterbildung: Johanniter-<br />
Krankenhaus im Fläming, Treuenbrietzen,<br />
Hellmuth-Ulrici-Kliniken, Sommerfeld, Landesklinik<br />
Teupitz, Evangelisch-Freikirchliches<br />
Krankenhaus Rüdersdorf.<br />
Der § 6 der Durchführungsbestimmung zur<br />
gemeinsamen Notfalldienstordnung der<br />
KVBB und der LÄKB wurde dahingehend präzisiert,<br />
als er die Notfalldienstbefreiung der<br />
Jobsharingpartner vorsieht. Eine Befreiungsmöglichkeit<br />
für Weiterbildungsassistenten<br />
usw. wird nach wie vor abgelehnt.<br />
Gemeinsame Vorstandssitzung mit Ärztekammer<br />
Westfalen-Lippe: Im Juni 2002 berieten<br />
beide Kammervorstände in einer Klausurtagung<br />
in <strong>Brandenburg</strong> zu den Themen:<br />
Bettenschließung in Krankenhäusern, Ärzteknappheit,<br />
Patentierung ärztlicher Bezeichnungen<br />
durch die Kammer.<br />
Der Vorstand diskutierte die vom Präsidenten<br />
favorisierte Patentierung des Namensrechtes<br />
der <strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />
(einschließlich Logo) als Marke und<br />
beschloss: Da die Weiterbildungsbegriffe<br />
nicht Gegenstand der Monopolisierung<br />
werden dürfen, wäre mit der Patentierung<br />
eine gewisse Ordnung und Qualitätssicherung<br />
der erweiterten ärztlichen Absatzwerbung<br />
möglich. Eine Abstimmung mit der<br />
Bundesärztekammer ist anzustreben. Die<br />
Patentierung wurde beim Patentamt in München<br />
beantragt.<br />
Themen der Vorstandssitzung waren u. a. und<br />
z. T. mehrfach: Beratungen von Widersprüchen<br />
gegen Weiterbildungsentscheidungen<br />
und zu Anträgen auf Weiterbildungsbefugnisse<br />
sowie Nachberufungen von<br />
Mitgliedern in Prüfungsausschüsse, Anträge<br />
auf Beitragsermäßigung, Antragstellungen zu<br />
privaten Zweigpraxen und Anerkennungen<br />
von Kursprogrammen zur Erlangung von<br />
Zusatzbezeichnungen. In jeder Vorstandssitzung<br />
wurden Anträge, Vorgänge und Beschlussfassungen<br />
des Ausschusses Berufsordnung<br />
beraten.<br />
Geschäftsjahr 2002<br />
Anzahl der Vorstandssitzungen 12<br />
Anzahl der Tagesordnungspunkte 188<br />
Zeitaufwand in Stunden 65<br />
Weitere Beratungsschwerpunkte waren u. a.:<br />
- Diskussion zu Durchführungsbestimmungen<br />
zur Gemeinsamen Notfalldienstordnung der<br />
KVBB und der LÄK <strong>Brandenburg</strong><br />
- Besetzung von Ausschüssen und Arbeitsgruppen<br />
- Besetzung der Stelle: Patientenberatung/<br />
Ombudsfrau<br />
- Beratung zum Entwurf des MASGF zur Novellierung<br />
des Heilberufsgesetzes<br />
- Mindestanforderungen an eine suchtmedizinische<br />
Qualifikation<br />
- Berichterstattung zu DRG-Konferenzen<br />
- Beratung zur Abrechnung von Gebührenziffern<br />
bei verstorbenen Patienten<br />
- Stand der Recherchen zur räumlichen Erweiterung<br />
der Geschäftsräume der Hauptgeschäftsstelle<br />
- Festlegungen zum 6. Ärztlichen Fortbildungskongress<br />
der LÄKB 2003<br />
- Bildung einer Fachkommission Forensische<br />
Psychiatrie<br />
- Bestätigung der Vertreter der LÄKB für Fachgruppen<br />
der externen Qualitätssicherung im<br />
Land <strong>Brandenburg</strong> nach § 137 SGB V<br />
(Qualitätssicherung im stationären Bereich)<br />
Ärztliche Selbstverwaltung<br />
Gesundheitsberufe in Bedrängnis: Die<br />
Sparpläne der Bundesregierung, zuletzt<br />
ausgelöst durch die verordnete „Null-Runde“,<br />
brachten am 12. November 2002<br />
mehr als 15.000 Beschäftigte aus dem<br />
Gesundheitswesen in Berlin vor dem <strong>Brandenburg</strong>er<br />
Tor zu einer Protestkundgebung<br />
zusammen. Dieser außerparlamentarische<br />
Protest gegen die Sparpläne der Bundesregierung<br />
sollte darauf hinweisen, dass<br />
schon jetzt Millionen unbezahlter Überstunden<br />
im Gesundheitswesen geleistet<br />
werden.<br />
Im Vorfeld der Demonstration hatte sich der<br />
Präsident, Dr. Udo Wolter, mit der Bitte an die<br />
Delegierten der Kammerversammlung sowie<br />
die Ärztlichen Direktoren und Leiter der Krankenhäuser<br />
gewandt, die Teilnahme an der Demonstration<br />
zu ermöglichen. Es sei an der<br />
Zeit, die Kritik umfassend zu artikulieren und<br />
gemeinsam mit allen Gesundheitsberufen öffentlich<br />
auf die Folgen aufmerksam zu machen.<br />
Auf Einladung des Präsidenten der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
berieten die Vorstände der<br />
<strong>Landesärztekammer</strong> und der Landeskrankenhausgesellschaft<br />
<strong>Brandenburg</strong> zu den<br />
Problemen: Ärzteknappheit, Aufgaben und<br />
Probleme der Krankenhäuser bei der Durchführung<br />
des Fallpauschalengesetzes, Bettenstreichung<br />
– Krankenhausplanung im Mai<br />
2002.<br />
Der Präsident lud den Vorsitzenden der KVBB,<br />
Dr. J. Helming, zu einer Beratung in den Vorstand<br />
ein. Dr. Helming erläuterte die neue Situation,<br />
die sich aus dem Honorarverteilungsmaßstab<br />
nach dem Grundprinzip ergibt. Ein<br />
weiterer Beratungspunkt war die Notfalldienstordnung.
Der Vorstand der <strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />
hat die Einrichtung einer Ansprechstelle<br />
beschlossen, die Ärztinnen und Ärzten<br />
die Möglichkeit gibt, ihre Probleme darzulegen<br />
und bei der Lösung unterstützt zu werden.<br />
Ihr Anliegen können sie einer ehrenamtlichen<br />
Ombudsfrau – Ärztin im Ruhestand –<br />
vortragen. Damit hat die Ärztekammer <strong>Brandenburg</strong><br />
einen Beschluss des 104. Ärztetages<br />
realisiert, in dem es heißt: Ärztinnen und Ärzte,<br />
die Repressalien ihrer Arbeitgeber deswegen<br />
ausgesetzt sind, weil sie unverantwortliche<br />
Missstände in ihren Krankenhäusern<br />
aufzeigen, erhalten die uneingeschränkte Unterstützung<br />
ihrer Ärztekammer.<br />
Durch die Ombudsfrau erfolgten sechs Beratungen;<br />
inhaltlich ging es um Überstunden,<br />
Überlastung insgesamt, Kompetenzfragen,<br />
Abrechnungsfragen bei Gutachten und zwischenmenschliche<br />
Beziehungen. Es ergaben<br />
sich bisher keine Folgemaßnahmen für die<br />
<strong>Landesärztekammer</strong>. Neben der Beratung als<br />
Ombudsfrau erfolgten auch telefonische Beratungen<br />
von Patienten. 2002 fanden 32<br />
Sprechstundentage statt. Die Beratung erfolgte<br />
in der Regel telefonisch, in Ausnahmefällen<br />
nach Absprache auch persönlich. Insgesamt<br />
wurden 87 Beratungen durchgeführt.<br />
Die jährliche gemeinsame Vorstandssitzung<br />
der LÄKB und der KVBB diente der Abstimmung<br />
berufs- und gesundheitspolitischer Fragen<br />
und zur Klärung bis dahin unterschiedlicher<br />
Probleme und Positionen. Gegenstand<br />
waren die Durchführungsbestimmungen zur<br />
Gemeinsamen Notfalldienstordnung, zu der<br />
unterschiedliche Sichtweisen beraten wurden,<br />
und in deren Ergebnis Einigung erzielt wurde,<br />
weiterhin die Novellierung des Heilberufsgesetzes,<br />
die Zusammenarbeit von KVBB und LÄKB<br />
auf Verwaltungsebene sowie spezielle Fragestellungen.<br />
Beraten wurde auch die Durchführung<br />
und Abrechnung delegierter vertragsärztlicher<br />
Leistungen im Zusammenhang<br />
mit der häuslichen Krankenpflege und die gesundheitspolitische<br />
Situation nach der Einrichtung<br />
einer Task-Force-Gruppe der AOK.<br />
Präsident<br />
Dr. Wolter wies darauf hin, dass der in den<br />
letzten Jahren bestehende Facharztmangel in<br />
den Kliniken hätte auffallen müssen. Er wurde<br />
aber immer wieder durch ärztlichen Einsatz<br />
kompensiert. Schwieriger war es schon in den<br />
Arztpraxen in den ländlichen Gegenden<br />
<strong>Brandenburg</strong>s. Nachfolger sind kaum noch<br />
zu finden. Er wies darauf hin, dass der Politik<br />
und den Kassen geglaubt wurde, wonach alles<br />
regional übertrieben bzw. potenziell ostdeutsch<br />
sein würde. Erst als Stimmen aus den<br />
alten Bundesländern einen drohenden Ärztemangel<br />
signalisierten, wurde man stutzig.<br />
Hauptursachen des Ärztemangels in <strong>Brandenburg</strong><br />
sind ganz klar die zu geringe Vergütung<br />
bei längeren Arbeitszeiten und die leistungsmäßig<br />
höhere Belastung im Osten.<br />
Grundübel in den Krankenhäusern ist besonders<br />
die Missachtung der tarifvertraglich und<br />
gesetzlich verankerten Arbeitszeitregelungen.<br />
Stellen werden nicht mehr nachbesetzt, die<br />
verbleibenden Kollegen verrichten die Arbeit<br />
unbezahlt ohne Ausgleich mit. Nicht selten<br />
müssen Ärzte auf dem Land 50 Kilometer und<br />
mehr für Hausbesuche zurücklegen und erhalten<br />
dafür keine angemessene Entschädigung.<br />
Der Präsident setzte sich mit den immer wieder<br />
in der Presse auftauchenden Schuldzuweisungen<br />
an die Adresse der Ärzteschaft<br />
auseinander, die immer aggressiver würden.<br />
Er wies darauf hin, dass gemäß Berufsordnung<br />
ein Arzt kein Geschenk annehmen darf,<br />
wenn dadurch das Therapieverhalten beeinflusst<br />
wird. Klinikärzte dürfen gar nichts verschreiben.<br />
Die Medikamentenliste werde gemeinsam<br />
mit den Klinikapothekern von einem<br />
Arzneimittelausschuss erstellt.<br />
Dr. U. Wolter wies darauf hin, dass die <strong>Landesärztekammer</strong><br />
in Zukunft zur Standardisierung<br />
und Individualisierung im Gesundheitswesen<br />
öfter werde berichten müssen, da die<br />
Leitlinienmedizin vor allem von der Politik vehement<br />
gefördert wird. Ansätze liegen bereits<br />
auf dem Tisch: das Fallpauschalengesetz für<br />
die Krankenhäuser und die Disease-Management-Programme<br />
im niedergelassenen Bereich.<br />
Wir müssen uns damit auseinander setzen,<br />
da man beide nicht generell verdammen<br />
kann. Aber die Eile, mit der man diese Programme<br />
„durchpeitschen“ will, macht Angst.<br />
Er befürchtet, dass dabei das Arzt-Patienten-Verhältnis<br />
mit seinem Grundbaustein, der<br />
seit Jahrhunderten bestehenden ärztlichen<br />
Schweigepflicht, und die Menschlichkeit auf<br />
der Strecke bleiben.<br />
Der Präsident äußerte sich zur Rolle des Hausarztes,<br />
der nach wie vor für die meisten Familien<br />
wichtig und nicht ersetzbar sei. Es kann<br />
nicht jeder Patient die entsprechenden Symptome<br />
einer Krankheit einem Spezialisten zuordnen.<br />
Man solle aber die Rolle des Hausarztes<br />
nicht durch politische Begriffe wie<br />
„Lotse“ oder „Primärarzt“ abwerten. Jeder<br />
Arzt hat sein Studium und seine Facharztweiterbildung<br />
absolviert und bildet sich systematisch<br />
fort. Deswegen sind alle von der Kompetenz<br />
gleich, nur die Sichtweise auf den<br />
Krankheitsfall ist eine andere. Das sollte man<br />
respektieren und auch gleich bewerten.<br />
Die Stärkung der Krankenkassen durch Einführung<br />
von Einzelverträgen mit Ärzten sieht<br />
er als nicht sinnvoll an. Wenn dann nicht jede<br />
Krankenkasse das gleiche Honorar anbietet,<br />
würde das dem Wettbewerbsgedanken voll<br />
entgegenstehen. Die Realisierung des Sicherstellungsauftrages<br />
wäre damit gefährdet.<br />
Kammerinformationen<br />
Gesetze aus dem Bundesgesundheitsministerium<br />
wirken häufig wie mit der heißen Nadel<br />
gestrickt. Es sehe so aus, als ob Ärzte für<br />
das individuell haften müssen, was „Dritte“<br />
mit verursachen. Der Kammerpräsident hatte<br />
daraufhin an Gesundheitsministerin U. Schmidt<br />
geschrieben und vernünftige Übergangsbestimmungen<br />
eingeklagt. Die Bitte um Herstellung<br />
einer ordnungsgemäßen Rechtslage ist<br />
durch die Bundesregierung im Antwortschreiben<br />
des Staatssekretärs Dr. Klaus Theo Schröder<br />
ignoriert worden.<br />
Der Präsident gratulierte dem neuen brandenburgischen<br />
Gesundheits- und Sozialminister<br />
Günter Baaske zum Amtsantritt. Er<br />
wünschte erfolgreiche Entscheidungen auf<br />
einem Gebiet, das heute mehr und mehr<br />
berechtigt im Interesse der Öffentlichkeit steht.<br />
Er bot seine Unterstützung sowie die der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
an. Eine regelmäßige Konsultation<br />
zu beiderseits interessierenden Fragen<br />
und Problemen könnte hierzu gewiss<br />
beitragen.<br />
Im November fand eine Gesprächsrunde<br />
beim Minister statt. Hauptthema war die Ärzteflucht<br />
in Deutschland und die Diskussion<br />
darüber, wie dem zu entgegnen ist.<br />
Berufspolitische Arbeit<br />
Berufspolitische Interessenvertretung erfolgte<br />
u. a. im Sachverständigenausschuss für Arzneimittel<br />
und Medizinprodukte, in der Arzneimittelkommission<br />
der Deutschen Ärzteschaft,<br />
im Transplantationsbeirat, in der Deutschen<br />
Akademie der Gebietsärzte der Bundesärztekammer,<br />
in der Ständigen Konferenz<br />
Ärztinnen der Bundesärztekammer, in der<br />
Ständigen Konferenz Arbeitsmedizin der<br />
Bundesärztekammer und im Servicebeirat des<br />
Notfalldienstausschusses der KV <strong>Brandenburg</strong>.<br />
Gesundheitspolitische Belange wurden<br />
wahrgenommen in der Konferenz zur pädiatrischen<br />
Betreuung, in der Arbeitsgruppe<br />
Prävention von Kinderunfällen, in der Arbeitsgruppe<br />
Präventivmedizin, im Landesbeirat<br />
Rettungsdienst des MASGF, in der Landessuchtkonferenz,<br />
in der Arbeitsgruppe des<br />
LÄKB-Vorstandes „Ärztliche Koordinierungsstelle<br />
gegen Suchtgefahren“ und in der Interdisziplinären<br />
Beratergruppe Lyme-Borreliose.<br />
Das Initiativprogramm zur Förderung der<br />
Weiterbildung in der Allgemeinmedizin wurde<br />
fortgeführt.<br />
Das Land <strong>Brandenburg</strong> hatte im Jahr 2002<br />
ein Förderkontingent von 70 Stellen im stationären<br />
Bereich. Die statistische Auswertung<br />
der DKG ergab, dass insgesamt 65 Stellen mit<br />
88 Maßnahmen gefördert wurden. Im Verlauf<br />
des Jahres 2002 nahmen 38 Krankenhäuser<br />
am Förderungsprogramm teil.<br />
Im Berichtszeitraum gab es im ambulanten<br />
Bereich erneut ein Kontingent von 60 Stellen.<br />
Ein niedergelassener Arzt erhielt für eine zur<br />
<strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
237
Kammerinformationen<br />
Verfügung gestellte Vollzeitstelle max. 2.040<br />
Euro.<br />
Der Vorstand der <strong>Landesärztekammer</strong> hat<br />
2002 der Kammerversammlung wiederum<br />
vorgeschlagen, die Förderung der Allgemeinmedizin<br />
im kassenärztlichen Bereich mit rund<br />
61.355 Euro zu unterstützen. Das entspricht<br />
direkt 2,5 Vollzeitstellen bzw. 5 Vollzeitstellen<br />
durch die Verdopplung der Summe durch die<br />
Kassen. Die Summe wurde der KVBB zur Auffüllung<br />
eines gemeinsamen Fonds mit den<br />
Kassen zur Verfügung gestellt. Grundlage ist<br />
die Fördervereinbarung zwischen dem Vorstand<br />
der LÄKB und der KVBB.<br />
Damit sind zwischen 1995 und 2002 sowohl<br />
für den gemeinsamen Fonds mit der KVBB als<br />
auch durch zuvor eigene Förderung der<br />
Facharztweiterbildung in der Allgemeinmedizin<br />
von der <strong>Landesärztekammer</strong> insgesamt<br />
350.107,12 Euro verausgabt worden.<br />
Berufsrecht<br />
Im Jahr 2002 kam der Berufsordnungsausschuss<br />
der <strong>Landesärztekammer</strong> zu fünf Sitzungen<br />
zusammen. Es wurden 160 Vorgänge<br />
beraten.<br />
Neben Anfragen und Anträgen wurden überwiegend<br />
Beschwerden, Vorwürfe und in einigen<br />
Fällen abschließende Beurteilungen und<br />
staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren<br />
hinsichtlich eines berufsrechtlichen Überhangs<br />
bearbeitet.<br />
Der Vorstand der <strong>Landesärztekammer</strong> beschloss<br />
2002 drei Abmahnungen und zwei<br />
Rügen. Je ein Verwaltungsgerichtsverfahren<br />
und ein Berufsgerichtsverfahren waren aus<br />
dem Jahr 2002 noch offen.<br />
Behauptungen, der Patient sei fehlerhaft behandelt<br />
worden, haben nicht zuletzt aufgrund<br />
entsprechender Unterstützung der Versicherten<br />
durch die Krankenkassen zahlenmäßig<br />
zugenommen. Die Krankenkassen haben dabei<br />
nach hiesiger Rechtsüberzeugung vielfach<br />
ihre gesetzlichen Kompetenzen der Unterstützung<br />
der Versicherten überschritten. So werden<br />
Ärzte häufig unzulässigerweise mit der<br />
Forderung der Krankenkassen konfrontiert,<br />
die gesamten Patientenunterlagen an die<br />
Krankenkassen zu versenden.<br />
Die Aufgabe des Schlichtungsausschusses ist<br />
es, bei Streitigkeiten, die aus der ärztlichen<br />
Berufsausübung entstehen, zwischen Mitgliedern<br />
der <strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />
sowie zwischen ihnen und einem Dritten im<br />
Einvernehmen auf gütlichem Weg einen Vergleich<br />
herbeizuführen oder im Rahmen einer<br />
Anhörung die Parteien zur Einsicht zu bewegen.<br />
Von den im Jahr 2002 bearbeiteten 34 Fällen<br />
wurden 32 erfolgreich abgeschlossen. In<br />
2 Fällen ist das Ergebnis offen, es stehen noch<br />
Schlichtungsverhandlungen aus. Insgesamt<br />
wurden 7 Schlichtungsverhandlungen ange-<br />
238 <strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
boten, 2 davon abgelehnt, jeweils durch den<br />
Kläger bzw. den Beklagten. Dreimal konnte<br />
erfolgreich geschlichtet werden. In 3 Fällen<br />
wurde Rechtsbeistand durch Anwälte hinzugezogen.<br />
10 Jahre Ärzteversorgung Land <strong>Brandenburg</strong>:<br />
Das <strong>Brandenburg</strong>ische Ärzteversorgungswerk<br />
beging am 26. Mai 2002 sein<br />
10-jähriges Bestehen. Präsident Dr. U. Wolter<br />
dankte im Namen aller Ärztinnen und Ärzte<br />
im Land <strong>Brandenburg</strong> Herrn Dr. H. Müller,<br />
<strong>Brandenburg</strong>/Havel, und den übrigen Mitgliedern<br />
des Verwaltungs- und Aufsichtsausschusses<br />
sowie den Mitarbeitern der<br />
Geschäftsstelle des Versorgungswerkes für<br />
dessen konsequenten Aufbau.<br />
Die Ärzteversorgung Land <strong>Brandenburg</strong> hatte<br />
zum Ende des 10. Geschäftsjahres 5.204<br />
Mitglieder. Das Beitragsaufkommen einschließlich<br />
der Überleitungen und Nachversicherungen<br />
stieg auf 85,4 Mio. DM. Das Anlagevermögen<br />
belief sich auf 760,8 Mio. DM.<br />
Die Kammerversammlung beschloss, ab dem<br />
01.01.2003 die Rentenbemessungsgrundlage<br />
und die laufenden Renten um 1,0 % zu erhöhen.<br />
Ärztliche Berufsausübung<br />
Stationäre Versorgung<br />
Es fehlt ein Gesamtkonzept für die Entwicklung<br />
des Gesundheitswesens in <strong>Brandenburg</strong>.<br />
Es wurde auch gegenüber Staatssekretärin M.<br />
Schlüter noch einmal auf die Gefahr einer rigiden<br />
Durchsetzung des geplanten Bettenabbaus<br />
aufmerksam gemacht. Trotz Kammerprotestes<br />
erfolgten im Land <strong>Brandenburg</strong> 637<br />
Bettenstreichungen.<br />
Die Weiterbildung zum Facharzt wird besonders<br />
in den Fächern Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
sowie Pädiatrie immer schwieriger,<br />
da es immer weniger selbstständige Abteilungen<br />
in diesen Fachrichtungen gibt.<br />
Im September 2002 fand eine Sitzung des<br />
Ausschusses für „Stationäre Versorgung“ der<br />
LÄKB statt, die sich besonders mit den<br />
großen Problemen bei der Einführung der<br />
DRG´s (zu kurzer Zeitraum für die Einführung)<br />
beschäftigte. Es wurde besonders<br />
der ständig wachsende Verwaltungsaufwand<br />
für die ärztlichen Kollegen ohne<br />
entsprechende Kompensation bemängelt.<br />
Paradoxerweise erklären nun wieder die gesetzlichen<br />
Krankenkassen, dass sie zum gegenwärtigen<br />
Zeitpunkt verwaltungstechnisch<br />
überhaupt nicht in der Lage sind, eine<br />
größere Anzahl von Kliniken nach dem<br />
DRG-System abzurechnen.<br />
Ambulante Versorgung<br />
Vizepräsidentin E. Köhler setzte sich vor allem<br />
für eine einheitliche Finanzierung in Deutschland<br />
ein. In einem offenen Brief wandte sie<br />
sich an die Bundesgesundheitsministerin, in<br />
dem sie darauf hinwies, dass wegen des<br />
Sparkurses sich viele Arztpraxen vor dem<br />
finanziellen Aus befinden.<br />
Gründe sind vor allen Dingen der zunehmende<br />
Ärztemangel, die Altersstruktur der Ärztinnen<br />
und Ärzte in <strong>Brandenburg</strong> sowie die<br />
Verschärfung der daraus abgeleiteten Versorgungssituation<br />
in den nächsten Jahren.<br />
Die Besetzung der Notdienste ist jetzt schon in<br />
verschiedenen Gebieten gefährdet.<br />
Der Ausschuss ambulante Versorgung beriet<br />
zur Änderung der Berufsordnung und der<br />
Lockerung des Werbeverbotes für die Firmierung<br />
auf den Praxisschildern.<br />
Man fühlt sich in seiner Kritik an der Autidem-Regelung<br />
aus dem Vorjahr bestätigt. Sie<br />
ist inzwischen in Kraft getreten und voll wirksam.<br />
Die Kostenfrage des Gesundheitswesens<br />
wird durch die Einsparung im Arzneimittelsektor<br />
nicht verbessert.<br />
Mit Erschrecken und Widerspruch hat die<br />
<strong>Landesärztekammer</strong> von der Absicht der<br />
Bundesregierung Kenntnis genommen, für<br />
freiberufliche Ärzte eine Gewerbesteuer<br />
einführen zu wollen. Höhere steuerliche Belastungen,<br />
bürokratischer Mehraufwand,<br />
Eingriff in die Freiberuflichkeit, weitere Unattraktivität<br />
des Arztberufes und Praxispleiten<br />
werden die Folge sein.<br />
Psychosoziale Versorgung<br />
Die Mitglieder des Ausschusses erkennen für<br />
die psychosoziale onkologische Betreuung<br />
und Nachsorge einen dringenden Entwicklungsbedarf.<br />
So wurde die Zusammenarbeit<br />
mit der Landesarbeitsgemeinschaft onkologische<br />
Versorgung gesucht. Erarbeitet wurde<br />
ein Seminar für psycho-soziale Betreuung der<br />
Onkologie.<br />
Der Ausschuss appellierte, alles dafür zu tun,<br />
dass der Mangel an ärztlichen Psychotherapeuten<br />
nicht noch zunimmt. Er hält es für die<br />
Zukunft für entscheidend, dass der Zugang<br />
zur Richtlinienpsychotherapie durch einen<br />
Ausbildungsgang analog der Zusatzbezeichnung<br />
Psychotherapie für Ärzte verschiedenster<br />
Fachrichtungen erhalten bleibt.<br />
Eine Befragung zur Problematik des Umgangs<br />
mit den Angehörigen Verstorbener in den Krankenhäusern<br />
ergab, dass es ein Problembewusstsein<br />
gibt und dass um Möglichkeiten einer angemessenen<br />
Verabschiedung gerungen wird.<br />
Großen Handlungsbedarf sieht der Ausschuss<br />
auch in der psychotherapeutischen Versorgung<br />
schwer Traumatisierter.<br />
Gutachterkommission<br />
Behandlungsfehler<br />
Die Schlichtungsstelle/Gutachterkommission<br />
ist zuständig für außergerichtliche Klärung
von Streitigkeiten, denen Schadensersatzansprüche<br />
von Patienten wegen vermeintlich<br />
oder tatsächlich fehlerhafter ärztlicher Behandlung<br />
zugrunde liegen. Im Abrechnungsjahr<br />
2002 waren 335 Patientenanträge aus<br />
dem Land <strong>Brandenburg</strong> in der Schlichtungsstelle<br />
Hannover eingegangen. Bei der medizinischen<br />
Auswertung der begründeten Ansprüche<br />
durch die Schlichtungsstelle haben im<br />
Land <strong>Brandenburg</strong> die Fachgebiete Unfallchirurgie<br />
(15) und Allgemein- und Visceralchirurgie<br />
(13) den größten Anteil aufzuweisen,<br />
gefolgt von der Orthopädie (8) und der<br />
Frauenheilkunde (8). Eine differenzierte Übersicht<br />
über Schadensersatzansprüche nach<br />
ärztlichen Maßnahmen aus dem Land <strong>Brandenburg</strong>,<br />
Fehlern und aufgetretenen Schäden<br />
liegt dem Vorstand vor. Die Kosten für die Behandlung<br />
der Patientenanträge aus dem Land<br />
<strong>Brandenburg</strong> in der Norddeutschen Schlichtungsstelle<br />
Hannover trägt die LÄKB.<br />
Ethikkommission<br />
Die <strong>Landesärztekammer</strong> errichtete nach § 7<br />
des Heilberufsgesetzes eine Ethikkommission<br />
als unselbstständige Einrichtung durch Satzung.<br />
Die Ethikkommission der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
prüft, ob Forschungsvorhaben im<br />
Land <strong>Brandenburg</strong> ethisch und rechtlich vertretbar<br />
sind und berät den antragstellenden<br />
Arzt. Grundlage der Prüfung sind klinische<br />
Studien mittels derer Wirkung und Sicherheit<br />
von Arzneimitteln und Medizinprodukten untersucht<br />
werden. Zu den ethisch-rechtlichen<br />
Fragen gehörten der Schutz des Patienten/<br />
Probanden und die damit zusammenhängenden<br />
Fragestellungen der Patienteninformation,<br />
der Patienteneinwilligung, der Patientenversicherung<br />
und der Abbruchbedingungen.<br />
Im Jahr 2002 waren 17 Studienunterlagen für<br />
ein Primärvotum, davon eine Anwendungsbeobachtung,<br />
zu beraten. Es erfolgte zu 6<br />
Studien eine Zustimmung ohne Zusatzbemerkungen,<br />
zu 9 Studien eine Zustimmung mit<br />
Zusätzen. Eine Studie erfuhr eine Ablehnung.<br />
Damit wurden 16 Studien mit Primärvotum<br />
beraten.<br />
Von den 156 eingereichten Unterlagen für ein<br />
Sekundärvotum waren drei Anwendungsbeobachtungen.<br />
Des Weiteren wurden 101<br />
ohne Zusätze und 49 mit Zusätzen verabschiedet.<br />
Drei Ablehnungen wurden ausgesprochen.<br />
Damit wurden 153 Studien mit Sekundärvotum<br />
beraten.<br />
Kommission Extrakorporale<br />
Befruchtung<br />
Rechtsgrundlage der Tätigkeit der Kommission<br />
zur Beratung der Anträge auf Genehmigung<br />
zur Durchführung künstlicher Befruchtungen<br />
ist der § 121a SGB V. Zum März<br />
2002 konnte für das erste IvF-Zentrum des<br />
Landes <strong>Brandenburg</strong> die Genehmigung zur<br />
Durchführung künstlicher Befruchtungen erteilt<br />
werden. Die Kommission ist ein beratendes<br />
Gremium des Vorstandes, das die berufsrechtliche<br />
Entscheidung zu Fragen der<br />
künstlichen Befruchtung vorbereitet. Die Methoden<br />
der künstlichen Befruchtung sind in<br />
den Richtlinien zur Durchführung der In-vitro-<br />
Fertilisation beschrieben. Durch die Kommission<br />
wurde die Fassung der Richtlinien des<br />
MASGF über das Verfahren zur Genehmigung<br />
von Maßnahmen zur Durchführung<br />
künstlicher Befruchtungen vom Februar 2002<br />
beraten. In einer weiteren Sitzung erfolgte<br />
eine ausführliche Diskussion der Durchführungs-Voraussetzungen<br />
für Maßnahmen<br />
der künstlichen Befruchtung bei unverheirateten<br />
Paaren.<br />
Gemeinsame Lebendspendekommission<br />
Berlin/<strong>Brandenburg</strong><br />
Aufgrund des § 113 Abs. 1 des Heilberufsgesetzes<br />
und des § 8 Abs. 3 Sätze<br />
2 und 4 des Transplantationsgesetzes vom<br />
5. November 1997 ordnete das MASGF<br />
an, dass bei der <strong>Landesärztekammer</strong> eine<br />
Kommission zur Erstellung gutachterlicher<br />
Stellungnahmen – als unselbstständige Einrichtung<br />
– zu errichten ist. Danach wurde<br />
die <strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />
1999 ermächtigt, eine Vereinbarung mit<br />
der Ärztekammer Berlin über die Bildung<br />
einer gemeinsamen Lebendspendekommission<br />
zu schließen. Die Kommission wird<br />
auf Antrag der Einrichtung tätig, in der das<br />
Organ entnommen werden soll. Sie hat<br />
ihren Sitz in der Ärztekammer Berlin. Vonseiten<br />
der <strong>Landesärztekammer</strong> wurden der<br />
erste stellvertretende Vorsitzende sowie<br />
zwei ärztliche Stellvertreter und ein stellvertretendes<br />
Mitglied berufen.<br />
Das Transplantationsgesetz schreibt vor, dass,<br />
wenn eine Person zu Lebzeiten einer anderen<br />
Person ein Organ spenden will, sie mit dieser<br />
eng verwandt sein oder ihr in „besonderer<br />
persönlicher Verbundenheit offenkundig nahe<br />
stehen“ muss. Bei den Leberteilspenden sollen<br />
vor allem die lebensbedrohlichen Zustände<br />
des Empfängers durch die Spende abgewendet<br />
werden. Grundsätzlich hört die Kommission<br />
die Spender persönlich an. Bisher fanden<br />
sich keine Anhaltspunkte dafür, dass die Organspende<br />
nicht freiwillig erfolgte bzw. das<br />
Organ Gegenstand verbotenen Handeltreibens<br />
sein könnte.<br />
Die 12-köpfige Kommission wurde von den<br />
Vorständen der beiden beteiligten Ärztekammern<br />
auf fünf Jahre berufen. Sie besteht aus<br />
Ärzten, Personen mit der Befähigung zum<br />
Richteramt und Personen, die in psycholo-<br />
Kammerinformationen<br />
gischen Fragen erfahren sind. Im Jahre 2002<br />
traf sie sich zu 38 Sitzungen und 68 Beratungsgesprächen<br />
und beriet über 46 Nierenund<br />
22 Leberteilspenden.<br />
Qualitätssicherung in der Medizin<br />
Im Jahr 2002 wurde die Einführung der Zusatzbezeichnung<br />
„Ärztliches Qualitätsmanagement“<br />
durch die Kammerversammlung der<br />
<strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong> beschlossen.<br />
„Ärztliche Qualitätssicherung gehört in die<br />
Hand der Ärzte“. Nach diesem Motto sind die<br />
Bestrebungen der <strong>Landesärztekammer</strong> darauf<br />
gerichtet, den Einfluss der Ärzteschaft bezüglich<br />
der Umsetzung von Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
zu festigen und auszubauen.<br />
Auf eine Anregung des Ausschusses Qualitätssicherung<br />
wurde vom Vorstand der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
beschlossen, Qualitätszirkel<br />
im nicht vertragsärztlichen Bereich zuzulassen.<br />
Die Bedingungen für diese Zirkel wurden<br />
vom Vorstand der Akademie für ärztliche<br />
Fortbildung in Richtlinien definiert. Dadurch<br />
steht nun allen Ärzten die Möglichkeit einer<br />
anerkannten, praxisbezogenen Fortbildung<br />
durch Qualitätszirkel zur Verfügung.<br />
Die LÄKB ist gemäß § 128 Heilberufsgesetz<br />
zuständig für die Qualitätssicherung der<br />
Röntgeneinrichtungen zur Untersuchung von<br />
Menschen und unterhält die entsprechende<br />
zuständige Stelle. Sie ist gemäß „Rahmenvertrag<br />
über die Durchführung externer<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen in der stationären<br />
Versorgung im Land <strong>Brandenburg</strong>“<br />
Mitglied des dreiseitigen Vertrages (Kassen,<br />
Krankenhausgesellschaft, LÄKB).<br />
Allgemeine Fragen der Qualitätssicherung<br />
wurden in der LÄKB u. a. beraten in der:<br />
- Arbeitsgruppe QS in der betriebsärztlichen<br />
Betreuung, z.B.: Unterstützung des Qualitätssicherungssystems<br />
in der Arbeitsmedizin.<br />
- Arbeitsgruppe QS in der Rettungsmedizin,<br />
z.B.: Aufbau von Strukturen zur landesweiten<br />
Auswertung der einheitlichen Notfalleinsatzprotokolle.<br />
- Arbeitsgruppe QS in der Pathologie, z.B.:<br />
Mitarbeit bei der Erarbeitung von Richtlinien<br />
zur Qualitätssicherung von zytologischen<br />
Untersuchungen zur Vorsorge des Zervixkarzinoms.<br />
- Arbeitsgruppe QS akutes koronares Syndrom,<br />
z.B.: Mitarbeit bei der Vorbereitung<br />
zum KHK-Register.<br />
- Koordinierungsgruppe ärztliche Qualitätssicherung:<br />
gemeinsam mit KVBB<br />
- Kommission ambulantes Operieren: gemeinsam<br />
mit KVBB<br />
- Interdisziplinäre Beratergruppe Borreliose:<br />
Beurteilung epidemiologischer Daten für<br />
<strong>Brandenburg</strong> und Beratung der Ärzte.<br />
- Ärztliche Koordinierungsgruppe gegen<br />
Suchtgefahren, z.B.: Prüfen von Qualitäts-<br />
<strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
239
Kammerinformationen<br />
anforderungen der substituierenden Ärzte,<br />
Mitarbeit in der Landessuchtkonferenz des<br />
MASGF.<br />
- Beratungskommission für Substitutionstherapie:<br />
gemeinsam mit KVBB<br />
- Kommission Extrakorporale Befruchtung<br />
(IvF-Kommission), z.B.: Auswertung der Daten<br />
des DIR (Deutsches IvF-Register).<br />
- AG Prävention von Kinderunfällen: Dokumentation<br />
der Kinderunfälle im Land <strong>Brandenburg</strong><br />
und Aufklärung hierüber.<br />
Der Ausschuss Qualitätssicherung der LÄKB<br />
beriet 2002 in fünf Ausschusssitzungen. Beraten<br />
wurden u. a. die Anerkennung von Qualitätszirkeln<br />
außerhalb der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung. Der Ausschuss stellte fest, dass<br />
bei den Sterbefällen die Rate der Obduktionen<br />
und damit eine „harte“ Qualitätssicherungsmaßnahme<br />
weit unter den gewünschten<br />
Zahlen bleibe. Beraten wurde auch die Fragestellung,<br />
wie alt Gutachter sein dürfen bzw.<br />
wie lange nach Eintritt in den Ruhestand Fachbegutachtungen<br />
durchgeführt werden dürfen.<br />
Mit Assistenz der juristischen Geschäftsführung<br />
wurde die Frage so beantwortet, dass<br />
nur der Besitz der Approbation entscheidend<br />
sei. Es wurde wiederholt über den Stand der<br />
Zertifizierung von Krankenhäusern berichtet.<br />
Favorit bei der Zertifizierung scheint die KTQ<br />
gGmbH – Kooperation für Transparenz und<br />
Qualität im Krankenhaus – zu sein. Unter dem<br />
Aspekt der Qualitätssicherung wurden auch<br />
die verschiedenen Disease-Management-<br />
Programme mit dem „Gesetz zur Reform des<br />
Risikostrukturausgleichs in der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung“ diskutiert. Zur Ausgestaltung<br />
der Programme gibt es viele Widersprüche.<br />
Aus-, Weiter- und Fortbildung<br />
Weiterbildung<br />
Die Weiterbildung im ärztlichen Bereich wird<br />
grundsätzlich mit einer Prüfung abgeschlossen.<br />
(§ 1 (1) Weiterbildungsordnung)<br />
Im Jahr 2002 fanden an insgesamt 77<br />
Prüfungstagen 276 Prüfungsgespräche statt:<br />
191 in Gebieten, 52 in Schwerpunkten, 14<br />
zum Erwerb von Fakultativen Weiterbildungen<br />
und 19 zum Erwerb von Zusatzbezeichnungen.<br />
Der Präsident und Vorsitzende des Weiterbildungsausschusses<br />
der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
<strong>Brandenburg</strong> beriet mit den Vorsitzenden der<br />
Prüfungsausschüsse über Erfahrungen aus<br />
der Prüfungstätigkeit bei der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
und über den Stand der Novellierung<br />
der (Muster-)Weiterbildungsordnung.<br />
In Vorbereitung des 105. Deutschen Ärztetages<br />
im Mai 2002 fand eine abschließende<br />
Beratung zu den Schwerpunkten statt: Zukunft<br />
der hausärztlichen Versorgung, Novellierung<br />
240 <strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
der Weiterbildungsordnung und Vorstellung<br />
des Entwurfes für Gebiete, Facharzt und<br />
Schwerpunktkompetenz, Entwurf für Bereiche<br />
sowie Entwurf für eine Liste der Befähigungsnachweise.<br />
Nach der Diskussion sollte bis dahin eine<br />
zweigliedrige Struktur für die Weiterbildung<br />
eingeführt werden: Facharzt für Innere- und<br />
Allgemeinmedizin sowie Facharzt für Innere<br />
Medizin mit mehreren Schwerpunktmöglichkeiten.<br />
In den Sommermonaten fanden daraufhin intensive<br />
Beratungen und Überarbeitungen der<br />
geplanten (Muster-)Weiterbildungsordnung<br />
in den <strong>Landesärztekammer</strong>n statt. Ziel war es,<br />
in eine Diskussion mit den wissenschaftlichmedizinischen<br />
Fachgesellschaften und Berufsverbänden<br />
zu treten und somit eine fachliche<br />
Abstimmung sowohl auf Landes- als auch<br />
auf Bundesebene zu erreichen sowie nicht<br />
berücksichtigte fachliche Belange mit zu beraten.<br />
Die überwiegende Zahl der Prüfungsausschüsse<br />
und Berufsverbände im Land <strong>Brandenburg</strong><br />
reichte Anregungen, Verbesserungen<br />
und kritische Anmerkungen ein. Mitte<br />
Dezember 2002 fand daraufhin bei der Bundesärztekammer<br />
eine erneute Beratung der<br />
„Ständigen Konferenz Weiterbildung“ statt, in<br />
der große Teile der (Muster-)Weiterbildungsordnung<br />
mit den Anregungen aus den Ländern,<br />
den Fachgesellschaften und Berufsverbänden<br />
abgeglichen wurden.<br />
Ende 2002 bestanden 62 Prüfungsausschüsse<br />
für Gebiete und Schwerpunkte mit 250 Mitgliedern<br />
sowie 26 Fachkommissionen für Zusatzbezeichnungen<br />
mit 83 Mitgliedern.<br />
Zur gleichen Zeit waren in der LÄK <strong>Brandenburg</strong><br />
1.226 Ärzte zur Weiterbildung befugt.<br />
Aus- und Fortbildung<br />
Arzt im Praktikum<br />
Die Ausbildungsphase „Arzt im Praktikum“<br />
wurde durch die Novelle zur Bundesärzteordnung<br />
1985 beschlossen. Sie sollte ursprünglich<br />
zwei Jahre dauern, wurde dann aber auf<br />
18 Monate festgelegt. Die Einführung erfolgte<br />
1988. Der AiP wird unter Aufsicht von approbierten<br />
Ärzten mit steigender Verantwortung<br />
tätig.<br />
Die <strong>Landesärztekammer</strong> setzt sich für die<br />
schnellstmögliche Abschaffung der diskriminierenden<br />
AiP-Phase ein.<br />
Nach Heilberufsgesetz ist der Arzt im Praktikum<br />
Mitglied der <strong>Landesärztekammer</strong>. Im<br />
Auftrag des MASGF führt die <strong>Landesärztekammer</strong><br />
<strong>Brandenburg</strong> die AiP-Pflichtausbildungsveranstaltungen<br />
durch. 2002 wurden<br />
5 Pflichtveranstaltungen für Ärzte im Praktikum<br />
mit 96 Teilnehmern in Frankfurt (Oder),<br />
Cottbus, Neuruppin und Potsdam angeboten.<br />
Akademie für ärztliche Fortbildung<br />
Im Mittelpunkt der Vorstandsarbeit der<br />
Akademie für ärztliche Fortbildung der<br />
<strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong> standen<br />
Fragen der Bewertung von Fortbildungsveranstaltungen.<br />
Der Vorstand hat im März<br />
2002 mit der Vorbereitung des 6. Ärztlichen<br />
Fortbildungskongresses begonnen.<br />
Als Tagungsort ist im Oktober 2003 das<br />
Kongresshotel Dahlewitz am Autobahnabzweig<br />
Rangsdorf vorgesehen.<br />
Im Veranstaltungsjahr 2002 wurden durch<br />
das Referat Fortbildung der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
<strong>Brandenburg</strong> 63 Kurse und Seminare<br />
über die Akademie für ärztliche Fortbildung<br />
angeboten, an denen 1.592 Ärztinnen und<br />
Ärzte sowie Arzthelferinnen teilgenommen<br />
haben. Aus dem Land <strong>Brandenburg</strong> waren es<br />
906. 686 kamen aus anderen Bundesländern.<br />
Fortbildungszertifikat: Das von der Kammerversammlung<br />
der <strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />
eingeführte Modell der freiwilligen<br />
Zertifizierung der Fortbildungen wurde zum<br />
Jahresende 2002 nach dreijähriger Erprobungsphase<br />
abgeschlossen.<br />
Die Fortbildungszertifizierung ist ein Angebot<br />
der <strong>Landesärztekammer</strong> zur freiwilligen<br />
Dokumentation der Fortbildungsleistungen<br />
ihrer Mitglieder. Anerkannt werden fachspezifische<br />
und interdisziplinäre Themen<br />
sowie überregionale Kongresse, Publikationen,<br />
Qualitätszirkel, Stammtische, eigene<br />
Vortragstätigkeiten sowie Literatur- und<br />
Selbststudium. Die von den <strong>Landesärztekammer</strong>n<br />
eingeführte Fortbildungszertifizierung<br />
– die Bewertung der Fortbildungsveranstaltungen<br />
– ermöglicht, dass sich der<br />
Arzt kontinuierlich die neuesten Erkenntnisse<br />
in seinem Fach auf der Grundlage des<br />
anerkannten Standes von Wissenschaft und<br />
Praxis aneignen kann. Insofern besteht<br />
überhaupt keine Veranlassung, die ärztliche<br />
Fortbildung in Deutschland einem<br />
staatlichen Kontrollsystem, wie es durch<br />
Rezertifizierungsbestrebungen der 75. Gesundheitsministerkonferenz<br />
beabsichtigt ist,<br />
zu unterwerfen.<br />
Am Ende des Berichtszeitraumes 2002 lagen<br />
1.761 Anträge auf Anerkennung einer ärztlichen<br />
Fortbildungsveranstaltung vor, davon<br />
wurden 1.737 Veranstaltungen anerkannt.<br />
Abgelehnt wurden 24 Veranstaltungen, da<br />
die Kriterien einer ärztlichen Fortbildung entsprechend<br />
der Beschlusslage der Kammerversammlung<br />
nicht erfüllt waren bzw. der Veranstaltungsort<br />
sich nicht im Land <strong>Brandenburg</strong><br />
befand.<br />
Von den anerkannten Fortbildungen sind fast<br />
vollständig die Teilnehmerlisten an die Akademie<br />
für ärztliche Fortbildung der Landesärzte-
kammer übergeben worden. Damit konnten<br />
die Fortbildungspunkte den Kammerangehörigen<br />
elektronisch zugeordnet werden.<br />
Somit ist die Akademie in der Lage, auf Anfragen<br />
aktuell Auskunft über den Stand der<br />
Fortbildungspunkte mit den dazugehörigen<br />
Selbststudienzeiten zu geben.<br />
Die <strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong> übernimmt<br />
über ihre Akademie die Anerkennung<br />
von Fortbildungen anderer Bundesländer.<br />
Die Fachkunde Rettungsdienst wurde 125mal<br />
erteilt.<br />
Für die Fachkunde im Strahlenschutz erfolgten<br />
2002 129 Bescheinigungen.<br />
Ausbildung und Umschulung<br />
der Arzthelferinnen<br />
Ende Dezember 2002 waren 692 laufende<br />
Ausbildungs- und Umschulungsverhältnisse<br />
im Berufsausbildungsverzeichnis der LÄKB<br />
eingetragen.<br />
Seit 1991 haben 2.189 Absolventen den<br />
Abschluss als Arzthelferin erworben, davon<br />
1.729 Auszubildende, 444 Umschülerinnen<br />
und 16 Extern-Prüflinge.<br />
Insgesamt wurden seit 1991 1.278 Berufsgleichwertigkeitsfeststellungen<br />
durch die LÄKB<br />
ausgestellt.<br />
Berufsbildungsausschuss<br />
Die 18 Mitglieder und 13 Stellvertreter sind<br />
für vier Jahre berufen (2000 bis 2004). Sie<br />
gehören den Gruppen der Arbeitgeber, der<br />
Arbeitnehmer sowie der Lehrer an. Dieser<br />
Ausschuss ist in allen wichtigen Angelegenheiten<br />
der beruflichen Bildung zu unterrichten<br />
und zu hören.<br />
Arbeitsschwerpunkte des BBA waren u. a.:<br />
Diskussion der Prüfungsleistungen der Auszubildenden<br />
und Umschüler, Arbeit des<br />
Zentralen Prüfungsausschusses, Förderung für<br />
Ausbildungsplätze, Entwicklung der „betriebsnahen<br />
Ausbildungsplätze“ in <strong>Brandenburg</strong>,<br />
Probleme der Ausbildungsberatung Auszubildender<br />
und Ausbildender, dabei interessierten<br />
u. a. die vorzeitigen Beendigungen von Ausbildungs-<br />
und Umschulungsverhältnissen, Entwicklung<br />
der Ausbildungsbereitschaft der Ärztinnen<br />
und Ärzte und der Übernahme der<br />
eigenen Auszubildenden in ein Arbeitsverhältnis.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Anliegen des Präsidenten und des Vorstandes<br />
ist es, den Kammermitgliedern und der<br />
allgemeinen Öffentlichkeit gesundheitsund<br />
berufspolitische Themen der brandenburgischen<br />
Ärzteschaft nahe zu bringen.<br />
Hierzu dienen auch die Gespräche und Interviews<br />
des Präsidenten und der Vizeprä-<br />
sidentin mit Presse, Rundfunk und Fernsehen.<br />
Es lag im Interesse der Kammer, eine<br />
größere Sensibilisierung von Politikern und<br />
der Öffentlichkeit sowohl für die Ärzteschaft<br />
als auch die Probleme, die durch die<br />
Gesundheitspolitik entstehen und auf die<br />
Bürger zukommen, zu erreichen.<br />
Die Kammer wandte sich gegen die unerträglichen<br />
Vorwürfe einer vorsätzlichen Kriminalisierung,<br />
gegen Rufmordkampagnen, gegen<br />
öffentliche Verdächtigungen einer Berufsgruppe<br />
und unverantwortliche Stimmungsmache.<br />
Viele Kammerangehörige fühlen sich von den<br />
Medien in ihrer beruflichen Arbeit diskriminiert<br />
oder missverstanden.<br />
Vor allem aus den eingangs genannten Gründen<br />
und zur Aktivierung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
entschloss sich der Vorstand<br />
im Mai des Jahres 2002, die Kommunikations-<br />
und Medienberatungsgruppe 4iMEDIA<br />
aus Leipzig zu verpflichten. Ein auf die individuellen<br />
Bedürfnisse der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
<strong>Brandenburg</strong> zugeschnittener Presseverteiler<br />
wurde dort erstellt. Dazu zählen mittlerweile<br />
lokale, regionale und überregionale Medien,<br />
Fachpresse, Nachrichtenagenturen, Rundfunk-<br />
und Fernsehsender.<br />
Die Agentur erarbeitet Themenpläne für die<br />
Öffentlichkeitsarbeit und schlug medienwirksame<br />
Themen vor. Von Mai bis Dezember<br />
2002 wurden von 4iMEDIA 30 Pressemitteilungen<br />
erstellt.<br />
<strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong><br />
Der Anspruch der Redaktion des BÄB im Jahr<br />
2002 war es, eine breite Themenvielfalt in allen<br />
Genres zu sichern, genügend Raum für<br />
den Erfahrungs- und Meinungsaustausch der<br />
Ärztinnen und Ärzte einzuräumen sowie die<br />
Berichterstattung über aktuelle Themen und<br />
Ereignisse der Standes- und Gesundheitspolitik<br />
zu verstärken.<br />
Durch das BÄB wurde mit mehreren Beiträgen<br />
über Verlauf und Ergebnisse von Kammerversammlungen,<br />
Vorstandssitzungen und die Arbeit<br />
in den Ausschüssen informiert. Einen<br />
breiten Raum nahm die Berichterstattung<br />
über die vier Kammerversammlungen ein, an<br />
denen auch Gäste wie der BÄK-Präsident<br />
oder Repräsentanten der Landesregierung<br />
teilnahmen.<br />
Im Redaktionsteil wurde die Entwicklung des<br />
Internetauftritts der LÄKB begleitet und über<br />
die positive Resonanz sowie den Anstieg der<br />
Besucherzahlen um mehr als 50 Prozent zum<br />
Vorjahreszeitraum berichtet.<br />
Kammerdelegierte sowie weitere Ärztinnen<br />
und Ärzte erhielten im BÄB Raum, ihre Meinungen<br />
zu politischen Ereignissen, Entwick-<br />
lungen im Gesundheitswesen oder zu Fachfragen<br />
zu publizieren.<br />
Regelmäßig erschienen die Beiträge der Juristischen<br />
Geschäftsführung zu Rechtsfragen<br />
wie zur neuen Berufsordnung, zum Patientengeheimnis<br />
und zur ärztlichen Schweigepflicht<br />
oder der Herausgabe von Patientenunterlagen<br />
an die Krankenkassen. Aus der Praxis der<br />
Norddeutschen Schlichtungsstelle wurde berichtet.<br />
Das Internet<br />
Kammerinformationen<br />
Dem Benutzer standen Ende 2002 unter<br />
dem Internetangebot www.laekb.de in 13<br />
Rubriken 320 Seiten mit Kammerinformationen<br />
zur Ansicht und 298 PDF-Dokumente<br />
zum Herunterladen bereit.<br />
Vergleicht man den Datenumfang mit dem<br />
Vorjahr, so erweiterte sich das Angebot um<br />
20 %. Die Tendenz der Zugriffe auf das Internetangebot<br />
der <strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />
war weiter steigend. Bis Ende 2002<br />
hielt diese Tendenz an. Insgesamt wurden<br />
134.863 Besucher registriert, die Zahl der<br />
Zugriffe belief sich auf 492.325.<br />
Von den Themenbereichen wurden in diesem<br />
Berichtsjahr neben dem <strong>Ärzteblatt</strong> am häufigsten<br />
Dokumente in den Rubriken Arztrecht,<br />
Qualität im Beruf und Weiterbildung aufgesucht.<br />
Die Beiträge des <strong>Brandenburg</strong>ischen<br />
<strong>Ärzteblatt</strong>es sind ein fester Bestandteil des<br />
Webangebotes geworden. Eines regen Interesses<br />
erfreute sich die monatliche aktualisierte<br />
Inhaltsseite des Blattes. Die PDF-Datei der<br />
monatlichen Gesamtausgabe ist die am meisten<br />
besuchte Seite des Auftrittes.<br />
Unter der Rubrik <strong>Ärzteblatt</strong> kann man im<br />
Archiv ältere Ausgaben einsehen. Auch die<br />
Möglichkeit des Abrufes von Fortbildungsveranstaltungen<br />
unter dem Bereich Fortbildung<br />
wird rege genutzt. Der Aufbau der Datenbank<br />
Arztsuche im Internet wurde abgeschlossen<br />
und ist seit März 2002 im Internet<br />
freigeschaltet. Die Rubrik Arztsuche findet<br />
großen Zuspruch. Es haben sich ca. 1.300<br />
angestellte Ärzte eintragen lassen. Die Daten<br />
werden regelmäßig aktualisiert, Grundlage<br />
sind die Eintragungen des Meldewesens. Die<br />
entsprechenden Daten werden laufend gepflegt.<br />
Allgemeine Verwaltung<br />
Zur Durchführung der Selbstverwaltungsaufgaben<br />
bedarf es einer sachkundigen Verwaltung.<br />
Eine loyale Aufgabenerledigung ist<br />
Voraussetzung für die erforderliche Zusammenarbeit<br />
und Integration von Selbstverwaltung<br />
und Verwaltung. Die Geschäftsführung<br />
der <strong>Landesärztekammer</strong> – Hauptgeschäftsführer<br />
und Juristischer Geschäftsführer – sorgen<br />
gemeinsam mit den Angestellten der<br />
<strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
241
Kammerinformationen<br />
Hauptgeschäftsstelle für die Durchführung der<br />
vom Vorstand und der Kammerversammlung<br />
beschlossenen Aufgaben.<br />
Zum Stichtag 31.12. 2002 waren für die <strong>Landesärztekammer</strong><br />
31 Angestellte in der Hauptgeschäftsstelle<br />
beschäftigt sowie eine befristete<br />
Vertretung. Hinzukommen insgesamt sechs<br />
weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />
der Ärztlichen Stelle Qualitätssicherung Röntgen<br />
und in der Landesgeschäftsstelle Qualitätssicherung<br />
im Rahmen einer Auftragsverwaltung<br />
bei der <strong>Landesärztekammer</strong>.<br />
Von den 38 Mitarbeitern (37,5 Stellen) wurden<br />
9 Personen auf 7,5 Stellen nicht aus<br />
Kammerbeiträgen bezahlt (Qualitätssicherung<br />
Röntgen, stationäre Versorgung, Akademie).<br />
Zur Erhöhung der Qualität des Erstkontaktes<br />
der Kammer mit Besuchern der Hauptgeschäftsstelle<br />
wurde der Empfangsbereich mit<br />
einer Rezeptionssekretärin besetzt. Allein von<br />
dieser Stelle aus wurden vom 1. Januar bis<br />
31. Dezember 2002 insgesamt 16.833 eingehende<br />
und 313 ausgehende Gespräche<br />
vermittelt bzw. eingehende Fragen direkt beantwortet.<br />
Für den gesamten Postausgang der Hauptgeschäftsstelle<br />
wurden 2002 insgesamt 47.184<br />
Euro ausgegeben. Das umfasst den Briefversand<br />
mit der Deutschen Post AG sowie dem<br />
Fahrradkurier; 7.500 Briefsendungen davon<br />
wurden per Infobrief bzw. Infopost versandt,<br />
2.966 Briefsendungen per Einschreiben.<br />
Nachgebühren entstanden in Höhe von<br />
53,20 Euro vor allem aus Nachzahlungen bei<br />
unterfrankierten Briefen, den Kammerbeitrag<br />
betreffend. Die Patientenverfügung wurde<br />
von 31 Privatpersonen, 18 Privatpraxen und<br />
2 Apotheken angefordert. Insgesamt wurden<br />
191 Exemplare an die Anforderer versandt.<br />
Der weitere Ausbau des Internets und Intranets<br />
wurde durch den Bereich Informatik<br />
technisch und organisatorisch betreut. Das<br />
Informationsmanagementsystem der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
<strong>Brandenburg</strong> wurde weiterentwickelt<br />
und die Komplexe Arzthelferin,<br />
Weiterbildung, Qualitätssicherung und Reisekostenabrechnung<br />
wurden eingeführt.<br />
Die Euroumstellung zum 1. 1. 2002 erfolgte<br />
soft- und hardwareseitig.<br />
Zum 1. 8. 2002 wurde in der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
<strong>Brandenburg</strong> die Anbindung an das<br />
VPN der Ärztekammern eingerichtet. Damit<br />
ist die Voraussetzung für einen sicheren und<br />
schnellen Datenaustausch zwischen den Kammern<br />
gegeben.<br />
Haushalt<br />
Im Frühjahr 2002 wurde der Kammer zum<br />
Jahresabschluss des vorhergehenden Jahres<br />
durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
bzw. den Revisionsverband der uneingeschränkte<br />
Bestätigungsvermerk erteilt.<br />
242 <strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
In der Bilanz weist die <strong>Landesärztekammer</strong><br />
<strong>Brandenburg</strong> eine stabile Finanzlage aus:<br />
Kredite getilgt, notwendige Rücklagen gebildet<br />
und Beitragssatz bei 0,5 % der Einkünfte<br />
aus ärztlicher Tätigkeit. In der November-<br />
Kammerversammlung wurde der Haushaltsplan<br />
2003 einstimmig von der Kammerversammlung<br />
beschlossen. Bei den Beiträgen ist<br />
trotz Nettozugang an Kammermitgliedern<br />
eine Stagnation zu erwarten, d. h. die politischen<br />
Rahmenbedingungen wirken sich wie<br />
erwartet negativ auf das Gesamteinkommen<br />
der <strong>Brandenburg</strong>er Ärzteschaft aus.<br />
Der Haushaltsausschuss konnte im Jahr 2002<br />
ohne personelle Veränderungen wie in den<br />
vorherigen Jahren tätig werden. Er bedankte<br />
sich für die bewährte Zusammenarbeit mit<br />
dem Präsidenten, dem Vorstand, der Geschäftsführung<br />
und den Mitarbeitern der<br />
Hauptgeschäftsstelle.<br />
2002 wurden vier Anträge nach § 6 der Beitragsordnung:<br />
Beitragsstundung, Beitragsermäßigung<br />
bzw. Beitragserlass an den Vorstand<br />
gestellt (2 Anträge auf Ermäßigung,<br />
1 Antrag auf Erlass und 1 Antrag auf Ermäßigung<br />
bzw. Erlass des Kammerbeitrags). Nach<br />
Prüfung durch den Vorstand konnte zwei Antragstellern<br />
die Ermäßigung zum Kammerbeitrag<br />
gewährt werden. Zwei Anträgen auf Erlass<br />
bzw. Ermäßigung konnte nicht<br />
stattgegeben werden, da keine unzumutbaren<br />
Härten wegen besonderer persönlicher oder<br />
familiärer Umstände erkennbar waren.<br />
Im Beitragsjahr 2002 waren insgesamt 7.614<br />
Ärzte beitragspflichtig, das entspricht rund<br />
82% der Kammerangehörigen im Land<br />
<strong>Brandenburg</strong>. Insgesamt wurden 3.182 Erinnerungen<br />
zur Selbsteinstufung zum Kammerbeitrag<br />
2002 verschickt. Am 2. 11. 2002<br />
mussten noch 249 Beitragsbescheide zum<br />
Kammerbeitrag 2002 verschickt werden.<br />
Nicht zuletzt durch den von den Kammermitgliedern<br />
einzureichenden Steuerbescheid<br />
konnten im Jahr 2002 zu viel gezahlte Beiträge<br />
in Höhe von 73.101,81 Euro an die Mitglieder<br />
zurückgezahlt werden.<br />
Die Gewinn-und-Verlust-Rechnung des Jahres<br />
2002 beläuft sich insgesamt in den Aufwendungen<br />
auf 3.547.813,59 Euro. Diesen Ausgaben<br />
stehen Verwaltungseinnahmen aus<br />
Kammerbeiträgen, Kammergebühren sowie<br />
sonstigen Einnahmen, einschließlich Einnahmen<br />
der Ärztlichen Stelle Röntgen, Erstattungskosten<br />
für die Landesgeschäftsstelle für<br />
Qualitätssicherung durch die Kassen und<br />
Erträgen aus Fortbildungsveranstaltungen in<br />
einer Gesamthöhe von 3.413.377,66 Euro<br />
gegenüber. Damit wird erstmalig ein Jahresfehlbetrag<br />
von 134.435,93 Euro ausgewiesen,<br />
der aus den Rücklagen gedeckt wurde.<br />
Er betrug für die <strong>Landesärztekammer</strong><br />
50.034,08 Euro und für die Akademie für<br />
ärztliche Fortbildung 84.401,85 Euro.<br />
Meldewesen<br />
Am Stichtag 31. Dezember 2002 waren<br />
9.258 Ärztinnen und Ärzte sowie 10 Fachwissenschaftler<br />
der Medizin Mitglied der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
<strong>Brandenburg</strong>. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr entspricht das einem Nettozuwachs<br />
von 248 Ärztinnen und Ärzten (davon<br />
63 berufstätig).<br />
Registriert wurden im Jahr 2002 insgesamt<br />
887 Zugänge. Das sind Anmeldungen von<br />
Ärztinnen und Ärzten aus anderen Kammerbereichen,<br />
Anmeldungen der Ärztinnen und<br />
Ärzte im Praktikum sowie Anmeldungen ausländischer<br />
Ärztinnen und Ärzte, die im Besitz<br />
einer gültigen Berufserlaubnis nach § 10 der<br />
Bundesärzteordnung sind.<br />
Aus dem Berufsregister der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
<strong>Brandenburg</strong> wurden 2002 639 Ärztinnen<br />
und Ärzte abgemeldet. Bei Aufnahme<br />
der ärztlichen Tätigkeit in einem anderen<br />
Kammerbereich bzw. bei Wohnsitznahme im<br />
Falle einer Nichtberufstätigkeit erfolgt der<br />
Versand des Pflichtteils der Meldeakte an die<br />
entsprechende Ärztekammer. Im Falle des<br />
Ablebens eines Arztes bzw. bei Verzug oder<br />
Tätigkeitsaufnahme im Ausland erfolgt die<br />
Archivierung der Meldeunterlagen in der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
<strong>Brandenburg</strong>.<br />
285 Arztausweise und 35 Parkschilder „Arzt<br />
– Notfall“ wurden 2002 ausgestellt.<br />
Zum Stichtag 31. 12. 2002 waren bei der<br />
<strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong> 62 arbeitslose<br />
Ärztinnen und 35 arbeitslose Ärzte gemeldet.<br />
Dr. med. Udo Wolter Dr. Reinhard Heiber<br />
Präsident Hauptgeschäftsführer<br />
Der 180-seitige Geschäftsbericht 2002 ist<br />
von der Hauptgeschäftsstelle zu erhalten.<br />
Stufenplan des mb<br />
Der Marburger Bund (mb) hat der Bundesregierung<br />
einen Stufenplan zur Verbesserung<br />
der Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern<br />
vorgelegt. „Unser Stufenplan wird<br />
die irrsinnigen 30-Stunden-Dienste in Kliniken<br />
abschaffen“, sagte dazu der 1. Vorsitzende<br />
des mb, Dr. Montgomery. Weil<br />
die defizitäre GKV zurzeit kaum das Geld<br />
für 15.000 zusätzliche Ärzte aufbringen<br />
könnte und der Arbeitsmarkt auch so viele<br />
Ärzte nicht hergibt, sieht der Stufenplan<br />
des mb die jährliche Einstellung von 5.000<br />
Klinikärzten und deren Finanzierung mit<br />
rund 300 bis 400 Millionen Euro vor.<br />
Nach Willen des mb sollen nur Kliniken<br />
vom zusätzlichen Geld profitieren, die<br />
Ärzte auf Grundlage des angepassten Arbeitszeitgesetzes<br />
einstellen würden. (hak)
Nach Redaktionsschluss<br />
Verhaltenes Lob für das Eckpunktepapier<br />
Am 21. Juli einigten sich Regierung und Opposition nach langen<br />
Verhandlungen auf ein gemeinsames Programm zur Modernisierung<br />
des Gesundheitssystems.<br />
Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer,<br />
meinte in einer ersten Stellungnahme zu dem Eckpunkte-Papier:<br />
„Das Eckpunktepapier ist ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem<br />
Vorschlag des Ministeriums und der Koalition, da die durch Antipathie<br />
und Aggression geprägten Passagen gemildert oder gänzlich<br />
verworfen wurden. So ist das geplante staatliche Zentrum für<br />
Qualität jetzt ein Institut in selbstverwalteter Lösung. Auch der Kor-<br />
Gedanken zur Gesundheitspolitik<br />
Krankenversorgung nach Kassenlage<br />
Es kann eigentlich nur<br />
von Vorteil sein, wenn<br />
man andere für sich<br />
denken lässt. Das hat<br />
sich auch unsere<br />
Gesundheitsministerin<br />
Ulla Schmidt zu Herzen<br />
genommen. So<br />
liegen bisher drei<br />
Gutachterbände zur<br />
Reform des Gesundheitswesens<br />
vor, die<br />
abgeheftet wurden;<br />
die Rürup-Kommission<br />
hat laut nachgedacht,<br />
sie wurde „abgemeiert“.<br />
Frau Schmidt zog<br />
es bei soviel Papier dann doch vor, ihr eigenes<br />
Gesetz zur Gesundheitsreform zu basteln,<br />
das den unaussprechlichen Namen „Gesundheitssystemmodernisierungsgesetz“<br />
trägt. Ziel<br />
des Gesetzes ist die Absenkung der Kassenbeiträge<br />
von derzeit über 14 auf 13 %.<br />
Dazu soll erst einmal das Krankengeld gestrichen<br />
werden bzw. die Absicherung für dieses<br />
Risiko sollen allein die Arbeitnehmer tragen.<br />
Ein Akt der Entsolidarisierung erster Güte,<br />
denn das Krankengeld ist eine der Kernleistungen<br />
unseres solidarischen Systems und<br />
deckt existentielle Risiken ab.<br />
¡ £ ¡ ¥ £ ¨ � ¡ � � � �<br />
Versicherungsfremde Leistungen wie z.B. Mutterschaftsgeld<br />
sollen durch Steuern finanziert<br />
werden, wozu die Tabaksteuer erhöht werden<br />
soll. Ursprünglich war geplant, die Schachtel<br />
Zigaretten einen Euro teurer zu machen. Rauchen<br />
ist ja auch ungesund, und am besten<br />
sollten alle damit aufhören. Angesichts dieses<br />
Preisschocks werde besonders die Jugend<br />
vom Rauchen abgehalten, so Frau Schmidt.<br />
Diese lobenswerten Grundsätze wurden ein<br />
paar Tage später ad acta gelegt. Die Tabaksteuer<br />
wird jetzt nur noch in homöopathischen<br />
Dosen erhöht, weil Frau Schmidt befürchtet,<br />
dass der Raucher auf Schmuggelware ausweichen<br />
bzw. dem blauen Dunst gänzlich abschwören<br />
wird. Dies hat natürlich negative<br />
Folgen für den Fiskus – nach dem Motto:<br />
„Nichtrauchen gefährdet den Staatshaushalt“.<br />
Das Sterbegeld soll gänzlich entfallen. Beim<br />
üppigen Sterbegeld für Abgeordnete hingegen<br />
bleibt alles beim Alten. Es wird unter dem<br />
Begriff „Überbrückungsgeld“ getarnt und beträgt<br />
7009 €.<br />
Die Integration von ambulanter und stationärer<br />
Medizin ist ein Schritt in die richtige Richtung,<br />
denn die Patienten fordern zu Recht bei<br />
komplexen chronischen Erkrankungen die Behandlung<br />
und Betreuung „aus einer Hand“.<br />
Zurzeit stehen aber im wesentlichen die sekto-<br />
Gesundheitspolitik<br />
ruptionsbeauftragte hat einer sachlichen Diskussion wohl nicht<br />
standgehalten. Die Kassen und die Kassenärztlichen Vereinigungen<br />
haben jetzt die Verpflichtung zur Kontrolle und auch die ärztliche<br />
Fortbildung ist ordentlich geregelt. Bei der integrierten Versorgung<br />
und den Behandlungszentren gibt es allerdings noch Klärungsbedarf,<br />
auch wenn sie schon wesentlich weniger auf Institutionalisierung<br />
ausgerichtet sind als vorher. Da wäre aber noch ein Tick an<br />
Nachbesserung möglich. Trotzdem ist der Fortschritt doch erheblich.<br />
Ob mit den jetzt vorgeschlagenen Maßnahmen allerdings der<br />
Beitragssatz auf 13 Prozent gesenkt werden kann, sehe ich nach<br />
wie vor sehr skeptisch.“<br />
Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen<br />
ralen Budgets einer tatsächlichen Zusammenführung<br />
dieser beiden Bereiche im Wege.<br />
Daher ist deren Aufhebung grundlegende Voraussetzung<br />
für die Verzahnung von stationärer<br />
und ambulanter Behandlung. Bisher sind uns<br />
Ansätze, diese aufzuheben, nicht bekannt.<br />
Wir Krankenhausärzte wurden bereits mit<br />
dem Fallpauschalengesetz beglückt. Nicht<br />
nur, dass damit unsere Dokumentationsaufgaben<br />
nahezu verdoppelt wurden, man muss<br />
wohl auch davon ausgehen, dass ein nicht<br />
unerheblicher Teil der jetzt vorgehaltenen<br />
Krankenhausbetten gestrichen wird bzw.<br />
Krankenhausfusionen, Privatisierungstendenzen<br />
etc. forciert werden. Von dem Begriff<br />
„wohnortnaher Versorgung“ sollten sich dann<br />
bitte die Politiker verabschieden.<br />
Ende Juni 2003 wurde das Fallpauschalenänderungsgesetz<br />
im Bundesrat behandelt. Neben<br />
Budgeterhöhungen, die nicht oder unzureichend<br />
durch Fallpauschalen erfasst werden,<br />
fordert der Bundesrat den Gesetzgeber ultimativ<br />
auf, dafür Sorge zu tragen, dass die aus<br />
der EG-Arbeitszeitrichtlinie erwachsenen Kosten<br />
in der Vergütung der Krankenhäuser Niederschlag<br />
finden. Die zugesagten 200 Millionen<br />
€ decken diesen Bedarf nicht ab.<br />
Abschließend noch ein Lichtblick: Der AiP soll<br />
bereits 2004/2005 auslaufen, bisher war<br />
das Jahr 2009 vorgesehen.<br />
Dr. Wegwerth<br />
(Marburger Bund)<br />
Erneut bietet die Schloss Akademie im Raum <strong>Brandenburg</strong> / Berlin die fünfteilige Ausbildung zum Qualitätsmanager gemäß Curriculum der<br />
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<strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
243
Gesundheitspolitik<br />
Während des Richtspruchs und -schlucks des Poliers<br />
schwebte die Richtkrone nach oben.<br />
Am 16. Juli in Berlin<br />
Richtfest für das Verbändehaus<br />
Auf dem Gelände der ehemaligen Königlichen Porzellan-Manufaktur<br />
in Berlin, gleich neben dem S-Bahnhof Tiergarten, entsteht das<br />
neue Verbändehaus von Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztlicher<br />
Bundesvereinigung (KBV) und von der Deutschen Krankenhausgesellschaft<br />
(DKG). Nach nur achteinhalb Monaten Bauzeit<br />
konnte dort am 16. Juli die Richtkrone mit dem Kran in luftige Höhe<br />
gehievt werden.<br />
Am 31. Oktober 2002 war der Grundstein gelegt worden. Nun, Mitte<br />
Juli 2003, folgte bereits das Richtfest. Und im Frühsommer 2004,<br />
nach abgeschlossenem Innenausbau, wollen die drei Spitzenverbände<br />
des deutschen Gesundheitswesens dort auf einer Fläche von etwa<br />
20.000 Quadratmetern die Büros für ihre 400 bis 500 Mitarbeiter<br />
beziehen. Unter den beiden Gebäudeteilen wird es eine zweigeschossige<br />
gemeinschaftlich genutzte Tiefgarage geben.<br />
Das in V-Form konzipierte östliche Gebäude, ein Siebengeschosser<br />
mit cremefarbener Natursteinfassade, wird von der KBV und der DKG<br />
bezogen werden. Das u-förmige westliche Gebäude, ein sechs- bis<br />
neungeschossiger Bau mit grüner Natursteinfassade, wird weitgehend<br />
von der Bundesärztekammer genutzt werden.<br />
Während Bundesärztekammer und Deutsche Krankenhausgesellschaft<br />
sich schon als Eigentümer betrachten können, wird die KBV<br />
vorerst wohl nur als Mieter einziehen können, denn ihr Antrag auf<br />
Sitzverlegung von Köln nach Berlin liegt schon seit drei Jahren (!) unbeantwortet<br />
beim Gesundheitsministerium. Ein Schelm, wer Arges<br />
dabei denkt...<br />
(hak)<br />
244 <strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
Blick vom S-Bahnhof Tiergarten auf das Verbändehaus<br />
– in luftiger Höhe schaukelt die Richtkrone.<br />
So soll das BÄK-<br />
Gebäude einmal<br />
aussehen.<br />
„Gekrönte Häupter“ bestaunen die gewaltige Richtkrone.<br />
Hier oben werde ich einziehen – Bundesärztekammerchef Prof. Dr. Hoppe<br />
am Modell. Neben ihm Dr. Richter-Reichhelm, Erster Vorsitzender der KBV,<br />
Monika Thiemen, Bezirksbürgermeisterin von Charlottenburg-Wilmersdorf,<br />
und Dr. Rocke, Präsident der DKG. Fotos: Hans-Albrecht Kühne
Kurz gefragt<br />
Blutet Polens Ärzteschaft aus?<br />
Ab Mai 2004 soll auch Polen der EU angehören.<br />
Schon jetzt können polnische Ärzte<br />
– allerdings befristet – in Deutschland arbeiten.<br />
Und schon jetzt nutzen zahlreiche polnische<br />
Ärzte diese Chance, helfen sie in Krankenhäusern<br />
nicht nur entlang der deutschpolnischen<br />
Grenze, den vornehmlich im<br />
Osten unseres Landes zum Problem werdenden<br />
Ärztemangel zu mindern. Wird sich diese<br />
Entwicklung ab Mai nächsten Jahres beschleunigen,<br />
noch verstärken?<br />
Während des Hauptstadtkongresses Medizin<br />
und Gesundheit 2003 in Berlin bot sich dem<br />
<strong>Brandenburg</strong>ischen <strong>Ärzteblatt</strong> die Gelegenheit,<br />
Miroslav Manicki, stellvertretender Präsident<br />
des Nationalen Gesundheitsfonds in<br />
Polen, kurz zu diesem Thema zu befragen:<br />
Herr Präsident Manicki, befürchten Sie<br />
nicht, dass nach dem Mai 2004 noch wesentlich<br />
mehr als heute polnische Ärzte die<br />
dann vereinfachte Möglichkeit nutzen und<br />
in der EU arbeiten werden? Könnte es nicht<br />
in der Folge zu einem „Ausbluten“ der polnischen<br />
Ärzteschaft, zu einem Ärztemangel<br />
in Ihrem Land kommen?<br />
Miroslav Manicki: Auch während der sozialistischen<br />
Zeit konnten wir Polen im Ausland<br />
arbeiten, und viele haben diese Möglichkeit<br />
genutzt. Es hat – historisch betrachtet – immer<br />
eine starke Auswanderung von Ärzten<br />
nach Deutschland, in die USA und in viele<br />
andere Länder gegeben. Diese Entwicklung<br />
verstärkte sich nach 1990 noch. Polnischen<br />
Ärzten liegt das anscheinend in ihren Genen,<br />
es zieht sie hinaus, sie wollen sich woanders<br />
in der Welt erproben. Aber andererseits<br />
kehren auch sehr viele Ärzte dann<br />
irgendwann wieder nach Polen in ihre Heimat<br />
zurück und bringen etwas sehr Wertvolles<br />
mit: Erfahrungen aus anderen Ländern,<br />
andere Sichtweisen auf bestimmte medizinische<br />
Probleme.<br />
Gemeinschaftsaktion von Rheuma-Liga und Grünem Kreuz<br />
Mobil gegen den Rheuma-Schmerz<br />
Den „Tag des Rheumakranken“ (14. Juni)<br />
gibt es schon lange. In diesem Jahr aber setzte<br />
sich erstmals einen Tag zuvor, am 13. Juni,<br />
ein „Rheumobil“ in Hamburg in Bewegung,<br />
das unter dem Motto „Mobil gegen Rheuma-<br />
Schmerz“ bis zum 18. Juli insgesamt 19<br />
deutsche Städte ansteuerte und am 25. Juni<br />
auch in <strong>Brandenburg</strong>s Landeshauptstadt<br />
Potsdam für einen Tag Station machte.<br />
Ziel dieser Gemeinschaftsaktion der Deutschen<br />
Rheuma-Liga, des Deutschen Grünen<br />
Kreuzes und der Pharmafirma Abbott Immunology<br />
war es, über verschiedene Aspekte dieser<br />
Krankheit aufzuklären, aktuelle Therapieformen<br />
bekannt zu machen und allen, die es<br />
wollten, in Beratungsgesprächen konkrete Hilfe<br />
anzubieten.<br />
Das Motto „Mobil gegen Rheuma-Schmerz“<br />
war dabei durchaus in zweifacher Hinsicht<br />
maßgeschneidert. Zum einen – und ganz offensichtlich<br />
– transportierte ein nicht zu übersehendes<br />
Mobil diverse Materialien und Berater<br />
durch deutsche Landen, zum anderen aber<br />
– und das war der nicht verheimlichte Hintersinn<br />
– sollte jeder Rheumapatient erkennen,<br />
worin die beste „Medizin“ gegen seine Krankheit<br />
besteht: Er sollte selbst etwas gegen seine<br />
Schmerzen tun, möglichst aktiv sein und blei-<br />
ben oder – falls er das noch nicht ist - aktiv<br />
werden. Nur so bekommt der Rheuma-Patient<br />
seine Schmerzen in den Griff. Nur so erhält<br />
oder verbessert er die Nährstoffversorgung<br />
seiner Gelenke. Denn: Ohne regelmäßiges<br />
Training keine Schmerzlinderung und auch<br />
kein verzögerter Krankheitsverlauf.<br />
In der Hoffnung, der Schmerz möge nachlassen,<br />
bewegen sich die meisten an Rheuma Erkrankten<br />
zu wenig. Und das ist ihr verhängnisvoller<br />
Fehler. Denn – siehe oben! – nur<br />
regelmäßiges wohl dosiertes Training versorgt<br />
die Gelenke ausreichend, fördert deren Funktionsfähigkeit,<br />
verzögert den Krankheitsverlauf<br />
und lindert den Schmerz.<br />
Rheuma ereilt nicht nur ältere Menschen. Jährlich<br />
erkranken in Deutschland auch etwa<br />
15.000 Kinder und Jugendliche an Rheuma,<br />
hinter dessen Oberbegriff sich etwa 400<br />
unterschiedliche Krankheiten (Entzündungen,<br />
Abnutzungen, Stoffwechselstörungen) „verstecken“<br />
können. „Das Wissen über Rheuma<br />
hat sich enorm entwickelt und erweitert“, sagte<br />
Dr. Lotar Pöcker, der in Potsdam eigentlich<br />
„nur zwei Stunden“ als ärztlicher Ratgeber<br />
einspringen wollte. Doch dann blieb der Mediziner<br />
im Ruhestand mehr als fünf Stunden<br />
vor Ort, weil die Reihe der Fragenden und Auskunftssuchenden<br />
einfach nicht enden wollte.<br />
Gesundheitspolitik<br />
Miroslav Manicki, stellv. Präsident des Nationalen<br />
Gesundheitsfonds in Polen.<br />
Foto: Kühne<br />
Ich sehe diese Ärzte-Wanderschaft als etwas<br />
sehr Positives an. Sie wird sich, wenn Polen<br />
zur EU gehören wird, noch verstärken, aber<br />
sie wird – da bin ich überzeugt – nicht zum<br />
Zusammenbruch des polnischen Gesundheitswesens<br />
oder der polnischen Ärzteschaft<br />
führen.<br />
(hak)<br />
Der Potsdamer Rheumatologe Dr. Lotar Pöcker (r.)<br />
vor dem „Rheumobil“ in Potsdam im Beratungsgespräch<br />
mit Patientinnen.<br />
Foto: Kühne<br />
„Die Patienten kommen oft zu spät zum Rheuma-Spezialisten“,<br />
monierte Dr. Pöcker, der<br />
darauf verwies, dass der echte Rheumatismus<br />
sehr zerstörend auf Gelenke wirken kann. Und<br />
wenn die erst einmal kaputt seien, könne man<br />
<strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
245
Gesundheitspolitik<br />
Kammerinformationen<br />
nicht mehr viel machen. Diverse rheumatische<br />
Erkrankungen, so Dr. Pöcker, ließen sich nicht<br />
im Blut nachweisen. Auch eine Ursache dafür,<br />
weswegen Allgemeinmediziner ihre Rheumapatienten<br />
oft erst sehr spät, zu spät zum Facharzt<br />
schickten. Dr. Pöcker wies ebenfalls immer<br />
wieder auf die positive Wirkung der Bewegung<br />
hin, wobei man Bewegung nicht mit zu<br />
großer Belastung gleichsetzen oder verwechseln<br />
solle.<br />
Mit der Zunahme der Infekte sei in den letzten<br />
Jahrzehnten auch die Zunahme des Rheumas<br />
Petra Hoffmann, Geschäftsführerin der <strong>Brandenburg</strong>er Rheuma-Liga:<br />
Funktionstraining läuft nicht übers ärztliche Budget<br />
Petra Hoffmann ist in der Deutschen Rheuma-Liga<br />
die Geschäftsführerin des Landesverbandes<br />
<strong>Brandenburg</strong>, der gegenwärtig<br />
etwa 2.700 Mitglieder zählt. Das <strong>Brandenburg</strong>ische<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> bat sie am Rande der<br />
Aufklärungskampagne in Potsdam zu einem<br />
kurzen Gespräch.<br />
Wie viele von der Krankheit Rheuma Betroffene<br />
gibt es im Land <strong>Brandenburg</strong>?<br />
Wir gehen von 25.000 bis 28.000 Rheumakranken<br />
in <strong>Brandenburg</strong> aus...<br />
... von denen erst rund 2.700 Mitglied der<br />
Rheuma-Liga sind...<br />
Ja, wir haben da noch Nachholbedarf. Viele<br />
Rheumakranke wissen gar nicht, dass es die<br />
Rheuma-Liga, einen Verein, der ihnen hilft,<br />
gibt. Wir müssen als Rheuma-Liga selbst noch<br />
aktiver werden, noch mehr mit Info-Material<br />
und mit Werbeaktionen auf uns aufmerksam<br />
machen.<br />
Ist das ein landesweites Problem?<br />
Nein, das ist unterschiedlich. In größeren<br />
Städten wie Potsdam oder Cottbus sind wir<br />
schon recht gut vertreten, obgleich wir auch<br />
da gern noch mehr ehrenamtlich uns unterstützende<br />
Rheuma-Patienten hätten. Es gibt<br />
aber auch noch ganz weiße Flecke, zum Beispiel<br />
in Gransee, Finsterwalde, Senftenberg<br />
oder Lübben.<br />
Wie ist die Zusammenarbeit mit <strong>Brandenburg</strong>s<br />
Ärzten?<br />
Auch da haben wir noch Steigerungsmöglichkeiten.<br />
Wir müssen versuchen, mit unserem<br />
Interesse an einer Anzeige? Rufen Sie uns<br />
an: 030 - 886 828 73 wir beraten Sie gern.<br />
246 <strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
zu beobachten gewesen. Patienten über 50<br />
sollten sich nicht so schnell in ihr Schicksal ergeben,<br />
mehr Eigeninitiative entwickeln und<br />
lernen, dass es viele Möglichkeiten gibt, mit<br />
dieser chronischen Krankheit leben zu können.<br />
Zum Beispiel, indem sie ihre Ernährung kritisch<br />
überprüfen. Oder indem sie sich mehr und gezielter<br />
bewegen und so ihre Schmerzen reduzieren.<br />
Erfreulich sei bei vielen Jüngeren hingegen<br />
eine große Bereitschaft, etwas gegen<br />
ihre Krankheit zu tun. Viele nutzen dabei<br />
schon das Internet.<br />
Petra Hoffmann konnte sich über eine gelungene<br />
Aktion in Potsdam freuen.<br />
Foto: Kühne<br />
Informationsmaterial in noch mehr Arztpraxen<br />
hineinzukommen. So können wir auch<br />
ausschließen, dass es noch Ärzte gibt, die<br />
nichts von unsere Existenz wissen. Schließlich<br />
ist es auch ganz wichtig, dass wir eine spezielle<br />
Rheumagymnastik anbieten, deren Verordnung<br />
in keinem Falle über das ärztliche<br />
Budget geht. Das ist so mit den KV vereinbart.<br />
Wie sieht diese Rheumagymnastik aus?<br />
Das ist ein von Physiotherapeuten geleitetes<br />
Funktionstraining, entweder als Trockengymnastik,<br />
als Bewegungstraining im Wasser, wo<br />
es ein beheiztes Becken mit mehr als 30 Grad<br />
Wassertemperatur gibt, oder als Ergotherapie.<br />
Eine Verordnung dafür gilt sechs Monate<br />
und ist zeitlich auf zwei Jahre begrenzt.<br />
Und wie steht es um die Präsenz der Rheumatologen<br />
in <strong>Brandenburg</strong>? Dr. Pöcker: Nicht besonders<br />
gut. Zwar habe Potsdam noch einen<br />
Rheumatologen, auch Cottbus, doch in einer<br />
Stadt wie Schwedt fehle er beispielsweise. Dr.<br />
Pöcker schätzt die Zahl der ermächtigten<br />
Rheumatologen im Land <strong>Brandenburg</strong> auf<br />
„sieben bis acht“ und die der niedergelassenen<br />
auf „circa zehn“. Zu wenig, um der sich<br />
ausbreitenden Krankheit genügend ärztliche<br />
Kunst entgegenzusetzen.<br />
Hans-A. Kühne<br />
Aber wir versuchen, die Rheumagymnastik<br />
so zu organisieren, dass Betroffene auch<br />
nach Ablauf der zwei Jahre weiter daran teilnehmen<br />
können. Bisher nehmen wir einen<br />
Euro pro Übungsstunde. Das wird für die Zukunft<br />
nur schwer zu halten sein. Wir bekommen<br />
als Rheuma-Liga zwar einen festen Zuschuss<br />
von den Krankenkassen, aber tragen<br />
das wirtschaftliche Risiko allein, denn der<br />
Therapeut möchte natürlich sein Geld bekommen,<br />
und die Raummiete muss auch gezahlt<br />
werden.<br />
Wie bewerten Sie die Aktion mit dem Rheumobil<br />
hier in Potsdam?<br />
Als gelungene Sache. Schön, dass die zwei<br />
Vereine Grünes Kreuz und Rheuma-Liga zueinander<br />
gefunden haben. Nach einem ruhigen<br />
Beginn hier am <strong>Brandenburg</strong>er Tor am<br />
Vormittag waren dann nachmittags doch<br />
noch sehr viele Berufstätige da. Wir hatten<br />
kaum Schaulustige, dafür aber sehr viele Betroffene,<br />
die am Thema, an Informationen<br />
sehr interessiert waren. Ich denke, die Aktion<br />
hat sich gelohnt. Und auch die Potsdamer<br />
Ortsgruppe der Rheuma-Liga wird davon<br />
profitieren, wird sicherlich personelle Verstärkung<br />
bekommen.<br />
(hak)<br />
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Am 15. Juli war Gründungsversammlung<br />
Ärzte-Union <strong>Brandenburg</strong> – eine schwere Geburt<br />
Die „Ärzte-Union <strong>Brandenburg</strong> e. V.“ hat am<br />
15. Juli ihre Gründungsversammlung im<br />
Saal der Kassenärztlichen Vereinigung in<br />
Potsdam erfolgreich über die Bühne gebracht.<br />
Nach mehr als zweistündiger, zum<br />
Teil recht hitziger Diskussion über Satzungsfragen<br />
konnten die Satzung verabschiedet<br />
und schließlich auch der siebenköpfige Vereinsvorstand<br />
gewählt werden. Ihm steht mit<br />
MUDr/CS Peter Noack aus Cottbus ein Chirurg<br />
vor, der mit 31 Ja-Stimmen (bei 4 Enthaltungen)<br />
der 35 anwesenden niedergelassenen<br />
Ärzte und Psychotherapeuten in sein<br />
Ehrenamt berufen wurde. Die Ärzte-Union<br />
<strong>Brandenburg</strong> versteht sich als „freie Organisation<br />
der ambulant tätigen Ärzte und<br />
Psychotherapeuten im Land <strong>Brandenburg</strong>“.<br />
Eine Organisation, die an Bedeutung gewinnen<br />
könnte, sollte die Politik ihre Absicht<br />
wahr machen, die ärztliche Selbstverwaltung<br />
zu zerschlagen.<br />
Es war ein heißer Abend in Potsdam. Mit<br />
ebenso heißen Diskussionen, die erkennen<br />
ließen, dass dem neuen Verein noch viel<br />
beharrliche Kleinarbeit bevorstehen wird, um<br />
vor allem die Schar der niedergelassenen<br />
Fachärzte, verunsichert durch die von der Regierung<br />
angedrohten Maßnahmen, wieder<br />
unter einer Fahne zu vereinen.<br />
Zahl der Beiräte nicht begrenzt<br />
Das zeigte sich besonders an der langwierigen<br />
Diskussion um einen Passus der Satzung,<br />
in dem der Entwurf die Zahl der Beiräte auf<br />
10 begrenzen und diese ausschließlich durch<br />
den Vorstand berufen lassen wollte. Damit<br />
war die Mehrheit nicht einverstanden. Die<br />
verschiedenen medizinischen Fachgruppen<br />
möchten sich in der neuen Ärzte-Union wiederfinden<br />
und die Interessen ihrer Sparte vertreten<br />
sehen, um so einer möglichst großen<br />
Zahl von Ärzten und Psychotherapeuten<br />
die Beitrittsentscheidung zu erleichtern. Auch<br />
wenn wiederholt aus dem Plenum appelliert<br />
wurde, es gehe um übergeordnete und nicht<br />
um Partikularinteressen, war doch deutlich ein<br />
gewisses Misstrauen vieler gegenüber KVähnlichen<br />
Strukturen zu spüren.<br />
Nachdem mit besonnener Unterstützung des<br />
Juristen Frank Fischer wiederholt an der Formulierung<br />
gebastelt worden war, akzeptierte<br />
die Versammlung schließlich doch noch folgende<br />
Version: „Der Vorstand soll auf Vorschlag<br />
der Mitgliederversammlung zur Unterstützung<br />
seiner Arbeit Beiräte berufen. Diese<br />
sollen die Interessen der Fachgruppen der ordentlichen<br />
Mitglieder vertreten.“ So bleibt die<br />
Gesundheitspolitik<br />
Der neue Vorstand (v.l.n.r.): Bernhard Hausen, Elke Köhler, Torsten Braunsdorf, Peter Noack, der 1. Vorsitzende,<br />
und Werner Hessel. Es fehlen urlaubsbedingt auf dem Bild Hartmut Uhl und Jens-Uwe Köhler.<br />
Fotos: Kühne<br />
Zahl der Beiräte offen, und jede kleine Fachgruppe<br />
erhält die Chance, einen Vertreter vorzuschlagen,<br />
falls sie tatsächlich einen zur Mitarbeit<br />
Bereiten in ihren Reihen findet.<br />
Ziele und Zweck des Vereins<br />
Der Verein versteht sich als „freie Organisation<br />
der ambulant tätigen Ärzte und Psychotherapeuten<br />
im Land <strong>Brandenburg</strong>“ und verfolgt<br />
das Ziel, seine Mitglieder fachgruppen- und<br />
verbandsübergreifend zu vertreten. Er „artikuliert<br />
die öffentlichen, politischen und wirtschaftlichen<br />
Interessen seiner Mitglieder“.<br />
Und besonders wichtig: „Der Verein ist bereit,<br />
bei geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
die ambulante ärztliche und psychotherapeutische<br />
Versorgung zu organisieren<br />
und im Auftrag seiner ordentlichen Mitglieder<br />
das Verhandlungs- und Vertragsmandat<br />
wahrzunehmen.“ So steht es unter § 2 der<br />
Satzung.<br />
Ergebnisse der Vorstandswahl<br />
Die Wahl des Vorstands brachte<br />
folgende Ergebnisse: Peter<br />
Noack (46), Chirurg aus Cottbus,<br />
der berufspolitische Erfahrung<br />
aus mehr als zehnjähriger Tätigkeit<br />
in der KV einbringt, wurde<br />
mit großer Mehrheit zum Vorstandsvorsitzenden<br />
gewählt. Dr.<br />
Bernhard Hausen, Orthopäde<br />
in <strong>Brandenburg</strong>, übernahm – unterstützt<br />
von 32 Ja-Stimmen –<br />
das Amt des 1. Stellvertreters, Dr.<br />
Werner Hessel, Allgemeinmediziner<br />
aus Beeskow, setzte sich in<br />
einer Stichwahl um die Beset-<br />
zung des 2. Vorsitzenden durch. Als weitere<br />
vier Vorstandsmitglieder wurden schließlich<br />
Dr. Torsten Braunsdorf, Chirurg in Calau, der<br />
die Versammlung geleitet hatte, Diplom-Psychologe<br />
Hartmut Uhl aus Potsdam und der Kinderarzt<br />
Dipl.-Med. Jens-Uwe Köhler aus Erkner<br />
– beide in Abwesenheit – sowie Elke Köhler,<br />
Allgemeinmedizinerin aus Jüterbog, gewählt.<br />
Mitgliedsbeitrag 75 Euro pro Jahr<br />
MUDr./CS Noack, der sein neues Amt „nicht<br />
als KV-Mitglied, sondern als bedrohter Arzt“<br />
antritt, wies noch einmal darauf hin, dass die<br />
Ärzte-Union sich „als Sprachrohr aller Ärzte“<br />
versteht und keine Angst davor haben müsse,<br />
„von den Aufsichtsbehörden eins auf die Finger<br />
zu bekommen“. Wenn die Existenz bedroht<br />
werde, könne auch der Streik ein Mittel sein.<br />
Der Vorschlag des neu gewählten Vorstandes,<br />
den Mitgliedsbeitrag auf 75 Euro pro Jahr<br />
festzulegen, wurde von der Versammlung einstimmig<br />
gebilligt. (hak)<br />
Beim Auszählen der Stimmen: Ralf Herre, Pressesprecher der KVBB.<br />
<strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
247
Gesundheitspolitik<br />
Jahrespressekonferenz der Deutschen Krebshilfe<br />
Für eine nachhaltige Gesundheitsreform, für Qualität,<br />
Prävention und Früherkennung<br />
Für „eine nachhaltige Gesundheitsreform“,<br />
die nicht nur auf kurzfristig wirksame Kostenumverteilungen<br />
abzielt, warb Prof. Dr.<br />
Dagmar Schipanski, Präsidentin der Deutschen<br />
Krebshilfe, auf der Jahrespressekonferenz<br />
dieser Organisation am 7. Juli in Berlin.<br />
Die Deutsche Krebshilfe setzt dabei auf ein<br />
Konzept, „das auf den drei Säulen Qualitätssicherung,<br />
Prävention und Früherkennung<br />
beruht“.<br />
„Als Anwalt der Krebspatienten appellieren<br />
wir immer wieder an die politischen Entscheidungsträger,<br />
die Gesundheitsreform nicht auf<br />
dem Rücken der Betroffenen auszutragen.<br />
Krebskranke Menschen jedes Alters müssen<br />
sich auf die Unterstützung durch die Solidargemeinschaft<br />
verlassen können. Denn Krebs<br />
kann jeden treffen“, sagte Prof. Schipanski<br />
und verwies auf die etwa 350.000 jährlichen<br />
Neuerkrankungen in Deutschland.<br />
Erste Säule: Qualitätssicherung<br />
Die Deutsche Krebshilfe macht sich für die<br />
Qualitätssicherung in der Krebs-Behandlung<br />
stark. Darunter versteht sie die „Behandlung<br />
von Krebspatienten in onkologisch ausgewiesenen<br />
Zentren“, um unnötige Kosten durch<br />
Doppeluntersuchungen zu vermeiden. Sie<br />
setzt sich für die Weiterentwicklung der in den<br />
70-er Jahren gegründeten Tumorzentren ein.<br />
In einer gemeinsamen Aktion mit der Arbeitsgemeinschaft<br />
Deutscher Tumorzentren und der<br />
Deutschen Krebsgesellschaft bemüht sie sich,<br />
eine „bundesweite, qualitätsgesicherte Versorgung<br />
der Tumorpatienten in Tumorzentren sicherzustellen“.<br />
Jedes Jahr wendet die Deutsche Krebshilfe<br />
deshalb große finanzielle Beträge (siehe auch<br />
Extra-Beitrag „Zahlen zur Deutschen Krebshilfe“)<br />
für die Krebsforschung auf.<br />
Zweite Säule: Prävention<br />
In der „Stärkung der Prävention“ sieht, so Prof.<br />
Schipanski, die Deutsche Krebshilfe „den<br />
zweiten Eckpfeiler ihrer gesundheitspolitischen<br />
Vorstellungen“. Experten seien sich einig, zwei<br />
Drittel aller Krebserkrankungen könnten vermieden<br />
werden. Allein durch das Rauchen<br />
entstünde ein jährlicher volkswirtschaftlicher<br />
Schaden von 17,5 Milliarden Euro. Prof. Schipanski:<br />
„Die Einnahmen aus der Tabaksteuer –<br />
das waren 13,8 Milliarden Euro im vergangenen<br />
Jahr – können den volkswirtschaftlichen<br />
Schaden bei weitem nicht ausgleichen.“ Im<br />
Namen der Krebshilfe forderte sie: „Die Ge-<br />
248 <strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
Die Präsidentin der deutschen Krebshilfe, Prof. Dr.<br />
Dagmar Schipanski, als Landesministerin in Thüringen<br />
selbst Politikerin, mahnte ihre „Zunftkollegen“,<br />
eine nachhaltige Gesundheitsreform auf den Weg<br />
zu bringen. Fotos: Hans-Albrecht Kühne<br />
sundheitsreform sollte deshalb unserer Ansicht<br />
nach vordringlich bei der Risikovermeidung<br />
ansetzen und das Bewusstsein und Verantwortungsgefühl<br />
der Bürger für eine vernünftige Lebensweise<br />
stärken.“ Deshalb kümmert sich die<br />
Krebshilfe verstärkt auch um das Thema Hautkrebsprävention.<br />
Der „falsche Umgang mit der<br />
Sonne“ lässt jährlich 120.000 Menschen an<br />
dieser Krebsart erkranken.<br />
Dritte Säule: Früherkennung<br />
Die „dritte Säule“ sieht die Krebshilfe in der<br />
„Stärkung der Früherkennung“. Auch dafür<br />
hatte Prof. Schipanski ein Beispiel parat: „Die<br />
Behandlung von Darmkrebspatienten im palliativen<br />
Stadium kostet unser Gesundheitssystem<br />
derzeit rund 1,3 Milliarden Euro jährlich.<br />
Eine umfassende Krebs-Früherkennung, die<br />
die Koloskopie, also die Spiegelung des kompletten<br />
Dickdarms ab 55 Jahren einschließt,<br />
kostet dagegen nur 200 Millionen Euro.“<br />
Ähnliche Rechnungen ließen sich auch für andere<br />
Krebsarten aufmachen. Schipanskis Fazit:<br />
„Die Früherkennung hilft nicht nur Leben<br />
retten, flächendeckend eingesetzt spart sie<br />
auch Kosten in Milliardenhöhe.“<br />
Die Krebshilfe will deshalb ihre Aufklärungsarbeit<br />
weiter ausbauen. Für einige häufige Tumorarten<br />
gibt es zwar bereits Früherkennungsmaßnahmen,<br />
„aber trotz aller Appelle<br />
nutzen lediglich jede zweite Frau und jeder<br />
sechste Mann die kostenlosen Angebote“,<br />
bemängelte Prof. Schipanski.<br />
Strenge ethische Grundsätze<br />
Dr. Hans-Joachim Möhle, Vorstandsvorsitzender<br />
der Deutschen Krebshilfe, der die Einnahme-<br />
und Ausgabenseite der Deutschen Krebshilfe<br />
vorstellte, wies auf die „strengen ethischen<br />
Grundsätze“ hin, die die Organisation bei der<br />
Annahme von Spenden beachte. Spenden von<br />
der Zigarettenindustrie würden abgelehnt,<br />
auch bei der Pharmaindustrie halte sich die<br />
Krebshilfe sehr zurück. Dr. Möhle übte Kritik<br />
an irreführenden Plakaten, die in großen Lettern<br />
verkündeten „Durch rauchen nehmen sie<br />
ab...“ und nur ganz klein geschrieben ergänzten<br />
„... auch ihr Geldbeutel“.<br />
Schwerpunkt-Forschung<br />
Prof. Dr. Peter Propping, Vorsitzender des Medizinischen<br />
Beirats, berichtete von den Anstrengungen<br />
der Krebshilfe, „die Palliativmedizin<br />
in Deutschland weiter zu etablieren“: „Der<br />
Bereich Palliativmedizin war im letzten Jahr<br />
wiederum ein Schwerpunkt unserer Arbeit.<br />
Beispielsweise bewilligten wir rund 1,2 Millionen<br />
Euro für die Einrichtung einer Akademie<br />
für Palliativmedizin und Hospizarbeit am<br />
Dr. Hans-Joachim Möhle kritisierte das „Teuflische<br />
der Tabakwerbung“, die besonders die Jugendlichen<br />
anspreche. „Wer mit 14, 15 das Rauchen<br />
beginnt, hat kaum eine Chance, davon abzukommen.“<br />
Und Möhle sieht Einsparmöglichkeiten für<br />
das deutsche Gesundheitswesen in der „bedeutenden<br />
Überkapazität in Steinen“, d. h. zu vielen<br />
schlecht ausgelasteten Krankenhäusern.
Krankenhaus St. Joseph-Stift in<br />
Dresden.“ Aus den zahlreichen<br />
Forschungsprojekten hob er den<br />
Schwerpunkt „Zelladhäsion, Migration<br />
und Invasion: Molekulare<br />
Grundlagen und klinische Bedeutung<br />
bei Tumorprogression<br />
und Metastasierung“ hervor, für<br />
dessen Teilprojekte 2002 rund<br />
sechs Millionen Euro bewilligt<br />
worden waren. Ein Ziel der<br />
Forschungsschwerpunkte sei<br />
es, „Wissenschaftler aus der<br />
Grundlagenforschung und der<br />
Klinik zusammenzuführen, um<br />
somit eine schnelle Übertragung<br />
von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung<br />
in die klinische<br />
Anwendung zu ermöglichen“.<br />
Hans-Albrecht Kühne<br />
Ärztekammer Schleswig-Holstein<br />
Edmund-Christiani-Seminar<br />
(Berufsbildungsstätte für Arzthelferinnen)<br />
Bismarckallee 8 - 12, 23795 Bad Segeberg (mit Internat)<br />
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26. - 28.9.2003 und 10. -12.10.2003 3.11. bis 26.11.2003<br />
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(40 Stunden), € 250,- Assistenzpersonal € 812,-<br />
5.- 7.9.03, 19.-21.9.03 und 31.10.-2.11.2003 29. - 31.8., 19. - 21.9. u. 24. - 26.10.2003<br />
Fachzertifikat Praxisorganisation Fachzertifikat Ambulantes<br />
(60 Stunden), € 375,- Operieren (60 Std.), € 375,-<br />
19.-21.9.03, 10.-12.10.03 und 24.- 26.11.03 24. -26.10.2003<br />
Fachzertifikat Gesundheits- Fachzertifikat Reise-Impfberatung<br />
(60 Std.) € 375,- beratung (20 Std.) € 125,-<br />
(Voraussetzung zur Teilnahme:<br />
40 stündiges Impf-<br />
Zertifikat)<br />
Teilnehmer/-innen, deren Wohnort mehr als 100 Kilometer von<br />
Bad Segeberg entfernt ist, können bei freien Bettenkapazitäten<br />
für € 2,00 (inkl. Frühstück) im Doppelzimmer übernachten.<br />
22. - 23.8.2003 oder 31.10 -01.11.2003<br />
Kommunikation im Praxisalltag € 250,-<br />
Weitere Fortbildungsangebote auf Anfrage!<br />
Weitere Informationen: Gabriele Schröder, Tel.: 045 51 / 803-178<br />
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Elisabeth Herweg-Prüsse<br />
zugelassen bei allen Amts- und Landgerichten<br />
und bei dem <strong>Brandenburg</strong>ischen Oberlandesgericht<br />
Am Schragen 29 Tätigkeitsschwerpunkte u.a.<br />
14469 Potsdam - Arzthaftung<br />
Tel.: 0331-270 76 07 - Berufsrecht der Heilberufe<br />
Fax: 0331-270 76 08 - Praxisverträge<br />
Zahlen zur Deutschen Krebshilfe<br />
71,6 Millionen Euro wurden gespendet<br />
Gesundheitspolitik<br />
Auch das Jahr 2002 war für die Deutsche Krebshilfe ein erfolgreiches. Mit einem Spendenaufkommen von<br />
71,6 Millionen Euro konnte das Vorjahresergebnis sogar noch übertroffen werden.<br />
Den größten Einnahmeposten stellten 27,6 Millionen Euro aus 408 Erbschaften und Vermächtnissen dar.<br />
360.000 Privatpersonen und Firmen spendeten 22,4 Millionen. Benefizveranstaltungen, Aktionen und Jubiläen<br />
erbrachten etwa 2,5 Millionen Euro, aus Kondolenzspenden kamen 3,9 Millionen hinzu.<br />
Größter Posten bei den Ausgaben 2002 waren die klinischen Maßnahmen mit 18 Millionen Euro, Projekte<br />
der Grundlagenforschung wurden mit insgesamt 16,1 Millionen Euro gefördert. In Kinderkrebsprojekte flossen<br />
6,6 Millionen. Insgesamt finanzierte die Deutsche Krebshilfe 184 neue richtungweisende Projekte. 4,43<br />
Millionen Euro gingen an über 9.400 Menschen, die einen Antrag an den Härtefonds gestellt hatten. 2,2<br />
Millionen Euro erhielt die Krebs-Selbsthilfe. In die Information und Aufklärung flossen 3,8 Millionen Euro.<br />
Für Information und Aufklärung stellte die Krebshilfe im Jahr 2002 rund 3,8 Millionen Euro bereit. Allein<br />
2,2 Millionen Broschüren wurden kostenfrei an Betroffene, Angehörige und Interessierte abgegeben.<br />
Sehr viele Zahlen, die aber erkennen lassen, in welchen Dimensionen die Deutsche Krebshilfe in unserer<br />
Gesellschaft wirkt und wie wichtig ihr Wirken auch für die Zukunft ist. Immerhin erkranken in Deutschland<br />
jährlich etwa 350.000 Menschen neu an Krebs, 210.000 sterben an dieser Erkrankung. Und etwa 5 Millionen<br />
Krebspatienten leben gegenwärtig unter uns. (hak)<br />
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Anzeigen<br />
<strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
249
Fortbildung<br />
Name, Vorname:<br />
Anschrift:<br />
Ich melde mich zum Kongress an (bitte ankreuzen):<br />
250 <strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
6. Ärztlicher Fortbildungskongress<br />
der <strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />
23. bis 25. Oktober 2003 in Dahlewitz<br />
Stempel/Unterschrift:<br />
Die Vortragsanveranstaltungen sind für Ärztinnen und Ärzte im Praktikum kostenfrei und AiP-anrechenbar.<br />
Bei Teilnahme an Kursen (Gebühren siehe unten) werden keine Kongressgebühren erhoben.<br />
A ❒ Gesamtveranstaltung: 150 €<br />
B ❒ Einzelsymposium<br />
Plenarveranstaltungen: Zeit: Teilnehmergebühr:<br />
❒ Palliativmedizin 24. 10. 2003, 9.00 - 9.45 Uhr - 1 P<br />
❒ Der polymorbide Patient 25. 10. 2003, 9.00 - 9.45 Uhr - 1 P<br />
Symposien: Zeit Teilnehmergebühr:<br />
❒ Aktuelle Impffragen 23. 10. 2003, 16.00 - 18.00 Uhr 30 € 2 P<br />
❒ Schmerztherapie 23. 10. 2003, 16.00 - 18.00 Uhr 30 € 2 P<br />
❒ Parkinson, Bewegungsstörungen und Demenz 24. 10. 2003, 10.00 - 17.00 Uhr 50 € 8 P<br />
❒ Prostata und Inkontinenz 24. 10. 2003, 10.00 - 14.00 Uhr 50 € 4 P<br />
❒ Neues aus der Ernährungsmedizin 24. 10. 2003, 14.00 - 17.00 Uhr 50 € 4 P<br />
❒ Gastroenterologie/Hepatologie 25. 10. 2003, 10.00 - 14.00 Uhr 50 € 4 P<br />
❒ Symposium für den Hausarzt 25. 10. 2003, 10.00 - 14.00 Uhr 50 € 4 P<br />
❒ Begutachtung für Rehabilitation 25. 10. 2003, 10.00 - 14.00 Uhr 50 € 4 P<br />
und Rente<br />
❒ Berufspolitisches Kolloquium 23. 10. 2003, 17.00 - 19.00 Uhr -<br />
Kurse: Zeit Teilnehmergebühr/ermäßigt<br />
❒ Fachkundeseminar Rettungsdienst 13. bis 20. 10. 2003 420,-/295,- € 66 P<br />
❒ Sonographie-Grundkurs 23. bis 26. 10. 2003 300,-/210,- € 25 P<br />
❒ Spezielle Schmerztherapie Block IV 24./25. 10. 2003 150 € 14 P<br />
❒ Grundkurs Ein- und Zweidimensionale 24. bis 27. 10. 2003 300 € 27 P<br />
Echokardiographie<br />
❒ Qualifikationskurs Verkehrsmedizinische 24./25. 10. 2003 200 € 16 P<br />
Begutachtung für Fachärzte<br />
❒ Langzeit-EKG 23./24. 10. 2003 150 € 16 P<br />
❒ Langzeit-Blutdruckmessung 25. 10. 2003 90 € 8 P<br />
❒ Impfaufbau-/Refresherkurs 25. 10. 2003 65 € 5 P<br />
❒ Röntgen-Aktualisierungskurs (8 Std.) 23. 10. 2003 120 € 9 P<br />
❒ Herzschrittmacherseminar (Grund- und 23. bis 25. 10. 2003 360 € 16 P<br />
Aufbaukurs)<br />
❒ Refresherkurs Chirotherapie 24./25. 10. 2003 150 € 12 P<br />
❒ Qualitätszirkel-Moderatorentraining 25. 10. 2003 90 € 8 P<br />
für den stationären Bereich<br />
Anmeldung und Auskunft: <strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong>, Referat Fortbildung, Postfach 101445, 03014 Cottbus,<br />
Telefon: (0355) 7 80 10-23, -24,- 25, -49, Fax: (0355) 7 80 10-44, E-Mail: akademie@laekb.de<br />
Congress Center<br />
Dahlewitz<br />
Foto: Kühne<br />
✄
6. Ärztlicher Fortbildungskongress der LÄKB<br />
Symposium für den Hausarzt –<br />
„Fragen aus dem Praxisalltag“<br />
Samstag, 25. Oktober 2003, 10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Leitung: V. Puschmann, Storkow; R. Schrambke, Groß Schönebeck<br />
Vom 23. bis 25. Oktober 2003 findet der<br />
6. Ärztliche Fortbildungskongress der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
<strong>Brandenburg</strong> in Dahlewitz<br />
statt. Erstmalig wird der letzte Kongresstag<br />
(Samstag, 25. Oktober) inhaltlich mit bedeutsamen<br />
Themen für den Hausarzt gestaltet.<br />
Dies ist in einer Periode, wo sich<br />
das Gebiet der Allgemeinmedizin mit den<br />
hausärztlich tätigen Internisten neue Arbeitsinhalte<br />
schafft, eine mutige und folgerichtige<br />
Entscheidung zugleich. Fragen der Qualität<br />
in der Medizin, anwendbare Leitlinien<br />
und praxisrelevante Disease-Management-<br />
Programme einerseits und der strukturelle<br />
Umbau des Gesundheitssystems andererseits<br />
haben zu dieser vorausschauenden<br />
Entscheidung angeregt.<br />
Worum geht es?<br />
1. Um die Darstellung ausgewählter und häufig<br />
vorkommender Krankheitsbilder, die<br />
2. aktuell durch neue Erkenntnisse diskutiert<br />
werden und Fallstricke im hausärztlichen<br />
Alltag vermeiden sollen.<br />
3. Bei eingeschränkten Ressourcen und einem<br />
hohen gesetzlichen Betreuungsanspruch<br />
wird besonders die Schnittstelle zur Gebietsmedizin<br />
– den Internisten, Chirurgen,<br />
Rheumatologen, Kardiologen u. a. – mit<br />
den Möglichkeiten der Hochleistungsdiagnostik<br />
auch in den Krankenhäusern herausgearbeitet.<br />
Was lag näher, als die Thematik mit dem Gedanken:<br />
„Was tun, was lassen? – Fragen<br />
aus dem Praxisalltag“ zu konzipieren.<br />
Inhaltliche Schwerpunkte:<br />
Herzinsuffizienz – Was tun, was lassen?<br />
Es bestehen klare Abgrenzungen zur Behandlung<br />
dieses Krankheitsbildes ambulant und<br />
stationär. Die Schnittstelle zur stationären<br />
Weiterbehandlung ist definiert und soll dargelegt<br />
werden. Besonders hat sich die Frage<br />
der medikamentösen Therapie aktuell erheblich<br />
geändert. Patienten und ihre Hausärzte<br />
können hoffen. Ist Digitoxin obsolet? Was ist<br />
in der Dosisfindung zu beachten? Herr Professor<br />
Linß aus dem Krankenhaus Hennigsdorf<br />
wird aktuelle und hausarzttaugliche Strategien<br />
darlegen.<br />
Herzrhythmusstörungen –<br />
Was tun, was lassen?<br />
Das Wichtige richtig tun, gefährliche Therapien<br />
lassen – ein Konzept des Vorgehens bei<br />
ausgewählten und häufigen Herzrhythmusstörungen<br />
wird erarbeitet, häufige Fehler aus<br />
klinischer Sicht werden aufgezeigt. Weniges,<br />
aber dies professionell tun – das ist die Aufgabe<br />
des Beitrages. Herr Professor Oeff aus<br />
dem Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam<br />
stellt sich dieser Fragestellung als Referent.<br />
Diabetes – Was tun, was lassen?<br />
Das Krankheitsbild des Diabetes mellitus ist<br />
nicht zuletzt durch Disease-Management-Programme<br />
in das Patienteninteresse gerückt.<br />
Fragen nach plausiblen Behandlungswegen<br />
müssen beantwortet werden. Fragen zur Diagnostik,<br />
Therapie, der Langzeitbetreuung der<br />
Patientenführung im Alltag sind medizinisch<br />
souverän und rechtlich unanfechtbar zu bewältigen.<br />
Häufige Schnittstellen, auch Kooperationen<br />
zu Fachkollegen, Krankenhäusern<br />
und Rehabilitationseinrichtungen, sind zu formulieren.<br />
Der Vortrag soll die Symposiumsteilnehmer<br />
befähigen, den Diabetes und seine<br />
Probleme als Alltagsherausforderung sicherer<br />
zu führen. Herr Chefarzt Dr. Raabe aus der<br />
Asklepios-Klinik Birkenwerder konnte als Referent<br />
gewonnen werden.<br />
Luftnot – Was tun, was lassen?<br />
Erkrankungen mit Luftnot wie COPD und das<br />
Asthma haben gerade in den letzten Jahren<br />
zu hoffnungsvollen Therapien und Erkenntnissen<br />
geführt. Die pulmonale Luftnot wird im<br />
akuten wie auch im chronischen Zustand heute<br />
anders und teilweise kostenintensiver behandelt.<br />
Hier ist die Frage „Was tun? – Was<br />
lassen?“ besonders interessant zu beantworten.<br />
Herr Professor Lichey aus dem Fachkrankenhaus<br />
für Lungenheilkunde und Thoraxchirurgie<br />
Berlin-Buch stellt eine praxistaugliche<br />
Übersicht vor.<br />
Rheumabeschwerden – Was tun, was lassen?<br />
Die Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises<br />
werden im Land <strong>Brandenburg</strong><br />
derzeit ungenügend und nicht immer optimal<br />
durch alle vorhandenen Strukturen behandelt.<br />
Mit 70 000 Rheumatikern haben wir zu rechnen.<br />
Nur ein Teil dieses Patientengutes ist erkannt.<br />
Durch den Hausarzt ist Rheumatoidarthritis<br />
zunächst hinreichend sicher von der<br />
Fortbildung<br />
Polyarthrose im Alltag zu trennen und dann<br />
optimal zu behandeln. Bisherige Strukturen<br />
und Behandlungsprinzipien reichen dazu<br />
nicht aus. Gerade die Hausärzte sind mit der<br />
Frage „Was tun – was lassen?“ in keimenden<br />
Versorgungsstrukturen gefordert, klare diagnostische<br />
und therapeutische Wege zu gehen.<br />
Herr Dr. Zänker aus dem Werner Forßmann-Krankenhaus<br />
Eberswalde steht als<br />
Fachkollege für diesen Beitrag zur Verfügung.<br />
Thrombose und Embolie –<br />
Was tun, was lassen?<br />
Diese sich häufenden Krankheiten fordern<br />
nicht nur ein klares diagnostisches Vorgehen<br />
mit Direktzugang zum Angiologen, sondern<br />
sind durch klare therapeutische Strategien<br />
juristisch belegt. Immer Herausforderung an<br />
das hausärztliche Geschick, oftmals als<br />
Alleinentscheidung nicht akzeptabel, immer<br />
stets aber kosten- und komplikationsträchtig.<br />
Wie in diesen Situationen man sich richtig<br />
verhält, wird Frau Dr. Demmig, Praxisgemeinschaft<br />
Dahlwitz-Hoppegarten, als weiteren<br />
Symposiumsbeitrag darlegen.<br />
Medikamenteninteraktionen –<br />
Was tun, was lassen?<br />
Wirkweise, Angriffspunkt, Stufenschemata<br />
von Arzneimitteln und Arzneimittelgruppen<br />
sind uns bekannt. Wissen wir aber, wie häufige<br />
Therapiestrategien bei dem hausärztlichen<br />
Patientengut mit Polymorbidität und zunehmend<br />
hochbetagten Patienten sich auswirken.<br />
Können wir Interaktionen, Nebenwirkungen<br />
und Wirkungsverluste vermeiden? Diesen erforschten<br />
Fragen wird aktuell Herr Professor<br />
Dr. Schuster, Berlin, nachgehen und unser<br />
Vorgehen im Alltag verändern.<br />
Eingeleitet wird das Symposium durch den<br />
spannenden Vortrag im Plenum:<br />
„Der polymorbide Patient in der heutigen Medizin“<br />
(Professor Dr. Koch, Beeskow).<br />
Für alle Themen sind bewusst Referenten aus<br />
dem Land <strong>Brandenburg</strong> und Berlin gewonnen<br />
worden. Immer soll Zeit sein, durch Beiträge<br />
oder Diskussionen bestehende Fragen beantwortet<br />
zu bekommen. Darauf wird besonders<br />
Wert gelegt.<br />
Die Moderation des Symposiums haben die<br />
Fachärzte für Allgemeinmedizin, Dr. V. Puschmann,<br />
Beeskow, und Dr. R. Schrambke, Groß<br />
Schönebeck, übernommen. Das ist kein Zufall,<br />
sondern unterstreicht den Wunsch nach<br />
Praxisrelevanz und Fachgespräch.<br />
Die Organisatoren dieser Veranstaltung am<br />
letzten Kongresstag bereiten sich auf eine<br />
breite Resonanz unter den Hausärzten und allen<br />
an der Thematik interessierten Kollegen<br />
vor. Kommen Sie nach Dahlewitz am 25. Oktober<br />
2003!<br />
R. Schrambke, Groß Schönebeck<br />
<strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
251
Fortbildung<br />
Angebot<br />
Akademie<br />
für ärztliche<br />
Fortbildung<br />
66 P Fachkundeseminare<br />
Rettungsdienst<br />
(anerkannte Bildungsfreistellungsveranstaltung)<br />
Voraussetzung für die Zulassung<br />
12 Monate klinische Tätigkeit<br />
(Nachweis bitte einreichen)<br />
Wochenkurs<br />
15. bis 22. Sept. 2003<br />
Kursleiter: Dr. med. G. Schrot,<br />
Treuenbrietzen<br />
13. bis 20. Okt. 2003<br />
Kursleiter:<br />
Dr. med. F. Lorenz, Neuruppin<br />
Ort: Potsdam<br />
Teilnehmergebühr:<br />
je 420 € (für AiP 295 €)*<br />
40 P Seminar Leitender Notarzt<br />
1. bis 5. Dez. 2003<br />
Teilnehmergebühr: 600 €<br />
Ort: Cottbus<br />
Kursleiter: Dr. med. F. Lorenz,<br />
Neuruppin<br />
Kurse zur Erlangung der Zusatzbezeichnung<br />
"Chirotherapie"<br />
Die Abstände zwischen den<br />
einzelnen Kursen I bis IV müssen<br />
mindestens drei Monate<br />
betragen.<br />
48 P Kurs III<br />
10. bis 15. Sept. 2003<br />
Teilnehmergebühr:<br />
500 € (für AiP 335 €)*<br />
Ort: Potsdam<br />
Kursleiter: Univ.Prof. Dr.sc.med.<br />
G. Badtke, Potsdam<br />
Weiterbildungskurs<br />
Allgemeinmedizin<br />
Block 9: 16. Aug. 2003<br />
Block 11: 5./6. Sept. 2003<br />
Block 12: 15. Aug. 2003<br />
Block 13: 10./11. Okt. 2003<br />
Block 18: 7./8. Nov. 2003<br />
Block 19: 28./29. Nov. 2003<br />
Block 20: 12./13. Dez. 2003<br />
252 <strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
Block 15: im Rahmen des Fachkundeseminares<br />
Rettungsdienst<br />
Teilnehmergebühr: 8 €/Stunde<br />
Ort: Potsdam<br />
Kursleiter: Dr. med. R.<br />
Schrambke, Groß Schönebeck<br />
Psychosomatische Grundversorgung<br />
(80 Stunden)<br />
einschließlich Block 16 und 17<br />
Allgemeinmedizin<br />
24./25. April 2004<br />
12./13. Juni 2004<br />
10./11. Juli 2004<br />
11./12. Sept. 2004<br />
23./24. Okt. 2004<br />
Ort: Potsdam<br />
Leitung: Dr. med. R. Kirchner,<br />
Cottbus<br />
3 P Intensivvorbereitung auf<br />
die Facharztprüfung<br />
Allgemeinmedizin<br />
22. Okt. 2003,<br />
15.00 bis 18.00 Uhr<br />
Teilnehmergebühr: 35 €<br />
Ort: Cottbus<br />
Schwerpunkte: Zulassungsvoraussetzung,<br />
Ablauf des<br />
Fachgesprächs, Schwerpunkte<br />
und Umfang, Literatur- und Prüfungsvorbereitung<br />
für interessierte<br />
Prüfungskandidaten zum<br />
Facharzt Allgemeinmedizin<br />
Leitung: Dr. med. R. Schrambke,<br />
Groß Schönebeck<br />
Sozialmedizin<br />
Grundkurs B<br />
20. bis 30. Okt. 2003<br />
Teilnehmergebühr: 380 €<br />
Leitung: Prof. Dr. med.<br />
J.-U. Niehoff, Potsdam<br />
ausgebucht<br />
16 P/Block Fortbildung<br />
Spezielle Schmerztherapie<br />
(80 Stunden)<br />
Block III: 19./20. Sept. 2003<br />
Block IV: 24./25. Okt. 2003<br />
Block V: 28./29. Nov. 2003<br />
Teilnehmergebühr: 150 €/Block<br />
Ort: Potsdam<br />
Wissenschaftliche Leitung:<br />
Prof. Dr. med. habil. Dipl.-Psych.<br />
D. Seefeldt, Dr. med. K. Gastmeier,<br />
Dipl.-Med. M. Passon<br />
je 25 P Sonographie-Kurse<br />
Abdomen und Retroperitoneum<br />
nach den Richtlinien der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung<br />
und der DEGUM<br />
Grundkurs<br />
23. bis 26. Okt. 2003<br />
Aufbaukurs<br />
20. bis 23. Nov. 2003<br />
Teilnehmergebühr:<br />
je 300 €, (für AiP 210 €)*<br />
Ort: Potsdam<br />
Kursleiter: Priv.-Doz. Dr. med.<br />
J. Hierholzer, Dr. med.<br />
W. Buchholz, Potsdam<br />
16 P Qualifikationskurs<br />
Verkehrsmedizinische<br />
Begutachtung für Fachärzte<br />
24./25. Okt. 2003<br />
Ort: Dahlewitz<br />
Teilnehmergebühr: 200 €<br />
Leitung: Dr. med. T. Kayser,<br />
Potsdam<br />
5 P Impfaufbau-/Refresherkurse<br />
(entsprechend Beschluss des<br />
Vorstandes zum Impfzertifikat/<br />
Aufrechterhaltung der<br />
Impfberechtigung -<br />
siehe BÄB 6/2000, S.199)<br />
23. Aug. 2003 in Cottbus<br />
25. Okt. 2003 in Dahlewitz<br />
Teilnehmergebühr: 65 €<br />
Suchtmedizinische<br />
Grundversorgung<br />
in Zusammenarbeit mit dem<br />
AISS Angermünder Institut für<br />
Suchttherapie und Suchtmedizin<br />
16 P Block I - Alkohol, Nikotin<br />
und Versorgung<br />
5./6. Dez. 2003<br />
13 P Block II - Drogen- und<br />
Medikamentenprobleme,<br />
Missbrauch, Abhängigkeit, Substitution,<br />
Notfälle, Toxikologie<br />
23./24. Jan. 2004<br />
13 P Block III - Motivierende<br />
Gesprächsführung in Sprechstunde<br />
und Klinik, motivationales<br />
Interview nach Miller/Rollnick,<br />
Training in Kleingruppen<br />
20./21. Febr. 2004<br />
Teilnehmergebühr: 150 €/Block<br />
Ort: Potsdam<br />
Leitung: Priv.-Doz. Dr. med.<br />
G. Richter, Angermünde;<br />
Prof. Dr. med. Schwantes, Berlin<br />
8 P Impfbasiskurs<br />
29. Nov. 2003<br />
Ort: Potsdam<br />
Teilnehmergebühr: 120 €<br />
Leitung: Frau Dr. med.<br />
G. Ellsäßer, Potsdam<br />
32 P Herzschrittmacherseminar<br />
(40 Stunden)<br />
mit Sachkundenachweis der<br />
Arbeitsgruppe Herzschrittmacher<br />
der Deutschen<br />
Gesellschaft für Kardiologie<br />
Grund- und Aufbaukurs<br />
23. bis 25. Okt. 2003<br />
in Dahlewitz<br />
Teilnehmergebühr: 360 €<br />
Abschlusskurs<br />
22./23. Nov. 2003 in Potsdam<br />
Teilnehmergebühr: 240 €<br />
Leitung: PD Dr. B. Lemke,<br />
Bochum; Dr. med. W. Kamke,<br />
Rüdersdorf<br />
je 16 P Kurse im Strahlenschutz<br />
(anerkannte Bildungsfreistellungsveranstaltung)<br />
Grundkurs (Voraussetzung ist<br />
die Teilnahme am achtstündigen<br />
Einführungskurs mit anschließender<br />
mindestens sechs Monate<br />
andauernder Hospitation)<br />
5./6. Nov. 2003<br />
Spezialkurs<br />
7./8. Nov. 2003<br />
Ort: Cottbus<br />
Teilnehmergebühr:<br />
je 250 € (für AiP 170 €)*<br />
Leitung: Doz. Dr. med. habil.<br />
C.-P. Muth, Cottbus<br />
9 P 8-Stunden-Röntgen-Aktualisierungskurs<br />
(Teil 1 und 2)<br />
23. Okt. 2003<br />
Ort: Dahlewitz<br />
Teilnehmergebühr: 120 €<br />
Leitung: Doz. Dr. med. habil.<br />
C.-P. Muth, Cottbus<br />
27 P Grundkurs Ein- und<br />
Zweidimensionale<br />
Echokardiographie<br />
24. bis 27. Okt. 2003<br />
Ort: Cottbus<br />
Teilnehmergebühr: 300 €<br />
Leitung: Dr. med.<br />
J. Krülls-Münch, Dr. med. Ch.<br />
Koinzer-Adamschek; Cottbus<br />
Fortbildung für Arzthelferinnen<br />
5. Nov. 2003,<br />
15.00 bis 19.00 Uhr<br />
Ort: Neuruppin<br />
Teilnehmergebühr: 15 €<br />
Leitung:<br />
Dr. H. Wiegank, Neuruppin<br />
* Die Ermäßigung gilt nur für AiP,<br />
die im Land <strong>Brandenburg</strong> ihre Tätigkeit<br />
ausüben. Anmeldungen werden<br />
nach Posteingang berücksichtigt.
Das Thema<br />
Deutschlandkongress der Schlafmediziner in Cottbus<br />
Gesprächsrunde zum Thema: Schlafmedizin<br />
Expertenchat der <strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />
Vom 25. bis 27. September 2003 wird in<br />
Cottbus, der zweitgrößten Stadt <strong>Brandenburg</strong>s,<br />
die 11. Jahrestagung der Deutschen<br />
Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin<br />
(DGSM) ausgetragen. Der Deutschland-Kongress<br />
der Schlafmediziner findet in<br />
seiner elfjährigen Geschichte erst zum zweiten<br />
Mal in einer Stadt der neuen Bundesländer<br />
statt.<br />
Im Vorfeld des Kongresses besteht die Möglichkeit,<br />
in einem Chat Fragen zum Thema<br />
Schlafmedizin zu stellen.<br />
Am Mittwoch, dem 17. September 2003, stehen<br />
Ihnen von 17.00 bis 18.00 Uhr Chefarzt<br />
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Thomas Erler, Ltd.<br />
Arzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />
am Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus, und Dr.<br />
med. Frank Käßner, niedergelassener Arzt<br />
in einer Gemeinschaftspraxis für Lungen- und<br />
Bronchialheilkunde mit dem angeschlosse-<br />
CA PD<br />
Dr. med. habil.<br />
Thomas Erler<br />
nem Schlaflabor Lausitz in Groß Gaglow, als<br />
Chatpartner zu medizinischen Fragen und<br />
Problemen wie Schlafstörungen zur Verfügung.<br />
Sie erreichen den Expertenchat am 17. September<br />
auf dem Webangebot der <strong>Landesärztekammer</strong><br />
<strong>Brandenburg</strong> unter www.laekb.de.<br />
Am gleichen Tage, bereits ab 16 Uhr, werden<br />
Dr. Erler und Dr. Käßner Fragen von Patienten<br />
beantworten. Sollte dieses Angebot nicht oder<br />
nur wenig genutzt werden, können sich inter-<br />
„Der Schlaf ist doch die köstlichste Erfindung“ (Heinrich Heine)<br />
„Süsser Schlaf! du kommst wie ein reines Glück ungebeten, unerfleht am willigsten. Du lösest<br />
die Knoten der strengen Gedanken, vermischest alle Bilder der Freude und des<br />
Schmerzes, ungehindert fließt der Kreis innerer Harmonien, und , eingehüllt in gefälligen<br />
Wahnsinn, versinken wir und hören auf zu sein.“ ( Johann Wolfgang von Goethe)<br />
Nicht-erholsamer Schlaf<br />
von Dr. Frank Käßner<br />
Obwohl die Schlafmedizin eine sehr junge<br />
Wissenschaft ist und sich vor allem in den<br />
letzten 10 bis 20 Jahren stürmisch entwickelte,<br />
besteht der Traum vom erholsamen Schlaf<br />
schon von alters her und reflektiert sich u. a.<br />
in den Klassiker-Zitaten.<br />
Der wiederum relativ junge Begriff „nicht-erholsamer<br />
Schlaf“ ist keine Diagnose, sondern<br />
der dominierende Beschwerdekomplex , der<br />
bei allen 88 inzwischen bekannten intrinsischen<br />
und extrinsischen Schlafstörungen auftritt.<br />
Mit diesem Terminus soll die früher<br />
übliche strikte Trennung zwischen Insomnie<br />
(Schlaflosigkeit) und Hypersomnie Tagesmüdigkeit)<br />
aufgehoben werden und verdeutlicht<br />
werden, dass nicht die Dauer des Schlafes<br />
entscheidend ist sondern die Qualität des<br />
Schlafes.<br />
In der heutigen sogenannten „schlaf- und<br />
rastlosen Gesellschaft“ mit Jetlag und 24-h-<br />
Nonstop-Rhythmus ist die Qualität des Schlafes<br />
besonders wichtig. Denn einerseits hat sich<br />
die Dauer die Schlafes in den letzten Dezennien<br />
verkürzt (derzeit schlafen die Deutschen<br />
durchschnittlich 7 Stunden und 14 Minuten<br />
pro Nacht) , andererseits sind die Menge, die<br />
Intensität und der Anforderungsgrad der tagtäglichen<br />
Aufgaben, die bedingt durch die<br />
zunehmende Informationsflut, Automatisierung<br />
und Computerisierung der Arbeitsprozesse<br />
heutzutage vielmehr als zu früheren<br />
Zeiten geistige Frische verbunden mit Konzentration<br />
und Aufmerksamkeit fordern, immens<br />
gestiegen. Wer keinen erholsamen<br />
Schlaf hat, wird den modernen beruflichen<br />
Anforderungen auf Dauer nicht gerecht werden.<br />
Dass die Schlafqualität bei über einem Drittel<br />
der Bevölkerung in Deutschland einge-<br />
Dr. med.<br />
Frank Käßner<br />
Fotos: hak<br />
essierte Ärzte auch schon ab 16 Uhr am Chat<br />
beteiligen.<br />
Aus Anlass der 11. Jahrestagung der Gesellschaft<br />
für Schlafforschung und Schlafmedizin,<br />
der größten medizinischen Kongress-<br />
Veranstaltung, die diese Region bisher<br />
erlebte, bringt das <strong>Brandenburg</strong>ische <strong>Ärzteblatt</strong><br />
in dieser und in der September-Ausgabe<br />
mehrere wissenschaftliche Themenbeiträge<br />
zur Schlafmedizin.<br />
schränkt ist, zeigt die NISAS-Studie (Nationwide<br />
Insomnia Screening and Awareness<br />
Study), bei der 20.000 Patienten aus 539<br />
bundesweit ausgewählten Allgemeinarztpraxen<br />
zum Schlafverhalten befragt worden sind.<br />
Von diesen erwachsenen Hausarztpatienten<br />
litten 42 % unter zeitweiligen Schlafstörungen.<br />
Laut Weißbuch „Schlafmedizin“ leiden sogar<br />
mehr als 10 Prozent der Bevölkerung unter<br />
Schlaf-Wach-Störungen, die dringend behandlungsbedürftig<br />
sind, weil sie unbehandelt<br />
nicht nur subjektives Leiden bedeuten,<br />
sondern auch Tagesschläfrigkeit mit Unfallgefahr<br />
am Arbeitsplatz und im Straßenverkehr,<br />
vor allem aber ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck<br />
und damit für Schlaganfall und<br />
Herzinfarkt zur Folge haben. Davon betroffen<br />
sind in erster Linie die 800.000 Schlafapnoe-<br />
Patienten mit nächtlichem Atemstillstand.<br />
2,7 Millionen deutsche Schlafgestörte nehmen<br />
regelmäßig Schlafmittel ein, und ein<br />
großer Teil von ihnen muss als medikamentenabhängig<br />
bezeichnet werden. Erstaunlicherweise<br />
sind 2/3 aller Patienten mit<br />
Schlafstörungen dennoch unbehandelt.<br />
Zunehmende soziale Probleme, Drogenmissbrauch<br />
und eine immer mehr fortschreitende<br />
Überalterung der Bevölkerung verstärken die<br />
Probleme des nicht-erholsamen Schlafes.<br />
Die Schlafstörungen bewirken bei den Betroffenen<br />
nicht nur subjektives Missempfinden,<br />
<strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
253
Schlafmedizin<br />
sondern auch gravierende gesundheitliche<br />
Störungen sowohl kurzfristig als auch langfristig.<br />
Chronische Schlafstörungen schwächen<br />
das Immunsystem, fördern Alterungsprozesse<br />
und die Entwicklung von vielen Erkrankungen<br />
wie z. B. Diabetes mellitus, Tumoren, Hypertonie<br />
mit diversen kardialen Folgen sowie sehr<br />
häufig Depressionen. Australische Forscher<br />
konnten nachweisen, dass 17 Stunden Wachzustand<br />
auf die Fahrtüchtigkeit dieselbe Wirkung<br />
haben wie 0,5 Promille Alkohol im Blut.<br />
So sind 30 % aller Unfälle auf deutschen Autobahnen<br />
und 41 % aller Unfälle in der Energieindustrie<br />
bzw. in der Luftfahrt durch Schlafstörungen<br />
bedingt. Die volkswirtschaftlichen<br />
Kosten in unmittelbarem Zusammenhang mit<br />
nicht-erholsamen Schlaf werden jährlich vorsichtig<br />
mit 30 Milliarden Euro beziffert.<br />
In den letzten Jahren<br />
haben sich in Deutschland<br />
flächendeckend<br />
insgesamt 248 (DGSM<br />
anerkannte) stationäre<br />
und ambulante Schlaflabore<br />
etabliert (Stand<br />
04/2001). Zur Qualitätssicherung<br />
im Be-<br />
F. Heinrich<br />
reich der Schlafmedizin<br />
wurde 2002 die Leitlinie<br />
S2 „Nicht-erholsamer Schlaf“ durch die<br />
DGSM allgemein veröffentlicht. Diese dient der<br />
Standardisierung der diagnostischen und therapeutischen<br />
Algorithmen bei Schlafstörungen.<br />
Bei der Erarbeitung entsprechender Standards<br />
handelte es sich um ein formales<br />
Konsensverfahren, wobei Leitlinien der Stufe 2<br />
des 3-Stufen-Konzeptes der AWMF (Arbeitsgemeinschaft<br />
der Wissenschaftlichen Medizinischen<br />
Fachgesellschaften) entwickelt wurden.<br />
254 <strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
Dementsprechend hoch ist der Bedarf<br />
an einer schlafmedizinischen Versorgung in<br />
Deutschland. Das zeigt sich auch daran, dass<br />
es z. T. immer noch monatelange Wartezeiten<br />
in den über 300 Schlaflaboren in Deutschland<br />
gibt. Im Jahr 2002 wurde durch die Deutsche<br />
Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin<br />
( DGSM) eine Leitlinie zur Diagnostik<br />
und Therapie des nicht-erholsamen Schlafes<br />
entwickelt, die auch das Procedere der effektiven<br />
und qualitätsgerechten Diagnostik und<br />
Therapie unterstützen soll. Diesem Thema soll<br />
sich der erste Artikel widmen. Im Mittelpunkt<br />
der weiteren Übersichten steht die häufigste<br />
schlafbezogene Atemstörung, das Schlafapnoe-Syndrom,<br />
das nicht nur für die Lungenärzte<br />
ein zunehmendes Problem darstellt.<br />
Die interdisziplinäre Diagnostik und Therapie<br />
Entsprechend der Leitlinie „S2“ der DGSM<br />
Stufendiagnostik in der Schlafmedizin<br />
Drei-Stufenkonzept zur Leitlinienentwicklung<br />
(AWMF)<br />
1. Stufe (S1) Expertengruppe<br />
informeller Konsens einer repräsentativen<br />
Expertengruppe<br />
2. Stufe (S2) Formale Konsensfindung<br />
formale Konsensusfindungsmethoden (nominaler<br />
Gruppenprozess, Delphi Methode,<br />
Konsensuskonferenz)<br />
3. Stufe (S3) Leitlinie mit allen Elementen<br />
systematischer Erstellung<br />
Erweiterung des Konsensusprozesses durch:<br />
logische Analysen<br />
evidenzbasierte Medizin<br />
Entscheidungsanalysen<br />
Outcome Analysen<br />
Leitlinien haben keinen strikt verbindlichen<br />
Charakter wie bspw. Richtlinien, jedoch sollten<br />
sie zur Sicherung einer hohen Prozessqualität<br />
eingehalten werden.<br />
Klassifikation der Schlafstörungen<br />
Schlafstörungen wurden zunächst jeweils<br />
nach den Hauptsymptomen Insomnie (Ein-und<br />
Durchschlafstörungen), Hypersomnie (übermäßige<br />
Schläfrigkeit) und Parasomnie (schlafbegleitende<br />
motorisch o./u. autonom nervale<br />
Phänomene) eingeteilt. 1990 inaugurierte die<br />
ASDA (American Sleep Disorders Association)<br />
erstmals eine pathogenetisch orientierte<br />
Klassifikation – die ICSD (International Classification<br />
of Sleep Disorders). Seit 1997 liegt die<br />
revidierte Version ICSD-R vor.<br />
Tabelle 1:<br />
revidierte Version ICSD-R, Übersicht<br />
I. Dyssomnien<br />
Intrinsische Schlafstörungen<br />
Extrinsische Schlafstörungen<br />
Störungen des zirkadianen Schlafrhythmus<br />
II. Parasomnien<br />
A. Aufwachstörungen (Arousal Störungen)<br />
Störungen des Schlaf-Wach-Überganges<br />
A. REM Schlaf assiziierte Parasomnien<br />
D. Andere Parasomnien<br />
III. Schlafstörungen bei körperlichen/<br />
psychiatrischen Erkrankungen<br />
Schlafstörungen bei psychischen Erkrankungen<br />
Schlafstörungen bei neurologischen Erkrankungen<br />
Schlafstörungen bei anderen körperlichen<br />
Erkrankungen.<br />
IV. Vorgeschlagene Schlafstörungen<br />
auf dem Gebiet der Schlafmedizin unterstreicht<br />
der HNO- ärztliche Beitrag über die<br />
modernen Optionen der Lasertherapie bei<br />
Patienten mit Rhonchopathie und Schlafapnoe-Syndrom.<br />
Da der nicht-erholsame Schlaf<br />
alle Altersgruppen betrifft, so auch die jüngsten,<br />
wird in einer Übersichtsarbeit last not<br />
least auf die Probleme von Schlafstörungen im<br />
Kindes- und Jugendalter hingewiesen.<br />
Schließlich möchte ich an dieser Stelle<br />
nochmals alle an der Schlafmedizin Interessierte<br />
auf die vom 25. bis 27. September<br />
2003 in Cottbus stattfindende DGSM-Jahrestagung<br />
zum Thema „Schlaf und Lebensalter “<br />
hinweisen und zu einem weiterführenden<br />
wissenschaftlichen Gedankenaustausch einladen.<br />
Klinischer Algorithmus<br />
Die Diagnostik von Schlafstörungen erfolgt<br />
rationell nach einem Algorithmus, wobei<br />
zunächst das Hauptsymptom „ nicht-erholsamer<br />
Schlaf“ im Vordergrund steht.<br />
Ein objektives Maß für den Begriff erholsamoder<br />
nicht-erholsamer Schlaf existiert nicht.<br />
Der Diagnostiker ist also zunächst auf die subjektiven<br />
Erfahrungswerte und Angaben des<br />
Patienten angewiesen.<br />
Symptomatik<br />
Im Mittelpunkt der Schlafmedizin steht, wie<br />
bereits erwähnt, der Begriff „Nicht-erholsamer<br />
Schlaf“, da dieses Hauptsymptom allen<br />
intrinsischen und extrinsischen Schlafstörungen<br />
und Störungen der zirkadianen Rhythmik<br />
gemein ist.<br />
Der nicht-erholsame Schlaf führt zu einer<br />
mehr oder weniger starken Beeinträchtigung<br />
des Allgemeinbefindens (Unruhe, Angst,<br />
Reizbarkeit, Depressivität, Erschöpfung, Müdigkeit)<br />
und der sozialen und beruflichen Leistungsfähigkeit.<br />
Gerade die heutige moderne Industriegesellschaft<br />
zwingt zu einer hohen, komplexen Informationsverarbeitung<br />
und zu einem andauernden<br />
Lernprozess, sodass Störungen der<br />
Konzentrationsfähigkeit und der Vigilanz eine<br />
starke Beeinträchtigung darstellen.<br />
Zusätzliche Begleitsymptome lassen, beispielsweise<br />
wie beim Schlafapnoesyndrom<br />
(unregelmäßiges Schnarchen, fremd beobachtete<br />
nächtliche Apnoen, unruhiger<br />
Schlaf, nächtliches Aufwachen mit Dyspnoe,<br />
morgendlicher Kopfschmerz, Konzentrationsschwäche),<br />
die differentialdiagnostisch zu<br />
erwägende Schlafstörung bereits im Vorfeld<br />
eingrenzen.<br />
Die Symptomerfassung erfolgt Zweckmäßigerweise<br />
in Form von standardisierten Fragebögen.<br />
Dies ermöglicht auch eine bessere<br />
Vergleichbarkeit unter schlafmedizinischen
Einrichtungen und dient einer besseren Verlaufskontrolle.<br />
Tabelle 2:<br />
Übersicht über gängige Fragebögen<br />
1. Interviews zur Diagnosestellung<br />
SIS-D (strukturiertes Interview für Schlafstörungen<br />
nach DGSM-III-R)<br />
SLEEP-EVAL (Diagnosen nach DSM-IV/ICSD)<br />
2. Schlaffragebögen<br />
SF-B (Schlaffragebogen-B)<br />
PSQI (Pittsburgher Schlafqualitätsindex)<br />
3. Skalen zur Tagesmüdigkeit/Schläfrigkeit<br />
ESS (Epworth Sleep Scale)<br />
SSS (Stanford Sleep Scale)<br />
4. Schlaftagebücher<br />
SF-A (Schlaffragebogen A)<br />
VIS-A/VIS-M (Visuelle Analogskalen<br />
abends/morgens)<br />
Abends- und Morgenprotokolle<br />
(AG Diagnostik der DGSM)<br />
Diagnostik<br />
Das diagnostische und therapeutische Vorgehen<br />
richtet sich bei symptomatischen Schlafstörungen<br />
als Folge organischer oder psychiatrischer<br />
Erkrankungen strikt nach dem<br />
Grundleiden.<br />
Dies sind überwiegend die Erkrankungen der<br />
Gruppe III nach ICSD, aber auch Störungen<br />
der zirkadianen Schlafrhythmik und die extrinsischen<br />
Schlafstörungen.<br />
Die Dömäne der kardiorespiratorischen Polysomnographie<br />
ist die Diagnostik und Differentialdiagnostik<br />
der intrinsischen Dyssomnien<br />
.<br />
Das betrifft also die Diagnostik der/des<br />
psychophysiologischen Insomnie<br />
Fehlbeurteilung des Schlafzustandes<br />
Idiopathischen Insomnie<br />
Narkolepsie<br />
rezidivierenden Hypersomnie<br />
idiopathischen Hypersomnie<br />
posttraumatischen Hypersomnie<br />
obstruktiven Schlafapnoesyndrom<br />
zentralen Schlafapnoesyndrom<br />
zentralen Alveolären Hypoventilationssyndrom<br />
Syndrom der periodischen Beinbewegungen<br />
Restless Legs Syndrom und<br />
nicht näher bezeichneten intrinsischen<br />
Schlafstörungen.<br />
Eine Ausnahme bilden die psychophysiologische<br />
Insomnie und das Restless legs Syndrom.<br />
Diese sind häufig bereits mittels Fragebögen<br />
und auf Grund der Beschwerden ausreichend<br />
gut zu diagnostizieren.<br />
Die weitaus häufigste und wichtigste der o.g.<br />
Erkrankungen ist das Schlafapnoesyndrom.<br />
Hierbei hat sich in Deutschland ein bewährtes<br />
stufendiagnostisches Schema etabliert.<br />
Folgende Prädiagnostik wird neben der<br />
klinischen Untersuchung empfohlen:<br />
kardio-respiratorische<br />
Diagnostik<br />
Lungenfunktionsprüfung<br />
(Spirometrie, Bodyplethysmographie)<br />
arterielle Blutgasanalyse<br />
Röntgen Thorax<br />
(evtl.+ NNH)<br />
Ruhe- und Belastungs-<br />
EKG<br />
Langzeit-EKG<br />
allgem. klinisch-chem.<br />
Untersuchung<br />
Chemosensibilität der<br />
Atemregulation (Hyperkapnie-und<br />
Hypoxietest)<br />
Rhinomanometrie<br />
Schilddrüsendiagnostik<br />
neurologischer Status<br />
HNO-fachärztlicher Status (Ausschluss von<br />
Anomalien und Obstruktionen im Oro-<br />
Naso-Pharyngealbereich)<br />
Sinnvoll ist es natürlich im Sinne einer kostengünstigen<br />
Diagnostik, bereits existente Vorbefunde<br />
zu nutzen. Dies ist im Rahmen einer<br />
engen, interdisziplinären Zusammenarbeit<br />
beispielsweise in Form einer regionalen Partnerschaft<br />
(möglicherweise Netzwerk) gerade<br />
auch im ambulanten Bereich sehr gut möglich.<br />
Zur weiteren Früherkennung schlafbezogener<br />
Atemstörungen werden transportable Monitoring<br />
Systeme verwendet (Stufe 3 nach NUB<br />
Richtlinien). Als Minimalanforderung beinhalten<br />
diese kleinen Rekorder 4 Kanäle zur Registrierung;<br />
des EKG, der Sauerstoffsättigung,<br />
der Atemgeräusche und der Körperlage.<br />
Die meisten moderner Polygraphen zeichnen<br />
zusätzlich die Atemanstrengung (Brust-und<br />
Bauchbewegungen) und den Atemstrom<br />
(Flow) auf.<br />
Ist nach all den eben genannten Voruntersuchungen<br />
besonders bei den intrinsischen<br />
Schlafstörungen keine hinreichende Diagnosesicherung<br />
zu erlangen, besteht die Indikation<br />
zur kardiorespiratorische Polysomnographie<br />
(Stufe 4 nach NUB Richtlinien).<br />
Die Untersuchung gibt Auskunft über die<br />
tatsächliche Schlafstruktur, die Anzahl und Art<br />
der respiratorischen (apnoischen, hypopnoischen)<br />
Ereignisse auch im Verhältnis zur<br />
Körperlage und zu den Schlafphasen, zum<br />
Schweregrad der Sauerstoffentsättigungen,<br />
zum Grad der apnoe-induzierten Schlaffragmentation<br />
(Arousal), zum Vorliegen von Arrhythmien,<br />
über Anzeichen für weitere (z. B.<br />
neurologische) Schlafstörungen sowie über<br />
pathol. Beinbewegungen.<br />
Folgende Standardableitungen sind erforderlich:<br />
mindestens 2 EEG-Ableitungen<br />
(C3-A2, C4-A1)<br />
2 EOG-Ableitungen<br />
Schlafmedizin<br />
1 Kinn - EMG<br />
2 Bein - EMG<br />
Einkanal EKG<br />
oronasaler Flow-Sensor<br />
Atemanstrengung Thoraxexkursionen<br />
Abdomenexkursionen<br />
Schnarchmikrophon<br />
Pulsoxymeter<br />
Körperlagesensor<br />
Videoüberwachung<br />
Die räumliche Ausstattung bedarf einiger<br />
Mindestanforderungen:<br />
Einbettzimmer<br />
mind. 12 m² Raumgröße<br />
gute Schallisolierung + gute Belüftung der<br />
Räume<br />
Arbeitsraum mit Aufzeichnungsgeräten getrennt<br />
vom Patientenzimmer<br />
Überwachung über eine Videoanlage und<br />
Infrarotkamera<br />
Gegensprechanlage<br />
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass<br />
in Deutschland insgesamt von einer Zahl von<br />
etwa 8 Mio. Patienten mit dem Symptom<br />
„Nicht-erholsamer Schlaf“ ausgegangen werden<br />
muss. Dies stellt ein erhebliches gesamtgesellschaftliches<br />
und gesundheitliches Problem<br />
dar. Oft bleibt jedoch unklar, ob diese Störungen<br />
eigenständige Beschwerden oder nur<br />
Symptom anderer internistischer oder neurologisch-psychiatrischer<br />
Erkrankungen sind.<br />
Die Erarbeitung standardisierter Leitlinien für<br />
die Diagnostik und Therapie der Schlafstörungen<br />
trägt der wachsenden Bedeutung der<br />
schlafassoziierten Erkrankungen als Volkserkrankungen<br />
Rechnung. Gleichzeitig geben<br />
diese den aktuellen medizinischen Wissensstand<br />
auf dem Gebiet der Somnologie wieder.<br />
Literatur beim Autor:<br />
Frank Heinrich<br />
Gemeinschaftspraxis/Schlaflabor Lausitz<br />
Dr. Käßner/DM Heinrich<br />
Neue Chausseestr.4, 03058 Groß Gaglow<br />
<strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
255
KVBB informiert<br />
Kreise/kreisfreie Städte Anästhesie Augen Chirurgie Fachä. Frauen HNO Haut- Kinder Nerven Ortho- Psychoth. Diagn. Urologie Haus-<br />
Intern krank. pädie Radiol. ärzte<br />
Potsdam/Stadt X X X X X X X X X X X 17*<br />
X X X<br />
<strong>Brandenburg</strong>/Stadt/ X X X X X X X X X X X 6*<br />
Potsdam-Mittelmark<br />
X X<br />
Havelland X X X X X X X X 4*<br />
X X<br />
Oberhavel X X X X X X X X X 4*<br />
X X<br />
Ostprignitz-Ruppin X X X X X X X X X X X X X<br />
Prignitz X X X X X X X X X X 2*<br />
X X<br />
Teltow-Fläming X X X X X X X 5*<br />
X X<br />
Cottbus/Stadt X X X X X X X X X X<br />
Dahme-Spreewald X X X X X X X X X 4*<br />
X X<br />
Elbe-Elster X X X X X X X X<br />
Oberspreew.-Lausitz X X X X X X X X X X X X<br />
Spree-Neiße X X X X X X X X<br />
Frankfurt/Stadt/Oder-Spree X X X X X X X X X X X 6*<br />
X X X<br />
Barnim X X X X X X X X X X X 4*<br />
X X<br />
Märkisch-Oderland X X X X X X X X X X 4*<br />
X X<br />
Uckermark X X X X X X X X X X X 3*<br />
X X<br />
* Anzahl der möglichen Zulassungen für ärztliche Psychotherapeuten<br />
Nachzubesetzende<br />
Vertragsarztsitze<br />
Nach Anordnung von<br />
Zulassungssperren durch den<br />
Landesausschuss der Ärzte<br />
und Krankenkassen ist die<br />
KV <strong>Brandenburg</strong> gem. § 103<br />
Abs. 4 SGB V gesetzlich<br />
verpflichtet, auf Antrag Vertragsarztsitze<br />
zur Nachbesetzung<br />
auszuschreiben.<br />
Eine Garantie für eine wirtschaftliche<br />
Praxisführung nach<br />
Übernahme ist mit dieser Ausschreibung<br />
nicht verbunden.<br />
256 <strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen für den Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung <strong>Brandenburg</strong><br />
Übersicht der für weitere Zulassungen gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen<br />
Die Übersicht enthält die Entscheidungen des Landesausschusses mit Stand vom 26. Mai 2003 einschließlich des Beschlusses:<br />
18/03 Anordnung der Zulassungssperre im Planungsbereich Ostprignitz-Ruppin für die Arztgruppe Anästhesiologie<br />
Die für Zulassungen gesperrten Planungsbereiche / Arztgruppen sind mit einem X gekennzeichnet.<br />
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass gemäß der Bedarfsplanungs-Richtlinien-Ärzte eine Überversorgung dann angezeigt<br />
ist, wenn durch einen Vergleich zwischen der für den Planungsbereich maßgeblichen allgemeinen Verhältniszahl für die<br />
Arztgruppe und der für den Planungsbereich ermittelten örtlichen Verhältniszahl eine Überschreitung von 10 v. H. festgestellt wird.<br />
Insofern ist nicht grundsätzlich davon auszugehen, dass für die in der Übersicht noch nicht gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen<br />
eine Unterversorgung angezeigt ist. Wir empfehlen daher dringend jedem niederlassungswilligen Arzt, sich vor der Antragstellung<br />
in der KV <strong>Brandenburg</strong>, Geschäftsbereich Qualitätssicherung/Sicherstellung, über die jeweilige Versorgungssituation<br />
zu informieren.<br />
Folgende Vertragsarztsitze<br />
werden ausgeschrieben:<br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Dermatologie<br />
Planungsbereich:<br />
Potsdam-Stadt<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer:<br />
39/2003<br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Kinderheilkunde<br />
Planungsbereich:<br />
<strong>Brandenburg</strong>-Stadt/<br />
Potsdam-Mittelmark<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer:<br />
40/2003<br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Allgemeinmedizin<br />
Planungsbereich:<br />
Frankfurt-Stadt/Oder-Spree<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer:<br />
41/2003<br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Radiologie<br />
Planungsbereich:<br />
<strong>Brandenburg</strong>-Stadt/<br />
Potsdam-Mittelmark<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer:<br />
42/2003<br />
Nähere Informationen und Bewerbungsunterlagen<br />
erhalten Sie bei der<br />
Kassenärztlichen Vereinigung Branden-<br />
burg, Ansprechpartnerin: Karin Rettkowski,<br />
Tel.-Nr.: 0331/2309-320.<br />
Die schriftliche Bewerbung für die<br />
ausgeschriebenen Vertragsarztsitze ist<br />
zwingend erforderlich. Sie muss die<br />
Bewerbungskennziffer, die Anschrift,<br />
die Telefonnummer, die Facharztanerkennung<br />
sowie Angaben zum<br />
möglichen Praxisübernahmezeitpunkt<br />
enthalten.<br />
Unter dem Stichwort „Ausschreibung“<br />
sind die Unterlagen bis zum 03. September<br />
2003 bei der KV <strong>Brandenburg</strong>,<br />
Friedrich-Engels-Str. 103/104,<br />
14473 Potsdam, einzureichen.<br />
Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam,<br />
dass die in der Warteliste<br />
eingetragenen Ärzte nicht automatisch<br />
als Bewerber für die ausgeschriebenen<br />
Vertragsarztpraxen gelten.<br />
Potsdam, den 9. Juli 2003
Infektionsgeschehen<br />
Im Juni wurden vier Häufungen mit insgesamt<br />
41 Erkrankten gemeldet, darunter eine<br />
Salmonellen-Häufung und drei ätiologisch<br />
ungeklärte Häufungen.<br />
Eine Salmonellen-Häufung mit sechs Erkrankten<br />
meldete Ostprignitz-Ruppin. Die<br />
Erkrankungen betreffen vier Teilnehmer von<br />
15 Personen eines Geschäftsessens in einem<br />
Hotel. Des Weiteren waren zwei Beschäftigte<br />
der Hotelküche ebenfalls mit Durchfall,<br />
Fieber und Gliederschmerzen erkrankt. Als<br />
Ursache werden Lebensmittel eines Mittagsund<br />
Abendbuffets angeschuldigt. Untersuchungsergebnisse<br />
von Lebensmitteln liegen<br />
noch nicht vor. Bei vier Patienten (darunter<br />
den zwei Beschäftigten der Hotelküche)<br />
konnte Salmonella Enteritidis im Stuhl nachgewiesen<br />
werden.<br />
Je eine ätiologisch ungeklärte Häufung<br />
wurde aus Oberhavel, Dahme-Spreewald<br />
und Teltow-Fläming gemeldet. Bei der ersten<br />
Häufung handelte es sich um Schüler einer<br />
3. Klasse, die sich anlässlich einer Klassenfahrt<br />
in einer Jugendherberge aufhielten. Innerhalb<br />
eines Zeitraumes von drei Tagen<br />
waren 16 Kinder mit Erbrechen, z. T. mit<br />
Durchfall und Fieber erkrankt. Der Krankheitsverlauf<br />
war leicht bis mittelschwer. Die<br />
zweite Häufung betraf Kinder und Erzieher<br />
einer Kindertagesstätte (Kapazität: ca. 230<br />
Kinder). Im Verlauf von zwei Tagen erkrankten<br />
von 20 Kindern einer Gruppe neun Kin-<br />
Borreliose 2002<br />
Infektionsschutz<br />
Infektionskrankheiten/Impfschutz/Krankenhaushygiene (Juni 2003 - Auszug)<br />
der und zwei Erzieherinnen<br />
mit Übelkeit,<br />
Erbrechen und<br />
Durchfall. Ein Kind<br />
musste stationär behandelt<br />
werden. Bei<br />
der Häufung in Teltow-Fläming<br />
waren<br />
ebenfalls Kinder<br />
einer Kindertagesstätte<br />
(Kapazität:<br />
43 Kinder) betroffen.<br />
Aus verschiedenen<br />
Gruppen waren<br />
acht Kinder mit<br />
Durchfall und Erbrechen<br />
erkrankt.<br />
Borreliosen<br />
Im Juni wurden 111<br />
Borreliosen gemeldet. Bei 86 Erkrankten<br />
wurde ein Erythema migrans und bei acht<br />
Patienten eine Arthritis diagnostiziert. Für<br />
die übrigen Patienten lagen allgemeine<br />
Angaben vor (z. B. Fieber; Kopfschmerzen;<br />
Herzbeschwerden). Einen Zeckenstich konnten<br />
69 Patienten in der Anamnese angeben.<br />
Angaben zu Risikofaktoren liegen nicht vor.<br />
Borreliosen 2002 (Kurz-Info)<br />
Im Berichtsjahr 2002 wurden 1466 Erkrankungen<br />
gemeldet. Das ist ein Anstieg zum<br />
Vorjahr um 8,2 % (2001: 1355 Erkrankun-<br />
Landesgesundheitsamt<br />
Infektionskrankheit Fälle Kumulativwert<br />
31. 12. 2002- 29. 6. 2003*<br />
Salmonella-Infektionen 274 1007<br />
Rotavirus-Infektionen 42 2677<br />
Campylobacter-Infektionen 126 597<br />
Yersinia enterocolitica-Infektionen 30 149<br />
Escherichia coli-Infektionen 16 117<br />
Norwalkvirus-Infektionen 55 2546<br />
Q-Fieber 1 1<br />
Tuberkulose 17 106<br />
Meningitis epidemica 1 17<br />
Hepatitis B 6 30<br />
Hepatitis C 7 50<br />
Pertussis 18 319<br />
Borreliose 111 319<br />
* vorläufige Zahlen (durch Nachmeldungen kann es Differenzen zwischen der<br />
Summe der Einzelmonate und dem aktuellen Kumulativwert geben)<br />
gen). Bei 1211 Patienten (82,6 %) wurde ein<br />
Erythema migrans diagnostiziert. Betroffen<br />
waren alle Kreise. Die meisten Fälle wurden<br />
aus Spree-Neiße (153) gemeldet, die wenigsten<br />
aus Elbe-Elster (19). Der jahreszeitliche<br />
Verlauf ist in der Abbildung dargestellt.<br />
Einzelerkrankungen (Auszug)<br />
Eine klinisch-labordiagnostisch (IgM-Antikörper-Nachweis)<br />
bestätigte Q-Fieber-<br />
Erkrankung einer 61-jährigen Patientin meldete<br />
Havelland. Die Frau war mit einer grippeähnlichen<br />
Symptomatik erkrankt. Die Patientin<br />
hatte sich etwa drei Wochen zuvor zur<br />
Kur in einem anderen Bundesland aufgehalten<br />
und während dieser Zeit einen Bauernmarkt<br />
besucht. Auch aus anderen Kreisen<br />
außerhalb von <strong>Brandenburg</strong> wurde über Erkrankte<br />
berichtet, die sich auf diesem Bauernmarkt<br />
aufgehalten hatten.<br />
Eine klinisch-labordiagnostisch (einmalig<br />
hoher Antikörper-Nachweis) bestätigte Brucellose<br />
meldete Uckermark. Der 79-jährige<br />
Patient war mit Fieber erkrankt. Über eine<br />
mögliche Infektionsquelle liegen keine Angaben<br />
vor.<br />
Eine klinisch-labordiagnostisch (Kultur/Isolierung)<br />
bestätigte Meningokokken-Erkrankung<br />
meldete Elbe-Elster. Der 17-jährige Jugendliche<br />
war an einer Meningitis erkrankt<br />
und am selben Tag stationär aufgenommen<br />
worden. Im Blut und Liquor wurde Neisseria<br />
meningitidis Serogruppe B nachgewiesen.<br />
Eine Rifampicin-Prophylaxe war bei 22 Kontaktpersonen<br />
durchgeführt worden.<br />
<strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
257
Aktuell<br />
Leuchtreklame erlaubt<br />
Ärzte dürfen mit Leuchtreklame und anderen<br />
neuartigen Informationsträgern werben,<br />
wenn sich diese Werbung auf sachgemäße<br />
Informationen beschränkt. Das hat das<br />
Oberlandesgericht Rheinland-Pfalz in einem<br />
Urteil (Az.: LBGH A 11762/02. OVG) entschieden.<br />
www.zecke.de<br />
Sommer – Hochsaison für Zeckenbisse. Eine<br />
einfache und schnelle Möglichkeit für Ärzte,<br />
sich über Borreliose oder Frühsommer-<br />
Meningoenzephalitis (FSME) zu informieren,<br />
bietet im Internet die Adresse www.zecke.de<br />
vom Pharmaunternehmen Baxter.<br />
Von Symptomen über Zeckenentfernung und<br />
Therapiemöglichkeiten bis hin zu Zeckenverbreitungsgebieten<br />
findet sich dort sehr viel<br />
zum Thema Zecken.<br />
Nierentumor bei Kindern<br />
Die Heilungschancen beim Wilms-Tumor,<br />
dem häufigsten bösartigen Nierentumor im<br />
Kindesalter, liegen bei 90 Prozent. Doch einige<br />
der kleinen Patienten müssen dafür gravierende<br />
Spätfolgen am Herzen in Kauf nehmen.<br />
Die Deutsche Krebshilfe fördert jetzt<br />
eine internationale Therapie-Optimierungsstudie<br />
(neben Deutschland nehmen Kliniken<br />
in Österreich, der Schweiz, England und den<br />
Niederlanden teil), um diese Nebenwirkungen<br />
zu verringern. In Deutschland erkranken<br />
jährlich etwa 100 Kinder am Wilms-Tumor,<br />
wobei 70 Prozent jünger als fünf Jahre sind.<br />
Die Deutsche Krebshilfe stellt für das Projekt<br />
1,4 Millionen Euro bereit.<br />
Rheumaforschungspreis 2003<br />
Ein Forscherteam des Kompetenznetzes<br />
Rheuma um die Rheumatologen Joachim<br />
Sieper vom Berliner Universitätsklinikum<br />
Benjamin Franklin und Jürgen Braun vom<br />
Rheumazentrum Ruhrgebiet in Herne erhält<br />
den mit 30.000 Euro dotierten Forschungspreis<br />
2003 des Verbandes der europäischen<br />
Rheumaforschung. Dem Team war es jüngst<br />
gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, mit<br />
dem sich die ankylosierende Spondylitis<br />
(Morbus Bechterew) früher und zuverlässiger<br />
erkennen lässt bzw. das die zerstörerischen<br />
Entzündungsvorgänge zurückdrängt.<br />
Das Team hat eine Checkliste klinischer Werte<br />
erarbeitet, mit der sich die Krankheit mit<br />
einer Zuverlässigkeit von 95 % diagnostizieren<br />
lässt.<br />
258 <strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
Deutscher Schmerzpreis<br />
Nominierungen und Bewerbungen für den<br />
Deutschen Schmerzpreis können bis zum<br />
31. Oktober 2003 eingereicht werden beim<br />
Schmerztherapeutischen Kolloquium – Deutsche<br />
Gesellschaft für Schmerztherapie e. V.,<br />
Adenauerallee 18, 61440 Oberursel. Mit<br />
dem Preis werden Persönlichkeiten ausgezeichnet,<br />
die sich durch wissenschaftliche<br />
Arbeiten über Diagnostik und Therapie akuter<br />
und chronischer Schmerzzustände verdient<br />
gemacht haben.<br />
Hufeland-Preis ausgeschrieben<br />
Der mit 20.000 Euro dotierte Hufeland-<br />
Preis, gestiftet von der Deutschen Ärzteversicherung,<br />
zur Förderung der Präventivmedizin<br />
in Deutschland wurde kürzlich erneut<br />
ausgeschrieben. Voraussetzung für eine Beteiligung<br />
ist, dass sich die Arbeiten mit der<br />
Präventivmedizin im weitesten Sinne befassen<br />
und auf eigenen ärztlich-wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen aus Praxis, Klinik oder<br />
Grundlagenforschung beruhen. Der vollständige<br />
Text der Ausschreibung kann bei<br />
der Deutschen Ärzteversicherung in Köln,<br />
Telefon: (0221) 14 83 61 06, Fax (0221)<br />
14 82 33 74, angefordert werden.<br />
Drei Fortbildungspunkte für<br />
CME-Beitrag der DMW<br />
Die Nordrheinische Akademie für ärztliche<br />
Fort- und Weiterbildung hat das CME-Programm<br />
der Deutschen Medizinischen Wochenschrift<br />
DMW (Thieme Verlag Stuttgart)<br />
ausgezeichnet. Ab sofort kann jeder Teilnehmer<br />
für die vollständige Bearbeitung eines<br />
CME-Beitrags der DMW sowie der dazu<br />
gehörenden Evaluation nicht wie bisher nur<br />
einen, sondern drei Fortbildungspunkte erhalten.<br />
Zum aktuellen Stand der zertifizierten Fortbildung<br />
in Deutschland hat die DMW ein<br />
Schwerpunktheft (14/2003) herausgegeben.<br />
Unter www.thieme.de/dmw ist dieses<br />
Heft frei zugänglich.<br />
Gewichtsprobleme bei Kindern<br />
Ernährungsbedingte Erkrankungen wie Übergewicht<br />
und Adipositas, Diabetes mellitus Typ<br />
2 und Essstörungen treten zunehmend auch<br />
bei Kindern und Jugendlichen auf. Darauf<br />
weist die Bundeszentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung (BfgA) hin. 11 % aller Jungen<br />
und Mädchen zwischen 6 und 17 Jahren<br />
sind übergewichtig (15 bis 25 % über dem<br />
Referenzgewicht) und 9 % der Jungen sowie<br />
7 % der Mädchen weisen bereits eine Adipositas<br />
(mehr als 25 % über dem Referenzgewicht)<br />
auf.<br />
Übergewicht und Adipositas sind dabei oft<br />
eng verbunden mit fehlender Bewegung, die<br />
sich in unterschiedlichen körperlichen Beeinträchtigungen<br />
äußert. Nach schulärztlichen<br />
Untersuchungen in Nordrhein-Westfalen<br />
(2001) haben fast 20 % der Jungen und 9 %<br />
der Mädchen Koordinationsstörungen, 5 %<br />
aller Erstklässler zeigen Haltungsschwäche<br />
und bei 5 % der Jungen und 7 % der<br />
Mädchen sind bereits Wirbelsäulenveränderungen<br />
auffällig.<br />
Die BfgA bietet deshalb Informationen und<br />
Projekte zur ganzheitlichen Gesundheitsförderung<br />
von Kindern und Jugendlichen an.<br />
VFA: Therapie-Fortschritte<br />
Drei neue Broschüren des Verbandes Forschender<br />
Arzneimittelhersteller (VFA) erläutern,<br />
welche Fortschritte in der Behandlung<br />
von Leukämie bei Kindern, bei Migräne und<br />
der schon bei Jugendlichen auftretenden<br />
Form des Diabetes erzielt wurden. Alle drei<br />
Broschüren können kostenlos bezogen oder<br />
im Internet unter www.vfa.de/publikationen<br />
heruntergeladen werden. Bezugsadresse:<br />
VFA, Hausvogteiplatz 13, 10117 Berlin,<br />
E-Mail: info@vfa.de.<br />
German Medical Science online<br />
Seit dem 1. Juli 2003 stehen die ersten Publikationen<br />
von German Medical Science im<br />
Internet unter www.egms.de zur Verfügung.<br />
Das internationale und interdisziplinäre Medizinjournal<br />
veröffentlicht ausschließlich online.<br />
Auf dem Hauptstadtkongress:<br />
Zahlen zu Plasmaspenden<br />
Anlässlich des „Aktionstages Blut“ auf dem<br />
Hauptstadtkongress in Berlin veröffentlichte<br />
die Arbeitsgemeinschaft Plasmapherese erstmals<br />
Zahlen zur Plasmaspende in Deutschland.<br />
So spenden durchschnittlich 7.248<br />
Menschen pro Tag rund 5.000 Liter des<br />
wertvollen Ausgangsstoffes für lebenswichtige<br />
Arzneimittel. Rund 140 Ärzte sorgen jeden<br />
Tag in den Plasmaspendezentren für die<br />
Sicherheit von Spende und Spendern. Jeden<br />
Tag finden zwischen 43.0000 und 74.000<br />
Laboruntersuchungen zur Produktsicherheit<br />
statt. Rund 800 Mitarbeiter sorgen für die
professionelle Betreuung der Spender und<br />
den reibungslosen Ablauf der Spenden, teilte<br />
die Arbeitsgemeinschaft Plasmapherese<br />
(ARGE) mit. Weitere Informationen unter<br />
www.arge-plasmapherese.de.<br />
Für die Arztpraxis<br />
Die Firma Sankyo Pharma, München, hat ihr<br />
Serviceangebot um Mevalotin® protect für<br />
Patienten mit Fettstoffwechselstörungen neu<br />
aufgelegt. Unter dem Motto „Schützen<br />
Sie Ihr Herz“ gibt ein Patienten-<br />
Ratgeber umfassend Hilfestellungen<br />
zu den Themen Arteriosklerose,<br />
Risikofaktoren und<br />
Lebensführung. Die Broschüre<br />
ist bewusst kurz gefasst, um die<br />
wichtigsten Informationen für<br />
eine erfolgreiche Therapie<br />
übermitteln zu können.<br />
Ebenfalls kann ein Therapie-<br />
Pass und eine Ernährungsscheibe<br />
für die Handtasche direkt<br />
angefordert werden bei:<br />
Sankyo Pharma GmbH, Patientenservice<br />
MEVALOTIN®,<br />
Abteilung Kundenservice,<br />
Zielstattstraße 9,<br />
81379 München,<br />
E-Mail: diana_gerhardt@<br />
sankyo- pharma.com,<br />
Telefon: (089) 78 08-383<br />
o. 384 (Durchwahl),<br />
Fax: (089) 78 08-564.<br />
Neue<br />
FSME-Risikogebiete<br />
Aufgrund von Erkrankungsfällen<br />
wurde in Thüringen der<br />
Saale-Holzland-Kreis zum<br />
FSME-Risikogebiet erklärt wie<br />
auch der Saale-Orla-Kreis, in<br />
dem die ersten FSME-Erkrankungen<br />
seit über 30 Jahren registriert<br />
worden waren.<br />
1 Million registrierte Spender<br />
Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei<br />
(DKMS) hat am 13. Juni die Millionenmarke<br />
erreicht. Damit wächst auch die Hoffnung<br />
auf Hilfe der an Leukämie und anderen lebensbedrohlichen<br />
Erkrankungen des blutbildenden<br />
Systems leidenden Menschen. Jedes<br />
Jahr erkranken in Deutschland etwa 4.000<br />
Menschen an Blutkrebs. Knapp die Hälfte<br />
davon sind Kinder. Einen geeigneten<br />
Stammzellspender zu finden, ist unglaublich<br />
schwer, da die Gewebemerkmale von Patient<br />
und Spender nahezu vollständig übereinstimmen<br />
müssen. Die Wahrscheinlichkeit<br />
liegt zwischen 1:30.000 und 1:mehrere Millionen.<br />
Anfang der 90er Jahre lag die Wahrscheinlichkeit,<br />
in Deutschland den passenden „genetischen<br />
Zwilling“ zu finden, bei erst 3.000<br />
potenziellen Stammzellenspendern nahe<br />
null. Inzwischen konnten schon 5.000<br />
DKMS-Spender neue Lebenshoffnung schen-<br />
ken. Die Knochenmarkentnahme aus dem<br />
Becken gab der DKMS den Namen. Dieses<br />
Verfahren wurde jedoch inzwischen von der<br />
peripheren Stammzellentnahme direkt aus<br />
dem Venenblut ergänzt, die heute bei zwei<br />
Dritteln aller Spender angewandt wird.<br />
Aktuell/Rezensiert<br />
Heilen verboten - Töten erlaubt<br />
Kurt G. Blüchel,<br />
Die organisierte Kriminalität<br />
im Gesundheitswesen<br />
C. Bertelsmann Verlag München 2003,<br />
416 S., 22,90 €, ISBN 3-570-00703-0.<br />
Die Bundesrepublik Deutschland steckt in einer<br />
Krise, die vielfältige Ursachen hat. Täglich<br />
überbieten sich verschiedene Medien in<br />
düsteren Prognosen. Und die Politiker haben<br />
noch nie soviel Vertrauen in kurzer Zeit verloren<br />
wie in den letzten Monaten.<br />
Da ist es auch nicht verwunderlich,<br />
wenn Journalisten, Reporter<br />
und Buchautoren im Kampf<br />
um Quoten und Auflagehöhen<br />
durch „Heftigkeit ersetzen, was<br />
an Wahrheit und Kräften fehlt.“<br />
(Zitat des Autors in anderem<br />
Zusammenhang, S. 311) In diese<br />
Kategorie von Publikationen<br />
ist das Buch von Blüchel einzuordnen,<br />
wenn er – abgesehen<br />
von Titel und Untertitel – in der<br />
Einleitung formuliert: „Die Medizin<br />
ist heute zur Hauptbedrohung<br />
unserer Existenz geworden.“<br />
Auf 400 Seiten entwirft er ein<br />
Horrorszenario der gegenwärtigen<br />
Medizin, ohne auch nur<br />
im Ansatz realistische Alternativen<br />
anzubieten. Mit einem relativ<br />
hohen Seitenanteil (20 %)<br />
versucht er den Nachweis zu<br />
erbringen, dass die Hierarchie<br />
im deutschen Gesundheitswesen<br />
tiefe Wurzeln im Nationalsozialismus<br />
hat. Dazu muss<br />
man allerdings die Frage stellen,<br />
in welchem Gesellschaftsbereich<br />
Deutschlands haben<br />
am Aufbau unserer heutigen<br />
Demokratie keine durch ihre<br />
NS-Vergangenheit mehr oder<br />
weniger belastete Experten mitgewirkt<br />
? Selbst die „Nationale<br />
Volksarmee“ der ehemaligen DDR wurde am<br />
Anfang von Generälen der Hitlerwehrmacht<br />
aufgebaut.<br />
Wenn er auf S. 9 die Heilung des „iatrogenen<br />
Leidens“ als Aufgabe der Politik sieht, so<br />
bleibt er den Nachweis schuldig, dass diese<br />
auch dazu in der Lage ist. Sicher ist nicht zu<br />
widerlegen, dass die 110.000 „Ich-Ags“ der<br />
niedergelassenen Ärzte und die KV-Vorstände<br />
als Führungsgremien, die er als „Meistbegünstigungssystem<br />
für Funktionäre“ charakterisiert<br />
(S.331), nicht in der Lage sind,<br />
die sprunghaften Fortschritte der medizini-<br />
<strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
259
Rezensiert<br />
schen Wissenschaft für den Patienten in die<br />
Praxis umzusetzen.<br />
Es ist auch nicht zu bestreiten, dass die Qualitätssicherung<br />
in den Kliniken unzureichend<br />
ist (vgl. S.176, 177, 178) und das Fortbildungssystem<br />
mit der absoluten Freiwilligkeit<br />
nach der Facharztprüfung weder für ambulante<br />
noch für stationär tätige Ärzte (S.126)<br />
modernen Anforderungen entspricht. Richtig<br />
ist auch die Erkenntnis, dass die Lebensweise<br />
der Mehrheit der Gesellschaft überwiegend<br />
gesundheitsschädlich ist. Das berechtigt<br />
aber nicht dazu, die „sekundäre<br />
Prävention“ (z. B. Vorsorgeuntersuchungen)<br />
weitgehend in Frage zu stellen (S.185 -<br />
189). Die Kritik an der gegenwärtigen Regierung<br />
in Bezug auf ihr Verhältnis zur Tabak-<br />
und Pharmaindustrie ist absolut berechtigt<br />
(S.334 - 345).<br />
Insgesamt ist das Buch für Ärzte lesenswert,<br />
weil es viele Sachverhalte darstellt, über die<br />
stärker nachgedacht werden sollte und deren<br />
Änderung dringend ist. Bei Nichtmedizinern<br />
(gleich ob schon Patienten oder noch<br />
nicht) wird es eher dazu beitragen, den<br />
Grad der „allgemeinen Verunsicherung“ zu<br />
verstärken.<br />
Dr. Ulrich Vierkant, Schwedt<br />
Duden: Das Wörtberbuch<br />
medizinischer Fachausdrücke<br />
Bibliographisches Institut & F.A.<br />
Brockhaus AG,<br />
Dudenverlag Mannheim – Leipzig –<br />
Wien – Zürich 2003,<br />
7. Auflage, 864 S., 24,95 €,<br />
ISBN 3-411-04617-1,<br />
als CD-ROM (PC-Bibliothek 3.0), 29,95 €,<br />
ISBN 3-411-06634-2.<br />
Die dynamische Entwicklung des Wissens<br />
in der Medizin erfordert auch eine Anpassung<br />
des Wörterbuchs medizinischer Fachausdrücke.<br />
Im Bibliographischen Institut &<br />
F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2003, ist<br />
dies mit der 7. Auflage des „Duden. Das<br />
Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke“<br />
geschehen. Manches Fachgebiet, wie die<br />
Humangenetik oder die Neurologie, ist<br />
heute stärker vertreten als noch 1998, in<br />
der 6. Auflage.<br />
Dem enormen medizinischen Informationszuwachs<br />
hat der Herausgeber mit vermehrter<br />
Seitenzahl und größerem Format entsprechend<br />
Rechnung getragen, und doch ist<br />
das Buch sehr handlich geblieben. (Das<br />
weiß ein in diesem Metier zum ersten Mal<br />
arbeitender Redakteur besonders zu schätzen!).<br />
260 <strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
Neu sind in der 7. Auflage dieses „Duden<br />
spezial“ nicht nur diverse Fachbegriffe, sondern<br />
auch einige schnelle Orientierungshilfen.<br />
Blau unterlegte Informationskästen in dem<br />
zweifarbig gestalteten Buch erklären die gebräuchlichsten<br />
medizinischen Wortbildungselemente<br />
wie „patho...“, „gastro...“, „chloro...“<br />
und viele andere. Am Ende des Buches<br />
hilft ein achtseitiges Verzeichnis medizinischer<br />
Abkürzungen beim Zurechtfinden in<br />
manchen davon „wimmelnden“ Texten. Viele<br />
dankbare Leser und Nutzer dürfte auch<br />
der zehnseitige Tabellenanhang von ausgewählten<br />
Laborwerten haben, der sicher in<br />
der nicht ausbleibenden 8. Auflage eine Erweiterung<br />
erfahren wird. Schließlich folgen<br />
noch vier sehr hilfreiche Seiten „Notmaßnahmen<br />
der ersten Hilfe“, in denen sich<br />
zahlreiche Ratschläge z. B. für die schnelle<br />
Reaktion auf einen Schlangenbiss, aber keine<br />
für jene nach einem Zeckenbiss fanden.<br />
Die indes kann sich, wer möchte, gleich nebenan<br />
unter „Z“ und dem „Raum für Notizen“<br />
ergänzen.<br />
Alles in allem ein sehr empfehlenswertes<br />
Buch, das seinen Platz nicht nur in Arztpraxen,<br />
Labors, Apotheken und Redaktionsstuben,<br />
sondern auch in vielen privaten<br />
Bücherregalen von an ihrer Gesundheit Interessierten<br />
finden wird.<br />
Kleiner Nachsatz: Zwei medizinische Fachwörter,<br />
eines aufgetaucht in einem Fachbuch,<br />
das andere in einem <strong>Ärzteblatt</strong>, konnte<br />
ich in den ersten Tagen meiner Nutzung<br />
im Duden nicht finden und war schon ein<br />
bisschen enttäuscht. Da stellte sich heraus:<br />
Zweimal hatte der (Druck)-Fehlerteufel zugeschlagen,<br />
aber nicht im Duden. Absolution<br />
dem Fachwörterbuch, das ich in meiner täglichen<br />
Arbeit nicht mehr missen möchte!<br />
(hak)<br />
Wirtschaftskunde für Arzthelferinnen:<br />
Fit für die nächste Prüfung<br />
Nuding H./Nuding<br />
G./Haller/Runcker/Stollmaier<br />
Wirtschafts- und Betriebskunde<br />
für Arzthelferinnen und<br />
Zahnmedizinische Fachangestellte<br />
Holland und Josenhans Verlag Stuttgart,<br />
1. Auflage 2003, 384 S., vierfarbig,<br />
ISBN 3-7782-5896-6, 24,90 €.<br />
Ein Landesnotendurchschnitt von 4,0 bei den<br />
jüngsten Zwischenprüfungen am 9. April –<br />
kein Ruhmesblatt für die angehenden Arzthelferinnen<br />
in <strong>Brandenburg</strong>. So schlecht, im<br />
Juli-Heft des „BÄB“ musste man es erfahren,<br />
war der Leistungsstand in den letzten zehn<br />
Jahren nicht mehr. Nur beschämend<br />
„schlappe“ 58 Prozent der Aufgaben wurden<br />
richtig beantwortet... Vielleicht fällt das<br />
nächste Ergebnis besser aus, wenn die<br />
„Wirtschafts- und Betriebskunde für Arzthelferinnen<br />
und Zahnmedizinische Fachangestellte“,<br />
gerade in komplett überarbeiteter<br />
Neuauflage bei Holland und Josenhans erschienen,<br />
öfter zur Hand genommen wird.<br />
Das Buch erleichtert den Schülerinnen das<br />
selbstständige Lernen ungemein, wenn sie<br />
denn damit tatsächlich etwas am Hut haben.<br />
Wiederholungsfragen am Ende der Teilgebiete<br />
dienen zur regelmäßigen Kontrolle des<br />
Erlernten und zur Vorbereitung auf Klassenarbeiten<br />
und Prüfungen. Durch die Kombination<br />
aus Lehrbuch und Arbeitsteil mit weiterführenden<br />
Wiederholungsfragen ist das<br />
Buch ideal für den Einsatz im Unterricht.<br />
Die BGB-Reform wurde im Buch ebenso<br />
berücksichtigt wie alle wirtschafts- und sozialpolitischen<br />
Veränderungen bis zum 1. Januar<br />
2003. So finden sich neben dem neuen<br />
Vertragsrecht auch die neuesten gesetzlichen<br />
Regelungen zu Mini-Jobs und Niedriglohnjobs.<br />
Auch der Bereich Post und Telekommunikation<br />
wurde auf den neuesten<br />
Stand gebracht. Das Buch könnte für so<br />
manche angehende Arzthelferin in <strong>Brandenburg</strong><br />
ein Wink mit dem Zaunpfahl sein. Und<br />
ein nützliches Geschenk obendrein.<br />
H.-A. K.<br />
Depressionen überwinden<br />
Unterstützung für die gezielte Führung depressiver<br />
Patienten will eine neue Broschüre<br />
der Pfizer GmbH geben, die unter dem Titel<br />
„Depressionen – Die Krankheit erkennen<br />
und bewältigen“ kürzlich erschienen ist. Ein<br />
Schwerpunkt gilt dem Therapieverlauf, der<br />
in seinen verschiedenen Phasen – Akut- und<br />
Erhaltungstherapie sowie Rezidivprophylaxe<br />
– anschaulich dargestellt wird und somit Verständnis<br />
für die ärztliche Verordnungsweise<br />
schafft.<br />
Die Broschüre ist kostenlos erhältlich bei Pfizer<br />
GmbH, Produktmanagement Zoloft, PF<br />
49 49, 76032 Karlsruhe.<br />
Wann...<br />
...haben Sie zuletzt den Internetauftritt<br />
der <strong>Landesärztekammer</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />
(www.laekb.de) genutzt?<br />
Schauen Sie doch wieder mal rein.<br />
Es lohnt sich.
Leserbrief<br />
Hartmannbund und<br />
Marburger Bund<br />
im Land <strong>Brandenburg</strong> –<br />
eine allen dienende Allianz<br />
In berufspolitisch wilden Zeiten hat die Ärzteschaft<br />
nur eine Chance, dem wilden Anstürmen<br />
von meist ideologisch gesteuerten<br />
und arztfeindlich eingestellten Politikern zu<br />
widerstehen, wenn diese Politiker eine enge<br />
Geschlossenheit der Ärzteschaft vorfinden.<br />
Auch wenn man sich nicht fachübergreifend<br />
liebt, so sollten doch zumindest Zweckbündnisse<br />
die Reihen nach außen geschlossen<br />
halten. Es ist doch ein auf allen Ebenen<br />
bekannter historischer Irrtum, wenn man<br />
glaubt, dass in solchen Situationen ein Herauskaufen<br />
oder Herauslocken einzelner<br />
Gruppen mit momentanen Vorteilen auf die<br />
Dauer nicht zu einer Schwächung aller<br />
führen würde. Um so mehr, da der innerärztliche<br />
Konflikt zwischen Fach- und<br />
Hausärzten wie auch stationären Ärzten<br />
zum Großteil ein importierter Konflikt aus<br />
den Altbundesländern ist, die aus heutiger<br />
Sicht ein eher rudimentäres und rückständiges<br />
Hausarztsystem gepflegt hatten, welches<br />
den beschriebenen Konflikt erst möglich gemacht<br />
hat.<br />
Umso mehr habe ich großen Respekt vor<br />
der Konstellation im Land <strong>Brandenburg</strong>, wo<br />
seit Jahren der Hartmannbund (Elke Köhler)<br />
als Vertreter aller Kollegen und der mb<br />
(in Vertretung von Dr. med. Wolter) eine<br />
freundschaftliche und allen dienende Allianz<br />
eingegangen sind und Partikularinteressen<br />
konsequent eine Absage erteilen.<br />
Wir gratulieren zum Geburtstag im August<br />
91 Jahre<br />
SR Dr.med. Arno Czygan, Potsdam<br />
90 Jahre<br />
Dr.med.Dr.med.dent.<br />
Annemarie Finkbeiner<br />
Potsdam<br />
88 Jahre<br />
SR Dr.med. Hans Weyer, Drebkau<br />
86 Jahre<br />
OMR Dr.med.<br />
Heinrich Hendrix, Schöneiche<br />
84 Jahre<br />
SR Klaus-Peter Stegemann<br />
Friedrichsthal<br />
83 Jahre<br />
OMR Dr.med.<br />
Hans-Joachim Kuhlmey<br />
Neuruppin<br />
82 Jahre<br />
MR Dr.med. Ekkehard Schäfer<br />
Eisenhüttenstadt<br />
80 Jahre<br />
OMR Dr.med.<br />
Hans-Lienhard Karnstädt, Nauen<br />
79 Jahre<br />
Dr.med.habil.<br />
Ursula Swillus-Schiller, Prieros<br />
78 Jahre<br />
Dr.med. Gerlinde Bertram, Templin<br />
Dr.med. Hartwig Müller<br />
Blumberg/Elisenau<br />
77 Jahre<br />
Mariesilvia Richter, Zeuthen<br />
76 Jahre<br />
MR Dr.med. Annedore Fengler<br />
Potsdam<br />
75 Jahre<br />
dr./Ungarn Ilona Berk, Schildow<br />
70 Jahre<br />
SR Dr.med. Käthe Deutsch<br />
Schöneiche<br />
Dr.med. Therese Dittmer, Ferch<br />
MR Dr.med. Christian Donalies<br />
Wittstock<br />
SR Dr.med. Wolfgang Erbe<br />
Eichwalde<br />
Dr.med. Manfred Erdenberger<br />
<strong>Brandenburg</strong><br />
Dr.med. Horst Kadoch, Premnitz<br />
SR Benno Kapahnke, Fredersdorf<br />
Dr.sc.med. Werner Kressin<br />
Klosterfelde<br />
Dr.med. Hartmut Laube<br />
Falkenberg<br />
Dr.med. Horst-Siegfried Seeckt<br />
Goyatz<br />
65 Jahre<br />
Dr.med. Elke Asadullah, Potsdam<br />
Interesse an einer Anzeige? Rufen Sie uns<br />
an: 030 - 886 828 73 wir beraten Sie gern.<br />
Dr.med. Hannelore Dietrich<br />
Nennhausen<br />
MR Dr.med. Friedhelm Drope<br />
Petershagen<br />
Dr.med. Ilse-Lore Faber, Bestensee<br />
Dr.med. Manfred Finsterbusch<br />
Boitzenburg<br />
Dr.med. Waltraud Gründel<br />
Potsdam<br />
Dr.med. Roswitha Hollax, Templin<br />
SR Antje Klehm, Guben<br />
Dr.med. Johannes Kreissl, Potsdam<br />
MR Dr.med. Dieter Kühling<br />
<strong>Brandenburg</strong><br />
Dr.med. Bernhilde Langer Zeuthen<br />
Dr.med. Ingrid Menzel<br />
Fürstenwalde/Spree<br />
OMR Dr.med. Ullrich Miller, Potsdam<br />
SR Ingrid Stolpe, Potsdam<br />
Irmtraud Wegner, Cottbus<br />
Dr.med. Peter Wehrhahn<br />
Frankfurt (Oder)<br />
Dr.med. Ludwig Wustmann<br />
Frankfurt (Oder)<br />
60 Jahre<br />
Dr.med. Klaus-Jürgen Ankermann<br />
Frankfurt (Oder)<br />
Gisela Brzyk, Luckenwalde<br />
Renate Hahn, Cottbus<br />
Leserbrief/Personalia<br />
Wäre es doch in allen Bundesländern besonders<br />
seitens der KVen ähnlich! Wir hätten<br />
einen deutlich besseren Stand gegenüber<br />
den Politikern.<br />
Mag das Land <strong>Brandenburg</strong> in der bundesdeutschen<br />
Wahrnehmung mitunter wenig registriert<br />
werden, so hat es mit dieser Konstellation<br />
durchaus ein Faktum, an dem sich<br />
mancher Kammer- und KV-Bereich ein Beispiel<br />
nehmen könnte.<br />
Ich bin gespannt, ob die brandenburgischen<br />
Kollegen ihren Platzvorteil auch als solchen<br />
begreifen und diesen synergistischen Zustand<br />
bewahren. Ich wünsche es ihnen.<br />
Dr. med. Thomas Lipp, Leipzig<br />
(Hartmannbund Sachsen)<br />
Delegierter der<br />
Sächsischen <strong>Landesärztekammer</strong><br />
zum 106. Deutschen Ärztetag<br />
Dr.med. Norbert Haßler<br />
Wittenberge<br />
Dr.med. Gabriele Heilein, Geltow<br />
Ehrengard Hempel, Wust<br />
MR Dr.sc.med. Ulrich Horn<br />
Petersdorf<br />
Dr.med. Bernd Hubert<br />
Angermünde<br />
Dr.med./CSSR. Jan Janda, Berlin<br />
Dr.med. Wieland Knopf<br />
Falkenhagen<br />
Dorothea Koblitz, Kyritz<br />
Wolfgang Nebelung, Berlin<br />
Dr.med. Doris Neumann, Forst<br />
Dr.med. Michael Schiffermüller<br />
Potsdam<br />
Dietmar Schuster, Lunow<br />
Elke Striepke, Neuruppin<br />
Bärbel Sykura, Borgsdorf<br />
Dr.med. Steffen Zinnert, Forst<br />
Wir bitten unsere Leser, die nicht mit<br />
der Veröffentlichung einverstanden<br />
sind, um rechtzeitige Mitteilung<br />
(schriftlich oder telefonisch<br />
unter 0355/7 80 10 18 oder<br />
E-Mail: angelika.winzer@laekb.de.)<br />
Anzeigen<br />
www.praxisboerse.de<br />
<strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
261
Tagungen und Kongresse<br />
Land<br />
<strong>Brandenburg</strong><br />
und Berlin<br />
Grundkurs für Ärzte nach RöV<br />
und StrlSchV<br />
18. bis 20. Aug. 2003<br />
20. bis 22. Okt. 2003<br />
1. bis 3. Dez. 2003<br />
Spezialkurs Röntgendiagnostik<br />
für Ärzte<br />
20. bis 22. Aug. 2003<br />
22. bis 24. Okt. 2003<br />
3. bis 5. Dez. 2003<br />
Teilnehmergebühr: je 250,- €<br />
Einführungsseminar für Ärzte<br />
zur Unterweisung nach RöV<br />
25. Aug. 2003<br />
Teilnehmergebühr: 50,- €<br />
Kurs zur Aktualisierung der<br />
Fachkunde nach<br />
Röntgenverordnung<br />
29. Sept. 2003<br />
13. Nov. 2003<br />
Ort und Auskunft:<br />
Landesanstalt für Personendosimetrie<br />
und Strahlenschutzausbildung,<br />
Köpenicker Straße 325,<br />
Haus 41, 12555 Berlin<br />
Telefon: (030) 65 76 31 01<br />
Internet: www.lps-berlin.de<br />
Spätkomplikationen bei Diabetes<br />
mellitus (Teil 2) – Prävention,<br />
Diagnostik und Therapie der<br />
diabetischen Nephropathie und<br />
diabetischen Retinopathie<br />
AiP-anrechenbar<br />
20. Aug. 2003, 18.00 Uhr s.t.<br />
Ort: Seminarraum 5,<br />
Mittelallee 10, Charité, Campus<br />
Virchow-Klinikum, Augustenburger<br />
Platz 1, 13353 Berlin<br />
Auskunft: (030) 4 50 55 35 52<br />
Indikation der Herzoperation<br />
bei betagten Patienten<br />
25. Aug. 2003<br />
Ort:<br />
Haus Havelland Seminarraum<br />
Leitung:<br />
PD. Dr. med. S. Bamborschke<br />
Auskunft: <strong>Brandenburg</strong> Klinik,<br />
<strong>Brandenburg</strong>allee 1,<br />
16321 Bernau<br />
Telefon: (033397) 3 15 00<br />
Fax: (033397) 3 19 18<br />
2 P Stoma-Fortbildung<br />
26. Aug. 2003,<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ort: Sorat-Hotel <strong>Brandenburg</strong><br />
Auskunft: Dr. med. T. Enzmann,<br />
Klinikum <strong>Brandenburg</strong>,<br />
Hochstraße 29,<br />
14770 <strong>Brandenburg</strong><br />
Telefon: (03381) 41 18 50<br />
262 <strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
Fax: (03381) 41 18 69<br />
E-Mail: enzmann@<br />
klinikum-brandenburg.de<br />
Klinikinterne Fortbildungen<br />
jeweils 15.00 Uhr<br />
Schwenklappenplastiken<br />
in der Unfall- und<br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
26. Aug. 2003<br />
Organisation des Rettungswesens<br />
im Land <strong>Brandenburg</strong><br />
9. Sept. 2003<br />
Ort: Hörsaal der Pathologie<br />
Auskunft: Chirurgische Klinik<br />
Klinikum Ernst von Bergmann,<br />
Charlottenstraße 72,<br />
14467 Potsdam<br />
Fax: (0331) 2 41 53 00<br />
Neurobiologische Erkenntnisse<br />
zur Entstehung der<br />
Alkoholabhängigkeit und<br />
Schizophrenien<br />
27. Aug. 2003, 16.00 Uhr<br />
Ort: Cafeteria Krankenhaus<br />
Angermünde<br />
Referent: Prof. Dr. med. A. Heinz,<br />
Humboldt-Universität Berlin<br />
Auskunft: Sekretariat<br />
Fachabteilung für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie,<br />
Krankenhaus Angermünde,<br />
R.-Breitscheid-Straße 37,<br />
16278 Angermünde<br />
Telefon: (03331) 27 14 10<br />
Fax: (03331) 27 13 99<br />
5. Berlin-<strong>Brandenburg</strong>er<br />
Gesprächskreis<br />
„Trends auf dem Gebiet der<br />
bösartigen Tumoren der oberen<br />
und unteren Luftwege“<br />
29. Aug. 2003,<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ort und Auskunft:<br />
Rehabilitationsklinik Märkische<br />
Schweiz, Lindenstraße 68 - 70,<br />
15377 Buckow<br />
Telefon: (033433) 55 0<br />
Fax: (033433) 5 55 50<br />
4 P 2. Landeskonferenz<br />
<strong>Brandenburg</strong> gegen Darmkrebs<br />
30. Aug. 2003,<br />
9.00 bis 13.00 Uhr<br />
Ort: Sparkassenakademie<br />
Potsdam<br />
Leitung: PD Dr. D. Nürnberg<br />
Auskunft: Onkologischer<br />
Schwerpunkt <strong>Brandenburg</strong><br />
Nordwest e. V.,<br />
Ruppiner Kliniken GmbH,<br />
Fehrbelliner Straße 38,<br />
15816 Neuruppin<br />
Telefon: (03391) 39 32 01<br />
Fax: (03391) 39 32 19<br />
Organische<br />
Persönlichkeitsstörungen<br />
3. Sept. 2003, 17.00 Uhr<br />
Ort: Haus 22, Festsaal<br />
Teilnehmergebühr: 10 €<br />
Auskunft: Evangelisches<br />
Krankenhaus Königin Elisabeth<br />
Herzberge, Herzbergstraße 79,<br />
10362 Berlin<br />
Telefon: (030) 54 72 48 02<br />
Fax: (030) 54 72 29 13<br />
Narbenhernie, chronisch-venöse<br />
Insuffizienz, Unterschenkelfraktur,<br />
Magenkarzinom<br />
5. und 6. Sept. 2003<br />
in Luckenwalde<br />
Auskunft: Dr. med. Fleck,<br />
DRK Krankenhaus, Saarstraße 1,<br />
14943 Luckenwalde<br />
Telefon: (03371) 69 92 33<br />
Fax: (03371) 69 92 30<br />
Psychosomatik und Sporttherapie<br />
bei der Betreuung von<br />
ambulanten Herzgruppen<br />
6. und 7. Sept. 2003 in Berlin<br />
Teilnehmergebühr: 120 €<br />
Auskunft: Berliner Gesellschaft<br />
für Prävention und Rehabilitation<br />
von Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />
Forckenbeckstraße 21,<br />
14199 Berlin<br />
Telefon: (030) 8 23 26 34<br />
Fax: (030) 8 23 88 70<br />
2 P Onkologiesymposium<br />
„Bronchialkarzinom“<br />
10. Sept. 2003,<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ort: Konferenzraum I Klinikum<br />
Uckermark<br />
Auskunft: Dr. med. G. Lehmann,<br />
Nordbrandenburgischer<br />
Onkologischer Schwerpunkt<br />
am Klinikum Uckermark,<br />
Auguststraße 23, 16303 Schwedt<br />
Telefon: (03332) 53 24 72<br />
Fax: (03332) 53 39 24<br />
E-Mail: georg.lehmann@<br />
klinikum-uckermark.de<br />
5. Sportmedizinisches<br />
Wochenendseminar Wassersport<br />
Warnemünde 2003<br />
12. bis 14. Sept. 2003<br />
Ort: Yachtschule Warnemünde<br />
Teilnehmergebühr: 165 € zzgl.<br />
Chartergebühr bzw. Gerätekosten<br />
Auskunft:<br />
Berliner Sportärztebund e. V.,<br />
Forckenbeckstraße 21,<br />
14199 Berlin<br />
Telefon: (030) 8 23 20 56<br />
Fax: (030) 8 23 88 70<br />
E-Mail:<br />
sportaerztebund@sport-berlin.de<br />
9. Rüdersdorfer Symposium<br />
„Ungenutzte Potenziale in der<br />
kardiovaskulären Versorgung“<br />
13. Sept. 2003<br />
Themen: Wertigkeit von Registern<br />
im klinischen Alltag –<br />
mehr als Qualitätssicherung?,<br />
arterielle Hypertonie und<br />
Folgeerkrankungen, Prophylaxe<br />
des plötzlichen Herztodes –<br />
wie hoch muss der Aufwand sein?,<br />
effektive Verhinderung der<br />
Restenose nach PCI<br />
Leitung: Prof. Dr. med. H. Völler<br />
Auskunft: Ärztliches Sekretariat,<br />
Frau Bartel, Klinik am See,<br />
Seebad 84, 15562 Rüdersdorf<br />
Telefon: (033638) 7 86 23<br />
Fax: (033638) 7 86 24<br />
E-Mail:<br />
sandra.bartel@klinikamsee.com<br />
5 P 8. Wandlitzer<br />
Echokardiographie-Refresherkurs<br />
13. Sept. 2003,<br />
9.00 bis 14.00 Uhr<br />
Ort: Kursaal <strong>Brandenburg</strong>klinik<br />
Leitung: PD Dr. sc. med. Goos<br />
Teilnehmergebühr: 26 €<br />
Auskunft: MR Dr. med. H. Behr,<br />
<strong>Brandenburg</strong> Klinik,<br />
<strong>Brandenburg</strong> Allee 1,<br />
16321 Bernau<br />
Telefon: (033397) 3 26 00<br />
Fax: (033397) 3 33 39<br />
Bewegungsstörungen –<br />
zu viel und zu wenig<br />
17. Sept. 2003, 16.00 Uhr<br />
Ort: Hörsaal Altbau<br />
Leitung: Dr. med. Matschke<br />
Auskunft: Klinik für Neurologie,<br />
Carl-Thiem-Klinikum,<br />
Thiemstraße 111, 03048 Cottbus<br />
Telefon: (0355) 46 24 76<br />
Fax: (0355) 46 31 78<br />
Psychosomatik-Kurs<br />
(EBM 850/851)<br />
Beginn: September 2003 in Berlin<br />
Auskunft:<br />
MR Dr. med. habil. Eichhorn,<br />
Mauerstraße 31,<br />
14806 Belzig<br />
Telefon: (033841) 3 01 72<br />
Fax: (033841) 3 01 73<br />
2. Kongress der Deutschen<br />
Gesellschaft für<br />
Körperpsychotherapie<br />
„Körper – Seele – Selbst“<br />
18. bis 21. Sept. 2003 in Berlin<br />
Auskunft: CTW, Goßlerstraße 30,<br />
12161 Berlin<br />
Telefon: (030) 85 99 62 16<br />
Fax: (030) 85 07 98 26<br />
E-Mail: dgk@ctw-congress.de<br />
Internet:<br />
www.ctw-congress.de/dgk<br />
Psychoonkologische Begleitung<br />
während und nach der<br />
Krebstherapie<br />
24. Sept. 2003, 16.00 Uhr
Ort: Hörsaal Altbau<br />
Leitung: Dr. med. habil. Kaufmann<br />
Auskunft: J. Danke,<br />
Tumorzentrum Cottbus,<br />
Thiemstraße 111, 03048 Cottbus<br />
Telefon: (0355) 46 20 46<br />
Ökonomisierung der Medizin –<br />
Standards und Leitlinien:<br />
Unerwünschte Wirkungen<br />
und rechtliche Konsequenzen<br />
Rechtliche Konsequenzen<br />
für Patient und Arzt<br />
26./27. Sept. 2003<br />
Ort: Kaiserin-Friedrich-Haus Berlin<br />
Teilnehmergebühr: 75 €<br />
Auskunft:<br />
Kaiserin-Friedrich-Stiftung,<br />
Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin<br />
Telefon: (030) 30 88 89 20<br />
E-Mail:<br />
kfs@kaiserin-friedrich-stiftung.de<br />
Seminarveranstaltung<br />
des Kollegiums für Psychotherapeutische<br />
Medizin<br />
27. Sept. 2003,<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Ort: Institut für Psychotherapie<br />
e. V. Berlin, Goerzallee 5,<br />
12207 Berlin<br />
27. Jahreskongress der<br />
Deutschen Gesellschaft<br />
für Lymphologie<br />
2. bis 4. Okt. 2003 in Berlin<br />
Themen:<br />
Work-Shops und Refresher-Kurse<br />
(Manuelle Lymphdrainage,<br />
Management komplizierter<br />
Lymphödeme), Klinik spezieller<br />
Lymphödeme, Ultrastruktur des<br />
Lymphgefäßnetzes, neue<br />
Techniken der Visualisierung des<br />
lymphatischen Systems mittels<br />
MRT, Lymphe und ZNS, Stauungsund<br />
Überlastungsödeme,<br />
Klinik und Bildgebung der tiefen<br />
Beinvenenthrombose,<br />
Lymphologie und Onkologie,<br />
Lymphologie international,<br />
Expertenforum:<br />
Wo liegt die Zukunft der<br />
lymphologischen Medizin?<br />
Teilnehmergebühr: auf Anfrage<br />
Auskunft: Sekretariat der<br />
Deutschen Gesellschaft für<br />
Lymphologie, Lindenstraße 8,<br />
79877 Friedenweiler<br />
Telefon: (07651) 97 16 11<br />
Fax: (07651) 97 16 12<br />
E-Mail: lymphdgl@t-online.de<br />
Internet: dglymph.de<br />
Berliner Dopplerkurse<br />
KV- und DEGUM-anerkannt<br />
Interdisziplinärer Grundkurs der<br />
Gefäße einschl. Farbcodierung<br />
24. bis 26. Okt. 2003<br />
28. bis 30. Nov. 2003<br />
Abschlusskurs der<br />
hirnversorgenden Gefäße<br />
14. und 15. Nov. 2003<br />
Aufbaukurs der extrakraniellen<br />
hirnversorgenden Gefäße<br />
16. bis 18. Jan. 2004<br />
Ort: Vivantes Klinikum<br />
Wenckebach Berlin<br />
Leitung: Dr. Becker, Dr. Rohr<br />
Auskunft: Dr. Becker/Dr. Rohr,<br />
Frau Kaindlbauer,<br />
Holsteinische Straße 26,<br />
10717 Berlin<br />
Telefon und Fax:<br />
(030) 86 20 75 65<br />
E-Mail: Dopplerkurse@t-online.de<br />
Internet: www.dopplerkurs.de<br />
III. Herz- und Nierentage<br />
21./22. Nov. 2003 in Cottbus<br />
Auskunft: Prof. Dr. Steinhauer,<br />
Medizinische Klinik,<br />
Carl-Thiem-Klinikum,<br />
Thiemstraße 111, 03048 Cottbus<br />
Andere<br />
Bundesländer<br />
10. Fortbildungsseminar<br />
der Bundesärztekammer<br />
5. bis 13. Sept. 2003<br />
in Würzburg<br />
Das detaillierte Gesamtprogramm<br />
kann angefordert werden:<br />
Bundesärztekammer,<br />
Dezernat Fortbildung,<br />
Postfach 410220, 50862 Köln<br />
Telefon: (0221) 4 00 44 15<br />
Fax: (0221) 4 00 43 88<br />
E-Mail: cme@baek.de<br />
1. Homöopathietage<br />
ADS und andere psychische<br />
Störungen bei Kindern und<br />
Jugendlichen<br />
11. bis 13. Sept. 2003 in Gotha<br />
Teilnehmergebühr: 260 bis 310 €<br />
Auskunft: Alexandra Ripken,<br />
Im Gehaak 8, 99887 Georgenthal<br />
Telefon: (036253) 4 42 82<br />
E-Mail: ripken@ziel-und-plan.de<br />
6. Göttinger Laparoskopietage<br />
12. und 13. Sept. 2003<br />
Auskunft:<br />
Georg-August-Universität,<br />
Klinik und Poliklinik<br />
für Allgemeinchirurgie,<br />
Lehrkoordination,<br />
Robert-Koch-Straße 40,<br />
37075 Göttingen<br />
Telefon: (0551) 39 89 77<br />
Fax: (0551) 39 61 09<br />
E-Mail: laparoskopietage@<br />
chirurgie-goettingen.de<br />
Internet:<br />
www.laparoskopietage.de<br />
Kurative Mammographie<br />
für die KV-Prüfung<br />
13./14. Sept. 2003 in Frankfurt<br />
15./16. Nov. 2003 in Kassel<br />
Teilnehmergebühr: je 500 €<br />
5. Symposium<br />
Mammasonographie<br />
(Grund oder Aufbaukurs)<br />
29./30. Nov. 2003 in Wiesbaden<br />
Teilnehmergebühr: 380 €<br />
Auskunft: comed GmbH,<br />
Rolandstraße 63, 50677 Köln<br />
Telefon: (0221) 7 01 10 00<br />
Fax: (0221) 80 11 00 29<br />
E-Mail: info@comed-kongresse.de<br />
Internet:<br />
www.comed-kongresse.de<br />
47. Österreichischer<br />
HNO-Kongress<br />
Sept. 2003 in St. Pölten<br />
41. Jahrestagung der<br />
Österreichischen Gesellschaft für<br />
Kinder- und Jugendheilkunde<br />
1. bis 4. Okt. 2003 in Salzburg<br />
Auskunft: Ärztezentrale Med.Info,<br />
Helferstorferstraße 4,<br />
A-1010 Wien<br />
E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />
91. Jahrestagung der<br />
Vereinigung Mittelrheinischer<br />
Chirurgen „Moderne Zeiten und<br />
Chirurgie: neue Möglichkeiten,<br />
neue Herausforderungen“<br />
18. bis 20. Sept. 2003 in Stuttgart<br />
Auskunft: Prof. Dr. Bittner,<br />
Klinik für Allgemein- und<br />
Visceralchirurgie,<br />
Marienhospital Stuttgart,<br />
Böheimstraße 37,<br />
70199 Stuttgart<br />
Telefon: (0711) 64 89 22 01<br />
Fax: (0711) 64 89 22 13<br />
Internet: www.mittelrheinischechirurgenvereinigung.de<br />
Fachkunde Suchtmedizin<br />
(gleichzeitig als Berechtigung<br />
zur Substitutionstherapie)<br />
22. bis 27. Sept. 2003<br />
in Tübingen<br />
Teilnehmergebühr:<br />
770 € + MwSt.<br />
Auskunft: STP Suchtmedizin in<br />
Theorie und Praxis, Eva Weiser,<br />
Im Geiger 35, 70374 Stuttgart<br />
Telefon: (0711) 5 18 07 96<br />
Fax: (0711) 5 18 07 99<br />
E-Mail:<br />
stp-weiser-jansen@t-online.de<br />
Frauen in den besten Jahren:<br />
Hormone – Gewicht – Gefühl<br />
Sept. 2003 in Bad Salzuflen<br />
Auskunft: IZFG gGmbH,<br />
Frau Tynior,<br />
Alte Vlothoer Straße 47 - 49,<br />
32104 Bad Salzuflen<br />
Tagungen und Kongresse<br />
Telefon: (05222) 63 62 96<br />
Fax: (05222) 63 62 97<br />
Lehrgang Leitung einer Station,<br />
Pflegegruppe oder<br />
Funktionseinheit<br />
(720 Stunden gemäß<br />
DKG-Richtlinie)<br />
ab 15. Oktober 2003<br />
Teilnehmergebühr: 3 000 €<br />
Auskunft:<br />
Förderverein Gesundheitszentrum<br />
Bad Kissingen,<br />
Sparkassenpassage 4,<br />
97688 Bad Kissingen<br />
Telefon: (0971) 7 85 07 66<br />
Fax: (0971) 7 85 07 64<br />
E-Mail: info@foerdervereingesundheitszentrum.de<br />
Internet:<br />
www.gesundheitsakademie.de<br />
11. Kongress der Deutschen<br />
Gesellschaft für Psychotherapeutische<br />
Medizin<br />
„Somatisierung, Konversion,<br />
Dissoziation“<br />
24. und 25. Okt. 2003 in Mainz<br />
Auskunft: DGPM Kongress,<br />
Herrn Dr. Heim,<br />
Gerstenhalmstraße 2 - 4,<br />
79115 Freiburg<br />
Telefon: (0761) 4 88 27 77<br />
Fax: (0761) 4 88 27 78<br />
E-Mail: theim@freenet.de<br />
Notwendigkeit oder<br />
Widerspruch:<br />
Gesundheitsorientierte<br />
Prävention im Automobil?<br />
7. Nov. 2003 in Rüsselsheim<br />
Teilnehmergebühr: 40 €<br />
Anmeldung bis 30. Sept. 2003<br />
und Auskunft:<br />
Aktion Gesunder Rücken e. V.,<br />
Postfach 103, 27443 Selsingen<br />
Telefon: /0700) 24 71 11 11<br />
Fax: (0700) 24 72 22 22<br />
E-Mail: info@agr-ev.de<br />
Internet: www.agr-ev.de<br />
Intensivkurs Neurologie<br />
Intensivkurs Rheumatologie<br />
und Systemkrankheiten<br />
Intensivkurs Hals-Nasen-<br />
Ohren-Heilkunde<br />
28./29. Nov. 2003<br />
Ort: Karlsruhe<br />
Auskunft: Karlsruher<br />
Messe- und Kongress GmbH,<br />
Festplatz, 76137 Karlsruhe<br />
Telefon: (0721) 37 20 21 28<br />
Fax: (0721) 37 20 21 29<br />
E-Mail: medizin@karlsruhemesse-kongress.de<br />
Internet: www.aerzteseminare-karlsruhe.de<br />
<strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
263
Kalendarium<br />
Kalendarium September 2003<br />
1. Montag<br />
2. Dienstag<br />
Dr. Kerber, Dessauer Straße 12,<br />
Luckenwalde:<br />
19.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
3. Mittwoch<br />
Leibsch-Damm:<br />
3. bis 7. 9. Hypnose-Grundkurs<br />
Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg: 14.30 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
Klinikum <strong>Brandenburg</strong>:<br />
16.00 Uhr<br />
Arrhythmie-Colloquium<br />
Orthopädische Klinik Kolkwitz:<br />
17.30 Uhr Weiterbildungsveranstaltung<br />
für Orthopäden<br />
Praxis Dr. Kirchner, Finsterwalder<br />
Straße 62, Cottbus:<br />
16.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
Praxis MR Dr. Loesch, Großbeerenstraße<br />
139, Potsdam:<br />
19.15 Uhr Qualitätszirkel<br />
Potsdamer Psychotherapeuten<br />
Hörsaal Institut für Pathologie<br />
Potsdam: 14.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />
Bad Saarow: 15.45 Uhr<br />
Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />
Demonstrationsraum Institut für<br />
Radiologie Frankfurt/Oder:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Onkologisches Konsil<br />
Demonstrationsraum Radiologie<br />
Ruppiner Kliniken Neuruppin:<br />
15.30 Uhr Onkologisches Konsil<br />
Krankenhaus MOL Strausberg:<br />
9.00 Uhr 1. Bronchoskopiekurs<br />
4. Donnerstag<br />
Lungenklinik Kolkwitz:<br />
14.30 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorboard „Lungenkarzinom“<br />
Demonstrationsraum Radiologie<br />
Klinikum Ernst von Bergmann<br />
Potsdam: 16.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />
Hämato-onkologische Tagesklinik<br />
Uckermark Schwedt:<br />
7.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
onkologische Konsile<br />
Landesrettungsschule<br />
Bad Saarow: SanArena-Training<br />
(Megacode)<br />
5. Freitag<br />
Potsdam:<br />
5./6. 9. Allgemeinmedizin<br />
Luckenwalde: 5./6. 9.<br />
Narbenhernie, chronisch-venöse<br />
Insuffizienz, Unterschenkelfraktur,<br />
Magenkarzinom<br />
6. Samstag<br />
Landesrettungsschule Bad Saarow:<br />
Gefährliche Infektionskrankheiten<br />
7. Sonntag<br />
264 <strong><strong>Brandenburg</strong>isches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 8/2003 13. Jahrgang<br />
8. Montag<br />
Dipl.-Med. Weischet,<br />
R.-Luxemburg-Straße 30,<br />
Neuruppin:<br />
19.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
MR Dr. Scheerer,<br />
Hauptstraße 15, Heinersdorf:<br />
19.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
9. Dienstag<br />
10. Mittwoch<br />
Potsdam: 10. bis 15. 9.<br />
Chirotherapiekurs III<br />
Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg: 14.30 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
Klinikum <strong>Brandenburg</strong>:<br />
16.00 Uhr<br />
Arrhythmie-Colloquium<br />
Praxis Doz. Dr. Zimmermann,<br />
Breitscheidstraße 41, Bernau:<br />
18.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
Praxis MR Dr. Loesch, Großbeerenstraße<br />
139, Potsdam:<br />
19.15 Uhr Qualitätszirkel<br />
Psychosomatik<br />
Hörsaal Institut für Pathologie<br />
Potsdam: 14.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />
Bad Saarow: 15.45 Uhr<br />
Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />
Demonstrationsraum Institut für<br />
Radiologie Frankfurt/Oder:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Onkologisches Konsil<br />
Demonstrationsraum Radiologie<br />
Ruppiner Kliniken Neuruppin:<br />
15.30 Uhr Onkologisches Konsil<br />
11. Donnerstag<br />
Lungenklinik Kolkwitz:<br />
14.30 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorboard „Lungenkarzinom“<br />
Demonstrationsraum Radiologie<br />
Klinikum Ernst von Bergmann<br />
Potsdam: 16.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />
Hämato-onkologische Tagesklinik<br />
Uckermark Schwedt:<br />
7.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
onkologische Konsile<br />
Sommerfeld:<br />
11. bis 14. 9. Muskelkurs<br />
12. Freitag<br />
13. Samstag<br />
Klinik am See Rüdersdorf:<br />
9.00 Uhr<br />
9. Rüdersdorfer Symposium<br />
Ludwigsfelde: 13./14. 9.<br />
Neuraltherapiekurs 5<br />
Landesrettungsschule<br />
Bad Saarow: 13. bis 21. 9.<br />
Fachkundenachweis<br />
Rettungsdienst<br />
14. Sonntag<br />
15. Montag<br />
Potsdam:<br />
15. bis 22. 9. Fachkundeseminar<br />
Rettungsdienst<br />
Sommerfeld: 15. bis 17. 9.<br />
Klinisches Praktikum<br />
16. Dienstag<br />
17. Mittwoch<br />
Schulungsraum Ebene 5<br />
Evang.-Freikirchl. Krankenhaus<br />
Rüdersdorf:<br />
16.30 Uhr Interdisziplinäre<br />
Schmerzkonferenz<br />
Klinikum Schwedt:<br />
Dringliche Handchirurgie<br />
Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg: 14.30 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
Klinikum <strong>Brandenburg</strong>:<br />
16.00 Uhr<br />
Arrhythmie-Colloquium<br />
Konferenzraum MEDIAN Klinik<br />
Dahlwitz-Hoppegarten:<br />
12.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
MEDIAN-Schmerzkonferenz<br />
Praxis MR Dr. Loesch, Großbeerenstraße<br />
139, Potsdam:<br />
18.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
Hörsaal Institut für Pathologie<br />
Potsdam: 14.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />
Bad Saarow: 15.45 Uhr<br />
Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />
Demonstrationsraum Institut für<br />
Radiologie Frankfurt/Oder:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Onkologisches Konsil<br />
Demonstrationsraum Radiologie<br />
Ruppiner Kliniken Neuruppin:<br />
15.30 Uhr Onkologisches Konsil<br />
Fatigue bei Patienten mit<br />
Tumorerkrankungen<br />
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />
Der besondere Fall<br />
18. Donnerstag<br />
Lungenklinik Kolkwitz:<br />
14.30 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorboard „Lungenkarzinom“<br />
Demonstrationsraum Radiologie<br />
Klinikum Ernst von Bergmann<br />
Potsdam: 16.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />
Hämato-onkologische Tagesklinik<br />
Uckermark Schwedt:<br />
7.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
onkologische Konsile<br />
19. Freitag<br />
Potsdam: 19./20. 9. Block III<br />
Schmerzmedizin<br />
Grünheide: Kopfschmerz<br />
20. Samstag<br />
Sommerfeld: 20. bis 26. 9.<br />
Extremitätenkurs Ä 1<br />
21. Sonntag<br />
22. Montag<br />
23. Dienstag<br />
Hörsaal Pathologie Klinikum<br />
Potsdam: 15.00 Uhr<br />
Perioperative Schmerztherapie in<br />
der Chirurgie<br />
24. Mittwoch<br />
Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg: 14.30 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
Klinikum <strong>Brandenburg</strong>:<br />
16.00 Uhr<br />
Arrhythmie-Colloquium<br />
Hörsaal Institut für Pathologie<br />
Potsdam: 14.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />
Bad Saarow: 15.45 Uhr<br />
Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />
Demonstrationsraum Institut für<br />
Radiologie Frankfurt/Oder:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Onkologisches Konsil<br />
Demonstrationsraum Radiologie<br />
Ruppiner Kliniken Neuruppin:<br />
15.30 Uhr Onkologisches Konsil<br />
Landesrettungsschule<br />
Bad Saarow: 24. bis 27. 9.<br />
Qualifikationsseminar Leitender<br />
Notarzt<br />
25. Donnerstag<br />
Cottbus: 25. bis 27. 9.<br />
Schlaf und Lebensalter –<br />
11. Jahrestagung der Deutschen<br />
Gesellschaft für Schlafforschung<br />
und Schlafmedizin<br />
Demonstrationsraum Radiologie<br />
Klinikum Ernst von Bergmann<br />
Potsdam: 16.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />
Hämato-onkologische Tagesklinik<br />
Uckermark Schwedt:<br />
7.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
onkologische Konsile<br />
26. Freitag<br />
Landesrettungsschule Bad Saarow:<br />
26. bis 28. 9. Refresherkurs<br />
Leitender Notarzt<br />
27. Samstag<br />
Klinikum Ernst von Bergmann<br />
Potsdam: 9.30 Uhr<br />
12. Potsdamer Onkologisches<br />
Gespräch<br />
Evangelisches Krankenhaus<br />
Ludwigsfelde:<br />
27./28. 9. Akupunkturkurs 1<br />
28. Sonntag<br />
29. Montag<br />
Praxis Pickert, Buschmühlenweg 3,<br />
Frankfurt/Oder:<br />
20.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
30. Dienstag
Anzeigen<br />
Internist/in gesucht für<br />
Gemeinschaftspraxis mit Dialyse<br />
zentral zwischen Berlin, Leipzig und Dresden (je 60-90<br />
Min. entfernt). Die Lage im Grünen wird durch sehr günstige<br />
Konditionen bzgl. Arbeitszeit, Fortbildung, Urlaub,<br />
Honorar und Immobilienerwerb attraktiv, insbesondere da<br />
sie Land mit Großstadtnähe verbindet. Damit bietet sie ein<br />
ideales Umfeld zur Niederlassung junger Familien.<br />
Gesucht wird ein/e Internist/in der/die sich in gemeinschaftlicher<br />
Berufsausübung mit langfristiger Perspektive<br />
niederlassen möchte. Die Weiterqualifikation zur<br />
“Dialysebefähigung” wird hierzu im laufenden<br />
Praxisbetrieb erworben. Über den Facharzt für Innere<br />
Medizin hinaus sind keine besonderen Vorkenntnisse<br />
erforderlich. Erfahrene Kollegen/-innen sind ebenso aufgefordert<br />
sich zu bewerben wie jüngere. Die<br />
Niederlassungsmöglichkeit im gesperrten Planungsbereich<br />
wurde von der KV bestätigt.<br />
Bewerbungen bitte an Tel.: 0171 / 63 14 843<br />
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an: 030 - 886 828 73 wir beraten Sie gern.<br />
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und Anmeldung insgesamt 93,36 m². Im OG befinden<br />
sich 2 Räume, Teeküche und Toilette insgesamt 63,52 m².<br />
Anfragen bitte schriftlich an den Verein Oberlinhaus,<br />
Frau Marx, Rudolf-Breitscheid-Str. 24, 14482 Potsdam.<br />
Vera Mai<br />
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Kassenarztrecht, Arzthaftung, Medizinrecht<br />
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Vertragsrecht, Bankrecht, Arbeitsrecht<br />
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Tel.: 030-88 62 89 89, Fax: 030-88 62 89 66<br />
www.mai-berlin.de, E-mail: RAin-v.mai@t-online.de<br />
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Aufgabenbereich<br />
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