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Kinderklinik Memmingen Krisenintervention und ... - Raphaelshaus

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4. Krisenmanagement<br />

4.1 Angehörige <strong>und</strong> Einrichtung: Benachrichtigung <strong>und</strong> Kommunikation<br />

Nachdem die Rettung abgeschlossen <strong>und</strong> der verletzte TN versorgt ist, ist der GL in<br />

der Verantwortung, als erste Maßnahme die Angehörigen zu informieren.<br />

Hierbei gilt:<br />

1. Frühzeitige, sachliche, empathische Informationsweitergabe.<br />

2. Schilderung, wo sich der TN momentan befindet (z.B. Krankenhaus, etc.)<br />

3. Beschreibung des momentanen Zustandes – Angehörige beruhigen, keine<br />

unnötigen Ängste verursachen.<br />

4. Beschreibung des Unfalls, aber keine unnötigen Details.<br />

5. Schilderung der Rettung.<br />

6. In Verbindung bleiben – Handynummer angeben, eventuell zu späterem<br />

Zeitpunkt nochmals Kontakt aufnehmen, Zustand der Angehörigen abfragen.<br />

7. Weitere Maßnahmen, Vorgehen erklären, Unterstützung anbieten (� Kapitel<br />

5).<br />

Als nächster Schritt gilt es, die Einrichtung zu informieren. Vereinbart ist als<br />

Ansprechpartner die Stationsleitung K1, die die Anrufe im Falle eines Unfalls<br />

entgegen nimmt. Schilderung des status quo:<br />

1. wo befindet sich die Gruppe momentan, wo befindet sich der verletzte TN?<br />

2. Schilderung des momentanen Zustandes des Verletzten<br />

3. Schilderung des Zustandes der Gruppe<br />

4. Informationen über weiteres Vorgehen absprechen (z.B. Rückkehr in<br />

Einrichtung, Abbruch der Maßnahme, etc.)<br />

4.2 Umgang mit den am Unfall Beteiligten<br />

Der Zustand der TN <strong>und</strong> auch der Betreuer wird durch viele Faktoren beeinflusst. Art<br />

<strong>und</strong> Hergang des Unfalls, Art der Verletzung, Ablauf der Rettung, individuelle<br />

Belastbarkeit, etc. um nur einige zu nennen. Je nach dem, muss situationsgerecht<br />

<strong>und</strong> individuell mit den am Unfall beteiligten umgegangen werden.<br />

Es ist wichtig zu wissen, dass Reaktionen auf traumatische Ereignisse die<br />

vorhandenen Bewältigungsmöglichkeiten von Personen überfordern bzw. erschöpfen<br />

können <strong>und</strong> so zu vielfältigen Beeinträchtigungen <strong>und</strong> Krankheitsbildern wie z. B. der<br />

Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) führen können. Hilfe bei der<br />

unmittelbaren Bewältigung des Ereignisses <strong>und</strong> eine gezielte psychosoziale<br />

Frühintervention reduzieren die erlebte Hilflosigkeit <strong>und</strong> fördern die<br />

Bewältigungskompetenz der Betroffenen. Da die Arbeit in der EP <strong>Memmingen</strong><br />

innerhalb des therapeutischen Rahmens abläuft, stehen die GL umso mehr in der<br />

Pflicht, für eine gute Nachversorgung aller Beteiligten zu sorgen.<br />

Folgende Fragen dienen hier als Leitfaden:<br />

- Wie ist die Verfassung der TN <strong>und</strong> der Betreuer psychisch <strong>und</strong> physisch?<br />

- Sind die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen zur Bewältigung <strong>und</strong><br />

Verarbeitung des Ereignisses (z.B. Gespräche mit Psychologen,<br />

Gruppenreflexion, etc.) ausreichend oder muss weitere Hilfe gerufen werden?<br />

( z.B. KID Berg, Bergwacht Bayern, http://www.bergwachtbayern.de/index.php?id=9286,<br />

30.03.2011)<br />

- Ist es sinnvoll, die Maßnahme abzubrechen? Welches ist der am besten<br />

geeignete Aufenthaltsort für den Moment (z.B. aufgebautes Basislager in<br />

Form von Zeltplatz, Jugendherberge, Einrichtung)?

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