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Jahresbericht 2005 Arbeitsmedizin und Arbeitssicherheit - EnBW

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4.2.03 Geräte für<br />

Entwicklungsländer<br />

› 4.2<br />

Zum 01. Januar 2004 hat der <strong>Arbeitsmedizin</strong>ische<br />

Dienst GM2 sein eigenes Labor<br />

in Heilbronn aus betriebswirtschaftlichen<br />

Gründen aufgegeben. Am 01. August 2004<br />

wurde zusätzlich das Röntgengerät der<br />

Kollegen von GM3 in Stuttgart stillgelegt,<br />

da für den weiteren Betrieb in Deutschland<br />

eine größere Investition notwendig geworden<br />

wäre, die sich nicht amortisiert hätte.<br />

Statt die immer noch sehr gut funktionierenden<br />

Geräte zu verschrotten, regten die<br />

Mitarbeiter an, diese an Hilfseinrichtungen<br />

in Entwicklungsländer abzugeben. Dank<br />

des Engagements unserer Mitarbeiterinnen<br />

des <strong>Arbeitsmedizin</strong>ischen Dienstes <strong>und</strong><br />

Öffentlichkeitsaktionen<br />

der kostenlosen Unterstützung der Spedition<br />

Spitzer in Mosbach sowie des<br />

Fahrdienstes des Roten Kreuzes Mosbach,<br />

gelangten die medizinischen Geräte<br />

zunächst an die Berufsakademie Mosbach,<br />

wo sie ebenfalls ehrenamtlich auf ihren<br />

technischen Zustand hin überprüft wurden.<br />

Vielen Dank an Herrn Eckert.<br />

Von dort ging es schließlich an ihre endgültigen<br />

Bestimmungsorte, wo sie hoffentlich<br />

noch lange sinnvoll genutzt werden<br />

können. Kurz vor Weihnachten erreichte<br />

uns die Nachricht, dass das Röntgengerät<br />

an seinem Endstandort in Bamako (Mali)<br />

eingetroffen ist. Der Fahrdienst des Roten<br />

Kreuzes Mosbach lieferte das zerlegte<br />

Gerät in München bei der Luftwaffe der<br />

Deutschen B<strong>und</strong>eswehr ab, die fre<strong>und</strong>licherweise<br />

den Weitertransport per Flugzeug<br />

auf einem ihrer Versorgungsflüge übernommen<br />

hatte. Zentrifugen zur Blutaufbereitung<br />

werden nun im Lilongwe Central-Hospital<br />

(Malawi) eingesetzt.<br />

Das Mikroskop mit Demonstrationsmonitor<br />

wird in einer Malaria-Station im B<strong>und</strong>esstaat<br />

Biha (Indien) betrieben. Ein Untersuchungsstuhl<br />

leistet für einen begeisterten<br />

Zahnarzt in Mauretanien wertvolle Dienste.<br />

Er bereist 2–3 mal im Jahr das Land, um<br />

mit einer Karawane von Stamm zu Stamm<br />

zu ziehen <strong>und</strong> kann seine Arbeit jetzt an<br />

einem richtigen Untersuchungsstuhl ausüben<br />

<strong>und</strong> nicht wie bisher auf einem<br />

Bodenkissen.<br />

Unser Cell-Counter <strong>und</strong> alle Geräte, die<br />

zum Schluss noch übrig waren, wurden<br />

Dank der Unterstützung der Kolpingfamilie<br />

für ein Ges<strong>und</strong>heitszentrum nach Lima<br />

(Peru) verbracht.<br />

Wir hoffen, dass wir zu einem späteren<br />

Zeitpunkt über die Verwendung der Geräte<br />

vor Ort berichten können.<br />

4.2.04 Betriebliche<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

Fit for Life and Business<br />

Die Balance zwischen Beruf <strong>und</strong> Freizeit<br />

ist für viele Mitarbeiter sehr schwierig.<br />

Wenn das Gleichgewicht gestört wird, sind<br />

ges<strong>und</strong>heitliche Auswirkungen die Folge.<br />

Der <strong>Arbeitsmedizin</strong>ische Dienst hat deshalb<br />

die zweitägigen Seminare mit den Waldburg<br />

Zeil-Kliniken in Isny weiter gesteigert.<br />

Zur besseren Charakterisierung hier<br />

die Kurzberichte von zwei Teilnehmern:<br />

Eine Lebenserfahrung:<br />

„Fit for life and business“<br />

Ein interessanter Titel für etwas unbekanntes.<br />

Dies war jedenfalls meine erste<br />

Reaktion, als ich diesen Titel im Prospekt<br />

der <strong>EnBW</strong>-Akademie gelesen habe.<br />

Aber ges<strong>und</strong> ist cool <strong>und</strong> unsere Firma<br />

bezahlt sicherlich nichts Schlechtes. Gesagt,<br />

getan <strong>und</strong> schon war ich angemeldet.<br />

Nach einem hektischen Arbeitstag <strong>und</strong><br />

einer Fahrt auf einer übervollen Autobahn<br />

kam ich nur eine St<strong>und</strong>e zu spät am<br />

Veranstaltungsort in Isny an. Besonders<br />

freute ich mich auf das Thema Stressbewältigung!<br />

Von den dann folgenden zwei<br />

sehr interessanten <strong>und</strong> abwechslungsreichen<br />

Tagen erinnere ich mich besonders<br />

an: Training des Stütz- <strong>und</strong> Bewegungsapparates<br />

… wo ein Mensch überall<br />

Schmerzen haben kann???<br />

Tai Chi … echt geile Sache<br />

Ernährungsseminar … von der Spinat-<br />

Lachs-Lasagne träume ich heute noch<br />

Erkenntnis: Wenn auf diese Art „Ges<strong>und</strong>heit“<br />

gezeigt wird, akzeptiert man sie auch!<br />

In dem gesamten Seminar wurde nie von<br />

„Du darfst nicht“ gesprochen. Auch beim<br />

Thema Alkohol wurde mit den Aussagen<br />

„…gelegentlich“ <strong>und</strong> „… in kleinen Mengen“<br />

Akzeptanz geschaffen.<br />

Ergebnis: Ich treibe seit einigen Monaten<br />

regelmäßig Sport. Eine Hose sieht auch<br />

ohne Bauch gut aus! Tai Chi macht keine<br />

Autobahnen leer, aber wen stört dies schon.<br />

(H. Fuchs)<br />

Im vergangenen Sommer konnten wir am<br />

Mitarbeiterseminar des <strong>Arbeitsmedizin</strong>ischen<br />

Dienstes “Fit for life and business” i<br />

n Isny im Allgäu teilnehmen. Wir hatten<br />

Gelegenheit, unter Anleitung von zwei fachk<strong>und</strong>igen<br />

<strong>und</strong> erfahrenen Trainern verschiedene<br />

Therapien <strong>und</strong> Techniken kennen<br />

zu lernen, die uns zeigten, wie wir mit unserem<br />

Körper <strong>und</strong> unserer Ges<strong>und</strong>heit bewusster<br />

umgehen können <strong>und</strong> sollen. Dabei<br />

hat uns vor allem die Vielseitigkeit der Angebote<br />

beeindruckt, <strong>und</strong> zwar sowohl in der<br />

theoretischen Darstellung <strong>und</strong> Erläuterung,<br />

als auch in der praktischen Umsetzung.<br />

Die Bandbreite des Programms erstreckte<br />

sich dabei von sportlichen Aktivitäten<br />

wie beispielsweise Aquatraining, Nordic-<br />

Walking <strong>und</strong> Mannschaftsspiele über<br />

Stressbewältigungsprogramme bis Entspannungsübungen<br />

durch Bewegung <strong>und</strong><br />

Kreativität. Begleitend dazu erläuterte<br />

uns ein Arzt die Herz-Kreislauf-Risikofaktoren<br />

<strong>und</strong> eine Ernährungsberaterin gab<br />

uns wertvolle Tipps für ges<strong>und</strong>es Essen<br />

<strong>und</strong> Trinken in Theorie <strong>und</strong> Praxis.<br />

Am Ende des zweieinhalbtägigen Seminars<br />

waren sich alle Teilnehmer einig: Es war<br />

fantastisch! Es hat uns gut getan, im Kreis<br />

netter Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen den Alltag<br />

einmal zu vergessen <strong>und</strong> neue Erkenntnisse<br />

über uns <strong>und</strong> unseren Körper zu gewinnen,<br />

Erkenntnisse die sich – <strong>und</strong> das ist besonders<br />

wichtig – im täglichen Leben ohne<br />

kostspieligen technischen Aufwand umsetzen<br />

lassen. Sie leisten einen wichtigen<br />

Beitrag, um ges<strong>und</strong>heitliche Schäden erst<br />

gar nicht entstehen zu lassen, was sowohl<br />

jedem Teilnehmer als auch dem Arbeitgeber<br />

zugute kommt.<br />

Als Fazit kann man also festhalten:<br />

Dieses <strong>EnBW</strong>-Seminar ist ein „Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge-Seminar“<br />

im besten Sinne!<br />

Was mich selbst angeht, hat das Seminar<br />

mich in dem Bewusstsein bestärkt, zum<br />

einen die von der <strong>EnBW</strong> angebotenen<br />

Gymnastikkurse konsequent zu nutzen <strong>und</strong><br />

zum anderen die zweimal jährlich vom<br />

<strong>Arbeitsmedizin</strong>ischen Dienst angebotenen<br />

Kurse für Wirbelsäulengymnastik zu besuchen.<br />

Last but not least möchte ich mich bei meiner<br />

Leiterin bedanken, die mir die Teilnahme<br />

an diesem Seminar überhaupt erst<br />

ermöglicht hat. Ich hoffe, dass auch in Zukunft<br />

noch viele Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

diese positiven <strong>und</strong> nützlichen Erfahrungen<br />

machen können. (I. Seiler)<br />

Nichtraucherseminare<br />

Die Vorgaben der geänderten Arbeitsstätten-Verordnung<br />

zum Nichtraucher-Schutz<br />

wurde <strong>2005</strong> in Form von Betriebsvereinbarungen<br />

in der <strong>EnBW</strong> umgesetzt.<br />

Der <strong>Arbeitsmedizin</strong>ische Dienst hat flankierend<br />

die Mitarbeiter in dem Prozess<br />

der Raucherentwöhnung mit Seminaren<br />

an den großen Standorten unterstützt.<br />

Die medizinischen Daten der American<br />

Cancer Society zeigen den positiven<br />

ges<strong>und</strong>heitlichen Erfolg. Als Nichtraucher<br />

kann der Körper verzeihen, je früher das<br />

Rauchen beendet wird:<br />

Ges<strong>und</strong>heitsverbesserung<br />

als Nichtraucher<br />

› 20 Minuten Blutdruck sinkt auf<br />

Wert vor der letzten<br />

Zigarette<br />

› 8 St<strong>und</strong>en kein giftiges Kohlenmonoxid<br />

mehr im Blut –<br />

Raucheratem verschwindet<br />

› 24 St<strong>und</strong>en Herzinfarktrisiko<br />

beginnt zu sinken<br />

› 2 Tage Geruchs- <strong>und</strong> Geschmackssinn<br />

verfeinern sich wieder<br />

› 3 Tage Atmung wird deutlich<br />

besser<br />

› 3 Monate Blutzirkulation hat sich<br />

verbessert, Lungenkapazität(Aufnahmefähigkeit<br />

für Atemluft)<br />

um 30% erhöht<br />

› 9 Monate Weniger Infektionen –<br />

Raucherhusten <strong>und</strong><br />

Kurzatmigkeit ver<br />

schwinden, Leistungsfähigkeit<br />

steigt an<br />

› 12 Monate Risiko für Herzgefäßerkrankung<br />

ist halb so<br />

groß wie bei Rauchern<br />

› 5 Jahre Schlaganfallrisiko<br />

beginnt zu sinken<br />

› 10 Jahre Lungenkrebsrisiko<br />

entspricht jetzt dem<br />

eines Nichtrauchers<br />

› 15 Jahre Herzinfarkt- u. Schlaganfallrisiko<br />

sinken auf<br />

Nichtraucherniveau<br />

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