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Gewalt und Gewaltprävention - Gtz

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Ausgewählte Handlungsfelder 171<br />

neben professionellen Helfern ehrenamtliche Bereitschaftsdienste<br />

oder Familienkrisendienste aufgebaut. Diese bedürfen jedoch der<br />

professionellen Anleitung, Schulung <strong>und</strong> Begleitung.<br />

.2 FRAUENHäUSER<br />

Frauenhäuser bieten misshandelten Frauen <strong>und</strong> ihren Kindern unbürokratisch<br />

Hilfe, Schutz <strong>und</strong> Unterkunft an. In Frauenhäusern finden<br />

Frauen Hilfe durch andere Frauen. Sie sind oft der einzige schnelle<br />

<strong>und</strong> sichere Zufluchtsort, der zudem fachk<strong>und</strong>ige persönliche Beratung,<br />

eine Rechtsberatung, Unterstützung bei ämterbesuchen <strong>und</strong><br />

-anträgen <strong>und</strong> vor allem häufig Solidarität bietet. 376 Sie gehören zu<br />

einem Netzwerk von Anlaufstellen <strong>und</strong> Hilfsmaßnahmen, die in extremen<br />

<strong>Gewalt</strong>situationen ihre Hilfe anbieten. Hierzu gehören, u. a. der<br />

Polizei-Notruf, die Telefonseelsorge, psychosoziale Beratungsstellen,<br />

der Notruf für misshandelte Frauen, spezifische Hotlines zur Hilfe<br />

<strong>und</strong> Beratung bei sexueller <strong>Gewalt</strong>, sowie spezifische Beratungsstellen<br />

für Mädchen <strong>und</strong> Frauen. Gerade bei sexualisierter <strong>Gewalt</strong> ist<br />

es wichtig, dass Frauen sich Frauen <strong>und</strong> nicht Männern anvertrauen<br />

können. Deshalb ist eine wichtige Forderung, dass bei potentiellen<br />

Anlaufstellen in solchen Fällen (z. B. Polizei) auch weibliche Ansprechpartnerinnen<br />

zur Verfügung stehen. Frauenhäuser stellen eine<br />

bewährte <strong>und</strong> wichtige Anlaufstelle für Frauen dar.<br />

.3 TRAININGSKURSE MäNNER GEGEN MäNNER-<br />

GEWALT<br />

Um zu verhindern, dass Männer, die in Beziehungen <strong>Gewalt</strong> angewendet<br />

haben, wieder gewalttätig werden, wurden in mehreren<br />

europäischen Ländern spezielle Beratungsstellen für Männer eingerichtet.<br />

Das Beratungskonzept geht davon aus, dass <strong>Gewalt</strong> ein<br />

Teil des Männerbildes darstellt. „Eine Eigenschaft der Täter bildet<br />

die Gr<strong>und</strong>lage unserer Arbeit: <strong>Gewalt</strong>tätig werden nicht Menschen<br />

sondern Männer. <strong>Gewalt</strong> ist ein männer- bzw. jungentypisches Abwehrverhalten.<br />

Eigene Gefühle von Ohnmacht, klein sein, Schwäche<br />

brauchen nicht mehr wahrgenommen zu werden. In seinen eigenen<br />

Augen hat der Mann, hat auch der Junge seine Größe <strong>und</strong> damit<br />

Männlichkeit (wieder-) hergestellt.“ 377 Die Verantwortung für Männergewalt<br />

liege bei den Männern <strong>und</strong> damit auch die Möglichkeit, die<br />

<strong>Gewalt</strong> zu beenden. Das Beratungskonzept beinhaltet: Solidarisierung<br />

mit dem ratsuchenden Mann <strong>und</strong> Entsolidarisierung von seinem<br />

gewalttätigen Verhalten sowie die Arbeit an einer positiven Vision.<br />

Das Beratungsangebot umfasst Telefonberatung, Krisenintervention,

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