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Milizaufrüstung, EU Armeepläne, Rekord bei Rosenbauer, Magni Roto-Teleskoplader, Militärschlagzeilen, Sanitäter gesucht, Lada Taiga, Volvo S80, Suzuki Vitara,
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an<br />
Johanna Mikl-Leitner<br />
KURT GUGGENBICHLER<br />
SOZIALER KITT KÖNNTE BRÜCHIG WERDEN<br />
Sehr verehrte Frau Innenministerin, ich weiß, Sie<br />
haben jetzt mit der Quartierbeschaffung <strong>für</strong> die Flüchtlinge<br />
alle Hände voll zu tun. Doch gerade dabei müsste Ihnen<br />
eigentlich aufgefallen sein, dass unsere Gesellschaft ohne<br />
die Freiwilligenarbeit nicht funktionieren würde. Daher sollten<br />
Sie eigentlich alles da<strong>für</strong> tun, dass dem Roten Kreuz<br />
die Mittel <strong>für</strong> ihre Zivildiener nicht gekürzt werden, zumal<br />
man bei den freiwillig tätigen Rot-Kreuz-Mitarbeitern schon<br />
länger einen Rückgang der geleisteten Arbeitsst<strong>und</strong>en<br />
registriert.Was, wenn diese St<strong>und</strong>en eines Tages gegen Null<br />
sinken?<br />
Zudem sind auch noch Feuerwehren, Bergrettungen, Wasserrettungen<br />
etc. auf ehrenamtliche Helfer angewiesen,<br />
weil sie ohne deren unbezahlte Arbeit nicht funktionieren<br />
würden. Das Ausmaß dieser geleisteten Tätigkeiten ist<br />
enorm. Man spricht von jährlich mindestens 760 Millionen<br />
ehrenamtlich geleisteter Arbeitsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> beinahe schon<br />
jeder zweite Österreicher ist mit einigen Wochenst<strong>und</strong>en<br />
dabei. Der Staat hätte vermutlich gar nicht das Geld, all<br />
diese Aufgaben zu finanzieren, weil er das Geld nicht <strong>für</strong><br />
wichtige Dinge beieinander zu halten vermag, sondern<br />
schlicht „verbumbeitelt“ wie Ihre niederösterreichischen<br />
Landsleute zu sagen pflegen.<br />
Umso nötiger ist es daher, den freiwilligen Helfern nicht nur<br />
Respekt zu zollen, sondern diese <strong>und</strong> ihre Organisationen<br />
finanziell <strong>und</strong> organisatorisch zu unterstützen, denn sie<br />
sind der soziale Kitt der Gesellschaft. Wird er brüchig, zerfällt<br />
auch dieses System. In Sonntagsreden, wozu auch die<br />
samstäglichen Belangssendungen der Landeshauptleute<br />
zählen, wird die Wichtigkeit dieses Kitts mit sonoren Stimmen<br />
zwar immer wieder beschworen, doch wenn der Staat<br />
Einsparungen bei anderen vornehmen muss, weil er bei sich<br />
selbst dazu nicht fähig ist, dann werden Budgets oder finanzielle<br />
Zuwendungen bei B<strong>und</strong>esheer, Polizei, Rotes Kreuz<br />
<strong>und</strong> auch Feuerwehren einfach gekürzt.<br />
Mir ist schon klar, sehr verehrte Frau Innenministerin, dass<br />
sie <strong>für</strong> das Heer nicht zuständig sind, auch wenn Sie es<br />
möglicherweise gern wollten, <strong>und</strong> dass sie auch kein Geld<br />
verteilen, weil das der Finanzminister macht aber auf die<br />
Füße stellen sollten Sie sich schon, falls ihnen ihr Regierungskollege<br />
nicht genug Euro <strong>für</strong> die Zivildiener beim Roten<br />
Kreuz gibt.<br />
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