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fachbeiträge<br />

Der US-Weiterbildungsmarkt<br />

wächst um zwei Prozent<br />

BERSIN-UMFRAGE. Die Weiterbildungsausgaben von amerikanischen Unternehmen,<br />

die in <strong>de</strong>n letzten drei Jahren um 21 Prozent schrumpften, stabilisieren sich langsam.<br />

Im Durchschnitt wur<strong>de</strong>n im Jahr 2010 zwei Prozent mehr für Personalentwicklung<br />

ausgegeben als im Jahr zuvor. Das Gesamtvolumen <strong>de</strong>s US-Markts für berufliche<br />

Weiterbildung liegt <strong>de</strong>rzeit bei knapp 53 Milliar<strong>de</strong>n Euro.<br />

Die erwähnten Zahlen stammen aus <strong>de</strong>m<br />

„Corporate Learning Factbook 2011“ <strong>de</strong>s<br />

Beratungs- und Marktforschungsinstituts<br />

Bersin & Associates im kalifornischen<br />

Oakland (www.bersin.com).<br />

En<strong>de</strong> 2010 wur<strong>de</strong>n die Antworten von 748<br />

repräsentativ (!) ausgewählten Personalentwicklungsabteilungen<br />

ausgewertet.<br />

Dabei zeigte sich, dass bei <strong>de</strong>n „kleinen“<br />

Unternehmen die Wachstumsrate sogar<br />

bei drei Prozent liegt, während die Konzerne<br />

ihre Weiterbildungsausgaben um<br />

ein Prozent zurückfuhren. Mittelgroße<br />

Unternehmen steigerten die Ausgaben<br />

nur um ein Prozent. Diese Unterschie<strong>de</strong><br />

erklärt Bersin damit, dass Großkonzerne<br />

in <strong>de</strong>r Krise ihre Bildungsausgaben mo<strong>de</strong>rat<br />

kürzten und jetzt eben auch keinen<br />

Druck hätten, etwas nachzuholen. Kleine<br />

und mittlere Unternehmen neigten bei<br />

ihren Bildungsausgaben zu stärkeren<br />

Schwankungen, die parallel zur Konjunktur<br />

verliefen.<br />

Interessant ist laut Bersin auch, dass die<br />

Branchen ganz unterschiedlich vom Aufschwung<br />

profitieren. Technologieanbieter,<br />

Gesundheitsunternehmen und <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>l<br />

hätten ihre Personalentwicklungsausgaben<br />

um vier Prozent erhöht, Banken und<br />

Versicherungen kürzten ihre Bildungsbudgets<br />

weiter um sieben Prozent – wohl<br />

auch im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m vorausgegangenen<br />

Personalabbau. Den größten<br />

Hinweis auf die Erholung <strong>de</strong>s US-Trainingsmarkts<br />

sieht Bersin darin, dass die<br />

Unternehmen wie<strong>de</strong>r Personalentwickler<br />

und interne Trainer einstellen. Während<br />

2008 (minus zwei Prozent) und 2009<br />

(minus fünf Prozent) die Personalstärke<br />

<strong>de</strong>r Trainingsabteilungen sank, nahm sie<br />

24 wirtschaft + weiterbildung 03_2011<br />

im Durchschnitt <strong>de</strong>r USA im Jahr 2010 um<br />

sechs Prozent zu.<br />

„Viele Unternehmen haben ihre Weiterbildungsabteilung<br />

umstrukturiert, um sie<br />

besser mit <strong>de</strong>n Unternehmenszielen zu<br />

verknüpfen“, schreibt Bersin in seinem<br />

Factbook. Die Aufgabe <strong>de</strong>r internen Trainer<br />

und Personalentwickler wer<strong>de</strong> mehr<br />

auf die Bereiche „Beratung“ und „Coaching“<br />

verlegt. Außer<strong>de</strong>m wür<strong>de</strong>n die<br />

Personalentwicklungsabteilungen in <strong>de</strong>n<br />

Nie<strong>de</strong>rlassungen vor Ort ausgebaut.<br />

Ein besserer Business-<br />

Partner wer<strong>de</strong>n<br />

In immer mehr Unternehmen sei die<br />

Personalentwicklung <strong>de</strong>n Business Units<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n regionalen Geschäftsstellen zugeordnet.<br />

Wie genau die Unternehmen<br />

ihre Weiterbildungsabteilungen umgestaltet<br />

haben, um sie zu einem effektiveren<br />

Business-Partner zu machen, verrät Bersin<br />

nun in <strong>de</strong>r ausführlichen <strong>PDF</strong>-Version<br />

<strong>de</strong>s „Factbooks“, die für 795 US-Dollar<br />

käuflich erworben wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Die Anzahl <strong>de</strong>r Trainingsstun<strong>de</strong>n, die in<br />

<strong>de</strong>n Konzernen <strong>de</strong>m einzelnen Mitarbeiter<br />

zugestan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, fiel aktuell um<br />

sieben Prozent auf einen Durchschnittswert<br />

von 16,2 Stun<strong>de</strong>n pro Lerner und<br />

Jahr. Bei <strong>de</strong>n mittelgroßen Unternehmen<br />

nahm die Dauer <strong>de</strong>r Trainings dagegen<br />

um 13 Prozent zu und erreichte im Jahr<br />

2010 einen Durchschnitt von 12,8 Stun<strong>de</strong>n<br />

pro Lerner.<br />

Alle Beteiligten sind sich im Klaren darüber,<br />

dass die Dauer eines Trainings<br />

unerheblich ist, wenn es keinen Nutzen<br />

für die tägliche Arbeit hat. Um diesen<br />

zu erhöhen, sind die US-Unternehmen<br />

dazu übergegangen, nur noch bestimmte,<br />

genau <strong>de</strong>finierte Fähigkeiten wie zum<br />

Beispiel die Führungskompetenz von Verkaufsleitern<br />

zu trainieren. Diese ausgesucht<br />

wichtigen Fähigkeiten wer<strong>de</strong>n dann<br />

aber sehr intensiv trainiert, weil man sich<br />

sicher ist, an dieser Stelle beson<strong>de</strong>rs gut<br />

ausgebil<strong>de</strong>te Mitarbeiter zu brauchen.<br />

Um das erwünschte Niveau einer bestimmten<br />

Kompetenz zu erreichen, wür<strong>de</strong>n<br />

die Mitarbeiter kontinuierlicher und<br />

intensiver geschult als früher, so Bersin.<br />

Einzelne Führungsseminare durchzuführen,<br />

die keinen Bezug zu einer Strategie<br />

hätten, wer<strong>de</strong> inzwischen generell als<br />

Verschwendung angesehen.<br />

Führungskräfteentwicklungsprogramme<br />

wür<strong>de</strong>n über eine Reihe von Monaten<br />

o<strong>de</strong>r sogar Jahren geplant und durchgeführt,<br />

dabei wür<strong>de</strong>n gezielt dringend benötigte<br />

Fähigkeiten verstärkt – nicht nur<br />

durch klassisches Training, son<strong>de</strong>rn auch<br />

durch Coaching und durch Selbstlerneinheiten.<br />

Viele Leiter von Trainingsabteilungen<br />

sagen laut Bersin, dass sie weniger<br />

„Themen“ trainieren, dafür aber zielgerichtetere<br />

Trainings über einen längeren<br />

Zeitraum anbieten, um auf bestimmten<br />

Gebieten eine hohe Könnerschaft zu erzeugen.<br />

Das Motto heißt offenbar: „Go<br />

<strong>de</strong>ep, not wi<strong>de</strong>!“<br />

Virtuelle Klassenräume<br />

effektiver nutzen<br />

Während <strong>de</strong>r Krise wur<strong>de</strong>n immer mehr<br />

Trainings in virtuelle Klassenräume verlegt,<br />

weil so zeitnäher und kostengünstiger<br />

eine große Zahl von Mitarbeitern

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