07.12.2012 Aufrufe

Rüttenscheider Jahrbuch ´88 - Interessengemeinschaft ...

Rüttenscheider Jahrbuch ´88 - Interessengemeinschaft ...

Rüttenscheider Jahrbuch ´88 - Interessengemeinschaft ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

50<br />

trischer Energie versorgt. Wie in den anderen<br />

Randgemeinden um Essen wurde<br />

ein stetig größerwerdendes Netz von<br />

elektrischen Starkstromkabeln in Rüttenscheid<br />

verlegt. Die steigende Zahl<br />

von angemeldeten Anschlüssen veranlaßte<br />

das RWE in der Stammzentrale<br />

weitere größere Dampfkolbenmaschinen<br />

zur Stromerzeugung einzusetzen<br />

und die weltweit erste Turbo-Maschine<br />

mit einer Leistung von 5000 k W in Betrieb<br />

zu nehmen. Neben dem Kraftstromtarif<br />

von 60 PF pro kWh wurde<br />

damals ein zweiter Tarif für Lichtstrom<br />

von 40 Pf pro kWh eingeführt. In den<br />

Rültenscheider <strong>Jahrbuch</strong> '88<br />

Transport des Transformators<br />

für die<br />

Stromversorgung in<br />

Rüttenscheid 1958 -<br />

hier im Bereich des<br />

Bahnhofs in<br />

Rüttenscheidl<br />

Paulinenstraße.<br />

Jahren 1904 bis 1906 verzeichnete das<br />

Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk<br />

hohe prozentuale Zuwachsraten<br />

beim Strom bedarf.<br />

Von dem Essener Kraftwerk an der Viehofer<br />

Straße wurden zwei 5000-Volt­<br />

Kabel durch Rüttenscheid und weiter<br />

Richtung Süden verlegt. Ein Kabel führte<br />

bis zur Zeche Langenbrahm, so daß<br />

ein Austausch der elektrischen Energie<br />

zu den verschiedenen Tageszeiten mit<br />

den zecheneigenen Kraftwerken erfolgen<br />

konnte. Tagsüber bekamen die Zechen<br />

vom RWE zusätzlich Strom.<br />

Abends bekam das RWE für seine Kun-<br />

·Aufstellen des 100t<br />

schweren Transformators<br />

in der UmspannungsanlageRüttenscheid<br />

1958.<br />

Rüllenscheider <strong>Jahrbuch</strong> '88 51<br />

Umspannungsanlage RÜllenscheid mit dem 1958 aufgestellten Transformator.<br />

Fotos: R WE Essen<br />

den von den Zechenkraftwerken den<br />

Strom für die Beleuchtungsspitze. Das<br />

zweite Kabel führte weiter über Werden<br />

nach Kettwig. Damit konnte die elektrische<br />

Energie von den Wasserkraftwerken<br />

an der Ruhr in das Essener Stromnetz<br />

eingespeist werden.<br />

Durch den Verbund der verschiedenen<br />

Erzeugungsanlagen über den nahezu<br />

verlustlosen Weg der Elektrizität war<br />

ein reger Stromaustausch für eine sichere<br />

Versorgung aller Stromkunden möglich.<br />

Dieses weitsichtige Denken hat sich<br />

bestens bewährt und hat sich bis zum<br />

Europäischen Verbundnetz weiterentwickelt.<br />

Nach 1904 wurde das Versorgungsgebiet<br />

des RWE nach Westen größer bis zum<br />

Rheinischen Braunkohlengebiet. Die<br />

dort errichteten Kraftwerke stützten die<br />

Stromversorgung in den industriell<br />

schnell expandierenden Ballungsgebieten<br />

des Ruhrreviers. Auch heute ist die<br />

Kohle der wichtigste Primärenergieträger<br />

für die Stromversorgung beim<br />

RWE.<br />

1905 wurde Rüttenscheid nach Essen<br />

eingemeindet. Als bevorzugtes Wohngebiet<br />

im Süden der Stadt Essen stiegen<br />

die Einwohnerzahlen stark an. Ende der<br />

20er Jahre, war auch für Rüttenscheid<br />

ein weiteres Kabelnetz mit einer höheren<br />

Spannung von 25000 Volt notwendig,<br />

um den steigenden Bedarf genügend zu<br />

decken. Um 1930 wurde in Rüttenscheid<br />

eine Umspannanlage 25 kV / 5 kV (I kV<br />

= 1000 Volt) mit zwei Transformatoren<br />

erstellt. Damit schien auf lange Zeit hinaus<br />

eine genügende elektrische Leistung<br />

für den Raum Rüttenscheid bereitgestellt<br />

zu sein.<br />

Wiederaufbau nach den Kriegsjahren<br />

In den letzten Kriegsjahren wurden die<br />

deutschen Energieversorgungsanlagen,<br />

die nicht oder nur unzureichend geschützt<br />

waren, teilweise oder vollkommen<br />

zerstört. Neben den zerbombten<br />

Kraftwerken waren auch die Freileitungen<br />

ausgefallen, die den Stromtransport<br />

zu den Industriezentren des Ruhrgebietes<br />

sicherstellen sollten. Die Kabelnetze,<br />

Transformatorenstationen sowie viele<br />

Hausanschlüsse waren ausgefallen. Mit<br />

großer Anstrengung und mit Hilfe einiger<br />

Kraftwerksanlagen in den Zechen<br />

konnte in wenigen Stadtteilen von Essen<br />

im April 1945 eine Not-Teilstromversorgung<br />

aufgebaut werden. Durch harte

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!