im focus - DK Recycling und Roheisen GmbH
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10 Jahre AGRA - ein Rückblick<br />
Seite 2<br />
Ziemlich genau 10 Jahre ist es her, dass die AGRA nach erfolgter Warminbetriebnahme<br />
der Sinteranlagen-Mannschaft übergeben wurde. Heute<br />
gehört die AGRA so selbstverständlich zur Sinteranlage dazu wie die Gießmaschine<br />
zum Hochofen. Bis dahin war es allerdings ein langer Weg, den<br />
wir gern noch einmal skizzieren wollen.<br />
Angefangen hat es mit einer Ordnungsverfügung der Behörden <strong>im</strong> Jahr<br />
1986, die die Einhaltung der damals gültigen SO2-Gehalte von 500 mg/<br />
m³ <strong>im</strong> Sinterabgas forderte. Im Jahr 1991 wurde bekannt, dass in Sinterabgasen<br />
- also auch bei <strong>DK</strong> - erhöhte Dioxingehalte enthalten sind. Also<br />
musste eine neu zu bauende Abgasreinigung auch diese Forderung erfüllen<br />
können. Erste Kostenschätzungen zeigten, dass <strong>DK</strong> finanziell nicht in<br />
der Lage sein würde, eine solche Anlage zu bauen. Da auch die rechtliche<br />
Gr<strong>und</strong>lage der Ordnungsverfügungen strittig war, hat <strong>DK</strong> Widerspruch<br />
eingelegt <strong>und</strong> den Rechtsweg bis zum B<strong>und</strong>esverwaltungsgericht in Berlin<br />
beschritten.<br />
Im Jahr 1999 kam die neue Ordnungsverfügung, die sehr konkret die zu<br />
bauende Anlage beschrieb. Allerdings war das angeordnete Verfahrenskonzept<br />
technisch nicht sinnvoll <strong>und</strong> zudem sowohl in der Investitionssumme,<br />
als auch in den Betriebskosten viel zu teuer. Diese Einschätzung<br />
wurde auch durch Betriebsversuche 1995/1996 mit einem Teil-<br />
Abgasstrom bestätigt.<br />
Schließlich wurde ein Konzept ausgearbeitet, das vorsah, das Abgas in<br />
einem sogenannten quasitrockenen Flugstromverfahren mit Tuchfilter zu<br />
reinigen. Auf die Ausschreibung von Ende 1996 gab es 12 Angebote, die<br />
durchweg bei nur einem Drittel (!) der Kosten lagen, die eine Anlage gekostet<br />
hätte, wie sie in der Ordnungsverfügung verlangt worden war. <strong>DK</strong><br />
konnte die Behörde davon überzeugen, dass auch mit dem neuen Verfahren<br />
die Grenzwerte eingehalten werden, zumal mehrere Anbieter dies sogar<br />
garantierten.<br />
Nach der Sicherung der Finanzierung durch Verkauf von Gr<strong>und</strong>stücken,<br />
einer Landesbürgschaft <strong>und</strong> Zuschüssen durch das Land NRW konnte <strong>im</strong><br />
März 1997 der Auftrag an Austrian Energy and Environment (AE) vergeben<br />
werden. Zu diesem Zeitpunkt hatte <strong>DK</strong> bereits die STEAG als Projektfirma<br />
mit ins Boot genommen, die fortan federführend das Projekt umsetzte.<br />
Bereits 14 Monate nach Auftragsvergabe konnte die Kalt-Inbetriebnahme<br />
durchgeführt werden <strong>und</strong> Ende August 1998 war sie in die Sinterproduktion<br />
integriert. Offiziell wurde der 11 Millionen € teure Bau dann am<br />
20.8.1999 <strong>im</strong> Rahmen einer Feierst<strong>und</strong>e mit der damaligen Oberbürgermeisterin<br />
Zieling <strong>und</strong> einem Tag der offenen Tür eingeweiht.<br />
Die spannende Frage war, ob die Anlage tatsächlich die geforderten <strong>und</strong><br />
vom Anlagenbauer garantierten Abgaswerte einhalten kann.