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Gasetta dall' US Schluein Ilanz
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26. September 2015 26<br />
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3. Mannschaft<br />
Die Schattenmänner der USSI<br />
Adrian Welter springt über seinen Schatten.<br />
Vor einigen Jahren war die dritte<br />
Mannschaft noch die Truppe der<br />
Super-Typen. Nach den letzten beiden<br />
Saisons redet jedoch niemand<br />
mehr über die tapferen Mannen der<br />
fünften Liga. Fast schon in Vergessenheit<br />
geraten und nur mehr<br />
geduldet als geliebt, muss sich<br />
die dritte Mannschaft neu erfinden.<br />
Das letzte Jahr ist schnell zusammengefasst.<br />
Nach einem sehr guten<br />
Saisonauftakt, träumten viele der<br />
mittlerweile immer jünger werdenden<br />
Equipe von einem Coup. Doch<br />
kurz nach dem obligaten Sieg gegen<br />
Sedrun (seit dem 12. November 1963<br />
nie mehr verloren) kam dann der<br />
fast schon symptomatische Knick.<br />
Die schlechte Trainingsbeteiligung<br />
war sicher ein Hauptgrund<br />
für den Knick. Ein paar bittere<br />
Niederlagen später fand man sich<br />
wieder in der unteren Tabellenhälfte.<br />
Fast schon lächerlich waren<br />
die Ausreden, um nicht ins<br />
Training oder an die Spiele zu<br />
kommen. Doch der harte Kern hielt<br />
zusammen und mit der Hilfe der<br />
U-23, der besten Mannschaft der<br />
Surselva, konnten alle Spiele absolviert<br />
werden. Mit viel Frust im<br />
Bauch ging es in den Winterschlaf.<br />
Die Highlights der Rückrunde sind<br />
ebenfalls rar gesät. Eine besondere<br />
Begegnung war sicherlich wieder<br />
das Spiel gegen das von einem<br />
bekannten Politiker trainierte<br />
Team. Man hatte sich vor dem Spiel<br />
einiges an Spott anhören müssen<br />
von einem Team, das immer wieder<br />
behauptet, keine Ambitionen zu<br />
haben erfolgreichen Fussball zu<br />
spielen. Doch an solchen Tagen ist<br />
die dritte Mannschaft immer wieder<br />
bereit, sich auf ein nie zuvor<br />
erahntes Niveau zu hieven. Unglaubliche<br />
Passstafetten und ein<br />
paar Grätschen später gingen die<br />
verloren gedachten Söhne als verdiente<br />
Sieger vom Platz. Nachdem<br />
die Spieler die Standing Ovations<br />
der zahlreich erschienenen Zuschauer<br />
genossen hatten, ging es<br />
dann zur verdienten Champagnerdusche.<br />
Aus solchen Spielen kann man<br />
v. l. n. r. Luciano Casutt, Ronny Panier, Maurus Bundi, Jan Gantenbein, Adrian Welter, Elia<br />
Büchler, Livio Casutt, Dominik Blumenthal.<br />
lernen, dass nicht immer das fussballerische<br />
Können über Sieg oder<br />
Niederlage entscheidet, sondern<br />
vielfach auch Einsatz und Kampf.<br />
Leider «kann» man das lernen, man<br />
muss jedoch nicht. Und so ging es<br />
auch nach diesem Spiel weiter wie<br />
vorher und wie in den letzten Jahren.<br />
Am Ende der Saison stand man<br />
dort, wo man es nicht anders verdient<br />
hatte zu stehen – ziemlich<br />
weit hinten.<br />
Der einzig positive Aspekt ist,<br />
dass es nur besser werden kann.<br />
Ja, das steht in jedem Artikel der<br />
dritten Mannschaft der letzten<br />
Jahre. Man kann sagen was man<br />
will, doch irgendwie überlebt diese<br />
Mannschaft alles. Von irgendwo<br />
her kommen wieder neue Spieler,<br />
die gerne mit uns spielen und die<br />
sich auch gerne für den Verein engagieren.<br />
Klar ist, dass es auch<br />
dieses Jahr schwierig wird, jedes<br />
Wochenende elf Männer auf das<br />
Spielfeld zu schicken. Es ist<br />
ebenfalls klar, dass es dieses<br />
Jahr ohne Trainer auch organisatorisch<br />
schwierig wird.<br />
Doch auch dieses Jahr wird die<br />
dritte Mannschaft Spiele austragen<br />
und auch dieses Jahr gibt es<br />
Hochs und Tiefs. Was für die Saison<br />
15/16 wichtig sein wird, ist,<br />
dass die Mannschaft wieder so zusammenwächst,<br />
dass auch die Trainings<br />
und die Spiele wieder Freude<br />
bereiten. Nur dann kann auch auf<br />
dem Spielfeld so geglänzt werden<br />
wie daneben.<br />
Zum Schluss möchte ich allen danken,<br />
die sich so für diese Mannschaft<br />
einsetzen und es möglich<br />
machen, an jedem verdammten Wochenende<br />
auf dem Platz zu stehen.<br />
An dieser Stelle muss Ronny ein<br />
grosses Dankeschön ausgesprochen<br />
werden, der sich die letzten Jahre<br />
nicht nur als Trainer profilieren<br />
konnte, sondern durch ständiges<br />
herumtelefonieren auch bei der<br />
Swisscom sehr viele neue Freunde<br />
dazugewonnen hat. Danke auch an<br />
die Fussballikonen, die uns dieses<br />
Jahr verlassen haben. Denn<br />
auch auf Fontanivas kann man Fussball<br />
spielen. Nicht gut, aber man<br />
kann.