DAZ - DHV-Deutscher Handels- und Industrieangestellten-Verband ...

DAZ
Zum Geleit
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
im Frühjahr 2012 tut sich
viel in den Betrieben. Es ist
geprägt von tarifpolitischen
Auseinandersetzungen und
von Wahlen zur betrieblichen
Mitbestimmung. Die
DHV ist an vielen Fronten
gefordert.
Aktuell finden Wahlen
nach dem Bundespersonalvertretungsgesetz
statt.
Die DHV stellte sich vor allem in
der gesetzlichen Krankenversicherung
zur Wahl. Die zum Redaktionsschluss
vorliegenden Ergebnisse bei
den Krankenversicherungsträgern
BarmerGEK und der KKH Allianz sind
ermutigend. In beiden Versicherungsträgern
sind wir in den Hauptpersonalrat
eingezogen. Und auch
bei den regionalen Vertretungen bei
beiden Versicherungen konnte sich
die DHV behaupten.
Bei der Deutschen Angestellten
Krankenkasse wird am 15. Mai gewählt.
Die DHV ist hier besonders
gut aufgestellt. Alleine für den
Hauptpersonalrat zählt die DHV-
Kandidatenliste 150 DHV Kolleginnen
und Kollegen. Es zeigt sich an
dieser Breite, dass die Einführung einer
neuen Bundesbetriebsgruppenstruktur
bei der DAK erfolgreich war.
Wir erreichen damit die Beschäftigten
in der Kasse und mobilisieren
sie dazu, sich für ihre Interessen gewerkschaftlich
zu organisieren.
Für die DHV von Bedeutung sind
auch die Aufsichtsratswahlen beim
Lebensmitteleinzelhandelskonzern
REWE. Wir kandidieren mit Mitarbeitern
des Konzerns für die Gewerkschaftsvertreter
im Aufsichtsrat. Die
Chancen stehen nicht schlecht für
die DHV, in den Konzernaufsichtsrat
einzuziehen.
In der Tarifrunde 2012 stehen
mannigfache tarifpolitische Auseinandersetzungen
auf der Agenda.
Bei den Lohntarifverhandlungen
liegt die Herausforderung darin, das
richtige Maß für eine Lohnerhöhung
zu finden. Unsere Tarifkommissionen
haben je nach Branche Lohn-
2
erhöhungen
von bis zu 6,5
Prozent gefordert.
Diese
Forderungen
o r i e n t i e r e n
sich an der
aktuellen Inflationsrate
von gut 2
Prozent und
an guten Unternehmensergebnissen
im Jahre 2011. An diesen sind die
Beschäftigten zu beteiligen.
Die Tarifverhandlungen sind in
verschiedenen Branchen ins Stocken
geraten. Im privaten Bankgewerbe
stehen die Entgelttarifverhandlungen
vor dem Scheitern. Die
Verhandlungen für die Volks- und
Raiffeisenbanken haben noch nicht
begonnen. Bei den Haustarifverhandlungen
für die DAK-Gesundheit
oder bei der Bausparkasse Wüstenrot
ist ein Ergebnis noch nicht absehbar.
Auch die Verhandlungen
für einen Mindestlohn im Einzelhandel
scheinen auf Eis gelegt. Die
schleppenden Tarifverhandlungen
im Organisationsbereich der DHV
entsprechen den Auseinandersetzungen
in der Metall- und Elektroindustrie
und der Chemie. Auch dort
ist ein langer Arbeitskampf nicht
ausgeschlossen.
In den meisten Branchen steht
neben der Lohnerhöhung die Frage
im Mittelpunkt, wie das Outsourcing
von Arbeitsplätzen eingeschränkt
werden kann. Wird es uns gelingen
bei den Tarifverhandlungen Mitbestimmungsmöglichkeiten
zum Outsourcing
tarifvertraglich zu regeln?
Es ist notwendig, dass für die Fremdvergabe
von Dienstleistungen soziale
Mindeststandards verbindlich festgelegt
werden. Was für den öffentlichen
Dienst sogenannte Vergabegesetze
sind, das sind in der Privatwirtschaft
Selbstverpflichtungen der Unternehmen
zur Festlegung sozialer Mindeststandards
für die Fremdvergabe. Auch
um solche Selbstverpflichtungen
ringt die DHV in den aktuellen Tarifverhandlungen.
Zum Geleit
Um unseren Forderungen Nachdruck
zu verleihen, hat die DHV in
diesem Jahr so oft, wie lange nicht
mehr, an Warnstreikaktionen teilgenommen.
Dies galt für die Auseinandersetzungen
um einen neuen
TVÖD, dies gilt aktuell für die Bausparkasse
Wüstenrot oder die DAK.
Wir schrecken auch nicht davor zurück,
zu weiteren Streikmaßnahmen
aufzurufen. Dabei lässt sich die DHV
aber nach wie vor davon leiten, dass
der Streik das letzte Mittel in tarifpolitischen
Auseinandersetzungen
sein muss. Deshalb werden wir es
auch in dieser Tarifrunde behutsam
und mit Augenmaß einsetzen.
Ihr
DAZ
Inhalt
Deutsche
Angestellten
Zeitung
Zum Geleit ................................................. 2
Tarifarbeit ...............................................3–7
Personalratswahlen ................................ 8
Mindestlohn .......................................9–10
Bündnis gegen Schwarzarbeit ..........11
Bündniserklärung ...........................12–13
medsonet .................................................14
CGB ......................................................16–18
International ............................................19
Verbandsarbeit ................................20–22
Impressum ...............................................22
Aktionärvereinigung ............................23
Seminartermine .....................................24
DAZ 2/2012