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Journal Hochschule RM - Hochschule RheinMain

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Abb. 8:<br />

Erhardt und Kunze,<br />

1. Preis.<br />

Ein in Teilräume<br />

gegliederter Platz.<br />

in Gegenwart der Presse vorstellen. Die Ortsbei rats -<br />

sitzung war nur für diesen Tagesordnungspunkt ein -<br />

berufen worden, da er den politischen Vertretern ein<br />

sehr wichtiges Anliegen war. Bei der Veranstaltung<br />

wurden dann auch die Urkunden an die Preisträ gerin<br />

nen und Preisträger ausgehändigt, sicherlich wichtig<br />

für die zukünftige Bewerbungsmappe, wenn es auf<br />

Stellensuche geht (Abb. 11).<br />

Auf Grund der hohen Qualität der Entwürfe entschied<br />

sich das Stadtplanungsamt, die Pläne in einer Ausstel -<br />

lung zu zeigen und der Öffentlichkeit zugänglich zu<br />

machen. Zu den anstehenden Haushaltsberatungen der<br />

Stadt Wiesbaden dienen die Entwürfe als Grundlage<br />

für die weitere Vorgehensweise der städtischen Ämter<br />

und die Diskussion in den Ausschüssen. Eine Realisie -<br />

rung soll zeitnah erfolgen.<br />

Das praxisnahe Projekt hat den Studierenden gezeigt,<br />

wie Freiraum- und Projektplanung in der Landschafts -<br />

architektur in Verbindung mit Betroffenen und Betei -<br />

ligten verläuft. In dem dicht gedrängten Bachelor -<br />

stu dium mit einer Studierzeit ohne die Thesis von ca.<br />

5,5 Semestern sind diese Praxisprojekte ein enormer<br />

organisatorischer Aufwand für die Lehrenden (Fach -<br />

hochschulen ohne Mittelbau). Für einen Teil der Ler nenden<br />

mit einem Praxishintergrund von drei Monaten<br />

stellt dies schon fast eine Überforderung dar, wie es<br />

sich oft bei den Betreuungsterminen zeigt.<br />

Reduzierte Praxiszeiten für das Bachelorstudium<br />

sind kontraproduktiv<br />

Die bis vor ca. fünf Jahren noch geforderte mindestens<br />

einjährige Praxiszeit vor Beginn des Diplomstudiums<br />

an der damaligen FH Wiesbaden wurde durch die<br />

Rahmenregelungen der Politik abgeschafft und fehlt<br />

heute. Der Studiengang Landschaftsarchitektur und<br />

speziell das Lehrgebiet Freiraum- und Projektplanung<br />

konnte bei den zurückliegenden Seminararbeiten auf<br />

dieses praktische Wissen zurückgreifen, was in einem<br />

Studium mit viel bau- und vegetationstechnischem<br />

JOURNAL DER HOCHSCHULE RHEINMAIN 1/2010<br />

Wissenshintergrund sehr hilfreich war. Eine drei mo na -<br />

tige Praxiszeit soll nun heute ausreichen. Diese fehlen de<br />

Praxis kann die Lehre nur bedingt kompensieren.<br />

Es war und ist das falsche Signal der Bildungspolitik<br />

gewesen, Studienzeiten aus ökonomischen Gründen<br />

zu straffen und die Praxiszeiten dabei zu reduzieren.<br />

Bildungsinhalte lassen sich nicht in ein derartig sche -<br />

matisches Korsett pressen, wie es die europäische und<br />

deutsche Bildungspolitik augenblicklich diktiert. Was<br />

im Studium an Wissen nicht vermittelt werden kann,<br />

soll jetzt nach dem Studium in hunderten von Fortbil -<br />

dungsstunden nachgeholt werden, damit ein Bachelor-<br />

Absolvent oder eine Absolventin zum Beispiel in die<br />

Hessische Architektenkammer aufgenommen werden<br />

kann. Diese Situation ist unerträglich. Die Absolventen<br />

stehen im Vergleich zu früheren Jahren einem noch<br />

wesentlich härteren Konkurrenzdruck ge genüber.<br />

Zudem werden die Arbeitszeiten in Deutsch land –<br />

wie aktuelle Statistiken zeigen – nicht kürzer, sondern<br />

länger. Damit sind die Fortbildungsauflagen der<br />

Kammern als familienfeindlich und unsozial anzusehen.<br />

Dass einiges am Bildungsstandort Deutschland nicht<br />

mehr stimmt, zeigen die aktuelle politische Diskussion<br />

und die Schüler-/Studierendenproteste. Hier müssen<br />

sich alle Beteiligten aus Politik, <strong>Hochschule</strong>n und<br />

Berufsverbänden erneut zusammensetzen, um nach<br />

besseren Lösungen zu suchen, zum Beispiel den Bachelor<br />

mit acht Semestern auszustatten und die Praxiszeiten<br />

wieder zu verlängern oder zu integrieren. Bachelorund<br />

Masterstudium sollten von heute zehn Semestern<br />

auf insgesamt zwölf Semester erhöht wer den. An dieser<br />

Stelle soll nicht die Weiterbildung in Frage gestellt<br />

werden, sondern die hohen Auflagen zu Beginn des<br />

Berufslebens angesprochen werden – in dieser Lebens -<br />

phase müssen noch ganz andere Fragen gelöst werden.<br />

Der Berufsstand hat sich noch gar nicht auf die neue<br />

Situation ausreichend eingestellt. Um einen besseren<br />

Berufseinstieg für Hochschulabsolventen zu ermög -<br />

lichen, sollten private und öffentliche Arbeit geber<br />

aufgrund der aktuellen Studienabschlüsse ein zwei -<br />

jähriges Trainee anbieten.<br />

33<br />

PROJEKTE

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