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Von Frankenhausen in die Welt - ein genealogisches Lesebuch / Peter Teuthorn

Blogbeiträge über den Tag hinaus. Ausgesuchte Artikel zwischen 2006 - 2014. Jetzt in Magazinform.

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Moderne & historische Kommunikation<br />

13. November 2013<br />

Es war nicht das erste Mal, dass ich e<strong>in</strong>en solchen Anruf bekam, und doch war es wieder e<strong>in</strong>e<br />

Überraschung, allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e richtig schöne. “Sie forschen doch <strong>in</strong> … nach dem Namen …”, sagte<br />

<strong>die</strong> Stimme e<strong>in</strong>es offensichtlich älteren Herrn, und noch bevor er fortfahren konnte, sich auf me<strong>in</strong>en<br />

kürzlichen Artikel <strong>in</strong> der Zeitschrift für Mitteldeutsche Familiengeschichte zu beziehen, war klar,<br />

dass jetzt e<strong>in</strong> Gespräch mit e<strong>in</strong>em Forscherkollegen der AMF begann, und zwar e<strong>in</strong>em, der viel<br />

beizutragen hatte.<br />

Das Ergebnis me<strong>in</strong>er Strategie, über Website, Blog, und <strong>die</strong> sogenannten sozialen Netzwerke wie<br />

Facebook, Google+ und Twitter Kontakte herzustellen, also wichtige Forscher<strong>in</strong>nen und Forscher<br />

zu treffen und so geme<strong>in</strong>sam unsere Themen voranzubr<strong>in</strong>gen, war zuletzt vor e<strong>in</strong>em Monat wieder<br />

e<strong>in</strong>mal aufgegangen, als e<strong>in</strong>e norwegische Kolleg<strong>in</strong> mich mit e<strong>in</strong>er Anknüpfung an e<strong>in</strong>en sage und<br />

schreibe 10 (<strong>in</strong> Worten zehn) Jahre alten Artikel auf me<strong>in</strong>er Website dazu animierte, e<strong>in</strong><br />

Buchprojekt zur Familie <strong>Teuthorn</strong>-Nagel zu beg<strong>in</strong>nen. Denn so erhellend waren ihre H<strong>in</strong>weise.<br />

In <strong>die</strong>sem Fall hatte also e<strong>in</strong> Ergebnis moderner Kommunikations- und Publikationstechnik den<br />

Anstoß für e<strong>in</strong> Vorhaben gegeben, das – hoffentlich bald – <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em herkömmlichen Buch se<strong>in</strong>en<br />

Abschluss f<strong>in</strong>den wird. Ich habe ja nie e<strong>in</strong>en Hehl daraus gemacht, dass ich neben den modernen<br />

Me<strong>die</strong>n das Publizieren per Buch und Aufsatz weiterh<strong>in</strong> als besonders reizvoll empf<strong>in</strong>de. Das<br />

Besondere an dem gerade zitierten Telefonat aber war es, dass es <strong>die</strong>smal e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher Text <strong>in</strong><br />

unserer Vere<strong>in</strong>szeitschrift war, der zum Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es möglicherweise wichtigen Wissensaustausches<br />

führte. Das Fasz<strong>in</strong>ierende an me<strong>in</strong>em neuen Kontakt ist aber, dass der Kollege nicht nur Wichtiges<br />

mitzuteilen hatte. Es stellte sich nämlich schnell heraus, dass er noch ganz herkömmlich per<br />

Briefmarke und Telefon kommuniziert, das heißt nicht e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en Email-Anschluss hat. Ohne<br />

<strong>die</strong>sen Aufsatz wären wir also nicht zusammen gekommen.<br />

Weshalb berichte ich davon? Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen, <strong>die</strong> ihre Forschung mit Karteikarten und<br />

über Ahnenlistenumläufe begannen und sich bisher aus vielfältigen Gründen zeitgemäßen<br />

Kommunikationswegen verweigern, haben Großartiges geleistet. Ihre Erfahrung im Erschließen<br />

von Quellen, im peniblen Dokumentieren ihres Forschens und im Aufstellen weit zurück reichender<br />

Ahnenlisten können h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Qualität Vorbild für <strong>die</strong> eigene Forschung se<strong>in</strong>. Gibt es<br />

<strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>e durch <strong>die</strong> Evolution der Kommunikation bed<strong>in</strong>gte schwer zu überw<strong>in</strong>dende Kluft,<br />

nicht nur zu dem bei <strong>die</strong>sen Forschern angesammelten Wissen, sondern auch zu ihren vorbildlichen<br />

Forschungstechniken? Und wenn es so se<strong>in</strong> sollte, wie können wir <strong>die</strong>se gewisse Sprachlosigkeit<br />

zwischen den Generationen überw<strong>in</strong>den?<br />

Mir gelang es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>zelfall durch e<strong>in</strong>e ganz normale herkömmliche Veröffentlichung <strong>in</strong><br />

unserer Vere<strong>in</strong>szeitschrift. Es bleibt aber <strong>die</strong> Frage, wie wir <strong>die</strong>sen wichtigen Wissenstransfer auf<br />

breiterer Basis voranbr<strong>in</strong>gen können.<br />

(Siehe hierzu auch me<strong>in</strong>en Beitrag 'Das Album der Schüler zu Kloster Rossleben' vom 27. Oktober<br />

2013 im Großkapitel Schule & Universität)<br />

Seite 13

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