Freie Werkstatt_10_2015_lowres
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Schmierstoffe<br />
Niedrigviskose Öle halten Motor<br />
sauber und verhindern Verschleiß<br />
Der steigenden Nachfrage an Schmierstoffen für anspruchsvolle,<br />
hoch aufgeladene Motoren kommt Zeller+Gmelin GmbH & Co.<br />
KG mit den Ölen Divinol Syntholight FE 5W20 und Divinol Syntholight<br />
Eco 5W20 entgegen. Die neuen Motorölsorten weisen<br />
laut Hersteller eine extrem dünne Viskosität (Ultra-Low-Viscosity)<br />
mit zuverlässigem Schmierfilm auf, sind äußerst alterungsstabil<br />
und beugen somit Kolbenfressern vor.<br />
Die (Öl-)Zukunft: Neue<br />
Technologien fordern Motorenöle<br />
„Zurück in die Zukunft“ – diese Filmtrilogie brachte Schauspieler<br />
Michael J. Fox Weltruhm ein. 1989 erschien Teil 2 der Filmreihe,<br />
der größtenteils in der Zukunft, genauer gesagt im Jahr <strong>2015</strong>,<br />
spielt. Straßen im klassischen Sinn gibt es dort nicht mehr, denn<br />
die Autos haben zwar Räder, aber sie fliegen. Welches Motorenöl<br />
sie wohl verwendet haben?<br />
Inzwischen ist das Jahr <strong>2015</strong> Wirklichkeit. Auch wenn wir von<br />
fliegenden Autos noch weit entfernt sind, wagen wir damals wie<br />
heute gerne einen Blick in die Zukunft. Autonomes Fahren war<br />
das Thema auf der diesjährigen IAA in Frankfurt. Wie werden die<br />
Autos der Zukunft aussehen? Wie wird der Motor der Zukunft geschmiert<br />
werden? Im Feld der Motorentwicklung herrscht Bewegung:<br />
E-Automobile, Hybridfahrzeug. „Der Verbrennungsmotor<br />
ist nicht alternativlos, aber auch noch kein Auslaufmodell“, weiß<br />
Harry Hartkorn, Leiter der Anwendungstechnik beim Motorölspezialist<br />
LIQUI MOLY in Ulm. Die Entwicklungen laufen parallel bei<br />
alternativen Antriebskonzepten und bei mit Benzin und Diesel<br />
betriebenen Klassikern. „Wir verwenden hochwertige Grundöle<br />
der API Gruppen III und IV und produzieren auf höchstem Qualitätslevel.“<br />
Hatten Grundöle der Gruppe III im Jahr 2011 einen<br />
Anteil von 57 % im Pkw-Bereich, wird dieser Prognosen zufolge<br />
2018 bei über 70 % liegen.<br />
Andreas Krapf, Produktmanager Automotive bei Zeller+Gmelin: „Wir sind dem Trend bei<br />
Motorölen hin zu ultra-niedriger Viskosität nachgekommen und haben für Benzinmotoren<br />
zwei neue Divinol-Sorten entwickelt.“<br />
Das Eislinger Unternehmen hat gemäß den veränderten Anforderungen<br />
an Motoröle für Pkw zwei neue Sorten aufgelegt (Benzin-Ottomotoren).<br />
Insbesondere die Norm Ford WSS-M-2C-948-B<br />
erfordert für die neuen Ford Eco-Boost-Motoren eine 5W20 Qualität.<br />
„Häufig werden Halter von Kfz mit der Aussage konfrontiert,<br />
dass eine Kontrolle des Öls in modernen Motoren nicht mehr<br />
notwendig sei“, erklärt Andreas Krapf, Produktmanager Automobilschmierstoffe<br />
bei Zeller+Gmelin. Wie sich in der Praxis jedoch<br />
zeigt, gilt diese Aussage nicht uneingeschränkt für alle Fahrzeugtypen.<br />
Gerade bei modernen Benzin- und Dieselmotoren wäre es<br />
äußerst fahrlässig, eine regelmäßige Ölkontrolle zu unterlassen.<br />
Normale Ölverbräuche bewegen sich im Bereich zwischen 0,5<br />
bis 1 Prozent – zusätzlich können bei älteren Fahrzeugen Ölverbrauchssteigerungen,<br />
bedingt durch Undichtigkeiten, auftreten.<br />
„Wir wissen, dass diese modernen Motoren in einigen Modellen<br />
zwischen 0,5 bis 1 Liter Nachfüllöl pro <strong>10</strong>00 km schlucken“, so Andreas<br />
Krapf. Dies sei oftmals durch fehlerhafte Bauart bedingt, so<br />
lassen z. B. nicht passgenaue Kolben oder Abstreifringe Öl in den<br />
Bremsraum, wo es mit verbrennt.<br />
Der Experte weist auf das damit verbundene Risiko hin. „Ein<br />
Motortotalschaden schwebt wie ein Damoklesschwert ständig<br />
über dem Kopf des Kraftfahrzeugbesitzers.“ Verschärft werde dieses<br />
Risiko durch den Trend zu neuen, niedrigviskosen (low viscosity)<br />
Ölsorten, die zunehmend bei hoch aufgeladenen Motoren<br />
zum Einsatz kommen. Dabei sind die Vorteile neuer niedrigviskoser<br />
Öle bekannt: geringe Reibung, geringe Emissionsfreisetzung<br />
und nicht zuletzt Kraftstoffersparnis, da z.B. beim Kaltstart der<br />
Motoren, insbesondere im Winter, eine schnellere Durchölung<br />
der Bauteile gewährleistet ist.<br />
Mit dem Ölwegweiser ist der geeignete Schmierstoff mit wenigen<br />
Klicks gefunden. Weitere Informationen unter: http://zellergmelin.lubricantadvisor.com<br />
Im Labor von LIQUI MOLY tüfteln die Schmierstoffentwickler an Ölsorten, die die spezifischen<br />
Anforderungen der Automobil-Hersteller erfüllen. (Foto: Liqui Moly)<br />
Neue Materialien und andere Motorenanforderungen bedingen<br />
anders bestückte Additivpakete, z. B. für permanent auf einer<br />
Drehzahl laufende Hybridmotoren oder Aggregate mit drei Zylindern.<br />
Auch die Zusammensetzung des Kraftstoffs hat Auswirkungen<br />
auf den Motor: Pflanzenöl, Ethanol oder hydrierte Pflanzenöle.<br />
„Die neuen Komponenten verbrennen nahezu rückstandsfrei,<br />
ein großer Vorteil für das Motorenöl“, erläutert der Anwendungstechniker.<br />
Zurück in die Zukunft heißt es zudem bei manchen Materialien:<br />
Vom doch eher brüchigen, immer etwas ovalen Alu-Kolben<br />
geht die Entwicklung wieder zum dehnbareren Stahlkolben.<br />
Auch die Schmierstoffentwickler tüfteln: In den nächsten drei bis<br />
fünf Jahren wird ein Wechsel bei den SAE-Klassen im Pkw-Bereich<br />
stattfinden. Die aktuell noch sehr dominanten <strong>10</strong>W-Öle werden<br />
künftig von 5W-30-Schmierstoffen abgelöst. „Niedrigviskose Öle<br />
sind die Zukunft“, betont Oliver Kuhn, stellvertretender Laborleiter<br />
Öle. „Dünnere Öle erfordern weniger Energie, beispielsweise<br />
für den Anlasser, und sie sind hohen Drehzahlen beim Startvorgang<br />
besser gewachsen“, erläutert Hartkorn.<br />
50 FREIE WERKSTATT<br />
<strong>10</strong> - <strong>2015</strong>