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BI-aktuell_1-2_2012

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VERBANDSINFORMATIONEN<br />

Hauptverband und ZDB zur Energie-Einsparverordnung:<br />

Novellierung mit Augenmaß erforderlich<br />

„Wir unterstützen die klimapolitischen Ziele<br />

der Bundesregierung. Leider hat aber die<br />

Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 ihre<br />

Ziele verfehlt. Die energetische Modernisierung<br />

des Gebäudebestands verharrt mit<br />

einer Modernisierungsquote von unter einem<br />

Prozent auf einem völlig unzureichenden<br />

Niveau. Bei der jetzt anstehenden Novellierung<br />

müssen die starren Anforderungen<br />

der EnEV 2009 deutlich flexibler werden,<br />

um die zur Erreichung der klimapolitischen<br />

Ziele der Bundesregierung erforderliche<br />

Sanierungsquote von 3 Prozent bis 2050 zu<br />

erreichen.“ Dies erklärten Dr.-Ing. Hans-<br />

Hartwig Loewenstein, Präsident des Zentralverbandes<br />

des Deutschen Baugewerbes<br />

(ZDB), und Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer,<br />

Präsident des Hauptverbandes der Deutschen<br />

Bauindustrie, in Berlin.<br />

Die EnEV berücksichtige nicht die spezifischen<br />

Belange des einzelnen Bauwerks und stelle<br />

damit die Wirtschaftlichkeit und somit auch<br />

die Nachhaltigkeit vieler Maßnahmen im Gebäudebestand<br />

infrage, kritisierten Loewenstein<br />

und Bauer. Die geforderten großen<br />

Dämmstoffdicken zögen aufwen dige bauliche<br />

Details nach sich und führten zu Einbußen an<br />

gestalterischer Qualität. Die Anforderungen<br />

der EnEV 2009 an die Gesamtenergieeffizienz<br />

des Gebäudes könnten zudem nur durch<br />

Kombination zusätzlicher Wärmedämmung<br />

der Gebäudehülle mit der Installation aufwendiger<br />

haustechnischer Anlagen erfüllt werden.<br />

Loewenstein weiter: „Vor dem Hintergrund<br />

des erzwungenen Umfangs der Maßnahmen<br />

verzichten viele Eigentümer bewohnter Gebäude<br />

gänzlich auf eine energetische Modernisierung.<br />

Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle<br />

sind nach EnEV zwar möglich, jedoch<br />

sind hierbei noch höhere Anforderungen an<br />

die Wärmedämmung einzelner Bauteile als<br />

bei einer Gesamtmaßnahme einzuhalten.“<br />

Bauer ergänzend: „Für eine Förderung der energetischen<br />

Gebäudemodernisierung und damit<br />

einer Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebereich<br />

wäre eine nochmalige Anhebung<br />

der Anforderungen mit Sicherheit der falsche<br />

Weg. Vielmehr ist eine Flexibilisierung der Anforderungen<br />

an Bestandsgebäude notwendig,<br />

die auch eine schrittweise energetische Modernisierung<br />

erlaubt. Dem Klimaschutz ist nicht<br />

gedient, wenn die EnEV-Anforderungen weiterhin<br />

eine unzureichende Modernisierungsquote<br />

von unter einem Prozent bewirken, sodass im<br />

Jahr 2050 erst ein Drittel des Gebäudebestandes<br />

energetisch modernisiert sein würde.“<br />

Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes<br />

und der Hauptverband der Deutschen<br />

Bauindustrie fordern zudem als notwendigen<br />

Impuls für die energetische Gebäudemodernisierung<br />

eine steuerliche Abschreibung analog<br />

der Denkmal-AfA, um die Wirtschaftlichkeit<br />

der Maßnahmen zu verbessern.<br />

Treffen mit Bundesministern<br />

Treffen mit Bundesarbeitsministerin<br />

Ursula von der Leyen<br />

Die drei Tarifvertragsparteien des Baugewerbes haben am 11. Januar<br />

mit Bundes arbeitsminis terin Dr. Ursula von der Leyen <strong>aktuell</strong>e<br />

sozial politische Fragen erörtert. Von der Leyen lobte dabei die Sozialpartnerschaft<br />

im Bauge werbe.<br />

Bauspitzenverbände treffen Bundesinnen minister<br />

Hans-Peter Friedrich<br />

Die ICT-Richtlinie, die die Einreise und den Aufenthalt von Drittstaatsangehörigen<br />

im Rahmen einer konzerninternen Entsendung regelt,<br />

stand im Mittelpunkt eines Gesprächs der Bauspitzenverbände<br />

mit Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich am 20. De zember<br />

2011 in Berlin. Der Hauptverband und der Zentralverband des Deutschen<br />

Baugewerbes (ZDB) fordern die Herausnahme des Baugewerbes<br />

aus dem Anwendungsbereich der Richtlinie. Die Verbände befürchten<br />

erhebliche Wettbewerbsverzerrungen, weil die Umgehung von Sozialund<br />

Mindestlohnstandards möglich wird.<br />

RA Oliver Zander, Hauptverband, Andreas Schmieg, Vize präsident<br />

Hauptverband, Klaus Wiesehügel, Vorsitzender IG BAU, Dr. Ursula<br />

von der Leyen, Bundesarbeits ministerin, Dietmar Schäfers, IG BAU,<br />

Frank Dupré, Vizepräsident ZDB, RA Harald Schröer, ZDB, Gregor<br />

Asshoff, IG BAU (v. l.)<br />

Fromm<br />

RAin Katrin Kandaouroff, ZDB, RA Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer<br />

ZDB, Dr. Hans-Peter Friedrich, Bundesinnenminister, Prof.<br />

Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, Präsident Hauptverband, RA Oliver Zander,<br />

Hauptverband (v.l.)<br />

ZDB

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