BI-aktuell_1-2_2012
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Baden-Württemberg:<br />
2011 deutlich mehr Umsätze –<br />
Branche rechnet mit großem Fachkräftemangel<br />
Die baden-württembergische Bauwirtschaft<br />
im Land blickt auf ein umsatzstarkes Jahr zurück<br />
und zeigt sich entsprechend zufrieden.<br />
Bis auf den öffent lichen Bau konnten 2011<br />
alle Bausparten deutlich zulegen. Nach Angaben<br />
der Landesvereinigung Bauwirtschaft<br />
setzten die baden-württembergischen Bauunternehmen<br />
zwischen Januar und November<br />
rund 10,3 Milliarden Euro um, das ist ein<br />
Zuwachs von 9,7 Prozent. Auch der Dezember<br />
werde sich aufgrund der milden Witterung<br />
in diese positive Gesamtbilanz einreihen.<br />
Anders als im Vorjahr habe die Baubranche<br />
2011 vom allgemeinen Wirtschaftsaufschwung<br />
profitieren können. Zahlreiche<br />
gewerbliche Unternehmen im Südwesten<br />
hätten wegen der guten Auftragslage verstärkt<br />
in neue Produktions- und Lagerstätten<br />
investiert und so dem Wirtschaftsbau<br />
ein Umsatzplus von 12,8 Prozent beschert.<br />
Kräftig angezogen habe mit plus 13,6 Prozent<br />
auch der Wohnungsbau. Dagegen habe<br />
der öffentliche Bau nur 1,7 Prozent mehr<br />
Umsatz erzielt.<br />
Für <strong>2012</strong> ist Thomas Schleicher, Präsident<br />
der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg,<br />
mit Blick auf die sprunghaft<br />
gestiegenen Auftragseingänge beim<br />
Wirtschafts- und Wohnungsbau im Oktober<br />
und November 2011 durchaus optimistisch:<br />
„Unsere Branche wird auch in diesem<br />
Jahr weiter wachsen, allerdings in stark abgeschwächter<br />
Form. Bis Jahresende rechnen<br />
wir mit einer Umsatzsteigerung von etwa<br />
2 Prozent.“ Als unerwartet stabiler Faktor<br />
erweist sich laut Verbandschef zurzeit der<br />
Wohnungsbau. Die Betriebe hätten gut zu<br />
tun und auch der deutliche Anstieg bei den<br />
Wohnungsbaugenehmigungen sei ein positives<br />
Signal: „Offenbar investieren viele Anleger<br />
angesichts der Euro-Krise ihr Geld lieber<br />
in werthaltige Immobilien statt in spekulative<br />
Anlagen. Trotzdem werden in Baden-<br />
Württemberg seit Jahren weit weniger Wohnungen<br />
gebaut als notwendig wären.“ 2010<br />
war die Zahl der fertiggestellten Wohneinheiten<br />
mit 24.380 auf ein Rekordtief gesunken,<br />
der jährliche Bedarf ist etwa doppelt so<br />
hoch.<br />
Nordbaden:<br />
Jüttner zu Besuch im ABZ Bau Mannheim<br />
Positiv beeindruckt zeigte sich Prof. Dr. Egon<br />
Jüttner, Mitglied des Bundestags, bei einem<br />
Besuch des Ausbildungszentrums (ABZ) Bau<br />
in Mannheim anlässlich des Abschlusses der<br />
Sanierungsarbeiten. Der Verband Bauwirtschaft<br />
Nordbaden hat fast eine Million Euro<br />
in das Ausbildungszentrum mit angeschlossenem<br />
Internat investiert.<br />
„Die Bauwirtschaft sucht dringend Nachwuchs.<br />
Vor allem gut ausgebildete Fachkräfte<br />
werden benötigt. Wir haben bereits einiges<br />
zu bieten. Zum Beispiel eine überdurchschnittlich<br />
gute Bezahlung schon während<br />
der Ausbildung. Aber auch der Standard im<br />
Ausbildungszentrum muss natürlich stimmen“,<br />
so Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer<br />
des Verbandes Bauwirtschaft Nordbaden.<br />
Der Schwerpunkt der Investitionsmaßnahmen<br />
lag bei der Modernisierung der Werkstätten<br />
sowie der Internatszimmer. Außerdem<br />
wurde die Heizungsanlage saniert.<br />
Das Ausbildungszentrum Bau in der Mannheimer<br />
Gartenstadt ist spezialisiert auf den<br />
Bereich Tiefbau. Vor allem Kanalbauer,<br />
Rohr leitungsbauer und Straßenbauer werden<br />
dort ausgebildet. Insgesamt sind im ABZ<br />
Bau Mann heim derzeit 156 Lehrlinge in der<br />
Ausbildung.<br />
Konrad Schlichter, stellv. Fraktionsvorsitzender CDU Mannheim, Bruno Schwegler, Leiter<br />
ABZ Bau in Mannheim, Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer Verband Bauwirtschaft<br />
Nordbaden, Prof. Dr. Egon Jüttner, MdB und Stadtrat (v.l.)<br />
Außerdem finden im ABZ Bau regelmäßig<br />
technische Fortbildungen und Seminare<br />
statt.