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FLUG REVUE 12/2015

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<strong>12</strong> <strong>2015</strong><br />

Deutschland € 5,30 www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />

EXTRA<br />

Das Luft- und Raumfahrt-Magazin<br />

Raumfahrt<br />

DLR-<strong>FLUG</strong>TEST<br />

Öko-Sprit im<br />

Umweltcheck<br />

KOREAN AIR<br />

Wie gut ist die<br />

Boeing 747-8 I ?<br />

RAF-JUBILÄEN<br />

Staffeln feiern<br />

100 Jahre<br />

PREMIEREN FÜR<br />

A350<br />

Neue Betreiber,<br />

neue Versionen<br />

FRANKFURT EXPANDIERT<br />

Baubeginn für Terminal 3<br />

GLOBALE LEBENSRETTER<br />

Business Jets im Ambulanz-<br />

Einsatz<br />

Österreich € 6,00, Schweiz sfr 10<br />

Benelux € 6,20, Italien € 6,90<br />

Slowakei € 8,40<br />

ZIELDARSTELLUNG<br />

Die neuen Skyhawks in Wittmund


Piloten landen hier.<br />

Spannende Reiseberichte,<br />

ein großer Praxisteil und<br />

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Dezember<br />

Kurs<br />

Der Countdown läuft<br />

Fluggeräte im Heft<br />

Volles Haus bei der ILA 2014: 2016<br />

wird sie nur noch vier Tage dauern.<br />

30 Airbus A350 XWB<br />

22 Boeing 747-8I<br />

8 Boeing KC-46A<br />

38 Bombardier CSeries<br />

CS100/CS300<br />

28 COMAC C919<br />

44 Douglas A-4N Skyhawk<br />

88 Douglas SBD-5 Dauntless<br />

50 Lockheed Martin F-35C<br />

80 Sepecat Jaguar M<br />

Foto: Messe Berlin, U. Thomalla<br />

In gerade einmal einem halben Jahr, am<br />

1. Juni 2016, wird auf dem Messegelände<br />

in Selchow die ILA wieder ihre<br />

Tore öffnen. Die größte Messe für Luft- und<br />

Raumfahrt in Deutschland wird dabei deutlich<br />

verändert auftreten: Sie dauert nun nur noch<br />

vier Tage statt wie bisher sechs. Die ersten beiden<br />

Messetage sind für Fachbesucher reserviert,<br />

am Freitag und Samstag darf auch das allgemeine<br />

Publikum die Ausstellung besuchen.<br />

Als im Rahmen der Diskussionen über die zukünftige<br />

Ausrichtung der ILA – die viel zu spät<br />

erfolgten – auch das Flugprogramm kurzzeitig zur<br />

Disposition gestellt wurde, hat der BDLI als einer<br />

der beiden Veranstalter klar Position bezogen und<br />

festgelegt, dass es eine ILA ohne Flugprogramm<br />

nicht geben wird.<br />

Auch die Anregung, auf dem Gelände ein<br />

Erstaufnahmelager für Flüchtlinge einzurichten,<br />

hat der Messe nicht geholfen. Im Gegensatz zu ihren<br />

europäischen Wettbewerbern in Farnborough<br />

und Paris macht sie keinen Gewinn, sondern produziert<br />

vor allem Kosten. Dies zu ändern ist eine<br />

Mammutaufgabe, für die aber wenig Zeit bleibt.<br />

Wichtige Ausstellungssegmente der ILA wie die<br />

Business Aviation oder die Ausrüstungsindustrie<br />

haben mit der EBACE und der Aircraft Interiors<br />

eigene und sehr erfolgreiche Spezialmessen etabliert.<br />

Die ILA muss Alleinstellungsmerkmale<br />

aufbauen und stärker herausheben. Mit der<br />

Raumfahrt und dem umfangreichen Konferenzprogramm<br />

kann sie auch im internationalen Vergleich<br />

durchaus punkten, aber ob das langfristig<br />

reicht, bleibt noch zu beweisen.<br />

Der Countdown zur ILA 2016 läuft. Wenn<br />

das neue Messekonzept die Aussteller nicht überzeugt,<br />

dann steht zu befürchten, dass es der finale<br />

ILA-Countdown gewesen sein könnte.<br />

Volker K. Thomalla<br />

Chefredakteur<br />

Zahl<br />

des<br />

Monats1175<br />

Emirates-Piloten haben derzeit ein Airbus-A380-Rating. Die Airline<br />

mit Sitz in Dubai hat bisher 67 A380 übernommen und betreibt damit<br />

die weltweit größte Flotte dieses Musters.<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>-Digital<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 3


14<br />

Die 3(F) Squadron gehört zu den traditionsreichsten<br />

Staffeln der Royal Air Force. Ein<br />

Sonderanstrich erinnert an die Gründung 19<strong>12</strong>.<br />

<strong>12</strong>/<strong>2015</strong><br />

INHALT<br />

TAKE-OFF<br />

14 RAF-Staffeln werden 100<br />

Zahlreiche Staffeln der Royal Air Force<br />

feiern ihren 100. Gründungstag<br />

mit attraktiven Sonderanstrichen<br />

38<br />

Fortschritte macht die Erprobung der<br />

CSeries von Bombardier.<br />

ZIVILLUFTFAHRT<br />

22 Korean Air Boeing 747-8I<br />

Neues Flaggschiff im Einsatz nach<br />

Frankfurt<br />

28 COMAC C919<br />

Chinas modernster Zweistrahler nähert<br />

sich dem Roll-out<br />

30 Finnair Airbus A350 XWB<br />

Die Finnen sind der erste europäische<br />

Betreiber des neuen Widebody-Twins<br />

34 Frankfurt baut aus<br />

Drehkreuz plant modulares Wachstum mit<br />

dem neuen Terminal 3 im Süden<br />

38 Bombardier CSeries<br />

Das Zulassungsprogramm der CS100 ist<br />

fast abgeschlossen<br />

BUSINESS AVIATION<br />

40 Ambulanzjets<br />

Geschäftsreisejets als Lebensretter<br />

Das komplette<br />

Heft gibt es auch<br />

als E-Paper.<br />

Mehr Infos:<br />

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MILITÄRLUFTFAHRT<br />

44 Die neuen A-4N in Wittmund<br />

Discovery Air Defence hat die Zieldarstellung<br />

für die Bundeswehr übernommen<br />

80<br />

Auf Flugzeugträgern sollte die Sepecat<br />

Jaguar M eingesetzt werden.<br />

4 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


MILITÄRLUFTFAHRT<br />

49 UAV-Testgelände in Deutschland<br />

Der Flugplatz Mattsies bietet neue Möglichkeiten<br />

für die Drohnen-Entwicklung<br />

50 F-35C auf der „Eisenhower“<br />

Das zweite Versuchsprogramm auf einem<br />

Flugzeugträger wurde abgeschlossen<br />

52 Rüstungsprogramme<br />

Das Verteidigungsministerium kämpft<br />

weiter mit einer langen Liste von Risiken<br />

54 Freundeskreis Luftwaffe<br />

Neues Radarsystem für die Luftüberwachung<br />

60<br />

Den Einfluss von alternativen<br />

Treibstoffen auf die Atmosphäre<br />

erforscht das DLR.<br />

TECHNIK<br />

60 DLR-Flugversuche<br />

Forschung für alternative Treibstoffe<br />

im Duett mit ATRA und Falcon<br />

HISTORIE<br />

80 Sepecat Jaguar M<br />

Die Trägerversion der Jaguar blieb<br />

ein Einzelstück<br />

www.flugrevue.de<br />

UNSERE TITELTHEMEN finden Sie hier<br />

65<br />

Über 60 Katapultstarts schafften die<br />

50 F-35C-Prototypen auf der „Ike“.<br />

60<br />

22<br />

14<br />

44<br />

30<br />

34<br />

40<br />

EXTRA<br />

RAUMFAHRT<br />

66 Mars One<br />

Das private Unternehmen will Freiwillige<br />

den Mars besiedeln lassen – ohne Rückflugticket.<br />

Geht das überhaupt?<br />

72 IRISS – ein Wikinger im All<br />

Mit Andreas Mogensen arbeitete endlich<br />

wieder einmal ein ESA-Astronaut an Bord<br />

der Internationalen Raumstation<br />

76 New Horizons sendet weiter<br />

Obwohl die NASA-Sonde den Pluto lange<br />

passiert hat, hat sie immer noch Überraschungen<br />

im Speicher<br />

78 Raumfahrt-Nachrichten<br />

Bilder und Meldungen aus dem internationalen<br />

Raumfahrtalltag<br />

Fotos: Bombardier, ESA, Peter Foster, Sepecat, US Navy, WTD61;<br />

Titelfotos: AirTeamImages HAMFive, Airbus/Doumenjou, Fraport, Mars One, Stefan Petersen<br />

RUBRIKEN<br />

3 Kurs im Dezember<br />

6 Leserforum<br />

8 News<br />

39 AIRSpot<br />

62 Berufe in der Luftfahrt<br />

Die Beschäftigtenzahl in der deutschen<br />

Aerospace-Industrie ist auf einem<br />

Rekordhoch<br />

63 Jobbörse<br />

64 Briefing: Brake Fan<br />

84 Kalender: Die schönsten Angebote<br />

für Flugzeugfans<br />

87 Service Modelle, Termine, Impressum<br />

88 Nachbrenner<br />

Douglas SBD-5 Dauntless<br />

der Commemorative Air Force<br />

90 Vorschau<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 5


Leserforum<br />

redaktion@flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Ubierstraße 83, 53173 Bonn<br />

Foto: Volker K. Thomalla<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 10/<strong>2015</strong><br />

Leserforum:<br />

Tornado-Lebensdauer<br />

Ich finde es äußerst amüsant, wie Dieter<br />

Schulze mit so wenigen Worten so viel<br />

Spekulatives von sich geben kann. Und die<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> veröffentlicht so etwas auch<br />

noch. Klasse finde ich auch die Überschrift<br />

„Tornado Lebensdauer“.<br />

Und dann endet der Leserbrief mit einem<br />

sehr vagen Statement hinsichtlich des<br />

Eurofighters.<br />

Peter Mühlböck, Erding<br />

•<br />

Schreiben lohnt sich!<br />

Unter allen Leserbrief-Autoren des Monats<br />

haben wir ein Herpa-Modell eines Airbus<br />

A320 der airberlin im Maßstab 1:200 verlost.<br />

Das sehr detaillierte Modell hat einen Wert<br />

von 57,90 Euro und geht an Manfred<br />

Wich-Knoten aus Mülsen.<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> ALLGEMEIN<br />

Gute Anregungen im Heft<br />

Ich bin trotz meiner 94 Jahre noch begeisterter Modellbauer und habe auf der<br />

Grundlage Ihrer Veröffentlichungen das Forschungsflugzeug SOFIA gebaut. Gut, das<br />

Original ist eine Boeing 747SP, aber davon gibt es keinen Modellbausatz, weshalb<br />

ich eben diese Vorlage genommen habe. Wichtig ist für mich, dass ich in Ihrem Heft<br />

immer noch Anregungen für mein Hobby finde.<br />

Erwin Oellers, Linz a. Rhein<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 11/<strong>2015</strong><br />

Die MAKS war ein Erfolg!<br />

Schade, dass sich der von mir sehr geschätzte<br />

Matthias Gründer in seinem Bericht über die<br />

MAKS <strong>2015</strong> politisch instrumentalisieren<br />

lässt. Das von ihm am Anfang kritisierte Beiprogramm,<br />

wie der „Flugzeug-gegen-Rennauto-Wettbewerb“,<br />

gibt es überall in der<br />

Welt, besonders in den USA. In Russland ist<br />

das aber kritikwürdig. Der gesamte Bericht ist<br />

leider etwas tendenziös geschrieben.<br />

Da kann es schon mal passieren, dass dem Experimentalhubschrauber<br />

PSW der Vorgänger<br />

Mi-8 als Basis zugeschrieben wird und dabei<br />

übersieht man, dass die Mi-8 den Heckrotor<br />

rechts hat, während dieser bei der Mi-17 und<br />

Mi-24, so wie beim PSW, auf der linken Seite<br />

montiert ist. Also ist die Mi-24 hier die Basisvariante,<br />

übrigens auch zu erkennen am<br />

Stummelflügel und dem Einziehfahrwerk.<br />

Was dem Autoren auch offensichtlich entgangen<br />

ist (Verweis auf diverse Embargos<br />

und fehlende Aussteller), dass Boeing auf der<br />

MAKS <strong>2015</strong> mit VSMPO-Avisma aus Werchnjaja<br />

Salda die strategische Partnerschaft zur<br />

Lieferung von Titan-Komponenten für das<br />

777X-Programm abgeschlossen hat. Aber<br />

eigentlich ist das nur eine Verlängerung der<br />

Kooperation, denn VSMPO-Avisma liefert<br />

bereits seit Jahren Titanstrukturelemente für<br />

die 787. Embargos spielen dabei offensichtlich<br />

keine Rolle, denn gefertigt wird auf von<br />

den USA gelieferten Maschinen, während<br />

Deutschland tapfer Embargo spielt.<br />

Dipl.-Ing. Bernd Rehn, Malschwitz<br />

•<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 11/<strong>2015</strong><br />

Russland trotzt den Sanktionen<br />

Es fehlt nur noch, dass der Verfasser um<br />

Beifall bittet für die widersinnige Form der<br />

Wirtschaftssanktionen. Über die Funktionsfähigkeit<br />

der russischen Technik hat die Weltraumfahrt<br />

und Flugtechnik dieses Landes<br />

wohl klaren Beweis geführt und führt diesen<br />

auch weiterhin. Wenn man feststellen muss,<br />

dass die USA zur Zeit nicht einmal Menschen<br />

von und zur ISS bringen können, erübrigt sich<br />

jedes Gespräch über Sanktionen gegenüber<br />

Russland. Dass US-Astronauten mit Sojus-<br />

Raumschiffen fliegen müssen, um in den<br />

Weltraum zu gelangen, ist wohl mehr als Beweis<br />

für die Komplexität russischer Technik.<br />

Die Darstellung, wie der Verfasser Russland<br />

als Wirtschaftsmacht hinstellt, regt nicht zum<br />

Nachdenken an, sondern lässt jegliche Objektivität<br />

auf der Strecke. Der Verfasser kommt<br />

erst im letzten Abschnitt seines Berichts über<br />

Russlands Luftfahrttechnik teilweise auf den<br />

Boden der Realität zurück.<br />

Dipl.-Ing. Manfred Wich-Knoten, Mülsen<br />

•<br />

WWW.<strong>FLUG</strong><strong>REVUE</strong>.DE<br />

Ein MALE für Europa<br />

Das wird wieder genauso ein Blödsinn wie<br />

der Airbus A400M. Hauptsache Geld versenken.<br />

Eine Mischung aus Reaper und einer<br />

Marineversion des Global Hawk mit eigener<br />

Sensorausstattung wäre sicherlich günstiger<br />

zu haben.<br />

Oliver Böcker, via Facebook<br />

Foto: Erwin Oellers<br />

Meinung<br />

gefragt<br />

Gerne veröffentlichen wir Ihre Meinung. Schicken Sie uns Ihren Leserbrief (für Rückfragen bitte unbedingt mit<br />

Adresse und Telefonnummer) an: E-Mail: redaktion@flugrevue.de, Fax: +49 228 9565-247<br />

Die in Leserbriefen geäußerte Meinung muss nicht mit der der Redaktion übereinstimmen. Wir behalten uns die Kürzung von Leserbriefen aus redaktionellen Gründen vor.<br />

6 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


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News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Foto: Boeing<br />

NEUER TANKER FÜR DIE USAF<br />

Boeing KC-46A startet zum Erstflug<br />

Der neue Boeing-Tanker KC-46A hat am 25. September<br />

mit mehrmonatiger Verzögerung in Everett seinen<br />

ersten Flug absolviert. Der voll ausgerüstete<br />

Prototyp folgt auf eine bisher für Tests verwendete 767-2C.<br />

Nach dem Start vom Paine Field war die Maschine etwa vier<br />

Stunden in der Luft. „Der heutige Flug zeigt, … dass wir auf<br />

einem guten Weg sind, die für den Milestone C vorgeschriebenen<br />

Tests noch in diesem Jahr zu beginnen“, sagte Tim<br />

Peters, KC-46 Tanker Vice President und Programm-Manager.<br />

Die ersten Versuche mit ausgefahrenem Tankausleger<br />

und ausgerollten Tankschläuchen (Flügelbehälter und<br />

Rumfpheck) wurden am 8. und 9. Oktober absolviert. Vor<br />

Ende des Jahres soll die KC-46 beginnen, Luftbetankungsflüge<br />

mit einer Reihe von Flugzeugen der US Air Force<br />

durchzuführen. Boeing baut vier Testflugzeuge. Das Tankerprogramm<br />

sieht den Bau von 179 KC-46 vor.<br />

Rumpf für V-280 fertiggestellt<br />

Die Rumpfstruktur für das Kipprotormodell Bell V-280 Valor wurde am 22. September<br />

von Spirit AeroSystems in Wichita präsentiert. Das auf die Fertigung von Großbauteilen<br />

spezialisierte Unternehmen benötigte für Konstruktion und Bau nach eigenen Angaben<br />

nur 22 Monate. Die Zelle wird nun nach Amarillo gebracht, wo die Endmontage der<br />

V-280 stattfindet. Der Erstflug wird für den Sommer 2017 angestrebt. Bell und sein Industrieteam<br />

entwickeln die V-280 im Rahmen des von der US Army initiierten Programms<br />

Joint Multi-Role Technology Demonstrator (JMR-TD).<br />

Foto: Spirit AeroSystems<br />

Foto: Airbus<br />

Große Airline-Fusion in China?<br />

Offiziell bisher nicht bestätigte Berichte, China wolle seine größten Passagierairlines China<br />

Southern, China Eastern und Air China zur dann größten Fluggesellschaft der Welt fusionieren,<br />

führten bereits zu Sprüngen des Aktienkursus der Airline an der Börse in Hongkong. Noch bis<br />

1988 hatte China seine zivile Luftfahrt unter dem einheitlichen Dach der Behörde CAAC geführt<br />

und die stark wachsende Branche dann nach Regionen auf separate Airlines mit Schwerpunkten<br />

in Peking (Air China), Schanghai (China Eastern) und Guangzhou (China Southern) aufgeteilt.<br />

8 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Foto: AFRL<br />

Lockheed Martin testet Laser<br />

Ein System zur exakten Kontrolle des Laserstrahls hat Lockheed<br />

Martin in den letzten Monaten im Flug erprobt. Als Testträger<br />

diente ein Geschäftsreisejet vom Typ Falcon 10. Ziel der Versuche<br />

war es, den Strahl so zu steuern, dass die Turbulenzen in der Luft<br />

berücksichtigt und ausgeglichen werden, um die Streuung zu minimieren<br />

und die Energie konzentriert ins Ziel zu bringen. Dies wurde<br />

mit einem verformbaren Spiegel bewerkstelligt. Laut Angaben<br />

des Herstellers ist mit der Aero-adaptive Beam Control (ABC) eine<br />

Rundum-Abdeckung möglich, was für den Einsatz in Kampfjets und<br />

Hubschraubern notwendig ist. Auch wurde bei den fast 60 Flügen<br />

nachgewiesen, dass Eigengeschwindigkeiten bis rund 900 km/h beherrschbar<br />

sind. Das ABC-Programm wurde im Auftrag der DARPA<br />

und des Air Force Research Laboratory durchgeführt.<br />

250. NH90 ausgeliefert<br />

NH Industries hat am 13. Oktober den 250. NH90 übergeben. Der<br />

taktische Transporthubschrauber ging an die italienischen Heeresflieger.<br />

Die Auslieferungszeremonie fand während der jährlichen<br />

NH90-Nutzerkonferenz statt, die diesmal auf der Heeresbasis Viterbo<br />

durchgeführt wurde. Die italienischen Streitkräfte haben bisher 30<br />

NH90 TTH und 17 Maschinen der Marineversion NFH erhalten. Laut<br />

NH Industries haben die bisher an ein Dutzend Länder gelieferten<br />

NH90 insgesamt 95 000 Flugstunden absolviert. Die französische<br />

Marine erhielt unterdessen ihren ersten „Caiman Marine“ mit einem<br />

voll tauglichen Radar (Foto unten). Der 15. NH90 NFH der Franzosen<br />

wurde bei Airbus Helicopters in Marignane in Empfang genommen.<br />

Foto: Airbus – Raz<br />

„Für das wissenschaftliche Renommee Deutschlands<br />

sind die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des<br />

DLR entscheidend.“<br />

Brigitte Zypries, Koordinatorin für<br />

Luft- und Raumfahrt der Bundesregierung<br />

CityJet setzt auf Suchoi Superjet 100<br />

Als erste westeuropäische Airline wird CityJet den russischen Regionaljet Suchoi Superjet<br />

100 betreiben. Die irische Regionalfluggesellschaft hat sich zur Einflottung von 15 geleasten<br />

Exemplaren entschieden. Mit dem 98-sitzigen Regionaljet aus Russland will CityJet die Flotte<br />

der Avro RJ85 ersetzen. Die nötige Zulassung für den Einsatz ab London-City soll der Suchoi<br />

Superjet 100 Ende 2016 erhalten. CityJet will den ersten SSJ 100 bereits im ersten Quartal<br />

2016 übernehmen und wird damit der erste Betreiber des Superjets in Westeuropa sein, da<br />

VLM Airlines aus Belgien die Übernahme ihrer Jets verschoben hatte. Im kommenden Jahr<br />

sollen vier Exemplare an die Fluggesellschaft ausgeliefert werden und zunächst im Charter-<br />

Bereich eingesetzt werden. Der Rest folgt 2017 für den Betrieb ab London-City.<br />

Foto: Super Jet International<br />

Lufthansa bündelt<br />

den Zubringerverkehr<br />

Lufthansa Express ist die neue Marke,<br />

unter der die Fluggesellschaft künftig<br />

ihre Zubringerdienste zu den Drehkreuzen<br />

Frankfurt und München vermarktet.<br />

Aus AIRail wird „Lufthansa Express Rail“,<br />

aus dem Lufthansa Airport Bus wird der<br />

„Lufthansa Express Bus“, und aus dem<br />

Airport Shuttle Service wird der „Lufthansa<br />

Express Shuttle“. Ebenfalls Platz<br />

unter dem neuen Dach finden „Rail &<br />

Fly in Kooperation mit Lufthansa Express“<br />

und „Lufthansa Express Chauffeur“.<br />

Auch ein „Lufthansa Express Carsharing“<br />

ist geplant. Höhepunkt im Angebot sind<br />

Hubschrauberflüge zum Drehkreuz<br />

München mit dem „Lufthansa Express<br />

Helikopter“, die vom Partner HTM Helicopter<br />

Travel Munich durchgeführt werden.<br />

Im Netz<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 9


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

INTERKONT-DREHKREUZ HANNOVER?<br />

TUIfly verhandelt über neue Iran-Flüge<br />

Die zur TUI Group gehörende Fluggesellschaft TUIfly<br />

verhandelt mit dem Iran über mögliche neue Linienverbindungen<br />

nach Hannover. Einen entsprechenden<br />

Vorschlag unterbreitete das Unternehmen dem iranischen<br />

Verkehrsministerium bei einem Besuch von Niedersachsens<br />

Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) in Teheran<br />

Anfang Oktober. Die gemeinsam mit dem Flughafen Hannover<br />

entwickelten Überlegungen sehen vor, Flugzeuge von<br />

TUIfly an den Iran im sogenannten Wet Lease zu vermieten,<br />

um damit neue Direktflüge zwischen dem Iran und Deutschland<br />

zu ermöglichen. Strategisch könnten die Flüge später<br />

sogar noch über den Atlantik nach Nordamerika verlängert<br />

werden, falls angesichts des politischen Tauwetters derzeit<br />

bestehende US-Sanktionen gegen den Iran fallen sollten.<br />

Laut TUIfly seien aber noch keine Abschlüsse erzielt worden,<br />

und ein Ende der Gespräche sei noch nicht absehbar.<br />

Foto: Boeing<br />

Foto: RAF / Devine (Crown Copyright)<br />

RAF stellt SAR-Dienst ein<br />

Die Royal Air Force hat nach über 74 Jahren ihren letzten Suchund<br />

Rettungseinsatz rund um die Britischen Inseln geflogen.<br />

Der SAR-Dienst wird nun komplett von Bristow Helicopters gewährleistet.<br />

Den letzten Einsatz flog eine Crew des A-Flights der<br />

22 Squadron mit ihrer Westland Sea King HAR3A am 4. Oktober<br />

von den Royal Marine Barracks Chivenor (North Devon) aus. Ein<br />

bewusstloser Mann wurde um vier Uhr morgens vom Ilfracombe<br />

Beach zum Swansea Morriston Hospital geflogen. Die RAF hatte<br />

den Such- und Rettungsdienst 1941 aufgenommen.<br />

30 B-52H ohne Atomwaffen<br />

Als Folge des neuen START-Abrüstungsabkommens mit Russland<br />

hat die US Air Force damit begonnen, 30 ihrer Boeing B-52H-Bomber<br />

für ausschließlich konventionelle Einsätze umzurüsten. Das Programm<br />

soll bis Anfang 2017 abgeschlossen sein. Als erster der Stratofortress-<br />

Bomber wurde die Maschine mit der Kennung 61-1021 beim 307th<br />

Bomb Wing des Air Force Reserve Command auf der Barksdale AFB in<br />

Louisiana denuklearisiert. Über die noch aktiven B-52H hinaus wird<br />

die Air Force auch zwölf Stratofortress umbauen, die bereits auf der<br />

Davis-Monthan AFB in Arizona eingelagert sind. Nach Abschluss der<br />

Maßnahme verbleiben den US-Luftstreitkräften dann 20 Northrop<br />

Grum man B-2A und 48 Boeing B-52H als strategische Atomwaffenträger.<br />

Dazu kommen maximal 758 land- oder U-Boot-gestützte Interkontinentalraketen<br />

wie die Minuteman III.<br />

10 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong>


Boeing<br />

steigt ein<br />

Das deutsche Unternehmen<br />

Peters Software<br />

ist von Boeing gekauft<br />

worden. Die Kölner Firma<br />

ist auf interaktive Trainings -<br />

software für Piloten spezialisiert,<br />

die nach EASA-<br />

Vorgaben aufgebaut ist. Auch 20 Mitarbeiter wechseln zu Boeing.<br />

Der US-Konzern rechnet weltweit mit einem stark steigenden Ausbildungsbedarf<br />

für neue Piloten und Techniker.<br />

T-2C Buckeye außer Dienst<br />

Die letzte noch flugfähige Rockwell T-2C Buckeye der US Navy<br />

wurde am 25. September in Patuxent River außer Dienst gestellt.<br />

Der Trainer war damit 56 Jahre im Einsatz. Obwohl die T-2C bereits<br />

2008 mit einer „Sundown“-Zeremonie offiziell aus dem Dienst verabschiedet<br />

wurde, verwendete die VX-20 drei Maschinen weiterhin als<br />

Begleitflugzeuge bei Tests der E-2D Hawkeye, P-8A Poseidon und<br />

MQ-4C Triton. Dafür werden künftig C-38 genutzt. Die T-2C mit den<br />

Kennungen 320, 518 und 713 flogen in Patuxent River seit September<br />

2008 fast 2000 Einsätze bei 2670 Flugstunden.<br />

AS332 L1 modernisiert<br />

Die Bundespolizei lässt ihre 18 Airbus Helicopters AS332 L1<br />

bei Heli-One in Stavanger mit moderner Elektronik von Universal<br />

Avionics und anderen Lieferanten ausrüsten. Die Maßnahmen<br />

sollen die Hubschrauber schnell für eine Vielzahl<br />

von zukünftigen Polizei- und EU-Missionen fit machen. Eingebaut<br />

werden unter anderem zwei EFI-890H Displays und das<br />

Dual-UNS 1FW Flight Management Systems (FMS).<br />

Foto: USAF Foto: Navair<br />

Foto: Boeing


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Foto: Lockheed Martin<br />

LOCKHEED MARTIN<br />

Erste norwegische F-35A fliegt<br />

Am 7. Oktober ist die erste F-35A für die Königlich<br />

Norwegischen Luftstreitkräfte in Fort Worth zum<br />

Erstflug gestartet. Im Cockpit der Maschine mit der<br />

Kennung AM-2 saß Bill Gigliotti, einer von Lockheed Martins<br />

F-35-Testpiloten. Nach den Überprüfungsflügen in Texas<br />

wird die F-35A vor Jahresende zur Luke AFB überführt,<br />

wo sie zur Pilotenausbildung verwendet wird. Neben der<br />

AM-2 ist auch die AM-1 in Fort Worth fertig. Sie wurde bei<br />

der Roll-out-Feier am 21. September verwendet. Insgesamt<br />

will Norwegen 52 Flugzeuge beschafffen. Unterdessen hat<br />

der Fighter mit einem weiteren Problem zu kämpfen. Neue<br />

Tests haben gezeigt, dass sich Piloten, die weniger als 61<br />

Kilogramm schwer sind, beim Ausschuss mit dem Martin-<br />

Baker-Schleudersitz einen Genickbruch zuziehen. Dies<br />

scheint mit der Schwerpunktlage und eventuell mit dem<br />

neuen, schwereren Gen-III-Helm zusammenzuhängen.<br />

Hoher Preisdruck<br />

für Zulieferer<br />

Die deutsche Luftfahrtindustrie sieht sich<br />

laut der „Aviation-Studie <strong>2015</strong>“ unter einem<br />

immensen Preisdruck. Hinzu kommt für die<br />

Unternehmen der Zwang, die Entwicklungskosten<br />

im Flugzeugbau vorzufinanzieren.<br />

Besonders vom Preisdruck betroffen zeigten<br />

sich die Systemlieferanten: 92 Prozent aller<br />

Unternehmen klagen über immense Belastungen<br />

infolge des harten Preiskampfes.<br />

„Diese sogenannten Tier-1-Unternehmen stecken<br />

quasi in der Preiszange, denn es gelingt<br />

ihnen kaum, die Belastungen wiederum an<br />

ihre Lieferanten weiterzugeben“, so die<br />

Unternehmensberatung Staufen. „Die Unternehmen<br />

sind zudem gezwungen, Angebote<br />

zu Festpreisen abzugeben.“<br />

Transaero stellt den Betrieb ein<br />

Russlands zweitgrößte Airline, Transaero, musste Ende Oktober ihren Flugbetrieb einstellen.<br />

Das russische Verkehrsministerium hatte überraschend die Betriebserlaubnis der privaten<br />

Fluggesellschaft wegen hoher Schulden nach Turbulenzen des Rubel-Kurses und russischen<br />

Marktverwerfungen widerrufen. Pläne einer Rettung durch die russische S7 Airlines scheiterten<br />

in letzter Minute. Transaero verlegte einen großen Teil ihrer überwiegend im Westen geleasten<br />

Flotte vor der Betriebseinstellung nach Teruel, Spanien. Mit dem Betriebsende sind<br />

auch die von Transaero bestellten vier Boeing 747-8I und vier Airbus A380-800 ohne Abnehmer.<br />

Aeroflot übernahm einen großen Teil der ausstehenden Passagierbeförderungen.<br />

Foto: Transaero<br />

<strong>12</strong> <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Foto: TRJet<br />

TRJ328-Regionaljet<br />

macht Fortschritte<br />

Einen wichtigen Schritt zur Neuaufnahme<br />

der Produktion der Dornier 328 hat das<br />

türkische Unternehmen TRJet mit einer Absichtserklärung<br />

zur Lieferung von PW306B-<br />

Triebwerken gemacht. Die Vereinbarung<br />

mit Pratt & Whitney Canada wurde über<br />

die deutsche Sierra-Nevada-Tochter 328<br />

Support Services als Inhaberin der Musterzulassung<br />

der 328 geschlossen. Im kommenden<br />

Jahr wollen die Kanadier die Fertigung<br />

wieder aufnehmen. Der erste TRJ328<br />

soll dann 2019 zu seinem Jungfernflug<br />

starten.<br />

L-159 für Draken<br />

Draken International will 21 gebrauchte<br />

Aero Vodochody L-159 aus Tschechien für<br />

die Zieldarstellung nutzen. Nach langwierigen<br />

Bemühungen hat das Verteidigungsministerium<br />

in Prag nun die erste überzählige<br />

L-159 übergeben. Vom ersten Interesse<br />

bis zur jetzigen Lieferung dauerte es fast<br />

drei Jahre. Nun sollen bis Jahresende acht<br />

der als leichte Kampfjets genutzten, einsitzigen<br />

Maschinen in die USA gebracht werden.<br />

Draken International wird die L-159<br />

zunächst von der Nellis AFB in Nevada aus<br />

fliegen. Dort werden sie für die Zieldarstellung<br />

und beim Luftkampftraining eingesetzt.<br />

Inzwischen haben sich die Tschechen<br />

auch mit dem Irak über die Lieferung von<br />

15 L-159 geeinigt.<br />

Foto: Aero Vodochody<br />

Flughäfen wachsen<br />

mit geteilter Bilanz<br />

Der deutsche Flughafenverband ADV<br />

hat Ende Oktober die Verkehrszahlen der<br />

ersten drei Quartale <strong>2015</strong> auf den deutschen<br />

Verkehrsflughäfen gemeldet. Demzufolge<br />

wuchs der deutsche Luftverkehr<br />

weiter stabil mit durchschnittlich 4,3 Prozent<br />

auf 165,1 Millionen an- und abfliegende<br />

Passagiere. Am stärksten legte dabei<br />

der Interkontinentalverkehr zu, gefolgt<br />

vom Europaverkehr und den innerdeutschen<br />

Flügen.<br />

Die Zahl der Flugbewegungen legte um<br />

0,9 Prozent auf 1,7 Millionen zu. Allerdings<br />

konnte mehr als die Hälfte der internationalen<br />

Verkehrsflughäfen in Deutschland<br />

dennoch keine Gewinne erzielen. Die<br />

Luftfracht musste gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

nach starken Schwankungen<br />

sogar einen Rückgang um 0,3 Prozent<br />

auf 3,3 Millionen Tonnen Fracht verzeichnen.<br />

Airbus testet<br />

Spezialstahl „CRES“<br />

Flugzeugfahrwerke könnten künftig<br />

aus einer neuen Stahllegierung gebaut<br />

werden. Airbus testet den gemeinsam<br />

mit Messier Bugatti Dowty, Carpenter<br />

Technology und der Universität Sheffield<br />

entwickelten „CRES“-Spezialstahl<br />

bereits für A320-Fahrwerke (Foto). Die<br />

korrosionsbeständige Legierung ist<br />

bruchstabil und widersteht Haarrissen.<br />

Ihr Preis liegt bei der Hälfte dessen für<br />

Titan, das sich durch die jüngsten Russland-Sanktionen<br />

stark verteuert hat.<br />

Eva Air will zwei Dutzend 787-10 bestellen<br />

Nach einem Tauziehen zwischen Airbus A350 und Boeing 787 hat sich die<br />

Fluggesellschaft Eva Air aus Taiwan für den Kauf der doppelt gestreckten Dreamliner-<br />

Version entschieden. Mitte Oktober kündigte die Airline die Bestellung von 24 Flugzeugen<br />

an. Damit endet für Boeing eine Durststrecke bei Verkäufen der größten<br />

Dreamliner-Version für 330 Passagiere. Boeing kitzelt die Fertigung aller 787-Versionen<br />

ab 2016 auf zwölf Flugzeuge pro Monat hoch. Die erste 787-10 wird 2018 gebaut.<br />

Foto: Boeing<br />

Foto: Airbus<br />

Indien: Großauftrag für AH-64E und CH-47F<br />

Indien kauft bei Boeing für rund drei Milliarden Dollar (2,66 Mrd. Euro) 22 Kampfhubschrauber<br />

des Typs AH-64E Apache und 15 CH-47F Chinook. Die Lieferungen sollen in drei<br />

Jahren beginnen. Die Verträge laufen teils direkt über Boeing, teils über das FMS-Programm<br />

des Pentagon. Seit der Grundsatzeinigung hatte es über zwei Jahre gedauert, bis letzte Fragen<br />

insbesondere bezüglich der Gegengeschäfte geklärt waren. Nach dem Kauf von C-130J,<br />

C-17A und P-8I setzt Indien nun auch bei den Hubschraubern verstärkt auf die USA. Man bevorzugte<br />

den Apache gegenüber der Mil Mi-28N und die CH-47F gegenüber der Mil Mi-26.<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 13


Take-Off<br />

RAF-Staffeln feiern 100. Geburtstag<br />

100 JAHRE<br />

14 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong>


Von PETER FOSTER/KS<br />

Fotos: PETER FOSTER,<br />

RAF/CROWN COPYRIGHT<br />

UND KEIN<br />

BISSCHEN<br />

Zahlreiche Traditionsstaffeln der Royal<br />

Air Force feiern jetzt den 100. Jahrestag<br />

ihrer Aufstellung. Eine Sonderbemalung<br />

darf dabei nicht fehlen.<br />

LEISE<br />

www.flugrevue.de


Take-Off<br />

RAF-Staffeln feiern 100. Geburtstag<br />

BUNTE<br />

LEITWERKE<br />

Die No 8 Squadron fliegt<br />

heute Boeing E-3D. Sie war<br />

lange Jahre in Nahost aktiv.<br />

Larkhill war der<br />

Aufstellungsort<br />

der ersten<br />

Staffeln des Royal<br />

Flying Corps,<br />

inklusive der 3(F)<br />

Squadron.<br />

Die IX(B) Squadron<br />

begann 1914<br />

als Aufklärungsstaffel.<br />

Seit 1982<br />

fliegt sie den<br />

Tornado.<br />

Fotos: Peter Foster (5), Crown Copyright/K. Clarke, Schwarz (1)<br />

16 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong>


Mit fünf Sentinel<br />

(Global Express mit<br />

ASTOR-Radar) ist die<br />

V(AC) Squadron seit<br />

2006 eine wichtige<br />

Aufklärungsstaffel.<br />

Ein Hurricane-<br />

Tarnanstrich<br />

<br />

ziert den<br />

Typhoon FGR4<br />

der No 6 Squadron<br />

aus Leuchars.<br />

Die Canards der<br />

Eurofighter werden<br />

<br />

öfters in die Sonderbemalung<br />

einbezogen<br />

(No 6 Sqn).<br />

Statt des Tornados<br />

fliegt die No II(AC)<br />

Squadron seit Anfang<br />

<strong>2015</strong> in Lossiemouth<br />

als fünfte Staffel den<br />

Eurofighter.<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 17


Take-Off<br />

RAF-Staffeln feiern 100. Geburtstag<br />

STAFFELN MIT<br />

TRADITION<br />

Nach Lightnings und Tornado<br />

F3 fliegt die No XI Squadron<br />

nun Typhoons.<br />

50 Jahre in<br />

Deutschland<br />

gehören zur<br />

Geschichte der<br />

No IV Squadron,<br />

die nun<br />

Hawks fliegt.<br />

Erstmals seit<br />

Langem fliegt<br />

wieder eine<br />

Chinook mit<br />

Sonderanstrich<br />

(No 18 Squadron).<br />

Fotos: Peter Foster (5), Darren Wilson (1), Crown Copyright<br />

18 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong>


Die No 17 Squadron<br />

erhielt als erste Staffel<br />

den Eurofighter und ist<br />

heute für die Erprobung<br />

der F-35B Lightning<br />

zuständig.<br />

Bereits zum 99.<br />

Gründungstag gab es<br />

<br />

einen Sonderanstrich<br />

der No <strong>12</strong> Squadron,<br />

kurz vor der Auflösung<br />

des Verbands.<br />

Nach der Wiederaufstellung<br />

<strong>2015</strong> hat die<br />

<br />

No <strong>12</strong> Squadron<br />

einen Tornado mit<br />

dem Fuchskopf<br />

lackiert.<br />

Das Hirschkuh-Symbol<br />

der No XV(R)<br />

Squadron stammt aus<br />

der Zeit, als man die<br />

Hawker Hind flog.<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 19


Take-Off<br />

RAF-Staffeln feiern 100. Geburtstag<br />

HISTORIE AUF DEM<br />

Gunbus, Mosquito<br />

und Lightning<br />

zieren das Heck des<br />

Typhoon der No 29<br />

Squadron.<br />

LEITWERK<br />

Fotos: Peter Foster (3), Crown Copyright<br />

Die Briten sind bekannt<br />

dafür, ihre Traditionen<br />

zu pflegen,<br />

und die Royal Air Force macht da keine<br />

Ausnahme. Zwar kann die RAF ihr Jubiläum<br />

zum 100-jährigen Bestehen als eigenständige<br />

Teilstreitkraft erst am 1. April<br />

2018 feiern, doch die Geschichte einer<br />

ganzen Reihe der heute noch aktiven<br />

Staffeln reicht zurück bis zum Beginn des<br />

Ersten Weltkriegs und sogar in die Zeit<br />

davor. Die Einheiten waren damals Teil<br />

des Heeres (Royal Flying Corps) oder der<br />

Marine (Royal Naval Air Service).<br />

Derzeit sind rund ein Dutzend Flugzeuge<br />

mit einem Sonderanstrich unterwegs,<br />

der auf die Verdienste der Verbände<br />

während ihrer langen Dienstzeit hinweist.<br />

Dabei ist zu bedenken, dass keine<br />

Staffel seit ihrer Aufstellung durchgehend<br />

100 Jahre aktiv war. Am nächsten<br />

kam diesem Zeitraum die No 6 Squadron,<br />

doch sie musste wegen drastischer<br />

Sparmaßnahmen im Mai 2007 ihre Sepecat<br />

Jaguar vorzeitig abgeben, bevor sie<br />

dann ab September 2010 mit Eurofighter<br />

Typhoon wieder aufgestellt wurde. Die<br />

Jubiläumsbemalungen beschränken sich<br />

oft auf das Seitenleitwerk, was die Sache<br />

leichter bezahlbar und praktischer<br />

macht. Gelder aus dem Verteidigungshaushalt<br />

gibt es für die Anstriche nämlich<br />

nicht, obwohl die Entwürfe natürlich<br />

von den zuständigen militärischen<br />

Stellen genehmigt werden müssen. Die<br />

Lackierung selbst besorgen zivile Dienstleister<br />

wie SERCO und Babcock. Für das<br />

Design sorgen meist Staffelangehörige,<br />

die dafür auch in der Geschichte des Verbandes<br />

recherchieren. Die No 208( R)<br />

Squadron entschied sich zum Beispiel<br />

für ein Heck in der schmutzig-grünen<br />

Farbe, die einst die Bristol F2B getragen<br />

hat. Als Vorlage diente das bei der Shuttleworth<br />

Collection immer noch in flugfähigem<br />

Zustand erhaltene Exemplar,<br />

das 1922 während der Chanak-Krise in<br />

der Türkei sogar bei der 208 Squadron<br />

geflogen war!<br />

Auch das Sonderanstrich-Team der<br />

18(B) Squadron stellte erstaunt fest,<br />

dass die Chinook mit der Kennung<br />

ZA7<strong>12</strong>, die nun den 100-Jahre-Anstrich<br />

trägt, eine der wenigen Maschinen war,<br />

die während des Golfkriegs 1990/91 ein<br />

Wüstentarnschema erhalten hatte. Wie<br />

sich herausstellte, gab es schon seit über<br />

20 Jahre keine Chinook mit einem umfangreichen<br />

Sonderanstrich mehr – die<br />

Verbände waren mit den Einsätzen wie<br />

in Afghanistan einfach zu beschäftigt.<br />

99 UND 100 JAHRE ALS<br />

ANLASS ZUM FEIERN<br />

Die Jetstaffeln achten offenbar mehr darauf,<br />

zu speziellen Anlässen einem Flugzeug<br />

einen Farbtupfer zu verpassen. So<br />

wurde der Angriff auf die Ruhrtal-Dämme<br />

von der No 617 Squadron ebenso gefeiert<br />

wie 100 000 Flugstunden und 40<br />

Jahre mit dem Tornado oder 25 Jahre mit<br />

der GR4-Version des Schwenkflüglers.<br />

Besonders fleißig war zuletzt die No<br />

<strong>12</strong>(B) Squadron. Da die Auflösung zum<br />

31. März 2014 anstand, erhielt ein Tornado<br />

GR4 zum 99-jährigen Bestehen<br />

noch ein schwarz-weiß-grünes Leitwerk<br />

(1915 – 2014). Wegen der Einsätze über<br />

20 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong><br />

www.flugrevue.de


Nur die Abbildungen<br />

der wichtigsten<br />

Flugzeuge der No 41<br />

Squadron passten auf<br />

das Seitenruder des<br />

Typhoon.<br />

Seit ihrer Aufstellung<br />

war die No 31<br />

<br />

Squadron lange in<br />

Indien stationiert.<br />

dem Irak und Syrien wurde die Staffel<br />

aber überraschend am 1. Oktober 2014<br />

wieder aufgestellt. Entsprechend verkündet<br />

nun ein anderer Tornado die Botschaft<br />

der Füchse: „100 Years Leading<br />

the Field“.<br />

Diese Maschine mit der Kennung<br />

ZA405 war mit dabei, als die Tornado-<br />

Verbände in Marham und Lossiemouth<br />

eine historische Formation organisierten.<br />

Im Rahmen eines Übungsflugs trafen<br />

sich die Jets der Staffeln IX(B),<br />

<strong>12</strong>(B), XV und 31. „Es war schon erstaunlich,<br />

vier Staffeln zusammenzuhaben,<br />

die das gleiche Muster fliegen und<br />

innerhalb von zwölf Monaten ihren 100.<br />

Geburtstag feiern. Diese Gelegenheit<br />

wird sicher nicht wieder kommen. ...<br />

Die Flugzeuge haben sich über die Jahre<br />

sehr verändert, aber der Ethos und das<br />

Teamwork, das die Staffeln zusammenschweißt,<br />

sind heute noch von der gleichen<br />

Bedeutung wie für die Staffelangehörigen<br />

vor 100 Jahren“, ist Group Captain<br />

Rich Davies, Station Commander in<br />

Marham, überzeugt.<br />

FR<br />

Royl Air Force: Die Jubiläumsstaffeln<br />

Staffel Basis Aufgestellt Flugzeug<br />

No II(AC) Squadron<br />

No 3(F) Squadron<br />

No IV(R) Squadron<br />

No 5(AC) Squadron<br />

No 6 Squadron<br />

No 8 Squadron<br />

No IX(B) Squadron<br />

No XI Squadron<br />

No <strong>12</strong>(B) Squadron<br />

No XV(R) Squadron<br />

No 17 Squadron<br />

No 18(B) Squadron<br />

No 29(R) Squadron<br />

No 31 Squadron<br />

No 41(R) Squadron<br />

No 208(R) Squadron<br />

RAF Marham<br />

(jetzt Lossiemouth)<br />

RAF Coningsby<br />

RAF Valley<br />

RAF Waddington<br />

RAF Lossiemouth<br />

RAF Waddington<br />

RAF Marham<br />

RAF Coningsby<br />

RAF Marham<br />

RAF Lossiemouth<br />

RAF Coningsby<br />

(jetzt Edwards AFB)<br />

RAF Odiham<br />

RAF Coningsby<br />

RAF Marham<br />

RAF Coningsby<br />

RAF Valley<br />

13.5.19<strong>12</strong>,<br />

Farnborough<br />

13.5.19<strong>12</strong>,<br />

Larkhill<br />

19.9.19<strong>12</strong>,<br />

Farnborough<br />

26.7.1913,<br />

Farnborough<br />

31.1.1914,<br />

Farnborough<br />

1.1.1915,<br />

Brooklands<br />

8.<strong>12</strong>.1914,<br />

St. Omer<br />

14.2.1915,<br />

Netheravon<br />

14.2.1915,<br />

Netheravon<br />

1.3.1915,<br />

Farnborough<br />

1.2.1915,<br />

Gosport<br />

1.5.1915,<br />

Northolt<br />

7.11.1915,<br />

Gosport<br />

11.10.1915,<br />

Farnborough<br />

14.7.1916,<br />

Gosport<br />

25.10.1916<br />

als No. 8 (Naval)<br />

Sqn, Dünkirchen<br />

Die No 208 Squadron<br />

wurde ursprünglich<br />

von der Royal Navy<br />

aufgestellt.<br />

Tornado GR4 (heute<br />

Typhoon FGR4)<br />

Typhoon FGR4<br />

Hawk T2<br />

Sentinel R1<br />

Typhoon FGR4<br />

Sentry AEW1<br />

Tornado GR4<br />

Typhoon FGR4<br />

Tornado GR4<br />

Tornado GR4<br />

Typhoon FGR4<br />

(heute F-35B)<br />

Chinook HC2A<br />

Typhoon FGR2<br />

Kennung<br />

Sonderanstrich<br />

ZA398<br />

ZJ936<br />

ZK018 und ZK020<br />

ZJ692<br />

ZK342<br />

ZH106<br />

ZA456<br />

ZJ925<br />

ZA405<br />

ZA461<br />

ZJ947<br />

ZA7<strong>12</strong><br />

ZK353<br />

Tornado GR4 ZA458<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 21<br />

Typhoon FGR4,<br />

Tornado GR4<br />

ZK315<br />

Hawk T1<br />

XX350<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 21


Zivilluftfahrt<br />

Neuer Jumbo bei Korean Air<br />

Neuer Jumbo<br />

als zweites<br />

Flaggschiff<br />

Korean Air gehört wie Lufthansa und Air China zu den wenigen Betreibern<br />

der neuesten Jumbo-Passagierversion Boeing 747-8 Intercontinental. Diese<br />

wird zur Premiere im Liniendienst nach Frankfurt/Main eingesetzt.<br />

22 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> XMONAT DEZEMBER <strong>2015</strong> <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Von SEBASTIAN STEINKE<br />

Wenn das kein Luxus ist:<br />

Für nur sechs First-Class-<br />

Passagiere ist der gesamte<br />

Bugraum in der Boeing 747-8I von Korean<br />

Air ausgelegt. Sie sitzen hier in neuen,<br />

mit 24-Zoll-HD-Monitoren ausgestatteten<br />

Suiten („Kosmo Suite 2.0“), die<br />

durch Trennwände und Schiebetüren auf<br />

Wunsch blickdicht von den Sitznachbarn<br />

abgeschottet werden können. Eine<br />

Auslegung, bei der vor allem die langen<br />

Transpazifikstrecken von Korean Air in<br />

die USA – diese sind der Hauptmarkt<br />

der Drehkreuzairline aus Seoul – eine<br />

Rolle gespielt haben dürften. Ebenfalls<br />

in den Genuss von Suiten kommen die<br />

48 Passagiere der „Prestige“ Business<br />

Class. Die Fluggäste sitzen im Oberdeck<br />

(Anordnung: 2+2) und im mittleren<br />

Hauptdeck (Anordnung 2+2+2) an berührungsempfindlichen<br />

18-Zoll-Monitoren<br />

mit Fernbedienung. Durch die ver-<br />

Fotos: Royal S. King, FR/Steinke (2)<br />

In der Verkehrszentrale von Korean Air<br />

werden alle Flüge und insbesondere das<br />

Pazifikwetter ständig überwacht.<br />

Klar zum Einsteigen: Diese 747-8I wird gleich<br />

von Seoul aus nach Frankfurt starten.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 23


Zivilluftfahrt<br />

Neuer Jumbo bei Korean Air<br />

Im Bugraum der 747-8I sitzen bei Korean<br />

Air nur die sechs Gäste der First Class.<br />

setzte Anordnung der Suiten erhält jedes<br />

Abteil direkten Zugang zum Gang. Ob<br />

der Sitznachbar gerade seinen Sessel<br />

zum flachen Bett heruntergefahren hat<br />

und schläft, spielt also keine Rolle mehr,<br />

wenn man zum Beispiel einmal mitten in<br />

der Nacht zur Toilette gehen möchte<br />

oder sich in den auffällig breiten Gängen<br />

die Füße vertreten will. Selbst die Gangplätze<br />

haben jeweils ein eigenes Fenster,<br />

das durch eine Art Lichtschacht den ungestörten<br />

Blick auf Himmel und Horizont<br />

ermöglicht, ohne dass der Lichtschein<br />

schlafende oder fernsehende<br />

Nachbarn behelligt.<br />

Im hinteren Hauptdeck befindet sich,<br />

ohne gesonderte Premium Economy<br />

Class davor, das Abteil der regulären<br />

Economy Class mit 314 Sitzen (Anordnung<br />

3+4+3) und berührungsempfindlichen<br />

Monitoren.<br />

Mit insgesamt nur 368 Sitzen hat<br />

sich Korean Air, wie auch schon bei ihrer<br />

A380 mit nur 407 Sitzen, für eine betont<br />

großzügige Konfiguration entschieden.<br />

Mit zehn Airbus A380-800 und<br />

zehn bestellten Boeing 747-8 Intercontinental<br />

gehört Korean Air, wie Lufthansa,<br />

zu den wenigen Parallelbetreibern der<br />

beiden weltgrößten Passagierflugzeuge.<br />

Auch sechs 747-8-Frachter gehören bereits<br />

zum Bestand.<br />

Die 1962 gegründete Airline wurde<br />

1969 privatisiert und gehört seitdem<br />

dem koreanischen Logistikkonzern Hanjin<br />

Group. Heute macht das Skyteam-<br />

Mitglied rund zehn Milliarden Dollar<br />

Umsatz im Jahr und gehört zu den welt-<br />

Neue Passagierjumbos werden in Everett zur<br />

Auslieferung vorbereit. Korean Air hat zehn<br />

Boeing 747-8 Intercontinental bestellt.<br />

In der gestreckten Boeing 747-8I reicht das sehr<br />

lange Oberdeck sehr weit und bis auf die Höhe<br />

der Triebwerke zurück.<br />

Nur eine Woche nach der<br />

Auslieferung in Everett<br />

(Foto) schickte Korean Air<br />

ihre 747-8 nach Frankfurt.<br />

24 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Flugzeugwartung im Korean-Hauptquartier in Seoul-Gimpo. Auch das Flugzeug<br />

von Jin Air im Hintergrund gehört mit der Niedrigpreistochter zum Konzern.<br />

Große Monitore, große Handgepäckfächer und USB-Steckdosen an jedem Platz<br />

machen das Fliegen auch in der Economy Class komfortabel.<br />

In der Business Class haben auch die<br />

Gangplätze ein eigenes Fenster. Trennwände<br />

schotten die Nachbarn ab.<br />

Wie ein Head-up Display zeigt der<br />

Monitor auf Wunsch den Flugverlauf an.<br />

Fotos: Royal S. King (2), FR/Steinke (6)<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 25


Zivilluftfahrt<br />

Neuer Jumbo bei Korean Air<br />

Flughafen und Check-in in Seoul sind<br />

auf sehr große Flugzeuge eingestellt.<br />

größten Luftfrachtairlines. Im Passagierverkehr<br />

ist sie weltweit die Nummer 13.<br />

„Wir haben unsere Flotte verdoppelt,<br />

aber unsere Ziele vervierfacht“, berichtet<br />

Korean-Manager Park Jae Yun bei einem<br />

<strong>FLUG</strong>-<strong>REVUE</strong>-Besuch der Korean-<br />

Verwaltungszentrale in Seoul, Mitte Oktober,<br />

stolz. Alleine in den vergangenen<br />

zwölf Monaten sei die Passagiernachfrage<br />

um 14 Prozent gestiegen. Der Gesamtmarkt<br />

Korea wachse jährlich um<br />

zehn Prozent und erwarte für das Jahr<br />

<strong>2015</strong> rund 34 Millionen Passagiere. Bis<br />

2018 rechnet Korea wegen der dann hier<br />

stattfindenden Winterolympiade mit<br />

nochmaligen Wachstumsschüben. Deshalb<br />

wird der moderne Drehkreuzflughafen<br />

Seoul-Incheon bereits durch ein<br />

zweites Terminal in seiner Kapazität verdoppelt.<br />

Nach den jetzt auszuliefernden, sehr<br />

großen Jets sind bei Korean Air in den<br />

Jahren 2019 bis 2025 vor allem Lieferungen<br />

mittelgroßer Flugzeuge geplant,<br />

darunter 51 Boeing 737 MAX 8, 50 Airbus<br />

A321neo und drei Boeing 777-<br />

300ER. Die ersten beiden Boeing 747-8<br />

pendeln zurzeit zwischen Seoul und<br />

Frankfurt sowie nach Singapur. Mit den<br />

nächsten Jumbo-Auslieferungen im November<br />

folgen die Ziele San Francisco<br />

und Hongkong. Die Airbus A380 bedienen<br />

dann im Winter unter anderem die<br />

Route nach Sydney täglich.<br />

ERST WENIGE PASSAGIERE<br />

KOMMEN AUS EUROPA<br />

„Die First Class wird sicher bleiben“,<br />

sagt der Manager zum heutigen Dreiklassenangebot<br />

an Bord. Höchstens eine<br />

zusätzliche Klasse, die Economy Plus,<br />

als Ergänzung der schon vergleichsweise<br />

Jede Minisuite der Business Class hat einen Zugang zum Gang. Selbst wenn der<br />

Sitznachbar tief schläft, kommt man jederzeit zur Toilette.<br />

26 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Korean Air betreibt<br />

<strong>12</strong>9 Passagierflugzeuge,<br />

darunter zwölf 747-400<br />

und zwei 747-8I.<br />

Fotos: Hunt/AirTeamImages, Tek/airteamimages, FR/Steinke (3)<br />

Der koreanische Regierungsjumbo „10001“gehört Korean Air und wird von<br />

deren Piloten gesteuert. Ein künftiger Wechsel auf die 747-8I gilt als möglich.<br />

Ankommende Passagiere des Frankfurt-<br />

Fluges in Seoul-Incheon.<br />

komfortablen Economy Class hält er<br />

noch für denkbar. Erst 58 000 Deutsche<br />

fliegen im Jahr mit Korean Air von<br />

Deutschland nach Korea, dagegen kommen<br />

228 000 Gäste pro Jahr aus Korea,<br />

vor allem Geschäftsleute, mit der Airline<br />

nach Deutschland.<br />

Um die Nachfrage aus Europa anzukurbeln,<br />

will Korean Air durch Stopover-Programme<br />

mit kostenlosen Hotelübernachtungen<br />

in Seoul ihren auswärtigen<br />

Passagieren das Umsteigen in der<br />

Hauptstadt versüßen und extreme Langstrecken,<br />

etwa aus Europa nach Australien<br />

oder Neuseeland, durch die Pause<br />

entschärfen.<br />

In Europa zielt man stark auf Individualreisende.<br />

Dabei werden auch die aktuelle<br />

Popmusik aus Korea („K-Pop“)<br />

und die Einkaufsmöglichkeiten in Seoul<br />

beworben. In der modebegeisterten<br />

Zehn-Millionen-Stadt und ihrem Umland<br />

lebt fast die Hälfte der Bevölkerung<br />

(Süd-)Koreas. Im restlichen Asien, vor<br />

allem in China und Japan, sowie in Nahost<br />

wirbt Korean dagegen stärker um<br />

Medizintouristen und um Kunden von<br />

Schönheitsoperationen. Nach den zehn<br />

bestellten und jetzt noch acht nach Korea<br />

auszuliefernden Boeing 747-8 Intercontinental<br />

könnte mittelfristig noch ein<br />

weiteres Exemplar hinzukommen: Als<br />

Ersatz für ihren 747-400-VIP-Jumbo –<br />

das Präsidentenflugzeug stammt aus<br />

dem Bestand von Korean Air und wird<br />

auch von deren Piloten gesteuert – liebäugele<br />

die koreanische Regierung mit<br />

der Bestellung einer weiteren Boeing<br />

747-8, heißt es in Seoul.<br />

FR<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 27


Zivilluftfahrt<br />

COMAC C919<br />

Die neuesten Fotos von der ersten<br />

C919 aus der Endmontagehalle<br />

in Schanghai stammen von Anfang<br />

September: Sie zeigen das erste<br />

Flugzeug auf seinem eigenen, von Liebherr-Aerospace<br />

aus Lindenberg gelieferten<br />

Fahrwerk mit endmontiertem<br />

Rumpf, Flügeln, Leitwerk und Fenstern<br />

– also äußerlich komplett bis auf die beiden<br />

LEAP-1C-Triebwerke von CFM International.<br />

Derzeit werden in der Kabine<br />

Rohrleitungen und Kabel verlegt, und<br />

die Cockpitavionik wird eingebaut. Laut<br />

Plan sollte die erste C919 eigentlich<br />

noch in diesem Jahr die Endmontagehalle<br />

verlassen und zum Jungfernflug starten.<br />

Der Erstflug verzögere sich jedoch<br />

auf Ende 2016, wollte die Zeitung<br />

„South China Morning Post“ aus Hongkong<br />

aber schon im Frühjahr wissen. Sie<br />

bezog sich dabei auf Aussagen von<br />

COMAC-Finanzchef Tian Min. Damit<br />

könnte sich auch die für 2018 geplante<br />

Auslieferung der ersten Kundenflugzeuge<br />

auf etwa 2020 empfindlich verspäten,<br />

spekulierte die Zeitung, also auf einen<br />

Zeitpunkt weit nach dem Lieferbeginn<br />

der modernisierten Konkurrenten Boeing<br />

737 MAX und Airbus A320neo.<br />

GRÖSSTER <strong>FLUG</strong>ZEUGMARKT<br />

DER WELT MIT EIGENEM TWIN<br />

Mit dem Zweistrahler C919 betritt China<br />

neues Terrain. Nach jahrzehntelangen<br />

Bemühungen, ausländische Muster lediglich<br />

nachzubauen oder daran eng angelehnte<br />

Varianten zu entwerfen, setzt<br />

das Reich der Mitte nun auf einen modernen<br />

eigenen Entwurf direkt im<br />

Chinas neuer<br />

Zweistrahler<br />

Mit der COMAC C919 zielt China mit einem modernen,<br />

eigenen Flugzeugentwurf auf das Herz des Marktes<br />

der Standardrumpf-Flugzeuge. Bald wird der erste<br />

Jet hallenfertig.<br />

Stammrevier der Branchenriesen Boeing<br />

und Airbus. Die zweistrahlige C919 von<br />

Chefkonstrukteur Wu Guanghui soll auf<br />

stark frequentierten Kurz- und Mittelstrecken<br />

bis zu 174 Passagiere in verdichteter<br />

Einklassenbestuhlung, 168<br />

Reisende in regulärer Einklassenbestuhlung<br />

oder 156 Fluggäste in Zweiklassenkonfiguration<br />

über Entfernungen von<br />

4075 Kilometern befördern. Eine Variante<br />

mit erhöhter Startmasse soll später<br />

sogar auf 5555 Kilometer Reichweite<br />

kommen. Die COMAC C919 ist laut<br />

Herstellerangaben auf eine wirtschaftliche<br />

Lebensdauer von 90 000 Flugstunden<br />

und 30 Kalenderjahre ausgelegt.<br />

Mit diesem Funktionsteststand prüft<br />

COMAC die technischen Systeme der C919.<br />

28 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong>


Der Zweistrahler lässt sich durch je eine<br />

gestreckte und eine verkürzte Version<br />

zur Familie entwickeln. Auch eine Variante<br />

als Geschäftsreiseflugzeug und ein<br />

Frachter sind geplant. Ob das neue chinesische<br />

Flugzeugprogramm auch nach<br />

westlichen FAA- und EASA-Normen zugelassen<br />

werden soll, ist noch nicht bekannt.<br />

Im Mittelpunkt der Verkaufsaktivitäten<br />

steht der chinesische Inlandsmarkt,<br />

der nach übereinstimmender Erwartung<br />

von Airbus und Boeing mittelfristig zum<br />

größten Luftfahrtmarkt der Welt heranwachsen<br />

wird und dabei sogar die USA<br />

überholen soll. Mit, laut Herstellerangaben,<br />

bisher rund 400 Bestellungen, überwiegend<br />

von chinesischen Airlines und<br />

Leasingfirmen oder Banken, aber auch<br />

von GECAS (20 Flugzeuge), verzeichnet<br />

die C919 bereits einen beachtlichen Auftragsbestand.<br />

Natürlich kann in einer<br />

zentralen Planwirtschaft wie China die<br />

Nachfrage nach inländischen Produkten<br />

auch durch die Planungsbehörden von<br />

oben per Anweisung stimuliert werden.<br />

Die COMAC C919 als „nur zwangsweise<br />

verkaufbares“ Flugzeug zu betrachten,<br />

täte dem neuen Zweistrahler jedoch<br />

Unrecht.<br />

LUFTFAHRTINDUSTRIE SOLL<br />

CHINAS FÄHIGKEITEN ZEIGEN<br />

COMAC will die C919 vor allem durch<br />

einen günstigen Preis am Markt platzieren<br />

und könnte damit auch zusätzliche<br />

Kunden in den Entwicklungsländern erreichen.<br />

Noch ist ein offizieller Listenpreis<br />

nicht bekannt, westliche Schätzungen<br />

liegen bei deutlich unter 70 Millionen<br />

Dollar pro Flugzeug.<br />

Der eigene Bau großer Verkehrsflugzeuge<br />

beweise die vereinten industriellen<br />

und technologischen Fähigkeiten einer<br />

Nation, heißt es bei COMAC. Flugzeugbau<br />

sei „die Blüte der modernen Industrie“.<br />

Ein eigenes chinesisches Flugzeug<br />

sei eine „heilige Mission“. Mit neun Mitgliedsorganisationen,<br />

darunter dem Entwurfsbüro<br />

Shanghai Aircraft Design &<br />

Research Institute, dem Flugzeugwerk<br />

Shanghai Aircraft Manufacturing, einem<br />

Kundendienstzentrum, einem Forschungsinstitut<br />

in Peking, einem Flugtestzentrum,<br />

einem industriellen Unterstützungsbereich<br />

und sogar einer<br />

eigenen Luftfahrtpublikation „Shanghai<br />

Commercial Aircraft Magazine“ eilt<br />

COMAC diesem Ziel systematisch und<br />

mit großem Aufwand entgegen.<br />

FR<br />

SEBASTIAN STEINKE<br />

COMAC C919<br />

Der etwa den Dimensionen einer A320 entsprechende,<br />

38,9 Meter lange Zweistrahler<br />

COMAC C919 kann bei einer Spannweite von<br />

35,8 Metern und einem Kabinendurchmesser<br />

von 3,9 Metern sechs Passagiere pro Reihe<br />

befördern. Als Antriebe sind das Triebwerk CFM<br />

International LEAP-1C oder das noch in der<br />

Entwicklung befindliche, chinesische COMAC<br />

CJ-1000A vorgesehen.<br />

Der innen noch<br />

völlig leere erste<br />

Rumpf in der<br />

Endmontagehalle.<br />

Das moderne<br />

Glascockpit der<br />

C919 mit „Electronic<br />

Flight Bag“.<br />

Das digitale Konstruktionsmodell offenbart die Struktur und<br />

den technischen Aufbau des neuen Zweistrahlers.<br />

Fotos: COMAC<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 29


Zivilluftfahrt<br />

Erster europäischer Betreiber<br />

Finnair erhält<br />

die A350 XWB<br />

Die skandinavische Fluggesellschaft<br />

will mit ihrer Airbus-<br />

A350-Flotte, die 19 Flugzeuge<br />

umfassen wird, bis 2020<br />

ihren Umsatz auf den Strecken<br />

nach Asien verdoppeln.<br />

Auch wenn die Premieren-<br />

A350-900 für Finnair als erstem<br />

europäischen Betreiber die Seriennummer<br />

MSN018 trägt, so war sie<br />

doch gerade erst die siebte A350 XWB,<br />

die Airbus seit Dezember 2014 ausgeliefert<br />

hat. Die feierliche Übergabe bei<br />

Die Winglets reduzieren den Widerstand<br />

und machen das Flugzeug sparsamer.<br />

Am 7. Oktober startete die erste A350 in<br />

Toulouse zum Flug nach Helsinki-Vantaa.<br />

Im Airbus Delivery Center in Toulouse<br />

übernahm Finnair ihre erste A350-900.<br />

Daumen hoch: die Crew des Überführungsflugs<br />

des neuen Finnair-Langstreckenjets.<br />

30 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


strahlendem Sonnenschein fand am 7.<br />

Oktober in Toulouse statt, und bis Ende<br />

<strong>2015</strong> will der Hersteller auf jeden Fall<br />

noch die 15. A350 ausgeliefert haben.<br />

Finnair erhält davon noch vier weitere,<br />

geleast von GECAS, außerdem gehen<br />

weitere A350 an den Erstkunden Qatar<br />

Airways, der im Oktober vier Exemplare<br />

betrieb. Bei Vietnam Airlines (bisher<br />

zwei) bekommt die A350-Flotte ebenfalls<br />

Zuwachs. Auch TAM aus Brasilien<br />

erhält noch Ende <strong>2015</strong> ihre erste A350.<br />

Die wird zunächst mit der aktuellen<br />

TAM-Lackierung mit rotem Leitwerk<br />

ausgeliefert, obwohl ab Anfang 2016 die<br />

aus der LAN-Gruppe und TAM entstandene<br />

LATAM unter der neuen gemeinsamen<br />

Marke auftreten wird. Zum Zeitpunkt<br />

der Erstauslieferung an Finnair<br />

hatte Airbus für die A350 783 Festbestellungen<br />

von 41 Airlines und Leasinggesellschaften.<br />

„Dieses Flugzeug wird<br />

uns auf die nächste Ebene bringen. Wir<br />

sind sehr stolz, die A350 als erste europäische<br />

Gesellschaft zu betreiben“, so<br />

Finnairs Hauptgeschäftsführer (CEO)<br />

Pekka Vauramo.<br />

ASIENGESCHÄFT IST LUKRATIV<br />

Bis zum Jahr 2020 will Finnair mit den<br />

19 bestellten A350 ihr lukratives Geschäft<br />

mit Asienflügen verdoppeln. Dabei<br />

setzt Finnair seit Längerem auf eine<br />

reine Airbus-Flotte. Sie wird die verbliebenen<br />

sieben A340-300 im Laufe des<br />

kommenden Jahres ausmustern und<br />

A350-900ULR für Singapore<br />

Die A350-900ULR ist für ultralange Strecken<br />

konzipiert. Sie verfügt zwar über gleich große Tanks<br />

wie die normale A350-900, aber dank eines neuen<br />

Kraftstoffsystems steigt die Treibstoffkapazität auf<br />

165000 Liter. Das MTOW beträgt 280 Tonnen. Der<br />

Antrieb, zwei Rolls-Royce Trent XWB, bleibt<br />

unverändert. Erster Kunde für die neue Version ist<br />

Singapore Airlines. Die Fluggesellschaft hatte 63<br />

Exemplare der A350-900 bestellt, von denen ab<br />

2018 sieben als A350-900ULR ausgeliefert werden.<br />

Sie sollen auf der Strecke Singapur – New York zum<br />

Einsatz kommen. Inzwischen hat die Fluglinie vier<br />

weitere A350-900 geordert.<br />

Das Kennzeichen des neuen Twinjets ist von<br />

der finnischen und der EU-Flagge umrahmt.<br />

Finnairs CEO Pekka Vauramo ist stolz, dass er<br />

zu den frühen A350-Betreibern gehört.<br />

Fotos: Doumenjou / Airbus, Lancelot / Airbus; Finnair, Andreas Spaeth<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 31


Zivilluftfahrt<br />

Erster europäischer A350-Betreiber<br />

A350-1000: Montage beginnt<br />

Die ersten Großbauteile für die verlängerte<br />

Version, die A350-1000, nehmen Gestalt an.<br />

Die vordere Rumpfsektion wurde von Premium<br />

Aerotec an Airbus in Hamburg geliefert, wo sie<br />

ausgestattet wird. Anschließend wird sie mit<br />

einer Beluga nach Saint-Nazaire geflogen. Die<br />

Bugsektion wurde für die Montage und die<br />

Ausrüstung von Stelia Aerospace an Airbus in<br />

Saint-Nazaire geliefert. Die vorderen Rumpfsektionen<br />

und der Bug werden in Saint-Nazaire<br />

verbunden und zur Endmontage nach Toulouse<br />

geflogen. Die Montage der ersten<br />

A350-1000-Flügel begann im August<br />

dieses Jahres bei Airbus in Broughton, und die<br />

Endmontage des Flugzeugs wird in Toulouse<br />

Anfang 2016 beginnen. Bisher liegen Airbus<br />

169 Festbestellungen für die A350-1000 vor.<br />

Ein Großteil der Avionik der A350 stammt<br />

vom französischen Hersteller Thales.<br />

Die Business Class bietet 46 Sitze, die<br />

sich zu einem Bett umwandeln lassen.<br />

durch die A350 ersetzen, die dann neben<br />

acht A330-300 die Langstrecken zu<br />

derzeit 17 Städten in Asien und drei in<br />

Nordamerika bedienen werden.<br />

SIMULIERTE NORDLICHTER<br />

Die Kabine der A350 bei Finnair bietet<br />

297 Sitze, damit liegt sie zwischen dem<br />

Sitzangebot von Qatar Airways (283)<br />

und Vietnam Airlines (305). Besonderheit<br />

der Skandinavier sind die 43 Sitze<br />

in der „Economy Comfort“, identisch jenen<br />

in der Economy Class und ebenfalls<br />

in 3-3-3-Konfiguration pro Reihe, aber<br />

mit üppigen zehn Zentimetern mehr<br />

Beinfreiheit – und das für gerade mal 60<br />

bis 80 Euro Aufpreis je Strecke. Ein echtes<br />

Schnäppchen etwa im Vergleich zur<br />

Lufthansa, die für „Premium Economy“-<br />

Passagen mit breiteren Sitze und Extrakabine<br />

bis zu 700 Euro Aufschlag nach<br />

Hongkong und zurück verlangt. Finnair<br />

punktet in der Kabine auch mit simuliertem<br />

Nordlicht mittels LED-Lichtsystem<br />

und einer Toilette in der Business Class,<br />

die ausschließlich weiblichen Passagieren<br />

zur Verfügung stehen soll.<br />

FR<br />

ANDREAS SPAETH<br />

Die helle Kabine soll dazu beitragen, dass<br />

sich Passagiere an Bord wohlfühlen.<br />

Das Licht an Bord kann verschiedene<br />

Beleuchtungsszenarien erzeugen.<br />

Das Bordunterhaltungssystem der<br />

A350 stammt von Panasonic.<br />

Fotos: Airbus, Finnair, Andreas Spaeth<br />

32 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


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Mit Indienststellung ihrer ersten A380 in 2014<br />

erweiterte die südkoreanische Airline ihr Angebot<br />

an transpazifischen Flügen. Metallmodell im Maßstab<br />

1:500 und einer Länge von ca. 14,5 cm und<br />

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Zivilluftfahrt<br />

Terminal 3 für Frankfurt<br />

Mit seinem neuen<br />

Terminal 3 auf dem<br />

Gelände der früheren<br />

Air Base rüstet sich<br />

Deutschlands größter<br />

Drehkreuzflughafen in<br />

Frankfurt am Main für<br />

die Zukunft.<br />

Fraport-Mitarbeiter und Ehrengäste<br />

halfen beim ersten Spatenstich.<br />

Frankfurt<br />

Das Computerbild zeigt<br />

den möglichen Endausbau<br />

mit bis zu vier Piers.<br />

34 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Das neue Terminal entsteht im<br />

Südosten des Flughafengeländes.<br />

baut aus<br />

Von SEBASTIAN STEINKE<br />

Dieses Terminal sichert<br />

nicht nur die Zukunftsfähigkeit<br />

der größten Luftverkehrs-Drehscheibe<br />

Deutschlands im<br />

internationalen Wettbewerb und schafft<br />

dadurch neue Jobs und Perspektiven für<br />

unsere Beschäftigten, es trägt auch zur<br />

wirtschaftlichen Prosperität der gesamten<br />

Region und darüber hinaus bei.“ Mit<br />

diesen Worten begleitete Fraport-Chef<br />

Stefan Schulte den feierlichen ersten<br />

Spatenstich für das neue Terminal am 5.<br />

Oktober. Bis zum Sommerflugplan 2022<br />

baut der Rhein-Main-Flughafen für drei<br />

Milliarden Euro sein neues Abfertigungsgebäude<br />

im Süden des Flughafengeländes.<br />

In der ersten Ausbaustufe mit<br />

Haupthalle, Vorfeldtower, Einkaufspassage,<br />

Pkw-Vorfahrt, Bahnhof der automatischen<br />

SkyLine-Kabinenbahn und<br />

den beiden Piers „H“ (Länge: 400 Meter,<br />

Schengen) und „J“ (Länge: 600 Meter,<br />

Non-Schengen) können bis zu 14 Millionen<br />

zusätzliche Fluggäste pro Jahr, also<br />

dann insgesamt 78 Millionen Passagiere,<br />

in Frankfurt abgefertigt werden. Modular<br />

lässt sich das Bauwerk später noch<br />

um zwei weitere, seitliche Piers erweitern,<br />

sodass im Endausbau Kapazität für<br />

weitere elf Millionen Fluggäste entsteht.<br />

Damit könnte Frankfurt rund 88 Millionen<br />

Passagiere pro Jahr abfertigen.<br />

Fotos: Fraport AG<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 35


Zivilluftfahrt<br />

Terminal 3 für Frankfurt<br />

Die luftige Haupthalle<br />

soll eine „Visitenkarte<br />

der Region“ werden.<br />

Fotos: Fraport AG<br />

Frankfurt brauche den Baubeginn<br />

spätestens jetzt, denn noch während der<br />

siebenjährigen Bauzeit führe das absehbare<br />

Verkehrswachstum zur Vollauslastung<br />

der Anlagen, reklamiert der Flughafenbetreiber.<br />

Mit den vorhandenen Terminals<br />

könne man höchstens 71 Millionen<br />

Fluggäste pro Jahr abfertigen. Schon<br />

für das Jahr 2021 würden aber 68 bis 73<br />

Millionen Passagiere vorhergesagt. Heute<br />

liegt Frankfurt bei knapp 60 Millionen<br />

Passagieren im Jahr. Außerdem wollen<br />

die Hessen auch qualitativ ihre Abfertigung<br />

aufwerten und durch mehr gebäudenahe<br />

Flugzeugpositionen die bei den<br />

Passagieren unbeliebten Vorfeld-Busfahrten<br />

verringern. Die neue Abfertigungskapazität<br />

am Terminal 3 soll vorwiegend<br />

für sogenannte „Non-Star-Airlines“ genutzt<br />

werden, also Fluggesellschaften,<br />

die nicht der Star Alliance angehören.<br />

Dies wären etwa Mitglieder der konkurrierenden<br />

Allianzen Oneworld oder Skyteam<br />

und die großen Fluggesellschaften<br />

aus dem Nahen Osten.<br />

Die gesamte Anlage hat die Fläche<br />

von 19 Fußballfeldern. 20 der insgesamt<br />

24 gebäudenahen Abfertigungspositionen<br />

sind auch für Riesenflugzeuge wie<br />

den Airbus A380 oder die Boeing 747-8<br />

Die Kabinenbahn<br />

pendelt zu den<br />

Terminals 1 und 2.<br />

ausgelegt. Hiermit will Frankfurt seinem<br />

Rückstand gegenüber europäischen<br />

Konkurrenzdrehkreuzen abhelfen, die<br />

wesentlich mehr Riesenjets direkt an ihren<br />

Gates abfertigen können. Im Terminal<br />

3 mit 90 000 Quadratmetern Grundfläche<br />

werden die abreisenden Fluggäste<br />

in der Check-in-Halle an 80 Schaltern<br />

(später 104 Schalter) und 38 Automaten<br />

(später 54 Automaten) eingecheckt und<br />

an 18 Sicherheitsschleusen kontrolliert.<br />

Für Transferpassagiere gibt es weitere elf<br />

Sicherheitsschleusen. Danach erreicht<br />

man den „Marktplatz“, die zentrale Einkaufspassage<br />

nahe dem Hauptgebäude.<br />

Von hier aus zweigen strahlenförmig die<br />

beiden Piers ab, im Endausbau werden<br />

es vier sein. Ankommende Passagiere erhalten<br />

ihr Gepäck an elf Bändern. Die<br />

Fluggäste werden auf drei Hauptebenen<br />

abgefertigt.<br />

MITTELSTAND AUS DER REGION<br />

SOLL MITBAUEN<br />

Die künftige Anbindung des neuen Terminals<br />

3 an die bestehenden Terminals 1<br />

und 2 übernimmt die Kabinenbahn Sky-<br />

Line. Damit ist auch ein bequemer Zugang<br />

zum ICE-Fernbahnhof und zu den<br />

anderen Bahnhöfen im Norden gesichert.<br />

Autofahrer erreichen Terminal 3<br />

künftig über eine eigene Ausfahrt an der<br />

Autobahn A5 und können ihr Fahrzeug<br />

in einem Parkhaus nahe der Haupthalle<br />

abstellen. Auf längere Sicht könnte das<br />

Terminal 3 sogar einen eigenen Eisen-<br />

36 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Frankfurt setzt auf mehr Kapazität<br />

und höheren Komfort.<br />

Die Grafik vermittelt einen<br />

Eindruck von der Groß zügigkeit<br />

der Anlagen.<br />

Frankfurts Terminal 3<br />

Daten und Fakten<br />

Grundfläche: 90 000 Quadratmeter<br />

Geschossflächen: 306 000 Quadratmeter<br />

Haupthalle: Lichte Höhe innen: 20 Meter,<br />

Gesamthöhe: 33 Meter über dem Gelände<br />

Laden- und Gastronomieflächen (gesamt):<br />

9700 Quadratmeter<br />

Bauzeit: <strong>2015</strong> bis 2022<br />

Test- und Probebetrieb: ab Mitte 2020<br />

Baukosten: 2,5 bis 3 Milliarden Euro<br />

Inbetriebnahme: Sommerflugplan 2022<br />

bahnanschluss erhalten, sobald die geplante<br />

ICE-Schnellfahrstrecke Frankfurt –<br />

Mannheim einmal realisiert wird. Eine<br />

Gleistrasse dafür wird vorsorglich bereits<br />

freigehalten.<br />

Den Bau des neuen Terminals will<br />

Fraport ohne Generalunternehmer und<br />

stattdessen mit eigenen Experten bewerkstelligen.<br />

Die Leitung der Arbeiten<br />

hat mit Horst Amann ein bewährter Fraport-Fachmann<br />

übernommen, der auch<br />

schon den Bau der Landebahn Nordwest<br />

erfolgreich realisiert hat. Amann war<br />

zwischenzeitlich zu einem Notfalleinsatz<br />

an den Berliner Flughafen BER gerufen<br />

worden, hatte sich dort aber mit der Erstellung<br />

einer schonungslosen Mängelliste<br />

bald unbeliebt gemacht und war zuletzt<br />

zum Chef der BER-Entwässerungsanlagen<br />

degradiert worden. Fraport kündigte<br />

an, den Bau kleinerer Gewerke am<br />

Terminal 3 an regionale Auftragnehmer<br />

zu vergeben. Man wolle das Projekt, wie<br />

beim Bau des Terminalbereichs A-Plus<br />

im Norden, gezielt in kleinere Einzelgewerke<br />

zerlegen, um möglichst viele Mittelständler<br />

aus der Region berücksichtigen<br />

zu können. Damals erfolgten von<br />

495 Vergaben nach Deutschland mit einem<br />

Auftragswert von 450 Millionen<br />

Euro 375 nach Hessen und davon 245<br />

direkt in die Region Rhein-Main.<br />

HESSENS VERKEHRSMINISTER<br />

KOMMT NICHT<br />

Schon jetzt fertig sind weite Teile der<br />

Vorfeldflächen rund um das künftige Terminal.<br />

Rund 780 000 Quadratmeter Vorfeld<br />

wurden seit der zivilen Übernahme<br />

der früheren US Air Base neu gebaut und<br />

dabei vorsorglich bereits mit Leitungen,<br />

IT-Versorgung, Abwasserreinigungsanlage<br />

und Regenrückhaltebecken ausgestattet.<br />

Bisher parken hier Flugzeuge in ihren<br />

Einsatzpausen. Weitere 555000 Quadratmeter<br />

Vorfeldfläche müssen allerdings<br />

noch gebaut werden. Wie in Hessen<br />

üblich, kochte die dort leidenschaftlich<br />

ausgelebte Hassliebe zum Flughafen<br />

– mit über 80000 Beschäftigten die größte<br />

Arbeitsstätte Deutschlands – auch<br />

beim ersten Spatenstich hoch. Während<br />

Ministerpräsident Bouffier die Veranstaltung<br />

mit einem Besuch beehrte, blieb<br />

ausgerechnet Hessens Wirtschafts- und<br />

Verkehrsminister, der Grüne Tarek Al-<br />

Wazir, der Veranstaltung fern. Hatte er<br />

im letzten Wahlkampf doch ausdrücklich<br />

die Verhinderung des – seit 2014 rechtlich<br />

genehmigten – Baus von Terminal 3<br />

gefordert. Immerhin erschien der Wirtschafts-Staatssekretär<br />

Mathias Samson<br />

(Grüne) zur Feier. Noch vor Jahresende<br />

beginnen der Aushub der Baugrube und<br />

bauvorbereitende Maßnahmen für die<br />

Baulogistik.<br />

FR<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 37


Zivilluftfahrt<br />

Bombardier CSeries vor der Zulassung<br />

Die CS300<br />

absolvierte Tests<br />

auf einer mit<br />

Wasser getränktem<br />

Runway.<br />

Trotz Fortschritten in der Flugerprobung<br />

und der Ankündigung<br />

vielversprechender Ergebnisse bei<br />

Verbrauch und Lärmwerten bleiben die<br />

Verkaufserfolge der CSeries immer noch<br />

hinter den Erwartungen zurück. Daran<br />

hat bis dato auch der umfassende Umbau<br />

in der Führungsstruktur von Bombardier<br />

nichts geändert. Die finanzielle<br />

Situation des Unternehmens wird kritischer,<br />

und so trat der Konzern auch an<br />

die Airbus-Gruppe heran. Die Europäer<br />

konnten jedoch nicht zu einem Einstieg<br />

in das von Verspätungen geplagte CSeries-Programm<br />

bewegt werden.<br />

KEINE AIRBUS-BETEILIGUNG<br />

Partner gesucht<br />

Auf der Suche nach einem starken Partner versuchte<br />

Bombardier, die Airbus-Gruppe bei der CSeries ins Boot<br />

zu holen. Der Plan ging jedoch nicht auf.<br />

Anfang Oktober gaben die beiden Unternehmen<br />

ohne Angaben von Gründen<br />

bekannt, dass die Gespräche über „potenzielle<br />

Geschäftsmöglichkeiten“ beendet<br />

wurden. Bombardier will aber<br />

weiterhin „Initiativen wie die eventuelle<br />

Beteiligung bei einer Konsolidierung<br />

der Industrie verfolgen“. Genaueres<br />

ließ man nicht verlauten. Ein Hoffnungsschimmer<br />

könnte eine mögliche<br />

Bestellung seitens Air Canada sein. In<br />

diesem Jahr konnte die neue Verkaufsabteilung<br />

noch keinen einzigen Erfolg<br />

präsentieren.<br />

Abgesehen von den finanziellen Problemen,<br />

scheint die CSeries auf technischem<br />

Gebiet Fortschritte zu machen.<br />

Zur ERA-Jahrestagung in Berlin ließ der<br />

Hersteller verlauten, dass sich die Zulassungskampagne<br />

der CS100 in der Endphase<br />

befinde. Rund 90 Prozent der Arbeiten<br />

seien abgeschlossen. Im September<br />

konnten die Kanadier die Lärmmessungen<br />

beenden und bewarben die<br />

CSeries aufgrund der Ergebnisse als leisestes<br />

Flugzeug seiner Klasse. Als bisher<br />

einziges Muster im Regionalflugzeugsegment<br />

fliegt sie mit den Getriebefan-<br />

Triebwerken von Pratt & Whitney, die<br />

aufgrund der niedrigeren Drehzahl des<br />

Fans deutlich leiser als die bisherigen<br />

Antriebe sind. Dies wird sich aber mit<br />

der Indienststellung des Mitsubishi MRJ<br />

und der E2-Generation der E-Jets von<br />

Embraer ändern. Beim Verbrauch liegt<br />

die CSeries gemäß Bombardier auf Kurs.<br />

So sei die Reichweite um fast 650 Kilometer<br />

höher als ursprünglich geplant.<br />

Als Nächstes stehen einige Wochen<br />

mit Airline-mäßigem Flugbetrieb an, um<br />

die Zuverlässigkeit der CS100 zu überprüfen.<br />

Die CSeries wird rund 15 Flughäfen<br />

in Kanada und knapp 20 Airports<br />

Bestellungen<br />

Ankündigung<br />

des Programms<br />

17<br />

in den USA ansteuern. Dabei soll die<br />

erste Serienmaschine (Kennung C-FF-<br />

CO, Seriennummer 500006) zum Einsatz<br />

kommen, deren Jungfernflug Mitte<br />

Oktober kurz bevorstand. „Diese letzte<br />

Phase der Flugversuche bringt uns auf<br />

Kurs zur Zulassung bis Jahresende<br />

<strong>2015</strong>“, sagte Fred Cromer, President von<br />

Bombardier Commercial Aircraft, in einer<br />

Mitteilung. Die erste CS100 für Erstbetreiber<br />

Swiss befindet sich in den letzten<br />

Zügen der Produktion und wurde<br />

bereits in den Kundenfarben lackiert.<br />

Sie soll in der ersten Jahreshälfte 2016 in<br />

Dienst gehen.<br />

FR<br />

PATRICK HOEVELER<br />

Bis dato konnte Bombardier nach zähem Start 243 Exemplare der CSeries verkaufen. Die Zahl<br />

der Bestellungen liegt weiterhin hinter den Erwartungen zurück.<br />

CS100<br />

CS300<br />

33<br />

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 20<strong>12</strong> 2013 2014 <strong>2015</strong><br />

40<br />

25<br />

15<br />

10<br />

5<br />

37<br />

61<br />

Foto: Bombardier<br />

38 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


AirSpot<br />

In unseren AirSpot-Highlights finden Sie in jedem Monat ausgesuchte aktuelle<br />

Fotos von besonderen Flugzeugmustern, exotischen Einsätzen an ungewöhnlichen<br />

Orten, seltenen Lackierungen und fliegenden Raritäten aus aller Welt.<br />

Rainer Bexten,<br />

Luxemburg<br />

Wie ein riesiges Schnittmodell wirkt die<br />

Boeing 747-8F, LX-VCM von Cargolux.<br />

„Cutaway“ nennt die Fluggesellschaft<br />

passenderweise ihre Sonderlackierung,<br />

die scheinbar den Blick auf die vielfältige<br />

Fracht an Bord freigibt.<br />

Am 3. Oktober rollte der erst Ende<br />

September in Everett ausgelieferte neue<br />

Jumbo Jet in Luxemburg zum Start.<br />

Eurospot,<br />

Toulouse<br />

„Betty the Bluebird“ (Hüttensänger<br />

Betty) nennt Frontier Airlines ihren<br />

neuesten Airbus A320-214W. Das Foto<br />

vom Nachmittag des 6. Oktober zeigt<br />

die künftige N230FR noch als fabrikneues<br />

Flugzeug mit der französischen<br />

Airbus-Übergangsregistrierung<br />

F-WWDN in Toulouse bei der Rückkehr<br />

von einem Probeflug.<br />

Marcel Vöse,<br />

München<br />

Wie geschaffen für den langen Rumpf<br />

ihres Airbus A321, D-ABCO, ist der<br />

Name „airdüsseldorf“, den airberlin als<br />

Würdigung ihres zweiten Drehkreuzflughafens<br />

als originellen Sonderanstrich<br />

auflackiert hat. Am 11. September<br />

erwischte Marcel Vöse das Flugzeug<br />

am ersten Einsatztag bei der Ankunft in<br />

München aus Düsseldorf.<br />

Eurospot,<br />

Toulouse<br />

Die Auslieferung ihres 50. Airbus A330<br />

seit 2006 begeht Air China mit einem<br />

Logo „50th A330 for Air China“ auf<br />

ihrem neuesten Airbus A330-343,<br />

F-WWYC, später B-5977, Werknummer<br />

MSN1658. Das Ende September fotografierte<br />

Flugzeug ist auch die erste<br />

A330 von Air China in der Version mit<br />

242 Tonnen maximaler Startmasse.<br />

Bitte beachten Sie auch unsere große Foto-Community im Internet. Auf der<br />

Webseite http://community.flugrevue.de/ finden Sie immer die neuesten Aufnahmen<br />

unserer Leser. Die Teilnahme ist für alle Einsender kostenlos.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 39


Business Aviation<br />

Ambulanzflugzeuge<br />

Business Jets als<br />

Fotos: AirTeamImages, Chris Goodwin/Bruce Leibowitz/Dave Sturges<br />

Von VOLKER K. THOMALLA<br />

Immer wenn es jemand eilig hat,<br />

können Geschäftsreisejets ihre<br />

überragenden Qualitäten ausspielen.<br />

Doch diese Eigenschaften sind nicht<br />

nur im normalen Geschäftsleben gefragt,<br />

sondern auch in Situationen, in<br />

denen es im wahrsten Sinn um Leben<br />

und Tod geht, zum Beispiel bei Ambulanzflügen.<br />

Im Gegensatz zu Primärrettungseinsätzen,<br />

die vom Unfallort zum Krankenhaus<br />

führen und ausschließlich mit Hubschraubern<br />

durchgeführt werden, handelt<br />

es sich bei Ambulanzflügen um<br />

Transporte von bereits in Behandlung<br />

befindlichen Patienten. Hierfür eignen<br />

sich einerseits Geschäftsreiseflugzeuge,<br />

aber auch Linienflugzeuge, abhängig<br />

von der medizinischen Indikation.<br />

Da bei der Mehrzahl der Ambulanzflüge<br />

Patienten aus dem Ausland nach<br />

Hause geflogen werden, heißen sie auch<br />

Repatriierungsflüge. Der Grund für einen<br />

solchen Flug kann einerseits eine<br />

Ambulanzflüge sind der schnellste und schonendste<br />

Weg, um Patienten in ein geeignetes<br />

Krankenhaus oder nach Hause zu bringen.<br />

Die medizinische Ausrüstung der eingesetzten<br />

Geschäftsreisejets entspricht häufig der einer<br />

Intensivstation.<br />

40 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Die DRF Luftrettung transportiert<br />

jährlich rund 750<br />

Patienten mit ihren Learjets.<br />

Lebensretter<br />

nicht ausreichende medizinische Versorgung<br />

in dem Land sein, in dem der Patient<br />

verunglückt oder erkrankt ist, andererseits<br />

werden Patienten auch aus Kostengründen<br />

nach Hause geholt.<br />

Bei einer schweren Erkrankung oder<br />

einem Unfall im Ausland können die Behandlungskosten<br />

sehr schnell einen<br />

Die Gulfstream GV von Saudi<br />

Medevac zeigt eine EKG-Kurve auf<br />

dem Rumpf und an den Winglets.<br />

Viele Anbieter können das<br />

Interieur ihrer Business Jets für<br />

Ambulanzflüge umrüsten.<br />

nes Betroffenen ebenfalls schnell einen<br />

fünfstelligen Betrag ausmachen können,<br />

geht die Rechnung für die Versicherung<br />

auf. Wenn dann noch gleich mehrere Patienten<br />

mit einem Flug repatriiert werden,<br />

ist die Kostenersparnis entsprechend<br />

hoch.<br />

Ambulanzflugzeuge sind weltweit im<br />

Einsatz. Der Markt ist global und durchsechsstelligen<br />

Betrag erreichen. Für eine<br />

Versicherung ist es in einem solchen Fall<br />

deswegen günstiger, den Patienten nach<br />

Hause zu holen und ihn im eigenen Land<br />

behandeln zu lassen. Außerdem ist es<br />

nachgewiesen, dass eine Genesung in einer<br />

vertrauten Umgebung schneller erfolgt<br />

als in einem fremden Umfeld. Obwohl<br />

die Kosten für eine Rückholung ei-<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 41


Business Aviation<br />

Ambulanzflugzeuge<br />

Auch die Kabinen von normalen<br />

Business Jets können unter gewissen<br />

Voraussetzungen für Ambulanzflüge<br />

umgebaut werden. An einem Tag fliegt<br />

der Jet dann eilige Geschäftsleute, am<br />

nächsten Tag Patienten.<br />

In der Schweiz ist die Rega der<br />

Marktführer bei Ambulanzflügen. Die<br />

Luftrettungsorganisation betreibt dazu<br />

drei Challenger 604. Im vergangenen<br />

FAI rent-a-jet ist mit 21 Flugzeugen der größte<br />

zivile Betreiber von Ambulanzjets in Europa.<br />

aus umkämpft. In Deutschland sind die<br />

größten Anbieter der ADAC Ambulance<br />

Service, der von Nürnberg aus zwei<br />

Dornier 328JET sowie einen Learjet 60<br />

betreibt, die Firma FAI rent-a-jet, die<br />

insgesamt 21 Jets, verteilt auf der ganzen<br />

Welt, unterhält, sowie die DRF<br />

Luftrettung, die mit eigenen Learjets<br />

Patienten zurückholt. Im Bedarfsfall<br />

chartert jeder Anbieter noch zusätzliche<br />

Jets dazu.<br />

Über die Notwendigkeit eines Ambulanzfluges<br />

entscheidet grundsätzlich ein<br />

Arzt nach einem oder mehreren Gesprächen<br />

mit dem behandelnden Mediziner.<br />

Danach wird entschieden, welches Flugzeug<br />

mit welchem Equipment verwendet<br />

wird. Die 328JET des ADAC können in<br />

zwei unterschiedlichen Ausrüstungsvarianten<br />

starten. Die Umrüstung geschieht<br />

innerhalb von 90 Minuten. Bei einer<br />

Ausrüstungsvariante passen zwei Intensivpatienten,<br />

zwei liegende und vier sitzende<br />

Patienten in die Kabine, bei der<br />

anderen sechs liegende und vier sitzende<br />

Patienten.<br />

Einsatzbilanz 2014<br />

Der Bedarf an Ambulanzflügen nimmt in<br />

Europa stetig zu.<br />

Rega <br />

786 Einsätze<br />

DRF Luftrettung<br />

743 Einsätze<br />

ADAC Ambulance ca.1700 Einsätze*<br />

*Die Einsatzzahl wird nicht exakt ausgewiesen<br />

Fotos: AirTeamImages HAM Five/Lukas Roesler/Jan Severinjins<br />

42 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Jahr waren sie bei 786 Einsätzen gefragt. Als 2014 Ebola in<br />

Afrika ausbrach, hat die Rega zusammen mit Partnern eine<br />

Isolationseinheit entwickelt, mit der hochinfektiöse Patienten<br />

in ihre Heimat zurückgebracht werden können.<br />

Die Tage der Challenger 604 bei der Rega sind jedoch<br />

gezählt: Die Organisation hat nach einer zweijährigen Evaluierung<br />

bei Bombardier eine Bestellung für drei neue Challenger<br />

650 im Wert von 130 Millionen Franken (<strong>12</strong>0 Mio.<br />

Euro) unterschrieben. Die Widebody-Business-Jets sollen<br />

ab 2018 die bisherige Rega-Flotte ablösen.<br />

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separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten<br />

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Militärluftfahrt<br />

Discovery Air fliegt A-4N in Wittmund<br />

„Red Air“ zum<br />

Günstig-Preis<br />

Mit sechs A-4N Skyhawks fliegt die kanadische<br />

Firma Discovery Air Defence fünf Jahre lang<br />

Zieldarstellung für die Bundeswehr. Das Geld<br />

ist gut angelegt, da die Flotte der teuren Eurofighter<br />

entlastet wird.<br />

44 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Discovery Air löste BAE<br />

Systems ab und brachte<br />

neue A-4N Skyhawk<br />

nach Wittmund.<br />

Foto: Stefan Petersen<br />

Von STEFAN PETERSEN<br />

Flugstunden sind teuer, besonders<br />

die von so hochgezüchteten<br />

Kampfflugzeugen wie<br />

dem Eurofighter. Wichtig also, jede so<br />

effektiv wie möglich zu gestalten. Doch<br />

wenn die Piloten gegeneinander Luftkampf<br />

üben, ist das Resultat geteilt:<br />

Während die „blaue Seite“ den Jet so<br />

einsetzt, wie es auch in der Realität der<br />

Fall wäre, muss der Opponent als „Red<br />

Air“ die Taktiken und Möglichkeiten der<br />

Gegenseite simulieren – für ihn ist damit<br />

der Trainingseffekt weitaus geringer.<br />

„Hier kommen wir ins Spiel“, sagt<br />

Elmar Besold. Der 53-Jährige ist Lead<br />

Pilot beim deutschen Ableger von Discovery<br />

Air Defence (DA Defence). Die kanadische<br />

Firma bietet mit sechs A-4N<br />

Skyhawks in Wittmund „Red Air“ für<br />

ein Sechstel der Kosten einer Eurofighter-Stunde<br />

an. Und nicht nur das: „Wir<br />

fliegen fürs Bordkanonenschießen Zieldarstellung<br />

mit DO-SK6-Schleppkörpern,<br />

werfen DM-18- und DM-38-Übungsbomben<br />

auf Truppenübungsplätzen für<br />

die Ausbildung der Forward Air Controller<br />

und dienen als Radarobjekte für<br />

die Schulung von Jägerleitoffizieren sowie<br />

als simulierte Ziele für Schiffsbesatzungen<br />

der Marine“, so Besold, der in<br />

den vergangenen elf Jahren 2000 Flugstunden<br />

auf der Skyhawk verbuchen<br />

konnte. Davor saß der ehemalige Flugund<br />

Waffenlehrer der Luftwaffe 3500<br />

Stunden im Cockpit der F-4F Phantom.<br />

„Ebenfalls in Wittmund – das ist hier für<br />

mich sozusagen ein Heimspiel.“<br />

<strong>12</strong>00 Flugstunden pro Jahr über einen<br />

Zeitraum von fünf Jahren sind mit<br />

der Bundeswehr vertraglich vereinbart,<br />

bei Kosten von insgesamt etwa 44 Millionen<br />

Euro. Dafür ist DA Defence bei<br />

Bedarf zweimal täglich mit jeweils bis<br />

zu sechs Maschinen in der Luft – von<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 45


Militärluftfahrt<br />

Discovery Air fliegt A-4N in Wittmund<br />

Wittmund aus, der Heimat der Taktischen<br />

Luftwaffengruppe „Richthofen“,<br />

die ab Mitte 2016 wieder zum Geschwader<br />

aufwachsen wird, oder von anderen<br />

Einsatzbasen: „Wenn es wirtschaftlicher<br />

ist, verlegen wir auch – innerhalb<br />

Deutschlands oder ins Ausland“, sagt<br />

Besold. Zum Beispiel nach Decimomannu<br />

auf Sardinien, wo die kleine, agile<br />

A-4 von Douglas, die ihre Feuertaufe<br />

bereits im Vietnamkrieg erhielt, eine<br />

wichtige Rolle bei der Ausbildung der<br />

Luftwaffe spielt. Erstmals waren die Jets<br />

von Discovery Air im Juni dieses Jahres<br />

zur Unterstützung der Eurofighter-<br />

Schulung des Taktischen Luftwaffengeschwaders<br />

73 „Steinhoff“ auf der heißen<br />

Mittelmeerinsel.<br />

Diese Rolle wurde bis Ende 2014<br />

von den Skyhawks der britischen Firma<br />

BAE Systems wahrgenommen, die ihre<br />

Heimatbasis ebenfalls in Wittmund hatte<br />

– und größtenteils mit demselben Personal<br />

agierte. Das wurde von BAE gekündigt,<br />

nachdem der Vertrag ausgelaufen<br />

war, und klopfte bei Discovery Air<br />

an. Mit Erfolg: „Alle Deutschen und ein<br />

Amerikaner bekamen bei den Kanadiern<br />

einen neuen Job, Piloten wie Techniker“,<br />

erzählt Besold. Eine einfache Übernahme<br />

sei das allerdings nicht gewesen, je-<br />

der habe ein komplettes Bewerbungsverfahren<br />

durchlaufen müssen. Die Rekrutierung<br />

dieses Teams brachte jedoch<br />

unschätzbare Vorteile für den neuen<br />

Hausherrn: „Es gab ja keinen echten<br />

Übergang. Discovery Air musste warten,<br />

bis BAE Systems die Infrastruktur<br />

verlassen hatte, und konnte erst dann<br />

einziehen. Das schuf Probleme, die wir<br />

aber dank unserer Erfahrung meistern<br />

konnten.“<br />

MANNSCHAFT ÜBERNOMMEN<br />

19 Mann sorgen für die<br />

Wartung der Skyhawks.<br />

antwortung für einen wichtigen Vorposten<br />

von DA Defence. Der soll in Zukunft<br />

weiter ausgebaut werden.<br />

Zivile Flugzieldarstellung ist ein<br />

Wachstumsmarkt, und eine Expansion<br />

liegt nahe, nachdem die Firma mit<br />

Hauptsitz in Montreal jetzt in Europa<br />

Fuß gefasst hat. Als hundertprozentige<br />

Tochter des kanadischen Unternehmens<br />

Discovery Air Incorporated, das über<br />

insgesamt 900 Angestellte und 150 Flugzeuge<br />

verfügt und zahlreiche Dienstleistungen<br />

sowohl im fliegerischen als auch<br />

im luftfahrtlogistischen Bereich anbietet,<br />

konnte DA Defence vor einigen Monaten<br />

die 50 000. unfallfreie Flugstunde<br />

feiern.<br />

„Wir planen für die Zukunft auch<br />

mit dem Einsatz der F-16A/B Fighting<br />

Falcon. Damit würden wir Anschluss an<br />

die Fähigkeiten heutiger Hochleistungsjets<br />

wie etwa des Eurofighters oder der<br />

F-35 gewinnen“, sagt Brandt.<br />

26 Köpfe zählt die Mannschaft von DA<br />

Defence in der Bundesrepublik; 19<br />

Mann agieren als Bodenpersonal. Ein<br />

Großteil davon sind Deutsche, aber drei<br />

Kanadier arbeiten ebenfalls permanent<br />

in Wittmund. „Und regelmäßig kommt<br />

wechselndes Personal aus Nordamerika<br />

über den Atlantik, um zum Beispiel bei<br />

den Inspektionen zu helfen“, sagt Besold.<br />

Alle sieben Piloten – fünf Deutsche<br />

und zwei Kanadier – können wie er auf<br />

eine lange militärische Karriere zurückblicken.<br />

Auch Rolf Brandt kennt als früherer<br />

Tornado-Waffensystemoffizier mit<br />

mehr als 2000 Flugstunden das Metier<br />

sehr gut. Der 50-Jährige ist seit Anfang<br />

September dieses Jahres Leiter der „German<br />

Operations“ und hat damit die Verwww.flugrevue.de


Die Skyhawks flogen zuvor in<br />

den USA ebenfalls als Zieldarsteller.<br />

Schon die A-4N-Version von Discovery<br />

Air ist deutlich moderner ausgerüstet<br />

als ihre Vorgänger von BAE Systems.<br />

„Wir haben mit dem Garmin GTN 750<br />

modernste Avionik an Bord“, so Besold.<br />

GPS, Radarwarnempfänger, VHF/UHF-<br />

Radios, TACAN (Tactical Air Navigation),<br />

TCAS (Traffic Alert and Collision<br />

Avoidance System) und ein Head-up<br />

Display ergänzen die reichhaltige Ausstattung.<br />

„Mit den diversen Bildschirmen<br />

ist das schon fast ein Glascockpit.“ Die<br />

CBLS-(Carrier, Bomb, Light, Store-)Pods<br />

an den beiden Außenstationen können<br />

bis zu acht Übungsbomben aufnehmen.<br />

Der dritte Außentank an der Centerline-<br />

Station weicht bei Schleppzieleinsätzen<br />

dem SK-6-Behälter.<br />

Identisch mit den Eurofighter-Systemen<br />

sind die Pods mit dem Flugprofilrekorder.<br />

„Die Daten jeder Mission<br />

werden sofort durch eine Bundeswehr-<br />

Leitung übermittelt, sodass sie im<br />

Fotos: Stefan Petersen, Jeroen van Veenendaal (1)<br />

„WIR HABEN MIT DEM GARMIN GTN 750 <br />

MODERNSTE AVIONIK AN BORD“<br />

Elmar Besold, Lead Pilot bei Discovery Air Defence<br />

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Militärluftfahrt<br />

Discovery Air fliegt A-4N<br />

in Wittmund<br />

Die Oldies erhielten neue Avionik,<br />

die den Betrieb erleichtert.<br />

Fotos: Stefan Petersen, Jeroen van Veenendaal<br />

Geschwader für das Debriefing zur Verfügung<br />

stehen“, erklärt Besold.<br />

Alle A-4N stammen aus israelischen<br />

Beständen und gehörten ursprünglich<br />

zur Firma Advanced Training Systems<br />

International (ATSI) in Mesa, Arizona,<br />

die von Discovery Air übernommen wurde.<br />

Ihre J52-P408-Triebwerke von Pratt<br />

& Whitney leisten 110,5 Kilonewton<br />

Schub und verleihen dem 4750 Kilogramm<br />

leichten Jet eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von fast <strong>12</strong>50 km/h. „Die<br />

Beschleunigung ist so stark, dass wir<br />

nach dem Start steil hochziehen müssen,<br />

um das Tempo unter 225 Knoten zu halten,<br />

damit das Frontfahrwerk einfahren<br />

kann“, beschreibt Besold die Kraftentfaltung<br />

seines Arbeitsgeräts. Das zeichnet<br />

sich optisch durch die in Israel angebrachte<br />

Triebwerksverlängerung aus, die<br />

Der Vertrag mit der Bundeswehr<br />

umfasst Flüge auch in Decimomannu<br />

auf Sardinien.<br />

die Infrarot-Signatur des Abgasstrahls<br />

verringert.<br />

Die Skyhawks sind in Kanada zugelassen.<br />

Die kanadische Luftfahrtbehörde<br />

„übt eine straffe Aufsicht aus und macht<br />

häufig Kontrollbesuche“, so der Chefpilot.<br />

„Aber das ist für uns wie auch für<br />

den Auftraggeber vorteilhaft, denn dadurch<br />

fühlen wir uns in dem System gut<br />

aufgehoben.“ Um die strengen Anforderungen<br />

zu erfüllen, durchlaufen die Piloten<br />

zudem interne Ausbildungsprogramme.<br />

Sogar reine Trainingsflüge mit simuliertem<br />

Waffeneinsatz auf der Range<br />

sind im Kontrakt mit der Bundeswehr<br />

enthalten. „Solche Work-ups gab es aber<br />

schon bei BAE“, erinnert sich Besold.<br />

Zudem komme den Flugzeugführern zugute,<br />

dass sie die geforderten Fähigkeiten<br />

schon in ihrer aktiven Zeit geübt haben.<br />

„Wir machen also eigentlich nur<br />

das, was wir schon von früher her gut<br />

kennen.“<br />

FR<br />

www.flugrevue.de


Militärluftfahrt<br />

Tussenhausen-Mattsies<br />

Bei der Eröffnung zeigten Quantum<br />

Systems (oben und rechts) und EMT<br />

(unten die Luna NG mit Staatssekretär<br />

Pschierer) ihre neuesten Geräte.<br />

Der bayerische Flugzeugbauer Grob<br />

öffnet seinen Werksflugplatz für Drohnen-<br />

Tests. Die vereinfachte Genehmigung soll<br />

vor allem Start-up-Unternehmen helfen.<br />

UAV-Testgelände<br />

eröffnet<br />

Seit September können Start-up-<br />

Unternehmen, Forschungseinrichtungen<br />

und die Luftfahrtindustrie<br />

erstmals in Deutschland ein offizielles<br />

Testgelände für Drohnen nutzen: Auf<br />

dem Werksgelände der Grob Aircraft<br />

AG im bayerischen Tussenhausen-Mattsies<br />

wurde das „Deutsche Erprobungszentrum<br />

für Unbemanntes Fliegen“ eröffnet.<br />

Damit sei eine „ausbaufähige Basis<br />

für marktorientierte Forschungsförderung<br />

auf Landes- und Bundesebene<br />

für Unmanned Aerial Systems (UAS)<br />

geschaffen worden, so das bayerische<br />

Wirtschaftsministerium. Es hat seit 2007<br />

UAS-Projekte mit fast vier Millionen Euro<br />

gefördert.<br />

Grobs Werksflugplatz wurde unter<br />

18 verschiedenen Standorten ausgewählt.<br />

Momentan werden die vorhandenen<br />

Einrichtungen genutzt, später ist der<br />

Bau einer eigenen Halle angedacht. Federführend<br />

bei dem Projekt ist der bayerische<br />

Luft- und Raumfahrt-Cluster<br />

bavAIRia, in dem branchenspezifische<br />

Unternehmen und Institutionen zusammengeführt<br />

sind. Geflogen werden können<br />

in Mattsies unbemannte Systeme bis<br />

zu 150 Kilogramm, allerdings nur in<br />

Sichtweite des Bedieners. In der Aufwandsentschädigung<br />

der Nutzer sind die<br />

Aufstiegsgenehmigung und eine Pauschalversicherung<br />

enthalten. „Für Firmen<br />

wird es so einfacher, ihre Geräte zu<br />

testen“, sagt Erwin von Lauschner vom<br />

bavAIRia-Cluster mit Sitz in Oberpfaffenhofen.<br />

Am Eröffnungstag des Testgeländes<br />

präsentierten Firmen aus dem dynamisch<br />

wachsenden Bereich der unbemannten<br />

Flugsysteme ihre Geräte, zum<br />

Beispiel die nur zwei Kilogramm schwere<br />

Kameradrohne des Unternehmens Ascending<br />

Technologies aus dem oberbayerischen<br />

Krailling. Das Unternehmen<br />

wurde 2007 von vier jungen Ingenieuren<br />

gegründet, die sich über den Wettbewerb<br />

„Jugend forscht“ kennengelernt<br />

hatten. Heute zählt die Kraillinger Firma<br />

mit ihren 60 Mitarbeitern zu den Branchenführern<br />

in Sachen unbemannter<br />

Luftfahrzeuge im zivilen Bereich, über<br />

1000 Geräte wurden bereits ausgeliefert.<br />

EUROPÄISCH EINHEITLICHE<br />

REGELUNGEN NOTWENDIG<br />

Die Firma Quantum Systems war mit ihrem<br />

Transitionsfluggerät Quantum VRT<br />

dabei: Es ist eine Mischung aus Flugzeug<br />

und Helikopter. Nach einem senkrechten<br />

Start schwenken die vier Rotoren und<br />

ermöglichen so einen normalen Flug.<br />

Auch der Flugzeughersteller Grob<br />

forscht in Richtung unbemannter Flug:<br />

Eine Turboprop-Maschine vom Typ<br />

Egrett wird derzeit für den autonomen<br />

Flugbetrieb umgerüstet. Förderung<br />

kommt vom Bundeswirtschaftsministerium.<br />

Anwesend bei der Eröffnung des<br />

Drohnen-Testgeländes war auch der bayerische<br />

Wirtschaftsstaatssekretär Franz<br />

Grob will seinen Aufklärer Egrett für<br />

den autonomen Flug ausrüsten.<br />

Josef Pschierer: „Unbemannte Fluggeräte<br />

und ihre Anwendung sind zukünftige<br />

Kernelemente der Luftfahrt“, so sein<br />

Statement. Das Testgelände soll der Förderung<br />

der Technologie des unbemannten<br />

Fliegens dienen und deren öffentliche<br />

Akzeptanz fördern.<br />

Für Manager wie Matthias Beldzik<br />

von Ascending Technologies liegt der<br />

Dreh- und Angelpunkt der weiteren<br />

Entwicklung des Drohnenmarktes und<br />

der Einsatzmöglichkeiten unbemannter<br />

Fluggeräte in der behördlichen Regulierung<br />

des Einsatzes. Beldzik kann mit<br />

den in Deutschland geltenden Regeln<br />

gut leben, um aber auch im europäischen<br />

Rahmen eine Planungssicherheit<br />

zu haben, sei eine Angleichung der Bestimmungen<br />

notwendig. Eine europaweit<br />

einheitliche Regelung ist bereits in<br />

Arbeit. Bis Ende <strong>2015</strong> soll die Europäische<br />

Flugsicherheitsagentur (EASA) der<br />

Europäischen Kommission dazu einen<br />

technischen Bericht vorlegen.<br />

FR<br />

RUDOLF STUMBERGER<br />

Fotos: EMT, Grob Aircraft, Quantum Systems<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 49


Militärluftfahrt<br />

Flugzeugträgertests der F-35C<br />

Gegen Ende der Tests auf der CVN 69 wurde der<br />

Betrieb mit der F-35C bei Nacht geprobt.<br />

Lightning II<br />

auf der „Ike“<br />

Zum zweiten Mal brachte die US Navy<br />

ihre neue Lockheed Martin F-35C auf<br />

einen Flugzeugträger. Im Mittelpunkt<br />

der Tests standen Katapultstarts.<br />

Bei der Ankunft der beiden F-35C aus Patuxent River<br />

kreuzte die „Eisenhower“ noch in schlechtem Wetter.<br />

Fotos: Lockheed Martin (1), US Navy<br />

Der Hurrikan „Joaquin“ war noch in der Gegend, als<br />

sich die beiden F-35C-Prototypen CF-03 und CF-05<br />

am 2. Oktober von Patuxent River aus auf den Weg zu<br />

der etwa 180 Kilometer vor der Küste von Virginia kreuzenden<br />

USS „Dwight D. Eisenhower“ machten. Commander Tony<br />

Wilson und Lt. Chris Karapostoles hatten dennoch keine<br />

Schwierigkeiten, die Trägerversion des Joint Strike Fighter<br />

präzise auf das Deck zu bringen. „Es war ein sehr komfortables<br />

Gefühl“, so Wilson, der im November 2014 die erste<br />

Decklandung mit einer F-35C auf der „Nimitz“ gemacht hatte.<br />

Beim nun durchgeführten DT-II-Programm (Developmental<br />

Test) ging es um die Erweiterung des Flugbereichs. Insbesondere<br />

wurden die Grenzen für Landungen und Katapultstarts<br />

ausgelotet, wobei mit einer Seitenwindkomponente von<br />

bis zu 75 km/h gearbeitet wurde. Erstmals waren in den internen<br />

Waffenschächten auch AIM-<strong>12</strong>0-Lenkwaffen und<br />

JDAM-Bomben (910 kg) aufgehängt, sodass zusammen mit<br />

einer fast vollen Betankung Abflugmassen bis 26800 Kilogramm<br />

erreicht wurden.<br />

MINIMALE KATAPULTGESCHWINDIGKEIT<br />

Mit dieser Masse tasteten sich die fünf Testpiloten schrittweise<br />

an die minimale Katapultgeschwindigkeit heran. Normalerweise<br />

beträgt sie bei der Startstrecke von 90 Metern um<br />

die 240 km/h. Ist sie wie bei einigen Tests bewusst etwas zu<br />

niedrig, verliert der Jet nach dem Verlassen des Decks bis zu<br />

fünf Meter an Höhe. Die gewonnenen Daten werden nun ausgewertet<br />

und daraus die Betriebsvorschriften und die Katapulteinstellungen<br />

für den normalen Einsatz erstellt.<br />

Neben den Detailtests zum Startverhalten wurde bei DT-II<br />

erstmals auch das neue Landesystem JPALS (Joint Precision<br />

Approach Landing System) überprüft. Mit diesem auf dem<br />

Flugzeugträger installierten System tauscht die F-35C (und<br />

andere Flugzeuge) Positionsdaten aus, um die Präzision des<br />

Anflugs zu verbessern. Hilfreich bei der Landung ist auch das<br />

Helmdisplay der F-35. Für die Tests auf der „Ike“ hatten die<br />

Piloten erstmals das nochmals überarbeitete Gen-III-Modell<br />

zur Verfügung. Auch Nachtstarts und -landungen wurden gegen<br />

Ende der Testwoche durchgeführt.<br />

Neben den Flugtests ging es auf der CVN 69 um weitere<br />

Untersuchungen zum Handling des Jets und zu den Wartungsmöglichkeiten.<br />

Alltägliche Dinge wie das Verzurren an<br />

50 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Deck wurden geübt, um zum Beispiel zu sehen, ob die Ketten<br />

die Beladung der tief liegenden Waffenschächte behindern.<br />

Die Crew der „Eisenhower“ hatte sich auf die Aufgaben<br />

gründlich vorbereitet. Eine Gruppe von Seeleuten war unter<br />

anderem in Patuxent River, um sich mit dem Rollverhalten der<br />

F-35C vertraut zu machen und schon einmal Betankung oder<br />

Rettungsmaßnahmen zu üben.<br />

Der Flugzeugträger selbst wurde ebenfalls auf die Versuche<br />

mit der F-35C vorbereitet. Man nutzte eine 23-monatige Liegezeit<br />

unter anderem dazu, die Strahlabweiser an Deck zu modifizieren.<br />

Sie benötigen wegen der sehr heißen Abgase des F135-<br />

Triebwerks einen größeren Salzwasserdurchsatz zur Kühlung.<br />

Auch ein Katapult wurde angepasst. Dazu kam die Installation<br />

der sogenannten Advance Recovery Control (ARC), die den<br />

Widerstand der Fangseile bei der Landung reguliert.<br />

Mit Abschluss der DT-II-Phase „sind wir praktisch zwei<br />

Jahre von der Einsatzbereitschaft entfernt“, sagte Konteradmiral<br />

John Haley, Kommandeur der Naval Air Force Atlantic. Bis<br />

dahin sind allerdings noch eine ganze Reihe weiterer Tests<br />

Für die Datensammlung wurden 66 Katapultstarts<br />

durchgeführt. Die Flugzeit lag bei 26,5 Stunden.<br />

notwendig, darunter im nächsten Jahr ein weiteres Versuchsprogramm<br />

auf einem Flugzeugträger. Haley ist trotz aller Kritik<br />

am JSF zuversichtlich, dass die F-35C mit ihren Fähigkeiten<br />

der Navy neue Einsatzmöglichkeiten eröffnet. „Es geht nicht<br />

nur um Stealth. … Die F-35 hat … Sensoren und die Fähigkeit,<br />

Einsätze zu führen, egal ob Luft-Boden oder Luft-Luft. Sie<br />

wird unsere Einsatztaktiken wesentlich verändern.“<br />

FR<br />

KARL SCHWARZ<br />

Die F-35C hat einen größeren Flügel als die Schwestermodelle.<br />

Die Spitzen lassen sich hochklappen.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 51


Militärluftfahrt<br />

Bundeswehr-Rüstungsprogramme<br />

330 Risiken im Blick<br />

Der Anfang Oktober vom Verteidigungsministerium vorgelegte zweite<br />

„Bericht zu Rüstungsangelegenheiten” brachte wieder interessante Details<br />

zu den Problemen aktueller Beschaffungs- und Entwicklungsprojekte.<br />

Die Auslieferungsverzögerungen<br />

bei der A400M<br />

bleiben unkalkulierbar.<br />

Die AESA-Radarentwicklung für<br />

den Eurofighter wird erst Mitte 2021<br />

abgeschlossen sein.<br />

Eine „umfassende Information von<br />

Parlament und Öffentlichkeit“<br />

und eine „transparente Unterstützung<br />

des parlamentarischen Entscheidungsprozesses<br />

im Blick auf die Haushaltsdebatte<br />

für das kommende Jahr“<br />

soll der neue Rüstungsbericht aus dem<br />

Hause von der Leyen bieten. Da die Methodik<br />

gegenüber dem März-Bericht<br />

„substanziell weiterentwickelt“ wurde<br />

und zum Beispiel in den nun 19 betrachteten<br />

Projekten sehr unterschiedliche<br />

Terminpunkte als Referenz benutzt werden,<br />

sorgen die Erläuterungen allerdings<br />

öfters eher für Verwirrung. Allgemeine<br />

Angaben wie eine Reduzierung der<br />

durchschnittlichen Verzögerung um<br />

zehn auf 41 Monate oder eine Kostenüberschreitung<br />

von „nahezu unverändert<br />

… 28 Prozent“ sind daher mit Skepsis<br />

zu betrachten.<br />

Immerhin bieten die „projektbezogenen<br />

Informationen“ im öffentlich zugänglichen<br />

Teil 1 des Berichts wieder einige<br />

aufschlussreiche Details über die<br />

nach wie vor sehr zahlreich vorhandenen<br />

Risiken. Laut Verteidigungsministerium<br />

sind es derzeit „rund 330 Risiken<br />

und Probleme – dabei 80 Risiken, die als<br />

hoch eingestuft werden“.<br />

Besonders undurchsichtig scheint die<br />

Lage beim Transportflugzeug A400M zu<br />

sein, wo bis Anfang Oktober „kein Lieferplan<br />

mit Fähigkeitsbezug“ vorhanden<br />

war. „Bestehende Fragestellungen zur<br />

Produktqualität lassen weitere Verzögerungen<br />

in der Auslieferung der Luftfahrzeuge<br />

erwarten. Aufgrund der hohen<br />

Anzahl der durch den Hersteller zu vertretenden<br />

gravierenden Risiken ist der<br />

Fähigkeitsaufwuchs A400M auf der<br />

Zeitlinie nicht mehr zuverlässig ausplanbar.<br />

Gelingt es nicht, die Risiken im Bereich<br />

Entwicklung und Produktion einzudämmen,<br />

besteht die Gefahr, dass<br />

52 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Die Kostenüberschreitungen<br />

der Flugzeugprogramme<br />

Airbus A400M + 1470 Mio. Euro (+ 18 %)<br />

Airbus Helicopters Tiger + 981 Mio. Euro (+ 24 %)<br />

Eurofighter + 6889 Mio. Euro (+ 39 %)<br />

Eurofighter AESA-Radar + 85 Mio. Euro (+ 25 %)<br />

Lockheed P-3C Orion + 115 Mio. Euro (ca. + 22 %)<br />

Diehl Defence IRIS-T + 47 Mio. Euro (+ 7 %)<br />

MBDA Meteor + 3 Mio. Euro (+ 0,6 %)<br />

NH Industries NH90 TTH + 218 Mio. Euro (+ 4 %)<br />

NH Industries NH90 NTH <br />

0 Mio. Euro<br />

Sikorsky CH-53GS + 102 Mio. Euro (+ 20 %)<br />

Quelle: Verteidigungsministerium<br />

Die Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt der<br />

parlamentarischen Genehmigung des jeweiligen<br />

Programms. Sie sind schwer vergleichbar und<br />

teils irreführend, da zum Beispiel bei NH90 TTH<br />

(<strong>12</strong>2 auf 82) und beim Eurofighter (180 auf 143)<br />

die Stückzahl reduziert wurde.<br />

trotz Weiterbetrieb der Transall Fähigkeitseinschränkungen<br />

und damit Einschränkungen<br />

in der Einsatzbereitschaft<br />

für den Taktischen und Operativen Lufttransport<br />

auftreten werden.“ Die volle<br />

Einsatzbereitschaft der A400M wird<br />

2019 und damit 107 Monate später als<br />

zu Beginn geplant erwartet.<br />

DIE SEA LIONS FÜR DIE MARINE<br />

SOLLEN AB 2019 KOMMEN<br />

Als Verzögerung beim Kampfhubschrauber<br />

Tiger gibt das Verteidigungsministerium<br />

nun 80 Monate an – bezogen<br />

auf die für 2018 erwartete letzte<br />

Auslieferung. Entsprechend der am 3.<br />

Juni unterzeichneten 4. Änderung des<br />

Serienvertrags sollen nun 68 Helikopter<br />

geliefert werden. Um die Flottengröße<br />

von 40 zu erreichen, wurde bereits mit<br />

der Ausphasung von Luftfahrzeugen begonnen.<br />

Laut Ministerium ist beabsichtigt,<br />

weitere 33 Hubschrauber in die<br />

ASGARD-Konfiguration umzurüsten,<br />

die sich „im Einsatz bewährt hat“.<br />

Beim NH90 TTH des Heeres wird<br />

nun erwartet, dass NH Industries den<br />

„ersten NH90 mit allen Fähigkeiten<br />

(FOC-Standard) im Oktober 2016 für<br />

zusätzliche Qualifikationstests ausliefert“<br />

– 152 Monate nach dem ursprünglichen<br />

Termin. Bei der am 10. Juni beauftragten<br />

Beschaffung von 18 NH90<br />

NTH (Navy Transport Helicopter/Sea<br />

Lion) gibt es noch keine Planabweichungen<br />

– jedenfalls nicht bis zur kritischen<br />

Entwurfsüberprüfung 2016. Die Lieferungen<br />

sollen 2019 beginnen. Ein Problem<br />

beim NH90 ist die Sicherstellung<br />

der materiellen Einsatzbereitschaft. Dazu<br />

sind eine „schnelle Bereitstellung der<br />

erforderlichen Ersatzteile und damit ver-<br />

Die Lieferungen der<br />

CH-53GA haben sich<br />

deutlich verzögert.<br />

bunden ein aktives Obsoleszenzmanagement<br />

unbedingt notwendig“.<br />

Als drittes Hubschrauberprogramm<br />

taucht die CH-53G neu im Rüstungsbericht<br />

auf. Hier wird für die CH-53GA<br />

eine Verzögerung von 31 Monaten bis<br />

zur letzten Auslieferung 2016 konstatiert.<br />

Die neue Variante sei aufgrund<br />

„derzeit nicht kompatibler Einsatzausrüstung<br />

und fehlender Reichweitenverlängerung<br />

(Außenzusatztank) von geringerer<br />

Einsatzrelevanz als die Versionen<br />

GS/GE”, so das Ministerium.<br />

Der Eurofighter geriet zuletzt wegen<br />

erneut auftretender Fertigungsmängel<br />

(fehlende Entgratung bei Bohrungen im<br />

Heckbauteil) einmal mehr in die Negativschlagzeilen.<br />

„Die Untersuchungen<br />

für eine technische Lösung dauern an“,<br />

stellt das Ministerium fest. Darüber hinaus<br />

wirkten sich Probleme bei der Typenzulassung<br />

der Tranche 3a „auf die<br />

Zulassungsaktivitäten für die Rollenanpassung<br />

(Luft-Boden) aus. … Sondermaßnahmen<br />

wurden eingeleitet, um die<br />

Verschiebungen in den verschiedenen<br />

Weiterentwicklungsprogrammen (auch<br />

Integration Meteor) so gering wie möglich<br />

zu halten.“ Die diversen Risiken haben<br />

„Auswirkungen auf die derzeit geplante<br />

nationale und der NATO angezeigte<br />

Fähigkeitsgestellung“, warnt das<br />

Ministerium.<br />

WEITERE TESTS MIT DEM<br />

EURO HAWK AB 2017<br />

Mit dem im Juli gestarteten Modernisierungsprogramm<br />

wurde die P-3C Orion<br />

der Marine in den Rüstungsbericht aufgenommen.<br />

Hier gibt es noch keine Verzögerungen,<br />

aber bei den Programmanteilen<br />

Missionsavionik (plus 62 Mio. Euro)<br />

und Austausch der Tragflächen (plus<br />

53 Mio. Euro) bereits Mehrkosten. Die<br />

Maßnahmen seien „alternativlos“, damit<br />

die „einsatzrelevante Fähigkeit zur Seefernaufklärung<br />

bis mindestens 2035 …<br />

sichergestellt werden kann“. Um die<br />

weitreichende, in diesem Fall elektronische<br />

Aufklärung geht es auch beim Projekt<br />

SLWÜA. Nächster Schritt ist hier<br />

die „Stufe 2“, das heißt die Wiederaufnahme<br />

des Flugbetriebs mit dem Euro<br />

Hawk. Dieser dient der weiteren Entwicklung<br />

des Aufklärungssystems ISIS<br />

„und unterstützt damit die prioritäre<br />

Verfolgung des Lösungsvorschlags 5“,<br />

der Installation von ISIS in die MQ-5C<br />

Triton von Northrop Grumman. Der<br />

Euro Hawk wird nun wohl statt im April<br />

2016 erst wieder Anfang 2017 fliegen,<br />

da die „amts- und industrieseitigen Personalressourcen“<br />

unzureichend seien<br />

und neue Vorgaben zur Qualitätssicherung<br />

eingehalten werden müssten.<br />

Für die Triton könnte ein neues Zulassungsverfahren,<br />

die „dauerhafte Flugfreigabe“<br />

angewendet werden, das sich<br />

derzeit in der Erarbeitung befindet. Es<br />

soll „die Zusammenarbeit in der Beschaffung<br />

und im Betrieb mit außereuropäischen<br />

Partnern erleichtern und die<br />

der Bundeswehr durch das Luftverkehrsgesetz<br />

eingeräumten Abweichungsrechte<br />

ausgestalten“.<br />

FR<br />

KARL SCHWARZ<br />

Fotos: Eurofighter, Northrop Grumman, Airbus Helicopters, Joris van Boven<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 53


Freundeskreis Luftwaffe<br />

Editorial<br />

Die neuen Radarantennen<br />

sind bis zu<br />

acht Meter breit.<br />

Sehr geehrte Leserinnen<br />

und Leser, verehrte Mitglieder!<br />

Wie in jedem Jahr beschäftigt sich unsere<br />

Geschäftsstelle in diesen Wochen damit,<br />

den allgemeinen Rahmen für das Veranstaltungsprogramm<br />

des kommenden Jahres<br />

zu organisieren und konkrete Vereinbarungen<br />

für die ersten Monate mit den<br />

Veranstaltern zu treffen. Vor diesem Hintergrund<br />

bitte ich Sie auch regelmäßig,<br />

uns Ihre Wünsche und Empfehlungen<br />

mitzuteilen, die dazu beitragen sollen,<br />

unsere Angebotspalette noch vielschichtiger<br />

und interessanter zu gestalten.<br />

Hinweise, die wir nach Veranstaltungen<br />

unserer Sektionen erhalten haben, nehmen<br />

wir gerne auf und prüfen die Berücksichtigung<br />

für ein zentrales Angebot<br />

durch unsere Geschäftsstelle. Aufgrund<br />

der nicht unerheblichen Strukturveränderungen<br />

in den Streitkräften und auch<br />

in der Industrie mit ihren Folgewirkungen<br />

kann unseren Vorstellungen zurzeit<br />

leider nicht immer entsprochen werden.<br />

Schließlich ein dringendes Anliegen unserer<br />

Geschäftsstelle: Bitte prüfen Sie die<br />

Aktualität Ihrer Kommunikationsdaten.<br />

Falls sich bei Ihnen Veränderungen<br />

in Adresse, E-Mail oder Telefonnummer<br />

ergeben haben sollten, bitten wir um<br />

Mitteilung.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Botho Engelien, Präsident<br />

Zum Geburtstag<br />

Im Namen des Vorstands gratuliert Präsident<br />

Botho Engelien den folgenden Jubilaren, die<br />

im Dezember Geburtstag haben, ganz<br />

herzlich: Siegfried Petzel (85), Wolfgang<br />

Grunwald (84), Günter-J. Neuber (81),<br />

Kurt Sturm (81), Heinrich Fischer (80),<br />

Christmuth Eberlein (80), Peter Weidenbrück<br />

(70), Michael Schroll (70),<br />

Hermann Spachtholz (60), Burkhard<br />

Schwarz (60), Andreas Gutruf (50) und<br />

Thorsten Schütt (50).<br />

Sicherheit<br />

im Luftraum<br />

Ob Tiefflieger oder Höhenaufklärer – bis an die Grenzen der<br />

Stratosphäre erfassen sie Flugziele in einer Entfernung von bis<br />

zu 470 Kilometern: Sechs hochmoderne neue Radargeräte<br />

vom Typ Ground Master 406 Fixed (GM 406 F) betreibt die<br />

Luftwaffe nun von der Nordsee bis zu den Alpen.<br />

Die Aufgabe der neuen Systeme lautet:<br />

Sicherheit im deutschen Luftraum<br />

gewährleisten. <strong>12</strong>0 Millionen Euro<br />

kostet das Rüstungsprojekt „Aktives Radarrundsuchgerät<br />

Einsatzführungsdienst<br />

(ARED)“. Im September wurde das<br />

sechste und letzte Radarsystem aus dem<br />

Rüstungsprojekt ARED durch die Firma<br />

ThalesRaytheonSystems (TRS) an die<br />

Bundeswehr übergeben. Der Abgesetzte<br />

Technische Zug 248 (AbgTZg 248) in<br />

Freising, Teil des Einsatzführungsbereichs<br />

2 in Erndtebrück, übernahm das<br />

neue Gerät. Das GM 406 F blickt jetzt<br />

offiziell im Namen der Luftwaffe in den<br />

Himmel über der bayerischen Kreisstadt<br />

Freising.<br />

Die zwei Antennen, mit einer Breite<br />

von circa sechs und acht Metern, drehen<br />

sich zehn Mal pro Minute und erfassen<br />

dabei Flugziele in einer Entfernung zwischen<br />

fünf und 470 Kilometern. Selbst<br />

in 33 Kilometern Höhe finden die Strahlen<br />

des neuen Radars ihr Ziel. Zum Vergleich:<br />

Ein normales Verkehrsflugzeug<br />

fliegt in einer Höhe von etwa elf Kilome-<br />

tern. Freising ist der Abschluss der<br />

ARED-Einführung, nachdem es bereits<br />

an den Standorten Brekendorf, Visselhövede,<br />

Auenhausen, Erndtebrück und<br />

Lauda aufgestellt wurde.<br />

„Die Radarsysteme sind die Augen<br />

des Einsatzführungsdienstes der Luftwaffe“,<br />

betonte Brigadegeneral Bartscher,<br />

Abteilungsleiter im Kommando<br />

Luftwaffe, beim Übergabeappell in der<br />

neuen Radarkuppel. Mit ihnen werde für<br />

die kontinuierliche Überwachung des<br />

deutschen Luftraums und über dessen<br />

Grenzen hinaus gesorgt. Planmäßig im<br />

Zeit- und Kostenrahmen sei das Projekt<br />

realisiert worden, so Oberst Peter Tönges,<br />

beim Bundesministerium der Verteidigung<br />

verantwortlich für die Beschaffung<br />

des Gerätes. „Das Beschaffungswesen<br />

der Bundeswehr muss also doch besser<br />

sein, als es die Schlagzeilen der<br />

letzten Monate nahelegen“, scherzte er<br />

während des Übergabeappells.<br />

Das neue, ortsfeste 3D-Radargerät<br />

gilt als äußerst genau und zuverlässig<br />

und eignet sich bestens für die Landes-<br />

54 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong><br />

www.flugrevue.de


General Bartscher<br />

übernimmt das<br />

System in Freising.<br />

und die taktische Luftraumverteidigung.<br />

Das neue Radar arbeitet mit modernster<br />

Technologie. Vom sehr wendigen taktischen<br />

Flugzeug, das unter der konventionellen<br />

Radarerkennung fliegt, bis hin<br />

zu kleinen Objekten wie Drohnen oder<br />

Marschflugkörpern – das neue Gerät erfasst<br />

jedes Flugziel. Für die Luftwaffe<br />

stellt die Einführung des ARED einen<br />

wichtigen Meilenstein für die Luftraumüberwachung<br />

dar.<br />

Neben dem technisch hochmodernisierten<br />

Innenleben fallen die äußeren<br />

Veränderungen besonders stark ins Auge.<br />

Brauchte der Vorgänger noch über<br />

drei Etagen des Gebäudes, steht das GM<br />

406 F nur auf einem kleinen Podest im<br />

oberen Teil der Radarkuppel. Das neue<br />

System ist kleiner, leichter, effektiver<br />

und vor allem kostengünstiger. Durch<br />

die Nutzung vorhandener Infrastruktur<br />

war an keinem der sechs ARED-Standorte<br />

ein Neubau notwendig. Aber auch<br />

beim Personal konnte eingespart werden.<br />

Bislang brauchte man mindestens<br />

vier Techniker, die im Dauerschichtbetrieb<br />

arbeiten mussten. ARED kommt<br />

mit deutlich weniger Personal aus.<br />

Nachts oder an Wochenenden muss beispielsweise<br />

niemand mehr im Dienst<br />

sein, weil Neustarts und Notabschaltungen<br />

sogar per Knopfdruck aus dem CRC<br />

erfolgen können.<br />

An insgesamt 18 Radar-Standorten<br />

in Deutschland werden Flugziele erfasst.<br />

Die gesammelten Daten werden an die<br />

beiden Control and Reporting Center<br />

(CRC) in Erndtebrück und Schönewalde<br />

übertragen. So entsteht ein sogenanntes<br />

Luftlagebild. Im Notfall, wenn Flugzeu-<br />

Fotos: Thales/Marx (2), Mellinger/FKLw<br />

Geschäftsstelle<br />

Die Geschäftsstelle Freundeskreis<br />

Luftwaffe ist von Montag bis<br />

Donnerstag von 9 bis <strong>12</strong> Uhr besetzt.<br />

Tel. +49 2203 64815<br />

Fax +49 2203 800397<br />

Homepage<br />

www.freundeskreis-luftwaffe.de<br />

E-Mail<br />

office@freundeskreis-luftwaffe.de<br />

Anschrift<br />

Freundeskreis Luftwaffe e.V.,<br />

Geschäftsstelle, Wahn 504 / 10,<br />

Postfach 906110, 51<strong>12</strong>7 Köln<br />

Bankverbindung<br />

VR-Bank Rhein-Sieg eG<br />

BIC: GENODED1RST<br />

IBAN: DE 05 3706 9520 1114 5450 11<br />

Referent für Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

c/o Geschäftsstelle FKLw,<br />

E-Mail: presse@freundeskreis-luftwaffe.de<br />

ge nicht erkannt werden oder sich nicht<br />

ordnungsgemäß melden, steigt die<br />

Alarmrotte, zwei bewaffnete Eurofighter,<br />

auf. Mit Hilfe der Radargeräte werden<br />

sie zum Ziel geführt. „Die Bedeutung<br />

dieser Aufgabe zeigt sich dadurch,<br />

dass diese rund um die Uhr erbracht<br />

werden muss und bereits im Frieden im<br />

NATO-Verbund wahrgenommen wird“,<br />

erklärt Brigadegeneral Bartscher unter<br />

den neuen Antennen des Systems. FR<br />

ANDREAS REMMEL<br />

Eine große Gruppe des Freundeskreises<br />

besuchte Manching.<br />

Sektion Dresden<br />

Leiter Rainer Appelt,<br />

Minna-Herzlieb-Str. 41, 02828 Görlitz<br />

Tel. 03581 / 765514<br />

E-Mail m.r.appelt@web.de<br />

Sektion München<br />

Leiter Heinz Gerrits,<br />

Gustav-Mahler-Weg 13, 85598 Baldham<br />

Tel./Fax 08106 / 302728<br />

E-Mail c.h.gerrits@t-online.de<br />

Sektion Berlin<br />

Leiter: Günther Hoffmann,<br />

Kladower Damm 276c, 14089 Berlin<br />

Tel. 030 / 36804392<br />

E-Mail guenther_hoffmann@alice-dsl.de<br />

Sektion Nörvenich<br />

Leiter: Hans-Joachim Klimek,<br />

An der Hülle 6, 50259 Pulheim<br />

Tel./Fax 02238 / 96 68 50<br />

E-Mail ha-klimek@t-online.de<br />

Zu Gast bei Airbus<br />

Achtzehn Teilnehmer des Freundeskreises<br />

Luftwaffe e. V. hatten die Gelegenheit, sich<br />

in Manching über die Aktivitäten von Airbus<br />

Defence & Space zu informieren. Nach einer<br />

umfassenden Präsentation stand auch die<br />

Besichtigung der Eurofighter-Endmontage<br />

auf dem Programm. Ein weiteres Highlight<br />

war der Besuch beim Heritage Flight mit<br />

zahlreichen Messerschmitt-Flugzeugen wie<br />

Bf 108, Bf 109 und Me 262.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 55


Markt<br />

Antiquariat<br />

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Mitglied werden im Freundeskreis Luftwaffe<br />

Das Büro des Freundeskreises Luftwaffe e.V. ist montags bis donnerstags von<br />

9.00 bis <strong>12</strong>.00 Uhr besetzt. Rückfragen werden dort zu diesen Zeiten unter den Telefonnummern<br />

0 22 03 / 6 48 15 (mit Anrufbeantworter) und 0 22 03 / 9 08 26 53 beantwortet.<br />

Schriftliche Zusendungen können an folgende Adresse gerichtet werden:<br />

Geschäftsstelle Freundeskreis Luftwaffe e.V. – Generalsekretär – Wahn 504/10,<br />

Postfach 90 61 10, 51<strong>12</strong>7 Köln<br />

Aufnahme-Antrag (bitte Druckbuchstaben)<br />

Name, Vorname:<br />

Straße, Hausnr.:<br />

PLZ, Ort:<br />

Geburtsdatum, Nationalität:<br />

Beruf, Telefon, E-Mail:<br />

Unterschrift:<br />

Einverständnis des Erziehungsberechtigten:<br />

Ich habe ein neues Mitglied geworben:<br />

Mitglieds-Nr.:<br />

(Eintrag durch Geschäftsstelle)<br />

Ich möchte Mitglied im Freundeskreis Luftwaffe e.V. werden. Der Jahresbeitrag beträgt 62,00 € und<br />

schließt den monatlichen Bezug der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> mit ein. Schüler/Studenten (ausgenommen Bundeswehr, Polizei,<br />

duales Studium und Auszubildende) zahlen 31,00 €.<br />

Mitgliedsnummer Datum Name Unterschrift<br />

Freundeskreis Luftwaffe e.V., Postfach 90 61 10 Wahn 504 / 10, 51<strong>12</strong>7 Köln<br />

%JÈS@GECP'BCLRGjI?RGMLQLSKKCP"#888"GC+?LB?RQPCDCPCLX+GREJGCBQLSKKCPUGPBQCN?P?RKGRECRCGJR<br />

SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige den Freundeskreis Luftwaffe e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.<br />

Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Freundeskreis Luftwaffe e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen.<br />

Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Kreditinstitut (SWIFT/BIC)<br />

Name des Kontoinhabers (falls abweichend):<br />

Datum, Ort, Unterschrift:<br />

IBAN<br />

✃<br />

Die aktuellen Stellenanzeigen<br />

finden Sie auf<br />

Seite 63 nach<br />

unserer Serie<br />

„Berufe in der<br />

Luftfahrt“.<br />

Was will der Freundeskreis<br />

Luftwaffe ?<br />

Seit 1984 besteht der Freundeskreis<br />

Luftwaffe, der sich zum Ziel gesetzt<br />

hat, die Kommunikation und die<br />

Begegnung zwischen Luftfahrt, Luftwaffe<br />

und Allgemeinheit zu fördern.<br />

Er ist unabhängig und überparteilich<br />

und daher offen für alle, die sich mit<br />

der Bundeswehr und mit der Luftwaffe<br />

verbunden fühlen. Besonders bei der<br />

Jugend will der Freundeskreis nicht<br />

nur das Interesse an der Luftwaffe,<br />

sondern auch die Begeisterung für das<br />

Fliegen fördern.<br />

Mehrere Informationsveranstaltungen<br />

DÝP(SECLBJGAFCjLBCLHÈFPJGAFQR?RR<br />

bei denen nicht nur Verbände besichtigt<br />

werden können, sondern auch<br />

QCJ@QRECkMECLUGPB<br />

Darüber hinaus werden Informationsbesuche<br />

bei der Bundeswehr, den<br />

Aliierten und der Industrie angeboten.<br />

Rund 1400 Mitglieder zählt der Freundeskreis<br />

Luftwaffe im In- und Ausland.<br />

56 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2015</strong> 57


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58 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


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Technik<br />

DLR forscht für alternative Treibstoffe<br />

Die Falcon 20 nähert<br />

sich dem Abgasstrahl<br />

der A320 ATRA.<br />

Langsam kristallisiert sich aus dem<br />

weißen Nebel ein kleiner Punkt.<br />

Das kleinere Flugzeug lässt sich<br />

nicht abschrecken und pirscht sich unerbittlich<br />

durch den Kondensstreifen an<br />

den Airliner heran. Keine Szene aus dem<br />

neuen James-Bond-Film, sondern Flugtests<br />

zum Schutz der Umwelt. Anfang<br />

Oktober führte nämlich das Deutsche<br />

Zentrum für Luft- und Raumfahrt<br />

(DLR) Versuche mit alternativen Treibstoffen<br />

am Himmel über Deutschland<br />

durch. Im Mittelpunkt der acht bis zum<br />

9. Oktober durchgeführten Flüge standen<br />

die Messung der Rußemissionen<br />

und die Analyse deren Einflusses auf die<br />

Atmosphäre.<br />

„Jettriebwerke stoßen verschiedene<br />

Emissionen aus, darunter CO2, H2O,<br />

Stickoxide und Rußpartikel. Zudem<br />

können sich bei geeigneten Atmosphärenbedingungen<br />

Kondensstreifen bilden.<br />

Dabei sind das emittierte CO2 und die<br />

Kondensstreifen die zwei wichtigsten<br />

Klimakomponenten im Luftverkehr, die<br />

zu einer Erwärmung der Atmosphäre<br />

führen. Für die Bildung von Kondensstreifen<br />

sind Nukleationskerne nötig,<br />

Partikel, an denen der Wasserdampf auskondensiert.<br />

Das sind hauptsächlich die<br />

Rußpartikel“, erklärt Dr. Hans Schlager<br />

vom DLR-Institut für Physik der Atmosphäre<br />

in Oberpfaffenhofen im Gespräch<br />

mit der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>. Nun<br />

wollten die Wissenschaftler im Flug feststellen,<br />

ob alternative Treibstoffe wirklich<br />

weniger Rußemissionen verursachen,<br />

und inwieweit die Anzahl, Größe<br />

Verfolgungsjagd<br />

am Himmel<br />

Aufschluss über den Einfluss alternativer Treibstoffe auf<br />

das Klima soll eine Messkampagne des DLR bringen.<br />

Dabei flog eine Falcon im Abgasstrahl der A320 ATRA.<br />

und Form der Eispartikel in Kondensstreifen<br />

dadurch verändert werden. Die<br />

Kampagne erfolgte im Rahmen des EC-<br />

LIF-Projekts (Emission and Climate Impact<br />

of Alternative Fuels). „Hier untersuchen<br />

wir unter Beteiligung von vier<br />

DLR-Einrichtungen unterschiedliche<br />

synthetische Treibstoffe von ihrer Zusammensetzung<br />

über die Verbrennung<br />

bis hin zu den Auswirkungen auf das<br />

Klima, damit wir in der Zukunft solche<br />

Treibstoffe auch optimieren können“,<br />

sagt ECLIF-Leiter Dr. Patrick Le Clerq.<br />

RITT IM ABGASSTRAHL<br />

Dabei startete der Airbus A320 ATRA<br />

(Advanced Technology Research Aircraft)<br />

des DLR vom Flugplatz in Manching<br />

aus und traf sich in einem ansonsten<br />

dem Militär vorbehaltenen Luftraum<br />

über dem Allgäu mit der aus Oberpfaffenhofen<br />

kommenden Dassault Falcon<br />

20, ebenfalls vom DLR. Die beiden<br />

V2500-Triebwerke von International Aero<br />

Engines des ATRA liefen dabei mit<br />

einer Mischung aus konventionellem Jet<br />

A-1 und einem synthetischen Treibstoff<br />

auf Kohlebasis aus Südafrika. Bei den jeweils<br />

drei bis vier Stunden dauernden<br />

Flügen positionierte sich die Falcon in<br />

Abständen von 20 Kilometern bis hin zu<br />

nur 50 Metern hinter dem ehemaligen<br />

Verkehrsflugzeug, um die entsprechenden<br />

Messungen vorzunehmen. Nicht<br />

sehr angenehm für die Passagiere an<br />

Bord, denn die Flüge mit einer Reisegeschwindigkeit<br />

zwischen Mach 0.5 bis<br />

0.65 erwiesen sich als sehr unruhig.<br />

60 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Rußbildung<br />

Um einen alternativen Treibstoff zuzulassen,<br />

muss er die gleichen physikalischen<br />

Eigenschaften wie Jet A-1 aufweisen. Ein<br />

Unterschied liegt in der Zusammensetzung<br />

der Kohlenwasserstoffe, die entweder<br />

kettenförmig oder zyklisch sind. Letztere<br />

werden Aromaten genannt und sind<br />

hauptsächlich für die Rußbildung verantwortlich.<br />

Ein vollsynthetischer Treibstoff<br />

besitzt keine Aromaten; sie müssen aber<br />

zugesetzt werden, da die Zulassungsvorschrift<br />

einen Anteil von mindestens acht<br />

Volumenprozent vorschreibt. Jet A-1 hat<br />

im Schnitt einen Anteil von 15 Prozent.<br />

Der Airbus A320 ATRA flog während der Versuche von Manching<br />

aus. Dort war ein temporäres Tanklager errichtet worden.<br />

„Wir versuchten, außerhalb des Randwirbels<br />

zu bleiben. Im Prinzip reitet<br />

man auf einer Welle, und wenn man zu<br />

weit nach außen kommt, spuckt sie einen<br />

aus“, erklärt Oliver Brieger, Leiter<br />

des DLR-Forschungsflugbetriebs. Außerdem<br />

hatten die Piloten Vorgaben, mit<br />

welcher Leistung die ATRA-Triebwerke<br />

betrieben werden sollten. „Die Falcon<br />

produzierte mit ihrer ganzen Messtechnik,<br />

die auf dem Rumpf und unter den<br />

Tragflächen montiert ist, zusätzlichen<br />

Widerstand, sodass der ATRA meist mit<br />

Speed Brakes fliegen musste, um die<br />

Die Dassault Falcon 20 des DLR verfügt über verschiedene<br />

Sensoren, um die Ruß- und Eispartikel zu messen.<br />

Fotos: DLR, WTD61<br />

www.flugrevue.de<br />

Vorgaben zu erreichen und dabei der<br />

Falcon nicht davonzufliegen. Wenn man<br />

im Abgasstrahl fliegt, wird man eher<br />

weiter nach hinten gedrängt. Daher war<br />

es recht anspruchsvoll, den Kern des<br />

Abgasstrahls genau zu treffen.“ Die Falcon<br />

20 war laut Brieger genau das richtige<br />

Flugzeug für diese Aufgabe: „Das<br />

Flugzeug ist dermaßen robust, dass es<br />

solche Einsätze gut aushalten kann.“<br />

MESSUNG MIT LASERN<br />

Eine weitere Herausforderung stellte die<br />

Erfassung der Eispartikel dar. Rußemissionen<br />

lassen sich über spezielle Einlassrohre<br />

am Flugzeug erfassen. Dies geht<br />

mit Eispartikeln nicht, da sie an den<br />

Wänden der Rohre abgeschieden würden<br />

oder teilweise verdampfen. Aus diesem<br />

Grund installierten die DLR-Forscher<br />

unter der Tragfläche der Falcon<br />

Laserspektrometer, die jedes Eispartikel<br />

in Echtzeit vermessen konnten.<br />

Nach jedem Flug gab es zur Ergänzung<br />

einen Bodenlauf mit hinter den<br />

Triebwerken aufgestellten Sonden. Die<br />

ersten Ergebnisse zeigen gemäß Dr.<br />

Schlager, dass die Rußemissionen bei<br />

den untersuchten alternativen Treibstoffen<br />

um bis zu 50 Prozent geringer waren.<br />

Das heißt aber nicht, dass sich auch<br />

die Treibhauswirkung der gebildeten<br />

Kondensstreifen um die Hälfe reduziert.<br />

„Wenn weniger Kondensationskerne in<br />

Form von Ruß vorhanden sind, dann<br />

verteilt sich der vorhandene Wasserdampf<br />

auf weniger Partikel, und die Eispartikel<br />

werden größer. Wie damit die<br />

Strahlungswirkung der Kondensstreifen<br />

und ihre Lebensdauer verändert werden,<br />

müssen die weiteren Analysen ergeben.“<br />

Sie sollen im kommenden Frühjahr abgeschlossen<br />

sein. Anfang 2017 ist eine<br />

zweite Messkampagne geplant.<br />

FR<br />

PATRICK HOEVELER<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 61


Berufe in der Luftfahrt<br />

Tiger-Fertigung bei Airbus<br />

Helicopters in Donauwörth.<br />

Betrachtet man die Kurve der Beschäftigtenzahlen<br />

in der produzierenden<br />

deutschen Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie – also ohne Flughafen-,<br />

Airline- und Behördenmitarbeiter –<br />

sticht sofort ins Auge,<br />

dass die Kurve derzeit<br />

ein Allzeit-Hoch (siehe<br />

Grafik) erreicht<br />

hat. Nach dem dramatischen<br />

Stellenabbau<br />

bei den direkt<br />

beschäftigten Mitarbeitern<br />

Mitte der<br />

neunziger Jahre gab<br />

es für die Kurve seit<br />

1998 nur eine Richtung: aufwärts. Seit<br />

dem Tiefpunkt mit 56 4<strong>12</strong> Beschäftigten<br />

im Jahr 1994 hat sich die Zahl bis heute<br />

In dieser Ausgabe<br />

Berufschancen<br />

in der Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie<br />

Beschäftigung auf<br />

Rekordniveau<br />

Die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie beschäftigt<br />

im Moment so viele Mitarbeiter wie seit dem Ende des<br />

Zweiten Weltkriegs nicht mehr.<br />

fast verdoppelt. Bis 2013 verlief die Kurve<br />

fast linear, 2014 ist die Beschäftigtenzahl<br />

in der Industrie nur noch um 190<br />

gestiegen. Dies ist quasi Stillstand, wenn<br />

man die Vorjahre als Maßstab heranzieht.<br />

Dabei erfreuen sich die Produkte<br />

und Dienstleistungen für die zivile Luftfahrt<br />

– allen voran die Airbus-Narrowbodies<br />

– einer historisch nie gekannten<br />

Beliebtheit. Airbus und Boeing haben<br />

Rekordauftragsbestände, die die Werke<br />

über mehrere Jahre hinaus auslasten,<br />

selbst wenn keine einzige Neubestellung<br />

einginge. Trotzdem wird der Beschäftig-<br />

Der Anteil der Militärluftfahrt<br />

an den Umsätzen<br />

der Industrie sinkt.<br />

In der Produktion<br />

sind hochqualifizierte<br />

Mitarbeiter gefragt.<br />

62 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong><br />

www.flugrevue.de


Beschäftigtenentwicklung<br />

in der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie<br />

Auf der Suche nach einer neuen Stelle<br />

im Luftfahrtbereich? Auf flugrevue.de<br />

finden Sie weitere aktuelle Angebote.<br />

tenzuwachs nicht mehr parallel zu den<br />

steigenden Auslieferungszahlen wachsen.<br />

Grund dafür sind neben Produktivitätssteigerungen<br />

aufgrund effizienterer<br />

Arbeitsabläufe und hoher Stückzahlen<br />

auch die Eröffnung neuer Werke im<br />

Ausland, wie zum Beispiel der Airbus-<br />

Endmontagelinie in Mobile im US-Bundesstaat<br />

Alabama. Da dieses Werk<br />

Strukturkomponenten und Systeme<br />

montiert, die in Europa gefertigt werden,<br />

sichert es hiesige Arbeitsplätze,<br />

aber es bremst ebenfalls die Dynamik in<br />

der positiven Beschäftigungsentwicklung.<br />

Ohne industriellen Fußabdruck in<br />

den Hauptabsatzmärkten würde Airbus<br />

allerdings langfristig seine Marktchancen<br />

dort spürbar verschlechtern.<br />

Beschäftigte<br />

110 000<br />

100 000<br />

90 000<br />

80 000<br />

70 000<br />

1989: 95 042<br />

60000<br />

1994: 56 4<strong>12</strong><br />

50000<br />

1979 1990 2000 2010<br />

Von dem „Dolores-Effekt“ Mitte der neunziger Jahre hat sich die Luft- und Raumfahrtindustrie<br />

in Deutschland gut erholt. Doch der Zuwachs der Beschäftigtenzahl verliert jetzt an Dynamik.<br />

Wenn sich die Lage in der militärischen<br />

Luftfahrt nicht ändert, könnte es<br />

nach dem Auslaufen der Eurofighter-<br />

Produktion in drei Jahren sogar wieder<br />

zu einem deutlich spürbaren Abbau des<br />

Mitarbeiterbestands kommen. Größere<br />

2014: 105 728<br />

Exportaufträge sowie Nachfolgeprogramme<br />

für den Fighter sind nicht in<br />

Sicht. Einen drastischen Abbau der militärischen<br />

Arbeitsplätze könnte die zivile<br />

Industrie aber nicht kompensieren. FR<br />

VOLKER K. THOMALLA<br />

Quelle: BDLI<br />

Flügelausrüstung<br />

bei Airbus in Bremen.<br />

Fotos: Airbus Group<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 63


Briefing<br />

Luft- und Raumfahrt von A bis Z<br />

FOLGE 008<br />

Brake Fan<br />

Der Brake Fan, hier von einer A380,<br />

besteht aus Elektromotor, Lüfterrad<br />

und Radkappe mit Luftauslass.<br />

Wenn ein Flugzeug landet, wandeln<br />

seine Bremsen im Fahrwerk die Bewegungsenergie<br />

in Wärme um. Bei schwer<br />

beladenen oder betankten Flugzeugen<br />

und auf kurzen Pisten und bei hoher Anfluggeschwindigkeit<br />

können sich die<br />

Bremsen in wenigen Minuten dabei auf<br />

über 400 Grad erhitzen. Damit sind sie<br />

zu heiß für einen baldigen Wiederstart,<br />

denn die meisten Flugzeughersteller gestatten<br />

den Start nur für Temperaturen<br />

unter 300 Grad Celsius, damit die Bremsen<br />

bei einem möglichen Startabbruch<br />

noch genug Leistung haben. Die Abkühlung<br />

nach einer schärferen Bremsung<br />

kann fast zwei Stunden dauern.<br />

Um diese Wartezeit zu verkürzen,<br />

kommen „Brake Fans“ oder „Brake Cooling<br />

Fans“ zum Einsatz. Diese Bremsenlüfter<br />

werden als Option hinter den Radkappen<br />

der Hauptfahrwerke eingebaut.<br />

Ein elektrisch angetriebener Ventilator<br />

führt dann die Hitze der Bremsscheiben<br />

gezielt nach außen ab und macht diese<br />

schneller wieder einsatzbereit. Ein Brake<br />

Fan schafft bis zu 200 Grad Celsius Abkühlung<br />

in nur 30 Minuten. Brake Fans<br />

werden von den Piloten am Boden eingeschaltet,<br />

wenn die Anzeige der Bremsentemperatur<br />

zu hoch steigt oder sogar eine<br />

Warnmeldung im Cockpit ertönt.<br />

Zum Start werden die Brake Fans wieder<br />

ausgeschaltet, um beim schnellen<br />

Rollen keine Fremdkörper anzusaugen.<br />

Besonders bei Standardrumpf-Flugzeugen,<br />

vor allem bei deren größeren Familienmitgliedern,<br />

sind Brake Fans heute<br />

weit verbreitet. Bei der A320-Familie<br />

werden für über 90 Prozent der Neuflugzeuge<br />

Brake Fans mitbestellt, denn im<br />

Kurzstreckenverkehr gewinnt man<br />

durch kürzere Umkehrzeiten über eine<br />

Einsatzstunde pro Tag und Flugzeug.<br />

Auf Wunsch gibt es Brake Fans aber<br />

auch für Großraumflugzeuge bis hin zur<br />

A380. Einer der größten Hersteller von<br />

Brake Fans ist das Unternehmen Technofan,<br />

das zur französischen Safran<br />

Group gehört. Es baut rund 10000<br />

Brake-Fan-Einheiten im Jahr.<br />

FR<br />

SEBASTIAN STEINKE<br />

Auch dieser Airbus A321 für Vietjet Air aus Vietnam ist mit Brake Fans an<br />

allen Rädern des Hauptfahrwerks ausgestattet.<br />

Ein Brake-Fan-Teststand bei Technofan<br />

in Toulouse.<br />

Fotos: Airbus, Technofan (2)<br />

64 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong><br />

www.flugrevue.de


Fotos: ESA, 20th Century Fox, NASA<br />

Raumfahrt<br />

Mit Andreas<br />

Mogensen<br />

arbeitete endlich<br />

wieder<br />

einmal ein ESA-<br />

Astronaut an<br />

Bord der ISS<br />

MARS<strong>FLUG</strong> OHNE RÜCKKEHR<br />

Ab 2027 sollen Freiwillige ohne<br />

Rückflugticket den Mars besiedeln<br />

MEHR BILDER VOM PLUTO<br />

Die NASA-Sonde New Horizons<br />

hat noch viel im Speicher<br />

EXTRA


Raumfahrt-EXTRA<br />

Big Brother auf dem Mars<br />

Tschüss,<br />

Bis 2027 will die Stiftung Mars One eine auf Dauer bemannte Station auf<br />

dem Mars errichten – ohne Rückflugticket für die Bewohner. Bezahlen will sie<br />

das mit dem Verkauf von Fernsehrechten. Geht das überhaupt?<br />

66 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Erde!<br />

Sauber aufgereiht im Sonnenschein. Mit dieser unrealistischen Darstellung<br />

wirbt Mars One – für ein milliardenteures Fernsehspektakel.<br />

Fotos: NASA, Mars One<br />

Von MATTHIAS GRÜNDER<br />

Kann, oder besser gefragt,<br />

darf man aus dem Schicksal<br />

von Freiwilligen eine Spielshow<br />

im Fernsehen machen? Die Veranstalter<br />

bejahen diese Frage, und der erste<br />

Ansturm von Enthusiasten, die unbedingt<br />

dabei sein wollen, schien ihnen<br />

Recht zu geben. Aus den zahlreichen<br />

Freiwilligen aus aller Welt sind im Frühjahr<br />

<strong>2015</strong> genau 50 Frauen und 50 Männer<br />

ausgewählt worden, und bis Ende<br />

des Jahres soll die erste Gruppe von 40<br />

dieser Privatastronauten bestimmt werden,<br />

mit denen das Training beginnen<br />

soll. So weit, so gut.<br />

Ob tatsächlich in den nächsten Jahren<br />

genügend Beitragszahler für dieses<br />

seltsame Bezahlfernsehen zusammenkommen,<br />

um die benötigten Milliarden<br />

für das Vorhaben einzusammeln, ist<br />

schon fraglich, denn die Voyeure bei diesem<br />

kosmischen „Big Brother“ schalten<br />

nur ein, wenn etwas passiert: Krach unter<br />

den Siedlern oder sonstige Probleme<br />

mit dem harten, täglichen Leben sind erfahrungsgemäß<br />

gute Voraussetzungen<br />

für hohe Einschaltquoten, und man darf<br />

Mars One unterstellen, dass sie genau<br />

mit solchen Vorkommnissen rechnen.<br />

Das war wohl auch der Grund, dass sich<br />

der bekannte Fernsehveranstalter Endemol,<br />

der sonst nicht gerade für höchste<br />

moralische Maßstäbe bekannt ist, im<br />

Frühjahr <strong>2015</strong> aus dem Projekt zurückgezogen<br />

hat.<br />

IST DAS PROJEKT TECHNISCH<br />

DURCHFÜHRBAR?<br />

Nach dem derzeitigen Stand der Dinge<br />

nicht, und das wird sich mit Sicherheit<br />

bis zum angepeilten Projektbeginn in elf<br />

Jahren auch nicht wesentlich ändern.<br />

Man braucht zuerst unbemannte Transporter<br />

mit Versorgungsgütern, Ausrüstung,<br />

wenigstens einem Fahrzeug, Wasser,<br />

Lebensmitteln und, und, und. Die<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 67


Raumfahrt-EXTRA<br />

Big Brother auf dem Mars<br />

Fotos: NASA (4), 20th Century Fox (3)<br />

Liste ließe sich lange fortschreiben.<br />

Dann benötigt man natürlich die entsprechenden<br />

Trägerraketen. Abgesehen<br />

davon, wie man die Unsummen zur Bezahlung<br />

dieses Aufwandes aufbringen<br />

will – derzeit rechnen die Organisatoren<br />

des Spektakels mit 13 Milliarden Dollar<br />

bis zum Jahre 2032 –, ist festzustellen,<br />

dass es all das noch gar nicht gibt. Selbst<br />

wenn man den finanziellen Aspekt außen<br />

vor lässt, kann man diese Sachen<br />

nicht von der Stange kaufen, denn sie<br />

müssen erst entwickelt, erprobt und produziert<br />

werden. Alles in nur elf Jahren?<br />

Selbst die größten Optimisten winken da<br />

nur müde ab.<br />

ERSTE REGEL: BEI EINEM STAUB-<br />

STURM IMMER DRIN BLEIBEN!<br />

In den Kinos läuft derzeit der Hollywood-Film<br />

„Der Marsianer“ mit Matt<br />

Damon in der Hauptrolle. Er spielt in<br />

naher Zukunft und schildert die Probleme<br />

eines Astronauten, den seine Kameraden<br />

im Staubsturm verloren und tot<br />

glauben. Er aber lebt und muss sich nun<br />

allein mit allen Widrigkeiten herumschlagen.<br />

Man kann ganz gute Vergleiche<br />

ziehen zu Mars One, auch wenn hier<br />

der erste Trupp aus vier Leuten bestehen<br />

soll und jedes Jahr, wenn alles gut geht,<br />

weitere vier hinzukommen werden.<br />

„Der Marsianer“ ist zwar allein, verfügt<br />

aber über eine umfangreiche materielle<br />

Basis, vor allem über eine geräumige<br />

Station mit Gewächshaus. Davon werden<br />

die Enthusiasten nur träumen können,<br />

denn ihre enge Kapsel wird für lange<br />

Zeit ihr einziges, halbwegs sicheres<br />

Zuhause sein. Aufblasbare Iglus können<br />

zwar als Lager, Unterstände oder Gewächshaus<br />

dienen, schützen aber weder<br />

vor der harten kosmischen Strahlung<br />

noch vor der ständigen Gefahr vom Meteoriteneinschlägen:<br />

NASA-Sonden haben<br />

ermittelt, dass es davon mehr als<br />

200 im Jahr gibt, und dann kracht es wegen<br />

der dünnen Atmosphäre des Planeten<br />

richtig! Kaum auszudenken, wenn so<br />

ein Brocken die Basis oder gar einen der<br />

Neu-Marsianer trifft.<br />

Der Film-Astronaut scheint auch keine<br />

Probleme mit dem Wasser zu haben;<br />

das für die Leute von Mars One indessen<br />

muss teuer von der Erde importiert werden.<br />

Zwar behaupten Wissenschaftler<br />

regelmäßig, sie hätten auf dem Mars<br />

„Spuren“ von Wasser entdeckt, doch das<br />

kostbare Nass selbst haben sie noch<br />

nicht gefunden. Bis 2027 sollte das aber<br />

der Fall sein! Damon baut Kartoffeln an,<br />

um bis zum Eintreffen einer Rettungsmannschaft<br />

nicht verhungern zu müssen,<br />

während bei Mars One Getreide die<br />

Nahrungsgrundlage sein soll. Bis zu einer<br />

hoffentlich reichlichen Ernte braucht<br />

man aber wiederum viel Wasser und zudem<br />

ausreichende Vorräte zur Überbrückung<br />

der Wartezeit.<br />

Überhaupt halten sich die wirklich<br />

lebensbedrohlichen Situationen im Film<br />

in einem engen Rahmen. Strahlenbelastung?<br />

Kein Problem. Ein bisschen Folie<br />

Im Film sieht so ein Marsauto<br />

mit Elektroantrieb aus – wer<br />

baut so etwas?<br />

DEN ENTHU­<br />

SIASMUS DER<br />

FREIWILLIGEN<br />

AUSNUTZEN,<br />

HEISST MIT<br />

DEREN LEBEN<br />

SPIELEN<br />

68 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Mehr als 200-mal im Jahr<br />

kracht es – dieser Krater<br />

durchmisst „nur“ 30 Meter.<br />

Dünne, nicht atembare Atmosphäre, hohe<br />

Strahlungsdosen – kein schöner Ort.<br />

Fahrzeuge und Raumanzüge<br />

auf einer älteren NASA-Grafik<br />

– nichts davon gibt es.<br />

Reparaturen erfordern einen großen<br />

Vorrat an Ersatzteilen – und Kenntnisse.<br />

Anbau eigener Lebensmittel – bis zur<br />

ersten Ernte braucht man Vorräte.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 69


Raumfahrt-EXTRA<br />

Big Brother auf dem Mars<br />

Fotos: NASA (5), 20th Century Fox (2)<br />

über den Kartoffeln, ein dünner Anzug,<br />

der mit seinen Ellenbogen-, Schulterund<br />

Knieschützern aussieht, als gehöre<br />

er einem „Rollerball“-Spieler mit Helm<br />

auf Erden, usw. Überhaupt die Raumanzüge,<br />

denn die gibt es ja – was Wunder!<br />

– auch noch nicht. Solche, wie sie die<br />

ISS- oder die Apollo-Astronauten tragen<br />

beziehungsweise trugen, taugen nicht<br />

für den Mars, denn sie sind für Schwerelosigkeit<br />

oder sehr geringe Schwerkraft<br />

auf dem Mond konzipiert worden. Auf<br />

dem Mars ist die Schwerkraft zwar geringer<br />

als auf der Erde, aber größer als<br />

auf dem Mond. Experten haben ausgerechnet,<br />

dass Mars-Astronauten bei der<br />

Nutzung eines ISS-Anzuges den Tornister<br />

mit dem Lebenserhaltungssystem auf<br />

einem Karren hinter sich her ziehen<br />

müssten, um überhaupt ein paar Schritte<br />

gehen zu können.<br />

Das klingt also auch nicht gerade<br />

gut, ganz abgesehen davon, dass die Verantwortlichen<br />

von Mars One bis heute<br />

noch keinen einzigen Entwicklungs-,<br />

Bau- oder gar Kaufvertrag unterzeichnet<br />

haben. Sie verfügen über kein Startgelände,<br />

keine Lager für die zum Mars<br />

zu transportierenden Vorräte, kein Kontrollzentrum,<br />

keine Trainingsstätte für<br />

ihre Freiwilligen – ja, was haben sie denn<br />

überhaupt?<br />

KEINE ANTWORTEN AUF<br />

VIELE WICHTIGE FRAGEN<br />

Fehlanzeige auch bei allen lebensnotwendigen<br />

Ausrüstungen. Wasseraufbereitungs-<br />

oder Klimaanlagen? Toilettenpapier,<br />

Wäsche zum Wechseln? Wird die<br />

Wäsche gewaschen, und wenn ja,<br />

braucht man wohl auch Seifenpulver.<br />

Sollen die Marsbewohner bis zum letzten<br />

Tag Essen aus der Mikrowelle zu<br />

sich nehmen? Was wird mit dem Müll?<br />

Unzählige Fragen, aber keine Antworten.<br />

Mittlerweile ist es sträflicher Leichtsinn,<br />

den Freiwilligen und der Öffentlichkeit<br />

immer noch vorzugaukeln, das<br />

Projekt sei machbar. Apropos Öffentlichkeit:<br />

Viel war in letzter Zeit nicht<br />

von den Organisatoren zu hören. Wenn<br />

man an die Milliarden des zahlenden Publikums<br />

heranwill, muss man die Werbetrommel<br />

rühren, doch nichts davon.<br />

Zu guter Letzt wurde noch nichts<br />

über die psychologischen Probleme gesagt,<br />

die zweifellos und vor allem schnell<br />

kommen werden. Das Zusammenleben<br />

auf engstem Raum provoziert Spannungen.<br />

Nie wieder knirschender Schnee<br />

unter den Schuhen, nie wieder den Frühling<br />

riechen, nie wieder im Meer baden,<br />

nie wieder die Familie oder enge Freunde<br />

umarmen? All diese Erinnerungen, all<br />

diese fehlenden sinnlichen Eindrücke<br />

kann man nicht mit TV-Bildern kompensieren.<br />

Das Heimweh wird heftig sein,<br />

denn bis ans Lebensende dominiert im<br />

kargen Leben der Siedler die Farbe Rot.<br />

Schließlich wird die mitleidige Menschheit<br />

die Leute mit öffentlichen Mitteln<br />

retten müssen. Von Mars One haben sie<br />

nämlich keine Rettung zu erwarten. FR<br />

Eine Ellipse von 20 mal 25<br />

Kilometern – genauer kann<br />

selbst die NASA nicht landen.<br />

NIE WIEDER<br />

SCHNEE, FRÜH­<br />

LINGSDUFT<br />

ODER EIN BAD<br />

IM MEER – IM<br />

LEBEN DOMI­<br />

NIERT NUR ROT<br />

70 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Staubstürme können wochenlang andauern<br />

– da sollte man lieber drinnen bleiben.<br />

Staub überall, in jeder Ritze<br />

– so sieht der Marsrover<br />

Opportunity heute aus.<br />

Ein alter NASA-Rover im Geröll – wie geht<br />

man mit dem Heimweh um?<br />

Forschung ist fürs Fernsehen<br />

uninteressant – bei Mars One<br />

geht es nur ums Überleben.<br />

Die Raumanzüge der Apollo-Astronauten<br />

– für den Mars viel zu schwer.<br />

„Rollerball“-Anzug mit Protektoren –<br />

schick, aber auf dem Mars unbrauchbar.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 71


Raumfahrt-EXTRA<br />

ESA-Mission iriss<br />

Wikinger im<br />

Die griechische Göttin<br />

Iris war Botschafterin<br />

des Olymps und stellte<br />

die Verbindung zu den<br />

Menschen her. Als<br />

Bindeglied zwischen<br />

Himmel und Erde gab<br />

sie ihren Namen auch<br />

für diese bemannte<br />

ESA-Mission.<br />

72 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


All<br />

Am frühen Morgen des<br />

2. September begann die<br />

Mission iriss in Baikonur.<br />

Fotos: ESA<br />

Von MATTHIAS GRÜNDER<br />

Die Internationale Raumstation<br />

ISS, die griechische<br />

Göttin plus ein stilisierter<br />

Wikingerhelm mit der dänischen Flagge<br />

– aus diesen einzelnen schriftlichen und<br />

bildlichen Elementen setzte sich Andreas<br />

Mogensens Missionslogo zusammen.<br />

Der Däne mit dem sympathischen Lächeln<br />

gehört zur jüngsten ESA-Astronautengruppe<br />

von 2009, aus der bereits<br />

Samantha Cristoforetti, Alexander Gerst<br />

und Luca Parmitano im All gewesen<br />

sind; der Franzose Thomas Pesquet und<br />

der Brite Timothy Peake haben ihre Feu-<br />

Eine von zahlreichen Erdaufnahmen<br />

Mogensens zeigt den Sojus-Startplatz<br />

von Baikonur.<br />

Der Luftfahrtingenieur<br />

ist Spezialist für<br />

Steuerungsanlagen.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 73


Raumfahrt-EXTRA<br />

ESA-Mission iriss<br />

Mogensen hat auch<br />

auf Bohrinseln<br />

gearbeitet. Körperliche<br />

Arbeit ist ihm<br />

nicht unbekannt.<br />

ertaufe noch vor sich. Mogensen ist ein<br />

erfahrener Ingenieur, der seine Doktorarbeit<br />

auf dem Gebiet der Navigation<br />

und Steuerung von Marssonden geschrieben<br />

hat. Zwischen dem Abschluss<br />

der Astronautengrundausbildung vor<br />

fünf Jahren und dem Spezialtraining für<br />

seine erste Mission arbeitete er an der<br />

University of Surrey, wo er sich ebenfalls<br />

mit seinem Spezialthema anhand künftiger<br />

Mond- und Marsmissionen beschäftigte.<br />

Nun also hat er bereits seinen<br />

Raumflug absolviert. Erst kam die fast<br />

endlos scheinende, fünf lange Jahre dauernde<br />

Wartezeit, dann der zehn Tage<br />

dauernde Flug mit viel Arbeit an Bord<br />

der Station, und jetzt ist die große Aufregung<br />

schon wieder vorbei.<br />

ZWEI TAGE MEHR DANK<br />

HÖHERER UMLAUFBAHN<br />

Die Besatzung von Sojus TMA-18M (von links): Aidyn Aimbetow, Sergej Wolkow<br />

und Andreas Mogensen. Wolkow bleibt bis März 2016 auf der Station.<br />

Dabei hat Mogensen noch Glück gehabt,<br />

denn noch vor wenigen Jahren wäre die<br />

Flugphase zwei Tage kürzer gewesen.<br />

Zwar dauerten noch bis vor Kurzem der<br />

An- und Abflug jeweils nur sechs Stunden,<br />

doch aus Sicherheitsgründen ist vor<br />

einiger Zeit die durchschnittliche Bahnhöhe<br />

der Station um einiges angehoben<br />

worden – die Gefahr der Kollision mit<br />

Weltraummüll ist einfach zu hoch. Aus<br />

diesem Grund haben die Russen für das<br />

Erreichen dieser Höhe und die Angleichung<br />

der Relativgeschwindigkeiten beider<br />

Flugkörper den Anflug bis zur Kopplung<br />

und den Abflug bis zur Landung<br />

wieder auf jeweils zwei Tage verlängert.<br />

Diese mussten natürlich von der Stationsarbeitszeit<br />

abgezogen werden, was<br />

einige kurzfristige Umplanungen erforderte,<br />

denn der Plan der Forschungen an<br />

Bord war ziemlich vollgepackt. Dennoch<br />

ließ es sich nicht vermeiden, dass einige<br />

Programmpunkte auf später verschoben<br />

wurden und von nachfolgenden Astronauten<br />

durchgeführt werden müssen.<br />

Teilweise erfolgte die Umorganisation<br />

der Abläufe noch während iriss, weil die<br />

Russen das neue Flugregime erst unmittelbar<br />

vor dem Start bekanntgegeben<br />

hatten. Das war nicht zuletzt ziemlich<br />

kritisch, weil sich mit der Ankunft der<br />

drei Raumfahrer erstmals seit zwei Jahren<br />

wieder neun Astronauten gleichzeitig<br />

an Bord befanden, deren Arbeit koordiniert<br />

werden musste.<br />

Der dänische ESA-Astronaut hatte<br />

also kaum Zeit, einmal einen Blick aus<br />

74 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Glückliche Landung<br />

am <strong>12</strong>. September<br />

in der kasachischen<br />

Steppe.<br />

Andreas Mogensen<br />

verabschiedet<br />

sich von Freunden<br />

und Kollegen.<br />

dem Fenster zu werfen, weil er stark eingespannt<br />

war. Wer einmal ausgewählt<br />

wurde, mit einem Zehn-Tage-Flug seine<br />

Karriere beginnt und Hoffnungen auf einen<br />

zweiten und längeren Einsatz hegt,<br />

darf sich nicht schonen. So gehörten zu<br />

seinen Aufgaben unter anderem Tests<br />

neuartiger Membranen für die Wasseraufbereitung,<br />

eines Spezialanzuges gegen<br />

Rückenprobleme oder eines<br />

Headsets, das es den Flugkontrolleuren<br />

am Boden erlaubt,<br />

ihm während der<br />

Versuche praktisch „über die Schulter“<br />

zu schauen.<br />

Besondere Aufmerksamkeit der Wissenschaftler<br />

fanden die Versuche, bei<br />

denen Mogensen von der Station aus<br />

drei verschiedene Rover auf der Erdoberfläche<br />

steuerte. Solche Tests haben<br />

durchaus eine praktische Bedeutung,<br />

denn so kann man bei künftigen Mondoder<br />

Planetenexkursionen zuerst automatische<br />

Roboter aus dem<br />

Orbit heraus zur Erkundung<br />

steuern, bevor der Mensch<br />

selbst zur Oberfläche hinabsteigt. Mogensens<br />

Trip ins All verging also rasend<br />

schnell, und schon am 11. September<br />

kurz vor Mitternacht legte Sojus TMA-<br />

16M zum Rückflug von der Station ab.<br />

Mit an Bord wieder Aidyn Aimbetow<br />

und dazu Kommandant Gennadi Padalka,<br />

der nach diesem, seinem bislang<br />

fünften, Raumflug mit 878 All-Tagen<br />

neuer Rekordhalter unter allen As-tronauten<br />

ist und damit Sergej Krikaljow<br />

vom „Thron“ gestoßen hat, der bislang<br />

mit 803 Tagen Rekordhalter war. FR<br />

Mission iriss – Daten und Fakten<br />

Der Start der Raumkapsel Sojus<br />

TMA-18 erfolgte am 2. Sep tem -<br />

ber <strong>2015</strong> auf dem Raumfahrtstartgelände<br />

von Baikonur. Nach der offiziellen<br />

Zählweise trug dieser Flug die Bezeichnung ISS<br />

44S. An Bord befanden sich neben dem ESA-<br />

Astronauten Andreas Mogensen der russische<br />

Kommandant Sergej Wolkow und der kasachische<br />

Flugingenieur Aidyn Aimbetow. Alle<br />

drei waren für die Zeit ihres Aufenthaltes an<br />

Bord der Station Mitglieder der 45. Stammbesatzung.Während<br />

Mogensen und Aimbetow<br />

Raumfahrtneulinge waren, handelte es sich<br />

bei Wolkow um einen „alten Hasen“: Schon<br />

sein Vater war Kosmonaut und verbrachte bei<br />

drei Raumflügen 391 Tage im All. Sohn Sergej<br />

hat es bei seinen zwei bisherigen Einsätzen auf<br />

mehr als ein Jahr an Bord der ISS gebracht.<br />

Wenn er im März 2016 zur Erde zurückkehrt,<br />

wird er den Rekord seines Vaters gebrochen<br />

haben.<br />

Mogensens Mission hatte noch ein zweites<br />

Logo, das wir hier zeigen. Es stand für den Bildungsanteil<br />

der Arbeitszeit im All und wurde<br />

von der 19-jährigen Louise Nielsen gestaltet.<br />

Mit diesem Bildungsprojekt sollten Schulkinder<br />

angeregt werden, sich mit wissenschaftlichen<br />

und technischen Themen zu befassen. Dabei<br />

ging es u.a. um die Entwicklung eines Transportroboters<br />

für die Bewegung von Lasten<br />

an Bord der Station. Zudem wurde ein von<br />

Studenten gebauter Satellit ausgesetzt.<br />

Fotos: ESA<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 75


Raumfahrt-EXTRA<br />

Neue Bilder vom Pluto<br />

ÜBERRASCHEND<br />

HIMMELBLAU<br />

Noch vor einem Jahr kannten<br />

wir den Pluto auf Hubble-Fotos<br />

nur als grauen, verwaschenen<br />

Fleck. Die NASA-Sonde New<br />

Horizons jedoch entdeckte auf<br />

dem Kleinplaneten eine Welt<br />

voller Farben.<br />

Blaugrau und rötlich<br />

zeigen sich die Berge<br />

Tartarus Dorsa.<br />

E<br />

inen blauen Himmel und Wassereis<br />

entdeckten Wissenschaftler bei<br />

der Auswertung der jüngsten Daten<br />

und Fotos, welche New Horizons zur<br />

Erde schickte. Als die Sonde nämlich<br />

rückwärts blickte und die Sonne genau<br />

hinter Pluto stand, offenbarte sich ihnen<br />

eine dünne, leuchtend blaue Atmosphäre.<br />

„Wer hätte da draußen im Kuiper-<br />

Gürtel schon einen blauen Himmel ver-<br />

76 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Wassereis fand man vor allem rings<br />

um den Elliot-Krater, in Virgil Fossa<br />

(links) und Viking Terra (oben).<br />

Fotos: NASA<br />

mutet?“, fragte Alan Stern, der Projektwissenschaftler<br />

des Southwest Research<br />

Institute (SwRI) in Boulder, Colorado.<br />

„Niemand! Deswegen ist das ja so grandios.“<br />

Genau genommen hat der Pluto gar<br />

keine Atmosphäre, eher handelt es sich<br />

um Dunst oder feinen Nebel, und die<br />

blaue Färbung lässt Rückschlüsse auf<br />

Größe und Zusammensetzung der winzigen<br />

Partikel zu: „Oft resultiert ein blauer<br />

Himmel aus der Streuung des Sonnenlichts<br />

an sehr kleinen Teilchen“, erläutert<br />

Carly Howett, der ebenfalls beim SwRI<br />

die Daten auswertet. „Auf der Erde sind<br />

das in der Regel winzige Stickstoffmoleküle.<br />

Auf dem Pluto indessen sind diese<br />

Partikel etwas größer, ähnlich wie Ruß.<br />

Wir nennen sie Tholins.“<br />

Solche Tholine sind organische Moleküle,<br />

welche man als Bausteine des<br />

Lebens ansieht. Auf der Erde gibt es sie<br />

nicht, aber auf dem Saturnmond Titan<br />

oder auf Kometen hat man sie bereits<br />

entdeckt. Sie werden mittels der Einwirkung<br />

der ultravioletten Sonnenstrahlung<br />

aus Methan oder Ethan gebildet.<br />

Auf dem Pluto vermuten die Wissenschaftler<br />

eine Ionisation von Stickstoffund<br />

Methanmolekülen im UV-Licht und<br />

die Reaktion solcher Teilchen zu immer<br />

komplexeren, rötlichen Makromolekülen<br />

mit unterschiedlicher elektrischer<br />

Ladung.<br />

Solche Moleküle wachsen schließlich<br />

immer mehr, bis sie zu kleinen Partikeln<br />

werden, an denen flüchtige Gase kondensieren<br />

und vereisen, bevor sie schwer<br />

genug sind, um zu Boden zu fallen. Dort<br />

sorgen sie für die rötliche Färbung der<br />

Oberfläche. Die Lichtbrechung am dünnen<br />

Eismantel der Tholine bewirkt den<br />

blauen Dunstschleier, welcher den<br />

Kleinplaneten umgibt.<br />

Eine weitere ziemliche Überraschung<br />

war die Entdeckung zahlreicher kleiner,<br />

aber freiliegender Vorkommen von Wassereis,<br />

welche vom Ralph Spectral Composition<br />

Mapper an Bord der Sonde aufgespürt<br />

wurden.<br />

VIELE HERAUSFORDERUNGEN<br />

FÜR DIE EXPERTEN<br />

„Auf großen Flächen des Kleinplaneten<br />

finden wir kein solches Eis“, beschreibt<br />

Jason Cook, ein weiteres Mitglied des<br />

Wissenschaftlerteams die Geologie, „weil<br />

es offenbar von anderen vereisten Gasen<br />

bedeckt wird. Herauszufinden, warum<br />

das Wassereis an manchen Stellen so<br />

deutlich hervortritt, ist eine weitere große<br />

Herausforderung für uns.“<br />

Noch nicht geklärt wurde beispielsweise,<br />

warum viele der Eisflächen, welche<br />

auf den Multispektralaufnahmen<br />

blau erscheinen, auf anderen Bildern rötlich<br />

abgebildet werden. „Ich bin wirklich<br />

überrascht, dass das Eis im sichtbaren<br />

Licht so rot erscheint“, sagt Silvia Protopapa<br />

von der Universität von Maryland<br />

in College Park. „Wir verstehen derzeit<br />

noch nicht den Zusammenhang zwischen<br />

Wassereis und den rötlichen Tholinen<br />

auf der Plutooberfläche.“<br />

So besteht eine der künftigen Aufgaben<br />

der Experten darin zu analysieren,<br />

ob es sich zum Beispiel bei den rot gefärbten<br />

Regionen der Tartarus Dorsa an<br />

der Tag-und-Nacht-Grenze (linkes Bild)<br />

um gefrorenes Wasser oder um Tholine<br />

handelt. Der Kleinplanet an der Grenze<br />

unseres Sonnensystems birgt noch eine<br />

ganze Menge Geheimnisse.<br />

FR<br />

MATTHIAS GRÜNDER<br />

Offenbar hält Pluto noch<br />

viele Überraschungen für<br />

uns bereit.<br />

www.flugrevue.de


News Raumfahrt-EXTRA<br />

TRAINING IM WASSERBECKEN<br />

Wie steigt man richtig aus?<br />

Wasser auf dem Mars? Möglich<br />

Wieder einmal hat die NASA anhand von Bildern des Mars Reconnaissance<br />

Orbiters (MRO) bekanntgegeben, dass es möglicherweise noch<br />

heute fließendes Wasser auf dem Mars gibt. Das deuten sie aus den<br />

Streifen, die rund um einen Berg zu sehen sind (rechts). Mineralogische<br />

Untersuchungen zeigten gehäufte Vorkommen hydratisierter Salze. Leider<br />

handelt es sich bei den Daten wieder nur um Indizien; das Vorhandensein<br />

von Wasser, das bei den auf dem Mars herrschenden Temperaturen nur<br />

in Form von Eis existieren dürfte, ist damit immer noch nicht bewiesen.<br />

Noch sind NASA-Astronauten<br />

an Bord des neuen Orion-<br />

Raumschiffs gar nicht ins All<br />

aufgebrochen, da trainieren sie bereits<br />

das sichere Verlassen nach der<br />

hoffentlich erfolgreichen Wasserung.<br />

Nach wochen- oder gar monatelangem<br />

Aufenthalt im All bedarf es einer<br />

ganz besonderen Methode des Ausstiegs,<br />

die im großen Wasserbecken<br />

Neutral Buoyancy Laboratory (NBL)<br />

des Johnsons Space Centers der<br />

NASA in Houston ermittelt werden<br />

sollte. Trotz der körperlichen Anstrengung<br />

nach langem schwerelosen<br />

Flug sollen die Astronauten sicher<br />

und trocken aus der Kapsel herauskommen<br />

können. Nicht zuletzt sollten<br />

die Tests zeigen, welche für den<br />

Ausstieg erforderliche Ausrüstung<br />

benötigt wird, und wie das Hilfspersonal,<br />

in diesem Falle Marinetaucher<br />

von der Bergungsflotte, richtig reagiert.<br />

Die Versuche fanden in der<br />

zweiten Oktoberwoche <strong>2015</strong> statt.<br />

Daran nahmen sowohl Testingenieure<br />

als auch Astronauten teil, die dabei<br />

Shuttle-Druckanzüge trugen.<br />

Foto: NASA<br />

Foto: NASA<br />

Foto: ESA<br />

Laserkommunikation im Vakuum<br />

Bei der Asteroid Impact Mission (AIM) der ESA, über deren Umsetzung<br />

im Dezember 2016 entschieden wird, soll die Verbindung mit der Bodenstation<br />

via Laser ermöglicht werden. Damit können Daten um ein Vielfaches<br />

schneller als mit gewöhnlichen Funksignalen übertragen werden. Bereits<br />

2013 war die Optische Bodenstation der ESA auf Teneriffa an einem zweiseitigen<br />

Laserkontakt mit der NASA-Mondsonde LADEE beteiligt. Damals<br />

betrug die Reichweite der Verbindung rund 400 000 Kilometer, während für<br />

AIM eine maximale Reichweite von 75 Millionen Kilometer angestrebt wird.<br />

78 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Foto: ESA<br />

Ewald wird Professor<br />

in Stuttgart<br />

ESA-Astronaut Dr. Reinhold Ewald wird<br />

entsprechend einer Vereinbarung zwischen<br />

der ESA und der Universität Stuttgart den<br />

Lehrstuhl für Astronautik und Raumstationen<br />

an der renommierten Hochschule<br />

übernehmen. Er folgt damit Prof. Ernst<br />

Messerschmid nach, der jetzt in den Ruhestand<br />

tritt. Ewald hatte seine Raumflugerfahrung<br />

bei einem dreiwöchigen Flug zur<br />

russischen Raumstation MIR erworben und<br />

zwischenzeitlich Lehraufträge in München<br />

und Aachen wahrgenommen.<br />

Noch ein Selfie<br />

Die Experten der Bodenkontrolle des<br />

Marsrovers Curiosity haben ein neues<br />

Hobby entdeckt: Sie vertreiben sich die<br />

Wartezeit während der Gesteinsbohrungen<br />

und Materialanalysen mit der Anfertigung<br />

immer neuer Selfies des Marsautos.<br />

Das oben abgebildete Foto wurde aus<br />

dutzenden Bildern kombiniert, die am<br />

1<strong>12</strong>6. Marstag, dem 6. Oktober Erdzeit,<br />

mittels des Mars Hand Lens Imager angefertigt<br />

worden waren. Dabei ist der Rover<br />

komplett zu sehen, während der Roboterarm<br />

mit der Kamera notwendigerweise<br />

ausgeschnitten worden ist.<br />

Foto: NASA<br />

❱❱❱ kurz notiert<br />

Wissenschaftler der NASA haben<br />

errechnet, dass die Erde zu einem<br />

der ältesten Sonnensysteme des Uni ‐<br />

versums gehört. Etwa 90 Prozent<br />

aller Planeten, auf denen einst Leben<br />

existieren könnte, sind nach ihrer<br />

Ansicht noch nicht einmal geboren.<br />

Zum ersten Mal seit beinahe<br />

40 Jahren hat eine für den bemannten<br />

Raumtransport vorgesehene<br />

Trägerrakete alle Bedingungen für<br />

ihre Zulassung erfüllt. Die 70-Tonnen-<br />

Version SLS Block 1 hat alle Prüfungen<br />

der Critical Design Review<br />

bestanden. Jetzt kann der Bau der<br />

ersten Rakete beginnen.<br />

Oxia Planum heißt das Gebiet auf<br />

dem Mars, das von der ESA für die<br />

Mission ExoMars 2018 bevorzugt<br />

wird. Im Januar 2019 soll dort ein<br />

Rover niedergehen. ExoMars wird in<br />

Kooperation mit der russischen<br />

Raumfahrtagentur durchgeführt,<br />

nachdem die NASA ausgestiegen ist.<br />

Foto: NASA<br />

Hitzeschutz für künftige Marssonden<br />

Künftige, größere und komplexere Marsmissionen werden größere Hitzeschilde<br />

be nö tigen, um der Reibungshitze beim Abstieg durch die Atmosphäre des Roten Planeten<br />

wider stehen zu können. Allerdings bieten die Nutzlastspitzen der gegenwärtig verwendeten<br />

Trägerraketen nur einen begrenzten Raum für derartiges Equipment. Dafür haben Ingenieure<br />

des Ames Research Centers der NASA im kalifornischen Silicon Valley eine spezielle Technik<br />

ent wickelt: Adaptive Deployable Entry and Placement Technology (ADEPT), ein Hitzeschild<br />

aus einem Karbonfasergewebe, der erst am Ziel wie ein Regenschirm aufgespannt werden soll.<br />

Beim oben gezeigten Test wurden Temperaturen von rund 1700 Grad Celsius erreicht.<br />

Foto: NASA<br />

Cassini fliegt immer<br />

näher an Enceladus<br />

Beginnend am 14. Oktober <strong>2015</strong> hat<br />

die NASA-Sonde Cassini eine Serie von drei<br />

nahen Vorbeiflügen am Mond Enceladus<br />

begonnen. Dieser ist wegen seiner Eis-Geysire<br />

für die Wissenschaftler besonders interessant,<br />

weil sie unter seinem dicken Eispanzer einen<br />

Ozean aus flüssigem Wasser rund um einen<br />

kleinen, felsigen Kern vermuten. Die Wassermenge<br />

dieses Mondes ist vermutlich weit<br />

größer als jene der Erde.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 79


Historie<br />

Im Gegensatz zur Landvariante besaß die<br />

Jaguar M ein verlängertes Bugfahrwerk.<br />

Sepecat Jaguar M<br />

Eine Raubkatze<br />

geht an Deck<br />

Der britisch-französische Jagdbomber Sepecat Jaguar sollte auch bei der Flotte der<br />

Aéronavale für eine Modernisierung sorgen. Die Erprobung der Trägervariante auf dem<br />

Carrier „Clemenceau“ offenbarte jedoch gravierende Schwächen.<br />

VON PATRICK HOEVELER<br />

Aufgrund der Untermotorisierung<br />

der Jaguar reichten die Katapulte<br />

für den normalen Einsatz nicht aus.<br />

Auf dem Exportmarkt<br />

heftige Rivalen und<br />

trotzdem Partner: Bei<br />

der Entwicklung und Produktion des<br />

Kampfflugzeugs Jaguar taten sich<br />

Frankreich und Großbritannien zusammen.<br />

Fünf Versionen sollte das Sepecat-<br />

Konsortium (Société Européene de Production<br />

de l’Avion d’Ecole de Combat<br />

et d’Appui Tactique) hervorbringen.<br />

Dazu waren acht Prototypen geplant.<br />

Der erste, E01 (E steht für die französische<br />

Trainervariante) startete am 8.<br />

September 1968 zu seinem Jungfernflug.<br />

Die E02 und die französischen<br />

Einsitzer A03 und A04 folgten bis Mai<br />

1969. Heute fast in Vergessenheit gera-<br />

80 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Jaguar M<br />

Baujahr: 1969<br />

Stückzahl: 1<br />

Herstellungsländer: F/GB<br />

Fotos: FR-Dokumentation<br />

ten ist der fünfte Prototyp, die M05.<br />

Diese Ausführung war als Angriffsflugzeug<br />

für die französischen Marineflieger<br />

gedacht und sollte auf den Flugzeugträgern<br />

„Clemenceau“ und „Foch“ die<br />

Dassault Étendard IV ersetzen. Äußerlich<br />

unterschied sie sich kaum von der<br />

Jaguar A der Armée de l’Air; die markantesten<br />

Punkte waren der Fanghaken<br />

sowie das geänderte und verstärkte<br />

Fahrwerk. Das Bugfahrwerk war zur<br />

Erhöhung des Anstellwinkels beim Start<br />

verlängert, und das Hauptfahrwerk verfügte<br />

nun über einzelne Räder statt der<br />

üblichen Zwillingsbereifung. Außerdem<br />

erhielt die M-Version einen Laserentfernungsmesser<br />

unter der Nase.<br />

Am 14. November 1969 hob die<br />

M05 in Melun-Villaroche mit Testpilot<br />

Jacques Jesberger am Steuer zu ihrem<br />

Erstflug ab. Sie blieb ein Einzelstück, da<br />

die weiteren Jaguar-Prototypen den britischen<br />

Standards entsprachen (S06<br />

und S07 als Einsitzer, B08 als Doppelsitzer).<br />

Die französische Regierung<br />

plante die Beschaffung von 40 Exemplaren<br />

der Marinevariante. Die allgemeine<br />

Flugerprobung der Trägerausführung<br />

erfolgte in Istres und Nîmes, bis<br />

Jesberger den Jet am 20. April 1970<br />

nach Großbritannien überführte.<br />

SIMULIERTES TRÄGERDECK<br />

IN GROSSBRITANNIEN<br />

Probleme bereitete die<br />

Leistung des Adour-Antriebs.<br />

Dort wartete das Royal Aircraft Establishment<br />

(RAE) in Bedford – einzigartig<br />

in Europa – mit einem nachgestellten<br />

Flugzeugträgerdeck an Land einschließlich<br />

zweier Katapulte auf. In der<br />

Zeit vom 22. April bis zum 1. Mai 1970<br />

erfolgten neun Katapultstarts, um für<br />

alle Konfigurationen die Mindestgeschwindigkeit<br />

für einen sicheren Start<br />

herauszufinden, sowie 38 Hakenlandungen.<br />

Nach einer zweiten Kampagne<br />

im Juni 1970 in Bedford wurde es ernst:<br />

Der Projektoffizier für das Programm<br />

bei der Aéronavale, Capitaine de Cor-<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 81


Historie<br />

Technische Daten<br />

Jaguar M<br />

Hersteller: Sepecat (Dassault-Breguet und<br />

BAC)<br />

Typ: trägergestützter Jagdbomber<br />

Antrieb: zwei Rolls-Royce/Turbomeca<br />

Adour Mk 804<br />

Leistung: je 29,4 kN<br />

Länge: 15,52 m<br />

Höhe: 4,92 m<br />

Spannweite: 8,69 m<br />

Flügelfläche: 24,18 m 2<br />

Leermasse: 7000 kg<br />

max. Startmasse: 15 700 kg<br />

Höchstgeschwindigkeit: 1593 km/h<br />

Dienstgipfelhöhe: 14 000 m<br />

Einsatzreichweite: 1410 km<br />

Bewaffnung: zwei 30-mm-DEFA-Kanonen,<br />

verschiedene Außenlasten<br />

Zeichnung: Marsan; Fotos: FR-Dokumentation<br />

82 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Bei den ersten Trägerversuchen flog der fünfte<br />

Jaguar-Prototyp noch ohne Außenlasten.<br />

vette Yves Goupil, startete am 9. Juli<br />

1970 in Richtung der Gewässer vor Lorient<br />

in der Bretagne, wo der französische<br />

Carrier „Clemenceau“ kreuzte. Allerdings<br />

war der Landespiegel an Deck<br />

kurzzeitig außer Gefecht, sodass Goupil<br />

nach Lann-Bihoué ausweichen musste.<br />

Wenig später war das Problem auf dem<br />

Schiff behoben, und die Sepecat Jaguar<br />

konnte wieder von der Marinebasis<br />

starten. Ohne größere Schwierigkeiten<br />

setzte die M05 schließlich auf dem<br />

Deck auf. Einen Tag später absolvierte<br />

Lieutenant de Vaisseau Daniel Pierre<br />

den ersten Katapultstart. In der Folge<br />

führten Pierre, Goupil und Breguet-<br />

Testpilot Jesberger bis zum 13. Juli<br />

Die Jaguar M05<br />

absolvierte<br />

zwei Kampagnen<br />

an Bord der<br />

„Clemenceau“.<br />

Die Marineversion der Jaguar besaß<br />

die Tragfläche der Landversionen. Ein<br />

Klappmechanismus fehlte.<br />

1970 zwölf Katapultstarts und Hakenlandungen<br />

sowie 173 Anflüge durch.<br />

Bei den Versuchen lagen die Startmasse<br />

bei 9600 Kilogramm und die Landemasse<br />

bei 8800 Kilogramm.<br />

Während der Erprobung an Deck<br />

der „Clemenceau“ trug die M05 noch<br />

keine Außenlasten. Diese kamen in der<br />

zweiten Versuchsphase hinzu, die wieder<br />

in Bedford begann. Im Oktober<br />

1971 kehrte der Jet auf die nun im Mittelmeer<br />

kreuzende „Clemenceau“ zurück.<br />

Auf dem Programm standen Einsätze<br />

mit höheren Massen: bis zu <strong>12</strong> 300<br />

Kilogramm beim Start und 9370 Kilogramm<br />

bei der Landung. Vom 20. bis<br />

27. Oktober gab es 21 Starts und Landungen<br />

sowie 216 Anflüge. Die Erprobung<br />

offenbarte allerdings einige Schwächen:<br />

Beim Ausfall eines Triebwerks<br />

konnte aufgrund mangelnder Leistung<br />

ein sicheres Durchstarten nicht gewährleistet<br />

werden. Außerdem hätte die Leistung<br />

der Katapulte erhöht und die<br />

Decks der beiden Träger verstärkt werden<br />

müssen.<br />

UMFANGREICHE ÄNDERUNGEN<br />

FÜR SICHEREN BETRIEB NÖTIG<br />

Die Leistungsproblematik versuchten<br />

die Ingenieure mit einer geänderten Regelung<br />

des Nachbrenners zu beheben.<br />

Doch wären für einen sicheren Betrieb<br />

auf den Flugzeugträgern weitere Entwurfsänderungen<br />

notwendig gewesen.<br />

Daher gab die Aéronavale im Januar<br />

1973 die Marineausführung der Jaguar<br />

auf und sagte eine geplante dritte Kampagne<br />

auf dem Träger ab. Den Zuschlag<br />

für das neue Trägerflugzeug erhielt noch<br />

im selben Jahr die Dassault Super<br />

Étendard. Die M05 diente noch der allgemeinen<br />

Erprobung der Jaguar für die<br />

Armée de l‘Air und führte am <strong>12</strong>. Dezember<br />

1975 ihren letzten Flug durch.<br />

Anschließend kam sie zur technischen<br />

Schule der französischen Luftstreitkräfte;<br />

sie befindet sich heute im Bestand<br />

des Musée de l‘Aéronautique Navale in<br />

Rochefort südlich von Nantes.<br />

FR<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 83


Service<br />

KALENDER<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />

Das ganze Spektrum der Luftfahrt, von der einmotorigen Piper Super Cub bis zum<br />

Kampfjet Tornado, deckt wie gewohnt der <strong>FLUG</strong>-<strong>REVUE</strong>-Kalender ab. Besonders<br />

stimmungsvolle Aufnahmen gibt es diesmal von den Red Arrows und der DC-3,<br />

aber auch Hubschrauber und Airliner wie die A320 und A380 kommen nicht<br />

zu kurz. Mit dabei sind auch das WDL-Luftschiff und der Fokker-Dreidecker des<br />

„Roten Barons“.<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 2016. Bildformat 55 x 37 cm, ISBN 978-3-613-03729-8.<br />

Motorbuch Verlag, Stuttgart. 19,95 Euro<br />

Drehflügler<br />

Von der kleinen Robinson R66 bis zur<br />

kampfstarken Mi-24V aus Tschechien<br />

wurden hier zivile und militärische<br />

Hubschrauber aus aller Welt gut in<br />

Szene gesetzt. Mit dabei sind Muster<br />

wie die Bo 105 mit Sonderanstrich,<br />

eine UH-60J aus Japan oder eine zivil<br />

betriebene AH-1 Cobra. Besonders gelungen<br />

sind Aufnahmen von A109 und<br />

Gazelle im schneebedeckten Gebirge.<br />

Helicopter 2016. Bildformat 50 x<br />

28 cm. ISBN 978-3-941856-59-2.<br />

Elementbuch Verlag, Schlierbach.<br />

24,95 Euro<br />

Wertung • • • • <br />

Luftschiffe<br />

Die silbernen „Zigarren“ des Grafen<br />

Zeppelin faszinieren noch heute. So<br />

nehmen die Aufnahmen aus dem<br />

Fundus der Luftschiffbau Zeppelin<br />

GmbH den Betrachter mit in eine<br />

längst vergangene Zeit. Die qualitativ<br />

hochwertigen Aufnahmen entstanden<br />

alle im Umfeld des Werftgeländes<br />

bei Friedrichshafen und zeigen die<br />

Entwicklung sowohl der Luftschiffe als<br />

auch der Anlagen von 1909 bis 1939.<br />

Zeppelin 2016. Bildformat 68 x 45<br />

cm. Bestellung über Lake of Con-<br />

Sens, horvath@lake-of-consens.<br />

com. 31,50 Euro<br />

Wertung • • • • • •<br />

Flugtag<br />

Eindrücke von Flugtagen aller Art<br />

vermittelt dieser Kalender. Sowohl<br />

kleine Wettbewerbs-Kunstflugzeuge<br />

als auch Kampfjets wie der Eurofighter<br />

sind zu sehen. Besonders gelungen<br />

sind Aufnahmen von A109 und F-16<br />

aus Belgien beziehungsweise den Niederlanden,<br />

die Leuchtfackeln ausstoßen,<br />

aber auch eine A330 der Swiss in<br />

Formation mit der Patrouille Suisse gibt<br />

es nicht alle Tage.<br />

Airshow 2016. Bildformat 50 x<br />

28 cm. ISBN 978-3-941856-61-5.<br />

Elementbuch Verlag, Schlierbach.<br />

24,95 Euro<br />

Stimmungsbild<br />

Bei Bildagenturen haben sich die<br />

Macher dieses Kalenders bedient und<br />

dabei kein besonders glückliches Händchen<br />

bewiesen. Sowohl der Typenmix<br />

mit diversen „gewöhnlichen“ Einmots<br />

als auch die sehr auf Stimmung angelegten<br />

Motive können nicht überzeugen.<br />

Es fehlt einfach das gewisse Etwas,<br />

wenn eine Broussard nur so am Boden<br />

steht oder eine Ju 52 in ungünstigem<br />

Winkel abgelichtet wird.<br />

Flugzeuge 2016. Bildformat 45 x<br />

32 cm. ISBN 978-3-8401-3874-4.<br />

KV&H Verlag, Unterhaching.<br />

15,99 Euro<br />

Klassiker<br />

Eine schöne Mischung von Warbirds<br />

und Oldtimern auf durchweg sehr gelungenen<br />

Air-to-Air-Aufnahmen bietet<br />

dieser Kalender. Vertreten sind unter<br />

anderem die Bf 109 G-6 und die Me<br />

262, die Mustang und die Thunderbolt<br />

sowie die TBM Avenger und die Jak-11.<br />

Sehr schön sind vor allem zwei Aufnahmen<br />

der Consolidated Catalina aus<br />

Holland, die das Amphibium in seinem<br />

Element zeigen.<br />

Warbirds 2016. Bildformat 41 x<br />

23 cm. Erhältlich bei www.vintageaviation.de.<br />

19,90 Euro<br />

Oldies<br />

Warbirds wie die Jakowlew Jak-3, die<br />

Grumman F-7F Tigercat oder die Polikarpow<br />

I-16 Rata sind hier genauso zu<br />

sehen wie die Bücker 131 Jungmann<br />

oder ein Exot wie die Travel Air Mystery<br />

Ship. Ewas aus dem Rahmen fällt auch<br />

der Caribou-Transporter. Durchweg<br />

schöne Air-to-Air-Aufnahmen und auf<br />

Airshows entstandene Fotos ergeben<br />

ein rundes Bild, auch wenn die Fluglagen<br />

meist nicht sehr dynamisch sind.<br />

Flugzeug-Legenden. Bildformat<br />

58 x 32 cm. ISBN 978-3-7318-<br />

0777-3. Korsch-Verlag. 19,95 Euro<br />

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84 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Legenden<br />

Legendäre Jäger aus dem Zweiten<br />

Weltkrieg stehen im Mittelpunkt des<br />

neuen Kalenders von John Dibbs – wie<br />

gewohnt dynamisch fotografiert und<br />

scharf bis zum letzten Niet. Besondere<br />

Schmankerl sind die Formationen der<br />

einzigen noch fliegenden Lancaster-<br />

Bomber und von fünf Supermarine<br />

Spitfire unterschiedlicher Versionen.<br />

Flying Legends 2016. Bildformat<br />

43 x 30 cm. ISBN 978-1-63106-<br />

091-5. Rockpointpub, New York,<br />

USA. Ca. 16 Euro bei amazon.de<br />

Kampfjets<br />

Dieser Kalender bietet eine schöne<br />

Auswahl an aktuellen Kampfflugzeugen,<br />

aufgenommen auf Flugtagen<br />

oder in „freier Wildbahn“ wie den<br />

Tiefflugrouten in Wales. Mit dabei sind<br />

Eurofighter, Mirage 2000 und F-4<br />

Phantom sowie die Trainer T-50 und<br />

Hawk T2. Auch die Blue Angels sind<br />

vertreten.<br />

Fighter 2016. Bildformat 50 x<br />

28 cm. ISBN 978-3-941856-62-2.<br />

Elementbuch Verlag, Schlierbach.<br />

24,95 Euro<br />

Warbirds<br />

Von T-6 Texan über Anson, Hurricane<br />

Mustang und Warhawk bis hin zu<br />

B-25J Mitchell und C-47 Skytrain hat<br />

Philip Makanna wieder ein breites<br />

Spektrum an Warbirds abgelichtet. Die<br />

fotografische Qualität und Dynamik<br />

der Aufnahmen lassen kaum Wünsche<br />

offen, allerdings macht der Druck teils<br />

einen etwas stumpfen Eindruck.<br />

Ghosts 2016. Bildformat 60 x<br />

40 cm. ISBN 978-3-95843-109-6.<br />

Heel Verlag, Königswinter.<br />

24,99 Euro<br />

Verkehrsjets<br />

Verkehrsflugzeuge und Frachter, darunter<br />

Boeing 737, Jumbo Jet, Airbus<br />

A380 und Antonow An-225 Mrija,<br />

sind hier zusammengestellt. Fast alle<br />

Aufnahmen entstanden bei Start oder<br />

Landung, sodass der Action-Faktor<br />

eher gering ist. An der Bildqualität<br />

gibt es allerdings durchweg nichts<br />

auszusetzen.<br />

Big Planes 2016. Bildformat 50 x<br />

28 cm. ISBN 978-3-941856-63-9.<br />

Elementbuch Verlag, Schlierbach.<br />

24,95 Euro<br />

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RAUMFAHRT ERLEBEN<br />

Der dritte Band der Raumfahrtbibliothek<br />

widmet sich dem bis heute wohl<br />

ambitioniertesten Raumfahrtvorhaben<br />

aller Zeiten: der bemannten Landung<br />

auf dem Mond. Eine hochspannende<br />

Zeitreise voller Rückschläge und gleichzeitig<br />

unbändigem Optimismus.<br />

144 Seiten, <strong>12</strong>4 Bilder,<br />

Format 140 x 205 mm<br />

ISBN 978-3-613-03665-9<br />

c 14,95 /<br />

c (A) 15,40<br />

Im Juli 1969 betrat erstmals ein<br />

Mensch einen anderen Himmelskörper.<br />

Mit diesen spannenden<br />

Jahren von 1969 bis zum letzten<br />

bemannten Mondflug im Dezember<br />

1972 befasst sich dieser Band der<br />

Raumfahrtbibliothek.<br />

144 Seiten, 133 Bilder,<br />

Format 140 x 205 mm<br />

ISBN 978-3-613-03722-9<br />

c 14,95 /<br />

c (A) 15,40<br />

Die Saturn V ist bis auf den heutigen<br />

Tag die größte und schubstärkste<br />

bemannte Rakete. Die spannende Geschichte<br />

dieser Entwicklung bis hin zu<br />

den erfolgreichen Mondflügen und den<br />

letzten Skylab-Missionen werden in<br />

diesem Buch packend beschrieben.<br />

144 Seiten, 159 Bilder,<br />

Format 140 x 205 mm<br />

ISBN 978-3-613-03747-2<br />

c 14,95 /<br />

c (A) 15,40<br />

Ein unverzichtbarer Beitrag zur Raumfahrt und ist das<br />

bemerkenswerte Ariane-Programm, mit dem Europa –<br />

ähnlich wie mit Airbus in der Luftfahrt – ein von den<br />

USA und Russland unabhängiges und erfolgreiches Raketen-<br />

und Raumtransportprogramm aus der Taufe hob.<br />

144 Seiten, 149 Bilder, Format 140 x 205 mm<br />

ISBN 978-3-613-03821-9<br />

c 14,95 / c (A) 15,40<br />

Überall, wo es Bücher gibt, oder unter<br />

WWW.MOTORBUCH.DE<br />

Service-Hotline: 0711 / 78 99 21 51


[ 3 ]<br />

Service MODELLE<br />

[ 5 ] [ 6 ]<br />

[3 ]<br />

[ 2 ]<br />

[ 4 ]<br />

[ 1 ]<br />

Herpa<br />

Das Modell des Airbus A400M<br />

[ 1 ] im Maßstab 1:200 ist nun<br />

auch in den Farben der Luftwaffe<br />

verfügbar. Der Transporter des<br />

Lufttransportgeschwaders 62<br />

(Kennung 54+01) ist sehr ansprechend<br />

wiedergegeben, hat aber<br />

auch einen stattlichen Preis (Art.-<br />

Nr. 557207, 79,90 Euro).<br />

Ebenfalls im Maßstab 1:200 gibt<br />

es einen Dreierpack des Airbus<br />

A320 von airberlin: einmal in der<br />

normalen Ausführung (Kennung<br />

D-ABFZ, Art.-Nr. 5574<strong>12</strong>, 57,90<br />

Euro), dann mit den Sondermarkierungen<br />

„Discover USA“ (Art.-<br />

Nr. 557306, 57,90 Euro) und im<br />

Sonderanstrich „topbonus“ mit<br />

Flugzeuge in diesem Heft<br />

Boeing 747-8<br />

1:144 Revell, Zvezda<br />

Douglas SBD Dauntless 1:72 Airfix, Hasegawa MPC, Testors;<br />

1:48 Academy, Accurate Miniatures,<br />

Hasegawa, Italeri, Revell;<br />

1:32 Trumpeter<br />

MDD A-4 Skyhawk<br />

Sepecat Jaguar M<br />

1:72 Airfix, Fujimi, Italeri;<br />

1:48 Academy, Eduard, Hasegawa;<br />

1:32 Hasegawa, Trumpeter<br />

1:100 Heller<br />

dem Laufvogel „Milo“ als Werbefigur<br />

(Art.-Nr. 557269, 58,90<br />

Euro). Außerdem neu in 1:200 ist<br />

die Jakowlew Jak-40 [2 ] (ES-<br />

AAR) von Estonian Air (Art.-Nr.<br />

557153, 46,90 Euro). Die Jak-40<br />

ist eine Formneuheit, die einen<br />

guten Eindruck macht.<br />

Klein, aber fein ist das Modell der<br />

Douglas DC-4 (C-GCTF) [ 3 ] im<br />

farbenfrohen Anstrich von Buffalo<br />

Airways aus der Fernsehserie<br />

„Ice Pilots“ im Maßstab 1:500<br />

(Art.-Nr. 527736, 29,90 Euro).<br />

Das bekannte Modell der Junkers<br />

Ju 52 [ 4 ] im Maßstab 1:160<br />

hat eine neue Farbgebung erhalten.<br />

Der Oldtimer der Ju-Air aus<br />

der Schweiz mit der Kennung HB-<br />

HOS trägt nun einen weißen Look<br />

mit dem Schriftzug „IWC Schaffhausen“;<br />

er wurde im Original im<br />

April dieses Jahres vorgestellt<br />

(Art.-Nr. 019309, 69,90 Euro).<br />

HobbyBoss<br />

Die Sepecat Jaguar [ 5 ] gibt es<br />

nun auch in der Trainerversion<br />

der französischen Luftstreitkräfte<br />

als Modell im Maßstab 1:72. Die<br />

versenkten Gravuren entsprechen<br />

heutigen Standards. Umfangreiche<br />

Außenlasten liegen<br />

bei. Die Cockpithaube besteht<br />

aus einem Stück. Wahlweise können<br />

zwei verschiedene Maschinen<br />

der Armée de l’Air gebaut<br />

werden. Allerdings erscheint der<br />

Preis recht hoch (Art.-Nr. 87259,<br />

171 Teile, 42,50 Euro).<br />

ICM<br />

Das Modell der Iljuschin Il-62M<br />

[ 6 ] im Maßstab 1:144 ist nun<br />

mit Abziehbildern der Luftwaffe<br />

erhältlich. Neben der Maschine<br />

mit der Kennung 11+22 kann<br />

auch ein Airliner der Interflug (jeweils<br />

mit DDR- oder D-Zulassung)<br />

gebaut werden. Die Gravuren<br />

[ 7 ]<br />

sind versenkt ausgeführt. Für die<br />

Darstellung offener Fensterreihen<br />

liegen Streifen aus durchsichtigem<br />

Plastik bei. Auch ein<br />

Ständer aus klarsichtigem Plastik<br />

ist enthalten (Art.-Nr. 14406, 64<br />

Teile, 25,29 Euro).<br />

Revell<br />

Eine positive Überraschung erwartet<br />

den Käufer des Modells<br />

der Handley Page Halifax B<br />

Mk. III [ 7 ] im Maßstab 1:72,<br />

denn es handelt sich nicht um<br />

den alten Matchbox-Spritzling.<br />

Stattdessen stammt der Bausatz<br />

aus den im Jahr 2011 neu erstellten<br />

Formen und wartet mit feinen,<br />

versenkten Gravuren und<br />

einer guten Detaillierung auf.<br />

Nach der ersten Version hat Revell<br />

nun die mit Sternmotoren<br />

ausgestattete Variante B Mk. III<br />

herausgebracht. Der Abziehbilderbogen<br />

bietet Markierungen<br />

für eine Maschine der No. 424<br />

Squadron der Royal Canadian Air<br />

Force und für den vom National<br />

Air Force Museum of Canada in<br />

Trenton restaurierten Bomber<br />

(Art.-Nr. 04936, 257, Teile, 29,99<br />

Euro).<br />

86 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


SPANNENDE TRIPS FÜR AIRSHOW-FANS<br />

-Leserreisen 2016<br />

Nach der Saison ist vor der Saison – das gilt auch für die<br />

Redaktion der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, die sich gemeinsam mit<br />

den Spezialisten des DER-Reisebüros in Frankfurt schon an<br />

die Planung der Leserreisen für das nächste Jahr gemacht<br />

hat. Im Sommer stehen traditionell die großen Airshows auf<br />

der Britischen Insel auf dem Plan, die diesmal beide am<br />

zweiten Juli-Wochenende (9./10. Juli) stattfinden. Für die<br />

Freunde von Warbirds sind die Flying Legends in Duxford<br />

obligatorisch. Spitfires, Hurricanes, Mustangs und zahlreiche<br />

andere Oldtimer bieten wieder Nostalgie pur. Neben<br />

dem umfangreichen Flugprogramm bietet sich die Gelegenheit,<br />

das Museum am Platz zu erkunden.<br />

Unsere zweite Englandreise führt uns etwa 150 Kilometer<br />

weiter westlich nach Fairford, wo das Royal International<br />

Air Tattoo wieder eine einmalige Mischung aus exotischen<br />

Gästen im Static Display und spektakulären Flugvorführungen<br />

bieten wird. Wie gewohnt besuchen wir neben der Airshow<br />

auch noch zwei Museen.<br />

Die Top-Reise 2016 geht schließlich in die USA. Vom<br />

7. bis 14. November sehen wir uns zunächst in Seattle um,<br />

wo Boeing den 100. Jahrestag seiner Gründung feiert. Neben<br />

einer Tour durch die größte Fertigungshalle der Welt<br />

stehen Besuche im Museum of Flight und bei der Flying Heritage<br />

Collection von Paul Allen auf dem Programm. Anschließend<br />

geht es nach Las Vegas, wo zum 75. Geburtstag<br />

der Nellis AFB die Aviation Nation Airshow stattfindet.<br />

Vor Ort stationierte Muster wie die F-22 und die F-35 Lightning<br />

II sowie die Thunderbirds garantieren ein spektakuläres<br />

Programm. Darüber hinaus bieten die Spielerstadt und<br />

der nahe gelegene Grand Canyon touristische Highlights.<br />

Es lohnt sich also, wieder bei der einen oder anderen <strong>FLUG</strong><br />

<strong>REVUE</strong>-Leserreise dabei zu sein und sich schon einmal den<br />

Urlaub zu reservieren. Alle Einzelheiten gibt es in den<br />

nächsten Ausgaben und bald in unserem ausführlichen Prospekt.<br />

Fragen beantwortet schon jetzt Bernhard Langer vom<br />

DER-Reisebüro, Telefon: 069 9288689-10.<br />

Flying Legends in Duxford Air Tattoo in Fairford Aviation Nation in Nellis<br />

Fotos: USAF; IWM, Schwarz<br />

Impressum<br />

Vereinigt mit <strong>FLUG</strong>WELT INTERNATIONAL, WELTLUFTFAHRT<br />

AIR WORLD, <strong>FLUG</strong>SPORT und LUFTWAFFEN-FORUM (Hrsg:<br />

FREUNDES KREIS LUFTWAFFE e.V.) ISSN 0015-4547<br />

Redaktion <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Ubierstraße 83, 53173 Bonn Redaktionstelefon:<br />

+49 228 9565-100, Fax: -247 E-Mail: redaktion@flugrevue.de<br />

Inter net: www.flugrevue.de Herausgeber: Ludwig Vogel †,<br />

Paul Pietsch †, Michael Pfeiffer Redaktionelle Gesamtleitung Luftund<br />

Raumfahrt und Chefredak teur: Volker K. Thomalla Stellv.<br />

Chefredakteur: Karl Schwarz Luftverkehr, Airports, Wirtschaft:<br />

Sebastian Steinke Militärluftfahrt, Hubschrauber, Neue Medien:<br />

Karl Schwarz Raumfahrt, Technik: Matthias Gründer Regionalverkehr,<br />

Triebwer ke, Historie: Patrick Hoeveler Produktionskoordination:<br />

Marion Hyna Schlussredaktion: Jutta Clever Grafische<br />

Konzeption: Harald Hornig Grafik und Layout: MOTORRAD-Grafik,<br />

Ralf Athen, Harald Hornig, Katrin Sdun Repro: MOTORRAD-Medienproduktion,<br />

Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.),<br />

Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert Sekretariat, Leserservice:<br />

Gabriele Beinert Archiv und Dokumentation: Marton Szigeti<br />

Ständige Mitarbeiter: Jörg Adam, Ted Carlson, Andreas Spaeth<br />

Verlag: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Leuschnerstraße 1,<br />

70174 Stuttgart, Postfach 106036, Tel.: +49 711 182-01, Fax: +49<br />

711 182-1349 Leitung Geschäftsbereich Luft- und Raumfahrt:<br />

Peter-Paul Pietsch Stellv. Verlagsleitung und Leitung Digitale<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint monatlich, Einzelheft € 5,30 (A: € 6,00, CH:<br />

sfr 10,00), Jahresabopreis Inland: € 60,00, Jahresabo preis Ausland:<br />

A: € 69,90, CH: sfr 115,00; Kombiabo: <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und Klassiker<br />

der Luftfahrt zum Kombi preis mit rund 15 % Preisvorteil.<br />

Jahres preis für Inland <strong>12</strong> Ausgaben <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und 8 Ausgaben<br />

Klassiker der Luftfahrt € 94,20 (A: € 105,40, CH: sfr 172,10, übrige<br />

Auslandspreise auf Anfrage).<br />

Studenten erhalten gegen Vorlage einer Immatrikulationsbescheinigung<br />

das Abo mit einem Preisvorteil von 40 % gegenüber dem<br />

Kioskkauf zum Preis von € 38,16 (A: € 43,20; CH: sfr 72,00; weitere<br />

Auslandspreise auf Anfrage).<br />

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übernommen.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 87


Nachbrenner<br />

Douglas SBD-5 Dauntless<br />

Zu den Raritäten der Commemorative<br />

Air Force gehört die SBD-5 des<br />

Dixie Wing in Peachtree City.<br />

Von KARL SCHWARZ; Foto: UWE GLASER<br />

Furchtlos (dauntless) mussten die Besatzungen schon sein,<br />

die mit der Douglas SBD im Zweiten Weltkrieg von den<br />

Flugzeugträgern der US Navy aus über den Weiten des<br />

Pazifik im Einsatz waren. Der Mitte der 1930er Jahre auf Basis der<br />

Northrop BT-1/BT-2 entwickelte Sturzkampfbomber war nämlich<br />

beim Angriff der Japaner auf Pearl Harbor technisch überholt. Dennoch<br />

war die robuste SBD (Scout Bomber Douglas) als einziges US-<br />

Militärflugzeug von Anfang bis Ende des Kriegs im Einsatz und spielte<br />

88 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Navy-Stuka<br />

Klassiker<br />

der Luftfahrt<br />

Mehr zur Dauntless lessen Sie in<br />

einer großen Warbird-Reportage im<br />

nächsten Klassiker!<br />

Ausgabe 1/16 ab<br />

30. November<br />

am Kiosk<br />

1942 beim Battle of Midway eine entscheidende Rolle, als vier<br />

japanische Träger versenkt wurden. Mit solchen Heldentaten<br />

kann die SBD-5 des Dixie Wing der Commemorative Air Force<br />

(CAF) nicht glänzen. Sie ging im März 1945 mit der Navy-Seriennummer<br />

BuAer 54532 in Dienst und flog nur auf dem US-<br />

Festland, bevor sie im Februar 1947 ausgemustert wurde.<br />

Nach einem kurzen Intermezzo bei der Skywriting Corporation<br />

of America nutzte die Mexicana Aerofoto die Dauntless bis<br />

1966 als Fotoflugzeug. Ed Malony kaufte sie schließlich für<br />

sein „Planes of Fame“-Museum, gab sie aber 1971 an Robert<br />

Griffin, einen der ersten Großspender der CAF, ab. Nach 20<br />

Jahren wurde der Dixie Wing in Peachtree City 1991 mit einer<br />

grundlegenden Restaurierung des Bombers betraut; sie dauerte<br />

fast ein Jahrzehnt. Seit 1999 ist die in den typischen Farben<br />

von 1944 lackierte SBD-5 wieder aktiv und auf vielen Flugtagen<br />

präsent. Auch Mitflüge sind möglich.<br />

FR<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 89


Vorschau<br />

01/16<br />

Die neue <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint am 14. Dezember <strong>2015</strong><br />

BOEING 737 MAX<br />

Aufholjagd<br />

Während Airbus vor der ersten<br />

Lieferung seiner A320neo steht,<br />

bereitet Boeing den Erstflug<br />

des Konkurrenten 737 MAX vor.<br />

Wir bringen Sie auf den neuesten<br />

Stand des wichtigen Programms.<br />

Wir bitten um Verständnis, wenn angekündigte Beiträge aus aktuellen Gründen in eine andere Ausgabe verschoben werden.<br />

MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Russische<br />

Fighter<br />

Russlands Streitkräfte treiben<br />

ihre Modernisierung voran.<br />

Die Lieferzahlen der aktuellen<br />

Kampfjets steigen. Welche<br />

Muster stehen aktuell im<br />

Fokus?<br />

MESSEN<br />

NBAA Convention<br />

Die Geschäftsluftfahrt-Branche trifft<br />

sich Mitte November in Las Vegas.<br />

Wir berichten topaktuell von allen<br />

wichtigen Neuheiten.<br />

HISTORIE<br />

Vulcan-Abschied<br />

Der letzte der legendären<br />

V-Bomber muss nun am<br />

Boden bleiben. Wir blicken<br />

auf die spektakulären Auftritte<br />

der XH558 zurück,<br />

die auf vielen Flugtagen die<br />

Massen begeisterte.<br />

Fotos: Boeing, Irkut, NBAA, Marcus Steidele<br />

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3 x <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> mit 35 % Ersparnis gegenüber dem Kioskkauf für nur € 10,35<br />

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die <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> weiter hin monatlich zu den im Impressum angegebenen Preisen mit jeder zeitigem Kündigungsrecht.<br />

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Fliegende Legenden<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>-Edition präsentiert<br />

spannende Dokumentationen<br />

über historische Flugzeuge und<br />

ihre faszinierende Technik.<br />

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