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<strong>12</strong> <strong>2015</strong><br />
Deutschland € 5,30 www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />
EXTRA<br />
Das Luft- und Raumfahrt-Magazin<br />
Raumfahrt<br />
DLR-<strong>FLUG</strong>TEST<br />
Öko-Sprit im<br />
Umweltcheck<br />
KOREAN AIR<br />
Wie gut ist die<br />
Boeing 747-8 I ?<br />
RAF-JUBILÄEN<br />
Staffeln feiern<br />
100 Jahre<br />
PREMIEREN FÜR<br />
A350<br />
Neue Betreiber,<br />
neue Versionen<br />
FRANKFURT EXPANDIERT<br />
Baubeginn für Terminal 3<br />
GLOBALE LEBENSRETTER<br />
Business Jets im Ambulanz-<br />
Einsatz<br />
Österreich € 6,00, Schweiz sfr 10<br />
Benelux € 6,20, Italien € 6,90<br />
Slowakei € 8,40<br />
ZIELDARSTELLUNG<br />
Die neuen Skyhawks in Wittmund
Piloten landen hier.<br />
Spannende Reiseberichte,<br />
ein großer Praxisteil und<br />
exklusive Specials machen<br />
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faszinierendsten Pilotenmagazine<br />
weltweit.<br />
Diese Ausgabe mit Special<br />
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Dezember<br />
Kurs<br />
Der Countdown läuft<br />
Fluggeräte im Heft<br />
Volles Haus bei der ILA 2014: 2016<br />
wird sie nur noch vier Tage dauern.<br />
30 Airbus A350 XWB<br />
22 Boeing 747-8I<br />
8 Boeing KC-46A<br />
38 Bombardier CSeries<br />
CS100/CS300<br />
28 COMAC C919<br />
44 Douglas A-4N Skyhawk<br />
88 Douglas SBD-5 Dauntless<br />
50 Lockheed Martin F-35C<br />
80 Sepecat Jaguar M<br />
Foto: Messe Berlin, U. Thomalla<br />
In gerade einmal einem halben Jahr, am<br />
1. Juni 2016, wird auf dem Messegelände<br />
in Selchow die ILA wieder ihre<br />
Tore öffnen. Die größte Messe für Luft- und<br />
Raumfahrt in Deutschland wird dabei deutlich<br />
verändert auftreten: Sie dauert nun nur noch<br />
vier Tage statt wie bisher sechs. Die ersten beiden<br />
Messetage sind für Fachbesucher reserviert,<br />
am Freitag und Samstag darf auch das allgemeine<br />
Publikum die Ausstellung besuchen.<br />
Als im Rahmen der Diskussionen über die zukünftige<br />
Ausrichtung der ILA – die viel zu spät<br />
erfolgten – auch das Flugprogramm kurzzeitig zur<br />
Disposition gestellt wurde, hat der BDLI als einer<br />
der beiden Veranstalter klar Position bezogen und<br />
festgelegt, dass es eine ILA ohne Flugprogramm<br />
nicht geben wird.<br />
Auch die Anregung, auf dem Gelände ein<br />
Erstaufnahmelager für Flüchtlinge einzurichten,<br />
hat der Messe nicht geholfen. Im Gegensatz zu ihren<br />
europäischen Wettbewerbern in Farnborough<br />
und Paris macht sie keinen Gewinn, sondern produziert<br />
vor allem Kosten. Dies zu ändern ist eine<br />
Mammutaufgabe, für die aber wenig Zeit bleibt.<br />
Wichtige Ausstellungssegmente der ILA wie die<br />
Business Aviation oder die Ausrüstungsindustrie<br />
haben mit der EBACE und der Aircraft Interiors<br />
eigene und sehr erfolgreiche Spezialmessen etabliert.<br />
Die ILA muss Alleinstellungsmerkmale<br />
aufbauen und stärker herausheben. Mit der<br />
Raumfahrt und dem umfangreichen Konferenzprogramm<br />
kann sie auch im internationalen Vergleich<br />
durchaus punkten, aber ob das langfristig<br />
reicht, bleibt noch zu beweisen.<br />
Der Countdown zur ILA 2016 läuft. Wenn<br />
das neue Messekonzept die Aussteller nicht überzeugt,<br />
dann steht zu befürchten, dass es der finale<br />
ILA-Countdown gewesen sein könnte.<br />
Volker K. Thomalla<br />
Chefredakteur<br />
Zahl<br />
des<br />
Monats1175<br />
Emirates-Piloten haben derzeit ein Airbus-A380-Rating. Die Airline<br />
mit Sitz in Dubai hat bisher 67 A380 übernommen und betreibt damit<br />
die weltweit größte Flotte dieses Musters.<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>-Digital<br />
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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 3
14<br />
Die 3(F) Squadron gehört zu den traditionsreichsten<br />
Staffeln der Royal Air Force. Ein<br />
Sonderanstrich erinnert an die Gründung 19<strong>12</strong>.<br />
<strong>12</strong>/<strong>2015</strong><br />
INHALT<br />
TAKE-OFF<br />
14 RAF-Staffeln werden 100<br />
Zahlreiche Staffeln der Royal Air Force<br />
feiern ihren 100. Gründungstag<br />
mit attraktiven Sonderanstrichen<br />
38<br />
Fortschritte macht die Erprobung der<br />
CSeries von Bombardier.<br />
ZIVILLUFTFAHRT<br />
22 Korean Air Boeing 747-8I<br />
Neues Flaggschiff im Einsatz nach<br />
Frankfurt<br />
28 COMAC C919<br />
Chinas modernster Zweistrahler nähert<br />
sich dem Roll-out<br />
30 Finnair Airbus A350 XWB<br />
Die Finnen sind der erste europäische<br />
Betreiber des neuen Widebody-Twins<br />
34 Frankfurt baut aus<br />
Drehkreuz plant modulares Wachstum mit<br />
dem neuen Terminal 3 im Süden<br />
38 Bombardier CSeries<br />
Das Zulassungsprogramm der CS100 ist<br />
fast abgeschlossen<br />
BUSINESS AVIATION<br />
40 Ambulanzjets<br />
Geschäftsreisejets als Lebensretter<br />
Das komplette<br />
Heft gibt es auch<br />
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epaper<br />
MILITÄRLUFTFAHRT<br />
44 Die neuen A-4N in Wittmund<br />
Discovery Air Defence hat die Zieldarstellung<br />
für die Bundeswehr übernommen<br />
80<br />
Auf Flugzeugträgern sollte die Sepecat<br />
Jaguar M eingesetzt werden.<br />
4 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
MILITÄRLUFTFAHRT<br />
49 UAV-Testgelände in Deutschland<br />
Der Flugplatz Mattsies bietet neue Möglichkeiten<br />
für die Drohnen-Entwicklung<br />
50 F-35C auf der „Eisenhower“<br />
Das zweite Versuchsprogramm auf einem<br />
Flugzeugträger wurde abgeschlossen<br />
52 Rüstungsprogramme<br />
Das Verteidigungsministerium kämpft<br />
weiter mit einer langen Liste von Risiken<br />
54 Freundeskreis Luftwaffe<br />
Neues Radarsystem für die Luftüberwachung<br />
60<br />
Den Einfluss von alternativen<br />
Treibstoffen auf die Atmosphäre<br />
erforscht das DLR.<br />
TECHNIK<br />
60 DLR-Flugversuche<br />
Forschung für alternative Treibstoffe<br />
im Duett mit ATRA und Falcon<br />
HISTORIE<br />
80 Sepecat Jaguar M<br />
Die Trägerversion der Jaguar blieb<br />
ein Einzelstück<br />
www.flugrevue.de<br />
UNSERE TITELTHEMEN finden Sie hier<br />
65<br />
Über 60 Katapultstarts schafften die<br />
50 F-35C-Prototypen auf der „Ike“.<br />
60<br />
22<br />
14<br />
44<br />
30<br />
34<br />
40<br />
EXTRA<br />
RAUMFAHRT<br />
66 Mars One<br />
Das private Unternehmen will Freiwillige<br />
den Mars besiedeln lassen – ohne Rückflugticket.<br />
Geht das überhaupt?<br />
72 IRISS – ein Wikinger im All<br />
Mit Andreas Mogensen arbeitete endlich<br />
wieder einmal ein ESA-Astronaut an Bord<br />
der Internationalen Raumstation<br />
76 New Horizons sendet weiter<br />
Obwohl die NASA-Sonde den Pluto lange<br />
passiert hat, hat sie immer noch Überraschungen<br />
im Speicher<br />
78 Raumfahrt-Nachrichten<br />
Bilder und Meldungen aus dem internationalen<br />
Raumfahrtalltag<br />
Fotos: Bombardier, ESA, Peter Foster, Sepecat, US Navy, WTD61;<br />
Titelfotos: AirTeamImages HAMFive, Airbus/Doumenjou, Fraport, Mars One, Stefan Petersen<br />
RUBRIKEN<br />
3 Kurs im Dezember<br />
6 Leserforum<br />
8 News<br />
39 AIRSpot<br />
62 Berufe in der Luftfahrt<br />
Die Beschäftigtenzahl in der deutschen<br />
Aerospace-Industrie ist auf einem<br />
Rekordhoch<br />
63 Jobbörse<br />
64 Briefing: Brake Fan<br />
84 Kalender: Die schönsten Angebote<br />
für Flugzeugfans<br />
87 Service Modelle, Termine, Impressum<br />
88 Nachbrenner<br />
Douglas SBD-5 Dauntless<br />
der Commemorative Air Force<br />
90 Vorschau<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 5
Leserforum<br />
redaktion@flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Ubierstraße 83, 53173 Bonn<br />
Foto: Volker K. Thomalla<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 10/<strong>2015</strong><br />
Leserforum:<br />
Tornado-Lebensdauer<br />
Ich finde es äußerst amüsant, wie Dieter<br />
Schulze mit so wenigen Worten so viel<br />
Spekulatives von sich geben kann. Und die<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> veröffentlicht so etwas auch<br />
noch. Klasse finde ich auch die Überschrift<br />
„Tornado Lebensdauer“.<br />
Und dann endet der Leserbrief mit einem<br />
sehr vagen Statement hinsichtlich des<br />
Eurofighters.<br />
Peter Mühlböck, Erding<br />
•<br />
Schreiben lohnt sich!<br />
Unter allen Leserbrief-Autoren des Monats<br />
haben wir ein Herpa-Modell eines Airbus<br />
A320 der airberlin im Maßstab 1:200 verlost.<br />
Das sehr detaillierte Modell hat einen Wert<br />
von 57,90 Euro und geht an Manfred<br />
Wich-Knoten aus Mülsen.<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> ALLGEMEIN<br />
Gute Anregungen im Heft<br />
Ich bin trotz meiner 94 Jahre noch begeisterter Modellbauer und habe auf der<br />
Grundlage Ihrer Veröffentlichungen das Forschungsflugzeug SOFIA gebaut. Gut, das<br />
Original ist eine Boeing 747SP, aber davon gibt es keinen Modellbausatz, weshalb<br />
ich eben diese Vorlage genommen habe. Wichtig ist für mich, dass ich in Ihrem Heft<br />
immer noch Anregungen für mein Hobby finde.<br />
Erwin Oellers, Linz a. Rhein<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 11/<strong>2015</strong><br />
Die MAKS war ein Erfolg!<br />
Schade, dass sich der von mir sehr geschätzte<br />
Matthias Gründer in seinem Bericht über die<br />
MAKS <strong>2015</strong> politisch instrumentalisieren<br />
lässt. Das von ihm am Anfang kritisierte Beiprogramm,<br />
wie der „Flugzeug-gegen-Rennauto-Wettbewerb“,<br />
gibt es überall in der<br />
Welt, besonders in den USA. In Russland ist<br />
das aber kritikwürdig. Der gesamte Bericht ist<br />
leider etwas tendenziös geschrieben.<br />
Da kann es schon mal passieren, dass dem Experimentalhubschrauber<br />
PSW der Vorgänger<br />
Mi-8 als Basis zugeschrieben wird und dabei<br />
übersieht man, dass die Mi-8 den Heckrotor<br />
rechts hat, während dieser bei der Mi-17 und<br />
Mi-24, so wie beim PSW, auf der linken Seite<br />
montiert ist. Also ist die Mi-24 hier die Basisvariante,<br />
übrigens auch zu erkennen am<br />
Stummelflügel und dem Einziehfahrwerk.<br />
Was dem Autoren auch offensichtlich entgangen<br />
ist (Verweis auf diverse Embargos<br />
und fehlende Aussteller), dass Boeing auf der<br />
MAKS <strong>2015</strong> mit VSMPO-Avisma aus Werchnjaja<br />
Salda die strategische Partnerschaft zur<br />
Lieferung von Titan-Komponenten für das<br />
777X-Programm abgeschlossen hat. Aber<br />
eigentlich ist das nur eine Verlängerung der<br />
Kooperation, denn VSMPO-Avisma liefert<br />
bereits seit Jahren Titanstrukturelemente für<br />
die 787. Embargos spielen dabei offensichtlich<br />
keine Rolle, denn gefertigt wird auf von<br />
den USA gelieferten Maschinen, während<br />
Deutschland tapfer Embargo spielt.<br />
Dipl.-Ing. Bernd Rehn, Malschwitz<br />
•<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 11/<strong>2015</strong><br />
Russland trotzt den Sanktionen<br />
Es fehlt nur noch, dass der Verfasser um<br />
Beifall bittet für die widersinnige Form der<br />
Wirtschaftssanktionen. Über die Funktionsfähigkeit<br />
der russischen Technik hat die Weltraumfahrt<br />
und Flugtechnik dieses Landes<br />
wohl klaren Beweis geführt und führt diesen<br />
auch weiterhin. Wenn man feststellen muss,<br />
dass die USA zur Zeit nicht einmal Menschen<br />
von und zur ISS bringen können, erübrigt sich<br />
jedes Gespräch über Sanktionen gegenüber<br />
Russland. Dass US-Astronauten mit Sojus-<br />
Raumschiffen fliegen müssen, um in den<br />
Weltraum zu gelangen, ist wohl mehr als Beweis<br />
für die Komplexität russischer Technik.<br />
Die Darstellung, wie der Verfasser Russland<br />
als Wirtschaftsmacht hinstellt, regt nicht zum<br />
Nachdenken an, sondern lässt jegliche Objektivität<br />
auf der Strecke. Der Verfasser kommt<br />
erst im letzten Abschnitt seines Berichts über<br />
Russlands Luftfahrttechnik teilweise auf den<br />
Boden der Realität zurück.<br />
Dipl.-Ing. Manfred Wich-Knoten, Mülsen<br />
•<br />
WWW.<strong>FLUG</strong><strong>REVUE</strong>.DE<br />
Ein MALE für Europa<br />
Das wird wieder genauso ein Blödsinn wie<br />
der Airbus A400M. Hauptsache Geld versenken.<br />
Eine Mischung aus Reaper und einer<br />
Marineversion des Global Hawk mit eigener<br />
Sensorausstattung wäre sicherlich günstiger<br />
zu haben.<br />
Oliver Böcker, via Facebook<br />
Foto: Erwin Oellers<br />
Meinung<br />
gefragt<br />
Gerne veröffentlichen wir Ihre Meinung. Schicken Sie uns Ihren Leserbrief (für Rückfragen bitte unbedingt mit<br />
Adresse und Telefonnummer) an: E-Mail: redaktion@flugrevue.de, Fax: +49 228 9565-247<br />
Die in Leserbriefen geäußerte Meinung muss nicht mit der der Redaktion übereinstimmen. Wir behalten uns die Kürzung von Leserbriefen aus redaktionellen Gründen vor.<br />
6 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
digital<br />
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News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />
Foto: Boeing<br />
NEUER TANKER FÜR DIE USAF<br />
Boeing KC-46A startet zum Erstflug<br />
Der neue Boeing-Tanker KC-46A hat am 25. September<br />
mit mehrmonatiger Verzögerung in Everett seinen<br />
ersten Flug absolviert. Der voll ausgerüstete<br />
Prototyp folgt auf eine bisher für Tests verwendete 767-2C.<br />
Nach dem Start vom Paine Field war die Maschine etwa vier<br />
Stunden in der Luft. „Der heutige Flug zeigt, … dass wir auf<br />
einem guten Weg sind, die für den Milestone C vorgeschriebenen<br />
Tests noch in diesem Jahr zu beginnen“, sagte Tim<br />
Peters, KC-46 Tanker Vice President und Programm-Manager.<br />
Die ersten Versuche mit ausgefahrenem Tankausleger<br />
und ausgerollten Tankschläuchen (Flügelbehälter und<br />
Rumfpheck) wurden am 8. und 9. Oktober absolviert. Vor<br />
Ende des Jahres soll die KC-46 beginnen, Luftbetankungsflüge<br />
mit einer Reihe von Flugzeugen der US Air Force<br />
durchzuführen. Boeing baut vier Testflugzeuge. Das Tankerprogramm<br />
sieht den Bau von 179 KC-46 vor.<br />
Rumpf für V-280 fertiggestellt<br />
Die Rumpfstruktur für das Kipprotormodell Bell V-280 Valor wurde am 22. September<br />
von Spirit AeroSystems in Wichita präsentiert. Das auf die Fertigung von Großbauteilen<br />
spezialisierte Unternehmen benötigte für Konstruktion und Bau nach eigenen Angaben<br />
nur 22 Monate. Die Zelle wird nun nach Amarillo gebracht, wo die Endmontage der<br />
V-280 stattfindet. Der Erstflug wird für den Sommer 2017 angestrebt. Bell und sein Industrieteam<br />
entwickeln die V-280 im Rahmen des von der US Army initiierten Programms<br />
Joint Multi-Role Technology Demonstrator (JMR-TD).<br />
Foto: Spirit AeroSystems<br />
Foto: Airbus<br />
Große Airline-Fusion in China?<br />
Offiziell bisher nicht bestätigte Berichte, China wolle seine größten Passagierairlines China<br />
Southern, China Eastern und Air China zur dann größten Fluggesellschaft der Welt fusionieren,<br />
führten bereits zu Sprüngen des Aktienkursus der Airline an der Börse in Hongkong. Noch bis<br />
1988 hatte China seine zivile Luftfahrt unter dem einheitlichen Dach der Behörde CAAC geführt<br />
und die stark wachsende Branche dann nach Regionen auf separate Airlines mit Schwerpunkten<br />
in Peking (Air China), Schanghai (China Eastern) und Guangzhou (China Southern) aufgeteilt.<br />
8 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Foto: AFRL<br />
Lockheed Martin testet Laser<br />
Ein System zur exakten Kontrolle des Laserstrahls hat Lockheed<br />
Martin in den letzten Monaten im Flug erprobt. Als Testträger<br />
diente ein Geschäftsreisejet vom Typ Falcon 10. Ziel der Versuche<br />
war es, den Strahl so zu steuern, dass die Turbulenzen in der Luft<br />
berücksichtigt und ausgeglichen werden, um die Streuung zu minimieren<br />
und die Energie konzentriert ins Ziel zu bringen. Dies wurde<br />
mit einem verformbaren Spiegel bewerkstelligt. Laut Angaben<br />
des Herstellers ist mit der Aero-adaptive Beam Control (ABC) eine<br />
Rundum-Abdeckung möglich, was für den Einsatz in Kampfjets und<br />
Hubschraubern notwendig ist. Auch wurde bei den fast 60 Flügen<br />
nachgewiesen, dass Eigengeschwindigkeiten bis rund 900 km/h beherrschbar<br />
sind. Das ABC-Programm wurde im Auftrag der DARPA<br />
und des Air Force Research Laboratory durchgeführt.<br />
250. NH90 ausgeliefert<br />
NH Industries hat am 13. Oktober den 250. NH90 übergeben. Der<br />
taktische Transporthubschrauber ging an die italienischen Heeresflieger.<br />
Die Auslieferungszeremonie fand während der jährlichen<br />
NH90-Nutzerkonferenz statt, die diesmal auf der Heeresbasis Viterbo<br />
durchgeführt wurde. Die italienischen Streitkräfte haben bisher 30<br />
NH90 TTH und 17 Maschinen der Marineversion NFH erhalten. Laut<br />
NH Industries haben die bisher an ein Dutzend Länder gelieferten<br />
NH90 insgesamt 95 000 Flugstunden absolviert. Die französische<br />
Marine erhielt unterdessen ihren ersten „Caiman Marine“ mit einem<br />
voll tauglichen Radar (Foto unten). Der 15. NH90 NFH der Franzosen<br />
wurde bei Airbus Helicopters in Marignane in Empfang genommen.<br />
Foto: Airbus – Raz<br />
„Für das wissenschaftliche Renommee Deutschlands<br />
sind die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des<br />
DLR entscheidend.“<br />
Brigitte Zypries, Koordinatorin für<br />
Luft- und Raumfahrt der Bundesregierung<br />
CityJet setzt auf Suchoi Superjet 100<br />
Als erste westeuropäische Airline wird CityJet den russischen Regionaljet Suchoi Superjet<br />
100 betreiben. Die irische Regionalfluggesellschaft hat sich zur Einflottung von 15 geleasten<br />
Exemplaren entschieden. Mit dem 98-sitzigen Regionaljet aus Russland will CityJet die Flotte<br />
der Avro RJ85 ersetzen. Die nötige Zulassung für den Einsatz ab London-City soll der Suchoi<br />
Superjet 100 Ende 2016 erhalten. CityJet will den ersten SSJ 100 bereits im ersten Quartal<br />
2016 übernehmen und wird damit der erste Betreiber des Superjets in Westeuropa sein, da<br />
VLM Airlines aus Belgien die Übernahme ihrer Jets verschoben hatte. Im kommenden Jahr<br />
sollen vier Exemplare an die Fluggesellschaft ausgeliefert werden und zunächst im Charter-<br />
Bereich eingesetzt werden. Der Rest folgt 2017 für den Betrieb ab London-City.<br />
Foto: Super Jet International<br />
Lufthansa bündelt<br />
den Zubringerverkehr<br />
Lufthansa Express ist die neue Marke,<br />
unter der die Fluggesellschaft künftig<br />
ihre Zubringerdienste zu den Drehkreuzen<br />
Frankfurt und München vermarktet.<br />
Aus AIRail wird „Lufthansa Express Rail“,<br />
aus dem Lufthansa Airport Bus wird der<br />
„Lufthansa Express Bus“, und aus dem<br />
Airport Shuttle Service wird der „Lufthansa<br />
Express Shuttle“. Ebenfalls Platz<br />
unter dem neuen Dach finden „Rail &<br />
Fly in Kooperation mit Lufthansa Express“<br />
und „Lufthansa Express Chauffeur“.<br />
Auch ein „Lufthansa Express Carsharing“<br />
ist geplant. Höhepunkt im Angebot sind<br />
Hubschrauberflüge zum Drehkreuz<br />
München mit dem „Lufthansa Express<br />
Helikopter“, die vom Partner HTM Helicopter<br />
Travel Munich durchgeführt werden.<br />
Im Netz<br />
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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 9
News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />
INTERKONT-DREHKREUZ HANNOVER?<br />
TUIfly verhandelt über neue Iran-Flüge<br />
Die zur TUI Group gehörende Fluggesellschaft TUIfly<br />
verhandelt mit dem Iran über mögliche neue Linienverbindungen<br />
nach Hannover. Einen entsprechenden<br />
Vorschlag unterbreitete das Unternehmen dem iranischen<br />
Verkehrsministerium bei einem Besuch von Niedersachsens<br />
Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) in Teheran<br />
Anfang Oktober. Die gemeinsam mit dem Flughafen Hannover<br />
entwickelten Überlegungen sehen vor, Flugzeuge von<br />
TUIfly an den Iran im sogenannten Wet Lease zu vermieten,<br />
um damit neue Direktflüge zwischen dem Iran und Deutschland<br />
zu ermöglichen. Strategisch könnten die Flüge später<br />
sogar noch über den Atlantik nach Nordamerika verlängert<br />
werden, falls angesichts des politischen Tauwetters derzeit<br />
bestehende US-Sanktionen gegen den Iran fallen sollten.<br />
Laut TUIfly seien aber noch keine Abschlüsse erzielt worden,<br />
und ein Ende der Gespräche sei noch nicht absehbar.<br />
Foto: Boeing<br />
Foto: RAF / Devine (Crown Copyright)<br />
RAF stellt SAR-Dienst ein<br />
Die Royal Air Force hat nach über 74 Jahren ihren letzten Suchund<br />
Rettungseinsatz rund um die Britischen Inseln geflogen.<br />
Der SAR-Dienst wird nun komplett von Bristow Helicopters gewährleistet.<br />
Den letzten Einsatz flog eine Crew des A-Flights der<br />
22 Squadron mit ihrer Westland Sea King HAR3A am 4. Oktober<br />
von den Royal Marine Barracks Chivenor (North Devon) aus. Ein<br />
bewusstloser Mann wurde um vier Uhr morgens vom Ilfracombe<br />
Beach zum Swansea Morriston Hospital geflogen. Die RAF hatte<br />
den Such- und Rettungsdienst 1941 aufgenommen.<br />
30 B-52H ohne Atomwaffen<br />
Als Folge des neuen START-Abrüstungsabkommens mit Russland<br />
hat die US Air Force damit begonnen, 30 ihrer Boeing B-52H-Bomber<br />
für ausschließlich konventionelle Einsätze umzurüsten. Das Programm<br />
soll bis Anfang 2017 abgeschlossen sein. Als erster der Stratofortress-<br />
Bomber wurde die Maschine mit der Kennung 61-1021 beim 307th<br />
Bomb Wing des Air Force Reserve Command auf der Barksdale AFB in<br />
Louisiana denuklearisiert. Über die noch aktiven B-52H hinaus wird<br />
die Air Force auch zwölf Stratofortress umbauen, die bereits auf der<br />
Davis-Monthan AFB in Arizona eingelagert sind. Nach Abschluss der<br />
Maßnahme verbleiben den US-Luftstreitkräften dann 20 Northrop<br />
Grum man B-2A und 48 Boeing B-52H als strategische Atomwaffenträger.<br />
Dazu kommen maximal 758 land- oder U-Boot-gestützte Interkontinentalraketen<br />
wie die Minuteman III.<br />
10 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong>
Boeing<br />
steigt ein<br />
Das deutsche Unternehmen<br />
Peters Software<br />
ist von Boeing gekauft<br />
worden. Die Kölner Firma<br />
ist auf interaktive Trainings -<br />
software für Piloten spezialisiert,<br />
die nach EASA-<br />
Vorgaben aufgebaut ist. Auch 20 Mitarbeiter wechseln zu Boeing.<br />
Der US-Konzern rechnet weltweit mit einem stark steigenden Ausbildungsbedarf<br />
für neue Piloten und Techniker.<br />
T-2C Buckeye außer Dienst<br />
Die letzte noch flugfähige Rockwell T-2C Buckeye der US Navy<br />
wurde am 25. September in Patuxent River außer Dienst gestellt.<br />
Der Trainer war damit 56 Jahre im Einsatz. Obwohl die T-2C bereits<br />
2008 mit einer „Sundown“-Zeremonie offiziell aus dem Dienst verabschiedet<br />
wurde, verwendete die VX-20 drei Maschinen weiterhin als<br />
Begleitflugzeuge bei Tests der E-2D Hawkeye, P-8A Poseidon und<br />
MQ-4C Triton. Dafür werden künftig C-38 genutzt. Die T-2C mit den<br />
Kennungen 320, 518 und 713 flogen in Patuxent River seit September<br />
2008 fast 2000 Einsätze bei 2670 Flugstunden.<br />
AS332 L1 modernisiert<br />
Die Bundespolizei lässt ihre 18 Airbus Helicopters AS332 L1<br />
bei Heli-One in Stavanger mit moderner Elektronik von Universal<br />
Avionics und anderen Lieferanten ausrüsten. Die Maßnahmen<br />
sollen die Hubschrauber schnell für eine Vielzahl<br />
von zukünftigen Polizei- und EU-Missionen fit machen. Eingebaut<br />
werden unter anderem zwei EFI-890H Displays und das<br />
Dual-UNS 1FW Flight Management Systems (FMS).<br />
Foto: USAF Foto: Navair<br />
Foto: Boeing
News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />
Foto: Lockheed Martin<br />
LOCKHEED MARTIN<br />
Erste norwegische F-35A fliegt<br />
Am 7. Oktober ist die erste F-35A für die Königlich<br />
Norwegischen Luftstreitkräfte in Fort Worth zum<br />
Erstflug gestartet. Im Cockpit der Maschine mit der<br />
Kennung AM-2 saß Bill Gigliotti, einer von Lockheed Martins<br />
F-35-Testpiloten. Nach den Überprüfungsflügen in Texas<br />
wird die F-35A vor Jahresende zur Luke AFB überführt,<br />
wo sie zur Pilotenausbildung verwendet wird. Neben der<br />
AM-2 ist auch die AM-1 in Fort Worth fertig. Sie wurde bei<br />
der Roll-out-Feier am 21. September verwendet. Insgesamt<br />
will Norwegen 52 Flugzeuge beschafffen. Unterdessen hat<br />
der Fighter mit einem weiteren Problem zu kämpfen. Neue<br />
Tests haben gezeigt, dass sich Piloten, die weniger als 61<br />
Kilogramm schwer sind, beim Ausschuss mit dem Martin-<br />
Baker-Schleudersitz einen Genickbruch zuziehen. Dies<br />
scheint mit der Schwerpunktlage und eventuell mit dem<br />
neuen, schwereren Gen-III-Helm zusammenzuhängen.<br />
Hoher Preisdruck<br />
für Zulieferer<br />
Die deutsche Luftfahrtindustrie sieht sich<br />
laut der „Aviation-Studie <strong>2015</strong>“ unter einem<br />
immensen Preisdruck. Hinzu kommt für die<br />
Unternehmen der Zwang, die Entwicklungskosten<br />
im Flugzeugbau vorzufinanzieren.<br />
Besonders vom Preisdruck betroffen zeigten<br />
sich die Systemlieferanten: 92 Prozent aller<br />
Unternehmen klagen über immense Belastungen<br />
infolge des harten Preiskampfes.<br />
„Diese sogenannten Tier-1-Unternehmen stecken<br />
quasi in der Preiszange, denn es gelingt<br />
ihnen kaum, die Belastungen wiederum an<br />
ihre Lieferanten weiterzugeben“, so die<br />
Unternehmensberatung Staufen. „Die Unternehmen<br />
sind zudem gezwungen, Angebote<br />
zu Festpreisen abzugeben.“<br />
Transaero stellt den Betrieb ein<br />
Russlands zweitgrößte Airline, Transaero, musste Ende Oktober ihren Flugbetrieb einstellen.<br />
Das russische Verkehrsministerium hatte überraschend die Betriebserlaubnis der privaten<br />
Fluggesellschaft wegen hoher Schulden nach Turbulenzen des Rubel-Kurses und russischen<br />
Marktverwerfungen widerrufen. Pläne einer Rettung durch die russische S7 Airlines scheiterten<br />
in letzter Minute. Transaero verlegte einen großen Teil ihrer überwiegend im Westen geleasten<br />
Flotte vor der Betriebseinstellung nach Teruel, Spanien. Mit dem Betriebsende sind<br />
auch die von Transaero bestellten vier Boeing 747-8I und vier Airbus A380-800 ohne Abnehmer.<br />
Aeroflot übernahm einen großen Teil der ausstehenden Passagierbeförderungen.<br />
Foto: Transaero<br />
<strong>12</strong> <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Foto: TRJet<br />
TRJ328-Regionaljet<br />
macht Fortschritte<br />
Einen wichtigen Schritt zur Neuaufnahme<br />
der Produktion der Dornier 328 hat das<br />
türkische Unternehmen TRJet mit einer Absichtserklärung<br />
zur Lieferung von PW306B-<br />
Triebwerken gemacht. Die Vereinbarung<br />
mit Pratt & Whitney Canada wurde über<br />
die deutsche Sierra-Nevada-Tochter 328<br />
Support Services als Inhaberin der Musterzulassung<br />
der 328 geschlossen. Im kommenden<br />
Jahr wollen die Kanadier die Fertigung<br />
wieder aufnehmen. Der erste TRJ328<br />
soll dann 2019 zu seinem Jungfernflug<br />
starten.<br />
L-159 für Draken<br />
Draken International will 21 gebrauchte<br />
Aero Vodochody L-159 aus Tschechien für<br />
die Zieldarstellung nutzen. Nach langwierigen<br />
Bemühungen hat das Verteidigungsministerium<br />
in Prag nun die erste überzählige<br />
L-159 übergeben. Vom ersten Interesse<br />
bis zur jetzigen Lieferung dauerte es fast<br />
drei Jahre. Nun sollen bis Jahresende acht<br />
der als leichte Kampfjets genutzten, einsitzigen<br />
Maschinen in die USA gebracht werden.<br />
Draken International wird die L-159<br />
zunächst von der Nellis AFB in Nevada aus<br />
fliegen. Dort werden sie für die Zieldarstellung<br />
und beim Luftkampftraining eingesetzt.<br />
Inzwischen haben sich die Tschechen<br />
auch mit dem Irak über die Lieferung von<br />
15 L-159 geeinigt.<br />
Foto: Aero Vodochody<br />
Flughäfen wachsen<br />
mit geteilter Bilanz<br />
Der deutsche Flughafenverband ADV<br />
hat Ende Oktober die Verkehrszahlen der<br />
ersten drei Quartale <strong>2015</strong> auf den deutschen<br />
Verkehrsflughäfen gemeldet. Demzufolge<br />
wuchs der deutsche Luftverkehr<br />
weiter stabil mit durchschnittlich 4,3 Prozent<br />
auf 165,1 Millionen an- und abfliegende<br />
Passagiere. Am stärksten legte dabei<br />
der Interkontinentalverkehr zu, gefolgt<br />
vom Europaverkehr und den innerdeutschen<br />
Flügen.<br />
Die Zahl der Flugbewegungen legte um<br />
0,9 Prozent auf 1,7 Millionen zu. Allerdings<br />
konnte mehr als die Hälfte der internationalen<br />
Verkehrsflughäfen in Deutschland<br />
dennoch keine Gewinne erzielen. Die<br />
Luftfracht musste gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
nach starken Schwankungen<br />
sogar einen Rückgang um 0,3 Prozent<br />
auf 3,3 Millionen Tonnen Fracht verzeichnen.<br />
Airbus testet<br />
Spezialstahl „CRES“<br />
Flugzeugfahrwerke könnten künftig<br />
aus einer neuen Stahllegierung gebaut<br />
werden. Airbus testet den gemeinsam<br />
mit Messier Bugatti Dowty, Carpenter<br />
Technology und der Universität Sheffield<br />
entwickelten „CRES“-Spezialstahl<br />
bereits für A320-Fahrwerke (Foto). Die<br />
korrosionsbeständige Legierung ist<br />
bruchstabil und widersteht Haarrissen.<br />
Ihr Preis liegt bei der Hälfte dessen für<br />
Titan, das sich durch die jüngsten Russland-Sanktionen<br />
stark verteuert hat.<br />
Eva Air will zwei Dutzend 787-10 bestellen<br />
Nach einem Tauziehen zwischen Airbus A350 und Boeing 787 hat sich die<br />
Fluggesellschaft Eva Air aus Taiwan für den Kauf der doppelt gestreckten Dreamliner-<br />
Version entschieden. Mitte Oktober kündigte die Airline die Bestellung von 24 Flugzeugen<br />
an. Damit endet für Boeing eine Durststrecke bei Verkäufen der größten<br />
Dreamliner-Version für 330 Passagiere. Boeing kitzelt die Fertigung aller 787-Versionen<br />
ab 2016 auf zwölf Flugzeuge pro Monat hoch. Die erste 787-10 wird 2018 gebaut.<br />
Foto: Boeing<br />
Foto: Airbus<br />
Indien: Großauftrag für AH-64E und CH-47F<br />
Indien kauft bei Boeing für rund drei Milliarden Dollar (2,66 Mrd. Euro) 22 Kampfhubschrauber<br />
des Typs AH-64E Apache und 15 CH-47F Chinook. Die Lieferungen sollen in drei<br />
Jahren beginnen. Die Verträge laufen teils direkt über Boeing, teils über das FMS-Programm<br />
des Pentagon. Seit der Grundsatzeinigung hatte es über zwei Jahre gedauert, bis letzte Fragen<br />
insbesondere bezüglich der Gegengeschäfte geklärt waren. Nach dem Kauf von C-130J,<br />
C-17A und P-8I setzt Indien nun auch bei den Hubschraubern verstärkt auf die USA. Man bevorzugte<br />
den Apache gegenüber der Mil Mi-28N und die CH-47F gegenüber der Mil Mi-26.<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 13
Take-Off<br />
RAF-Staffeln feiern 100. Geburtstag<br />
100 JAHRE<br />
14 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong>
Von PETER FOSTER/KS<br />
Fotos: PETER FOSTER,<br />
RAF/CROWN COPYRIGHT<br />
UND KEIN<br />
BISSCHEN<br />
Zahlreiche Traditionsstaffeln der Royal<br />
Air Force feiern jetzt den 100. Jahrestag<br />
ihrer Aufstellung. Eine Sonderbemalung<br />
darf dabei nicht fehlen.<br />
LEISE<br />
www.flugrevue.de
Take-Off<br />
RAF-Staffeln feiern 100. Geburtstag<br />
BUNTE<br />
LEITWERKE<br />
Die No 8 Squadron fliegt<br />
heute Boeing E-3D. Sie war<br />
lange Jahre in Nahost aktiv.<br />
Larkhill war der<br />
Aufstellungsort<br />
der ersten<br />
Staffeln des Royal<br />
Flying Corps,<br />
inklusive der 3(F)<br />
Squadron.<br />
Die IX(B) Squadron<br />
begann 1914<br />
als Aufklärungsstaffel.<br />
Seit 1982<br />
fliegt sie den<br />
Tornado.<br />
Fotos: Peter Foster (5), Crown Copyright/K. Clarke, Schwarz (1)<br />
16 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong>
Mit fünf Sentinel<br />
(Global Express mit<br />
ASTOR-Radar) ist die<br />
V(AC) Squadron seit<br />
2006 eine wichtige<br />
Aufklärungsstaffel.<br />
Ein Hurricane-<br />
Tarnanstrich<br />
<br />
ziert den<br />
Typhoon FGR4<br />
der No 6 Squadron<br />
aus Leuchars.<br />
Die Canards der<br />
Eurofighter werden<br />
<br />
öfters in die Sonderbemalung<br />
einbezogen<br />
(No 6 Sqn).<br />
Statt des Tornados<br />
fliegt die No II(AC)<br />
Squadron seit Anfang<br />
<strong>2015</strong> in Lossiemouth<br />
als fünfte Staffel den<br />
Eurofighter.<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 17
Take-Off<br />
RAF-Staffeln feiern 100. Geburtstag<br />
STAFFELN MIT<br />
TRADITION<br />
Nach Lightnings und Tornado<br />
F3 fliegt die No XI Squadron<br />
nun Typhoons.<br />
50 Jahre in<br />
Deutschland<br />
gehören zur<br />
Geschichte der<br />
No IV Squadron,<br />
die nun<br />
Hawks fliegt.<br />
Erstmals seit<br />
Langem fliegt<br />
wieder eine<br />
Chinook mit<br />
Sonderanstrich<br />
(No 18 Squadron).<br />
Fotos: Peter Foster (5), Darren Wilson (1), Crown Copyright<br />
18 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong>
Die No 17 Squadron<br />
erhielt als erste Staffel<br />
den Eurofighter und ist<br />
heute für die Erprobung<br />
der F-35B Lightning<br />
zuständig.<br />
Bereits zum 99.<br />
Gründungstag gab es<br />
<br />
einen Sonderanstrich<br />
der No <strong>12</strong> Squadron,<br />
kurz vor der Auflösung<br />
des Verbands.<br />
Nach der Wiederaufstellung<br />
<strong>2015</strong> hat die<br />
<br />
No <strong>12</strong> Squadron<br />
einen Tornado mit<br />
dem Fuchskopf<br />
lackiert.<br />
Das Hirschkuh-Symbol<br />
der No XV(R)<br />
Squadron stammt aus<br />
der Zeit, als man die<br />
Hawker Hind flog.<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 19
Take-Off<br />
RAF-Staffeln feiern 100. Geburtstag<br />
HISTORIE AUF DEM<br />
Gunbus, Mosquito<br />
und Lightning<br />
zieren das Heck des<br />
Typhoon der No 29<br />
Squadron.<br />
LEITWERK<br />
Fotos: Peter Foster (3), Crown Copyright<br />
Die Briten sind bekannt<br />
dafür, ihre Traditionen<br />
zu pflegen,<br />
und die Royal Air Force macht da keine<br />
Ausnahme. Zwar kann die RAF ihr Jubiläum<br />
zum 100-jährigen Bestehen als eigenständige<br />
Teilstreitkraft erst am 1. April<br />
2018 feiern, doch die Geschichte einer<br />
ganzen Reihe der heute noch aktiven<br />
Staffeln reicht zurück bis zum Beginn des<br />
Ersten Weltkriegs und sogar in die Zeit<br />
davor. Die Einheiten waren damals Teil<br />
des Heeres (Royal Flying Corps) oder der<br />
Marine (Royal Naval Air Service).<br />
Derzeit sind rund ein Dutzend Flugzeuge<br />
mit einem Sonderanstrich unterwegs,<br />
der auf die Verdienste der Verbände<br />
während ihrer langen Dienstzeit hinweist.<br />
Dabei ist zu bedenken, dass keine<br />
Staffel seit ihrer Aufstellung durchgehend<br />
100 Jahre aktiv war. Am nächsten<br />
kam diesem Zeitraum die No 6 Squadron,<br />
doch sie musste wegen drastischer<br />
Sparmaßnahmen im Mai 2007 ihre Sepecat<br />
Jaguar vorzeitig abgeben, bevor sie<br />
dann ab September 2010 mit Eurofighter<br />
Typhoon wieder aufgestellt wurde. Die<br />
Jubiläumsbemalungen beschränken sich<br />
oft auf das Seitenleitwerk, was die Sache<br />
leichter bezahlbar und praktischer<br />
macht. Gelder aus dem Verteidigungshaushalt<br />
gibt es für die Anstriche nämlich<br />
nicht, obwohl die Entwürfe natürlich<br />
von den zuständigen militärischen<br />
Stellen genehmigt werden müssen. Die<br />
Lackierung selbst besorgen zivile Dienstleister<br />
wie SERCO und Babcock. Für das<br />
Design sorgen meist Staffelangehörige,<br />
die dafür auch in der Geschichte des Verbandes<br />
recherchieren. Die No 208( R)<br />
Squadron entschied sich zum Beispiel<br />
für ein Heck in der schmutzig-grünen<br />
Farbe, die einst die Bristol F2B getragen<br />
hat. Als Vorlage diente das bei der Shuttleworth<br />
Collection immer noch in flugfähigem<br />
Zustand erhaltene Exemplar,<br />
das 1922 während der Chanak-Krise in<br />
der Türkei sogar bei der 208 Squadron<br />
geflogen war!<br />
Auch das Sonderanstrich-Team der<br />
18(B) Squadron stellte erstaunt fest,<br />
dass die Chinook mit der Kennung<br />
ZA7<strong>12</strong>, die nun den 100-Jahre-Anstrich<br />
trägt, eine der wenigen Maschinen war,<br />
die während des Golfkriegs 1990/91 ein<br />
Wüstentarnschema erhalten hatte. Wie<br />
sich herausstellte, gab es schon seit über<br />
20 Jahre keine Chinook mit einem umfangreichen<br />
Sonderanstrich mehr – die<br />
Verbände waren mit den Einsätzen wie<br />
in Afghanistan einfach zu beschäftigt.<br />
99 UND 100 JAHRE ALS<br />
ANLASS ZUM FEIERN<br />
Die Jetstaffeln achten offenbar mehr darauf,<br />
zu speziellen Anlässen einem Flugzeug<br />
einen Farbtupfer zu verpassen. So<br />
wurde der Angriff auf die Ruhrtal-Dämme<br />
von der No 617 Squadron ebenso gefeiert<br />
wie 100 000 Flugstunden und 40<br />
Jahre mit dem Tornado oder 25 Jahre mit<br />
der GR4-Version des Schwenkflüglers.<br />
Besonders fleißig war zuletzt die No<br />
<strong>12</strong>(B) Squadron. Da die Auflösung zum<br />
31. März 2014 anstand, erhielt ein Tornado<br />
GR4 zum 99-jährigen Bestehen<br />
noch ein schwarz-weiß-grünes Leitwerk<br />
(1915 – 2014). Wegen der Einsätze über<br />
20 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong><br />
www.flugrevue.de
Nur die Abbildungen<br />
der wichtigsten<br />
Flugzeuge der No 41<br />
Squadron passten auf<br />
das Seitenruder des<br />
Typhoon.<br />
Seit ihrer Aufstellung<br />
war die No 31<br />
<br />
Squadron lange in<br />
Indien stationiert.<br />
dem Irak und Syrien wurde die Staffel<br />
aber überraschend am 1. Oktober 2014<br />
wieder aufgestellt. Entsprechend verkündet<br />
nun ein anderer Tornado die Botschaft<br />
der Füchse: „100 Years Leading<br />
the Field“.<br />
Diese Maschine mit der Kennung<br />
ZA405 war mit dabei, als die Tornado-<br />
Verbände in Marham und Lossiemouth<br />
eine historische Formation organisierten.<br />
Im Rahmen eines Übungsflugs trafen<br />
sich die Jets der Staffeln IX(B),<br />
<strong>12</strong>(B), XV und 31. „Es war schon erstaunlich,<br />
vier Staffeln zusammenzuhaben,<br />
die das gleiche Muster fliegen und<br />
innerhalb von zwölf Monaten ihren 100.<br />
Geburtstag feiern. Diese Gelegenheit<br />
wird sicher nicht wieder kommen. ...<br />
Die Flugzeuge haben sich über die Jahre<br />
sehr verändert, aber der Ethos und das<br />
Teamwork, das die Staffeln zusammenschweißt,<br />
sind heute noch von der gleichen<br />
Bedeutung wie für die Staffelangehörigen<br />
vor 100 Jahren“, ist Group Captain<br />
Rich Davies, Station Commander in<br />
Marham, überzeugt.<br />
FR<br />
Royl Air Force: Die Jubiläumsstaffeln<br />
Staffel Basis Aufgestellt Flugzeug<br />
No II(AC) Squadron<br />
No 3(F) Squadron<br />
No IV(R) Squadron<br />
No 5(AC) Squadron<br />
No 6 Squadron<br />
No 8 Squadron<br />
No IX(B) Squadron<br />
No XI Squadron<br />
No <strong>12</strong>(B) Squadron<br />
No XV(R) Squadron<br />
No 17 Squadron<br />
No 18(B) Squadron<br />
No 29(R) Squadron<br />
No 31 Squadron<br />
No 41(R) Squadron<br />
No 208(R) Squadron<br />
RAF Marham<br />
(jetzt Lossiemouth)<br />
RAF Coningsby<br />
RAF Valley<br />
RAF Waddington<br />
RAF Lossiemouth<br />
RAF Waddington<br />
RAF Marham<br />
RAF Coningsby<br />
RAF Marham<br />
RAF Lossiemouth<br />
RAF Coningsby<br />
(jetzt Edwards AFB)<br />
RAF Odiham<br />
RAF Coningsby<br />
RAF Marham<br />
RAF Coningsby<br />
RAF Valley<br />
13.5.19<strong>12</strong>,<br />
Farnborough<br />
13.5.19<strong>12</strong>,<br />
Larkhill<br />
19.9.19<strong>12</strong>,<br />
Farnborough<br />
26.7.1913,<br />
Farnborough<br />
31.1.1914,<br />
Farnborough<br />
1.1.1915,<br />
Brooklands<br />
8.<strong>12</strong>.1914,<br />
St. Omer<br />
14.2.1915,<br />
Netheravon<br />
14.2.1915,<br />
Netheravon<br />
1.3.1915,<br />
Farnborough<br />
1.2.1915,<br />
Gosport<br />
1.5.1915,<br />
Northolt<br />
7.11.1915,<br />
Gosport<br />
11.10.1915,<br />
Farnborough<br />
14.7.1916,<br />
Gosport<br />
25.10.1916<br />
als No. 8 (Naval)<br />
Sqn, Dünkirchen<br />
Die No 208 Squadron<br />
wurde ursprünglich<br />
von der Royal Navy<br />
aufgestellt.<br />
Tornado GR4 (heute<br />
Typhoon FGR4)<br />
Typhoon FGR4<br />
Hawk T2<br />
Sentinel R1<br />
Typhoon FGR4<br />
Sentry AEW1<br />
Tornado GR4<br />
Typhoon FGR4<br />
Tornado GR4<br />
Tornado GR4<br />
Typhoon FGR4<br />
(heute F-35B)<br />
Chinook HC2A<br />
Typhoon FGR2<br />
Kennung<br />
Sonderanstrich<br />
ZA398<br />
ZJ936<br />
ZK018 und ZK020<br />
ZJ692<br />
ZK342<br />
ZH106<br />
ZA456<br />
ZJ925<br />
ZA405<br />
ZA461<br />
ZJ947<br />
ZA7<strong>12</strong><br />
ZK353<br />
Tornado GR4 ZA458<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 21<br />
Typhoon FGR4,<br />
Tornado GR4<br />
ZK315<br />
Hawk T1<br />
XX350<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 21
Zivilluftfahrt<br />
Neuer Jumbo bei Korean Air<br />
Neuer Jumbo<br />
als zweites<br />
Flaggschiff<br />
Korean Air gehört wie Lufthansa und Air China zu den wenigen Betreibern<br />
der neuesten Jumbo-Passagierversion Boeing 747-8 Intercontinental. Diese<br />
wird zur Premiere im Liniendienst nach Frankfurt/Main eingesetzt.<br />
22 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> XMONAT DEZEMBER <strong>2015</strong> <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Von SEBASTIAN STEINKE<br />
Wenn das kein Luxus ist:<br />
Für nur sechs First-Class-<br />
Passagiere ist der gesamte<br />
Bugraum in der Boeing 747-8I von Korean<br />
Air ausgelegt. Sie sitzen hier in neuen,<br />
mit 24-Zoll-HD-Monitoren ausgestatteten<br />
Suiten („Kosmo Suite 2.0“), die<br />
durch Trennwände und Schiebetüren auf<br />
Wunsch blickdicht von den Sitznachbarn<br />
abgeschottet werden können. Eine<br />
Auslegung, bei der vor allem die langen<br />
Transpazifikstrecken von Korean Air in<br />
die USA – diese sind der Hauptmarkt<br />
der Drehkreuzairline aus Seoul – eine<br />
Rolle gespielt haben dürften. Ebenfalls<br />
in den Genuss von Suiten kommen die<br />
48 Passagiere der „Prestige“ Business<br />
Class. Die Fluggäste sitzen im Oberdeck<br />
(Anordnung: 2+2) und im mittleren<br />
Hauptdeck (Anordnung 2+2+2) an berührungsempfindlichen<br />
18-Zoll-Monitoren<br />
mit Fernbedienung. Durch die ver-<br />
Fotos: Royal S. King, FR/Steinke (2)<br />
In der Verkehrszentrale von Korean Air<br />
werden alle Flüge und insbesondere das<br />
Pazifikwetter ständig überwacht.<br />
Klar zum Einsteigen: Diese 747-8I wird gleich<br />
von Seoul aus nach Frankfurt starten.<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 23
Zivilluftfahrt<br />
Neuer Jumbo bei Korean Air<br />
Im Bugraum der 747-8I sitzen bei Korean<br />
Air nur die sechs Gäste der First Class.<br />
setzte Anordnung der Suiten erhält jedes<br />
Abteil direkten Zugang zum Gang. Ob<br />
der Sitznachbar gerade seinen Sessel<br />
zum flachen Bett heruntergefahren hat<br />
und schläft, spielt also keine Rolle mehr,<br />
wenn man zum Beispiel einmal mitten in<br />
der Nacht zur Toilette gehen möchte<br />
oder sich in den auffällig breiten Gängen<br />
die Füße vertreten will. Selbst die Gangplätze<br />
haben jeweils ein eigenes Fenster,<br />
das durch eine Art Lichtschacht den ungestörten<br />
Blick auf Himmel und Horizont<br />
ermöglicht, ohne dass der Lichtschein<br />
schlafende oder fernsehende<br />
Nachbarn behelligt.<br />
Im hinteren Hauptdeck befindet sich,<br />
ohne gesonderte Premium Economy<br />
Class davor, das Abteil der regulären<br />
Economy Class mit 314 Sitzen (Anordnung<br />
3+4+3) und berührungsempfindlichen<br />
Monitoren.<br />
Mit insgesamt nur 368 Sitzen hat<br />
sich Korean Air, wie auch schon bei ihrer<br />
A380 mit nur 407 Sitzen, für eine betont<br />
großzügige Konfiguration entschieden.<br />
Mit zehn Airbus A380-800 und<br />
zehn bestellten Boeing 747-8 Intercontinental<br />
gehört Korean Air, wie Lufthansa,<br />
zu den wenigen Parallelbetreibern der<br />
beiden weltgrößten Passagierflugzeuge.<br />
Auch sechs 747-8-Frachter gehören bereits<br />
zum Bestand.<br />
Die 1962 gegründete Airline wurde<br />
1969 privatisiert und gehört seitdem<br />
dem koreanischen Logistikkonzern Hanjin<br />
Group. Heute macht das Skyteam-<br />
Mitglied rund zehn Milliarden Dollar<br />
Umsatz im Jahr und gehört zu den welt-<br />
Neue Passagierjumbos werden in Everett zur<br />
Auslieferung vorbereit. Korean Air hat zehn<br />
Boeing 747-8 Intercontinental bestellt.<br />
In der gestreckten Boeing 747-8I reicht das sehr<br />
lange Oberdeck sehr weit und bis auf die Höhe<br />
der Triebwerke zurück.<br />
Nur eine Woche nach der<br />
Auslieferung in Everett<br />
(Foto) schickte Korean Air<br />
ihre 747-8 nach Frankfurt.<br />
24 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Flugzeugwartung im Korean-Hauptquartier in Seoul-Gimpo. Auch das Flugzeug<br />
von Jin Air im Hintergrund gehört mit der Niedrigpreistochter zum Konzern.<br />
Große Monitore, große Handgepäckfächer und USB-Steckdosen an jedem Platz<br />
machen das Fliegen auch in der Economy Class komfortabel.<br />
In der Business Class haben auch die<br />
Gangplätze ein eigenes Fenster. Trennwände<br />
schotten die Nachbarn ab.<br />
Wie ein Head-up Display zeigt der<br />
Monitor auf Wunsch den Flugverlauf an.<br />
Fotos: Royal S. King (2), FR/Steinke (6)<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 25
Zivilluftfahrt<br />
Neuer Jumbo bei Korean Air<br />
Flughafen und Check-in in Seoul sind<br />
auf sehr große Flugzeuge eingestellt.<br />
größten Luftfrachtairlines. Im Passagierverkehr<br />
ist sie weltweit die Nummer 13.<br />
„Wir haben unsere Flotte verdoppelt,<br />
aber unsere Ziele vervierfacht“, berichtet<br />
Korean-Manager Park Jae Yun bei einem<br />
<strong>FLUG</strong>-<strong>REVUE</strong>-Besuch der Korean-<br />
Verwaltungszentrale in Seoul, Mitte Oktober,<br />
stolz. Alleine in den vergangenen<br />
zwölf Monaten sei die Passagiernachfrage<br />
um 14 Prozent gestiegen. Der Gesamtmarkt<br />
Korea wachse jährlich um<br />
zehn Prozent und erwarte für das Jahr<br />
<strong>2015</strong> rund 34 Millionen Passagiere. Bis<br />
2018 rechnet Korea wegen der dann hier<br />
stattfindenden Winterolympiade mit<br />
nochmaligen Wachstumsschüben. Deshalb<br />
wird der moderne Drehkreuzflughafen<br />
Seoul-Incheon bereits durch ein<br />
zweites Terminal in seiner Kapazität verdoppelt.<br />
Nach den jetzt auszuliefernden, sehr<br />
großen Jets sind bei Korean Air in den<br />
Jahren 2019 bis 2025 vor allem Lieferungen<br />
mittelgroßer Flugzeuge geplant,<br />
darunter 51 Boeing 737 MAX 8, 50 Airbus<br />
A321neo und drei Boeing 777-<br />
300ER. Die ersten beiden Boeing 747-8<br />
pendeln zurzeit zwischen Seoul und<br />
Frankfurt sowie nach Singapur. Mit den<br />
nächsten Jumbo-Auslieferungen im November<br />
folgen die Ziele San Francisco<br />
und Hongkong. Die Airbus A380 bedienen<br />
dann im Winter unter anderem die<br />
Route nach Sydney täglich.<br />
ERST WENIGE PASSAGIERE<br />
KOMMEN AUS EUROPA<br />
„Die First Class wird sicher bleiben“,<br />
sagt der Manager zum heutigen Dreiklassenangebot<br />
an Bord. Höchstens eine<br />
zusätzliche Klasse, die Economy Plus,<br />
als Ergänzung der schon vergleichsweise<br />
Jede Minisuite der Business Class hat einen Zugang zum Gang. Selbst wenn der<br />
Sitznachbar tief schläft, kommt man jederzeit zur Toilette.<br />
26 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Korean Air betreibt<br />
<strong>12</strong>9 Passagierflugzeuge,<br />
darunter zwölf 747-400<br />
und zwei 747-8I.<br />
Fotos: Hunt/AirTeamImages, Tek/airteamimages, FR/Steinke (3)<br />
Der koreanische Regierungsjumbo „10001“gehört Korean Air und wird von<br />
deren Piloten gesteuert. Ein künftiger Wechsel auf die 747-8I gilt als möglich.<br />
Ankommende Passagiere des Frankfurt-<br />
Fluges in Seoul-Incheon.<br />
komfortablen Economy Class hält er<br />
noch für denkbar. Erst 58 000 Deutsche<br />
fliegen im Jahr mit Korean Air von<br />
Deutschland nach Korea, dagegen kommen<br />
228 000 Gäste pro Jahr aus Korea,<br />
vor allem Geschäftsleute, mit der Airline<br />
nach Deutschland.<br />
Um die Nachfrage aus Europa anzukurbeln,<br />
will Korean Air durch Stopover-Programme<br />
mit kostenlosen Hotelübernachtungen<br />
in Seoul ihren auswärtigen<br />
Passagieren das Umsteigen in der<br />
Hauptstadt versüßen und extreme Langstrecken,<br />
etwa aus Europa nach Australien<br />
oder Neuseeland, durch die Pause<br />
entschärfen.<br />
In Europa zielt man stark auf Individualreisende.<br />
Dabei werden auch die aktuelle<br />
Popmusik aus Korea („K-Pop“)<br />
und die Einkaufsmöglichkeiten in Seoul<br />
beworben. In der modebegeisterten<br />
Zehn-Millionen-Stadt und ihrem Umland<br />
lebt fast die Hälfte der Bevölkerung<br />
(Süd-)Koreas. Im restlichen Asien, vor<br />
allem in China und Japan, sowie in Nahost<br />
wirbt Korean dagegen stärker um<br />
Medizintouristen und um Kunden von<br />
Schönheitsoperationen. Nach den zehn<br />
bestellten und jetzt noch acht nach Korea<br />
auszuliefernden Boeing 747-8 Intercontinental<br />
könnte mittelfristig noch ein<br />
weiteres Exemplar hinzukommen: Als<br />
Ersatz für ihren 747-400-VIP-Jumbo –<br />
das Präsidentenflugzeug stammt aus<br />
dem Bestand von Korean Air und wird<br />
auch von deren Piloten gesteuert – liebäugele<br />
die koreanische Regierung mit<br />
der Bestellung einer weiteren Boeing<br />
747-8, heißt es in Seoul.<br />
FR<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 27
Zivilluftfahrt<br />
COMAC C919<br />
Die neuesten Fotos von der ersten<br />
C919 aus der Endmontagehalle<br />
in Schanghai stammen von Anfang<br />
September: Sie zeigen das erste<br />
Flugzeug auf seinem eigenen, von Liebherr-Aerospace<br />
aus Lindenberg gelieferten<br />
Fahrwerk mit endmontiertem<br />
Rumpf, Flügeln, Leitwerk und Fenstern<br />
– also äußerlich komplett bis auf die beiden<br />
LEAP-1C-Triebwerke von CFM International.<br />
Derzeit werden in der Kabine<br />
Rohrleitungen und Kabel verlegt, und<br />
die Cockpitavionik wird eingebaut. Laut<br />
Plan sollte die erste C919 eigentlich<br />
noch in diesem Jahr die Endmontagehalle<br />
verlassen und zum Jungfernflug starten.<br />
Der Erstflug verzögere sich jedoch<br />
auf Ende 2016, wollte die Zeitung<br />
„South China Morning Post“ aus Hongkong<br />
aber schon im Frühjahr wissen. Sie<br />
bezog sich dabei auf Aussagen von<br />
COMAC-Finanzchef Tian Min. Damit<br />
könnte sich auch die für 2018 geplante<br />
Auslieferung der ersten Kundenflugzeuge<br />
auf etwa 2020 empfindlich verspäten,<br />
spekulierte die Zeitung, also auf einen<br />
Zeitpunkt weit nach dem Lieferbeginn<br />
der modernisierten Konkurrenten Boeing<br />
737 MAX und Airbus A320neo.<br />
GRÖSSTER <strong>FLUG</strong>ZEUGMARKT<br />
DER WELT MIT EIGENEM TWIN<br />
Mit dem Zweistrahler C919 betritt China<br />
neues Terrain. Nach jahrzehntelangen<br />
Bemühungen, ausländische Muster lediglich<br />
nachzubauen oder daran eng angelehnte<br />
Varianten zu entwerfen, setzt<br />
das Reich der Mitte nun auf einen modernen<br />
eigenen Entwurf direkt im<br />
Chinas neuer<br />
Zweistrahler<br />
Mit der COMAC C919 zielt China mit einem modernen,<br />
eigenen Flugzeugentwurf auf das Herz des Marktes<br />
der Standardrumpf-Flugzeuge. Bald wird der erste<br />
Jet hallenfertig.<br />
Stammrevier der Branchenriesen Boeing<br />
und Airbus. Die zweistrahlige C919 von<br />
Chefkonstrukteur Wu Guanghui soll auf<br />
stark frequentierten Kurz- und Mittelstrecken<br />
bis zu 174 Passagiere in verdichteter<br />
Einklassenbestuhlung, 168<br />
Reisende in regulärer Einklassenbestuhlung<br />
oder 156 Fluggäste in Zweiklassenkonfiguration<br />
über Entfernungen von<br />
4075 Kilometern befördern. Eine Variante<br />
mit erhöhter Startmasse soll später<br />
sogar auf 5555 Kilometer Reichweite<br />
kommen. Die COMAC C919 ist laut<br />
Herstellerangaben auf eine wirtschaftliche<br />
Lebensdauer von 90 000 Flugstunden<br />
und 30 Kalenderjahre ausgelegt.<br />
Mit diesem Funktionsteststand prüft<br />
COMAC die technischen Systeme der C919.<br />
28 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong>
Der Zweistrahler lässt sich durch je eine<br />
gestreckte und eine verkürzte Version<br />
zur Familie entwickeln. Auch eine Variante<br />
als Geschäftsreiseflugzeug und ein<br />
Frachter sind geplant. Ob das neue chinesische<br />
Flugzeugprogramm auch nach<br />
westlichen FAA- und EASA-Normen zugelassen<br />
werden soll, ist noch nicht bekannt.<br />
Im Mittelpunkt der Verkaufsaktivitäten<br />
steht der chinesische Inlandsmarkt,<br />
der nach übereinstimmender Erwartung<br />
von Airbus und Boeing mittelfristig zum<br />
größten Luftfahrtmarkt der Welt heranwachsen<br />
wird und dabei sogar die USA<br />
überholen soll. Mit, laut Herstellerangaben,<br />
bisher rund 400 Bestellungen, überwiegend<br />
von chinesischen Airlines und<br />
Leasingfirmen oder Banken, aber auch<br />
von GECAS (20 Flugzeuge), verzeichnet<br />
die C919 bereits einen beachtlichen Auftragsbestand.<br />
Natürlich kann in einer<br />
zentralen Planwirtschaft wie China die<br />
Nachfrage nach inländischen Produkten<br />
auch durch die Planungsbehörden von<br />
oben per Anweisung stimuliert werden.<br />
Die COMAC C919 als „nur zwangsweise<br />
verkaufbares“ Flugzeug zu betrachten,<br />
täte dem neuen Zweistrahler jedoch<br />
Unrecht.<br />
LUFTFAHRTINDUSTRIE SOLL<br />
CHINAS FÄHIGKEITEN ZEIGEN<br />
COMAC will die C919 vor allem durch<br />
einen günstigen Preis am Markt platzieren<br />
und könnte damit auch zusätzliche<br />
Kunden in den Entwicklungsländern erreichen.<br />
Noch ist ein offizieller Listenpreis<br />
nicht bekannt, westliche Schätzungen<br />
liegen bei deutlich unter 70 Millionen<br />
Dollar pro Flugzeug.<br />
Der eigene Bau großer Verkehrsflugzeuge<br />
beweise die vereinten industriellen<br />
und technologischen Fähigkeiten einer<br />
Nation, heißt es bei COMAC. Flugzeugbau<br />
sei „die Blüte der modernen Industrie“.<br />
Ein eigenes chinesisches Flugzeug<br />
sei eine „heilige Mission“. Mit neun Mitgliedsorganisationen,<br />
darunter dem Entwurfsbüro<br />
Shanghai Aircraft Design &<br />
Research Institute, dem Flugzeugwerk<br />
Shanghai Aircraft Manufacturing, einem<br />
Kundendienstzentrum, einem Forschungsinstitut<br />
in Peking, einem Flugtestzentrum,<br />
einem industriellen Unterstützungsbereich<br />
und sogar einer<br />
eigenen Luftfahrtpublikation „Shanghai<br />
Commercial Aircraft Magazine“ eilt<br />
COMAC diesem Ziel systematisch und<br />
mit großem Aufwand entgegen.<br />
FR<br />
SEBASTIAN STEINKE<br />
COMAC C919<br />
Der etwa den Dimensionen einer A320 entsprechende,<br />
38,9 Meter lange Zweistrahler<br />
COMAC C919 kann bei einer Spannweite von<br />
35,8 Metern und einem Kabinendurchmesser<br />
von 3,9 Metern sechs Passagiere pro Reihe<br />
befördern. Als Antriebe sind das Triebwerk CFM<br />
International LEAP-1C oder das noch in der<br />
Entwicklung befindliche, chinesische COMAC<br />
CJ-1000A vorgesehen.<br />
Der innen noch<br />
völlig leere erste<br />
Rumpf in der<br />
Endmontagehalle.<br />
Das moderne<br />
Glascockpit der<br />
C919 mit „Electronic<br />
Flight Bag“.<br />
Das digitale Konstruktionsmodell offenbart die Struktur und<br />
den technischen Aufbau des neuen Zweistrahlers.<br />
Fotos: COMAC<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 29
Zivilluftfahrt<br />
Erster europäischer Betreiber<br />
Finnair erhält<br />
die A350 XWB<br />
Die skandinavische Fluggesellschaft<br />
will mit ihrer Airbus-<br />
A350-Flotte, die 19 Flugzeuge<br />
umfassen wird, bis 2020<br />
ihren Umsatz auf den Strecken<br />
nach Asien verdoppeln.<br />
Auch wenn die Premieren-<br />
A350-900 für Finnair als erstem<br />
europäischen Betreiber die Seriennummer<br />
MSN018 trägt, so war sie<br />
doch gerade erst die siebte A350 XWB,<br />
die Airbus seit Dezember 2014 ausgeliefert<br />
hat. Die feierliche Übergabe bei<br />
Die Winglets reduzieren den Widerstand<br />
und machen das Flugzeug sparsamer.<br />
Am 7. Oktober startete die erste A350 in<br />
Toulouse zum Flug nach Helsinki-Vantaa.<br />
Im Airbus Delivery Center in Toulouse<br />
übernahm Finnair ihre erste A350-900.<br />
Daumen hoch: die Crew des Überführungsflugs<br />
des neuen Finnair-Langstreckenjets.<br />
30 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
strahlendem Sonnenschein fand am 7.<br />
Oktober in Toulouse statt, und bis Ende<br />
<strong>2015</strong> will der Hersteller auf jeden Fall<br />
noch die 15. A350 ausgeliefert haben.<br />
Finnair erhält davon noch vier weitere,<br />
geleast von GECAS, außerdem gehen<br />
weitere A350 an den Erstkunden Qatar<br />
Airways, der im Oktober vier Exemplare<br />
betrieb. Bei Vietnam Airlines (bisher<br />
zwei) bekommt die A350-Flotte ebenfalls<br />
Zuwachs. Auch TAM aus Brasilien<br />
erhält noch Ende <strong>2015</strong> ihre erste A350.<br />
Die wird zunächst mit der aktuellen<br />
TAM-Lackierung mit rotem Leitwerk<br />
ausgeliefert, obwohl ab Anfang 2016 die<br />
aus der LAN-Gruppe und TAM entstandene<br />
LATAM unter der neuen gemeinsamen<br />
Marke auftreten wird. Zum Zeitpunkt<br />
der Erstauslieferung an Finnair<br />
hatte Airbus für die A350 783 Festbestellungen<br />
von 41 Airlines und Leasinggesellschaften.<br />
„Dieses Flugzeug wird<br />
uns auf die nächste Ebene bringen. Wir<br />
sind sehr stolz, die A350 als erste europäische<br />
Gesellschaft zu betreiben“, so<br />
Finnairs Hauptgeschäftsführer (CEO)<br />
Pekka Vauramo.<br />
ASIENGESCHÄFT IST LUKRATIV<br />
Bis zum Jahr 2020 will Finnair mit den<br />
19 bestellten A350 ihr lukratives Geschäft<br />
mit Asienflügen verdoppeln. Dabei<br />
setzt Finnair seit Längerem auf eine<br />
reine Airbus-Flotte. Sie wird die verbliebenen<br />
sieben A340-300 im Laufe des<br />
kommenden Jahres ausmustern und<br />
A350-900ULR für Singapore<br />
Die A350-900ULR ist für ultralange Strecken<br />
konzipiert. Sie verfügt zwar über gleich große Tanks<br />
wie die normale A350-900, aber dank eines neuen<br />
Kraftstoffsystems steigt die Treibstoffkapazität auf<br />
165000 Liter. Das MTOW beträgt 280 Tonnen. Der<br />
Antrieb, zwei Rolls-Royce Trent XWB, bleibt<br />
unverändert. Erster Kunde für die neue Version ist<br />
Singapore Airlines. Die Fluggesellschaft hatte 63<br />
Exemplare der A350-900 bestellt, von denen ab<br />
2018 sieben als A350-900ULR ausgeliefert werden.<br />
Sie sollen auf der Strecke Singapur – New York zum<br />
Einsatz kommen. Inzwischen hat die Fluglinie vier<br />
weitere A350-900 geordert.<br />
Das Kennzeichen des neuen Twinjets ist von<br />
der finnischen und der EU-Flagge umrahmt.<br />
Finnairs CEO Pekka Vauramo ist stolz, dass er<br />
zu den frühen A350-Betreibern gehört.<br />
Fotos: Doumenjou / Airbus, Lancelot / Airbus; Finnair, Andreas Spaeth<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 31
Zivilluftfahrt<br />
Erster europäischer A350-Betreiber<br />
A350-1000: Montage beginnt<br />
Die ersten Großbauteile für die verlängerte<br />
Version, die A350-1000, nehmen Gestalt an.<br />
Die vordere Rumpfsektion wurde von Premium<br />
Aerotec an Airbus in Hamburg geliefert, wo sie<br />
ausgestattet wird. Anschließend wird sie mit<br />
einer Beluga nach Saint-Nazaire geflogen. Die<br />
Bugsektion wurde für die Montage und die<br />
Ausrüstung von Stelia Aerospace an Airbus in<br />
Saint-Nazaire geliefert. Die vorderen Rumpfsektionen<br />
und der Bug werden in Saint-Nazaire<br />
verbunden und zur Endmontage nach Toulouse<br />
geflogen. Die Montage der ersten<br />
A350-1000-Flügel begann im August<br />
dieses Jahres bei Airbus in Broughton, und die<br />
Endmontage des Flugzeugs wird in Toulouse<br />
Anfang 2016 beginnen. Bisher liegen Airbus<br />
169 Festbestellungen für die A350-1000 vor.<br />
Ein Großteil der Avionik der A350 stammt<br />
vom französischen Hersteller Thales.<br />
Die Business Class bietet 46 Sitze, die<br />
sich zu einem Bett umwandeln lassen.<br />
durch die A350 ersetzen, die dann neben<br />
acht A330-300 die Langstrecken zu<br />
derzeit 17 Städten in Asien und drei in<br />
Nordamerika bedienen werden.<br />
SIMULIERTE NORDLICHTER<br />
Die Kabine der A350 bei Finnair bietet<br />
297 Sitze, damit liegt sie zwischen dem<br />
Sitzangebot von Qatar Airways (283)<br />
und Vietnam Airlines (305). Besonderheit<br />
der Skandinavier sind die 43 Sitze<br />
in der „Economy Comfort“, identisch jenen<br />
in der Economy Class und ebenfalls<br />
in 3-3-3-Konfiguration pro Reihe, aber<br />
mit üppigen zehn Zentimetern mehr<br />
Beinfreiheit – und das für gerade mal 60<br />
bis 80 Euro Aufpreis je Strecke. Ein echtes<br />
Schnäppchen etwa im Vergleich zur<br />
Lufthansa, die für „Premium Economy“-<br />
Passagen mit breiteren Sitze und Extrakabine<br />
bis zu 700 Euro Aufschlag nach<br />
Hongkong und zurück verlangt. Finnair<br />
punktet in der Kabine auch mit simuliertem<br />
Nordlicht mittels LED-Lichtsystem<br />
und einer Toilette in der Business Class,<br />
die ausschließlich weiblichen Passagieren<br />
zur Verfügung stehen soll.<br />
FR<br />
ANDREAS SPAETH<br />
Die helle Kabine soll dazu beitragen, dass<br />
sich Passagiere an Bord wohlfühlen.<br />
Das Licht an Bord kann verschiedene<br />
Beleuchtungsszenarien erzeugen.<br />
Das Bordunterhaltungssystem der<br />
A350 stammt von Panasonic.<br />
Fotos: Airbus, Finnair, Andreas Spaeth<br />
32 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
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der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die<br />
Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend<br />
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Datum<br />
Unterschrift<br />
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PLZ<br />
Wohnort
Zivilluftfahrt<br />
Terminal 3 für Frankfurt<br />
Mit seinem neuen<br />
Terminal 3 auf dem<br />
Gelände der früheren<br />
Air Base rüstet sich<br />
Deutschlands größter<br />
Drehkreuzflughafen in<br />
Frankfurt am Main für<br />
die Zukunft.<br />
Fraport-Mitarbeiter und Ehrengäste<br />
halfen beim ersten Spatenstich.<br />
Frankfurt<br />
Das Computerbild zeigt<br />
den möglichen Endausbau<br />
mit bis zu vier Piers.<br />
34 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Das neue Terminal entsteht im<br />
Südosten des Flughafengeländes.<br />
baut aus<br />
Von SEBASTIAN STEINKE<br />
Dieses Terminal sichert<br />
nicht nur die Zukunftsfähigkeit<br />
der größten Luftverkehrs-Drehscheibe<br />
Deutschlands im<br />
internationalen Wettbewerb und schafft<br />
dadurch neue Jobs und Perspektiven für<br />
unsere Beschäftigten, es trägt auch zur<br />
wirtschaftlichen Prosperität der gesamten<br />
Region und darüber hinaus bei.“ Mit<br />
diesen Worten begleitete Fraport-Chef<br />
Stefan Schulte den feierlichen ersten<br />
Spatenstich für das neue Terminal am 5.<br />
Oktober. Bis zum Sommerflugplan 2022<br />
baut der Rhein-Main-Flughafen für drei<br />
Milliarden Euro sein neues Abfertigungsgebäude<br />
im Süden des Flughafengeländes.<br />
In der ersten Ausbaustufe mit<br />
Haupthalle, Vorfeldtower, Einkaufspassage,<br />
Pkw-Vorfahrt, Bahnhof der automatischen<br />
SkyLine-Kabinenbahn und<br />
den beiden Piers „H“ (Länge: 400 Meter,<br />
Schengen) und „J“ (Länge: 600 Meter,<br />
Non-Schengen) können bis zu 14 Millionen<br />
zusätzliche Fluggäste pro Jahr, also<br />
dann insgesamt 78 Millionen Passagiere,<br />
in Frankfurt abgefertigt werden. Modular<br />
lässt sich das Bauwerk später noch<br />
um zwei weitere, seitliche Piers erweitern,<br />
sodass im Endausbau Kapazität für<br />
weitere elf Millionen Fluggäste entsteht.<br />
Damit könnte Frankfurt rund 88 Millionen<br />
Passagiere pro Jahr abfertigen.<br />
Fotos: Fraport AG<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 35
Zivilluftfahrt<br />
Terminal 3 für Frankfurt<br />
Die luftige Haupthalle<br />
soll eine „Visitenkarte<br />
der Region“ werden.<br />
Fotos: Fraport AG<br />
Frankfurt brauche den Baubeginn<br />
spätestens jetzt, denn noch während der<br />
siebenjährigen Bauzeit führe das absehbare<br />
Verkehrswachstum zur Vollauslastung<br />
der Anlagen, reklamiert der Flughafenbetreiber.<br />
Mit den vorhandenen Terminals<br />
könne man höchstens 71 Millionen<br />
Fluggäste pro Jahr abfertigen. Schon<br />
für das Jahr 2021 würden aber 68 bis 73<br />
Millionen Passagiere vorhergesagt. Heute<br />
liegt Frankfurt bei knapp 60 Millionen<br />
Passagieren im Jahr. Außerdem wollen<br />
die Hessen auch qualitativ ihre Abfertigung<br />
aufwerten und durch mehr gebäudenahe<br />
Flugzeugpositionen die bei den<br />
Passagieren unbeliebten Vorfeld-Busfahrten<br />
verringern. Die neue Abfertigungskapazität<br />
am Terminal 3 soll vorwiegend<br />
für sogenannte „Non-Star-Airlines“ genutzt<br />
werden, also Fluggesellschaften,<br />
die nicht der Star Alliance angehören.<br />
Dies wären etwa Mitglieder der konkurrierenden<br />
Allianzen Oneworld oder Skyteam<br />
und die großen Fluggesellschaften<br />
aus dem Nahen Osten.<br />
Die gesamte Anlage hat die Fläche<br />
von 19 Fußballfeldern. 20 der insgesamt<br />
24 gebäudenahen Abfertigungspositionen<br />
sind auch für Riesenflugzeuge wie<br />
den Airbus A380 oder die Boeing 747-8<br />
Die Kabinenbahn<br />
pendelt zu den<br />
Terminals 1 und 2.<br />
ausgelegt. Hiermit will Frankfurt seinem<br />
Rückstand gegenüber europäischen<br />
Konkurrenzdrehkreuzen abhelfen, die<br />
wesentlich mehr Riesenjets direkt an ihren<br />
Gates abfertigen können. Im Terminal<br />
3 mit 90 000 Quadratmetern Grundfläche<br />
werden die abreisenden Fluggäste<br />
in der Check-in-Halle an 80 Schaltern<br />
(später 104 Schalter) und 38 Automaten<br />
(später 54 Automaten) eingecheckt und<br />
an 18 Sicherheitsschleusen kontrolliert.<br />
Für Transferpassagiere gibt es weitere elf<br />
Sicherheitsschleusen. Danach erreicht<br />
man den „Marktplatz“, die zentrale Einkaufspassage<br />
nahe dem Hauptgebäude.<br />
Von hier aus zweigen strahlenförmig die<br />
beiden Piers ab, im Endausbau werden<br />
es vier sein. Ankommende Passagiere erhalten<br />
ihr Gepäck an elf Bändern. Die<br />
Fluggäste werden auf drei Hauptebenen<br />
abgefertigt.<br />
MITTELSTAND AUS DER REGION<br />
SOLL MITBAUEN<br />
Die künftige Anbindung des neuen Terminals<br />
3 an die bestehenden Terminals 1<br />
und 2 übernimmt die Kabinenbahn Sky-<br />
Line. Damit ist auch ein bequemer Zugang<br />
zum ICE-Fernbahnhof und zu den<br />
anderen Bahnhöfen im Norden gesichert.<br />
Autofahrer erreichen Terminal 3<br />
künftig über eine eigene Ausfahrt an der<br />
Autobahn A5 und können ihr Fahrzeug<br />
in einem Parkhaus nahe der Haupthalle<br />
abstellen. Auf längere Sicht könnte das<br />
Terminal 3 sogar einen eigenen Eisen-<br />
36 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Frankfurt setzt auf mehr Kapazität<br />
und höheren Komfort.<br />
Die Grafik vermittelt einen<br />
Eindruck von der Groß zügigkeit<br />
der Anlagen.<br />
Frankfurts Terminal 3<br />
Daten und Fakten<br />
Grundfläche: 90 000 Quadratmeter<br />
Geschossflächen: 306 000 Quadratmeter<br />
Haupthalle: Lichte Höhe innen: 20 Meter,<br />
Gesamthöhe: 33 Meter über dem Gelände<br />
Laden- und Gastronomieflächen (gesamt):<br />
9700 Quadratmeter<br />
Bauzeit: <strong>2015</strong> bis 2022<br />
Test- und Probebetrieb: ab Mitte 2020<br />
Baukosten: 2,5 bis 3 Milliarden Euro<br />
Inbetriebnahme: Sommerflugplan 2022<br />
bahnanschluss erhalten, sobald die geplante<br />
ICE-Schnellfahrstrecke Frankfurt –<br />
Mannheim einmal realisiert wird. Eine<br />
Gleistrasse dafür wird vorsorglich bereits<br />
freigehalten.<br />
Den Bau des neuen Terminals will<br />
Fraport ohne Generalunternehmer und<br />
stattdessen mit eigenen Experten bewerkstelligen.<br />
Die Leitung der Arbeiten<br />
hat mit Horst Amann ein bewährter Fraport-Fachmann<br />
übernommen, der auch<br />
schon den Bau der Landebahn Nordwest<br />
erfolgreich realisiert hat. Amann war<br />
zwischenzeitlich zu einem Notfalleinsatz<br />
an den Berliner Flughafen BER gerufen<br />
worden, hatte sich dort aber mit der Erstellung<br />
einer schonungslosen Mängelliste<br />
bald unbeliebt gemacht und war zuletzt<br />
zum Chef der BER-Entwässerungsanlagen<br />
degradiert worden. Fraport kündigte<br />
an, den Bau kleinerer Gewerke am<br />
Terminal 3 an regionale Auftragnehmer<br />
zu vergeben. Man wolle das Projekt, wie<br />
beim Bau des Terminalbereichs A-Plus<br />
im Norden, gezielt in kleinere Einzelgewerke<br />
zerlegen, um möglichst viele Mittelständler<br />
aus der Region berücksichtigen<br />
zu können. Damals erfolgten von<br />
495 Vergaben nach Deutschland mit einem<br />
Auftragswert von 450 Millionen<br />
Euro 375 nach Hessen und davon 245<br />
direkt in die Region Rhein-Main.<br />
HESSENS VERKEHRSMINISTER<br />
KOMMT NICHT<br />
Schon jetzt fertig sind weite Teile der<br />
Vorfeldflächen rund um das künftige Terminal.<br />
Rund 780 000 Quadratmeter Vorfeld<br />
wurden seit der zivilen Übernahme<br />
der früheren US Air Base neu gebaut und<br />
dabei vorsorglich bereits mit Leitungen,<br />
IT-Versorgung, Abwasserreinigungsanlage<br />
und Regenrückhaltebecken ausgestattet.<br />
Bisher parken hier Flugzeuge in ihren<br />
Einsatzpausen. Weitere 555000 Quadratmeter<br />
Vorfeldfläche müssen allerdings<br />
noch gebaut werden. Wie in Hessen<br />
üblich, kochte die dort leidenschaftlich<br />
ausgelebte Hassliebe zum Flughafen<br />
– mit über 80000 Beschäftigten die größte<br />
Arbeitsstätte Deutschlands – auch<br />
beim ersten Spatenstich hoch. Während<br />
Ministerpräsident Bouffier die Veranstaltung<br />
mit einem Besuch beehrte, blieb<br />
ausgerechnet Hessens Wirtschafts- und<br />
Verkehrsminister, der Grüne Tarek Al-<br />
Wazir, der Veranstaltung fern. Hatte er<br />
im letzten Wahlkampf doch ausdrücklich<br />
die Verhinderung des – seit 2014 rechtlich<br />
genehmigten – Baus von Terminal 3<br />
gefordert. Immerhin erschien der Wirtschafts-Staatssekretär<br />
Mathias Samson<br />
(Grüne) zur Feier. Noch vor Jahresende<br />
beginnen der Aushub der Baugrube und<br />
bauvorbereitende Maßnahmen für die<br />
Baulogistik.<br />
FR<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 37
Zivilluftfahrt<br />
Bombardier CSeries vor der Zulassung<br />
Die CS300<br />
absolvierte Tests<br />
auf einer mit<br />
Wasser getränktem<br />
Runway.<br />
Trotz Fortschritten in der Flugerprobung<br />
und der Ankündigung<br />
vielversprechender Ergebnisse bei<br />
Verbrauch und Lärmwerten bleiben die<br />
Verkaufserfolge der CSeries immer noch<br />
hinter den Erwartungen zurück. Daran<br />
hat bis dato auch der umfassende Umbau<br />
in der Führungsstruktur von Bombardier<br />
nichts geändert. Die finanzielle<br />
Situation des Unternehmens wird kritischer,<br />
und so trat der Konzern auch an<br />
die Airbus-Gruppe heran. Die Europäer<br />
konnten jedoch nicht zu einem Einstieg<br />
in das von Verspätungen geplagte CSeries-Programm<br />
bewegt werden.<br />
KEINE AIRBUS-BETEILIGUNG<br />
Partner gesucht<br />
Auf der Suche nach einem starken Partner versuchte<br />
Bombardier, die Airbus-Gruppe bei der CSeries ins Boot<br />
zu holen. Der Plan ging jedoch nicht auf.<br />
Anfang Oktober gaben die beiden Unternehmen<br />
ohne Angaben von Gründen<br />
bekannt, dass die Gespräche über „potenzielle<br />
Geschäftsmöglichkeiten“ beendet<br />
wurden. Bombardier will aber<br />
weiterhin „Initiativen wie die eventuelle<br />
Beteiligung bei einer Konsolidierung<br />
der Industrie verfolgen“. Genaueres<br />
ließ man nicht verlauten. Ein Hoffnungsschimmer<br />
könnte eine mögliche<br />
Bestellung seitens Air Canada sein. In<br />
diesem Jahr konnte die neue Verkaufsabteilung<br />
noch keinen einzigen Erfolg<br />
präsentieren.<br />
Abgesehen von den finanziellen Problemen,<br />
scheint die CSeries auf technischem<br />
Gebiet Fortschritte zu machen.<br />
Zur ERA-Jahrestagung in Berlin ließ der<br />
Hersteller verlauten, dass sich die Zulassungskampagne<br />
der CS100 in der Endphase<br />
befinde. Rund 90 Prozent der Arbeiten<br />
seien abgeschlossen. Im September<br />
konnten die Kanadier die Lärmmessungen<br />
beenden und bewarben die<br />
CSeries aufgrund der Ergebnisse als leisestes<br />
Flugzeug seiner Klasse. Als bisher<br />
einziges Muster im Regionalflugzeugsegment<br />
fliegt sie mit den Getriebefan-<br />
Triebwerken von Pratt & Whitney, die<br />
aufgrund der niedrigeren Drehzahl des<br />
Fans deutlich leiser als die bisherigen<br />
Antriebe sind. Dies wird sich aber mit<br />
der Indienststellung des Mitsubishi MRJ<br />
und der E2-Generation der E-Jets von<br />
Embraer ändern. Beim Verbrauch liegt<br />
die CSeries gemäß Bombardier auf Kurs.<br />
So sei die Reichweite um fast 650 Kilometer<br />
höher als ursprünglich geplant.<br />
Als Nächstes stehen einige Wochen<br />
mit Airline-mäßigem Flugbetrieb an, um<br />
die Zuverlässigkeit der CS100 zu überprüfen.<br />
Die CSeries wird rund 15 Flughäfen<br />
in Kanada und knapp 20 Airports<br />
Bestellungen<br />
Ankündigung<br />
des Programms<br />
17<br />
in den USA ansteuern. Dabei soll die<br />
erste Serienmaschine (Kennung C-FF-<br />
CO, Seriennummer 500006) zum Einsatz<br />
kommen, deren Jungfernflug Mitte<br />
Oktober kurz bevorstand. „Diese letzte<br />
Phase der Flugversuche bringt uns auf<br />
Kurs zur Zulassung bis Jahresende<br />
<strong>2015</strong>“, sagte Fred Cromer, President von<br />
Bombardier Commercial Aircraft, in einer<br />
Mitteilung. Die erste CS100 für Erstbetreiber<br />
Swiss befindet sich in den letzten<br />
Zügen der Produktion und wurde<br />
bereits in den Kundenfarben lackiert.<br />
Sie soll in der ersten Jahreshälfte 2016 in<br />
Dienst gehen.<br />
FR<br />
PATRICK HOEVELER<br />
Bis dato konnte Bombardier nach zähem Start 243 Exemplare der CSeries verkaufen. Die Zahl<br />
der Bestellungen liegt weiterhin hinter den Erwartungen zurück.<br />
CS100<br />
CS300<br />
33<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 20<strong>12</strong> 2013 2014 <strong>2015</strong><br />
40<br />
25<br />
15<br />
10<br />
5<br />
37<br />
61<br />
Foto: Bombardier<br />
38 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
AirSpot<br />
In unseren AirSpot-Highlights finden Sie in jedem Monat ausgesuchte aktuelle<br />
Fotos von besonderen Flugzeugmustern, exotischen Einsätzen an ungewöhnlichen<br />
Orten, seltenen Lackierungen und fliegenden Raritäten aus aller Welt.<br />
Rainer Bexten,<br />
Luxemburg<br />
Wie ein riesiges Schnittmodell wirkt die<br />
Boeing 747-8F, LX-VCM von Cargolux.<br />
„Cutaway“ nennt die Fluggesellschaft<br />
passenderweise ihre Sonderlackierung,<br />
die scheinbar den Blick auf die vielfältige<br />
Fracht an Bord freigibt.<br />
Am 3. Oktober rollte der erst Ende<br />
September in Everett ausgelieferte neue<br />
Jumbo Jet in Luxemburg zum Start.<br />
Eurospot,<br />
Toulouse<br />
„Betty the Bluebird“ (Hüttensänger<br />
Betty) nennt Frontier Airlines ihren<br />
neuesten Airbus A320-214W. Das Foto<br />
vom Nachmittag des 6. Oktober zeigt<br />
die künftige N230FR noch als fabrikneues<br />
Flugzeug mit der französischen<br />
Airbus-Übergangsregistrierung<br />
F-WWDN in Toulouse bei der Rückkehr<br />
von einem Probeflug.<br />
Marcel Vöse,<br />
München<br />
Wie geschaffen für den langen Rumpf<br />
ihres Airbus A321, D-ABCO, ist der<br />
Name „airdüsseldorf“, den airberlin als<br />
Würdigung ihres zweiten Drehkreuzflughafens<br />
als originellen Sonderanstrich<br />
auflackiert hat. Am 11. September<br />
erwischte Marcel Vöse das Flugzeug<br />
am ersten Einsatztag bei der Ankunft in<br />
München aus Düsseldorf.<br />
Eurospot,<br />
Toulouse<br />
Die Auslieferung ihres 50. Airbus A330<br />
seit 2006 begeht Air China mit einem<br />
Logo „50th A330 for Air China“ auf<br />
ihrem neuesten Airbus A330-343,<br />
F-WWYC, später B-5977, Werknummer<br />
MSN1658. Das Ende September fotografierte<br />
Flugzeug ist auch die erste<br />
A330 von Air China in der Version mit<br />
242 Tonnen maximaler Startmasse.<br />
Bitte beachten Sie auch unsere große Foto-Community im Internet. Auf der<br />
Webseite http://community.flugrevue.de/ finden Sie immer die neuesten Aufnahmen<br />
unserer Leser. Die Teilnahme ist für alle Einsender kostenlos.<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 39
Business Aviation<br />
Ambulanzflugzeuge<br />
Business Jets als<br />
Fotos: AirTeamImages, Chris Goodwin/Bruce Leibowitz/Dave Sturges<br />
Von VOLKER K. THOMALLA<br />
Immer wenn es jemand eilig hat,<br />
können Geschäftsreisejets ihre<br />
überragenden Qualitäten ausspielen.<br />
Doch diese Eigenschaften sind nicht<br />
nur im normalen Geschäftsleben gefragt,<br />
sondern auch in Situationen, in<br />
denen es im wahrsten Sinn um Leben<br />
und Tod geht, zum Beispiel bei Ambulanzflügen.<br />
Im Gegensatz zu Primärrettungseinsätzen,<br />
die vom Unfallort zum Krankenhaus<br />
führen und ausschließlich mit Hubschraubern<br />
durchgeführt werden, handelt<br />
es sich bei Ambulanzflügen um<br />
Transporte von bereits in Behandlung<br />
befindlichen Patienten. Hierfür eignen<br />
sich einerseits Geschäftsreiseflugzeuge,<br />
aber auch Linienflugzeuge, abhängig<br />
von der medizinischen Indikation.<br />
Da bei der Mehrzahl der Ambulanzflüge<br />
Patienten aus dem Ausland nach<br />
Hause geflogen werden, heißen sie auch<br />
Repatriierungsflüge. Der Grund für einen<br />
solchen Flug kann einerseits eine<br />
Ambulanzflüge sind der schnellste und schonendste<br />
Weg, um Patienten in ein geeignetes<br />
Krankenhaus oder nach Hause zu bringen.<br />
Die medizinische Ausrüstung der eingesetzten<br />
Geschäftsreisejets entspricht häufig der einer<br />
Intensivstation.<br />
40 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Die DRF Luftrettung transportiert<br />
jährlich rund 750<br />
Patienten mit ihren Learjets.<br />
Lebensretter<br />
nicht ausreichende medizinische Versorgung<br />
in dem Land sein, in dem der Patient<br />
verunglückt oder erkrankt ist, andererseits<br />
werden Patienten auch aus Kostengründen<br />
nach Hause geholt.<br />
Bei einer schweren Erkrankung oder<br />
einem Unfall im Ausland können die Behandlungskosten<br />
sehr schnell einen<br />
Die Gulfstream GV von Saudi<br />
Medevac zeigt eine EKG-Kurve auf<br />
dem Rumpf und an den Winglets.<br />
Viele Anbieter können das<br />
Interieur ihrer Business Jets für<br />
Ambulanzflüge umrüsten.<br />
nes Betroffenen ebenfalls schnell einen<br />
fünfstelligen Betrag ausmachen können,<br />
geht die Rechnung für die Versicherung<br />
auf. Wenn dann noch gleich mehrere Patienten<br />
mit einem Flug repatriiert werden,<br />
ist die Kostenersparnis entsprechend<br />
hoch.<br />
Ambulanzflugzeuge sind weltweit im<br />
Einsatz. Der Markt ist global und durchsechsstelligen<br />
Betrag erreichen. Für eine<br />
Versicherung ist es in einem solchen Fall<br />
deswegen günstiger, den Patienten nach<br />
Hause zu holen und ihn im eigenen Land<br />
behandeln zu lassen. Außerdem ist es<br />
nachgewiesen, dass eine Genesung in einer<br />
vertrauten Umgebung schneller erfolgt<br />
als in einem fremden Umfeld. Obwohl<br />
die Kosten für eine Rückholung ei-<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 41
Business Aviation<br />
Ambulanzflugzeuge<br />
Auch die Kabinen von normalen<br />
Business Jets können unter gewissen<br />
Voraussetzungen für Ambulanzflüge<br />
umgebaut werden. An einem Tag fliegt<br />
der Jet dann eilige Geschäftsleute, am<br />
nächsten Tag Patienten.<br />
In der Schweiz ist die Rega der<br />
Marktführer bei Ambulanzflügen. Die<br />
Luftrettungsorganisation betreibt dazu<br />
drei Challenger 604. Im vergangenen<br />
FAI rent-a-jet ist mit 21 Flugzeugen der größte<br />
zivile Betreiber von Ambulanzjets in Europa.<br />
aus umkämpft. In Deutschland sind die<br />
größten Anbieter der ADAC Ambulance<br />
Service, der von Nürnberg aus zwei<br />
Dornier 328JET sowie einen Learjet 60<br />
betreibt, die Firma FAI rent-a-jet, die<br />
insgesamt 21 Jets, verteilt auf der ganzen<br />
Welt, unterhält, sowie die DRF<br />
Luftrettung, die mit eigenen Learjets<br />
Patienten zurückholt. Im Bedarfsfall<br />
chartert jeder Anbieter noch zusätzliche<br />
Jets dazu.<br />
Über die Notwendigkeit eines Ambulanzfluges<br />
entscheidet grundsätzlich ein<br />
Arzt nach einem oder mehreren Gesprächen<br />
mit dem behandelnden Mediziner.<br />
Danach wird entschieden, welches Flugzeug<br />
mit welchem Equipment verwendet<br />
wird. Die 328JET des ADAC können in<br />
zwei unterschiedlichen Ausrüstungsvarianten<br />
starten. Die Umrüstung geschieht<br />
innerhalb von 90 Minuten. Bei einer<br />
Ausrüstungsvariante passen zwei Intensivpatienten,<br />
zwei liegende und vier sitzende<br />
Patienten in die Kabine, bei der<br />
anderen sechs liegende und vier sitzende<br />
Patienten.<br />
Einsatzbilanz 2014<br />
Der Bedarf an Ambulanzflügen nimmt in<br />
Europa stetig zu.<br />
Rega <br />
786 Einsätze<br />
DRF Luftrettung<br />
743 Einsätze<br />
ADAC Ambulance ca.1700 Einsätze*<br />
*Die Einsatzzahl wird nicht exakt ausgewiesen<br />
Fotos: AirTeamImages HAM Five/Lukas Roesler/Jan Severinjins<br />
42 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Jahr waren sie bei 786 Einsätzen gefragt. Als 2014 Ebola in<br />
Afrika ausbrach, hat die Rega zusammen mit Partnern eine<br />
Isolationseinheit entwickelt, mit der hochinfektiöse Patienten<br />
in ihre Heimat zurückgebracht werden können.<br />
Die Tage der Challenger 604 bei der Rega sind jedoch<br />
gezählt: Die Organisation hat nach einer zweijährigen Evaluierung<br />
bei Bombardier eine Bestellung für drei neue Challenger<br />
650 im Wert von 130 Millionen Franken (<strong>12</strong>0 Mio.<br />
Euro) unterschrieben. Die Widebody-Business-Jets sollen<br />
ab 2018 die bisherige Rega-Flotte ablösen.<br />
FR<br />
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separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten<br />
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Militärluftfahrt<br />
Discovery Air fliegt A-4N in Wittmund<br />
„Red Air“ zum<br />
Günstig-Preis<br />
Mit sechs A-4N Skyhawks fliegt die kanadische<br />
Firma Discovery Air Defence fünf Jahre lang<br />
Zieldarstellung für die Bundeswehr. Das Geld<br />
ist gut angelegt, da die Flotte der teuren Eurofighter<br />
entlastet wird.<br />
44 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Discovery Air löste BAE<br />
Systems ab und brachte<br />
neue A-4N Skyhawk<br />
nach Wittmund.<br />
Foto: Stefan Petersen<br />
Von STEFAN PETERSEN<br />
Flugstunden sind teuer, besonders<br />
die von so hochgezüchteten<br />
Kampfflugzeugen wie<br />
dem Eurofighter. Wichtig also, jede so<br />
effektiv wie möglich zu gestalten. Doch<br />
wenn die Piloten gegeneinander Luftkampf<br />
üben, ist das Resultat geteilt:<br />
Während die „blaue Seite“ den Jet so<br />
einsetzt, wie es auch in der Realität der<br />
Fall wäre, muss der Opponent als „Red<br />
Air“ die Taktiken und Möglichkeiten der<br />
Gegenseite simulieren – für ihn ist damit<br />
der Trainingseffekt weitaus geringer.<br />
„Hier kommen wir ins Spiel“, sagt<br />
Elmar Besold. Der 53-Jährige ist Lead<br />
Pilot beim deutschen Ableger von Discovery<br />
Air Defence (DA Defence). Die kanadische<br />
Firma bietet mit sechs A-4N<br />
Skyhawks in Wittmund „Red Air“ für<br />
ein Sechstel der Kosten einer Eurofighter-Stunde<br />
an. Und nicht nur das: „Wir<br />
fliegen fürs Bordkanonenschießen Zieldarstellung<br />
mit DO-SK6-Schleppkörpern,<br />
werfen DM-18- und DM-38-Übungsbomben<br />
auf Truppenübungsplätzen für<br />
die Ausbildung der Forward Air Controller<br />
und dienen als Radarobjekte für<br />
die Schulung von Jägerleitoffizieren sowie<br />
als simulierte Ziele für Schiffsbesatzungen<br />
der Marine“, so Besold, der in<br />
den vergangenen elf Jahren 2000 Flugstunden<br />
auf der Skyhawk verbuchen<br />
konnte. Davor saß der ehemalige Flugund<br />
Waffenlehrer der Luftwaffe 3500<br />
Stunden im Cockpit der F-4F Phantom.<br />
„Ebenfalls in Wittmund – das ist hier für<br />
mich sozusagen ein Heimspiel.“<br />
<strong>12</strong>00 Flugstunden pro Jahr über einen<br />
Zeitraum von fünf Jahren sind mit<br />
der Bundeswehr vertraglich vereinbart,<br />
bei Kosten von insgesamt etwa 44 Millionen<br />
Euro. Dafür ist DA Defence bei<br />
Bedarf zweimal täglich mit jeweils bis<br />
zu sechs Maschinen in der Luft – von<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 45
Militärluftfahrt<br />
Discovery Air fliegt A-4N in Wittmund<br />
Wittmund aus, der Heimat der Taktischen<br />
Luftwaffengruppe „Richthofen“,<br />
die ab Mitte 2016 wieder zum Geschwader<br />
aufwachsen wird, oder von anderen<br />
Einsatzbasen: „Wenn es wirtschaftlicher<br />
ist, verlegen wir auch – innerhalb<br />
Deutschlands oder ins Ausland“, sagt<br />
Besold. Zum Beispiel nach Decimomannu<br />
auf Sardinien, wo die kleine, agile<br />
A-4 von Douglas, die ihre Feuertaufe<br />
bereits im Vietnamkrieg erhielt, eine<br />
wichtige Rolle bei der Ausbildung der<br />
Luftwaffe spielt. Erstmals waren die Jets<br />
von Discovery Air im Juni dieses Jahres<br />
zur Unterstützung der Eurofighter-<br />
Schulung des Taktischen Luftwaffengeschwaders<br />
73 „Steinhoff“ auf der heißen<br />
Mittelmeerinsel.<br />
Diese Rolle wurde bis Ende 2014<br />
von den Skyhawks der britischen Firma<br />
BAE Systems wahrgenommen, die ihre<br />
Heimatbasis ebenfalls in Wittmund hatte<br />
– und größtenteils mit demselben Personal<br />
agierte. Das wurde von BAE gekündigt,<br />
nachdem der Vertrag ausgelaufen<br />
war, und klopfte bei Discovery Air<br />
an. Mit Erfolg: „Alle Deutschen und ein<br />
Amerikaner bekamen bei den Kanadiern<br />
einen neuen Job, Piloten wie Techniker“,<br />
erzählt Besold. Eine einfache Übernahme<br />
sei das allerdings nicht gewesen, je-<br />
der habe ein komplettes Bewerbungsverfahren<br />
durchlaufen müssen. Die Rekrutierung<br />
dieses Teams brachte jedoch<br />
unschätzbare Vorteile für den neuen<br />
Hausherrn: „Es gab ja keinen echten<br />
Übergang. Discovery Air musste warten,<br />
bis BAE Systems die Infrastruktur<br />
verlassen hatte, und konnte erst dann<br />
einziehen. Das schuf Probleme, die wir<br />
aber dank unserer Erfahrung meistern<br />
konnten.“<br />
MANNSCHAFT ÜBERNOMMEN<br />
19 Mann sorgen für die<br />
Wartung der Skyhawks.<br />
antwortung für einen wichtigen Vorposten<br />
von DA Defence. Der soll in Zukunft<br />
weiter ausgebaut werden.<br />
Zivile Flugzieldarstellung ist ein<br />
Wachstumsmarkt, und eine Expansion<br />
liegt nahe, nachdem die Firma mit<br />
Hauptsitz in Montreal jetzt in Europa<br />
Fuß gefasst hat. Als hundertprozentige<br />
Tochter des kanadischen Unternehmens<br />
Discovery Air Incorporated, das über<br />
insgesamt 900 Angestellte und 150 Flugzeuge<br />
verfügt und zahlreiche Dienstleistungen<br />
sowohl im fliegerischen als auch<br />
im luftfahrtlogistischen Bereich anbietet,<br />
konnte DA Defence vor einigen Monaten<br />
die 50 000. unfallfreie Flugstunde<br />
feiern.<br />
„Wir planen für die Zukunft auch<br />
mit dem Einsatz der F-16A/B Fighting<br />
Falcon. Damit würden wir Anschluss an<br />
die Fähigkeiten heutiger Hochleistungsjets<br />
wie etwa des Eurofighters oder der<br />
F-35 gewinnen“, sagt Brandt.<br />
26 Köpfe zählt die Mannschaft von DA<br />
Defence in der Bundesrepublik; 19<br />
Mann agieren als Bodenpersonal. Ein<br />
Großteil davon sind Deutsche, aber drei<br />
Kanadier arbeiten ebenfalls permanent<br />
in Wittmund. „Und regelmäßig kommt<br />
wechselndes Personal aus Nordamerika<br />
über den Atlantik, um zum Beispiel bei<br />
den Inspektionen zu helfen“, sagt Besold.<br />
Alle sieben Piloten – fünf Deutsche<br />
und zwei Kanadier – können wie er auf<br />
eine lange militärische Karriere zurückblicken.<br />
Auch Rolf Brandt kennt als früherer<br />
Tornado-Waffensystemoffizier mit<br />
mehr als 2000 Flugstunden das Metier<br />
sehr gut. Der 50-Jährige ist seit Anfang<br />
September dieses Jahres Leiter der „German<br />
Operations“ und hat damit die Verwww.flugrevue.de
Die Skyhawks flogen zuvor in<br />
den USA ebenfalls als Zieldarsteller.<br />
Schon die A-4N-Version von Discovery<br />
Air ist deutlich moderner ausgerüstet<br />
als ihre Vorgänger von BAE Systems.<br />
„Wir haben mit dem Garmin GTN 750<br />
modernste Avionik an Bord“, so Besold.<br />
GPS, Radarwarnempfänger, VHF/UHF-<br />
Radios, TACAN (Tactical Air Navigation),<br />
TCAS (Traffic Alert and Collision<br />
Avoidance System) und ein Head-up<br />
Display ergänzen die reichhaltige Ausstattung.<br />
„Mit den diversen Bildschirmen<br />
ist das schon fast ein Glascockpit.“ Die<br />
CBLS-(Carrier, Bomb, Light, Store-)Pods<br />
an den beiden Außenstationen können<br />
bis zu acht Übungsbomben aufnehmen.<br />
Der dritte Außentank an der Centerline-<br />
Station weicht bei Schleppzieleinsätzen<br />
dem SK-6-Behälter.<br />
Identisch mit den Eurofighter-Systemen<br />
sind die Pods mit dem Flugprofilrekorder.<br />
„Die Daten jeder Mission<br />
werden sofort durch eine Bundeswehr-<br />
Leitung übermittelt, sodass sie im<br />
Fotos: Stefan Petersen, Jeroen van Veenendaal (1)<br />
„WIR HABEN MIT DEM GARMIN GTN 750 <br />
MODERNSTE AVIONIK AN BORD“<br />
Elmar Besold, Lead Pilot bei Discovery Air Defence<br />
www.flugrevue.de
Militärluftfahrt<br />
Discovery Air fliegt A-4N<br />
in Wittmund<br />
Die Oldies erhielten neue Avionik,<br />
die den Betrieb erleichtert.<br />
Fotos: Stefan Petersen, Jeroen van Veenendaal<br />
Geschwader für das Debriefing zur Verfügung<br />
stehen“, erklärt Besold.<br />
Alle A-4N stammen aus israelischen<br />
Beständen und gehörten ursprünglich<br />
zur Firma Advanced Training Systems<br />
International (ATSI) in Mesa, Arizona,<br />
die von Discovery Air übernommen wurde.<br />
Ihre J52-P408-Triebwerke von Pratt<br />
& Whitney leisten 110,5 Kilonewton<br />
Schub und verleihen dem 4750 Kilogramm<br />
leichten Jet eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von fast <strong>12</strong>50 km/h. „Die<br />
Beschleunigung ist so stark, dass wir<br />
nach dem Start steil hochziehen müssen,<br />
um das Tempo unter 225 Knoten zu halten,<br />
damit das Frontfahrwerk einfahren<br />
kann“, beschreibt Besold die Kraftentfaltung<br />
seines Arbeitsgeräts. Das zeichnet<br />
sich optisch durch die in Israel angebrachte<br />
Triebwerksverlängerung aus, die<br />
Der Vertrag mit der Bundeswehr<br />
umfasst Flüge auch in Decimomannu<br />
auf Sardinien.<br />
die Infrarot-Signatur des Abgasstrahls<br />
verringert.<br />
Die Skyhawks sind in Kanada zugelassen.<br />
Die kanadische Luftfahrtbehörde<br />
„übt eine straffe Aufsicht aus und macht<br />
häufig Kontrollbesuche“, so der Chefpilot.<br />
„Aber das ist für uns wie auch für<br />
den Auftraggeber vorteilhaft, denn dadurch<br />
fühlen wir uns in dem System gut<br />
aufgehoben.“ Um die strengen Anforderungen<br />
zu erfüllen, durchlaufen die Piloten<br />
zudem interne Ausbildungsprogramme.<br />
Sogar reine Trainingsflüge mit simuliertem<br />
Waffeneinsatz auf der Range<br />
sind im Kontrakt mit der Bundeswehr<br />
enthalten. „Solche Work-ups gab es aber<br />
schon bei BAE“, erinnert sich Besold.<br />
Zudem komme den Flugzeugführern zugute,<br />
dass sie die geforderten Fähigkeiten<br />
schon in ihrer aktiven Zeit geübt haben.<br />
„Wir machen also eigentlich nur<br />
das, was wir schon von früher her gut<br />
kennen.“<br />
FR<br />
www.flugrevue.de
Militärluftfahrt<br />
Tussenhausen-Mattsies<br />
Bei der Eröffnung zeigten Quantum<br />
Systems (oben und rechts) und EMT<br />
(unten die Luna NG mit Staatssekretär<br />
Pschierer) ihre neuesten Geräte.<br />
Der bayerische Flugzeugbauer Grob<br />
öffnet seinen Werksflugplatz für Drohnen-<br />
Tests. Die vereinfachte Genehmigung soll<br />
vor allem Start-up-Unternehmen helfen.<br />
UAV-Testgelände<br />
eröffnet<br />
Seit September können Start-up-<br />
Unternehmen, Forschungseinrichtungen<br />
und die Luftfahrtindustrie<br />
erstmals in Deutschland ein offizielles<br />
Testgelände für Drohnen nutzen: Auf<br />
dem Werksgelände der Grob Aircraft<br />
AG im bayerischen Tussenhausen-Mattsies<br />
wurde das „Deutsche Erprobungszentrum<br />
für Unbemanntes Fliegen“ eröffnet.<br />
Damit sei eine „ausbaufähige Basis<br />
für marktorientierte Forschungsförderung<br />
auf Landes- und Bundesebene<br />
für Unmanned Aerial Systems (UAS)<br />
geschaffen worden, so das bayerische<br />
Wirtschaftsministerium. Es hat seit 2007<br />
UAS-Projekte mit fast vier Millionen Euro<br />
gefördert.<br />
Grobs Werksflugplatz wurde unter<br />
18 verschiedenen Standorten ausgewählt.<br />
Momentan werden die vorhandenen<br />
Einrichtungen genutzt, später ist der<br />
Bau einer eigenen Halle angedacht. Federführend<br />
bei dem Projekt ist der bayerische<br />
Luft- und Raumfahrt-Cluster<br />
bavAIRia, in dem branchenspezifische<br />
Unternehmen und Institutionen zusammengeführt<br />
sind. Geflogen werden können<br />
in Mattsies unbemannte Systeme bis<br />
zu 150 Kilogramm, allerdings nur in<br />
Sichtweite des Bedieners. In der Aufwandsentschädigung<br />
der Nutzer sind die<br />
Aufstiegsgenehmigung und eine Pauschalversicherung<br />
enthalten. „Für Firmen<br />
wird es so einfacher, ihre Geräte zu<br />
testen“, sagt Erwin von Lauschner vom<br />
bavAIRia-Cluster mit Sitz in Oberpfaffenhofen.<br />
Am Eröffnungstag des Testgeländes<br />
präsentierten Firmen aus dem dynamisch<br />
wachsenden Bereich der unbemannten<br />
Flugsysteme ihre Geräte, zum<br />
Beispiel die nur zwei Kilogramm schwere<br />
Kameradrohne des Unternehmens Ascending<br />
Technologies aus dem oberbayerischen<br />
Krailling. Das Unternehmen<br />
wurde 2007 von vier jungen Ingenieuren<br />
gegründet, die sich über den Wettbewerb<br />
„Jugend forscht“ kennengelernt<br />
hatten. Heute zählt die Kraillinger Firma<br />
mit ihren 60 Mitarbeitern zu den Branchenführern<br />
in Sachen unbemannter<br />
Luftfahrzeuge im zivilen Bereich, über<br />
1000 Geräte wurden bereits ausgeliefert.<br />
EUROPÄISCH EINHEITLICHE<br />
REGELUNGEN NOTWENDIG<br />
Die Firma Quantum Systems war mit ihrem<br />
Transitionsfluggerät Quantum VRT<br />
dabei: Es ist eine Mischung aus Flugzeug<br />
und Helikopter. Nach einem senkrechten<br />
Start schwenken die vier Rotoren und<br />
ermöglichen so einen normalen Flug.<br />
Auch der Flugzeughersteller Grob<br />
forscht in Richtung unbemannter Flug:<br />
Eine Turboprop-Maschine vom Typ<br />
Egrett wird derzeit für den autonomen<br />
Flugbetrieb umgerüstet. Förderung<br />
kommt vom Bundeswirtschaftsministerium.<br />
Anwesend bei der Eröffnung des<br />
Drohnen-Testgeländes war auch der bayerische<br />
Wirtschaftsstaatssekretär Franz<br />
Grob will seinen Aufklärer Egrett für<br />
den autonomen Flug ausrüsten.<br />
Josef Pschierer: „Unbemannte Fluggeräte<br />
und ihre Anwendung sind zukünftige<br />
Kernelemente der Luftfahrt“, so sein<br />
Statement. Das Testgelände soll der Förderung<br />
der Technologie des unbemannten<br />
Fliegens dienen und deren öffentliche<br />
Akzeptanz fördern.<br />
Für Manager wie Matthias Beldzik<br />
von Ascending Technologies liegt der<br />
Dreh- und Angelpunkt der weiteren<br />
Entwicklung des Drohnenmarktes und<br />
der Einsatzmöglichkeiten unbemannter<br />
Fluggeräte in der behördlichen Regulierung<br />
des Einsatzes. Beldzik kann mit<br />
den in Deutschland geltenden Regeln<br />
gut leben, um aber auch im europäischen<br />
Rahmen eine Planungssicherheit<br />
zu haben, sei eine Angleichung der Bestimmungen<br />
notwendig. Eine europaweit<br />
einheitliche Regelung ist bereits in<br />
Arbeit. Bis Ende <strong>2015</strong> soll die Europäische<br />
Flugsicherheitsagentur (EASA) der<br />
Europäischen Kommission dazu einen<br />
technischen Bericht vorlegen.<br />
FR<br />
RUDOLF STUMBERGER<br />
Fotos: EMT, Grob Aircraft, Quantum Systems<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 49
Militärluftfahrt<br />
Flugzeugträgertests der F-35C<br />
Gegen Ende der Tests auf der CVN 69 wurde der<br />
Betrieb mit der F-35C bei Nacht geprobt.<br />
Lightning II<br />
auf der „Ike“<br />
Zum zweiten Mal brachte die US Navy<br />
ihre neue Lockheed Martin F-35C auf<br />
einen Flugzeugträger. Im Mittelpunkt<br />
der Tests standen Katapultstarts.<br />
Bei der Ankunft der beiden F-35C aus Patuxent River<br />
kreuzte die „Eisenhower“ noch in schlechtem Wetter.<br />
Fotos: Lockheed Martin (1), US Navy<br />
Der Hurrikan „Joaquin“ war noch in der Gegend, als<br />
sich die beiden F-35C-Prototypen CF-03 und CF-05<br />
am 2. Oktober von Patuxent River aus auf den Weg zu<br />
der etwa 180 Kilometer vor der Küste von Virginia kreuzenden<br />
USS „Dwight D. Eisenhower“ machten. Commander Tony<br />
Wilson und Lt. Chris Karapostoles hatten dennoch keine<br />
Schwierigkeiten, die Trägerversion des Joint Strike Fighter<br />
präzise auf das Deck zu bringen. „Es war ein sehr komfortables<br />
Gefühl“, so Wilson, der im November 2014 die erste<br />
Decklandung mit einer F-35C auf der „Nimitz“ gemacht hatte.<br />
Beim nun durchgeführten DT-II-Programm (Developmental<br />
Test) ging es um die Erweiterung des Flugbereichs. Insbesondere<br />
wurden die Grenzen für Landungen und Katapultstarts<br />
ausgelotet, wobei mit einer Seitenwindkomponente von<br />
bis zu 75 km/h gearbeitet wurde. Erstmals waren in den internen<br />
Waffenschächten auch AIM-<strong>12</strong>0-Lenkwaffen und<br />
JDAM-Bomben (910 kg) aufgehängt, sodass zusammen mit<br />
einer fast vollen Betankung Abflugmassen bis 26800 Kilogramm<br />
erreicht wurden.<br />
MINIMALE KATAPULTGESCHWINDIGKEIT<br />
Mit dieser Masse tasteten sich die fünf Testpiloten schrittweise<br />
an die minimale Katapultgeschwindigkeit heran. Normalerweise<br />
beträgt sie bei der Startstrecke von 90 Metern um<br />
die 240 km/h. Ist sie wie bei einigen Tests bewusst etwas zu<br />
niedrig, verliert der Jet nach dem Verlassen des Decks bis zu<br />
fünf Meter an Höhe. Die gewonnenen Daten werden nun ausgewertet<br />
und daraus die Betriebsvorschriften und die Katapulteinstellungen<br />
für den normalen Einsatz erstellt.<br />
Neben den Detailtests zum Startverhalten wurde bei DT-II<br />
erstmals auch das neue Landesystem JPALS (Joint Precision<br />
Approach Landing System) überprüft. Mit diesem auf dem<br />
Flugzeugträger installierten System tauscht die F-35C (und<br />
andere Flugzeuge) Positionsdaten aus, um die Präzision des<br />
Anflugs zu verbessern. Hilfreich bei der Landung ist auch das<br />
Helmdisplay der F-35. Für die Tests auf der „Ike“ hatten die<br />
Piloten erstmals das nochmals überarbeitete Gen-III-Modell<br />
zur Verfügung. Auch Nachtstarts und -landungen wurden gegen<br />
Ende der Testwoche durchgeführt.<br />
Neben den Flugtests ging es auf der CVN 69 um weitere<br />
Untersuchungen zum Handling des Jets und zu den Wartungsmöglichkeiten.<br />
Alltägliche Dinge wie das Verzurren an<br />
50 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Deck wurden geübt, um zum Beispiel zu sehen, ob die Ketten<br />
die Beladung der tief liegenden Waffenschächte behindern.<br />
Die Crew der „Eisenhower“ hatte sich auf die Aufgaben<br />
gründlich vorbereitet. Eine Gruppe von Seeleuten war unter<br />
anderem in Patuxent River, um sich mit dem Rollverhalten der<br />
F-35C vertraut zu machen und schon einmal Betankung oder<br />
Rettungsmaßnahmen zu üben.<br />
Der Flugzeugträger selbst wurde ebenfalls auf die Versuche<br />
mit der F-35C vorbereitet. Man nutzte eine 23-monatige Liegezeit<br />
unter anderem dazu, die Strahlabweiser an Deck zu modifizieren.<br />
Sie benötigen wegen der sehr heißen Abgase des F135-<br />
Triebwerks einen größeren Salzwasserdurchsatz zur Kühlung.<br />
Auch ein Katapult wurde angepasst. Dazu kam die Installation<br />
der sogenannten Advance Recovery Control (ARC), die den<br />
Widerstand der Fangseile bei der Landung reguliert.<br />
Mit Abschluss der DT-II-Phase „sind wir praktisch zwei<br />
Jahre von der Einsatzbereitschaft entfernt“, sagte Konteradmiral<br />
John Haley, Kommandeur der Naval Air Force Atlantic. Bis<br />
dahin sind allerdings noch eine ganze Reihe weiterer Tests<br />
Für die Datensammlung wurden 66 Katapultstarts<br />
durchgeführt. Die Flugzeit lag bei 26,5 Stunden.<br />
notwendig, darunter im nächsten Jahr ein weiteres Versuchsprogramm<br />
auf einem Flugzeugträger. Haley ist trotz aller Kritik<br />
am JSF zuversichtlich, dass die F-35C mit ihren Fähigkeiten<br />
der Navy neue Einsatzmöglichkeiten eröffnet. „Es geht nicht<br />
nur um Stealth. … Die F-35 hat … Sensoren und die Fähigkeit,<br />
Einsätze zu führen, egal ob Luft-Boden oder Luft-Luft. Sie<br />
wird unsere Einsatztaktiken wesentlich verändern.“<br />
FR<br />
KARL SCHWARZ<br />
Die F-35C hat einen größeren Flügel als die Schwestermodelle.<br />
Die Spitzen lassen sich hochklappen.<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 51
Militärluftfahrt<br />
Bundeswehr-Rüstungsprogramme<br />
330 Risiken im Blick<br />
Der Anfang Oktober vom Verteidigungsministerium vorgelegte zweite<br />
„Bericht zu Rüstungsangelegenheiten” brachte wieder interessante Details<br />
zu den Problemen aktueller Beschaffungs- und Entwicklungsprojekte.<br />
Die Auslieferungsverzögerungen<br />
bei der A400M<br />
bleiben unkalkulierbar.<br />
Die AESA-Radarentwicklung für<br />
den Eurofighter wird erst Mitte 2021<br />
abgeschlossen sein.<br />
Eine „umfassende Information von<br />
Parlament und Öffentlichkeit“<br />
und eine „transparente Unterstützung<br />
des parlamentarischen Entscheidungsprozesses<br />
im Blick auf die Haushaltsdebatte<br />
für das kommende Jahr“<br />
soll der neue Rüstungsbericht aus dem<br />
Hause von der Leyen bieten. Da die Methodik<br />
gegenüber dem März-Bericht<br />
„substanziell weiterentwickelt“ wurde<br />
und zum Beispiel in den nun 19 betrachteten<br />
Projekten sehr unterschiedliche<br />
Terminpunkte als Referenz benutzt werden,<br />
sorgen die Erläuterungen allerdings<br />
öfters eher für Verwirrung. Allgemeine<br />
Angaben wie eine Reduzierung der<br />
durchschnittlichen Verzögerung um<br />
zehn auf 41 Monate oder eine Kostenüberschreitung<br />
von „nahezu unverändert<br />
… 28 Prozent“ sind daher mit Skepsis<br />
zu betrachten.<br />
Immerhin bieten die „projektbezogenen<br />
Informationen“ im öffentlich zugänglichen<br />
Teil 1 des Berichts wieder einige<br />
aufschlussreiche Details über die<br />
nach wie vor sehr zahlreich vorhandenen<br />
Risiken. Laut Verteidigungsministerium<br />
sind es derzeit „rund 330 Risiken<br />
und Probleme – dabei 80 Risiken, die als<br />
hoch eingestuft werden“.<br />
Besonders undurchsichtig scheint die<br />
Lage beim Transportflugzeug A400M zu<br />
sein, wo bis Anfang Oktober „kein Lieferplan<br />
mit Fähigkeitsbezug“ vorhanden<br />
war. „Bestehende Fragestellungen zur<br />
Produktqualität lassen weitere Verzögerungen<br />
in der Auslieferung der Luftfahrzeuge<br />
erwarten. Aufgrund der hohen<br />
Anzahl der durch den Hersteller zu vertretenden<br />
gravierenden Risiken ist der<br />
Fähigkeitsaufwuchs A400M auf der<br />
Zeitlinie nicht mehr zuverlässig ausplanbar.<br />
Gelingt es nicht, die Risiken im Bereich<br />
Entwicklung und Produktion einzudämmen,<br />
besteht die Gefahr, dass<br />
52 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Die Kostenüberschreitungen<br />
der Flugzeugprogramme<br />
Airbus A400M + 1470 Mio. Euro (+ 18 %)<br />
Airbus Helicopters Tiger + 981 Mio. Euro (+ 24 %)<br />
Eurofighter + 6889 Mio. Euro (+ 39 %)<br />
Eurofighter AESA-Radar + 85 Mio. Euro (+ 25 %)<br />
Lockheed P-3C Orion + 115 Mio. Euro (ca. + 22 %)<br />
Diehl Defence IRIS-T + 47 Mio. Euro (+ 7 %)<br />
MBDA Meteor + 3 Mio. Euro (+ 0,6 %)<br />
NH Industries NH90 TTH + 218 Mio. Euro (+ 4 %)<br />
NH Industries NH90 NTH <br />
0 Mio. Euro<br />
Sikorsky CH-53GS + 102 Mio. Euro (+ 20 %)<br />
Quelle: Verteidigungsministerium<br />
Die Angaben beziehen sich auf den Zeitpunkt der<br />
parlamentarischen Genehmigung des jeweiligen<br />
Programms. Sie sind schwer vergleichbar und<br />
teils irreführend, da zum Beispiel bei NH90 TTH<br />
(<strong>12</strong>2 auf 82) und beim Eurofighter (180 auf 143)<br />
die Stückzahl reduziert wurde.<br />
trotz Weiterbetrieb der Transall Fähigkeitseinschränkungen<br />
und damit Einschränkungen<br />
in der Einsatzbereitschaft<br />
für den Taktischen und Operativen Lufttransport<br />
auftreten werden.“ Die volle<br />
Einsatzbereitschaft der A400M wird<br />
2019 und damit 107 Monate später als<br />
zu Beginn geplant erwartet.<br />
DIE SEA LIONS FÜR DIE MARINE<br />
SOLLEN AB 2019 KOMMEN<br />
Als Verzögerung beim Kampfhubschrauber<br />
Tiger gibt das Verteidigungsministerium<br />
nun 80 Monate an – bezogen<br />
auf die für 2018 erwartete letzte<br />
Auslieferung. Entsprechend der am 3.<br />
Juni unterzeichneten 4. Änderung des<br />
Serienvertrags sollen nun 68 Helikopter<br />
geliefert werden. Um die Flottengröße<br />
von 40 zu erreichen, wurde bereits mit<br />
der Ausphasung von Luftfahrzeugen begonnen.<br />
Laut Ministerium ist beabsichtigt,<br />
weitere 33 Hubschrauber in die<br />
ASGARD-Konfiguration umzurüsten,<br />
die sich „im Einsatz bewährt hat“.<br />
Beim NH90 TTH des Heeres wird<br />
nun erwartet, dass NH Industries den<br />
„ersten NH90 mit allen Fähigkeiten<br />
(FOC-Standard) im Oktober 2016 für<br />
zusätzliche Qualifikationstests ausliefert“<br />
– 152 Monate nach dem ursprünglichen<br />
Termin. Bei der am 10. Juni beauftragten<br />
Beschaffung von 18 NH90<br />
NTH (Navy Transport Helicopter/Sea<br />
Lion) gibt es noch keine Planabweichungen<br />
– jedenfalls nicht bis zur kritischen<br />
Entwurfsüberprüfung 2016. Die Lieferungen<br />
sollen 2019 beginnen. Ein Problem<br />
beim NH90 ist die Sicherstellung<br />
der materiellen Einsatzbereitschaft. Dazu<br />
sind eine „schnelle Bereitstellung der<br />
erforderlichen Ersatzteile und damit ver-<br />
Die Lieferungen der<br />
CH-53GA haben sich<br />
deutlich verzögert.<br />
bunden ein aktives Obsoleszenzmanagement<br />
unbedingt notwendig“.<br />
Als drittes Hubschrauberprogramm<br />
taucht die CH-53G neu im Rüstungsbericht<br />
auf. Hier wird für die CH-53GA<br />
eine Verzögerung von 31 Monaten bis<br />
zur letzten Auslieferung 2016 konstatiert.<br />
Die neue Variante sei aufgrund<br />
„derzeit nicht kompatibler Einsatzausrüstung<br />
und fehlender Reichweitenverlängerung<br />
(Außenzusatztank) von geringerer<br />
Einsatzrelevanz als die Versionen<br />
GS/GE”, so das Ministerium.<br />
Der Eurofighter geriet zuletzt wegen<br />
erneut auftretender Fertigungsmängel<br />
(fehlende Entgratung bei Bohrungen im<br />
Heckbauteil) einmal mehr in die Negativschlagzeilen.<br />
„Die Untersuchungen<br />
für eine technische Lösung dauern an“,<br />
stellt das Ministerium fest. Darüber hinaus<br />
wirkten sich Probleme bei der Typenzulassung<br />
der Tranche 3a „auf die<br />
Zulassungsaktivitäten für die Rollenanpassung<br />
(Luft-Boden) aus. … Sondermaßnahmen<br />
wurden eingeleitet, um die<br />
Verschiebungen in den verschiedenen<br />
Weiterentwicklungsprogrammen (auch<br />
Integration Meteor) so gering wie möglich<br />
zu halten.“ Die diversen Risiken haben<br />
„Auswirkungen auf die derzeit geplante<br />
nationale und der NATO angezeigte<br />
Fähigkeitsgestellung“, warnt das<br />
Ministerium.<br />
WEITERE TESTS MIT DEM<br />
EURO HAWK AB 2017<br />
Mit dem im Juli gestarteten Modernisierungsprogramm<br />
wurde die P-3C Orion<br />
der Marine in den Rüstungsbericht aufgenommen.<br />
Hier gibt es noch keine Verzögerungen,<br />
aber bei den Programmanteilen<br />
Missionsavionik (plus 62 Mio. Euro)<br />
und Austausch der Tragflächen (plus<br />
53 Mio. Euro) bereits Mehrkosten. Die<br />
Maßnahmen seien „alternativlos“, damit<br />
die „einsatzrelevante Fähigkeit zur Seefernaufklärung<br />
bis mindestens 2035 …<br />
sichergestellt werden kann“. Um die<br />
weitreichende, in diesem Fall elektronische<br />
Aufklärung geht es auch beim Projekt<br />
SLWÜA. Nächster Schritt ist hier<br />
die „Stufe 2“, das heißt die Wiederaufnahme<br />
des Flugbetriebs mit dem Euro<br />
Hawk. Dieser dient der weiteren Entwicklung<br />
des Aufklärungssystems ISIS<br />
„und unterstützt damit die prioritäre<br />
Verfolgung des Lösungsvorschlags 5“,<br />
der Installation von ISIS in die MQ-5C<br />
Triton von Northrop Grumman. Der<br />
Euro Hawk wird nun wohl statt im April<br />
2016 erst wieder Anfang 2017 fliegen,<br />
da die „amts- und industrieseitigen Personalressourcen“<br />
unzureichend seien<br />
und neue Vorgaben zur Qualitätssicherung<br />
eingehalten werden müssten.<br />
Für die Triton könnte ein neues Zulassungsverfahren,<br />
die „dauerhafte Flugfreigabe“<br />
angewendet werden, das sich<br />
derzeit in der Erarbeitung befindet. Es<br />
soll „die Zusammenarbeit in der Beschaffung<br />
und im Betrieb mit außereuropäischen<br />
Partnern erleichtern und die<br />
der Bundeswehr durch das Luftverkehrsgesetz<br />
eingeräumten Abweichungsrechte<br />
ausgestalten“.<br />
FR<br />
KARL SCHWARZ<br />
Fotos: Eurofighter, Northrop Grumman, Airbus Helicopters, Joris van Boven<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 53
Freundeskreis Luftwaffe<br />
Editorial<br />
Die neuen Radarantennen<br />
sind bis zu<br />
acht Meter breit.<br />
Sehr geehrte Leserinnen<br />
und Leser, verehrte Mitglieder!<br />
Wie in jedem Jahr beschäftigt sich unsere<br />
Geschäftsstelle in diesen Wochen damit,<br />
den allgemeinen Rahmen für das Veranstaltungsprogramm<br />
des kommenden Jahres<br />
zu organisieren und konkrete Vereinbarungen<br />
für die ersten Monate mit den<br />
Veranstaltern zu treffen. Vor diesem Hintergrund<br />
bitte ich Sie auch regelmäßig,<br />
uns Ihre Wünsche und Empfehlungen<br />
mitzuteilen, die dazu beitragen sollen,<br />
unsere Angebotspalette noch vielschichtiger<br />
und interessanter zu gestalten.<br />
Hinweise, die wir nach Veranstaltungen<br />
unserer Sektionen erhalten haben, nehmen<br />
wir gerne auf und prüfen die Berücksichtigung<br />
für ein zentrales Angebot<br />
durch unsere Geschäftsstelle. Aufgrund<br />
der nicht unerheblichen Strukturveränderungen<br />
in den Streitkräften und auch<br />
in der Industrie mit ihren Folgewirkungen<br />
kann unseren Vorstellungen zurzeit<br />
leider nicht immer entsprochen werden.<br />
Schließlich ein dringendes Anliegen unserer<br />
Geschäftsstelle: Bitte prüfen Sie die<br />
Aktualität Ihrer Kommunikationsdaten.<br />
Falls sich bei Ihnen Veränderungen<br />
in Adresse, E-Mail oder Telefonnummer<br />
ergeben haben sollten, bitten wir um<br />
Mitteilung.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Botho Engelien, Präsident<br />
Zum Geburtstag<br />
Im Namen des Vorstands gratuliert Präsident<br />
Botho Engelien den folgenden Jubilaren, die<br />
im Dezember Geburtstag haben, ganz<br />
herzlich: Siegfried Petzel (85), Wolfgang<br />
Grunwald (84), Günter-J. Neuber (81),<br />
Kurt Sturm (81), Heinrich Fischer (80),<br />
Christmuth Eberlein (80), Peter Weidenbrück<br />
(70), Michael Schroll (70),<br />
Hermann Spachtholz (60), Burkhard<br />
Schwarz (60), Andreas Gutruf (50) und<br />
Thorsten Schütt (50).<br />
Sicherheit<br />
im Luftraum<br />
Ob Tiefflieger oder Höhenaufklärer – bis an die Grenzen der<br />
Stratosphäre erfassen sie Flugziele in einer Entfernung von bis<br />
zu 470 Kilometern: Sechs hochmoderne neue Radargeräte<br />
vom Typ Ground Master 406 Fixed (GM 406 F) betreibt die<br />
Luftwaffe nun von der Nordsee bis zu den Alpen.<br />
Die Aufgabe der neuen Systeme lautet:<br />
Sicherheit im deutschen Luftraum<br />
gewährleisten. <strong>12</strong>0 Millionen Euro<br />
kostet das Rüstungsprojekt „Aktives Radarrundsuchgerät<br />
Einsatzführungsdienst<br />
(ARED)“. Im September wurde das<br />
sechste und letzte Radarsystem aus dem<br />
Rüstungsprojekt ARED durch die Firma<br />
ThalesRaytheonSystems (TRS) an die<br />
Bundeswehr übergeben. Der Abgesetzte<br />
Technische Zug 248 (AbgTZg 248) in<br />
Freising, Teil des Einsatzführungsbereichs<br />
2 in Erndtebrück, übernahm das<br />
neue Gerät. Das GM 406 F blickt jetzt<br />
offiziell im Namen der Luftwaffe in den<br />
Himmel über der bayerischen Kreisstadt<br />
Freising.<br />
Die zwei Antennen, mit einer Breite<br />
von circa sechs und acht Metern, drehen<br />
sich zehn Mal pro Minute und erfassen<br />
dabei Flugziele in einer Entfernung zwischen<br />
fünf und 470 Kilometern. Selbst<br />
in 33 Kilometern Höhe finden die Strahlen<br />
des neuen Radars ihr Ziel. Zum Vergleich:<br />
Ein normales Verkehrsflugzeug<br />
fliegt in einer Höhe von etwa elf Kilome-<br />
tern. Freising ist der Abschluss der<br />
ARED-Einführung, nachdem es bereits<br />
an den Standorten Brekendorf, Visselhövede,<br />
Auenhausen, Erndtebrück und<br />
Lauda aufgestellt wurde.<br />
„Die Radarsysteme sind die Augen<br />
des Einsatzführungsdienstes der Luftwaffe“,<br />
betonte Brigadegeneral Bartscher,<br />
Abteilungsleiter im Kommando<br />
Luftwaffe, beim Übergabeappell in der<br />
neuen Radarkuppel. Mit ihnen werde für<br />
die kontinuierliche Überwachung des<br />
deutschen Luftraums und über dessen<br />
Grenzen hinaus gesorgt. Planmäßig im<br />
Zeit- und Kostenrahmen sei das Projekt<br />
realisiert worden, so Oberst Peter Tönges,<br />
beim Bundesministerium der Verteidigung<br />
verantwortlich für die Beschaffung<br />
des Gerätes. „Das Beschaffungswesen<br />
der Bundeswehr muss also doch besser<br />
sein, als es die Schlagzeilen der<br />
letzten Monate nahelegen“, scherzte er<br />
während des Übergabeappells.<br />
Das neue, ortsfeste 3D-Radargerät<br />
gilt als äußerst genau und zuverlässig<br />
und eignet sich bestens für die Landes-<br />
54 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong><br />
www.flugrevue.de
General Bartscher<br />
übernimmt das<br />
System in Freising.<br />
und die taktische Luftraumverteidigung.<br />
Das neue Radar arbeitet mit modernster<br />
Technologie. Vom sehr wendigen taktischen<br />
Flugzeug, das unter der konventionellen<br />
Radarerkennung fliegt, bis hin<br />
zu kleinen Objekten wie Drohnen oder<br />
Marschflugkörpern – das neue Gerät erfasst<br />
jedes Flugziel. Für die Luftwaffe<br />
stellt die Einführung des ARED einen<br />
wichtigen Meilenstein für die Luftraumüberwachung<br />
dar.<br />
Neben dem technisch hochmodernisierten<br />
Innenleben fallen die äußeren<br />
Veränderungen besonders stark ins Auge.<br />
Brauchte der Vorgänger noch über<br />
drei Etagen des Gebäudes, steht das GM<br />
406 F nur auf einem kleinen Podest im<br />
oberen Teil der Radarkuppel. Das neue<br />
System ist kleiner, leichter, effektiver<br />
und vor allem kostengünstiger. Durch<br />
die Nutzung vorhandener Infrastruktur<br />
war an keinem der sechs ARED-Standorte<br />
ein Neubau notwendig. Aber auch<br />
beim Personal konnte eingespart werden.<br />
Bislang brauchte man mindestens<br />
vier Techniker, die im Dauerschichtbetrieb<br />
arbeiten mussten. ARED kommt<br />
mit deutlich weniger Personal aus.<br />
Nachts oder an Wochenenden muss beispielsweise<br />
niemand mehr im Dienst<br />
sein, weil Neustarts und Notabschaltungen<br />
sogar per Knopfdruck aus dem CRC<br />
erfolgen können.<br />
An insgesamt 18 Radar-Standorten<br />
in Deutschland werden Flugziele erfasst.<br />
Die gesammelten Daten werden an die<br />
beiden Control and Reporting Center<br />
(CRC) in Erndtebrück und Schönewalde<br />
übertragen. So entsteht ein sogenanntes<br />
Luftlagebild. Im Notfall, wenn Flugzeu-<br />
Fotos: Thales/Marx (2), Mellinger/FKLw<br />
Geschäftsstelle<br />
Die Geschäftsstelle Freundeskreis<br />
Luftwaffe ist von Montag bis<br />
Donnerstag von 9 bis <strong>12</strong> Uhr besetzt.<br />
Tel. +49 2203 64815<br />
Fax +49 2203 800397<br />
Homepage<br />
www.freundeskreis-luftwaffe.de<br />
E-Mail<br />
office@freundeskreis-luftwaffe.de<br />
Anschrift<br />
Freundeskreis Luftwaffe e.V.,<br />
Geschäftsstelle, Wahn 504 / 10,<br />
Postfach 906110, 51<strong>12</strong>7 Köln<br />
Bankverbindung<br />
VR-Bank Rhein-Sieg eG<br />
BIC: GENODED1RST<br />
IBAN: DE 05 3706 9520 1114 5450 11<br />
Referent für Presseund<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
c/o Geschäftsstelle FKLw,<br />
E-Mail: presse@freundeskreis-luftwaffe.de<br />
ge nicht erkannt werden oder sich nicht<br />
ordnungsgemäß melden, steigt die<br />
Alarmrotte, zwei bewaffnete Eurofighter,<br />
auf. Mit Hilfe der Radargeräte werden<br />
sie zum Ziel geführt. „Die Bedeutung<br />
dieser Aufgabe zeigt sich dadurch,<br />
dass diese rund um die Uhr erbracht<br />
werden muss und bereits im Frieden im<br />
NATO-Verbund wahrgenommen wird“,<br />
erklärt Brigadegeneral Bartscher unter<br />
den neuen Antennen des Systems. FR<br />
ANDREAS REMMEL<br />
Eine große Gruppe des Freundeskreises<br />
besuchte Manching.<br />
Sektion Dresden<br />
Leiter Rainer Appelt,<br />
Minna-Herzlieb-Str. 41, 02828 Görlitz<br />
Tel. 03581 / 765514<br />
E-Mail m.r.appelt@web.de<br />
Sektion München<br />
Leiter Heinz Gerrits,<br />
Gustav-Mahler-Weg 13, 85598 Baldham<br />
Tel./Fax 08106 / 302728<br />
E-Mail c.h.gerrits@t-online.de<br />
Sektion Berlin<br />
Leiter: Günther Hoffmann,<br />
Kladower Damm 276c, 14089 Berlin<br />
Tel. 030 / 36804392<br />
E-Mail guenther_hoffmann@alice-dsl.de<br />
Sektion Nörvenich<br />
Leiter: Hans-Joachim Klimek,<br />
An der Hülle 6, 50259 Pulheim<br />
Tel./Fax 02238 / 96 68 50<br />
E-Mail ha-klimek@t-online.de<br />
Zu Gast bei Airbus<br />
Achtzehn Teilnehmer des Freundeskreises<br />
Luftwaffe e. V. hatten die Gelegenheit, sich<br />
in Manching über die Aktivitäten von Airbus<br />
Defence & Space zu informieren. Nach einer<br />
umfassenden Präsentation stand auch die<br />
Besichtigung der Eurofighter-Endmontage<br />
auf dem Programm. Ein weiteres Highlight<br />
war der Besuch beim Heritage Flight mit<br />
zahlreichen Messerschmitt-Flugzeugen wie<br />
Bf 108, Bf 109 und Me 262.<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 55
Markt<br />
Antiquariat<br />
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Anzeigenannahme: Fax 0711/182-1027 oder jruprecht@motorpresse.de<br />
Mitglied werden im Freundeskreis Luftwaffe<br />
Das Büro des Freundeskreises Luftwaffe e.V. ist montags bis donnerstags von<br />
9.00 bis <strong>12</strong>.00 Uhr besetzt. Rückfragen werden dort zu diesen Zeiten unter den Telefonnummern<br />
0 22 03 / 6 48 15 (mit Anrufbeantworter) und 0 22 03 / 9 08 26 53 beantwortet.<br />
Schriftliche Zusendungen können an folgende Adresse gerichtet werden:<br />
Geschäftsstelle Freundeskreis Luftwaffe e.V. – Generalsekretär – Wahn 504/10,<br />
Postfach 90 61 10, 51<strong>12</strong>7 Köln<br />
Aufnahme-Antrag (bitte Druckbuchstaben)<br />
Name, Vorname:<br />
Straße, Hausnr.:<br />
PLZ, Ort:<br />
Geburtsdatum, Nationalität:<br />
Beruf, Telefon, E-Mail:<br />
Unterschrift:<br />
Einverständnis des Erziehungsberechtigten:<br />
Ich habe ein neues Mitglied geworben:<br />
Mitglieds-Nr.:<br />
(Eintrag durch Geschäftsstelle)<br />
Ich möchte Mitglied im Freundeskreis Luftwaffe e.V. werden. Der Jahresbeitrag beträgt 62,00 € und<br />
schließt den monatlichen Bezug der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> mit ein. Schüler/Studenten (ausgenommen Bundeswehr, Polizei,<br />
duales Studium und Auszubildende) zahlen 31,00 €.<br />
Mitgliedsnummer Datum Name Unterschrift<br />
Freundeskreis Luftwaffe e.V., Postfach 90 61 10 Wahn 504 / 10, 51<strong>12</strong>7 Köln<br />
%JÈS@GECP'BCLRGjI?RGMLQLSKKCP"#888"GC+?LB?RQPCDCPCLX+GREJGCBQLSKKCPUGPBQCN?P?RKGRECRCGJR<br />
SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige den Freundeskreis Luftwaffe e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.<br />
Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Freundeskreis Luftwaffe e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />
Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen.<br />
Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />
Kreditinstitut (SWIFT/BIC)<br />
Name des Kontoinhabers (falls abweichend):<br />
Datum, Ort, Unterschrift:<br />
IBAN<br />
✃<br />
Die aktuellen Stellenanzeigen<br />
finden Sie auf<br />
Seite 63 nach<br />
unserer Serie<br />
„Berufe in der<br />
Luftfahrt“.<br />
Was will der Freundeskreis<br />
Luftwaffe ?<br />
Seit 1984 besteht der Freundeskreis<br />
Luftwaffe, der sich zum Ziel gesetzt<br />
hat, die Kommunikation und die<br />
Begegnung zwischen Luftfahrt, Luftwaffe<br />
und Allgemeinheit zu fördern.<br />
Er ist unabhängig und überparteilich<br />
und daher offen für alle, die sich mit<br />
der Bundeswehr und mit der Luftwaffe<br />
verbunden fühlen. Besonders bei der<br />
Jugend will der Freundeskreis nicht<br />
nur das Interesse an der Luftwaffe,<br />
sondern auch die Begeisterung für das<br />
Fliegen fördern.<br />
Mehrere Informationsveranstaltungen<br />
DÝP(SECLBJGAFCjLBCLHÈFPJGAFQR?RR<br />
bei denen nicht nur Verbände besichtigt<br />
werden können, sondern auch<br />
QCJ@QRECkMECLUGPB<br />
Darüber hinaus werden Informationsbesuche<br />
bei der Bundeswehr, den<br />
Aliierten und der Industrie angeboten.<br />
Rund 1400 Mitglieder zählt der Freundeskreis<br />
Luftwaffe im In- und Ausland.<br />
56 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2015</strong> 57
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benutzt. Nahezu alle 20 Flugzeuge tragen den Namen von US-Bundesstaaten,<br />
so auch die 1997 in Dienst gestellte „Spirit of Mississippi“. Das<br />
Herpa-Modell im Maßstab 1:200 hat eine Spannweite von 26,2 cm. Nur<br />
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Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art. 246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur<br />
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Technik<br />
DLR forscht für alternative Treibstoffe<br />
Die Falcon 20 nähert<br />
sich dem Abgasstrahl<br />
der A320 ATRA.<br />
Langsam kristallisiert sich aus dem<br />
weißen Nebel ein kleiner Punkt.<br />
Das kleinere Flugzeug lässt sich<br />
nicht abschrecken und pirscht sich unerbittlich<br />
durch den Kondensstreifen an<br />
den Airliner heran. Keine Szene aus dem<br />
neuen James-Bond-Film, sondern Flugtests<br />
zum Schutz der Umwelt. Anfang<br />
Oktober führte nämlich das Deutsche<br />
Zentrum für Luft- und Raumfahrt<br />
(DLR) Versuche mit alternativen Treibstoffen<br />
am Himmel über Deutschland<br />
durch. Im Mittelpunkt der acht bis zum<br />
9. Oktober durchgeführten Flüge standen<br />
die Messung der Rußemissionen<br />
und die Analyse deren Einflusses auf die<br />
Atmosphäre.<br />
„Jettriebwerke stoßen verschiedene<br />
Emissionen aus, darunter CO2, H2O,<br />
Stickoxide und Rußpartikel. Zudem<br />
können sich bei geeigneten Atmosphärenbedingungen<br />
Kondensstreifen bilden.<br />
Dabei sind das emittierte CO2 und die<br />
Kondensstreifen die zwei wichtigsten<br />
Klimakomponenten im Luftverkehr, die<br />
zu einer Erwärmung der Atmosphäre<br />
führen. Für die Bildung von Kondensstreifen<br />
sind Nukleationskerne nötig,<br />
Partikel, an denen der Wasserdampf auskondensiert.<br />
Das sind hauptsächlich die<br />
Rußpartikel“, erklärt Dr. Hans Schlager<br />
vom DLR-Institut für Physik der Atmosphäre<br />
in Oberpfaffenhofen im Gespräch<br />
mit der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>. Nun<br />
wollten die Wissenschaftler im Flug feststellen,<br />
ob alternative Treibstoffe wirklich<br />
weniger Rußemissionen verursachen,<br />
und inwieweit die Anzahl, Größe<br />
Verfolgungsjagd<br />
am Himmel<br />
Aufschluss über den Einfluss alternativer Treibstoffe auf<br />
das Klima soll eine Messkampagne des DLR bringen.<br />
Dabei flog eine Falcon im Abgasstrahl der A320 ATRA.<br />
und Form der Eispartikel in Kondensstreifen<br />
dadurch verändert werden. Die<br />
Kampagne erfolgte im Rahmen des EC-<br />
LIF-Projekts (Emission and Climate Impact<br />
of Alternative Fuels). „Hier untersuchen<br />
wir unter Beteiligung von vier<br />
DLR-Einrichtungen unterschiedliche<br />
synthetische Treibstoffe von ihrer Zusammensetzung<br />
über die Verbrennung<br />
bis hin zu den Auswirkungen auf das<br />
Klima, damit wir in der Zukunft solche<br />
Treibstoffe auch optimieren können“,<br />
sagt ECLIF-Leiter Dr. Patrick Le Clerq.<br />
RITT IM ABGASSTRAHL<br />
Dabei startete der Airbus A320 ATRA<br />
(Advanced Technology Research Aircraft)<br />
des DLR vom Flugplatz in Manching<br />
aus und traf sich in einem ansonsten<br />
dem Militär vorbehaltenen Luftraum<br />
über dem Allgäu mit der aus Oberpfaffenhofen<br />
kommenden Dassault Falcon<br />
20, ebenfalls vom DLR. Die beiden<br />
V2500-Triebwerke von International Aero<br />
Engines des ATRA liefen dabei mit<br />
einer Mischung aus konventionellem Jet<br />
A-1 und einem synthetischen Treibstoff<br />
auf Kohlebasis aus Südafrika. Bei den jeweils<br />
drei bis vier Stunden dauernden<br />
Flügen positionierte sich die Falcon in<br />
Abständen von 20 Kilometern bis hin zu<br />
nur 50 Metern hinter dem ehemaligen<br />
Verkehrsflugzeug, um die entsprechenden<br />
Messungen vorzunehmen. Nicht<br />
sehr angenehm für die Passagiere an<br />
Bord, denn die Flüge mit einer Reisegeschwindigkeit<br />
zwischen Mach 0.5 bis<br />
0.65 erwiesen sich als sehr unruhig.<br />
60 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Rußbildung<br />
Um einen alternativen Treibstoff zuzulassen,<br />
muss er die gleichen physikalischen<br />
Eigenschaften wie Jet A-1 aufweisen. Ein<br />
Unterschied liegt in der Zusammensetzung<br />
der Kohlenwasserstoffe, die entweder<br />
kettenförmig oder zyklisch sind. Letztere<br />
werden Aromaten genannt und sind<br />
hauptsächlich für die Rußbildung verantwortlich.<br />
Ein vollsynthetischer Treibstoff<br />
besitzt keine Aromaten; sie müssen aber<br />
zugesetzt werden, da die Zulassungsvorschrift<br />
einen Anteil von mindestens acht<br />
Volumenprozent vorschreibt. Jet A-1 hat<br />
im Schnitt einen Anteil von 15 Prozent.<br />
Der Airbus A320 ATRA flog während der Versuche von Manching<br />
aus. Dort war ein temporäres Tanklager errichtet worden.<br />
„Wir versuchten, außerhalb des Randwirbels<br />
zu bleiben. Im Prinzip reitet<br />
man auf einer Welle, und wenn man zu<br />
weit nach außen kommt, spuckt sie einen<br />
aus“, erklärt Oliver Brieger, Leiter<br />
des DLR-Forschungsflugbetriebs. Außerdem<br />
hatten die Piloten Vorgaben, mit<br />
welcher Leistung die ATRA-Triebwerke<br />
betrieben werden sollten. „Die Falcon<br />
produzierte mit ihrer ganzen Messtechnik,<br />
die auf dem Rumpf und unter den<br />
Tragflächen montiert ist, zusätzlichen<br />
Widerstand, sodass der ATRA meist mit<br />
Speed Brakes fliegen musste, um die<br />
Die Dassault Falcon 20 des DLR verfügt über verschiedene<br />
Sensoren, um die Ruß- und Eispartikel zu messen.<br />
Fotos: DLR, WTD61<br />
www.flugrevue.de<br />
Vorgaben zu erreichen und dabei der<br />
Falcon nicht davonzufliegen. Wenn man<br />
im Abgasstrahl fliegt, wird man eher<br />
weiter nach hinten gedrängt. Daher war<br />
es recht anspruchsvoll, den Kern des<br />
Abgasstrahls genau zu treffen.“ Die Falcon<br />
20 war laut Brieger genau das richtige<br />
Flugzeug für diese Aufgabe: „Das<br />
Flugzeug ist dermaßen robust, dass es<br />
solche Einsätze gut aushalten kann.“<br />
MESSUNG MIT LASERN<br />
Eine weitere Herausforderung stellte die<br />
Erfassung der Eispartikel dar. Rußemissionen<br />
lassen sich über spezielle Einlassrohre<br />
am Flugzeug erfassen. Dies geht<br />
mit Eispartikeln nicht, da sie an den<br />
Wänden der Rohre abgeschieden würden<br />
oder teilweise verdampfen. Aus diesem<br />
Grund installierten die DLR-Forscher<br />
unter der Tragfläche der Falcon<br />
Laserspektrometer, die jedes Eispartikel<br />
in Echtzeit vermessen konnten.<br />
Nach jedem Flug gab es zur Ergänzung<br />
einen Bodenlauf mit hinter den<br />
Triebwerken aufgestellten Sonden. Die<br />
ersten Ergebnisse zeigen gemäß Dr.<br />
Schlager, dass die Rußemissionen bei<br />
den untersuchten alternativen Treibstoffen<br />
um bis zu 50 Prozent geringer waren.<br />
Das heißt aber nicht, dass sich auch<br />
die Treibhauswirkung der gebildeten<br />
Kondensstreifen um die Hälfe reduziert.<br />
„Wenn weniger Kondensationskerne in<br />
Form von Ruß vorhanden sind, dann<br />
verteilt sich der vorhandene Wasserdampf<br />
auf weniger Partikel, und die Eispartikel<br />
werden größer. Wie damit die<br />
Strahlungswirkung der Kondensstreifen<br />
und ihre Lebensdauer verändert werden,<br />
müssen die weiteren Analysen ergeben.“<br />
Sie sollen im kommenden Frühjahr abgeschlossen<br />
sein. Anfang 2017 ist eine<br />
zweite Messkampagne geplant.<br />
FR<br />
PATRICK HOEVELER<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 61
Berufe in der Luftfahrt<br />
Tiger-Fertigung bei Airbus<br />
Helicopters in Donauwörth.<br />
Betrachtet man die Kurve der Beschäftigtenzahlen<br />
in der produzierenden<br />
deutschen Luft- und<br />
Raumfahrtindustrie – also ohne Flughafen-,<br />
Airline- und Behördenmitarbeiter –<br />
sticht sofort ins Auge,<br />
dass die Kurve derzeit<br />
ein Allzeit-Hoch (siehe<br />
Grafik) erreicht<br />
hat. Nach dem dramatischen<br />
Stellenabbau<br />
bei den direkt<br />
beschäftigten Mitarbeitern<br />
Mitte der<br />
neunziger Jahre gab<br />
es für die Kurve seit<br />
1998 nur eine Richtung: aufwärts. Seit<br />
dem Tiefpunkt mit 56 4<strong>12</strong> Beschäftigten<br />
im Jahr 1994 hat sich die Zahl bis heute<br />
In dieser Ausgabe<br />
Berufschancen<br />
in der Luft- und<br />
Raumfahrtindustrie<br />
Beschäftigung auf<br />
Rekordniveau<br />
Die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie beschäftigt<br />
im Moment so viele Mitarbeiter wie seit dem Ende des<br />
Zweiten Weltkriegs nicht mehr.<br />
fast verdoppelt. Bis 2013 verlief die Kurve<br />
fast linear, 2014 ist die Beschäftigtenzahl<br />
in der Industrie nur noch um 190<br />
gestiegen. Dies ist quasi Stillstand, wenn<br />
man die Vorjahre als Maßstab heranzieht.<br />
Dabei erfreuen sich die Produkte<br />
und Dienstleistungen für die zivile Luftfahrt<br />
– allen voran die Airbus-Narrowbodies<br />
– einer historisch nie gekannten<br />
Beliebtheit. Airbus und Boeing haben<br />
Rekordauftragsbestände, die die Werke<br />
über mehrere Jahre hinaus auslasten,<br />
selbst wenn keine einzige Neubestellung<br />
einginge. Trotzdem wird der Beschäftig-<br />
Der Anteil der Militärluftfahrt<br />
an den Umsätzen<br />
der Industrie sinkt.<br />
In der Produktion<br />
sind hochqualifizierte<br />
Mitarbeiter gefragt.<br />
62 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong><br />
www.flugrevue.de
Beschäftigtenentwicklung<br />
in der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie<br />
Auf der Suche nach einer neuen Stelle<br />
im Luftfahrtbereich? Auf flugrevue.de<br />
finden Sie weitere aktuelle Angebote.<br />
tenzuwachs nicht mehr parallel zu den<br />
steigenden Auslieferungszahlen wachsen.<br />
Grund dafür sind neben Produktivitätssteigerungen<br />
aufgrund effizienterer<br />
Arbeitsabläufe und hoher Stückzahlen<br />
auch die Eröffnung neuer Werke im<br />
Ausland, wie zum Beispiel der Airbus-<br />
Endmontagelinie in Mobile im US-Bundesstaat<br />
Alabama. Da dieses Werk<br />
Strukturkomponenten und Systeme<br />
montiert, die in Europa gefertigt werden,<br />
sichert es hiesige Arbeitsplätze,<br />
aber es bremst ebenfalls die Dynamik in<br />
der positiven Beschäftigungsentwicklung.<br />
Ohne industriellen Fußabdruck in<br />
den Hauptabsatzmärkten würde Airbus<br />
allerdings langfristig seine Marktchancen<br />
dort spürbar verschlechtern.<br />
Beschäftigte<br />
110 000<br />
100 000<br />
90 000<br />
80 000<br />
70 000<br />
1989: 95 042<br />
60000<br />
1994: 56 4<strong>12</strong><br />
50000<br />
1979 1990 2000 2010<br />
Von dem „Dolores-Effekt“ Mitte der neunziger Jahre hat sich die Luft- und Raumfahrtindustrie<br />
in Deutschland gut erholt. Doch der Zuwachs der Beschäftigtenzahl verliert jetzt an Dynamik.<br />
Wenn sich die Lage in der militärischen<br />
Luftfahrt nicht ändert, könnte es<br />
nach dem Auslaufen der Eurofighter-<br />
Produktion in drei Jahren sogar wieder<br />
zu einem deutlich spürbaren Abbau des<br />
Mitarbeiterbestands kommen. Größere<br />
2014: 105 728<br />
Exportaufträge sowie Nachfolgeprogramme<br />
für den Fighter sind nicht in<br />
Sicht. Einen drastischen Abbau der militärischen<br />
Arbeitsplätze könnte die zivile<br />
Industrie aber nicht kompensieren. FR<br />
VOLKER K. THOMALLA<br />
Quelle: BDLI<br />
Flügelausrüstung<br />
bei Airbus in Bremen.<br />
Fotos: Airbus Group<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 63
Briefing<br />
Luft- und Raumfahrt von A bis Z<br />
FOLGE 008<br />
Brake Fan<br />
Der Brake Fan, hier von einer A380,<br />
besteht aus Elektromotor, Lüfterrad<br />
und Radkappe mit Luftauslass.<br />
Wenn ein Flugzeug landet, wandeln<br />
seine Bremsen im Fahrwerk die Bewegungsenergie<br />
in Wärme um. Bei schwer<br />
beladenen oder betankten Flugzeugen<br />
und auf kurzen Pisten und bei hoher Anfluggeschwindigkeit<br />
können sich die<br />
Bremsen in wenigen Minuten dabei auf<br />
über 400 Grad erhitzen. Damit sind sie<br />
zu heiß für einen baldigen Wiederstart,<br />
denn die meisten Flugzeughersteller gestatten<br />
den Start nur für Temperaturen<br />
unter 300 Grad Celsius, damit die Bremsen<br />
bei einem möglichen Startabbruch<br />
noch genug Leistung haben. Die Abkühlung<br />
nach einer schärferen Bremsung<br />
kann fast zwei Stunden dauern.<br />
Um diese Wartezeit zu verkürzen,<br />
kommen „Brake Fans“ oder „Brake Cooling<br />
Fans“ zum Einsatz. Diese Bremsenlüfter<br />
werden als Option hinter den Radkappen<br />
der Hauptfahrwerke eingebaut.<br />
Ein elektrisch angetriebener Ventilator<br />
führt dann die Hitze der Bremsscheiben<br />
gezielt nach außen ab und macht diese<br />
schneller wieder einsatzbereit. Ein Brake<br />
Fan schafft bis zu 200 Grad Celsius Abkühlung<br />
in nur 30 Minuten. Brake Fans<br />
werden von den Piloten am Boden eingeschaltet,<br />
wenn die Anzeige der Bremsentemperatur<br />
zu hoch steigt oder sogar eine<br />
Warnmeldung im Cockpit ertönt.<br />
Zum Start werden die Brake Fans wieder<br />
ausgeschaltet, um beim schnellen<br />
Rollen keine Fremdkörper anzusaugen.<br />
Besonders bei Standardrumpf-Flugzeugen,<br />
vor allem bei deren größeren Familienmitgliedern,<br />
sind Brake Fans heute<br />
weit verbreitet. Bei der A320-Familie<br />
werden für über 90 Prozent der Neuflugzeuge<br />
Brake Fans mitbestellt, denn im<br />
Kurzstreckenverkehr gewinnt man<br />
durch kürzere Umkehrzeiten über eine<br />
Einsatzstunde pro Tag und Flugzeug.<br />
Auf Wunsch gibt es Brake Fans aber<br />
auch für Großraumflugzeuge bis hin zur<br />
A380. Einer der größten Hersteller von<br />
Brake Fans ist das Unternehmen Technofan,<br />
das zur französischen Safran<br />
Group gehört. Es baut rund 10000<br />
Brake-Fan-Einheiten im Jahr.<br />
FR<br />
SEBASTIAN STEINKE<br />
Auch dieser Airbus A321 für Vietjet Air aus Vietnam ist mit Brake Fans an<br />
allen Rädern des Hauptfahrwerks ausgestattet.<br />
Ein Brake-Fan-Teststand bei Technofan<br />
in Toulouse.<br />
Fotos: Airbus, Technofan (2)<br />
64 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong><br />
www.flugrevue.de
Fotos: ESA, 20th Century Fox, NASA<br />
Raumfahrt<br />
Mit Andreas<br />
Mogensen<br />
arbeitete endlich<br />
wieder<br />
einmal ein ESA-<br />
Astronaut an<br />
Bord der ISS<br />
MARS<strong>FLUG</strong> OHNE RÜCKKEHR<br />
Ab 2027 sollen Freiwillige ohne<br />
Rückflugticket den Mars besiedeln<br />
MEHR BILDER VOM PLUTO<br />
Die NASA-Sonde New Horizons<br />
hat noch viel im Speicher<br />
EXTRA
Raumfahrt-EXTRA<br />
Big Brother auf dem Mars<br />
Tschüss,<br />
Bis 2027 will die Stiftung Mars One eine auf Dauer bemannte Station auf<br />
dem Mars errichten – ohne Rückflugticket für die Bewohner. Bezahlen will sie<br />
das mit dem Verkauf von Fernsehrechten. Geht das überhaupt?<br />
66 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Erde!<br />
Sauber aufgereiht im Sonnenschein. Mit dieser unrealistischen Darstellung<br />
wirbt Mars One – für ein milliardenteures Fernsehspektakel.<br />
Fotos: NASA, Mars One<br />
Von MATTHIAS GRÜNDER<br />
Kann, oder besser gefragt,<br />
darf man aus dem Schicksal<br />
von Freiwilligen eine Spielshow<br />
im Fernsehen machen? Die Veranstalter<br />
bejahen diese Frage, und der erste<br />
Ansturm von Enthusiasten, die unbedingt<br />
dabei sein wollen, schien ihnen<br />
Recht zu geben. Aus den zahlreichen<br />
Freiwilligen aus aller Welt sind im Frühjahr<br />
<strong>2015</strong> genau 50 Frauen und 50 Männer<br />
ausgewählt worden, und bis Ende<br />
des Jahres soll die erste Gruppe von 40<br />
dieser Privatastronauten bestimmt werden,<br />
mit denen das Training beginnen<br />
soll. So weit, so gut.<br />
Ob tatsächlich in den nächsten Jahren<br />
genügend Beitragszahler für dieses<br />
seltsame Bezahlfernsehen zusammenkommen,<br />
um die benötigten Milliarden<br />
für das Vorhaben einzusammeln, ist<br />
schon fraglich, denn die Voyeure bei diesem<br />
kosmischen „Big Brother“ schalten<br />
nur ein, wenn etwas passiert: Krach unter<br />
den Siedlern oder sonstige Probleme<br />
mit dem harten, täglichen Leben sind erfahrungsgemäß<br />
gute Voraussetzungen<br />
für hohe Einschaltquoten, und man darf<br />
Mars One unterstellen, dass sie genau<br />
mit solchen Vorkommnissen rechnen.<br />
Das war wohl auch der Grund, dass sich<br />
der bekannte Fernsehveranstalter Endemol,<br />
der sonst nicht gerade für höchste<br />
moralische Maßstäbe bekannt ist, im<br />
Frühjahr <strong>2015</strong> aus dem Projekt zurückgezogen<br />
hat.<br />
IST DAS PROJEKT TECHNISCH<br />
DURCHFÜHRBAR?<br />
Nach dem derzeitigen Stand der Dinge<br />
nicht, und das wird sich mit Sicherheit<br />
bis zum angepeilten Projektbeginn in elf<br />
Jahren auch nicht wesentlich ändern.<br />
Man braucht zuerst unbemannte Transporter<br />
mit Versorgungsgütern, Ausrüstung,<br />
wenigstens einem Fahrzeug, Wasser,<br />
Lebensmitteln und, und, und. Die<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 67
Raumfahrt-EXTRA<br />
Big Brother auf dem Mars<br />
Fotos: NASA (4), 20th Century Fox (3)<br />
Liste ließe sich lange fortschreiben.<br />
Dann benötigt man natürlich die entsprechenden<br />
Trägerraketen. Abgesehen<br />
davon, wie man die Unsummen zur Bezahlung<br />
dieses Aufwandes aufbringen<br />
will – derzeit rechnen die Organisatoren<br />
des Spektakels mit 13 Milliarden Dollar<br />
bis zum Jahre 2032 –, ist festzustellen,<br />
dass es all das noch gar nicht gibt. Selbst<br />
wenn man den finanziellen Aspekt außen<br />
vor lässt, kann man diese Sachen<br />
nicht von der Stange kaufen, denn sie<br />
müssen erst entwickelt, erprobt und produziert<br />
werden. Alles in nur elf Jahren?<br />
Selbst die größten Optimisten winken da<br />
nur müde ab.<br />
ERSTE REGEL: BEI EINEM STAUB-<br />
STURM IMMER DRIN BLEIBEN!<br />
In den Kinos läuft derzeit der Hollywood-Film<br />
„Der Marsianer“ mit Matt<br />
Damon in der Hauptrolle. Er spielt in<br />
naher Zukunft und schildert die Probleme<br />
eines Astronauten, den seine Kameraden<br />
im Staubsturm verloren und tot<br />
glauben. Er aber lebt und muss sich nun<br />
allein mit allen Widrigkeiten herumschlagen.<br />
Man kann ganz gute Vergleiche<br />
ziehen zu Mars One, auch wenn hier<br />
der erste Trupp aus vier Leuten bestehen<br />
soll und jedes Jahr, wenn alles gut geht,<br />
weitere vier hinzukommen werden.<br />
„Der Marsianer“ ist zwar allein, verfügt<br />
aber über eine umfangreiche materielle<br />
Basis, vor allem über eine geräumige<br />
Station mit Gewächshaus. Davon werden<br />
die Enthusiasten nur träumen können,<br />
denn ihre enge Kapsel wird für lange<br />
Zeit ihr einziges, halbwegs sicheres<br />
Zuhause sein. Aufblasbare Iglus können<br />
zwar als Lager, Unterstände oder Gewächshaus<br />
dienen, schützen aber weder<br />
vor der harten kosmischen Strahlung<br />
noch vor der ständigen Gefahr vom Meteoriteneinschlägen:<br />
NASA-Sonden haben<br />
ermittelt, dass es davon mehr als<br />
200 im Jahr gibt, und dann kracht es wegen<br />
der dünnen Atmosphäre des Planeten<br />
richtig! Kaum auszudenken, wenn so<br />
ein Brocken die Basis oder gar einen der<br />
Neu-Marsianer trifft.<br />
Der Film-Astronaut scheint auch keine<br />
Probleme mit dem Wasser zu haben;<br />
das für die Leute von Mars One indessen<br />
muss teuer von der Erde importiert werden.<br />
Zwar behaupten Wissenschaftler<br />
regelmäßig, sie hätten auf dem Mars<br />
„Spuren“ von Wasser entdeckt, doch das<br />
kostbare Nass selbst haben sie noch<br />
nicht gefunden. Bis 2027 sollte das aber<br />
der Fall sein! Damon baut Kartoffeln an,<br />
um bis zum Eintreffen einer Rettungsmannschaft<br />
nicht verhungern zu müssen,<br />
während bei Mars One Getreide die<br />
Nahrungsgrundlage sein soll. Bis zu einer<br />
hoffentlich reichlichen Ernte braucht<br />
man aber wiederum viel Wasser und zudem<br />
ausreichende Vorräte zur Überbrückung<br />
der Wartezeit.<br />
Überhaupt halten sich die wirklich<br />
lebensbedrohlichen Situationen im Film<br />
in einem engen Rahmen. Strahlenbelastung?<br />
Kein Problem. Ein bisschen Folie<br />
Im Film sieht so ein Marsauto<br />
mit Elektroantrieb aus – wer<br />
baut so etwas?<br />
DEN ENTHU<br />
SIASMUS DER<br />
FREIWILLIGEN<br />
AUSNUTZEN,<br />
HEISST MIT<br />
DEREN LEBEN<br />
SPIELEN<br />
68 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Mehr als 200-mal im Jahr<br />
kracht es – dieser Krater<br />
durchmisst „nur“ 30 Meter.<br />
Dünne, nicht atembare Atmosphäre, hohe<br />
Strahlungsdosen – kein schöner Ort.<br />
Fahrzeuge und Raumanzüge<br />
auf einer älteren NASA-Grafik<br />
– nichts davon gibt es.<br />
Reparaturen erfordern einen großen<br />
Vorrat an Ersatzteilen – und Kenntnisse.<br />
Anbau eigener Lebensmittel – bis zur<br />
ersten Ernte braucht man Vorräte.<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 69
Raumfahrt-EXTRA<br />
Big Brother auf dem Mars<br />
Fotos: NASA (5), 20th Century Fox (2)<br />
über den Kartoffeln, ein dünner Anzug,<br />
der mit seinen Ellenbogen-, Schulterund<br />
Knieschützern aussieht, als gehöre<br />
er einem „Rollerball“-Spieler mit Helm<br />
auf Erden, usw. Überhaupt die Raumanzüge,<br />
denn die gibt es ja – was Wunder!<br />
– auch noch nicht. Solche, wie sie die<br />
ISS- oder die Apollo-Astronauten tragen<br />
beziehungsweise trugen, taugen nicht<br />
für den Mars, denn sie sind für Schwerelosigkeit<br />
oder sehr geringe Schwerkraft<br />
auf dem Mond konzipiert worden. Auf<br />
dem Mars ist die Schwerkraft zwar geringer<br />
als auf der Erde, aber größer als<br />
auf dem Mond. Experten haben ausgerechnet,<br />
dass Mars-Astronauten bei der<br />
Nutzung eines ISS-Anzuges den Tornister<br />
mit dem Lebenserhaltungssystem auf<br />
einem Karren hinter sich her ziehen<br />
müssten, um überhaupt ein paar Schritte<br />
gehen zu können.<br />
Das klingt also auch nicht gerade<br />
gut, ganz abgesehen davon, dass die Verantwortlichen<br />
von Mars One bis heute<br />
noch keinen einzigen Entwicklungs-,<br />
Bau- oder gar Kaufvertrag unterzeichnet<br />
haben. Sie verfügen über kein Startgelände,<br />
keine Lager für die zum Mars<br />
zu transportierenden Vorräte, kein Kontrollzentrum,<br />
keine Trainingsstätte für<br />
ihre Freiwilligen – ja, was haben sie denn<br />
überhaupt?<br />
KEINE ANTWORTEN AUF<br />
VIELE WICHTIGE FRAGEN<br />
Fehlanzeige auch bei allen lebensnotwendigen<br />
Ausrüstungen. Wasseraufbereitungs-<br />
oder Klimaanlagen? Toilettenpapier,<br />
Wäsche zum Wechseln? Wird die<br />
Wäsche gewaschen, und wenn ja,<br />
braucht man wohl auch Seifenpulver.<br />
Sollen die Marsbewohner bis zum letzten<br />
Tag Essen aus der Mikrowelle zu<br />
sich nehmen? Was wird mit dem Müll?<br />
Unzählige Fragen, aber keine Antworten.<br />
Mittlerweile ist es sträflicher Leichtsinn,<br />
den Freiwilligen und der Öffentlichkeit<br />
immer noch vorzugaukeln, das<br />
Projekt sei machbar. Apropos Öffentlichkeit:<br />
Viel war in letzter Zeit nicht<br />
von den Organisatoren zu hören. Wenn<br />
man an die Milliarden des zahlenden Publikums<br />
heranwill, muss man die Werbetrommel<br />
rühren, doch nichts davon.<br />
Zu guter Letzt wurde noch nichts<br />
über die psychologischen Probleme gesagt,<br />
die zweifellos und vor allem schnell<br />
kommen werden. Das Zusammenleben<br />
auf engstem Raum provoziert Spannungen.<br />
Nie wieder knirschender Schnee<br />
unter den Schuhen, nie wieder den Frühling<br />
riechen, nie wieder im Meer baden,<br />
nie wieder die Familie oder enge Freunde<br />
umarmen? All diese Erinnerungen, all<br />
diese fehlenden sinnlichen Eindrücke<br />
kann man nicht mit TV-Bildern kompensieren.<br />
Das Heimweh wird heftig sein,<br />
denn bis ans Lebensende dominiert im<br />
kargen Leben der Siedler die Farbe Rot.<br />
Schließlich wird die mitleidige Menschheit<br />
die Leute mit öffentlichen Mitteln<br />
retten müssen. Von Mars One haben sie<br />
nämlich keine Rettung zu erwarten. FR<br />
Eine Ellipse von 20 mal 25<br />
Kilometern – genauer kann<br />
selbst die NASA nicht landen.<br />
NIE WIEDER<br />
SCHNEE, FRÜH<br />
LINGSDUFT<br />
ODER EIN BAD<br />
IM MEER – IM<br />
LEBEN DOMI<br />
NIERT NUR ROT<br />
70 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Staubstürme können wochenlang andauern<br />
– da sollte man lieber drinnen bleiben.<br />
Staub überall, in jeder Ritze<br />
– so sieht der Marsrover<br />
Opportunity heute aus.<br />
Ein alter NASA-Rover im Geröll – wie geht<br />
man mit dem Heimweh um?<br />
Forschung ist fürs Fernsehen<br />
uninteressant – bei Mars One<br />
geht es nur ums Überleben.<br />
Die Raumanzüge der Apollo-Astronauten<br />
– für den Mars viel zu schwer.<br />
„Rollerball“-Anzug mit Protektoren –<br />
schick, aber auf dem Mars unbrauchbar.<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 71
Raumfahrt-EXTRA<br />
ESA-Mission iriss<br />
Wikinger im<br />
Die griechische Göttin<br />
Iris war Botschafterin<br />
des Olymps und stellte<br />
die Verbindung zu den<br />
Menschen her. Als<br />
Bindeglied zwischen<br />
Himmel und Erde gab<br />
sie ihren Namen auch<br />
für diese bemannte<br />
ESA-Mission.<br />
72 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
All<br />
Am frühen Morgen des<br />
2. September begann die<br />
Mission iriss in Baikonur.<br />
Fotos: ESA<br />
Von MATTHIAS GRÜNDER<br />
Die Internationale Raumstation<br />
ISS, die griechische<br />
Göttin plus ein stilisierter<br />
Wikingerhelm mit der dänischen Flagge<br />
– aus diesen einzelnen schriftlichen und<br />
bildlichen Elementen setzte sich Andreas<br />
Mogensens Missionslogo zusammen.<br />
Der Däne mit dem sympathischen Lächeln<br />
gehört zur jüngsten ESA-Astronautengruppe<br />
von 2009, aus der bereits<br />
Samantha Cristoforetti, Alexander Gerst<br />
und Luca Parmitano im All gewesen<br />
sind; der Franzose Thomas Pesquet und<br />
der Brite Timothy Peake haben ihre Feu-<br />
Eine von zahlreichen Erdaufnahmen<br />
Mogensens zeigt den Sojus-Startplatz<br />
von Baikonur.<br />
Der Luftfahrtingenieur<br />
ist Spezialist für<br />
Steuerungsanlagen.<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 73
Raumfahrt-EXTRA<br />
ESA-Mission iriss<br />
Mogensen hat auch<br />
auf Bohrinseln<br />
gearbeitet. Körperliche<br />
Arbeit ist ihm<br />
nicht unbekannt.<br />
ertaufe noch vor sich. Mogensen ist ein<br />
erfahrener Ingenieur, der seine Doktorarbeit<br />
auf dem Gebiet der Navigation<br />
und Steuerung von Marssonden geschrieben<br />
hat. Zwischen dem Abschluss<br />
der Astronautengrundausbildung vor<br />
fünf Jahren und dem Spezialtraining für<br />
seine erste Mission arbeitete er an der<br />
University of Surrey, wo er sich ebenfalls<br />
mit seinem Spezialthema anhand künftiger<br />
Mond- und Marsmissionen beschäftigte.<br />
Nun also hat er bereits seinen<br />
Raumflug absolviert. Erst kam die fast<br />
endlos scheinende, fünf lange Jahre dauernde<br />
Wartezeit, dann der zehn Tage<br />
dauernde Flug mit viel Arbeit an Bord<br />
der Station, und jetzt ist die große Aufregung<br />
schon wieder vorbei.<br />
ZWEI TAGE MEHR DANK<br />
HÖHERER UMLAUFBAHN<br />
Die Besatzung von Sojus TMA-18M (von links): Aidyn Aimbetow, Sergej Wolkow<br />
und Andreas Mogensen. Wolkow bleibt bis März 2016 auf der Station.<br />
Dabei hat Mogensen noch Glück gehabt,<br />
denn noch vor wenigen Jahren wäre die<br />
Flugphase zwei Tage kürzer gewesen.<br />
Zwar dauerten noch bis vor Kurzem der<br />
An- und Abflug jeweils nur sechs Stunden,<br />
doch aus Sicherheitsgründen ist vor<br />
einiger Zeit die durchschnittliche Bahnhöhe<br />
der Station um einiges angehoben<br />
worden – die Gefahr der Kollision mit<br />
Weltraummüll ist einfach zu hoch. Aus<br />
diesem Grund haben die Russen für das<br />
Erreichen dieser Höhe und die Angleichung<br />
der Relativgeschwindigkeiten beider<br />
Flugkörper den Anflug bis zur Kopplung<br />
und den Abflug bis zur Landung<br />
wieder auf jeweils zwei Tage verlängert.<br />
Diese mussten natürlich von der Stationsarbeitszeit<br />
abgezogen werden, was<br />
einige kurzfristige Umplanungen erforderte,<br />
denn der Plan der Forschungen an<br />
Bord war ziemlich vollgepackt. Dennoch<br />
ließ es sich nicht vermeiden, dass einige<br />
Programmpunkte auf später verschoben<br />
wurden und von nachfolgenden Astronauten<br />
durchgeführt werden müssen.<br />
Teilweise erfolgte die Umorganisation<br />
der Abläufe noch während iriss, weil die<br />
Russen das neue Flugregime erst unmittelbar<br />
vor dem Start bekanntgegeben<br />
hatten. Das war nicht zuletzt ziemlich<br />
kritisch, weil sich mit der Ankunft der<br />
drei Raumfahrer erstmals seit zwei Jahren<br />
wieder neun Astronauten gleichzeitig<br />
an Bord befanden, deren Arbeit koordiniert<br />
werden musste.<br />
Der dänische ESA-Astronaut hatte<br />
also kaum Zeit, einmal einen Blick aus<br />
74 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Glückliche Landung<br />
am <strong>12</strong>. September<br />
in der kasachischen<br />
Steppe.<br />
Andreas Mogensen<br />
verabschiedet<br />
sich von Freunden<br />
und Kollegen.<br />
dem Fenster zu werfen, weil er stark eingespannt<br />
war. Wer einmal ausgewählt<br />
wurde, mit einem Zehn-Tage-Flug seine<br />
Karriere beginnt und Hoffnungen auf einen<br />
zweiten und längeren Einsatz hegt,<br />
darf sich nicht schonen. So gehörten zu<br />
seinen Aufgaben unter anderem Tests<br />
neuartiger Membranen für die Wasseraufbereitung,<br />
eines Spezialanzuges gegen<br />
Rückenprobleme oder eines<br />
Headsets, das es den Flugkontrolleuren<br />
am Boden erlaubt,<br />
ihm während der<br />
Versuche praktisch „über die Schulter“<br />
zu schauen.<br />
Besondere Aufmerksamkeit der Wissenschaftler<br />
fanden die Versuche, bei<br />
denen Mogensen von der Station aus<br />
drei verschiedene Rover auf der Erdoberfläche<br />
steuerte. Solche Tests haben<br />
durchaus eine praktische Bedeutung,<br />
denn so kann man bei künftigen Mondoder<br />
Planetenexkursionen zuerst automatische<br />
Roboter aus dem<br />
Orbit heraus zur Erkundung<br />
steuern, bevor der Mensch<br />
selbst zur Oberfläche hinabsteigt. Mogensens<br />
Trip ins All verging also rasend<br />
schnell, und schon am 11. September<br />
kurz vor Mitternacht legte Sojus TMA-<br />
16M zum Rückflug von der Station ab.<br />
Mit an Bord wieder Aidyn Aimbetow<br />
und dazu Kommandant Gennadi Padalka,<br />
der nach diesem, seinem bislang<br />
fünften, Raumflug mit 878 All-Tagen<br />
neuer Rekordhalter unter allen As-tronauten<br />
ist und damit Sergej Krikaljow<br />
vom „Thron“ gestoßen hat, der bislang<br />
mit 803 Tagen Rekordhalter war. FR<br />
Mission iriss – Daten und Fakten<br />
Der Start der Raumkapsel Sojus<br />
TMA-18 erfolgte am 2. Sep tem -<br />
ber <strong>2015</strong> auf dem Raumfahrtstartgelände<br />
von Baikonur. Nach der offiziellen<br />
Zählweise trug dieser Flug die Bezeichnung ISS<br />
44S. An Bord befanden sich neben dem ESA-<br />
Astronauten Andreas Mogensen der russische<br />
Kommandant Sergej Wolkow und der kasachische<br />
Flugingenieur Aidyn Aimbetow. Alle<br />
drei waren für die Zeit ihres Aufenthaltes an<br />
Bord der Station Mitglieder der 45. Stammbesatzung.Während<br />
Mogensen und Aimbetow<br />
Raumfahrtneulinge waren, handelte es sich<br />
bei Wolkow um einen „alten Hasen“: Schon<br />
sein Vater war Kosmonaut und verbrachte bei<br />
drei Raumflügen 391 Tage im All. Sohn Sergej<br />
hat es bei seinen zwei bisherigen Einsätzen auf<br />
mehr als ein Jahr an Bord der ISS gebracht.<br />
Wenn er im März 2016 zur Erde zurückkehrt,<br />
wird er den Rekord seines Vaters gebrochen<br />
haben.<br />
Mogensens Mission hatte noch ein zweites<br />
Logo, das wir hier zeigen. Es stand für den Bildungsanteil<br />
der Arbeitszeit im All und wurde<br />
von der 19-jährigen Louise Nielsen gestaltet.<br />
Mit diesem Bildungsprojekt sollten Schulkinder<br />
angeregt werden, sich mit wissenschaftlichen<br />
und technischen Themen zu befassen. Dabei<br />
ging es u.a. um die Entwicklung eines Transportroboters<br />
für die Bewegung von Lasten<br />
an Bord der Station. Zudem wurde ein von<br />
Studenten gebauter Satellit ausgesetzt.<br />
Fotos: ESA<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 75
Raumfahrt-EXTRA<br />
Neue Bilder vom Pluto<br />
ÜBERRASCHEND<br />
HIMMELBLAU<br />
Noch vor einem Jahr kannten<br />
wir den Pluto auf Hubble-Fotos<br />
nur als grauen, verwaschenen<br />
Fleck. Die NASA-Sonde New<br />
Horizons jedoch entdeckte auf<br />
dem Kleinplaneten eine Welt<br />
voller Farben.<br />
Blaugrau und rötlich<br />
zeigen sich die Berge<br />
Tartarus Dorsa.<br />
E<br />
inen blauen Himmel und Wassereis<br />
entdeckten Wissenschaftler bei<br />
der Auswertung der jüngsten Daten<br />
und Fotos, welche New Horizons zur<br />
Erde schickte. Als die Sonde nämlich<br />
rückwärts blickte und die Sonne genau<br />
hinter Pluto stand, offenbarte sich ihnen<br />
eine dünne, leuchtend blaue Atmosphäre.<br />
„Wer hätte da draußen im Kuiper-<br />
Gürtel schon einen blauen Himmel ver-<br />
76 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Wassereis fand man vor allem rings<br />
um den Elliot-Krater, in Virgil Fossa<br />
(links) und Viking Terra (oben).<br />
Fotos: NASA<br />
mutet?“, fragte Alan Stern, der Projektwissenschaftler<br />
des Southwest Research<br />
Institute (SwRI) in Boulder, Colorado.<br />
„Niemand! Deswegen ist das ja so grandios.“<br />
Genau genommen hat der Pluto gar<br />
keine Atmosphäre, eher handelt es sich<br />
um Dunst oder feinen Nebel, und die<br />
blaue Färbung lässt Rückschlüsse auf<br />
Größe und Zusammensetzung der winzigen<br />
Partikel zu: „Oft resultiert ein blauer<br />
Himmel aus der Streuung des Sonnenlichts<br />
an sehr kleinen Teilchen“, erläutert<br />
Carly Howett, der ebenfalls beim SwRI<br />
die Daten auswertet. „Auf der Erde sind<br />
das in der Regel winzige Stickstoffmoleküle.<br />
Auf dem Pluto indessen sind diese<br />
Partikel etwas größer, ähnlich wie Ruß.<br />
Wir nennen sie Tholins.“<br />
Solche Tholine sind organische Moleküle,<br />
welche man als Bausteine des<br />
Lebens ansieht. Auf der Erde gibt es sie<br />
nicht, aber auf dem Saturnmond Titan<br />
oder auf Kometen hat man sie bereits<br />
entdeckt. Sie werden mittels der Einwirkung<br />
der ultravioletten Sonnenstrahlung<br />
aus Methan oder Ethan gebildet.<br />
Auf dem Pluto vermuten die Wissenschaftler<br />
eine Ionisation von Stickstoffund<br />
Methanmolekülen im UV-Licht und<br />
die Reaktion solcher Teilchen zu immer<br />
komplexeren, rötlichen Makromolekülen<br />
mit unterschiedlicher elektrischer<br />
Ladung.<br />
Solche Moleküle wachsen schließlich<br />
immer mehr, bis sie zu kleinen Partikeln<br />
werden, an denen flüchtige Gase kondensieren<br />
und vereisen, bevor sie schwer<br />
genug sind, um zu Boden zu fallen. Dort<br />
sorgen sie für die rötliche Färbung der<br />
Oberfläche. Die Lichtbrechung am dünnen<br />
Eismantel der Tholine bewirkt den<br />
blauen Dunstschleier, welcher den<br />
Kleinplaneten umgibt.<br />
Eine weitere ziemliche Überraschung<br />
war die Entdeckung zahlreicher kleiner,<br />
aber freiliegender Vorkommen von Wassereis,<br />
welche vom Ralph Spectral Composition<br />
Mapper an Bord der Sonde aufgespürt<br />
wurden.<br />
VIELE HERAUSFORDERUNGEN<br />
FÜR DIE EXPERTEN<br />
„Auf großen Flächen des Kleinplaneten<br />
finden wir kein solches Eis“, beschreibt<br />
Jason Cook, ein weiteres Mitglied des<br />
Wissenschaftlerteams die Geologie, „weil<br />
es offenbar von anderen vereisten Gasen<br />
bedeckt wird. Herauszufinden, warum<br />
das Wassereis an manchen Stellen so<br />
deutlich hervortritt, ist eine weitere große<br />
Herausforderung für uns.“<br />
Noch nicht geklärt wurde beispielsweise,<br />
warum viele der Eisflächen, welche<br />
auf den Multispektralaufnahmen<br />
blau erscheinen, auf anderen Bildern rötlich<br />
abgebildet werden. „Ich bin wirklich<br />
überrascht, dass das Eis im sichtbaren<br />
Licht so rot erscheint“, sagt Silvia Protopapa<br />
von der Universität von Maryland<br />
in College Park. „Wir verstehen derzeit<br />
noch nicht den Zusammenhang zwischen<br />
Wassereis und den rötlichen Tholinen<br />
auf der Plutooberfläche.“<br />
So besteht eine der künftigen Aufgaben<br />
der Experten darin zu analysieren,<br />
ob es sich zum Beispiel bei den rot gefärbten<br />
Regionen der Tartarus Dorsa an<br />
der Tag-und-Nacht-Grenze (linkes Bild)<br />
um gefrorenes Wasser oder um Tholine<br />
handelt. Der Kleinplanet an der Grenze<br />
unseres Sonnensystems birgt noch eine<br />
ganze Menge Geheimnisse.<br />
FR<br />
MATTHIAS GRÜNDER<br />
Offenbar hält Pluto noch<br />
viele Überraschungen für<br />
uns bereit.<br />
www.flugrevue.de
News Raumfahrt-EXTRA<br />
TRAINING IM WASSERBECKEN<br />
Wie steigt man richtig aus?<br />
Wasser auf dem Mars? Möglich<br />
Wieder einmal hat die NASA anhand von Bildern des Mars Reconnaissance<br />
Orbiters (MRO) bekanntgegeben, dass es möglicherweise noch<br />
heute fließendes Wasser auf dem Mars gibt. Das deuten sie aus den<br />
Streifen, die rund um einen Berg zu sehen sind (rechts). Mineralogische<br />
Untersuchungen zeigten gehäufte Vorkommen hydratisierter Salze. Leider<br />
handelt es sich bei den Daten wieder nur um Indizien; das Vorhandensein<br />
von Wasser, das bei den auf dem Mars herrschenden Temperaturen nur<br />
in Form von Eis existieren dürfte, ist damit immer noch nicht bewiesen.<br />
Noch sind NASA-Astronauten<br />
an Bord des neuen Orion-<br />
Raumschiffs gar nicht ins All<br />
aufgebrochen, da trainieren sie bereits<br />
das sichere Verlassen nach der<br />
hoffentlich erfolgreichen Wasserung.<br />
Nach wochen- oder gar monatelangem<br />
Aufenthalt im All bedarf es einer<br />
ganz besonderen Methode des Ausstiegs,<br />
die im großen Wasserbecken<br />
Neutral Buoyancy Laboratory (NBL)<br />
des Johnsons Space Centers der<br />
NASA in Houston ermittelt werden<br />
sollte. Trotz der körperlichen Anstrengung<br />
nach langem schwerelosen<br />
Flug sollen die Astronauten sicher<br />
und trocken aus der Kapsel herauskommen<br />
können. Nicht zuletzt sollten<br />
die Tests zeigen, welche für den<br />
Ausstieg erforderliche Ausrüstung<br />
benötigt wird, und wie das Hilfspersonal,<br />
in diesem Falle Marinetaucher<br />
von der Bergungsflotte, richtig reagiert.<br />
Die Versuche fanden in der<br />
zweiten Oktoberwoche <strong>2015</strong> statt.<br />
Daran nahmen sowohl Testingenieure<br />
als auch Astronauten teil, die dabei<br />
Shuttle-Druckanzüge trugen.<br />
Foto: NASA<br />
Foto: NASA<br />
Foto: ESA<br />
Laserkommunikation im Vakuum<br />
Bei der Asteroid Impact Mission (AIM) der ESA, über deren Umsetzung<br />
im Dezember 2016 entschieden wird, soll die Verbindung mit der Bodenstation<br />
via Laser ermöglicht werden. Damit können Daten um ein Vielfaches<br />
schneller als mit gewöhnlichen Funksignalen übertragen werden. Bereits<br />
2013 war die Optische Bodenstation der ESA auf Teneriffa an einem zweiseitigen<br />
Laserkontakt mit der NASA-Mondsonde LADEE beteiligt. Damals<br />
betrug die Reichweite der Verbindung rund 400 000 Kilometer, während für<br />
AIM eine maximale Reichweite von 75 Millionen Kilometer angestrebt wird.<br />
78 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Foto: ESA<br />
Ewald wird Professor<br />
in Stuttgart<br />
ESA-Astronaut Dr. Reinhold Ewald wird<br />
entsprechend einer Vereinbarung zwischen<br />
der ESA und der Universität Stuttgart den<br />
Lehrstuhl für Astronautik und Raumstationen<br />
an der renommierten Hochschule<br />
übernehmen. Er folgt damit Prof. Ernst<br />
Messerschmid nach, der jetzt in den Ruhestand<br />
tritt. Ewald hatte seine Raumflugerfahrung<br />
bei einem dreiwöchigen Flug zur<br />
russischen Raumstation MIR erworben und<br />
zwischenzeitlich Lehraufträge in München<br />
und Aachen wahrgenommen.<br />
Noch ein Selfie<br />
Die Experten der Bodenkontrolle des<br />
Marsrovers Curiosity haben ein neues<br />
Hobby entdeckt: Sie vertreiben sich die<br />
Wartezeit während der Gesteinsbohrungen<br />
und Materialanalysen mit der Anfertigung<br />
immer neuer Selfies des Marsautos.<br />
Das oben abgebildete Foto wurde aus<br />
dutzenden Bildern kombiniert, die am<br />
1<strong>12</strong>6. Marstag, dem 6. Oktober Erdzeit,<br />
mittels des Mars Hand Lens Imager angefertigt<br />
worden waren. Dabei ist der Rover<br />
komplett zu sehen, während der Roboterarm<br />
mit der Kamera notwendigerweise<br />
ausgeschnitten worden ist.<br />
Foto: NASA<br />
❱❱❱ kurz notiert<br />
Wissenschaftler der NASA haben<br />
errechnet, dass die Erde zu einem<br />
der ältesten Sonnensysteme des Uni ‐<br />
versums gehört. Etwa 90 Prozent<br />
aller Planeten, auf denen einst Leben<br />
existieren könnte, sind nach ihrer<br />
Ansicht noch nicht einmal geboren.<br />
Zum ersten Mal seit beinahe<br />
40 Jahren hat eine für den bemannten<br />
Raumtransport vorgesehene<br />
Trägerrakete alle Bedingungen für<br />
ihre Zulassung erfüllt. Die 70-Tonnen-<br />
Version SLS Block 1 hat alle Prüfungen<br />
der Critical Design Review<br />
bestanden. Jetzt kann der Bau der<br />
ersten Rakete beginnen.<br />
Oxia Planum heißt das Gebiet auf<br />
dem Mars, das von der ESA für die<br />
Mission ExoMars 2018 bevorzugt<br />
wird. Im Januar 2019 soll dort ein<br />
Rover niedergehen. ExoMars wird in<br />
Kooperation mit der russischen<br />
Raumfahrtagentur durchgeführt,<br />
nachdem die NASA ausgestiegen ist.<br />
Foto: NASA<br />
Hitzeschutz für künftige Marssonden<br />
Künftige, größere und komplexere Marsmissionen werden größere Hitzeschilde<br />
be nö tigen, um der Reibungshitze beim Abstieg durch die Atmosphäre des Roten Planeten<br />
wider stehen zu können. Allerdings bieten die Nutzlastspitzen der gegenwärtig verwendeten<br />
Trägerraketen nur einen begrenzten Raum für derartiges Equipment. Dafür haben Ingenieure<br />
des Ames Research Centers der NASA im kalifornischen Silicon Valley eine spezielle Technik<br />
ent wickelt: Adaptive Deployable Entry and Placement Technology (ADEPT), ein Hitzeschild<br />
aus einem Karbonfasergewebe, der erst am Ziel wie ein Regenschirm aufgespannt werden soll.<br />
Beim oben gezeigten Test wurden Temperaturen von rund 1700 Grad Celsius erreicht.<br />
Foto: NASA<br />
Cassini fliegt immer<br />
näher an Enceladus<br />
Beginnend am 14. Oktober <strong>2015</strong> hat<br />
die NASA-Sonde Cassini eine Serie von drei<br />
nahen Vorbeiflügen am Mond Enceladus<br />
begonnen. Dieser ist wegen seiner Eis-Geysire<br />
für die Wissenschaftler besonders interessant,<br />
weil sie unter seinem dicken Eispanzer einen<br />
Ozean aus flüssigem Wasser rund um einen<br />
kleinen, felsigen Kern vermuten. Die Wassermenge<br />
dieses Mondes ist vermutlich weit<br />
größer als jene der Erde.<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 79
Historie<br />
Im Gegensatz zur Landvariante besaß die<br />
Jaguar M ein verlängertes Bugfahrwerk.<br />
Sepecat Jaguar M<br />
Eine Raubkatze<br />
geht an Deck<br />
Der britisch-französische Jagdbomber Sepecat Jaguar sollte auch bei der Flotte der<br />
Aéronavale für eine Modernisierung sorgen. Die Erprobung der Trägervariante auf dem<br />
Carrier „Clemenceau“ offenbarte jedoch gravierende Schwächen.<br />
VON PATRICK HOEVELER<br />
Aufgrund der Untermotorisierung<br />
der Jaguar reichten die Katapulte<br />
für den normalen Einsatz nicht aus.<br />
Auf dem Exportmarkt<br />
heftige Rivalen und<br />
trotzdem Partner: Bei<br />
der Entwicklung und Produktion des<br />
Kampfflugzeugs Jaguar taten sich<br />
Frankreich und Großbritannien zusammen.<br />
Fünf Versionen sollte das Sepecat-<br />
Konsortium (Société Européene de Production<br />
de l’Avion d’Ecole de Combat<br />
et d’Appui Tactique) hervorbringen.<br />
Dazu waren acht Prototypen geplant.<br />
Der erste, E01 (E steht für die französische<br />
Trainervariante) startete am 8.<br />
September 1968 zu seinem Jungfernflug.<br />
Die E02 und die französischen<br />
Einsitzer A03 und A04 folgten bis Mai<br />
1969. Heute fast in Vergessenheit gera-<br />
80 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Jaguar M<br />
Baujahr: 1969<br />
Stückzahl: 1<br />
Herstellungsländer: F/GB<br />
Fotos: FR-Dokumentation<br />
ten ist der fünfte Prototyp, die M05.<br />
Diese Ausführung war als Angriffsflugzeug<br />
für die französischen Marineflieger<br />
gedacht und sollte auf den Flugzeugträgern<br />
„Clemenceau“ und „Foch“ die<br />
Dassault Étendard IV ersetzen. Äußerlich<br />
unterschied sie sich kaum von der<br />
Jaguar A der Armée de l’Air; die markantesten<br />
Punkte waren der Fanghaken<br />
sowie das geänderte und verstärkte<br />
Fahrwerk. Das Bugfahrwerk war zur<br />
Erhöhung des Anstellwinkels beim Start<br />
verlängert, und das Hauptfahrwerk verfügte<br />
nun über einzelne Räder statt der<br />
üblichen Zwillingsbereifung. Außerdem<br />
erhielt die M-Version einen Laserentfernungsmesser<br />
unter der Nase.<br />
Am 14. November 1969 hob die<br />
M05 in Melun-Villaroche mit Testpilot<br />
Jacques Jesberger am Steuer zu ihrem<br />
Erstflug ab. Sie blieb ein Einzelstück, da<br />
die weiteren Jaguar-Prototypen den britischen<br />
Standards entsprachen (S06<br />
und S07 als Einsitzer, B08 als Doppelsitzer).<br />
Die französische Regierung<br />
plante die Beschaffung von 40 Exemplaren<br />
der Marinevariante. Die allgemeine<br />
Flugerprobung der Trägerausführung<br />
erfolgte in Istres und Nîmes, bis<br />
Jesberger den Jet am 20. April 1970<br />
nach Großbritannien überführte.<br />
SIMULIERTES TRÄGERDECK<br />
IN GROSSBRITANNIEN<br />
Probleme bereitete die<br />
Leistung des Adour-Antriebs.<br />
Dort wartete das Royal Aircraft Establishment<br />
(RAE) in Bedford – einzigartig<br />
in Europa – mit einem nachgestellten<br />
Flugzeugträgerdeck an Land einschließlich<br />
zweier Katapulte auf. In der<br />
Zeit vom 22. April bis zum 1. Mai 1970<br />
erfolgten neun Katapultstarts, um für<br />
alle Konfigurationen die Mindestgeschwindigkeit<br />
für einen sicheren Start<br />
herauszufinden, sowie 38 Hakenlandungen.<br />
Nach einer zweiten Kampagne<br />
im Juni 1970 in Bedford wurde es ernst:<br />
Der Projektoffizier für das Programm<br />
bei der Aéronavale, Capitaine de Cor-<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 81
Historie<br />
Technische Daten<br />
Jaguar M<br />
Hersteller: Sepecat (Dassault-Breguet und<br />
BAC)<br />
Typ: trägergestützter Jagdbomber<br />
Antrieb: zwei Rolls-Royce/Turbomeca<br />
Adour Mk 804<br />
Leistung: je 29,4 kN<br />
Länge: 15,52 m<br />
Höhe: 4,92 m<br />
Spannweite: 8,69 m<br />
Flügelfläche: 24,18 m 2<br />
Leermasse: 7000 kg<br />
max. Startmasse: 15 700 kg<br />
Höchstgeschwindigkeit: 1593 km/h<br />
Dienstgipfelhöhe: 14 000 m<br />
Einsatzreichweite: 1410 km<br />
Bewaffnung: zwei 30-mm-DEFA-Kanonen,<br />
verschiedene Außenlasten<br />
Zeichnung: Marsan; Fotos: FR-Dokumentation<br />
82 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Bei den ersten Trägerversuchen flog der fünfte<br />
Jaguar-Prototyp noch ohne Außenlasten.<br />
vette Yves Goupil, startete am 9. Juli<br />
1970 in Richtung der Gewässer vor Lorient<br />
in der Bretagne, wo der französische<br />
Carrier „Clemenceau“ kreuzte. Allerdings<br />
war der Landespiegel an Deck<br />
kurzzeitig außer Gefecht, sodass Goupil<br />
nach Lann-Bihoué ausweichen musste.<br />
Wenig später war das Problem auf dem<br />
Schiff behoben, und die Sepecat Jaguar<br />
konnte wieder von der Marinebasis<br />
starten. Ohne größere Schwierigkeiten<br />
setzte die M05 schließlich auf dem<br />
Deck auf. Einen Tag später absolvierte<br />
Lieutenant de Vaisseau Daniel Pierre<br />
den ersten Katapultstart. In der Folge<br />
führten Pierre, Goupil und Breguet-<br />
Testpilot Jesberger bis zum 13. Juli<br />
Die Jaguar M05<br />
absolvierte<br />
zwei Kampagnen<br />
an Bord der<br />
„Clemenceau“.<br />
Die Marineversion der Jaguar besaß<br />
die Tragfläche der Landversionen. Ein<br />
Klappmechanismus fehlte.<br />
1970 zwölf Katapultstarts und Hakenlandungen<br />
sowie 173 Anflüge durch.<br />
Bei den Versuchen lagen die Startmasse<br />
bei 9600 Kilogramm und die Landemasse<br />
bei 8800 Kilogramm.<br />
Während der Erprobung an Deck<br />
der „Clemenceau“ trug die M05 noch<br />
keine Außenlasten. Diese kamen in der<br />
zweiten Versuchsphase hinzu, die wieder<br />
in Bedford begann. Im Oktober<br />
1971 kehrte der Jet auf die nun im Mittelmeer<br />
kreuzende „Clemenceau“ zurück.<br />
Auf dem Programm standen Einsätze<br />
mit höheren Massen: bis zu <strong>12</strong> 300<br />
Kilogramm beim Start und 9370 Kilogramm<br />
bei der Landung. Vom 20. bis<br />
27. Oktober gab es 21 Starts und Landungen<br />
sowie 216 Anflüge. Die Erprobung<br />
offenbarte allerdings einige Schwächen:<br />
Beim Ausfall eines Triebwerks<br />
konnte aufgrund mangelnder Leistung<br />
ein sicheres Durchstarten nicht gewährleistet<br />
werden. Außerdem hätte die Leistung<br />
der Katapulte erhöht und die<br />
Decks der beiden Träger verstärkt werden<br />
müssen.<br />
UMFANGREICHE ÄNDERUNGEN<br />
FÜR SICHEREN BETRIEB NÖTIG<br />
Die Leistungsproblematik versuchten<br />
die Ingenieure mit einer geänderten Regelung<br />
des Nachbrenners zu beheben.<br />
Doch wären für einen sicheren Betrieb<br />
auf den Flugzeugträgern weitere Entwurfsänderungen<br />
notwendig gewesen.<br />
Daher gab die Aéronavale im Januar<br />
1973 die Marineausführung der Jaguar<br />
auf und sagte eine geplante dritte Kampagne<br />
auf dem Träger ab. Den Zuschlag<br />
für das neue Trägerflugzeug erhielt noch<br />
im selben Jahr die Dassault Super<br />
Étendard. Die M05 diente noch der allgemeinen<br />
Erprobung der Jaguar für die<br />
Armée de l‘Air und führte am <strong>12</strong>. Dezember<br />
1975 ihren letzten Flug durch.<br />
Anschließend kam sie zur technischen<br />
Schule der französischen Luftstreitkräfte;<br />
sie befindet sich heute im Bestand<br />
des Musée de l‘Aéronautique Navale in<br />
Rochefort südlich von Nantes.<br />
FR<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 83
Service<br />
KALENDER<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />
Das ganze Spektrum der Luftfahrt, von der einmotorigen Piper Super Cub bis zum<br />
Kampfjet Tornado, deckt wie gewohnt der <strong>FLUG</strong>-<strong>REVUE</strong>-Kalender ab. Besonders<br />
stimmungsvolle Aufnahmen gibt es diesmal von den Red Arrows und der DC-3,<br />
aber auch Hubschrauber und Airliner wie die A320 und A380 kommen nicht<br />
zu kurz. Mit dabei sind auch das WDL-Luftschiff und der Fokker-Dreidecker des<br />
„Roten Barons“.<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 2016. Bildformat 55 x 37 cm, ISBN 978-3-613-03729-8.<br />
Motorbuch Verlag, Stuttgart. 19,95 Euro<br />
Drehflügler<br />
Von der kleinen Robinson R66 bis zur<br />
kampfstarken Mi-24V aus Tschechien<br />
wurden hier zivile und militärische<br />
Hubschrauber aus aller Welt gut in<br />
Szene gesetzt. Mit dabei sind Muster<br />
wie die Bo 105 mit Sonderanstrich,<br />
eine UH-60J aus Japan oder eine zivil<br />
betriebene AH-1 Cobra. Besonders gelungen<br />
sind Aufnahmen von A109 und<br />
Gazelle im schneebedeckten Gebirge.<br />
Helicopter 2016. Bildformat 50 x<br />
28 cm. ISBN 978-3-941856-59-2.<br />
Elementbuch Verlag, Schlierbach.<br />
24,95 Euro<br />
Wertung • • • • <br />
Luftschiffe<br />
Die silbernen „Zigarren“ des Grafen<br />
Zeppelin faszinieren noch heute. So<br />
nehmen die Aufnahmen aus dem<br />
Fundus der Luftschiffbau Zeppelin<br />
GmbH den Betrachter mit in eine<br />
längst vergangene Zeit. Die qualitativ<br />
hochwertigen Aufnahmen entstanden<br />
alle im Umfeld des Werftgeländes<br />
bei Friedrichshafen und zeigen die<br />
Entwicklung sowohl der Luftschiffe als<br />
auch der Anlagen von 1909 bis 1939.<br />
Zeppelin 2016. Bildformat 68 x 45<br />
cm. Bestellung über Lake of Con-<br />
Sens, horvath@lake-of-consens.<br />
com. 31,50 Euro<br />
Wertung • • • • • •<br />
Flugtag<br />
Eindrücke von Flugtagen aller Art<br />
vermittelt dieser Kalender. Sowohl<br />
kleine Wettbewerbs-Kunstflugzeuge<br />
als auch Kampfjets wie der Eurofighter<br />
sind zu sehen. Besonders gelungen<br />
sind Aufnahmen von A109 und F-16<br />
aus Belgien beziehungsweise den Niederlanden,<br />
die Leuchtfackeln ausstoßen,<br />
aber auch eine A330 der Swiss in<br />
Formation mit der Patrouille Suisse gibt<br />
es nicht alle Tage.<br />
Airshow 2016. Bildformat 50 x<br />
28 cm. ISBN 978-3-941856-61-5.<br />
Elementbuch Verlag, Schlierbach.<br />
24,95 Euro<br />
Stimmungsbild<br />
Bei Bildagenturen haben sich die<br />
Macher dieses Kalenders bedient und<br />
dabei kein besonders glückliches Händchen<br />
bewiesen. Sowohl der Typenmix<br />
mit diversen „gewöhnlichen“ Einmots<br />
als auch die sehr auf Stimmung angelegten<br />
Motive können nicht überzeugen.<br />
Es fehlt einfach das gewisse Etwas,<br />
wenn eine Broussard nur so am Boden<br />
steht oder eine Ju 52 in ungünstigem<br />
Winkel abgelichtet wird.<br />
Flugzeuge 2016. Bildformat 45 x<br />
32 cm. ISBN 978-3-8401-3874-4.<br />
KV&H Verlag, Unterhaching.<br />
15,99 Euro<br />
Klassiker<br />
Eine schöne Mischung von Warbirds<br />
und Oldtimern auf durchweg sehr gelungenen<br />
Air-to-Air-Aufnahmen bietet<br />
dieser Kalender. Vertreten sind unter<br />
anderem die Bf 109 G-6 und die Me<br />
262, die Mustang und die Thunderbolt<br />
sowie die TBM Avenger und die Jak-11.<br />
Sehr schön sind vor allem zwei Aufnahmen<br />
der Consolidated Catalina aus<br />
Holland, die das Amphibium in seinem<br />
Element zeigen.<br />
Warbirds 2016. Bildformat 41 x<br />
23 cm. Erhältlich bei www.vintageaviation.de.<br />
19,90 Euro<br />
Oldies<br />
Warbirds wie die Jakowlew Jak-3, die<br />
Grumman F-7F Tigercat oder die Polikarpow<br />
I-16 Rata sind hier genauso zu<br />
sehen wie die Bücker 131 Jungmann<br />
oder ein Exot wie die Travel Air Mystery<br />
Ship. Ewas aus dem Rahmen fällt auch<br />
der Caribou-Transporter. Durchweg<br />
schöne Air-to-Air-Aufnahmen und auf<br />
Airshows entstandene Fotos ergeben<br />
ein rundes Bild, auch wenn die Fluglagen<br />
meist nicht sehr dynamisch sind.<br />
Flugzeug-Legenden. Bildformat<br />
58 x 32 cm. ISBN 978-3-7318-<br />
0777-3. Korsch-Verlag. 19,95 Euro<br />
Wertung • • • • <br />
Wertung • • <br />
Wertung • • • • <br />
Wertung • • • • <br />
84 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Legenden<br />
Legendäre Jäger aus dem Zweiten<br />
Weltkrieg stehen im Mittelpunkt des<br />
neuen Kalenders von John Dibbs – wie<br />
gewohnt dynamisch fotografiert und<br />
scharf bis zum letzten Niet. Besondere<br />
Schmankerl sind die Formationen der<br />
einzigen noch fliegenden Lancaster-<br />
Bomber und von fünf Supermarine<br />
Spitfire unterschiedlicher Versionen.<br />
Flying Legends 2016. Bildformat<br />
43 x 30 cm. ISBN 978-1-63106-<br />
091-5. Rockpointpub, New York,<br />
USA. Ca. 16 Euro bei amazon.de<br />
Kampfjets<br />
Dieser Kalender bietet eine schöne<br />
Auswahl an aktuellen Kampfflugzeugen,<br />
aufgenommen auf Flugtagen<br />
oder in „freier Wildbahn“ wie den<br />
Tiefflugrouten in Wales. Mit dabei sind<br />
Eurofighter, Mirage 2000 und F-4<br />
Phantom sowie die Trainer T-50 und<br />
Hawk T2. Auch die Blue Angels sind<br />
vertreten.<br />
Fighter 2016. Bildformat 50 x<br />
28 cm. ISBN 978-3-941856-62-2.<br />
Elementbuch Verlag, Schlierbach.<br />
24,95 Euro<br />
Warbirds<br />
Von T-6 Texan über Anson, Hurricane<br />
Mustang und Warhawk bis hin zu<br />
B-25J Mitchell und C-47 Skytrain hat<br />
Philip Makanna wieder ein breites<br />
Spektrum an Warbirds abgelichtet. Die<br />
fotografische Qualität und Dynamik<br />
der Aufnahmen lassen kaum Wünsche<br />
offen, allerdings macht der Druck teils<br />
einen etwas stumpfen Eindruck.<br />
Ghosts 2016. Bildformat 60 x<br />
40 cm. ISBN 978-3-95843-109-6.<br />
Heel Verlag, Königswinter.<br />
24,99 Euro<br />
Verkehrsjets<br />
Verkehrsflugzeuge und Frachter, darunter<br />
Boeing 737, Jumbo Jet, Airbus<br />
A380 und Antonow An-225 Mrija,<br />
sind hier zusammengestellt. Fast alle<br />
Aufnahmen entstanden bei Start oder<br />
Landung, sodass der Action-Faktor<br />
eher gering ist. An der Bildqualität<br />
gibt es allerdings durchweg nichts<br />
auszusetzen.<br />
Big Planes 2016. Bildformat 50 x<br />
28 cm. ISBN 978-3-941856-63-9.<br />
Elementbuch Verlag, Schlierbach.<br />
24,95 Euro<br />
Wertung • • • • • • Wertung • • • • Wertung • • • • • <br />
Wertung • • • • <br />
RAUMFAHRT ERLEBEN<br />
Der dritte Band der Raumfahrtbibliothek<br />
widmet sich dem bis heute wohl<br />
ambitioniertesten Raumfahrtvorhaben<br />
aller Zeiten: der bemannten Landung<br />
auf dem Mond. Eine hochspannende<br />
Zeitreise voller Rückschläge und gleichzeitig<br />
unbändigem Optimismus.<br />
144 Seiten, <strong>12</strong>4 Bilder,<br />
Format 140 x 205 mm<br />
ISBN 978-3-613-03665-9<br />
c 14,95 /<br />
c (A) 15,40<br />
Im Juli 1969 betrat erstmals ein<br />
Mensch einen anderen Himmelskörper.<br />
Mit diesen spannenden<br />
Jahren von 1969 bis zum letzten<br />
bemannten Mondflug im Dezember<br />
1972 befasst sich dieser Band der<br />
Raumfahrtbibliothek.<br />
144 Seiten, 133 Bilder,<br />
Format 140 x 205 mm<br />
ISBN 978-3-613-03722-9<br />
c 14,95 /<br />
c (A) 15,40<br />
Die Saturn V ist bis auf den heutigen<br />
Tag die größte und schubstärkste<br />
bemannte Rakete. Die spannende Geschichte<br />
dieser Entwicklung bis hin zu<br />
den erfolgreichen Mondflügen und den<br />
letzten Skylab-Missionen werden in<br />
diesem Buch packend beschrieben.<br />
144 Seiten, 159 Bilder,<br />
Format 140 x 205 mm<br />
ISBN 978-3-613-03747-2<br />
c 14,95 /<br />
c (A) 15,40<br />
Ein unverzichtbarer Beitrag zur Raumfahrt und ist das<br />
bemerkenswerte Ariane-Programm, mit dem Europa –<br />
ähnlich wie mit Airbus in der Luftfahrt – ein von den<br />
USA und Russland unabhängiges und erfolgreiches Raketen-<br />
und Raumtransportprogramm aus der Taufe hob.<br />
144 Seiten, 149 Bilder, Format 140 x 205 mm<br />
ISBN 978-3-613-03821-9<br />
c 14,95 / c (A) 15,40<br />
Überall, wo es Bücher gibt, oder unter<br />
WWW.MOTORBUCH.DE<br />
Service-Hotline: 0711 / 78 99 21 51
[ 3 ]<br />
Service MODELLE<br />
[ 5 ] [ 6 ]<br />
[3 ]<br />
[ 2 ]<br />
[ 4 ]<br />
[ 1 ]<br />
Herpa<br />
Das Modell des Airbus A400M<br />
[ 1 ] im Maßstab 1:200 ist nun<br />
auch in den Farben der Luftwaffe<br />
verfügbar. Der Transporter des<br />
Lufttransportgeschwaders 62<br />
(Kennung 54+01) ist sehr ansprechend<br />
wiedergegeben, hat aber<br />
auch einen stattlichen Preis (Art.-<br />
Nr. 557207, 79,90 Euro).<br />
Ebenfalls im Maßstab 1:200 gibt<br />
es einen Dreierpack des Airbus<br />
A320 von airberlin: einmal in der<br />
normalen Ausführung (Kennung<br />
D-ABFZ, Art.-Nr. 5574<strong>12</strong>, 57,90<br />
Euro), dann mit den Sondermarkierungen<br />
„Discover USA“ (Art.-<br />
Nr. 557306, 57,90 Euro) und im<br />
Sonderanstrich „topbonus“ mit<br />
Flugzeuge in diesem Heft<br />
Boeing 747-8<br />
1:144 Revell, Zvezda<br />
Douglas SBD Dauntless 1:72 Airfix, Hasegawa MPC, Testors;<br />
1:48 Academy, Accurate Miniatures,<br />
Hasegawa, Italeri, Revell;<br />
1:32 Trumpeter<br />
MDD A-4 Skyhawk<br />
Sepecat Jaguar M<br />
1:72 Airfix, Fujimi, Italeri;<br />
1:48 Academy, Eduard, Hasegawa;<br />
1:32 Hasegawa, Trumpeter<br />
1:100 Heller<br />
dem Laufvogel „Milo“ als Werbefigur<br />
(Art.-Nr. 557269, 58,90<br />
Euro). Außerdem neu in 1:200 ist<br />
die Jakowlew Jak-40 [2 ] (ES-<br />
AAR) von Estonian Air (Art.-Nr.<br />
557153, 46,90 Euro). Die Jak-40<br />
ist eine Formneuheit, die einen<br />
guten Eindruck macht.<br />
Klein, aber fein ist das Modell der<br />
Douglas DC-4 (C-GCTF) [ 3 ] im<br />
farbenfrohen Anstrich von Buffalo<br />
Airways aus der Fernsehserie<br />
„Ice Pilots“ im Maßstab 1:500<br />
(Art.-Nr. 527736, 29,90 Euro).<br />
Das bekannte Modell der Junkers<br />
Ju 52 [ 4 ] im Maßstab 1:160<br />
hat eine neue Farbgebung erhalten.<br />
Der Oldtimer der Ju-Air aus<br />
der Schweiz mit der Kennung HB-<br />
HOS trägt nun einen weißen Look<br />
mit dem Schriftzug „IWC Schaffhausen“;<br />
er wurde im Original im<br />
April dieses Jahres vorgestellt<br />
(Art.-Nr. 019309, 69,90 Euro).<br />
HobbyBoss<br />
Die Sepecat Jaguar [ 5 ] gibt es<br />
nun auch in der Trainerversion<br />
der französischen Luftstreitkräfte<br />
als Modell im Maßstab 1:72. Die<br />
versenkten Gravuren entsprechen<br />
heutigen Standards. Umfangreiche<br />
Außenlasten liegen<br />
bei. Die Cockpithaube besteht<br />
aus einem Stück. Wahlweise können<br />
zwei verschiedene Maschinen<br />
der Armée de l’Air gebaut<br />
werden. Allerdings erscheint der<br />
Preis recht hoch (Art.-Nr. 87259,<br />
171 Teile, 42,50 Euro).<br />
ICM<br />
Das Modell der Iljuschin Il-62M<br />
[ 6 ] im Maßstab 1:144 ist nun<br />
mit Abziehbildern der Luftwaffe<br />
erhältlich. Neben der Maschine<br />
mit der Kennung 11+22 kann<br />
auch ein Airliner der Interflug (jeweils<br />
mit DDR- oder D-Zulassung)<br />
gebaut werden. Die Gravuren<br />
[ 7 ]<br />
sind versenkt ausgeführt. Für die<br />
Darstellung offener Fensterreihen<br />
liegen Streifen aus durchsichtigem<br />
Plastik bei. Auch ein<br />
Ständer aus klarsichtigem Plastik<br />
ist enthalten (Art.-Nr. 14406, 64<br />
Teile, 25,29 Euro).<br />
Revell<br />
Eine positive Überraschung erwartet<br />
den Käufer des Modells<br />
der Handley Page Halifax B<br />
Mk. III [ 7 ] im Maßstab 1:72,<br />
denn es handelt sich nicht um<br />
den alten Matchbox-Spritzling.<br />
Stattdessen stammt der Bausatz<br />
aus den im Jahr 2011 neu erstellten<br />
Formen und wartet mit feinen,<br />
versenkten Gravuren und<br />
einer guten Detaillierung auf.<br />
Nach der ersten Version hat Revell<br />
nun die mit Sternmotoren<br />
ausgestattete Variante B Mk. III<br />
herausgebracht. Der Abziehbilderbogen<br />
bietet Markierungen<br />
für eine Maschine der No. 424<br />
Squadron der Royal Canadian Air<br />
Force und für den vom National<br />
Air Force Museum of Canada in<br />
Trenton restaurierten Bomber<br />
(Art.-Nr. 04936, 257, Teile, 29,99<br />
Euro).<br />
86 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
SPANNENDE TRIPS FÜR AIRSHOW-FANS<br />
-Leserreisen 2016<br />
Nach der Saison ist vor der Saison – das gilt auch für die<br />
Redaktion der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, die sich gemeinsam mit<br />
den Spezialisten des DER-Reisebüros in Frankfurt schon an<br />
die Planung der Leserreisen für das nächste Jahr gemacht<br />
hat. Im Sommer stehen traditionell die großen Airshows auf<br />
der Britischen Insel auf dem Plan, die diesmal beide am<br />
zweiten Juli-Wochenende (9./10. Juli) stattfinden. Für die<br />
Freunde von Warbirds sind die Flying Legends in Duxford<br />
obligatorisch. Spitfires, Hurricanes, Mustangs und zahlreiche<br />
andere Oldtimer bieten wieder Nostalgie pur. Neben<br />
dem umfangreichen Flugprogramm bietet sich die Gelegenheit,<br />
das Museum am Platz zu erkunden.<br />
Unsere zweite Englandreise führt uns etwa 150 Kilometer<br />
weiter westlich nach Fairford, wo das Royal International<br />
Air Tattoo wieder eine einmalige Mischung aus exotischen<br />
Gästen im Static Display und spektakulären Flugvorführungen<br />
bieten wird. Wie gewohnt besuchen wir neben der Airshow<br />
auch noch zwei Museen.<br />
Die Top-Reise 2016 geht schließlich in die USA. Vom<br />
7. bis 14. November sehen wir uns zunächst in Seattle um,<br />
wo Boeing den 100. Jahrestag seiner Gründung feiert. Neben<br />
einer Tour durch die größte Fertigungshalle der Welt<br />
stehen Besuche im Museum of Flight und bei der Flying Heritage<br />
Collection von Paul Allen auf dem Programm. Anschließend<br />
geht es nach Las Vegas, wo zum 75. Geburtstag<br />
der Nellis AFB die Aviation Nation Airshow stattfindet.<br />
Vor Ort stationierte Muster wie die F-22 und die F-35 Lightning<br />
II sowie die Thunderbirds garantieren ein spektakuläres<br />
Programm. Darüber hinaus bieten die Spielerstadt und<br />
der nahe gelegene Grand Canyon touristische Highlights.<br />
Es lohnt sich also, wieder bei der einen oder anderen <strong>FLUG</strong><br />
<strong>REVUE</strong>-Leserreise dabei zu sein und sich schon einmal den<br />
Urlaub zu reservieren. Alle Einzelheiten gibt es in den<br />
nächsten Ausgaben und bald in unserem ausführlichen Prospekt.<br />
Fragen beantwortet schon jetzt Bernhard Langer vom<br />
DER-Reisebüro, Telefon: 069 9288689-10.<br />
Flying Legends in Duxford Air Tattoo in Fairford Aviation Nation in Nellis<br />
Fotos: USAF; IWM, Schwarz<br />
Impressum<br />
Vereinigt mit <strong>FLUG</strong>WELT INTERNATIONAL, WELTLUFTFAHRT<br />
AIR WORLD, <strong>FLUG</strong>SPORT und LUFTWAFFEN-FORUM (Hrsg:<br />
FREUNDES KREIS LUFTWAFFE e.V.) ISSN 0015-4547<br />
Redaktion <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Ubierstraße 83, 53173 Bonn Redaktionstelefon:<br />
+49 228 9565-100, Fax: -247 E-Mail: redaktion@flugrevue.de<br />
Inter net: www.flugrevue.de Herausgeber: Ludwig Vogel †,<br />
Paul Pietsch †, Michael Pfeiffer Redaktionelle Gesamtleitung Luftund<br />
Raumfahrt und Chefredak teur: Volker K. Thomalla Stellv.<br />
Chefredakteur: Karl Schwarz Luftverkehr, Airports, Wirtschaft:<br />
Sebastian Steinke Militärluftfahrt, Hubschrauber, Neue Medien:<br />
Karl Schwarz Raumfahrt, Technik: Matthias Gründer Regionalverkehr,<br />
Triebwer ke, Historie: Patrick Hoeveler Produktionskoordination:<br />
Marion Hyna Schlussredaktion: Jutta Clever Grafische<br />
Konzeption: Harald Hornig Grafik und Layout: MOTORRAD-Grafik,<br />
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Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.),<br />
Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert Sekretariat, Leserservice:<br />
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70174 Stuttgart, Postfach 106036, Tel.: +49 711 182-01, Fax: +49<br />
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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint monatlich, Einzelheft € 5,30 (A: € 6,00, CH:<br />
sfr 10,00), Jahresabopreis Inland: € 60,00, Jahresabo preis Ausland:<br />
A: € 69,90, CH: sfr 115,00; Kombiabo: <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und Klassiker<br />
der Luftfahrt zum Kombi preis mit rund 15 % Preisvorteil.<br />
Jahres preis für Inland <strong>12</strong> Ausgaben <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und 8 Ausgaben<br />
Klassiker der Luftfahrt € 94,20 (A: € 105,40, CH: sfr 172,10, übrige<br />
Auslandspreise auf Anfrage).<br />
Studenten erhalten gegen Vorlage einer Immatrikulationsbescheinigung<br />
das Abo mit einem Preisvorteil von 40 % gegenüber dem<br />
Kioskkauf zum Preis von € 38,16 (A: € 43,20; CH: sfr 72,00; weitere<br />
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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 87
Nachbrenner<br />
Douglas SBD-5 Dauntless<br />
Zu den Raritäten der Commemorative<br />
Air Force gehört die SBD-5 des<br />
Dixie Wing in Peachtree City.<br />
Von KARL SCHWARZ; Foto: UWE GLASER<br />
Furchtlos (dauntless) mussten die Besatzungen schon sein,<br />
die mit der Douglas SBD im Zweiten Weltkrieg von den<br />
Flugzeugträgern der US Navy aus über den Weiten des<br />
Pazifik im Einsatz waren. Der Mitte der 1930er Jahre auf Basis der<br />
Northrop BT-1/BT-2 entwickelte Sturzkampfbomber war nämlich<br />
beim Angriff der Japaner auf Pearl Harbor technisch überholt. Dennoch<br />
war die robuste SBD (Scout Bomber Douglas) als einziges US-<br />
Militärflugzeug von Anfang bis Ende des Kriegs im Einsatz und spielte<br />
88 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> www.flugrevue.de
Navy-Stuka<br />
Klassiker<br />
der Luftfahrt<br />
Mehr zur Dauntless lessen Sie in<br />
einer großen Warbird-Reportage im<br />
nächsten Klassiker!<br />
Ausgabe 1/16 ab<br />
30. November<br />
am Kiosk<br />
1942 beim Battle of Midway eine entscheidende Rolle, als vier<br />
japanische Träger versenkt wurden. Mit solchen Heldentaten<br />
kann die SBD-5 des Dixie Wing der Commemorative Air Force<br />
(CAF) nicht glänzen. Sie ging im März 1945 mit der Navy-Seriennummer<br />
BuAer 54532 in Dienst und flog nur auf dem US-<br />
Festland, bevor sie im Februar 1947 ausgemustert wurde.<br />
Nach einem kurzen Intermezzo bei der Skywriting Corporation<br />
of America nutzte die Mexicana Aerofoto die Dauntless bis<br />
1966 als Fotoflugzeug. Ed Malony kaufte sie schließlich für<br />
sein „Planes of Fame“-Museum, gab sie aber 1971 an Robert<br />
Griffin, einen der ersten Großspender der CAF, ab. Nach 20<br />
Jahren wurde der Dixie Wing in Peachtree City 1991 mit einer<br />
grundlegenden Restaurierung des Bombers betraut; sie dauerte<br />
fast ein Jahrzehnt. Seit 1999 ist die in den typischen Farben<br />
von 1944 lackierte SBD-5 wieder aktiv und auf vielen Flugtagen<br />
präsent. Auch Mitflüge sind möglich.<br />
FR<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2015</strong> 89
Vorschau<br />
01/16<br />
Die neue <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint am 14. Dezember <strong>2015</strong><br />
BOEING 737 MAX<br />
Aufholjagd<br />
Während Airbus vor der ersten<br />
Lieferung seiner A320neo steht,<br />
bereitet Boeing den Erstflug<br />
des Konkurrenten 737 MAX vor.<br />
Wir bringen Sie auf den neuesten<br />
Stand des wichtigen Programms.<br />
Wir bitten um Verständnis, wenn angekündigte Beiträge aus aktuellen Gründen in eine andere Ausgabe verschoben werden.<br />
MILITÄRLUFTFAHRT<br />
Russische<br />
Fighter<br />
Russlands Streitkräfte treiben<br />
ihre Modernisierung voran.<br />
Die Lieferzahlen der aktuellen<br />
Kampfjets steigen. Welche<br />
Muster stehen aktuell im<br />
Fokus?<br />
MESSEN<br />
NBAA Convention<br />
Die Geschäftsluftfahrt-Branche trifft<br />
sich Mitte November in Las Vegas.<br />
Wir berichten topaktuell von allen<br />
wichtigen Neuheiten.<br />
HISTORIE<br />
Vulcan-Abschied<br />
Der letzte der legendären<br />
V-Bomber muss nun am<br />
Boden bleiben. Wir blicken<br />
auf die spektakulären Auftritte<br />
der XH558 zurück,<br />
die auf vielen Flugtagen die<br />
Massen begeisterte.<br />
Fotos: Boeing, Irkut, NBAA, Marcus Steidele<br />
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