31.10.2015 Aufrufe

Gemeindebrief 2011-6 Juni & Juli

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Wie es aNfiNg Mit der St.-Petri-GeMeiNde<br />

Vorgeschichte und erste Dekade 1961 - 1970<br />

Die ersten Jahre und Jahrzehnte der<br />

jungen Langener Kirchengemeinde<br />

sind geprägt von einem rasanten Wachstum,<br />

von immer neuen Planungen und oft<br />

mühsamem, letztlich aber fruchtbarem<br />

Aufbau, der sich bis heute auswirkt.<br />

Jahrhundertelang gehörte das kleine<br />

Fischer- und Bauerndorf Langen (in<br />

alter Zeit soll der Weserstrom bis an den<br />

Langener Berg herangereicht haben; wo<br />

jetzt die Kirche steht, soll früher der<br />

Hafen gewesen sein!) zum alten Kirchspiel<br />

Debstedt. Die etwa 400 Einwohner<br />

gingen zum Gottesdienst und zum<br />

Konfirmandenunterricht in die Dionysiuskirche<br />

auf die Geest, zu Taufen und<br />

Trauungen kam der Pastor ins Haus,<br />

beerdigt wurde in Debstedt. Mit dem<br />

Wachstum Bremerhavens (bzw. Wesermündes)<br />

im 19. und 20. Jahrhundert<br />

wuchs auch die kleine Ortschaft am<br />

Nordrand der Hafenstadt, dazu kamen<br />

zahlreiche Flüchtlinge und Heimatvertriebene<br />

nach dem 2. Weltkrieg.<br />

Um die inzwischen fast 4000 Einwohner<br />

auch kirchlich angemessen<br />

versorgen zu können, wurde 1947 eine<br />

zweite Pfarrstelle in Debstedt errichtet<br />

und mit Pastor <strong>Juli</strong>us Horn besetzt. Er<br />

begann mit 14-tägigen Gottesdiensten<br />

in der alten Schule (wo heute die Volksbank<br />

steht), später in der neuen Schule,<br />

wo auch die wachsende Zahl von Konfirmanden<br />

unterrichtet wurde; ein Frauenkreis<br />

entstand, Bibelstunden wurden<br />

gehalten. So legte er den Grundstein für<br />

die Langener Gemeinde.<br />

8<br />

Seine Nachfolge trat 1952 Pastor Erich<br />

Rothe (s. Bild) an, der die junge<br />

Gemeinde bis zu<br />

seinem Ruhestand<br />

1967 nachhaltig<br />

prägte und zusammen<br />

mit dem<br />

Debstedter Kollegen<br />

Pastor Johannes<br />

Röbbelen die<br />

Selbständigkeit<br />

Langens und den<br />

Bau der kirchlichen<br />

Gebäude<br />

vorantrieb. Jetzt wurde wöchentlich Gottesdienst<br />

und Kindergottesdienst gehalten,<br />

dazu kam eine systematische Seelsorgetätigkeit.<br />

Doch ohne Gemeindezentrum ging<br />

es auf die Dauer nicht.<br />

So wurde 1955 auf einem neu erworbenen<br />

Grundstück am Kapellenweg 7<br />

oberhalb der Leher Landstraße der Grundstein<br />

für ein neues Gemeindehaus mit<br />

Kirchsaal und Konfirmandenraum samt<br />

Pfarrhaus gelegt. Das ursprünglich dafür<br />

vorgesehene Grundstück direkt an der<br />

Hauptstraße war zu klein und laut einem<br />

Zeitgenossen „ein Wasserloch“, dieses<br />

dagegen lag frei, hoch und trocken!<br />

Anlässlich der feierlichen Einweihung bei<br />

Sturm und Regengüssen am 19. August<br />

1956, die damals den ganzen Kirchenkreis<br />

bewegte, erhielt es den Namen „St.-Petri-<br />

Gemeindehaus“; über der Eingangstür<br />

prangte ein goldenes, auf Wellen stehendes<br />

Kreuz; die Eingangshalle schmückte<br />

ein Relief „Petri Fischzug“ des Kunstmalers<br />

Hans Simoleit, der auch den großen<br />

Die Einweihung des<br />

St.-Petri-Gemeindehauses<br />

Saal mit biblischen Bildern und Symbolen<br />

ausmalte. Superintendent Jantzen dankte<br />

der Debstedter Gemeinde, dass sie „ihr<br />

mütterliches Herz sprechen ließ und ihrer<br />

größten Gemeinde eigene<br />

Gebäude schenkte.“<br />

Hier fanden nun in den<br />

nächsten Jahren alle<br />

Gemeindeveranstaltungen<br />

und Gottesdienste statt, dazu<br />

bis zum Bau des Dorumer<br />

Gemeindehauses sämtliche<br />

großen Kirchenkreisveranstaltungen.<br />

Die vielen Gäste<br />

wurden von den zahlreichen<br />

Mitgliedern des lebendigen<br />

Frauenkreises bewirtet – zu<br />

einer Zeit, in der es noch an<br />

allem fehlte. So brachten die<br />

Langener Frauen ihre Betttücher<br />

als Tischdecken, Tassen<br />

und Kaffeekannen selber mit, und zum<br />

Kochen standen ein großer Wecktopf<br />

und ein alter Herd zur Verfügung. Erst<br />

nach und nach wurde von den Einnahmen<br />

des schon damals reichlich<br />

gestifteten Kuchens Geschirr<br />

u.a. angeschafft. Daneben<br />

entstand bald auch ein Männerkreis;<br />

regelmäßig wurden<br />

in diesen Aufbaujahren gut<br />

besuchte Evangelisationen<br />

und Missionsveranstaltungen<br />

durchgeführt.<br />

Bald darauf wurde auch<br />

der 18 Meter hohe<br />

Glockenturm gebaut, der<br />

jedoch erst 1961 ein Geläut<br />

erhielt. Die neuen Glokken<br />

beschreibt die Ortschronik<br />

von Heinz Woitack<br />

so: „1. Liebe, 20 Zentner;<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!