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HYPO NOE Journal Nr. 1-2015

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8<br />

im gespräch<br />

Hypo Noe journal<br />

1•<strong>2015</strong><br />

Kunden zu sein, für den Kunden da zu sein und dem Kunden<br />

zu helfen. Da ist das Kreditgeschäft sehr wichtig. Darüber<br />

hinaus sind wir auch ein zuverlässiger Arbeitgeber im Land.<br />

Wir beschäftigten 2014 insgesamt 913 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter, davon 509 Männer und 404 Frauen. In den<br />

Führungsebenen haben wir einen für die Branche sehr hohen<br />

weiblichen Mitarbeiterinnenanteil von rund 25 Prozent.<br />

Und wir stehen wirtschaftlich gut da, sind sehr solide aufgestellt.<br />

Trotz der substanziellen Erhöhung der Bankenabgabe<br />

und der herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

konnten wir in den letzten Jahren bis 2013 kontinuierlich<br />

Gewinne erwirtschaften und haben nie Staatshilfe<br />

benötigt. Für zu erwartende HETA-Belastungen haben wir<br />

in der Bilanz 2014 bereits entsprechende Vorsorgen getroffen<br />

und werden auch weiterhin über Kapitalratios verfügen, die<br />

deutlich über den gesetzlichen Anforderungen liegen.<br />

Darüber hinaus hat sich die <strong>HYPO</strong> <strong>NOE</strong> bekanntlich aber<br />

auch abseits des Bankgeschäftes einen Namen gemacht ...<br />

Harold: Unsere Finanzierungen in Niederösterreich fließen in<br />

gesellschaftlich wertvolle Projekte wie Bildung, Gesundheit, Infrastruktur.<br />

Wir sind Partnerschaften mit niederösterreichischen<br />

Institutionen eingegangen, zum Beispiel mit dem Roten Kreuz,<br />

dem Landesfeuerwehrverband oder dem Samariterbund. Aber<br />

auch mit diversen Einheiten des Bundesheers, das geht vom<br />

Truppenübungsplatz Allentsteig über das Jagdkommando in<br />

Wiener Neustadt bis zum Jägerbataillon Wien 1, Hoch- und<br />

Deutschmeister. Also man sieht, wir sind nicht parteipolitisch<br />

determiniert, sondern im Land sehr breit aufgestellt.<br />

Sportinteressierten ist der Name <strong>HYPO</strong> ja nicht nur aus dem<br />

Handball ein Begriff.<br />

Harold: Stimmt, auch im Kunstbereich engagieren wir uns.<br />

Wir haben selbst eine Förderinitiative für junge niederösterreichische<br />

Nachwuchskünstlerinnen und -künstler ins Leben<br />

gerufen, die <strong>HYPO</strong> <strong>NOE</strong> Young Art Collection. Wir unterstützen<br />

die Restauration der Basilika am Sonntagberg sowie<br />

den Dom der Wachau in Krems; wir sind Partner der Niederösterreichischen<br />

Landesausstellung und, und, und ... Und<br />

natürlich unterstützen wir unsere Sportlerinnen und Sportler.<br />

Man glaubt ja gar nicht, dass eine der besten Snowboardcrosserinnen<br />

der Welt, nämlich Maria Ramberger, aus Klosterneuburg<br />

kommt. Und dann die von Ihnen erwähnten beinahe<br />

schon legendären Hypo Niederösterreich Handballdamen.<br />

Wir sind einer der Hauptsponsoren des SKN St. Pölten, und<br />

wir unterstützen etwa auch den Tennis-Nachwuchs. Wir nennen<br />

das die „<strong>HYPO</strong> <strong>NOE</strong> Sportfamilie“. Die kann man übrigens<br />

auch auf Facebook liken und miterleben.<br />

Nun hat die Hypo-Familie Zuwachs bekommen. Warum<br />

haben Sie sich entschieden, ein Kundenmagazin herauszugeben?<br />

Ritzberger: Um den Kontakt zum Kunden aufrechtzuerhalten,<br />

nicht nur im persönlichen Beratungsgespräch. Seien wir<br />

ehrlich, wie oft braucht der Kunde im Alltagsleben eine Bankberatung?<br />

Die meisten Transaktionen im Retail-Bereich sind<br />

Überweisungen und Behebungen. Dieses Geschäft verschwindet<br />

immer mehr aus den Filialen durch Tablets, Smartphones<br />

und das klassische Online-Banking. Es gibt sehr viele bequeme<br />

Möglichkeiten, das vom Arbeitsplatz, von unterwegs oder<br />

von der Wohnzimmercouch aus zu machen. Das heißt, die<br />

Anzahl der Kontakte, die der Kunde mit seiner Bank hat, geht<br />

zurück. Daher ist es zum einen wichtig, die Kontakte, die wir<br />

mit den Kunden haben, in ihrer Qualität und Intensität gut<br />

und noch besser zu machen. Das Magazin ist eine zusätzliche<br />

Form, sich beim Kunden in Erinnerung zu rufen. Diese<br />

Idee erfinden wir an sich ja nicht neu. Für uns ist es vielleicht<br />

insofern ein neuer Aspekt, als wir ein Produkt vertreten, das<br />

an sich sehr abstrakt ist. Geld ist in Wahrheit ein immaterielles<br />

Leistungsversprechen. Und beliebig austauschbar. Ein<br />

Geldschein ist so gut wie der andere. Nehmen Sie nur Anbieter<br />

von Produkten, die emotional hoch aufgeladen sind, wie<br />

zum Beispiel Autos – was die investieren in Marketing und<br />

Kundenpflege! Bei uns ist das Vertrauens- und Beziehungsthema<br />

ganz entscheidend. Deshalb wollen wir ein zusätzliches<br />

Kontaktmedium zum Angreifen schaffen, das diese Beziehung<br />

aufrecht hält und noch weiter vertieft.<br />

Vielleicht noch ein paar Worte zum Konzept ...<br />

Ritzberger: Wir wollen nicht einfach nur eine reine Produktbroschüre<br />

bieten, sondern das Medium auch nutzen, um auf der<br />

Erfolgsrezept Regionalität<br />

Wir sind die Landesbank für<br />

Niederösterreich und Wien. Hier<br />

sind wir zu Hause, hier machen wir<br />

unser Geschäft.<br />

Die Bank an Ihrer Seite<br />

ich bin überzeugt, dass gute<br />

Beratung und Sicherheit für die<br />

Finanzen in turbulenten Zeiten<br />

immer noch an oberster Stelle<br />

stehen.<br />

einen Seite unsere Kundinnen und Kunden und ihre Bedürfnisse,<br />

auf der anderen Seite unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

vorzustellen und vor den Vorhang zu bitten. Im Idealfall<br />

motiviert das wieder zu einem Besuch in der Filiale, zu einem<br />

Betreuungs- und Beratungsgespräch. Wir erleben das ja beinahe<br />

täglich. Die Banken an sich haben bei den Kunden einen relativ<br />

schlechten Ruf, die eigene Bank hat dann schon einen etwas<br />

besseren als die anderen. Und der persönliche Berater ist in der<br />

Regel über jeden Zweifel erhaben. Darauf gründet unser Konzept.<br />

Es soll dazu beitragen, die Beziehung des Kunden zu seiner<br />

Bank zu vertiefen und das Vertrauen in uns weiter zu stärken.<br />

Bereitet Ihnen der aktuelle Trend zu Online-Banking und Co.<br />

Kopfzerbrechen?<br />

Harold: Die <strong>HYPO</strong> <strong>NOE</strong> möchte im Sinne einer Hausbank<br />

nah an ihren Kunden und deren Bedürfnissen sein und setzt<br />

daher nicht auf schnelllebige Online-Angebote. Wenn Sie in<br />

eine Filiale gehen und die Kundenbetreuerin oder der Kundenbetreuer<br />

sagt: „Grüß Gott, Frau ...“, werden Sie dann wegen<br />

eines Basispunkts woanders hingehen? Personal Relationship<br />

Banking, die Nähe zum Kunden, ist – trotz des Online-Trends<br />

– noch immer entscheidend. Auch im Bankgeschäft hält der<br />

Trend Einzug, sich mittels Konditionen-Dumping zu unterbieten.<br />

Damit hält man Kunden aber nur kurzfristig. Leute, die<br />

immer nur den besten Zinssatz suchen, sind schnell da, wenn<br />

du am besten zahlst. Sie sind aber genauso schnell wieder weg,<br />

wenn ein anderer um diesen einen ominösen Basispunkt mehr<br />

bietet. Dies gilt besonders bei Sparprodukten. Wenn es um Kredite<br />

und Veranlagungen geht, sieht die Welt wieder ganz anders<br />

aus. Natürlich müssen wir wettbewerbsfähig sein, aber das<br />

Hauptthema ist, insbesondere wenn es uns um Wertschöpfung<br />

aus Immobilien geht, die langfristige Kundenbindung. Denn<br />

wie oft baut man ein Haus oder kauft man sich eine Wohnung?<br />

Vertrauen, Sicherheit, Kundennähe und Teamwork sind uns<br />

wichtig. Bei uns soll sich der Kunde einfach gut betreut fühlen.<br />

Und ich bin überzeugt, dass gute Beratung und Sicherheit<br />

für die Finanzen in turbulenten Zeiten immer noch an oberster<br />

Stelle stehen.<br />

Ritzberger: Deshalb auch unser Motto: Die Bank an Ihrer<br />

Seite.<br />

Das Thema Nachhaltigkeit ist mittlerweile überall präsent<br />

und hat auch im Bereich der Banken Einzug gehalten.<br />

Wie steht die <strong>HYPO</strong> <strong>NOE</strong> dazu?<br />

Harold: Im Herbst veröffentlichte die Konzernmutter <strong>HYPO</strong><br />

<strong>NOE</strong> Gruppe Bank AG ihren ersten CSR-Bericht. Gemäß dem<br />

neuesten Standard der international anerkannten Richtlinien<br />

der „Global Reporting Initiative“ wurden alle bisherigen Anstrengungen<br />

der Bank in diesem Bereich flächendeckend messbar<br />

und für Kunden, Anleger und Mitarbeiter – auch im Internet<br />

– nachvollziehbarer und transparent gemacht. Es wurde<br />

bereits begonnen, das Nachhaltigkeitsprojekt auf den gesamten<br />

Konzern auszurollen. Da sind wir auf dem richtigen Weg, aber<br />

noch lange nicht am Ziel.<br />

Die Titelgeschichte dieser Ausgabe beschäftigt sich mit dem<br />

Thema Veranlagung. Macht Sparen oder Veranlagen bei der<br />

derzeitigen Zinssituation überhaupt noch Sinn?<br />

Ritzberger: Sparen und Veranlagen macht immer Sinn. Denn<br />

Sparen heißt Reserven schaffen, einen sogenannten Notgroschen<br />

anlegen, vorsorgen für Unvorhergesehenes. Veranlagen<br />

ist sehr stark abhängig von der persönlichen Risikoneigung, das<br />

ist in einem persönlichen Beratungsgespräch auszuloten. Es gibt<br />

da kein Standardrezept. Die Zinsen sind natürlich ein leidiges<br />

Thema für alle Banken und ihre Kunden, dafür sind aber auch<br />

die Kredite derzeit billiger.<br />

Welche Produkte – mit Blick auf Rendite und Sicherheit –<br />

können Sie empfehlen?<br />

Ritzberger: Wenn jemand großen Wert auf Sicherheit legt, gibt<br />

es nach wie vor das Produkt der Wohnbauanleihe, aber auch<br />

den Pfandbrief. Beide Produkte enthalten Risiken. Der Pfandbrief<br />

wird weithin unterschätzt, ist aber das einzige Produkt, das<br />

noch nie ausgefallen ist. Nicht einmal in Kriegszeiten oder bei<br />

Währungsumstellungen. Je nach Risikofreude und Vorkenntnissen<br />

des Kunden ist dann von Investmentfonds bis zur Einzelaktie<br />

alles möglich.<br />

Eine letzte Frage noch: Wie sieht Ihrer Meinung nach die Bank<br />

der Zukunft aus?<br />

Harold: Dazu möchte ich eines vorausschicken: Es wird Banken<br />

in der Zukunft geben. Und zwar vor allem Regionalbanken,<br />

die in ihrem Umfeld ihre Kunden kennen. Es wird natürlich<br />

viele Zugriffsmöglichkeiten von Kunden auf Bankleistungen<br />

geben. Es werden durchaus auch große Onlinefirmen innerhalb<br />

ihres Konzerns Verrechnungsmöglichkeiten anbieten. Aber, und<br />

das ist mir besonders wichtig, für wirklich große Entscheidungen,<br />

die man nicht oft trifft, wird man immer gern Experten zu<br />

Rate ziehen. Deshalb wird es auch in der Zukunft Institutionen<br />

wie uns geben, da bin ich ganz sicher.<br />

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