Semerkand Deutsch - Oktober 2015

Nachdem der Mensch in sein Grab gelegt und dort befragt
wurde, beginnt sein Leben nach dem Tod. Die erste
Etappe dieses Lebens nach dem Tod ist das Leben im
Grab. Dieses Grableben dauert solange, bis der Tag der Auferstehung
hereinbricht. Danach beginnt das ewige Leben im
Jenseits. Da der Grabaufenthalt des Menschen also lediglich
eine Zwischenetappe zwischen seinem diesseitigen und seinem
jenseitigen Leben ist, bezeichnet man diesen Zeitabschnitt auch
als „Berzakh“(Zwischenwelt).
Je nachdem, in welchem Zustand ein Mensch verstorben ist,
ist dieses Bersakh für ihn ein Vorgeschmack auf das Paradies
oder ein Vorgeschmack auf die Hölle. Der Gesandte Allahs s.a.w.s.
sagte dazu:
„Wahrlich ist das Grab entweder ein Garten der Paradiesgärten
oder eine Grube der Höllengruben!“
(Tirmidhi: Sunen: Sifatul Qiyameh: 26: „Lew ekthertum Dhikra…“; Nr. 2648)
So gibt es also zwei Arten von Grabbewohnern: Jene, die in
ihren Gräbern bestraft werden und jene, die in ihren Gräbern
belohnt werden. Die erste Gruppe setzt sich aus den Ungläubigen,
den Heuchlern und den sündhaften Muslimen zusammen
und die zweite Gruppe aus jenen Gläubigen, die ihre Sünden
bereut haben und somit sündlos verstorben sind. Ebu Hurayrah
r.a. überliefert dazu, dass der Gesandte Allahs s.a.w.s. zu seinen
Gefährten r.a. Folgendes sagte:
„Wahrlich befindet sich der Gläubige in seinem Grab in einem
paradiesischen Garten und sein Grab wird ihm auf (eine Größe)
von 70 Ellen ausgedehnt und es leuchtet so (hell), wie der Mond
in einer Vollmondnacht! Wisst ihr denn, wofür (folgender) Quranvers
entsandt wurde:
„Und dann wird er ein Leben in Bedrängnis führen und am
Tage der Auferstehung, (an dem) Wir (die Menschen bei
Uns) versammeln, wird er blind sein!“
(20. Sure: Taha, Vers 124)
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