Extrablatt Kreis Bernkastel-Wittlich 2014
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<strong>Extrablatt</strong><br />
11: Der Größte zum Schluss<br />
11 <br />
Der Erbeskopf ist der höchste Berg des Landes, ein äußerst beliebtes Ausflugsziel und wird vom Militär genutzt<br />
Der Erbeskopfi st kein herausragender<br />
Gipfel, den<br />
man kilometerweit erkennt,<br />
sondern eine Erhebung<br />
auf einem Höhenzug,<br />
der rund 700 Meter hoch<br />
ist. Seine Ursprünge liegen<br />
im Erdzeitalter Devon. Die<br />
Höhe wurde für die Waldwirtschaft,<br />
das Militär und<br />
zur Erholung genutzt.<br />
Ein malerisches Bild (oben): Die Dhron wird bei Heidenburg gestaut.<br />
Aus dem Häuschen neben der Staumauer gehen die Rohre<br />
ab, durch die das Wasser geleitet wird (Mitte). Unten: An der Seite<br />
der Staumauer erneuern Arbeiter die Überläufe, damit die Stauanlage<br />
hochwasserfest bleibt. TV-FOTOS (3): CHRISTOPH STROUVELLE<br />
12: Seit über<br />
100 Jahren<br />
unter Spannung<br />
Dhrontalsperre: Stromerzeugung mit Wasserkraft<br />
Die Dhrontalsperre ist 1913 in<br />
Betrieb genommen worden,<br />
um die Stadt Trier mit Strom<br />
zu versorgen.<br />
Autofahrer, die im Sommer<br />
von Büdlicherbrück in Richtung<br />
Mosel fuhren, wurden<br />
auf Höhe der Dhrontalsperre<br />
durch eine Ampelanlage<br />
gebremst. Das RWE modernisierte<br />
dort die Hochwasser-Entlastungsanlagen,<br />
die<br />
sogenannten Kaskaden, die<br />
sich an beiden Seiten des Tales<br />
hinter der Staumauer befinden.<br />
Bei starkem Hochwasser<br />
wird planmäßig die<br />
Krone der Staumauer überströmt.<br />
Dann wird das Wasser<br />
über die Kaskaden schadlos<br />
in den darunterliegenden<br />
Bachlauf geleitet.<br />
Die Instandhaltungen der<br />
Kaskaden sind übliche Arbeiten<br />
an Talsperren, teilt<br />
ein Sprecher von RWE in Essen<br />
mit. Das Unternehmen<br />
investiert 700 000 Euro in<br />
die Arbeiten. 2005 und 2006<br />
war die Staumauer bereits<br />
saniert worden. Die Dhrontalsperre<br />
ist Bestandteil des<br />
Dhronkraftwerks, mit dem<br />
seit mehr als 100 Jahren regenerativer<br />
Strom aus Wasserkraft<br />
erzeugt wird.<br />
Sie ist von 1911 bis 1913 gebaut<br />
worden und damit<br />
mehr als 100 Jahre alt. Damals<br />
war die energiewirtschaftliche<br />
Bedeutung weitaus<br />
größer als heute. Allerdings<br />
ist der Zweck des Speicherkraftwerks<br />
geblieben: In<br />
Zeiten hohen Energiebedarfs<br />
soll schnell elektrische<br />
Energie geliefert werden.<br />
Die rund 17 Meter hohe<br />
und 95 Meter lange Bruchsteinmauer<br />
staut die Dhron<br />
zu einem 1,5 Kilometer langen<br />
See. Das Becken hat einen<br />
Inhalt von 530 000 Kubikmetern.<br />
Das Wasser aus<br />
dem Stausee wird über einen<br />
Druckstollen mit einem<br />
Durchmesser von drei Quadratmeter<br />
und dann durch<br />
Rohrleitungen 100 Meter<br />
tiefer ins Moseltal zwischen<br />
Trittenheim und Leiwen<br />
weitergeleitet. Dort erzeugen<br />
vier Turbinen in einem<br />
Kraftwerk jährlich acht Millionen<br />
Kilowattstunden<br />
Strom. Das reicht aus, um<br />
rechnerisch 2500 Haushalte<br />
mit Strom zu versorgen. Jedoch<br />
laufen die Turbinen<br />
nur dann rund um die Uhr,<br />
wenn genügend Wasser zur<br />
Verfügung steht. In wasserarmen<br />
Zeiten werden die<br />
Turbinen nur für ein paar<br />
Stunden angeschaltet, um<br />
die Mittagsspitze, wenn besonders<br />
viel Strom benötigt<br />
wird, abzudecken.<br />
Beim Bau der Dhrontalsperre<br />
wurde, um das Landschaftsbild<br />
möglichst wenig<br />
zu beeinträchtigen, eine<br />
25 000 Volt-Leitung unterirdisch<br />
als Verbindung nach<br />
Trier verlegt. Von 1956 bis<br />
1997 wurde die Anlage auch<br />
als Pumpspeicherwerk genutzt.<br />
Der Thalfanger Reinhold<br />
Anton hat sich in der-<br />
Büdlicher Chronik ausführlich<br />
der Dhrontalsperre gewidmet.<br />
Nach seinen Recherchen<br />
wurden die Baumaterialien<br />
für die Mauer,<br />
die am Fuß bis zu 14,83 Meter<br />
dick ist, aus sechs Steinbrüchen<br />
aus der Umgebung<br />
gewonnen. 9000 Kubikmeter<br />
Steinmaterial sind zum<br />
Bau der Mauer notwendig<br />
gewesen.<br />
Heute ist die Dhrontalsperre<br />
auch eine Attraktion<br />
für Wanderer. Die Traumschleife<br />
Wasser-Dichter-<br />
Spuren führt daran vorbei.<br />
Christoph Strouvelle<br />
Spazieren gehen, Natur erleben<br />
und natürlich Wintersport.<br />
Dafür ist der Erbeskopf<br />
heute besonders bekannt<br />
und beliebt. Dass er<br />
der höchste Berg in Rheinland-Pfalz<br />
ist, fällt dabei<br />
kaum auf. Denn der gesamte<br />
Höhenzug, aus dem seine<br />
Kuppe mit 816 Metern herausragt,<br />
ist rund 700 Meter<br />
hoch.<br />
Viele Jahre lang hielt sich<br />
die falsche Höhenangabe 818<br />
Meter. Nach TV-Recherche<br />
maß das Landesamt für Vermessung<br />
und Geobasisinformation<br />
2008 nach. Seither<br />
gilt 816 Meter. Insgesamt<br />
gibt es im Hunsrück fünf Höhenzüge,<br />
den Osburger<br />
Hochwald, den Schwarzwälder<br />
Hochwald, den Idar-, den<br />
Soon- und den Binger Wald.<br />
Entstanden sind die Höhenzüge<br />
im Devon-Zeitalter.<br />
Härtling ragt heraus<br />
Vor 400 Millionen Jahren<br />
war der Hunsrück von einem<br />
Meer bedeckt. An den Stellen<br />
mit geringer Wasserströmung<br />
lagerten sich feine Tone<br />
und Sande ab, bei höherer<br />
Strömung gröbere Sande<br />
und Kiese. Aus diesen haben<br />
sich in Jahrmillionen Tonschiefer<br />
und Quarzite gebildet,<br />
die durch Bewegungen<br />
der Erdkruste gefaltet wurden.<br />
Durch Wind und Wasser<br />
wurden die weichen Tonschiefer<br />
stärker abgetragen<br />
als die Quarzite, so dass sich<br />
Talmulden mit etwa 500 Meter<br />
Höhenniveau und die<br />
Höhenzüge mit etwa 700<br />
Meter Höhenniveau bildeten,<br />
die die heutige Landschaft<br />
des Hunsrücks prägen.<br />
Als besonders widerstandsfähig<br />
gegen Abtragung<br />
hat sich der Erbeskopf erwiesen,<br />
der deshalb als sogenannter<br />
Härtling mit seinen<br />
816 Meter aus dem Schwarzwälder<br />
Hochwald herausragt.<br />
Quarzite und Tonschiefer<br />
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Die Radome auf dem Erbeskopf sind weithin sichtbar. Die Bundeswehr nutzt sie.<br />
bilden nährstoffarme Böden,<br />
die durch die jahrhundertelange<br />
Beweidung noch magerer<br />
wurden. So entstanden<br />
die typischen Magerwiesen<br />
mit Borstgras und Arnika.<br />
Seit 2011 hat der Erbeskopf im Hunsrück ein neues Wahrzeichen:<br />
die Windklangskulptur.<br />
Zeitlos.<br />
TV-FOTOS (2): CHRISTINA BENTS<br />
Der Wald spielt rund um den<br />
Erbeskopf eine wichtige Rolle.<br />
Almuth Brandstätter, Leiterin<br />
des Hunsrückhauses,<br />
sagt: „Es handelt sich hier<br />
um eines der größten zusammenhängenden<br />
Waldgebiete<br />
in Deutschland. Für viele<br />
Tiere, besonders für solche,<br />
die Rückzugsmöglichkeiten<br />
brauchen, ist der Hunsrück<br />
ein wichtiger Lebensraum.<br />
Es gibt hier noch eine Ursprungspopulation<br />
Wildkatzen,<br />
die also nicht zugewandert<br />
oder vom Menschen angesiedelt<br />
wurden.“<br />
Die Landesregierung plant<br />
den Nationalpark Hunsrück<br />
Hochwald, der direkt am Erbeskopf<br />
beginnt. Die natürliche<br />
Vegetation ist Laubwald<br />
mit Eichen und Buchen. Allerdings<br />
findet man am Erbeskopf<br />
auch sehr viele Fichten.<br />
„Im 18. Jahrhundert<br />
wurde der Erbeskopf fast<br />
komplett entwaldet, und die<br />
Preußen haben ihn als<br />
Staatsforst mit Fichten wieder<br />
aufgeforstet. Deshalb<br />
sagt man auch noch heute<br />
,Preußenfichte’“, sagt<br />
Brandstätter.<br />
Die Hunsrücker schätzen<br />
den Erbeskopf wegen seiner<br />
guten Luft. Almuth Brandstätter<br />
sagt: „Hier herrscht<br />
Reizklima, so dass besonders<br />
die Einheimischen mit Beschwerden<br />
der Atemwege<br />
hier am Erbeskopf spazieren<br />
gehen.“<br />
Beliebt ist der Gipfel heute<br />
auch wegen des Wintersports.<br />
Auf drei Abfahrtspisten<br />
mit je 800 und 450 Metern<br />
kann Ski gefahren werden.<br />
Auch Langlauf und Rodeln<br />
sind möglich. Im Sommer<br />
kommen Spaziergänger<br />
gerne. Durch seine Höhe<br />
wurde des Erbeskopfs auch<br />
militärisch genutzt.<br />
Neues Gipfelplateau<br />
1892 wurde ein Aussichtsturm<br />
bei einem Manöver gebaut.<br />
1939 wurde ein inzwischen<br />
steinerner Turm, auch<br />
Kaiser-Wilhelm Turm genannt,<br />
mit einer militärischen<br />
Funkanlage ausgerüstet.<br />
1945 haben US-Truppen<br />
den Erbeskopf besetzt und<br />
überwachten den militärischen<br />
Flugverkehr. Große<br />
Radartürme dienten der<br />
Nato zur Flugüberwachung.<br />
Seit dem Abzug der US-<br />
Truppen wird die Anlage von<br />
der Bundeswehr betrieben.<br />
Der Kaiser-Wilhelm-Turm<br />
wurde 1961 gesprengt, weil<br />
er dem Radar im Weg war.<br />
Das Hunsrückhaus am Erbeskopf<br />
zieht Besucher mit<br />
Veranstaltungen an. 2011<br />
wurde das Gipfelplateau neu<br />
gestaltet, unter anderem mit<br />
der Gipfelskulptur Windklang.<br />
Christina Bents<br />
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12<br />
<strong>Extrablatt</strong><br />
<br />
Prominenz zu Besuch im <strong>Kreis</strong><br />
Es sind nicht nur die auf den<br />
vorherigen Seiten beschriebenen<br />
Landmarken, die den<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Bernkastel</strong>-<strong>Wittlich</strong> so<br />
lebenswert machen – es sind<br />
auch die Menschen. Deswegen<br />
kommen in diesem <strong>Extrablatt</strong><br />
auch 30 Menschen<br />
stellvertretend für den gesamten<br />
<strong>Kreis</strong> zu Wort – und<br />
beantworten die Frage „Warum<br />
war <strong>2014</strong> ein gutes<br />
Jahr?“. Unternehmer, Politiker,<br />
Gewerbetreibende oder<br />
auch die einfachen „Leute<br />
wie du und ich“ beschreiben<br />
ihre persönlichen Glücksmomente<br />
des Jahres.<br />
Eher um prominente Menschen,<br />
die den <strong>Kreis</strong> in <strong>2014</strong><br />
besuchten, dreht es sich auf<br />
dieser Seite – vom Bundespräsidenten<br />
über die Ministerpräsidentin<br />
bis hin zu<br />
Schriftsteller von Weltrang,<br />
alle waren in <strong>Bernkastel</strong>-<br />
<strong>Wittlich</strong>. Auf den folgenden<br />
Seiten bietet Ihnen dieses<br />
<strong>Extrablatt</strong> zudem die wichtigsten<br />
Ereignisse aus <strong>2014</strong>.<br />
MANDERSCHEIDER<br />
BURGENWEIHNACHT <strong>2014</strong><br />
Samstag, 29.11.<strong>2014</strong> von 12:00 – 20:00 Uhr<br />
Sonntag, 30.11.<strong>2014</strong> von 11:00 – 18:00 Uhr<br />
Samstag, 29.11.<strong>2014</strong><br />
Sonntag 29.11.<strong>2014</strong><br />
15:00 – 17:00 Uhr: Weihnachtslieder 12:00 Uhr: Kinderchor Pantenburg<br />
mit dem Musikverein Manderscheid<br />
12:30 Uhr: Der Nikolaus kommt!<br />
18:00 Uhr: Der Nikolaus kommt! 13:30 Uhr: Musik von „UNICORN“<br />
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Joachim Gauck in <strong>Wittlich</strong><br />
Spezialtraktoren für die Arbeit<br />
im Weinberg, Abfüllmaschinen<br />
und Hortensien säumen den roten<br />
Teppich, den die Firma Clemens<br />
für das deutsche Staatsoberhaupt<br />
ausgerollt hat. „Herr<br />
Bundespräsident, Sie machen<br />
uns froh und stolz“, sagt Firmenchef<br />
Bernd Clemens, dessen<br />
Betrieb ausgewählt wurde,<br />
weil er seit Jahren über den Eigenbedarf<br />
ausbildet, mit dem<br />
Programm „Go West“ junge<br />
Menschen aus Ostdeutschland,<br />
Polen und Tschechien nach<br />
<strong>Wittlich</strong> holt und zu Facharbeitern<br />
macht. Nachdem er sich,<br />
wie zuvor in Bitburg, ins Goldene<br />
Buch der Stadt eingetragen<br />
hat, machen die Auszubildenden<br />
Joachim Gauck ein Geschenk,<br />
das dieser mehr als nur<br />
originell findet: eine selbst gefertigte<br />
Metallskulptur, die dreidimensional<br />
die Tonspur des<br />
Wortes Freiheit abbildet.<br />
Malu Dreyer in Traben-Trarbach<br />
Auf ihrem siebten Regionenbesuch<br />
ist Ministerpräsidentin<br />
Malu Dreyer im November auf<br />
Stippvisite in der Unterwelt gewesen.<br />
In Traben-Trarbach besuchte<br />
sie die historischen<br />
Weinkeller. Die touristischen<br />
Aktionen der „Unterwelt Traben-Trarbach“<br />
wie etwa der<br />
Mosel-Wein-Nachts-Markt seien;<br />
sagte Dreyer, eine Reminiszenz<br />
an die große Tradition des<br />
Weinbaus von Weltgeltung und<br />
zugleich ein Musterbeispiel für<br />
eine Zusammenarbeit aller Akteure:<br />
Stadt, Touristiker, Weingüter,<br />
Hoteliers. Dies sei der<br />
richtige Weg, die Mittelmosel<br />
als Reiseziel auch in Zukunft attraktiv<br />
zu halten. Im <strong>Wittlich</strong>er<br />
Jugendraum Bombogen, der<br />
sich am Projekt „Jedem Kind<br />
seine Kunst“ des Landes beteiligt,<br />
besuchte die Ministerpräsidentin<br />
einen Workshop. Dort<br />
lernten junge Menschen unter<br />
Anleitung der Trierer Künstlerin<br />
Lydia Oermann die Technik des<br />
Siebdrucks.<br />
Frank Schätzing im Eventum<br />
Bestsellerautor Frank Schätzing<br />
hat dem 11. Eifel-Literatur-Festival<br />
ein effektvolles Finale beschert.<br />
Vor 1140 Besuchern im<br />
Eventum <strong>Wittlich</strong> inszenierte er<br />
eine Lesung aus seinem aktuellen<br />
Thriller „Breaking News“ als<br />
multimediales Ohren-Kino. Dazu<br />
gab es Musik der israelischen<br />
Sängerin Ofrin. Schätzing<br />
hat die klassische Autorenlesung<br />
in die Neuzeit des E-Books<br />
und der Blockbuster übertragen.<br />
Das folgt seinem in Interviews<br />
geäußerten Anspruch, unterhalten<br />
zu wollen – es ist aber<br />
auch gewöhnungsbedürftig für<br />
die, die Literaturgenuss mit Stille<br />
verbinden.<br />
Margot Käßmann in <strong>Wittlich</strong><br />
Leidenschaftlich, manchmal<br />
auch etwas flapsig und humorvoll:<br />
Die evangelische Theologin<br />
und ehemalige Landesbischöfin<br />
von Hannover, Margot<br />
Käßmann, begeisterte die rund<br />
1400 Zuhörer im <strong>Wittlich</strong>er<br />
Eventum mit ihrem Vortrag, einem<br />
Plädoyer für Werte wie<br />
Ehrlichkeit, Vertrauen und Mitmenschlichkeit.<br />
„Christen sollten<br />
sich nicht verstecken“, lautet<br />
ihre Botschaft an das Publikum<br />
bei ihrem von der Sparkasse<br />
organisierten Auftritt im<br />
März. Käßmann ging bei ihrem<br />
Vortrag intensiv auf die zehn<br />
Gebote ein und überträgt deren<br />
Botschaft auf das tägliche Leben.<br />
Die Theologin prangert zudem<br />
Geiz und Gier an und regte<br />
zum Nachdenken an.<br />
Sabine Wetzorke (54) aus<br />
<strong>Wittlich</strong><br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil im persönlichen Umfeld<br />
nichts wesentlich<br />
Schlimmes oder Dramatisches<br />
passiert ist. Für<br />
2015 hoffe ich, dass das<br />
so bleibt und, dass ich<br />
noch mal einen Urlaub<br />
mache und vor allem gesund<br />
bleibe – da kann<br />
man schon froh sein.<br />
Erna Daniel (82), <strong>Wittlich</strong><br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil in der Familie alle gesund<br />
waren und sich in<br />
der Stadt einiges getan<br />
hat. Die Galerie und gegenüber<br />
der Parkplatz vor<br />
dem Fürstenhof sind sehr<br />
schön geworden. Das ist<br />
bereichernd für die Stadt,<br />
in der man gut einkaufen<br />
kann. Für 2015 hoffe ich,<br />
dass die Leute Ihre Arbeit<br />
behalten.<br />
Guido Stoffel (44), Vorsitzender<br />
Heimat- und Verkehrsverein<br />
Kleinich<br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil wir nach zweijähriger<br />
Planung endlich mit der<br />
Umsetzung des Premiumwanderweges<br />
„Kirchspieĺs-Tälertour“<br />
begonnen<br />
haben, der 2015 eröffnet<br />
wird. Außerdem kamen<br />
wir gut voran mit den<br />
Arbeiten in der Kulturscheune.<br />
Für 2015 hoffe<br />
ich, dass wir zügig mit den<br />
ehrenamtlichen Arbeiten<br />
fertig werden.<br />
Remko Bordens (42), Eigentümer<br />
Restaurant Lekker,<br />
Neumagen-Dhron<br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil unser neu eröffnetes<br />
Hotel Restaurant Lekker<br />
sehr gut angenommen<br />
wird und wir schon sehr<br />
viele zufriedene Gäste begrüßen<br />
konnten. Für 2015<br />
hoffe ich, dasswir in Restaurant<br />
und Biergarten<br />
weiterhin viele neue Gäste<br />
und auch unsere Stammkunden<br />
immer wieder begeistern<br />
können mit unserer<br />
frischen Küche.
<strong>Extrablatt</strong><br />
13 <br />
Grußwort zum<br />
Weihnachtsmarkt<br />
in <strong>Bernkastel</strong>-Kues<br />
Peter Meter (68), Heidenburg,<br />
Geschäftsführer Estrichbau<br />
Peter Meter<br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil wir sehr zufriedenstellende<br />
Umsätze erzielt<br />
haben und mein Enkelsohn<br />
Finn Olbermann seine<br />
Meisterprüfung im Estrichleger-Handwerk<br />
abgelegt<br />
hat. Für nächstes Jahr<br />
ist die Betriebsübernahme<br />
durch ihn und meine Tochter<br />
Heike Schu geplant.<br />
Für 2015 hoffe ich, dass<br />
sie erfolgreich starten und<br />
unsere Mitarbeiter und<br />
Geschäftspartner uns die<br />
Treue halten, damit die Arbeitsplätze<br />
erhalten bleiben<br />
können.<br />
Jörg Lautwein (43), Geschäftsführer<br />
Wein- und Ferienregion<br />
<strong>Bernkastel</strong>-Kues<br />
GmbH<br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil uns wieder sehr viele<br />
Gäste besuchten und wir<br />
unsere Ziele übertreffen<br />
konnten. Für 2015 hoffe<br />
ich, dass uns das erneut<br />
gelingt und wir unser Ferienland<br />
noch attraktiver<br />
gestalten können. Es ist<br />
schön, in einer bei Urlaubern<br />
so beliebten, gastfreundlichen<br />
und sportlichen<br />
Region zu leben – inmitten<br />
von Wein, Kultur,<br />
vielen Sehenswürdigkeiten<br />
und der wunderschönen<br />
Moselkulturlandschaft.<br />
Zum vierten Mal sind historische Gewölbekeller das Zentrum des Traben-Trarbacher Mosel-Wein-Nachts-Markts. Erstmals gibt es die<br />
Veranstaltung auf beiden Moselseiten. Im Gegensatz zu anderen Märkten ist dieser sogar bis 4. Januar geöffnet. FOTO: TV-ARCHIV<br />
Auf in die Keller!<br />
Vierter Mosel-Wein-Nachts-Markt führt Besucher wieder in Traben-Trarbachs Unterwelt<br />
Traben-Trarbachs Unterwelt<br />
putzt sich heraus für<br />
ihr Winter-Highlight, den 4.<br />
Mosel-Wein-Nachts-Markt.<br />
Bis ins neue Jahr hinein<br />
lockt er sechs Wochen lang<br />
in teils aus dem 16. Jahrhundert<br />
stammende festlich<br />
illuminierte Gewölbekeller.<br />
Glühwein und Mandeln duften<br />
in den Kellern noch verführerischer<br />
als in der Oberwelt<br />
und die ausstellenden<br />
Kunsthandwerker können<br />
ihre Arbeiten witterungsunabhängig<br />
präsentieren.<br />
Hochwertige Weihnachts-<br />
Deko und Geschenke werden<br />
ebenso zu haben sein sowie<br />
antike Liebhaberstücke<br />
und moderner Schmuck.<br />
Außerdem gilt es, kulinarische<br />
Spezialitäten und eine<br />
breite Auswahl an Weinen<br />
inmitten dieser Wohlfühlwelt<br />
mit allen Sinnen zu genießen.<br />
Den von Vereinen<br />
wie den Stadtschrötern oder<br />
dem VfL tatkräftig unterstützten<br />
Markt umrahmen<br />
Kulturelles und Traditionelles<br />
sowie jede Menge Musik,<br />
Spaß und Sport. So werden<br />
am Stadthaus Alter Bahnhof<br />
nicht nur Veranstaltungen<br />
wie die Lego-Ausstellung erwartet,<br />
sondern erneut eine<br />
Schlittschuhbahn. Außerdem<br />
starten samstags und<br />
sonntags um 11 Uhr Unterweltführungen.<br />
Markt-Öffnungszeiten:<br />
Freitag, 28. November, bis<br />
Sonntag, 21. Dezember: freitags<br />
bis sonntags, 11 bis 21<br />
Uhr. Montag, 22. Dezember,<br />
bis Sonntag, 4. Januar: täglich,<br />
11 bis 21 Uhr. Geschlossen:<br />
24., 25. und 31. Dezember.<br />
Veranstaltungen:<br />
Sonntag, 7. Dezember, 20<br />
Uhr: Leichen, Lieder, Lachsalven<br />
– „Kriminal Lesical“<br />
mit Sascha Gutzeit, Weingut<br />
Emil Franz.<br />
Samstag, 20. Dezember, 20<br />
Uhr: „Blind Date“ in Jacques<br />
Bistro, Vanessa Backes und<br />
Detlev Schönauer, Lorettahalle.<br />
Samstag und Sonntag, 27.<br />
und 28. Dezember, 15 Uhr<br />
und 20 Uhr: Kino für Kinder<br />
und Erwachsene, Bürgersaal.<br />
Samstag, 3. Januar, 20 Uhr:<br />
Casino Salon Orchester, Lorettahalle.<br />
Schlittschuhbahn:<br />
Sechs Wochen lang können<br />
Anfänger und Geübte ihre<br />
Runden auf der Schlittschuhbahn<br />
drehen. Umrahmt<br />
von Live-Musik und<br />
sportlichen Highlights wie<br />
Curling oder einer „Modenschau<br />
on Ice“. Auch der Nikolaus<br />
schaut vorbei.<br />
Öffnungszeiten: Freitag,<br />
28. November, bis Sonntag,<br />
21. Dezember, freitags 15 bis<br />
20 Uhr, samstags und sonntags<br />
11 bis 20 Uhr. Montag,<br />
22. Dezember, bis Sonntag,<br />
4. Januar, wochentags 15 bis<br />
20 Uhr, samstags und sonntags<br />
11 bis 20 Uhr. Geschlossen:<br />
24., 25. und 31. Dezember.<br />
Eintritt für zwei Stunden:<br />
3,50 Euro, ermäßigt 2 Euro<br />
für Leute bis 12 und über 65<br />
Jahren; Schlittschuh-Leihgebühr:<br />
1,50 Euro, ermäßigt 1<br />
Euro; Sonderöffnungszeiten<br />
für Gruppen nach Vereinbarung.<br />
Besinnlich und romantisch<br />
Am, 29. und 30. November steht Manderscheid im Zeichen der Burgenweihnacht<br />
Zauberhafte Lego-Welt<br />
Das diesjährige Ausstellungs-Highlight<br />
zum Mosel-<br />
Wein-Nachts-Markt ist die<br />
Lego-Ausstellung im Stadthaus<br />
Alter Bahnhof, ein Spaß<br />
für die ganze Familie. Sechs<br />
Lego-Bauer aus ganz<br />
Deutschland laden ein zum<br />
„Schauen, Staunen, Bauen“.<br />
Auf etwa 300 Quadratmetern<br />
sind gut 40 Modelle, mit<br />
Liebe zum Detail aus Tausenden<br />
bunter Steine zusammengesetzt,<br />
zu sehen.<br />
Darunter ist ein raumhoher<br />
Wolkenkratzer, die Star-<br />
Wars-Welt und Traben-<br />
Trarbachs Brückentor und<br />
Stadtwappen, geschaffen<br />
von Heinz Welp aus Koblenz.<br />
Winfried Ballmann aus<br />
Duisburg stellt eine komplette<br />
Stadt, acht mal drei<br />
Meter groß, aus. Für ihn gibt<br />
es „nichts auf der Welt, was<br />
man mit Lego nicht bauen<br />
kann“. Hannelore Reuter-<br />
George vom mitveranstaltenden<br />
Verein Traben-Trarbach<br />
Aktiv, kurz TTA, freut<br />
sich riesig auf die Präsentation:<br />
„Für einen Laien ist es<br />
fast unglaublich, was mit den<br />
bunten Steinen alles entwickelt<br />
werden kann.“ Tüftler<br />
jeden Alters können in einer<br />
Lego-Werkstatt mit den oft<br />
vorbei schauenden Baumeistern<br />
plaudern.<br />
Der TTA unterstützt wie<br />
schon 2013 bei der erfolgreichen<br />
Winnetou-Ausstellung<br />
erneut ehrenamtlich und<br />
baute auch wieder Weihnachts-Pyramiden.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Samstag, 29. November,<br />
bis Sonntag, 21. Dezember,<br />
freitags 14 bis 18 Uhr, samstags<br />
und sonntags 11 bis 18<br />
Uhr. Montag, 22. Dezember,<br />
bis Sonntag, 4. Januar, täglich<br />
11 bis 18 Uhr. 24., 25. und<br />
31. Dezember geschlossen.<br />
Eintritt: 5 Euro für Erwachsene,<br />
3 Euro für Kinder.<br />
Sehr geehrte Gäste, sehr geehrte<br />
Mitbürgerinnen und<br />
Mitbürger,<br />
im Namen des Werbekreises,<br />
des Einzelhandels und<br />
Handwerks lade ich Sie herzlich<br />
zum nunmehr 37. Weihnachtsmarkt<br />
vom 22. November<br />
bis 21. Dezember<br />
<strong>2014</strong> in die Altstadt von<br />
<strong>Bernkastel</strong>-Kues ein.<br />
Dann verwandelt sich die<br />
mittelalterliche Wein- und<br />
Philosophenstadt wieder in<br />
einen der bestbesuchten sowie<br />
beliebtesten Märkte in<br />
der Region. Erleben Sie die<br />
einmalige Atmosphäre des<br />
Weihnachtsmarktes, der<br />
durch die historischen Fachwerkhäuser<br />
und Plätze der<br />
Altstadt, die stimmungsvollen<br />
Lichter und die geschmückten<br />
Stände und<br />
Tannen ein besonders weihnachtliches<br />
Ambiente versprüht.<br />
Über 40 Händler, Schausteller,<br />
Kunsthandwerker<br />
und Marktleute bieten Ihnen<br />
an ihren Ständen verschiedenste<br />
Leckereien,<br />
Glühwein, Christbaum-<br />
Frank Hoffmann<br />
schmuck, Spielzeug und viele<br />
tolle Geschenkideen. Auch<br />
in diesem Jahr können Sie<br />
und die Kleinen sich auf ein<br />
abwechslungsreiches Programm<br />
freuen, wie das traditionelle<br />
Fackelschwimmen<br />
in der Mosel, historische<br />
Stadtführungen, der Besuch<br />
des Nikolauses, der für die<br />
kleinen Besucher eine süße<br />
Überraschung bereit hält,<br />
sowie viele musikalische und<br />
kulinarische Highlights. Die<br />
Vorfreude auf das Weihnachtsfest<br />
steigt besonders,<br />
wenn am Abend der größte<br />
Adventskalender der Region<br />
auf dem Marktplatz in der<br />
Altstadt seine Türchen öffnet.<br />
Viele Mitglieder des Werbekreises<br />
beteiligen sich<br />
wieder an der alljährlichen<br />
Weihnachtsverlosung, bei<br />
der Sie als Dankeschön beim<br />
Einkauf in teilnehmenden<br />
Geschäften ab dem 30. November<br />
(verkaufsoffener<br />
Sonntag) Weihnachtsmarken<br />
erhalten. Wer kräftig<br />
sammelt und seine vollständig<br />
mit Marken beklebten<br />
Karten bis zum 10. Januar<br />
2015 rechtzeitig einsendet,<br />
hat Chancen auf attraktive<br />
Gewinne im Gesamtwert<br />
von 10 000 Euro.<br />
Bereits jetzt bedankt sich<br />
der Vorstand des Werbekreises<br />
bei all denjenigen, die mit<br />
ihrem Einsatz und Engagement<br />
zum Gelingen dieser<br />
Veranstaltung beitragen. Besuchen<br />
Sie mit Ihren Familien<br />
und Bekannten den romantischen<br />
Weihnachtsmarkt<br />
in <strong>Bernkastel</strong>-Kues<br />
und genießen eine besinnliche<br />
Vorweihnachtszeit.<br />
Ihr Frank Hoffmann,<br />
Vorsitzender des Werbekreises<br />
<strong>Bernkastel</strong>-Kues<br />
Die Altstadt ist die Kulisse für den Weihnachtsmarkt.<br />
Immobilienverkauf ist Vertrauenssache<br />
Morbach-Heinzerath<br />
Morbach-Elzerath<br />
Morbach<br />
Andrea Mereu (46), Direktorin<br />
Weinromantikhotel<br />
Richtershof Mülheim/Mosel<br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil es uns als Richtershof-Team<br />
erneut gelungen<br />
ist, gemeinsam viele Dinge<br />
zu bewegen und so unsere<br />
Gäste zu begeistern.<br />
Der Zuspruch in den Restaurants<br />
und im Hotel ist<br />
weiterhin steigend, viele<br />
Erstbesucher sind inzwischen<br />
liebe Stammgäste.<br />
An dieser Stelle ein ganz<br />
großes Danke für das in<br />
uns gesetzte Vertrauen!<br />
Für 2015 hoffe ich, dass<br />
dieser Trend bleibt!<br />
Die Manderscheider Niederburg<br />
steht am ersten Adventswochenende<br />
wieder ganz im<br />
Zeichen der Burgenweihnacht.<br />
Im historischen Ambiente gibt<br />
es eine lebendige Krippe,<br />
weihnachtliche Musik und einen<br />
großen Markt.<br />
Romantisch, märchenhaft<br />
und besinnlich ist die Stimmung<br />
auf der Niederburg<br />
Manderscheid am ersten Adventswochenende.<br />
Die Manderscheider<br />
Burgenweihnacht,<br />
die in der mittelalterlichen<br />
Burganlage und im<br />
Burgbergring der Niederburg<br />
veranstaltet wird, lässt<br />
am 29. Und 30. November<br />
nicht nur Kinderherzen höher<br />
schlagen. Die Burg ist am<br />
Samstag von 12 bis 20 Uhr<br />
geöffnet, sonntags von 11 bis<br />
18 Uhr – der Eintritt ist frei.<br />
Die Marktstände bieten<br />
Kerzen, Floristik, Schmuck,<br />
Honigprodukte, Töpferwaren,<br />
Körbe vom Korbmacher,<br />
Klöppelprodukte und<br />
Krippen. Auch das leibliche<br />
Wohl kommt nicht zu kurz.<br />
Tausende Besucher strömten in den vergangenen Jahren zur Manderscheider<br />
Burgenweihnacht. FOTO: TV-ARCHIV<br />
Ein traditioneller Höhepunkt<br />
der Manderscheider<br />
Burgenweihnacht ist die „lebendige<br />
Krippe“. Maria und<br />
Josef, Ochs und Esel, die<br />
Hirten und die Schafe, alles<br />
wird live dargestellt.<br />
Samstags und sonntags, jeweils<br />
von 15 bis 17 Uhr, spielt<br />
der Musikverein Manderscheid<br />
Weihnachtslieder,<br />
sonntags um 12 Uhr tritt der<br />
Kinderchor Pantenburg auf.<br />
An beiden Tagen beschenkt<br />
der Nikolaus die Kinder.<br />
Für alle Besucher, die mit<br />
dem Auto anreisen, empfiehlt<br />
es sich, in Manderscheid<br />
zu parken, da an der<br />
Niederburg nur wenige<br />
Parkplätze vorhanden sind.<br />
Wie schon im vergangenen<br />
Jahr ist ein Buspendeldienst<br />
von Manderscheid zur Burgenweihnacht<br />
zum Preis von<br />
einem Euro pro Person eingerichtet.<br />
Parallel findet zudem im<br />
Manderscheider Heimatmuseum<br />
(vom 29. November bis<br />
7. Dezember, täglich von 10<br />
bis 16 Uhr) eine Weihnachtsausstellung<br />
statt.<br />
Top gepflegt – liebevolle Details<br />
– bezugsfertig, EA-B; 129,4 kWh/(m 2·a),<br />
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14<br />
<strong>Extrablatt</strong><br />
Die Höhepunkte des<br />
<br />
Joachim Rodenkirch (50),<br />
Stadtbürgermeister <strong>Wittlich</strong><br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil es die Stadt <strong>Wittlich</strong><br />
im Bereich der Oberstadt<br />
mit der Neugestaltung des<br />
Kurfürstenplatzes und des<br />
Ottensteinplatzes wieder<br />
einen großen Schritt nach<br />
vorne gebracht hat. Für<br />
2015 hoffe ich, dass die<br />
dynamische Entwicklung<br />
der Stadt durch das gemeinsame<br />
Handeln Aller<br />
entsprechend weiter geführt<br />
wird.<br />
Axel Haas (63), Geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
Arend Prozessautomation<br />
GmbH <strong>Wittlich</strong><br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil wir mit gesundem<br />
Wachstum auf ein erfolgreiches<br />
und zufriedenstellendes<br />
Jahr zurückblicken<br />
können. Für 2015 hoffe<br />
ich, mit einem gut aufgestellten<br />
Team den steigenden<br />
Anforderungen der<br />
Branche marktgerecht begegnen<br />
zu können. Ich<br />
nehme die Herausforderungen<br />
der positiven Prognosen<br />
an.<br />
Die <strong>Wittlich</strong>er Säubrennerkirmes im August war – angefangen beim Schauspiel über den Festzug<br />
bis hin zu den Konzerten – mit rund 100 000 Besuchern gut besucht. Der Rekord von 2010<br />
mit 123 Säuen wurde dieses Jahr mit 124 verspeisten Säuen eingestellt. In 65 Jahren Kirmes<br />
wurden insgesamt 5385 Säue verzehrt.<br />
Moselblümchen<br />
und Weinfans<br />
200 000 Besucher beim Weinfest der Mittelmosel in <strong>Bernkastel</strong><br />
Das sechstägige Weinfest der<br />
Mittelmosel mit 32 Weinständen<br />
auf 250 Metern Länge: Die<br />
Weinstraße der Mittelmosel in<br />
<strong>Bernkastel</strong>-Kues ist und bleibt<br />
einzigartig. Auf der Weinstraße<br />
am Gestade, dem historischen<br />
Marktplatz und dem Karlsbader<br />
Platz konnten die über<br />
200 000 Besucher das ganze<br />
Spektrum der herausragenden<br />
Weine der Mittelmosel erfahren<br />
und direkt verkosten. Alle,<br />
die am ersten Abend in Winzertracht<br />
zur Eröffnung der<br />
Weinstraße erschienen, bekamen<br />
als Moselblümchen-Model<br />
eine Überraschung. Am<br />
Weinfest-Freitag wurde am<br />
historischen Marktplatz in der<br />
Altstadt von <strong>Bernkastel</strong>-Kues<br />
die neue Mosella gekrönt. Bei<br />
dieser Zeremonie durfte natürlich<br />
die Verkündigung der<br />
Weinfest-Botschaft des Kurfürsten<br />
Boemund nicht fehlen.<br />
Höhepunkt des Samstags war<br />
das Feuerwerk von der Burg<br />
Landshut und dem Moselufer.<br />
Der Fluss, die mittelalterliche<br />
Stadt und die mächtige Burg<br />
sorgten für das angemessene<br />
Ambiente dieses Schauspiels.<br />
Beim Weinfestumzug am<br />
Sonntag waren rund 25 Weinbaugemeinden<br />
der Mittelmosel<br />
beteiligt. Die Zuschauer<br />
freuten sich auf insgesamt<br />
knapp 100 verschiedene Gruppierungen<br />
freuen, von Festwagen<br />
über Musikkapellen bis zu<br />
Fuß- und Tanzgruppen aus<br />
dem In- und Ausland.<br />
Der Festumzug am Sonntag ist traditionell einer der bestbesuchten<br />
Höhepunkte des Weinfests.<br />
Über 200 000 Besucher kamen in diesem Jahr nach <strong>Bernkastel</strong>.<br />
Über 50 000 aktiv bei Happy Mosel<br />
Stefan Molitor (40), Inhaber<br />
von Molitors Bikeshop,<br />
<strong>Wittlich</strong><br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil die Witterung gut war<br />
und entsprechend auch<br />
unser Verkauf gut lief. Außerdem<br />
habe ich nach<br />
langjähriger Suche einen<br />
zweiten Mann für die<br />
Werkstatt einstellen können.<br />
Für 2015 hoffe ich,<br />
dass wir noch konstanteres<br />
Wetter haben werden<br />
– vor allem hoffe ich auf<br />
einen guten Saisonstart<br />
im Frühjahr, was besonders<br />
wichtig ist für die<br />
Branche.<br />
Radfahrer und Inlineskater kamen bei der 22. Auflage von Happy Mosel auf ihre Kosten.<br />
…entdecken Sie uns!<br />
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Abverkaufsaktion<br />
Massage, Pannenhilfe, Sanitäter:<br />
An der 81 Kilometer langen<br />
Strecke zwischen Reil und<br />
Schweich war bei Happy Mosel<br />
alles vorbereitet für 52 500<br />
Freizeitsportler, die sich auf ihre<br />
Räder geschwungen haben.<br />
Auch Inlineskater kamen auf<br />
ihre Kosten. Die 22. Auflage<br />
von Happy Mosel mit autofreien<br />
Straßen kam bei den Besuchern<br />
gut an.<br />
Der Startschuss erfolgte um 11<br />
Uhr durch Staatssekretärin<br />
Heike Raab gemeinsam mit<br />
der Weinmajestät aus Traben-<br />
Trarbach und der Mosel-Weinkönigin<br />
am Trarbacher Moselufer.<br />
Anschließend gehörte die<br />
81 Kilometer lange autofreie<br />
Moselweinstraße zwischen<br />
Schweich und Reil bis 18 Uhr<br />
den Radfahrern, Inline-Skater<br />
und Spaziergängern. Für Abwechslung<br />
sorgte das Rahmenprogramm<br />
entlang der<br />
Strecke. Live-Musik, Informationsstände<br />
heimischer Vereine<br />
und Verbände sowie zahlreiche<br />
Verpflegungsstände machten<br />
„Happy Mosel“ auch musikalisch<br />
und kulinarisch zum<br />
Erlebnis. Die Fangemeinde von<br />
„Happy Mosel“ kann sich bereits<br />
auf den nächsten Raderlebnistag<br />
am Sonntag, den 31.<br />
Mai 2015, freuen. Dann wird<br />
wieder auf der 85 Kilometer<br />
langen Strecke von Pünderich<br />
bis Winningen von 11 und 18<br />
Uhr geradelt, gewandert und<br />
geskatet.<br />
Freitag,<br />
05. Dezember wird das<br />
Adventsfenster<br />
Bitte vormerken!<br />
um 18.00 Uhr geöffnet!<br />
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<strong>Extrablatt</strong><br />
15 <br />
Jahres <strong>2014</strong> im <strong>Kreis</strong><br />
Tanz auf der Mosel: Kröv feiert Trachtenfest<br />
Michael Hoeck (46), Vorstand<br />
Vereinigte Volksbank<br />
Raiffeisenbank, <strong>Wittlich</strong><br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil wir Fußball-Weltmeister<br />
geworden sind und<br />
weil wir uns unverkrampft<br />
darüber gefreut haben.<br />
Für 2015 hoffe ich, dass<br />
wir in den anstehenden<br />
Veränderungen mehr die<br />
Chancen als die Risiken<br />
sehen."<br />
In einzigartiger Atmosphäre fand das Internationale Trachtentreffen in Kröv statt. Mit spritzigen Kröver Weinen im Weingarten direkt am Moselufer konnten sich die Besucher von der sprühenden Lebensfreude,<br />
die die Gruppen aus Deutschland, Belgien, Niederlande, Österreich, Mexiko, Peru, Luxemburg und Portugal mit ihren temperamentvollen Tänzen und bunten Kostümen vermittelten, mitreißen<br />
lassen. Beim großen Festzug am Sonntag präsentierten sich zahlreiche Trachten- und Musikgruppen in ihren farbenfrohen Kostümen. Für die kleinen Gäste bot der Rummelplatz am Moselufer<br />
Spaß und Unterhaltung. Mit den „Dire Strats“ war auch Deutschlands Top-Dire-Straits-Coverband vertreten.<br />
Ritter an der Macht beim Burgenfest<br />
Hermann Lewen (62), Intendant<br />
und Geschäftsführer<br />
Moselmusikfestival,<br />
<strong>Bernkastel</strong>-Kues<br />
Wenn am letzten Augustwochenende die Bänkelsänger, Gaukler, Jongleure oder Handwerker ihr Geschick beim Historischen Burgenfest<br />
auf der Niederburg in Manderscheid zeigen, ist das ein farbenfrohes Spektakel, das diese schönen Seiten des Mittelalters wieder lebendig<br />
werden lässt. Gaukler, Ritterspiele und großes Feuerwerk haben beim Burgenfest Tradition – genau wie die riesige Zuschauerzahl.<br />
Unter dem Motto „Vom Orient zum Okzident“ feierte die Veranstaltung ihr 30. Jubiläum. An beiden Festtagen fand auch ein Handwerkermarkt<br />
statt, mit Seifensiederin, Töpferin, Filzerey, Gewandschneiderey, Gerberey, Lederey und vielem mehr.<br />
O’ zapft is beim<br />
Bungert-Wirt<br />
Mehr als 45 000 Besucher<br />
begaben sich im September<br />
und Oktober nach <strong>Wittlich</strong><br />
ins Riesenzelt von Bungert’s<br />
Oktoberfest im Industriegebiet.<br />
Das Oktoberfest wurde<br />
an fünf Wochenenden zum<br />
größten in Rheinland-Pfalz.<br />
Organisator ist das Shopping-Center<br />
Bungert, ein Familienunternehmen.<br />
Mit<br />
dem traditionellen Fass-Anstich<br />
unter anderem mit<br />
Bürgermeister Joachim Rodenkirch<br />
begann das Fest,<br />
das bis 31. Oktober dauerte.<br />
Zum Programm gehörten in<br />
diesem Jahr unter anderem<br />
Auftritte von Peter Wackel,<br />
Aischzeit sowie den beiden<br />
Party-Königen Jürgen<br />
Drews und Mickie Krause.<br />
Der Mülheimer Markt geht auf einen Markt- und Gerichtstag<br />
zurück. Der traditionelle Vieh- und Krammarkt wird heutzutage<br />
als Weinfest gefeiert mit anschließender großer Grafschafter<br />
Weinprobe.Der große Festzug (Bild) am Mittwoch<br />
ist das Highlight des Fests neben der großen Zeppelinweinverlosung.<br />
An allen Festtagen konnten sich Kinder auf dem<br />
Rummelplatz austoben. Donnerstags fand der traditionelle<br />
und beliebte Kunsthandwerker- und Bauernmarkt statt. 2015<br />
wird der Mülheimer Markt vom 4. bis 6. August stattfinden.<br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil fast alles so verlaufen<br />
ist, wie ich es mir gewünscht<br />
habe! Für 2015<br />
wünsche ich mir, dass das<br />
„fast“ nicht im Rückblick<br />
vorkommt und das Geburtstagsjahr<br />
„30 Jahre<br />
Mosel Musikfestival“ als<br />
ein besonderer Paukenschlag<br />
in die Festivalgeschichte<br />
eingeht!<br />
Peter Meyenschein (42), Inhaber<br />
Meyenschein Optics,<br />
<strong>Wittlich</strong><br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil einfach so vieles gut<br />
ist, wie es ist. Wir sind zufrieden<br />
und es geht uns<br />
im Vergleich zu vielen anderen<br />
Menschen auf dieser<br />
Erde sehr gut. Für<br />
2015 wünsche ich mir,<br />
dass das so bleibt und die<br />
Menschen hier insgesamt<br />
toleranter und zufriedener<br />
werden.<br />
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14.12. Michelstadt im Odenwald<br />
Möglichkeit zum Konzertbesuch der Amigos ab 23 €<br />
20.12. Phantasialand - Wintertraum in Brühl bei Köln ab 24 €<br />
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54472 KOMMEN
16<br />
Heimische Betriebe im Fokus<br />
Bei zahlreichen Messen,<br />
Märkten und Gewerbeschauen<br />
stellten die Betriebe<br />
und Dienstleister aus dem<br />
<strong>Kreis</strong> <strong>Bernkastel</strong>-<strong>Wittlich</strong><br />
auch <strong>2014</strong> wieder ihre Leistungsfähigkeit<br />
unter Beweis.<br />
Die Kunden honorierten den<br />
Einsatz der Händler und<br />
strömten zu den Messen.<br />
<strong>Extrablatt</strong><br />
Viel los bei der Gewerbeschau<br />
<br />
Hermann Becker (52), Geschäftsführer<br />
Der Hausmeister,<br />
Mülheim<br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr<br />
mit vielen neuen Herausforderungen,<br />
spannenden<br />
Projekten und netten Kunden,<br />
die uns immer wieder<br />
zu neuen Höchstleistungen<br />
motiviert haben. Für<br />
2015 wollen wir den Vorjahres-Schwung<br />
nutzen,<br />
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und zu stärken,<br />
damit wir unseren Kunden<br />
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Auf dem Kueser Plateau waren rund 20 000 Besucher bei der Gewerbeschau des Werbekreises zu Gast.<br />
Bei der diesjährigen Witticher<br />
Automobilausstellung<br />
(WAA) haben die<br />
<strong>Wittlich</strong>er Automobilhändler<br />
auch in diesem Jahr<br />
Die gute Laune der Besucher<br />
und Händler ist<br />
bei der Gewerbeschau in<br />
<strong>Bernkastel</strong>-Kues förmlich<br />
greifbar gewesen,<br />
die alle zwei Jahre vom<br />
Werbekreis organisiert<br />
wird. Denn die Geschäfte<br />
liefen sehr gut. Die<br />
Besucher freuten sich<br />
über individuelle Beratung.<br />
Im Rahmenprogramm<br />
gab es Musik und<br />
Magie, auch daher war die<br />
Gewerbeschau vielen Familien<br />
einen Ausflug wert.<br />
„So eine Ausstellung ist<br />
gut für die Region“, sagt Andrea<br />
Mettler aus Maring-<br />
Noviand, die mit Ehemann<br />
Thomas, Tochter Luisa und<br />
Sohn Lucas unterwegs war.<br />
„Auf einem überschaubaren<br />
Gelände gibt es ein breites<br />
Der Morbacher Bauern- und Kreativmarkt bot regionale Produkte<br />
und Kunsthandwerk.<br />
Angebot“, sagt Rainer Franzen<br />
aus Neumagen-Dhron.<br />
Bei einer Modenschau<br />
wurden die neuesten<br />
Trends aus Mode, Frisur,<br />
Kosmetik und Brillenoptik<br />
gezeigt. Trotz zunehmender<br />
Konkurrenz durch Online-Anbieter,<br />
die am Eröffnungstag<br />
thematisiert worden<br />
ist, zeigte sich eines:<br />
Für viele Menschen ist<br />
Mehr als 100 Stände und offene<br />
Geschäfte lockten Ende<br />
September viele Besucher<br />
zum Bauern- und Kreativmarkt<br />
in Morbach, der <strong>2014</strong> zum 16.<br />
Mal veranstaltet wurde. Bauern,<br />
Handwerker und Selbsterzeuger<br />
boten unter anderem<br />
Käse und Wein an, Gefilztes<br />
und Getöpfertes sowie Herbst-<br />
Dekorationen und Blumenschmuck.<br />
Einen nicht zu unterschätzenden<br />
Part übernahmen dabei<br />
wie seit eh und je die Landfrauen<br />
und die Landjugend<br />
des Bauern- und Winzerverbandes<br />
als Experten für überdimensionale<br />
Stroh-Puppen<br />
oder Stroh-Bögen und auch<br />
für leckeren Kuchen.<br />
Die Morbacher Geschäfte luden<br />
zu einem erlebnisreichen<br />
fachkundige und persönliche<br />
Beratung wichtig. Bei<br />
der Gewerbeschau haben<br />
sie diese Gelegenheit wahrgenommen.<br />
Auch wenn die Besucherzahl<br />
immer nur geschätzt<br />
werden kann: Die dreitägige<br />
Veranstaltung auf dem Kueser<br />
Plateau dürfte wieder<br />
20 000 Besucher mobilisiert<br />
haben.<br />
<strong>Wittlich</strong> zeigt sich als Autostadt<br />
Vom Familienauto bis zum hier gezeigten Sportwagen gab es alles bei der WAA zu sehen.<br />
5000 Besucher bei<br />
Morbacher Kreativmarkt<br />
Einkaufsbummel ein und<br />
hielten immer wieder viele<br />
interessante Angebote für<br />
ihre Kunden bereit. Seit<br />
Jahren drängen beim Morbacher<br />
Herbst Tausende<br />
Besucher aus der ganzen<br />
Großregion durch die Straßen.<br />
Sie kaufen an den<br />
Ständen oder in den Geschäften,<br />
die nicht nur aktuelle<br />
Herbstmode anbieten,<br />
sondern auch besondere<br />
Aktionen und Angebote<br />
zeigten.<br />
Gerüstet waren die Morbacher<br />
Händler auch zum verkaufsoffenen<br />
Sonntag mit<br />
Bücherflohmarkt anläßlich<br />
des Morbacher Frühlings.<br />
Rund 5000 Besucher<br />
strahlten seinerzeit mit der<br />
Sonne.<br />
keinen Aufwand gescheut,<br />
um den Besuchern die aktuelle<br />
Modellpalette zu präsentieren.<br />
Vom pfiffigen Kleinwagen<br />
bis zum luxuriösen Oberklassenfahrzeug,<br />
vom Coupe zum<br />
Cabrio, vom kompakten Familienfahrzeug<br />
bis zum Van, von<br />
front- und heckangetriebenen<br />
Fahrzeugen zum Allradantrieb,<br />
vom kleinen Allroundtalent<br />
bis zum Transporter in<br />
der 3,5t Klasse wurden alle<br />
Modellvarianten ausgestellt.<br />
Auf dem 12 000 Quadratmeter<br />
großen Messegelände<br />
hatten die Besucher<br />
die Gelegenheit,<br />
sich über Innovationen<br />
zu informieren.<br />
Die <strong>Wittlich</strong>er Autohäuser<br />
präsentierten<br />
an beiden Tagen mehr<br />
als 200 verschiedene<br />
Modelle. Im Rahmenprogramm<br />
gab es unter<br />
anderem eine<br />
Hüpfburg, Glücksräder<br />
und ein großes Gewinnspiel<br />
der Autohäuser.<br />
Die Kaufleute<br />
öffneten ihre Pforten,<br />
zusätzlich stand wieder<br />
ein großer Herbstmarkt<br />
mit regionalen<br />
Produkten auf dem<br />
Programm.<br />
Kurt Müllers (58), Geschäftsführer<br />
Müllers<br />
Werkmarkt, Morbach<br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil die gute Witterung im<br />
Frühjahr das Geschäft angekurbelt<br />
hat und günstige<br />
finanzielle Rahmenbedingungen<br />
dazu beigetragen<br />
haben, die Investitionsfreudigkeit<br />
der Verbraucher<br />
zu steigern. Für<br />
2015 wünsche ich mir unter<br />
anderem, dass die<br />
Thematik „Lokal einkaufen“<br />
und alles was damit<br />
zusammenhängt, bei den<br />
Kunden wieder mehr ins<br />
Bewusstsein rückt.<br />
Michael Groth (53), Vorsitzender<br />
Stadtmarketing<br />
<strong>Wittlich</strong><br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil der Verein mit seinen<br />
Angeboten und Aktionen<br />
an 76 Veranstaltungstagen<br />
– eine Aktion an jedem<br />
fünften Tag – auf die<br />
Stadt aufmerksam machen<br />
konnte. 2015 wird<br />
ein gutes Jahr, weil die<br />
Baustellen in der Stadt<br />
abgeschlossen werden<br />
und wir mit neuen, attraktiven<br />
Händlern und Gastronomen<br />
rechnen können.<br />
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Standort versuchen wir<br />
dem Strukturwandel, hin<br />
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<strong>Extrablatt</strong><br />
17 <br />
Feste feiern, wie sie fallen<br />
Edmund Schermann (56),<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Sparkasse Mittelmosel - Eifel<br />
Mosel Hunsrück<br />
Eine Fahrt mit dem Weinschiff war in Neumagen-Dhron möglich.<br />
Besucher aus Nah und Fern hatten viel Spaß in Piesport und...<br />
An der Mosel lässt sich feiern<br />
– das zeigten auch <strong>2014</strong><br />
wieder die vielen großen und<br />
kleinen Weinfeste.<br />
Moselländische Spezialitäten<br />
aus Küche und Keller<br />
erfreuten die Besucher beim<br />
Weinlesefest der Mittelmosel<br />
in Minheim Mitte September.<br />
Für viele immer<br />
wiederkehrende Gäste ist<br />
das Weinlesefest ein Highlight<br />
unmittelbar vor der<br />
Traubenlese. Farbenfroh<br />
war auch der angegliederte<br />
Krammark. Höhepunkte der<br />
Festtage waren die Eröffnung<br />
mit den Weinmajestäten<br />
am Freitagabend sowie<br />
die in diesem Jahr erneut am<br />
Samstagnachmittag stattfin-<br />
In Minheim feierte die Mittelmosel traditionell ihr Weinlesefest.<br />
dende Weinerlebniswanderung<br />
als kleine Weinbergsrunde<br />
mit den Weinhoheiten<br />
Anna II. und Mona.<br />
Das achte Weinschiff-Fest<br />
lud Mitte Juli nach Neumagen-Dhron<br />
ein. An allen Tagen<br />
hatte man die Möglichkeit,<br />
mit dem Weinschiff eine<br />
Fahrt auf der Mosel zu erleben<br />
und die römischen Legionäre<br />
zu bewundern. Dazu<br />
kommen die köstlichen, regionalen<br />
Wein- und Essspezialitäten,<br />
die das Fest unvergessen<br />
lassen. Zu den Höhepunkten<br />
gehörte das große<br />
Feuerwerk aus den Weinbergen<br />
am Samstagabend.<br />
„Ein kulinarisches Erlebnis<br />
rund um den Römerpfad“ –<br />
so warb die Festgemeinschaft<br />
in Neumagen-Dhron<br />
vor dem Römerstraßenfest<br />
um die Gunst. 27 Stände boten<br />
neben ihren Weinen<br />
„Made im ältesten Weinorts<br />
Deutschlands – Neumagen-<br />
Dhron“ moselländische<br />
Speisen aller Art. Neben den<br />
vielen Köstlichkeiten aus der<br />
Winzerküche wird aber auch<br />
sonst allerhand geboten und<br />
angeboten.<br />
Das Brillant-Musikfeuerwerk<br />
war der Höhepunkt des<br />
Piesporter Loreleyfestes. Das<br />
Römische Kelterfest in Piesport<br />
stellt eine Verbindung<br />
zwischen den Ursprüngen<br />
des Weinbaus in der Römerzeit<br />
und dem heutigen Weinbau<br />
dar. Mit römischen Umzügen,<br />
römischen Kelterungen,<br />
Fahrten auf dem Römerweinschiff<br />
und vielem<br />
mehr bot Piesport Anfang<br />
Oktober ein attraktives Kultur-<br />
und Unterhaltungsprogramm.<br />
Ein anderen Schwerpunkt<br />
gibt es seit Jahren in Ürzig.<br />
Dort hieß im August das<br />
Motto wieder „Harley und<br />
Wein“. Über 2000 Motorradfahrer<br />
kamen – Höhepunkt<br />
war deren Ausfahrt.<br />
... im benachbarten Trittenheim.<br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil die Sparkasse dank<br />
ihrer engagierten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter<br />
und ihrer nachhaltigen<br />
Ausrichtung die positive<br />
Geschäftsentwicklung<br />
fortsetzen konnte. Privat<br />
freue ich mich auf mein<br />
erstes Enkelkind. Für 2015<br />
hoffe ich, dass wir mit<br />
Herz und Verstand den<br />
Menschen im Landkreis<br />
weiterhin ein verlässlicher<br />
und sicherer Partner sein<br />
dürfen.<br />
Sabine Molitor (50), Geschäftsführerin<br />
Die Vitrine,<br />
Brauneberg<br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil so viele Kunden den<br />
Weg zu mir gefunden haben<br />
und sich in entspannter<br />
Atmosphäre viele Anregungen<br />
holen konnten.<br />
Für 2015 hoffe ich, dass<br />
meine Kunden sich hier<br />
auch weiterhin so manchen<br />
Wunsch erfüllen können.<br />
2000 Harleyfahrer aus ganz Deutschland kamen zum Ürziger Weinfest unter dem Motto „Harley und Wein“. Höhepunkt war die Ausfahrt nach <strong>Wittlich</strong> und an der Mosel entlang.<br />
Wein und Nuss – wieder ein Genuss<br />
Das Brauneberger Weinund<br />
Straßenfest in der längsten<br />
Nussbaumallee an der<br />
Mosel war auch <strong>2014</strong> wieder<br />
eines der schönsten Weinfesterlebnisse<br />
an der Mosel.<br />
Zahlreiche Winzer aus<br />
Brauneberg präsentierten<br />
an ihren Weinständen ihre<br />
Weine aus den bekannten<br />
Weinlagen – unter anderem<br />
der Brauneberger Juffer.<br />
Als besonderes Highlight<br />
boten die Winzer Spezialitäten<br />
passend zum Motto<br />
„Wein und Nuss – ein Genuss“<br />
rund um die Walnuss<br />
an. An allen drei Tagen wurde<br />
das Fest durch verschiedene<br />
nationale und internationale<br />
Musikkapellen (Belgien,<br />
Niederlande und<br />
Schottland) untermalt. Das<br />
Wein- und Straßenfest wurde<br />
vor 24 Jahren vom Ortsbürgermeister<br />
Udo Schiffmann<br />
und Kurt Kranz ins<br />
Leben gerufen. Seitdem ist<br />
es immer weiter gewachsen.<br />
Ob es das größte Straßenfest<br />
in der Region ist, weiß zwar<br />
niemand so genau, aber in jedem<br />
Fall sind die Brauneberger<br />
Titelanwärter. Bis zu<br />
15 000 Besucher schlendern<br />
jedes Jahr an den drei Tagen<br />
durch die Allee.<br />
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18<br />
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<br />
Neue Bürgermeister, neue Zuschnitte<br />
Der Start von Dennis Junk als Bürgermeister der Verbandsgemeinde <strong>Wittlich</strong>-Land (als Nachfolger von Christoph Holkenbrink)<br />
war von weitreichenden Entwicklungen überschattet. Schließlich wurde kurz nach seiner Wahl die Verbandsgemeinde<br />
Manderscheid der VG <strong>Wittlich</strong>-Land angeschlossen. Junk ist Bürgermeister von nunmehr 45 Ortsgemeinden<br />
eines Raumes, der im Norden, der ehemaligen VG Manderscheid, von Tourismus und im Süden von Wirtschaft<br />
geprägt ist. In der Stichwahl setzte sich der CDU-Politiker knapp mit 55,4 Prozent gegen den Klausener Alois<br />
Meyer (FWG) durch. TV-FOTOS: KLAUS KIMMLING<br />
Neue Heimat<br />
Marcus Heintel (SPD) wurde als neuer Bürgermeister der neuen Verbandsgemeinde Traben-Trarbach gewählt. Mit<br />
59,1 Prozent hat der 37-jährige frühere Gewerkschaftssekretär die Stichwahl deutlich gegen die CDU-Kandidatin<br />
Heidrun Baltes gewonnen. Auch Heintels Aufgabe ist nicht einfach, muss er doch die beiden Verbandsgemeinden<br />
Kröv-Bausendorf und Traben-Trarbach gemeinsam führen. Er geht nicht davon aus, dass die Fusion gekippt wird.<br />
Neue Mensa und Bibliothek für zwei Schulen<br />
Über 350 Zuschauer an zwei Abenden haben die Open-Air-Aufführung<br />
des Epos „Die andere Heimat“ (hier ein Foto von den Dreharbeiten)<br />
verfolgt. Darunter war auch „Heimat“-Regissuer Edgar<br />
Reitz, der an die Ursprünge seiner Weltkarriere zurückkehrte.<br />
<strong>Wittlich</strong>s neue Oberstadt<br />
Investition in <strong>Wittlich</strong>er Schulen: Auf dem ehemaligen Schulhof und dem Grünstreifen des Gymnasiums wächst der Rohbau für die künftige gemeinsame Mensa von Kurfürst-Balduin-Realschule<br />
und Cusanus-Gymnasium nebst Bibliothek. Allein dieses Projekt kostet rund 2,8 Millionen Euro. Zusammen mit weiteren Arbeiten wie Hof-Neugestaltung<br />
und Herstellung der Barrierefreiheit im Gymnasium, das einen Aufzug erhält, werden insgesamt 4,3 Millionen Euro investiert.<br />
Neuer Nationalpark mit viel Wald<br />
Im Bereich der Oberstadt hat sich das Aussehen <strong>Wittlich</strong>s enorm verändert. Solitäre Großbauten wie<br />
Busbahnhof, Einkaufszentrum, Fürstenhof sind entstanden. Nur das geplante neue Rathaus ist nicht<br />
Realität geworden. Dafür hat jahrelang der sogenannte Pfützenparkplatz die Gemüter bewegt. Das<br />
war einmal: Das Gelände ist nun aufwendig umgestaltet worden und getauft auf den Namen Kurfürstenplatz.<br />
Die Fußgänger stören sich allerdings an der neuen Querungshilfe, die den alten Zebrastreifen<br />
ersetzt hat.<br />
Nach langwierigen Diskussionen wird der Nationalpark Hunsrück-Hochwald, ein Gemeinschaftsprojekt von Rheinland-Pfalz und dem<br />
Saarland, an Pfingsten 2015 eröffnet. Kritik gab es unter anderem von der Holzindustrie. Im Nationalpark soll die Natur wieder zu ihren<br />
Ursprüngen zurückkehren, mit der Eröffnung des Nationalparks sollen mehr Touristen angelockt werden.<br />
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Stationen einer<br />
ungewollten Fusion<br />
19 <br />
Beschluss aus Mainz veränderte Gebietszuschnitte der bisherigen Verwaltungseinheiten<br />
Die aus Mainz verordnete<br />
Fusion wollte keine der<br />
beiden Alt-Verbandsgemeinden<br />
Manderscheid<br />
und <strong>Wittlich</strong>-Land einfach<br />
so hinnehmen – zumindest<br />
nicht in der von dort auferlegten<br />
Form. Beide hatten<br />
daher gegen die Zwangsfusion<br />
geklagt.<br />
Herrliche Aussichten für Wander- und Weinfreunde bietet der Moselsteig, der im April <strong>2014</strong> eröffnet<br />
wurde. Auf 365 Kilometern führt er von Perl nach Koblenz. FOTOS (2): TV-ARCHIV<br />
Neuer Moselsteig erhält<br />
Zertifikat „Europas Bester“<br />
Auf dem Karlsbader Platz in<br />
<strong>Bernkastel</strong>-Kues wurde Mitte<br />
April der Moselsteig offiziell<br />
eröffnet. Der Fernwanderweg<br />
ist 365 Kilometer<br />
lang und erstreckt sich über<br />
24 Etappen von Perl an der<br />
französischen Grenze bis<br />
zum Deutschen Eck nach<br />
Koblenz. Höhepunkt der<br />
Feier war die Übergabe des<br />
Zertifikats „Leading Quality<br />
Trail – Best of Europe“.<br />
Die 24 Etappen haben unterschiedliche<br />
Schwierigkeitsgrade,<br />
von leicht bis anspruchsvoll.<br />
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über den Moselhöhenweg.<br />
Wer sich für Tageswanderungen<br />
interessiert, ist auch<br />
auf den Partnerwegen des<br />
Moselsteigs gut aufgehoben.<br />
Die zertifizierten Rundwanderwege<br />
sind im Abschnitt<br />
von der Obermosel bis etwa<br />
in Höhe von Pünderich als<br />
„Seitensprünge“ gekennzeichnet,<br />
im Bereich der Terrassenmosel<br />
(bis Koblenz)<br />
heißen sie „Traumpfade“.<br />
Mit der jüngsten Kommunalwahl<br />
hat das Land aber<br />
dennoch schon mal Weichen<br />
gestellt, die entscheidend<br />
sein könnten. Denn während<br />
bis zum 30. Juni noch zwei<br />
VG-Räte zu entscheiden hatten,<br />
ist dafür ab 1. Juli <strong>2014</strong><br />
nur noch der neu gewählte<br />
gemeinsame Rat der „neuen“<br />
VG <strong>Wittlich</strong>-Land zuständig.<br />
Die bisherigen Räte<br />
sträubten sich allerdings<br />
nicht generell gegen den nun<br />
verordneten Zusammenschluss.<br />
<strong>Wittlich</strong>-Land wollte ihn<br />
aber nur unter einer nicht<br />
unwesentlichen Bedingung<br />
akzeptieren: dass das Land<br />
Geld zur Verfügung stellt,<br />
um das finanzielle Ungleichgewicht<br />
beider Gebietskör-<br />
Ein großes Interesse herrschte beim TV-Forum vor der Wahl des neuen VG-Bürgermeisters.<br />
perschaften auszugleichen.<br />
Ursprünglich von der Mainzer<br />
Landesregierung in Aussicht<br />
gestellte „Hochzeitsprämien“<br />
– wie etwa Sonderzuschüsse<br />
oder die eine zeitliche<br />
Bevorzugung bei einzelnen<br />
Vorhaben – entgingen<br />
den Kommunen, weil<br />
nicht innerhalb einer vorgegebenen<br />
Zeitspanne beschlossen<br />
wurde. So lehnte<br />
der Manderscheider VG-Rat<br />
noch kurz vor der gesetzten<br />
Entscheidungs-Frist einen<br />
bereits ausgehandelten Fusionsvertrag<br />
nach langwierigen<br />
Debatten doch noch<br />
mehrheitlich ab. Die Kritiker<br />
befürchteten Nachteile für<br />
ihre bisherige VG als den<br />
kleineren Partner. So etwa<br />
negative Auswirkungen für<br />
ihren heutigen Schwerpunkt<br />
Tourismus wie infolge unterschiedlicher<br />
Positionen<br />
dazu.<br />
Dennoch gibt es nun eine<br />
neue Verbandsgemeinde<br />
<strong>Wittlich</strong>-Land. Einschließlich<br />
der rund 7700 Bürger<br />
der eingegliederten Alt-VG<br />
Manderscheid leben in dieser<br />
nun insgesamt etwa<br />
29 400 Menschen auf einer<br />
Fläche von 400 Quadratkilometern.<br />
Ihr erster gemeinsamer<br />
hauptamtlicher Bürgermeister<br />
ist seit 1. Juli Dennis<br />
Junk. Bei der Stichwahl am<br />
9. Juni behauptete sich der<br />
CDU-Kandidat aus Salmtal<br />
mit 55,4 Prozent der Stimmen<br />
gegen FWG-Konkurrent<br />
Alois Meyer (44,6 Prozent)<br />
aus Klausen. Die Wahlbeteiligung<br />
lag bei 40,1 Prozent.<br />
Junks Vorgänger im<br />
Amt waren Bürgermeister<br />
Christoph Holkenbrink, fast<br />
23 Jahre Chef in <strong>Wittlich</strong>-<br />
Land, und in Manderscheid<br />
Wolfgang Schmitz.<br />
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ÜBERBLICK<br />
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FONDS SEITE 6<br />
NICHT VERPASSEN! SEITE 26<br />
FERNSEHEN SEITE 28<br />
HÄGAR SEITE 28<br />
SUDOKU SEITE 28<br />
KO N<br />
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Der TV vor 25 Jahren<br />
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Flüchtlingsdramen – die Tage<br />
gehören zu den spannensten<br />
der deutschen Geschichte. Eine<br />
neue TV-Serie gibt Einblick<br />
in die Meldungslage von 1989.<br />
THEMEN DES TAGES SEITE 2<br />
G E W INNZ A H L EN<br />
. .. . . . . . .<br />
Lotto: 4 -14 - 24 - 30 - 41 -48;<br />
Superzahl: 7<br />
Super 6: 0 6 3 1 8<br />
Spiel 77: 6 0 8 1 8 0 6<br />
(ohne Gewähr)<br />
F Ü R KIND E R<br />
. . .. . . . .. . .<br />
Lesen macht schlau: Kindernachrichten<br />
findet ihr heute<br />
im LOKALEN und auf der SEITE<br />
. . .. ..... . . ... . ..<br />
Die Vorhersage: SEITE 16<br />
W E T T E R<br />
Weltklimabericht: Noch ist Rettung möglich<br />
Klimawandel: Während in einigen Regionen, und Erdrutsche. Deshalb hat Weltklimarat Noch gebe es ein Zeitfenster von zwei bis drei<br />
wie hier in Waijr in Kenia, das Wasser knapp (IPCC) bei seiner Zusammenfassung seiner Jahrzehnten, in dem der Klimawandel gebremst<br />
werden könne, hieß es am Sonntag.<br />
wird und Rekord-Dürren drohen, häufen sich drei jüngsten Reports die Politik aufgefordert,<br />
die Erderwärmung aktiv zu in anderen Erdteilen Überschwemmungen<br />
bekämpfen.<br />
Volkskrankheiten kosten Milliarden:<br />
So vermeiden Sie Diabetes & Co.<br />
Interview mit prominentem Mediziner Grönemeyer zum Start der TV-Serie „Ihre Gesundheit"<br />
Übergewicht, zu wenig Bewegung,<br />
Rauchen–dassinddie Hauptursachen<br />
für Volkskrankheiten. Viele<br />
davon könnten vermieden werden,<br />
wenn die Patienten gesünder<br />
leben würden. Und damit könnte<br />
auch viel Geld gespart werden.<br />
Vonunserem Redakteur<br />
Bernd Wientjes<br />
Trier. 1,6 Mi liarden Euro. So viel<br />
müssen a lein die Ersatzkassen<br />
nur in Rheinland-Pfalzjedes Jahr<br />
für die Behandlung sogenannter<br />
Volkskrankheiten ausgeben. Zu<br />
diesen Krankheiten zählen Diabetes,<br />
Bluthochdruck, Herzerkrankungen,<br />
Asthma und Rückenprobleme.<br />
Und die Zahl der<br />
Betroffenen steigt weiter, „aufgrund<br />
der älter werdenden Gese<br />
lschaft und risikoreicher Lebensführung“,<br />
wie Martin ren werden. Im Jahr 2020 müss-<br />
in den nächsten Jahren explodie-<br />
Schneider, Chef des Landesverbandes<br />
der Ersatzkassen sagt. weit zwischen 18 und 20 Mi liarten<br />
die Krankenkassen bundesden<br />
Euro dafür ausgeben, sagt<br />
Matheis. Das seien rund fünf MilliardenEuro<br />
mehralsheute. „Wie<br />
dieses Geld aufgebracht werden<br />
Als Hauptfaktoren für Volkskrankheiten<br />
nennt er Übergeworten“,<br />
so Matheis. „Besondere<br />
soll, kann derzeitniemandbeant-<br />
wicht, Bewegungsmangel, Rauchen<br />
und Stress. Mit ein Grund bei den psychischen Erkrankun-<br />
Sorge macht uns die Entwicklung<br />
dafür seien auch die negativen gen“, sagt Schneider. Depressionen<br />
könnten bis 2030 sogar zur<br />
Auswirkungen von Arbeitsverdichtung<br />
im Job. „Die Zunahme Volkskrankheit Nummer eins<br />
der Volkskrankheiten ist eindeutig<br />
der Überflussgese lschaft ge-<br />
Eine Vielzahl der Volkskrank-<br />
werden.<br />
schuldet“, sagt auch Günther Matheis,<br />
Vorsitzender der Bezirks-<br />
Lebensführung verhindert werheiten<br />
könnte durch gesündere<br />
ärztekammer. Er rechnet damit, den, so Schneider. Das sagt auch<br />
dass die Ausgaben für die Behandlung<br />
der Volkskrankheiten tor Dietrich Grönemeyer.<br />
der bekannte Medizinerund Au-<br />
„Wir<br />
TV-SERIE<br />
IHRE GESUNDHEIT<br />
... . . . . ..<br />
1000 Islamisten in Deutschland<br />
gehören laut BKA zur Terrorszene<br />
Berlin. Mindestens 1000 Islamis-<br />
die Polizei erst 120 sogenannte<br />
ten in Deutschland gehören nach Gefährder auf der Liste. Die größte<br />
Anschlagsgefahr hierzulande<br />
Einschätzung des Bundeskriminalamtes<br />
(BKA) der Terrorszene gehe von fanatisierten Einzeltätern<br />
aus. Unterdessen haben sich<br />
an. 230 von ihnen könnten „Straftaten<br />
von erheblichem Ausmaß Kurden und die Terrormiliz Islami<br />
her Staat im Nordirak schwe-<br />
begehen“, warnte BKA-Pr sident<br />
Jörg Ziercke Wochene Der r mpfe gelie rt. dpa<br />
Z lauf ist be tlich: 2 tte<br />
N DES T SEITE 7<br />
W E LT S EIT E31 FOTO: DPA<br />
können a le selbst viel tun, um gesund<br />
und fit zu bleiben“, sagt er<br />
im TV-Interview. Der Patient sei<br />
sich selbst der beste Arzt. Laut<br />
Matheis ließen sich vier von fünf<br />
Diabetesfä le bei entsprechender<br />
Lebensführung vermeiden. Grönemeyer<br />
warnt vor einer Zunahme<br />
von Volkskrankheiten bei<br />
Kindern. Viele litten bereits an<br />
Diabetes, Rücken- und Gelenkschmerzen<br />
oder Herz-<strong>Kreis</strong>lauf-<br />
Problemen. Selbst Herzinfarkte<br />
oder Schlaganfä le seien nicht<br />
selten. Daher fordert er, das Fach<br />
Gesundheit verpflichtend in den<br />
Schulen einzuführen.<br />
Der TV wird sich in den kommenden<br />
zweiWochenineinerSe-<br />
rie umfassend mit dem Thema<br />
Gesundheit beschäftigen.<br />
THEMEN DES TAGES SEITE 3<br />
Regierung will Kombirente<br />
attraktiver machen<br />
Berlin. Die Regierungsparteien beitsgruppe mehrheitsfähig zu<br />
wo len die erst 2013 eingeführte sein. Die Hinzuverdienstgrenzen<br />
Kombirente erneut überarbeiten.<br />
Arbeitnehmerkönnen damit ministerin Andrea Nahles (SPD)<br />
seien heute zu starr, sagte Sozial-<br />
künftig leichter in Teilrente gehen<br />
und gleichzeitigmehralsbis-<br />
Mangels Attraktivität wird die<br />
der Nachrichtenagentur dpa.<br />
her hinzuverdienen. Diese Position<br />
scheint schon vor der nächsnutzt.<br />
dpa<br />
Teilrente ab 63 heute kaum geten<br />
Sitzung einer Koalitionsar-<br />
er g<br />
Arb ber dagegen<br />
ezahlte F eistelu<br />
rbeitsub<br />
nutividuelsol<br />
h<br />
THEMEN DES TAGES SEITE 4<br />
Bis 31.12.<br />
gibt‘s6Monate<br />
LTE-Tarifgratis<br />
dazu!<br />
Bundespräsident<br />
Gauck hadert<br />
mit Linkspartei<br />
Berlin/Erfurt. Kurz vor dem 25.<br />
Jahrestag des Mauerfalls hat<br />
Bundespräsident Joachim<br />
Gauck offene Bedenken gegen<br />
einen möglichen ersten Ministerpräsidenten<br />
der Linkspartei<br />
angemeldet. Mit Blick auf<br />
die in Thüringen angestrebte<br />
rot-rot-grüne Koalition unter<br />
Führung des Linke-Spitzenkandidaten<br />
Bodo Ramelow<br />
sagte Gauck in der ARD: „Menschen,<br />
die die DDR erlebt haben<br />
und in meinem Alter sind,<br />
die müssen sich schon ganz<br />
schön anstrengen, um dies zu<br />
akzeptieren.“<br />
Die Linkspartei-Spitze reagierte<br />
mit scharfer Kritik am<br />
Staatsoberhaupt. In Thüringen<br />
dürften Linke, SPD und<br />
Grüne in der neuen Woche mit<br />
ihren Koalitionsverhandlungen<br />
beginnen. dpa<br />
MEINUNG UND THEMEN DES<br />
TAGES SEITE 2<br />
Mietpreisbremse<br />
bleibt umstritten<br />
Trier. Der Vermieterverband<br />
Haus und Grund kritisiert die<br />
geplante gesetzliche Begrenzung<br />
bei der Anhebung von<br />
Wohnungsmieten. Die Nachfrage<br />
auf dem Trierer Wohnungsmarkt<br />
sei derzeit rückläufig.<br />
Die Stadt Trier wi l einen<br />
neuen qualifiziertenMiet-<br />
spiegel erste len lassen. red<br />
LOKALES SEITE 9<br />
Amerikaner rüsten<br />
für den Alltag auf<br />
Spangdahlem. „Spangdahlem<br />
Evolution“ heißt ein Investitionsprogramm<br />
auf der Airbase<br />
Spangdahlem, in das seit 1994<br />
insgesamt 380 Mi lionen Dollar<br />
gesteckt wurden. Damit<br />
wird all das bezahlt, was für<br />
den amerikanischen A ltag<br />
noch fehlt. Der TV hat sich die<br />
Bauarbeitenangeschaut. red<br />
LOKALES SEITE 15<br />
Dozententypologiefür<br />
Erstsemestler<br />
Trier. Zum Semesterstart warten<br />
an der Universität Trier<br />
knapp 600 Lehrkräfte auf die<br />
Studenten. Dabei müssen sich<br />
STUDIEREN IN TRIER<br />
. ..... .. .. .. ... . .<br />
Erstsemestler auf unterschiedliche<br />
Typen einste len. red<br />
WELT SEITE 31<br />
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2<br />
<strong>Extrablatt</strong><br />
<br />
Zwei der Topthemen im <strong>Kreis</strong> <strong>Bernkastel</strong>-<strong>Wittlich</strong> im Jahr <strong>2014</strong>: der Bau des Hochmoselübergangs bei Ürzig sowie die Kommunalwahl, die auch einige Verbandsgemeinden zusammenführte.<br />
TV-FOTOS (4): KLAUS KIMMLING<br />
Hängepartien, Hochzeit und Hoffnung<br />
Ein nicht ganz objektiver und unvollständiger Blick zurück auf das Jahr <strong>2014</strong> im Landkreis <strong>Bernkastel</strong>-<strong>Wittlich</strong><br />
Es gibt Jahre die scheinen<br />
sich irgendwie unentschlossen<br />
zwischen Baum<br />
und Borke zu winden und<br />
am Ende fühlen sich einige<br />
große Themen an wie Hängepartien…<br />
.Auf den ersten Blick ist auch<br />
<strong>2014</strong> so ein Jahr: Es ist zwar<br />
jedem klar, dass die B50 neu<br />
nicht so schnell fertig gebaut<br />
werden kann. Das wird noch<br />
Jahre dauern, auch weil sich<br />
bei Großprojekten wie dem<br />
Hochmoselübergang immer<br />
Probleme ergeben, die planerisch<br />
nicht vorgesehen<br />
sind - und leider auch immer<br />
die Kosten in die Höhe treiben.<br />
Das wird auch hier so<br />
sein und auch ohne besonde-<br />
Es ist w<br />
Mosel-Wein-Nachts-Markt<br />
Keller „Hotel Moselschlösschen“<br />
Keller „Altes Rathaus/Alte Zunftscheune“<br />
Keller „Weingut Axel Emert“<br />
Öffnungszeiten:<br />
28. November <strong>2014</strong> bis 21. Dezember <strong>2014</strong><br />
Freitag bis Sonntag: 11.00 – 21.00 Uhr<br />
22. Dezember <strong>2014</strong> bis 04. Januar 2015<br />
täglich:<br />
11.00 – 20.00 Uhr<br />
24., 25. und 31.12.<strong>2014</strong> geschlossen<br />
Sonntag, 07. Dezember <strong>2014</strong><br />
Sascha Gutzeit –<br />
Leichen, Lieder, Lachsalven!<br />
Kriminal Lesical<br />
20.00 Uhr<br />
Weingut Emil Franz,Traben<br />
re Kenntnisse im Straßenbau<br />
und bar jeglicher Aversionen<br />
gegen das Projekt,<br />
kann man schon jetzt vorhersehen,<br />
dass die Gesamtkosten<br />
wohl locker die 400<br />
Millionen-Grenze durchbrechen<br />
werden.<br />
Unabhängig von der umstrittenen<br />
Brücke, gibt es<br />
auch Teile der neuen B50,<br />
die völlig unumstritten sind<br />
und eine deutlich kleinere<br />
Herausforderung darstellen<br />
als das Bauwerk über die<br />
Mosel. Aber selbst das kleine<br />
erste Stück zwischen der Autobahn<br />
A1/A60 und Platten<br />
ist Ende November noch<br />
nicht fertig. Dabei wäre der<br />
Streckenabschnitt auch ohne<br />
Hochmoselübergang<br />
durchaus hilfreich und würde<br />
die Fahrzeit aus Richtung<br />
Veranstaltungshighlights<br />
Samstag, 20. Dezember <strong>2014</strong><br />
Jacques Bistro – Blind<br />
Date – Kabarett mitVanessa<br />
Backes & Detlev Schönauer<br />
20.00 Uhr<br />
Lorettahalle,Traben<br />
Eifel zur Mosel bereits deutlich<br />
verkürzen – ganz abgesehen<br />
davon, dass er aus dem<br />
sogenannten Autobahnkreuz<br />
<strong>Wittlich</strong> endlich tatsächlich<br />
eine Art Autobahnkreuz<br />
machen würde.<br />
Bisher heißt es nur so.<br />
Aber mit irreführenden Namen<br />
kennt man sich in <strong>Wittlich</strong><br />
ja aus: Denn die Stadt<br />
hat ja auch einen Hauptbahnhof,<br />
obwohl es nirgends<br />
Nebenbahnhöfe gibt und<br />
dieser Bahnhof nicht einmal<br />
in <strong>Wittlich</strong> selbst, sondern<br />
im Stadtteil Wengerohr liegt.<br />
Das ist allerdings eine andere<br />
Geschichte.<br />
Ein bisschen hängen auch<br />
noch die Fusionen zwischen<br />
rtet der<br />
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Schlittschuhbahn<br />
Parkplatz Stadthaus „Alter Bahnhof“<br />
Öffnungszeiten:<br />
28. November <strong>2014</strong> bis 21. Dezember <strong>2014</strong><br />
Freitag:<br />
15.00 – 20.00 Uhr<br />
Samstag bis Sonntag: 11.00 – 20.00 Uhr<br />
22. Dezember <strong>2014</strong> bis 04. Januar 2015<br />
wochentags:<br />
15.00 – 20.00 Uhr<br />
Samstag bis Sonntag: 11.00 – 20.00 Uhr<br />
24., 25. und 31.12.<strong>2014</strong> geschlossen<br />
Kino-Vorführungen<br />
27.Dezember <strong>2014</strong><br />
15.00 Uhr „Oben“<br />
20.00 Uhr „Der Medicus“<br />
28.Dezember <strong>2014</strong><br />
15.00 Uhr „Pettersson & Findus“<br />
Bürgersaal,Traben<br />
Große Lego ® Ausstellung<br />
im Stadthaus „Alter Bahnhof“<br />
Programm, Tickets und Infos: Tourist-InformationTraben-Trarbach<br />
Tel. +49 (0)6541 8398-0 | info@traben-trarbach.de<br />
Samstag, 03. Januar 2015<br />
Casino Salon Orchester<br />
Originalarrangements der<br />
20er, 30er und 40er Jahre<br />
20.00 Uhr<br />
Lorettahalle,Traben<br />
den Verbandsgemeinden<br />
<strong>Wittlich</strong>-Land und Manderscheid<br />
sowie Traben-Trarbach<br />
und Kröv-Bausendorf.<br />
Offiziell wurden am 1. Juli<br />
aus den vormals vier Verbandsgemeinden<br />
zwei. Aber<br />
drei der vier betroffenen<br />
Kommunen klagen noch gegen<br />
die vom Land verfügten<br />
Zusammenschlüssen, nachdem<br />
sie jahrelang die Chance<br />
hatten sich freiwillig und finanziell<br />
gefördert zusammen<br />
zu tun, sich aber standhaft<br />
geweigert hatten auch<br />
nur kleinste Schritte in dieser<br />
Richtung zu tun.<br />
Behutsamkeit muss<br />
nicht schädlich sein<br />
So warten die Standhaften<br />
nun standhaft auf ein Urteil<br />
des Landesverfassungsgerichts<br />
– in der Hoffnung,<br />
dass das Land irgendetwas<br />
im Fusionsprozess falsch gemacht<br />
hat. Denn, dass das<br />
Land die kommunalen<br />
Strukturen ordnen und auch<br />
anordnen kann, ist weitgehend<br />
unstrittig. Entsprechend<br />
langsam geht das Zusammenwachsen<br />
der Gemeinden<br />
voran, aber immerhin:<br />
Inzwischen scheint die<br />
Erkenntnis, dass es wohl<br />
doch keine komplette Rücknahme<br />
der Fusionen geben<br />
wird, sich soweit verbreitet<br />
zu haben, dass die Verwaltungen<br />
zusammengeführt<br />
werden, eher behutsam.<br />
Doch Behutsamkeit muss<br />
in einem solchen Prozess ja<br />
nicht schädlich sein, im Gegenteil.<br />
Den wirklichen<br />
Problemfall bei der Kommunalreform<br />
hat das Land<br />
selbst zur Hängepartie gemacht.<br />
Denn in der VG Thalfang<br />
gab es durchaus Bestrebungen<br />
neue Strukturen zu<br />
bilden.<br />
Ein Unglück, ein Streik<br />
Hier hatte das Land sich<br />
allerdings in seinen eigenen<br />
Vorgaben eingemauert, die<br />
einer Fusion von Verbandsgemeinden<br />
als Ganze und<br />
vor allem innerhalb eines bestehenden<br />
Landkreises absoluten<br />
Vorrang gaben. Um<br />
die VG Thalfang allerdings<br />
halbwegs sinnvoll zu reformieren,<br />
wäre alles andere als<br />
eine Aufspaltung, mit der<br />
sich manche Orte Richtung<br />
Mosel also nach Schweich,<br />
andere sich Richtung Hermeskeil<br />
und einige Richtung<br />
Morbach orientieren, nicht<br />
nachvollziehbar.<br />
Also bleibt hier alles wie es<br />
ist und alle warten darauf,<br />
dass irgendwann aus Mainz<br />
Eckpunkte einer angestrebten<br />
Reform der Landkreise<br />
vorgelegt werden. Wenn<br />
nicht alles täuscht, wird das<br />
allerdings noch dauern.<br />
Da wir gerade im Hunsrück<br />
sind: Eines der spektakulärsten<br />
Unglücke des Jahres<br />
war sicher der Chemieunfall<br />
in Morbach, bei<br />
dem Ende August aus einem<br />
Betrieb des Automobilzulieferers<br />
Schaeffler größere<br />
Mengen des Lösungsmittels<br />
Toluol in die Kanalisation<br />
gelangt waren. Die tiefer liegenden<br />
Ortsteile von Morbach<br />
mussten für einen Tag<br />
evakuiert werden. Supermärkte<br />
mussten schließen<br />
und Bewohner der <strong>Bernkastel</strong>er<br />
Straße, der Bischofsdhroner<br />
Straße und<br />
weiterer Straßenzüge ihre<br />
Häuser verlassen. Erst<br />
abends ergaben Messungen<br />
der Feuerwehren, dass die<br />
Bewohner in ihre Häuser zurückkehren<br />
konnten. Doch<br />
immer noch ist unklar, wie es<br />
zu dem Unfall kam. Vertrauensbildende<br />
Maßnahmen<br />
sehen anders aus.<br />
Ein anderes Unternehmen<br />
hatte nicht die Absicht lange<br />
zu Zögern: der Spezialmotoren-Hersteller<br />
Franklin<br />
Electric in <strong>Wittlich</strong> hat Anfang<br />
Juni deutlich gemacht,<br />
dass er seine Produktion<br />
nach Tschechien verlegen<br />
will und damit rund 100 Mitarbeiter<br />
in <strong>Wittlich</strong> ihren<br />
Job verlieren.<br />
Die Mitarbeiter streikten<br />
wochenlang. Die Arbeitsplätze<br />
gerettet haben sie damit<br />
nicht, aber immerhin einen<br />
Sozialtarifvertrag erreicht,<br />
der denen, die gehen<br />
müssen, Zeit und Unterstützung<br />
bei der Neuorientierung<br />
gewährt. Das Ganze soll<br />
Franklin neun Millionen Euro<br />
kosten. Dennoch: Für die<br />
Betroffenen ist es bitter.<br />
Aber immerhin besser als eine<br />
Hängepartie, die noch<br />
länger falsche Hoffnungen<br />
genährt hätte.<br />
Apropos Hoffnung: Rund<br />
um den Erbeskopf knüpft<br />
man große Hoffnungen an<br />
das Projekt Nationalpark<br />
Hunsrück-Hochwald, das<br />
auch lange diskutiert wurde,<br />
aber definitiv im nächsten<br />
Jahr an den Start geht.<br />
Sicher ist, dass es der Natur<br />
in den künftig geschützten<br />
Räumen gut tun wird, ob<br />
eine geschützte Mittelgebirgslandschaft<br />
im Hunsrück,<br />
der touristisch weit<br />
hinter Eifel und Mosel herhinkt,<br />
allerdings wirklich, jedoch<br />
wirklich zu einer solchen<br />
Attraktion werden<br />
wird, wie manche sich wünschen,<br />
scheint zumindest<br />
nicht ganz sicher.<br />
Ein Wald, ein Spatzi<br />
Denn Wald und Hügel gibt<br />
es in Deutschland reichlich.<br />
Vermutlich wird der Park<br />
Mörtel liebt Spatzi: Richard Lugner hat im September Cathy<br />
Schmitz aus <strong>Wittlich</strong> geheiratet – ein Medienereignis.<br />
nicht ein solcher Renner, wie<br />
es die Befürworter erhoffen,<br />
allerdings wird auch wohl<br />
auch nicht das Ende der<br />
Holzindustrie im Hunsrück<br />
einläuten, wie Kritiker oft<br />
ins Feld führen. Wie an so<br />
vielen anderen Stellen, wird<br />
man auch hier nur abwarten<br />
können, welche Effekte sich<br />
tatsächlich einstellen, und<br />
das Beste hoffen.<br />
Das ist auch genau das, was<br />
man im Zusammenhang mit<br />
dem international am<br />
stärksten wahrgenommenen<br />
Ereignis des Jahres, an dem<br />
eine Bürgerin des <strong>Kreis</strong>es<br />
beteiligt war, tun kann: Cathy<br />
– Spatzi – Schmitz (24)<br />
hat den legendären österreichischen<br />
Bauunternehmer<br />
Richard – Mörtel – Lugner<br />
(81) geheiratet.<br />
Das war im September und<br />
bisher hält die Ehe, während<br />
des öffentliche Interesse,<br />
durch das sich die Hochzeitsvorbereitungen<br />
der jungen<br />
Krankenschwester mit<br />
Playboy-Erfahrung lukrativ<br />
im Privatfernsehen vermarkten<br />
ließen, etwas abgenommen<br />
hat.<br />
Das Interesse wird wohl<br />
erst bei einer etwaigen<br />
Scheidung wieder aufflammen.<br />
Aber wer will jetzt<br />
schon daran denken, solange<br />
Lugners Leidenschaft entsprechend<br />
seiner eigenen<br />
Angaben „heißer brennt<br />
noch wie Gulaschsaft“ kann<br />
da nix passieren.<br />
Vom Gulasch zum Ochsen<br />
Das Gulasch führt nun abschließend<br />
und nur ganz<br />
kurz zur prägenden Figur<br />
des vergangenen Jahres:<br />
dem Mosel-Ochsen. Der<br />
wurde in diesem Jahr nur<br />
noch selten zitiert. Am touristischen<br />
Angebot entlang<br />
der Mosel hat sich nur wenig<br />
geändert, seit es 2013 von Jakob<br />
Strobel y Serra in der<br />
FAZ als – freundlich formuliert<br />
– angestaubt kritisiert<br />
wurde.<br />
Das Gute daran ist, dass<br />
der Reiseteil der FAZ den<br />
meisten Touristen, die an die<br />
Mosel kommen, offenbar<br />
völlig egal ist: Denn von Januar<br />
bis August stieg die<br />
Zahl der Gäste, die die Region<br />
besuchten im Vergleich<br />
zum Zeitraum des Vorjahres<br />
um 3,5 Prozent auf knapp 1,5<br />
Millionen, die Zahl der<br />
Übernachtungen um 2,4<br />
Prozent auf fast 4,5 Millionen.<br />
Die Menschen mögen<br />
offenbar ihre Ochsen! Da<br />
kann man (auch wenn das<br />
Wort nicht wirklich zum<br />
Ochsen passt) ganz und gar<br />
nicht meckern.<br />
Lars Oliver Ross<br />
Für einen Sozialplan gingen die Beschäftigten von Franklin in <strong>Wittlich</strong><br />
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Von der Eifel an<br />
die Mosel und in<br />
den Hunsrück<br />
Orte, die es zu erkunden lohnt: Volksfreund<br />
stellt zwölf Landmarken im <strong>Kreis</strong> vor<br />
<strong>Extrablatt</strong><br />
3 <br />
Von Bettenfeld bis zum Erbeskopf<br />
stellt der Trierische<br />
Volksfreund heute<br />
insgesamt zwölf Landmarken<br />
im <strong>Kreis</strong> <strong>Bernkastel</strong>-<br />
<strong>Wittlich</strong> vor, die es zu entdecken<br />
lohnt.<br />
Der Landkreis <strong>Bernkastel</strong>-<br />
<strong>Wittlich</strong> erstreckt sich über<br />
1168 Quadratkilometer zu<br />
beiden Seiten der Mosel. Auf<br />
einer Seite des Flusses steigt<br />
die Eifel an, auf der anderen<br />
der Hunsrück. Er ist damit<br />
der landschaftlich vielfältigste<br />
<strong>Kreis</strong> der Region.<br />
Er bietet so viel Raum, dass<br />
selbst Menschen, die ihr Leben<br />
lang im <strong>Kreis</strong> <strong>Bernkastel</strong>-<strong>Wittlich</strong><br />
gelebt haben,<br />
nicht alle interessanten und<br />
geheimnisvollen Stellen ihrer<br />
Heimat kennen. Daher<br />
hat der Trierische Volksfreund<br />
sich vorgenommen,<br />
unter dem Titel Landmarken<br />
solche Orte vorzustellen<br />
und zu zeigen, was es im nahen<br />
Umfeld alles zu entdecken<br />
gibt.<br />
Unter Landmarken versteht<br />
man außergewöhnliche<br />
Formationen im Gelände,<br />
die zum Beispiel Wanderern<br />
zur Orientierung dienen.<br />
Dabei kann es sich um<br />
natürliche, aber auch um<br />
vom Menschen geschaffene<br />
Wahrzeichen handeln. Im<br />
heutigen <strong>Extrablatt</strong> stellen<br />
wir zwölf Landmarken zusammenfassend<br />
vor und<br />
wollen damit dazu animieren,<br />
den Landkreis neu zu<br />
entdecken.<br />
Hedi Klären (59), Vorsitzende<br />
Heimat- und Verkehrsverein<br />
Neumagen-Dhron<br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil alle in der Familie gesund<br />
geblieben sind und<br />
wir – vereinsmäßig wie<br />
auch in der Dorfgemeinschaft<br />
– gut zusammen arbeiten.<br />
Für 2015 hoffe ich,<br />
dass es privat so bleibt<br />
und mit Blick auf den Verein,<br />
dass das große Fest,<br />
das wir mit der Festgemeinschaft<br />
planen und für<br />
das schon Vorbereitungen<br />
laufen, ein Erfolg wird.<br />
Franz-Josef Berg (63) aus<br />
Minheim<br />
...oder Weinreben im Moseltal, wie hier in Brauneberg...<br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil die Wirtschaft floriert<br />
hat und die Zahl der Arbeitslosen<br />
gesunken ist.<br />
Außerdem hat die Zusammenlegung<br />
der Verbandsgemeinden<br />
Neumagen-<br />
Dhron und <strong>Bernkastel</strong>-<br />
Kues hervorragend geklappt.<br />
Für 2015 hoffe ich,<br />
dass mit meinen Kindern<br />
und den beiden Enkelkindern<br />
weiterhin alles positiv<br />
verläuft. Meine Enkelin<br />
ist sieben, mein Enkel vier<br />
Jahre alt.<br />
Der <strong>Kreis</strong> <strong>Bernkastel</strong>-<strong>Wittlich</strong> hat Einiges an landschaftlichen Höhepunkten zu bieten:<br />
Seien es Hunderte Kilometer Wanderwege (wie hier in Plein)...<br />
...oder wildromantische Höhen, Wiesen und Wälder wie hier in Deuselbach im Hunsrück.<br />
TV-FOTOS (3): KLAUS KIMMLING
4<br />
<strong>Extrablatt</strong><br />
<br />
1: Der Dreisborn sprudelt wieder<br />
Quelle aus der Barockzeit bei Bettenfeld ist neu erschlossen worden, nachdem sie beim Wegebau zugeschüttet worden war<br />
Lange Zeit war er zugeschüttet,<br />
nun ist er ein<br />
Schmuckstück im Prembachtal:<br />
der Dreis- oder<br />
Dreesborn bei Bettenfeld.<br />
Das kohlensäurehaltige<br />
Wasser ist in seiner Zusammensetzung<br />
sogar<br />
handelsüblichem Sprudel<br />
ähnlich. Schon 1811 war<br />
die Quelle in geologischen<br />
Karten verzeichnet.<br />
Als die Eifel noch Teil des napoleonischen<br />
Frankreichs<br />
war, war bereits eine Quelle<br />
als „Eau Minérale“ in einer<br />
Karte nahe Bettenfeldeingetragen.<br />
Ihr Wasser eignete<br />
sich wegen seines hohen<br />
Kohlensäureanteils hervorragend<br />
zum Backen. Gestautes<br />
Grundwasser tritt dort<br />
über eine Verwerfung im unterdevonischen<br />
Schiefer, der<br />
über 400 Millionen Jahre alt<br />
ist, an die Oberfläche.<br />
Martin Koziol, Geologe<br />
und Leiter des Maarmuseums,<br />
sagt: „Beim Bettenfelder<br />
Dreisborn handelt es<br />
sich um eine stetig sprudelnde,<br />
mineralhaltige Quelle.<br />
Analysen weisen einen erhöhten<br />
Kohlensäuregehalt<br />
nach, und erlauben, das zehn<br />
Grad Celsius kalte Wasser als<br />
Säuerling zu bezeichnen.“<br />
Die chemische Zusammensetzung<br />
des Wassers aus<br />
der Quelle ähnelt der von anderen<br />
Sprudelquellen in der<br />
Eifel. Es enthält viel Natrium,<br />
Kalium, Chlorid, Hydrogencarbonat<br />
und wenig<br />
Magnesium und Calcium.<br />
Der<br />
ockerfarbene<br />
Schlamm im Brunnen entsteht<br />
durch aus dem Schiefer<br />
gelöstes Eisen. Der Kohlensäuregehalt,<br />
den man an den<br />
aufsteigenden Blasen leicht<br />
erkennt, ist vulkanischen<br />
Ursprungs. Koziol erklärt:<br />
„Somit gehört diese Quelle<br />
auch zur Mosenberg-Reihen-Vulkangruppe.“<br />
Ursprünglich hatte der<br />
Brunnen einen Durchmesser<br />
von 78 Zentimetern und<br />
eine Höhe von 120 Zentimetern.<br />
Teilweise ist er noch in<br />
dieser Höhe erhalten. Ein<br />
kleines Mundloch an der<br />
Vorderseite sorgt dafür, dass<br />
mehr Wasser aus der Quelle<br />
gefördert werden kann, bisher<br />
sind es 30 Liter pro Stunde.<br />
Dazu der Geologe: „Die<br />
Schüttmenge des Wassers<br />
richtet sich nach dem Wasserdruck<br />
und somit nach der<br />
Höhe des Wassers. Wenn das<br />
Wasser im Brunnen bis zum<br />
Rand steht und nicht abläuft,<br />
kann auch kein Wasser mehr<br />
aus der Quelle nachlaufen.“<br />
In den 1950er Jahren wurde<br />
die Quelle beim Wegebau<br />
zugeschüttet. Erst in den<br />
90er Jahren hat sich der<br />
Geologe Joachim Brauer<br />
wieder auf die Suche nach<br />
ihr gemacht, und sie mit Hilfe<br />
der Brüder Werner und<br />
Josef Zens und Wolfgang Roden<br />
gefunden.<br />
Heute ist der renovierte<br />
Brunnen, der 1,25 Kilometer<br />
vom Vulkanerlebnispark<br />
Mosenberg liegt, für Wanderer<br />
von Bettenfeld aus über<br />
die Mosenberg-Vulkane, den<br />
Horngraben und Auf Pueich<br />
im Prembachtal zu erreichen.<br />
Die Quelle ist nun<br />
überdacht, mit zwei Sitzgelegenheiten<br />
und einer Infotafel<br />
ausgestattet sowie behindertengerecht<br />
gestaltet.<br />
26 000 Euro hat die Maßnahme<br />
gekostet, die zu 80<br />
Prozent aus Mitteln des Natur-<br />
und Geoparks Eifel bezuschusst<br />
wurde.<br />
Christina Bents<br />
Der Bettenfelder Dreisborn ist eine stetig sprudelnde, mineralhaltige Quelle. 30 Liter Wasser sprudeln<br />
dort in der Stunde an die Oberfläche. FOTO: MARTIN KOZIOL<br />
2: Mittelalterliche Wahrzeichen der Vulkaneifel<br />
Die Oberburg und die Niederburg in Manderscheid sind beliebte Ausflugsziele und im Sommer Gastgeber des Ritterspektakels<br />
Christine Neumann (74) aus<br />
<strong>Wittlich</strong><br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil es gesundheitlich inzwischen<br />
wieder besser<br />
geht als in den vergangenen<br />
Monaten. Schön ist<br />
aber auch, dass die Familie<br />
immer zusammenhält<br />
und sich alle öfter mal<br />
treffen. Außerdem lebe ich<br />
sehr gern in <strong>Wittlich</strong>. Für<br />
2015 hoffe ich, dass es mit<br />
der Gesundheit besser gehen<br />
wird und dass auch<br />
familiär weiterhin alles gut<br />
läuft.<br />
Tourismus ist der Schwerpunkt<br />
der Verbandsgemeinde<br />
Manderscheid. Kein Wunder,<br />
dass die beiden malerischen<br />
Burgen als Wahrzeichen der<br />
Stadt und auch der Verbandsgemeinde<br />
gelten. Sie erzählen<br />
eine lange und abwechslungsreiche<br />
Geschichte.<br />
Das Thema Mittelalter wird<br />
in Manderscheid großgeschrieben.<br />
Alljährlich lockt<br />
das Burgenfest mehr als<br />
20 000 Gäste in die Stadt.<br />
Dann bevölkern Ritter und<br />
ihre Knappen die Festwiese<br />
vor der Niederburg und spielen<br />
mittelalterliche Turniere<br />
nach. Seit 2013 spielt Reimund<br />
Schmitz den Grafen<br />
von Manderscheid und ist<br />
der Turnierherr. Schmitz ist<br />
zudem offizieller Gästeführer<br />
für Manderscheid und<br />
hat eine entsprechende<br />
Schulung gemacht. Er ist<br />
nicht nur Repräsentant, sondern<br />
auch Experte für die<br />
Geschichte der beiden Manderscheider<br />
Burgen.<br />
„Die Oberburg ist die ältere<br />
der beiden Burgen; sie soll<br />
aus dem 10. Jahrhundert<br />
stammen und von den Luxemburger<br />
Grafen als<br />
Grenzburg erbaut worden<br />
sein“, erklärt Schmitz. Mitte<br />
des 12. Jahrhunderts geriet<br />
sie in den Besitz der Erzbischöfe<br />
von Trier. Nach Beschädigungen<br />
erfolgte durch<br />
Erzbischof Hillin der Wiederaufbau<br />
sowie der Ausbau<br />
zu einer seiner sieben Landesburgen<br />
gegen Ende des<br />
12. Jahrhunderts. Während<br />
des 30-jährigen Krieges<br />
(1618-1648) hatte die Oberburg<br />
stark zu leiden, war<br />
aber noch nachweislich 1658<br />
bewohnbar. Das bestätigt die<br />
Chronik im Kloster Himmerod.<br />
Die wehrtechnisch veraltete<br />
Anlage wurde durch<br />
französische Truppen 1673<br />
(Reunionkriege Ludwig<br />
XIV.) zerstört. 1790 wird die<br />
Oberburg in einem Bericht<br />
des kurtrierischen Amtsverwalters<br />
als gänzlich verfallen<br />
und unbewohnbar bezeichnet.<br />
Die endgültige Zerstörung<br />
erfolgte durch französische<br />
Revolutionstruppen im<br />
Jahre 1794.<br />
Nachdem die Oberburg in<br />
den kurtrierischen Besitz<br />
überging, wurde die Niederburg<br />
als Sitz der Herren von<br />
Manderscheid seit 1133 erwähnt.<br />
Wilhelm V. vergrößerte<br />
sie bedeutend und bezog<br />
den Ort Niedermanderscheid<br />
in die Befestigung mit<br />
ein. Auch die Niederburg<br />
wurde endgültig von den<br />
Eindrucksvolle Kulisse: die<br />
Oberburg und und die Niederburg<br />
befinden sich in Manderscheid<br />
im Tal der Lieser.<br />
FOTO: WOLFGANG MORITZ<br />
französischen Revolutionstruppen<br />
im Jahre 1794 zerstört.<br />
Jedem Besucher fällt<br />
sofort auf, dass die beiden<br />
Burgen dicht beieinander<br />
liegen. Der Grund dafür sei,<br />
so Schmitz, in den Streitereien<br />
zwischen dem Grafen von<br />
Luxemburg und dem Trierer<br />
Kurfürst-Bischof zu suchen.<br />
Das war in der Vergangenheit<br />
durchaus üblich.<br />
Ein ähnliches Beispiel von<br />
zwei dicht beieinanderliegenden<br />
Burgen von verfeindeten<br />
Parteien findet sich im<br />
äußersten Nordosten der<br />
Europäischen Union. Dort<br />
stehen sich die Hermannsfeste<br />
auf estnischer Seite<br />
und die russische Festung<br />
Iwangorod schon seit Jahrhunderten<br />
gegenüber.<br />
Es ist auf den ersten Blick<br />
auch verwunderlich, dass die<br />
Burgen in einem Tal und<br />
nicht auf einer Anhöhe liegen.<br />
Auch dafür weiß<br />
Schmitz den Grund: „Beide<br />
Burgen liegen auf einem<br />
steilen Felsen im Tal der Lieser,<br />
nur einen Steinwurf voneinander<br />
entfernt. Das<br />
Flüsschen Lieser, das die<br />
Niederburg von drei Seiten<br />
umgibt, trennt diese so von<br />
der Oberburg. Diese Tallage<br />
hatte einst den Vorteil, den<br />
Verkehr kontrollieren und<br />
im Konfliktfall absperren zu<br />
können. Die Lieser diente<br />
auch als Grenzfluss zwischen<br />
dem westlichen kurtrierischen<br />
Obermanderscheid<br />
mit Oberburg und<br />
dem luxemburgischen mit<br />
der Niederburg und Niedermanderscheid,“<br />
sagt<br />
Schmitz.<br />
Es gab auch unruhige Zeiten.<br />
So wurde die Niederburg<br />
von 1346 bis 1348 vergeblich<br />
von Erzbischof Balduin,<br />
Herr der Oberburg, belagert.<br />
Beide Burgen erlitten<br />
im 30-jährigen Krieg und im<br />
Raubkrieg Ludwig XIV.<br />
schweren Schaden. Auf der<br />
größeren Niederburg, auch<br />
Grafenburg genannt, lebten<br />
wohl bis zu 150 Menschen,<br />
so Schmitz.<br />
Warum lohnt sich ein Ausflug<br />
zu den Burgen? Dafür<br />
nennt Schmitz viele Gründe:<br />
„Die Oberburg kann ganzjährig<br />
und die Niederburg in<br />
den Sommermonaten täglich<br />
besichtigt werden.<br />
Gruppenführungen sind auf<br />
Anfrage möglich. Die Niederburg<br />
kann auch für private<br />
Veranstaltungen gebucht<br />
werden, wie zum Beispiel<br />
Trauungen.“<br />
Die Niederburg bildet heute<br />
zusammen mit der Manderscheider<br />
Oberburg eine<br />
eindrucksvolle Kulisse für<br />
das alljährlich am letzten<br />
Wochenende im August<br />
stattfindende Burgenfest<br />
mit Ritterspielen.<br />
Im Jahre 1844 wurden in<br />
der Niederburg bei Manderscheid<br />
Ausbesserungsarbeiten<br />
gemacht. Die Arbeiter<br />
fanden in einer Wand neben<br />
einem Wachturm eine zugemauerte<br />
Nische, in die ein<br />
Mensch gerade so hineinpasste.<br />
An der Decke fanden<br />
die Arbeiter eine kleine Öffnung.<br />
In dem Kämmerchen<br />
wurde schließlich einmenschliches<br />
Skelett gefunden,<br />
außerdem lagen dort eine<br />
Schüssel und ein Stein.<br />
In Manderscheid erzählte<br />
man sich schon seit einigen<br />
Hundert Jahren von einem<br />
Grafen, dessen Tochter einen<br />
einfachen Mann der<br />
Burgbesatzung liebte. Als<br />
das Paar überrascht wurde,<br />
soll der jähzornige Graf den<br />
Liebhaber sofort getötet haben.<br />
Seine Tochter soll er angeblich<br />
eingemauert haben.<br />
Durch die Öffnung soll sie<br />
Nahrung erhalten haben, bis<br />
sie schließlich starb. Angeblich<br />
soll es seitdem in der<br />
Burg gespukt haben. Der<br />
Spuk endete, als das Skelett<br />
begraben wurde.<br />
Hans-Peter Linz<br />
Robert Hüls (74), Kröv<br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil ich 50 Jahre mit der<br />
gleichen Frau verheiratet<br />
bin und das im November<br />
gefeiert habe. Was nicht<br />
so gut war, war die Fusion<br />
der Verbandsgemeinden<br />
Kröv und Traben-Trarbach.<br />
Aber der neue Bürgermeister<br />
macht einen guten<br />
Eindruck. Daher hoffe<br />
ich für 2015, dass sich die<br />
Wogen nun wieder ein<br />
bisschen glätten und wir<br />
in der neuen VG ein gutes<br />
Team werden.<br />
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<strong>Extrablatt</strong><br />
5 <br />
3: Kupfer aus der Grube Neuglück<br />
Bis 1939 haben Arbeiter zwischen Hasborn und Willwerscheid nach Erz gesucht – Gesteinsbrocken im Maarmuseum zu sehen<br />
Monika Rasel (66) aus<br />
Heinzerath<br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil ich zum Beispiel wieder<br />
geheiratet habe – und,<br />
weil die Familie immer gut<br />
zusammenhält. Für 2015<br />
hoffe ich, dass alles so<br />
bleibt, wie es ist. Ich finde,<br />
in der Region lebt es<br />
sich vergleichsweise gut.<br />
Wenn ich etwa sehe, was<br />
hier in Morbach von den<br />
Geschäften angeboten<br />
wird oder auch kreisweit –<br />
das ist schon gut. Und das<br />
Freizeitangebot ist auch<br />
nicht schlecht.<br />
Kai Lörsch (35), Gutenthal<br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil die Wirtschaft boomt,<br />
die Arbeitslosigkeit stark<br />
zurück gegangen ist – und<br />
die Leute haben auch Geld<br />
in der Tasche. Für 2015<br />
hoffe ich, dass es so weiter<br />
geht – aber auch, dass<br />
die Krisen, die wir überall<br />
in der Welt haben, in den<br />
Griff kommen. Das ist ja<br />
doch bedrohlich. Nicht,<br />
dass die Wirtschaft erneut<br />
zusammenbricht wie vor<br />
einigen Jahren infolge der<br />
Bankenkrise.<br />
Für einige Jahre wurde in<br />
den 1930er Jahren in einer<br />
Grube zwischen Hasborn<br />
und Willwerscheid Kupfererz<br />
geschürft. Heute führt<br />
ein Wanderweg an der Grube<br />
Neuglück vorbei.<br />
Dass in der Eifel Erze abgebaut<br />
wurden, ist nicht ungewöhnlich:<br />
Vor 300 Millionen<br />
Jahren haben sich bei Gebirgsfaltungen<br />
Eisen- und<br />
Kupfererze gebildet.<br />
Am südlichen Ende der<br />
Geo-Route Vulkaneifel um<br />
Manderscheid stoßen Spaziergänger<br />
im Wald am Sammetbach<br />
auf die Kupfergrube<br />
Neuglück. Der Eingang<br />
des Stollens, der 1939 stillgelegt<br />
wurde, ist mit einem Eisengitter<br />
verschlossen.<br />
Vergessen sei die Grube allerdings<br />
nicht, betont Rainer<br />
Schmitz, Leiter der Touristinformation<br />
in Manderscheid:<br />
„Sie liegt in einem<br />
Tal an einem Wanderweg.<br />
Durch das Gitter kann man<br />
hineinschauen. Eine Tafel<br />
im Eingangsbereich erklärt<br />
einiges zur Grube und zur<br />
Entstehung der Erze.“<br />
45 Meter geht die Grube in<br />
den Berg hinein. Es gab drei<br />
Stollen, allerdings sind der<br />
obere und der untere verfallen.<br />
Von einem neueren Stollen<br />
weiß Christa Schuh-<br />
Daus, ehemalige Ortsbürgermeisterin<br />
von Willwerscheid:<br />
„Nur die ersten zehn<br />
Meter sind einigermaßen begehbar.“<br />
In der Chronik „Verbandsgemeinde<br />
Kröv-Bausendorf<br />
Land und Leute in alten Fotos“<br />
von Professor Erwin<br />
Schaaf hat Schuh-Daus einen<br />
Absatz über die Grube<br />
verfasst. „In den 30er Jahren,<br />
als das Hitlerregime zur<br />
Vorbereitung seiner Kriege<br />
inländische Erzreserven<br />
auszuschöpfen suchte, wurde<br />
für wenige Jahre in der<br />
Grube Neuglück am Sammetbach<br />
Kupfererz geschürft“,<br />
heißt es dort. 1939<br />
wurde die Grube wieder geschlossen.<br />
Ob es daran lag,<br />
dass die Erz-Ausbeute nicht<br />
sehr ergiebig war, oder daran,<br />
dass die Männer angesichts<br />
des Kriegs dort nicht<br />
weiter arbeiten konnten, ist<br />
nicht überliefert. Der letzte<br />
Besitzer war nach Auskunft<br />
des Bergbauamts in Koblenz<br />
die Gewerkschaft Neuglück<br />
in Hasborn.<br />
Das Erz befand sich in<br />
Meeresablagerungen. „Die<br />
Grube Neuglück liegt im<br />
Schnittbereich zweier Störungszonen.<br />
Diese entstanden,<br />
als gewaltige Kräfte die<br />
EXTRA<br />
An verschiedenen Orten in<br />
der Eifel wurden Erze abgebaut,<br />
unter anderem in Bleialf<br />
und Weilerbach. In Eisenschmitt<br />
wurde im Mittelalter<br />
Eisenerz aus Jünkerath und<br />
Speicher geschmolzen und zu<br />
Ofenplatten mit biblischen<br />
Motiven gegossen. Auch in<br />
Niederscheidweiler und in<br />
Musweiler gab es kleine, heute<br />
nicht mehr begehbare Erzsuchstollen.<br />
Kupfer ist ein<br />
Basismetall und deshalb sehr<br />
wichtig. Es leitet Wärme und<br />
Elektrizität. In Motoren, Generatoren<br />
und Kabeln ist es<br />
vorhanden. Und kein Computer<br />
kommt heutzutage ohne<br />
Kupfer aus.<br />
chb<br />
mächtigen Ablagerungen<br />
des mitteleuropäischen Devonmeeres<br />
zusammengeschoben<br />
haben“, erklärt<br />
Martin Koziol, Leiter des<br />
Maarmuseums in Manderscheid.<br />
„Im Laufe der Gebirgsbildung<br />
stiegen aus der Erdkruste<br />
150 bis 250 Grad Celsius<br />
heiße, wässerige Erzlösungen<br />
auf. Als der Druck<br />
beim Aufstieg nachließ,<br />
kühlte sich die Minerallösung<br />
ab und es kristallisierten<br />
Quarz-, Eisen und Kupferminerale<br />
aus“, berichtet<br />
Koziol weiter.<br />
Im Maarmuseum in Manderscheid<br />
sind solche Gesteinsbrocken<br />
aus der Hasborner<br />
Kupfergrube zu sehen,<br />
etwa das grüne Kupfermetall<br />
Malachit oder das<br />
blaue Kupfermetall Azurit.<br />
Christina Bents<br />
4: Wenn die Natur sich selbst findet<br />
30 Hektar großes ehemaliges Kiesgebiet bei Klausen entwickelt sich zum Lebensraum für bedrohte Vögel<br />
Das Eingangstor (oben) stammt<br />
aus der Zeit, als in der Grube<br />
noch gearbeitet wurde. Der Eingang<br />
ist heute mit einem Eisentor<br />
gesichert. Der Stein aus dem<br />
Maarmuseum (rechts) enthält<br />
das Kupfermetall Malachit.<br />
FOTOS (2): GEMEINDE<br />
WILLWERSCHEID, MAARMUSEUM/<br />
CHRISTINA BENTS<br />
Wo einst der sogenannte Krames-Wald<br />
bei Klausen stand,<br />
wurde vor mehr als 35 Jahren<br />
begonnen, Kies abzubauen.<br />
Nun ist der Boden ausgebeutet<br />
und das Gelände wieder<br />
hergerichtet. Ein Teil davon<br />
ist wieder aufgeforstet. In der<br />
unberührten Natur fühlen sich<br />
viele Vögel sehr wohl.<br />
Auf den ersten Blick fällt einem<br />
nichts Besonderes auf,<br />
wenn man von der Autobahn<br />
kommend auf der L47 vor<br />
der Ortslage Klausen das Gelände<br />
auf der linken Seite betrachtet.<br />
Es sieht aus wie ein<br />
wieder aufgeforstetes Gebiet.<br />
Das ist es auch. Und<br />
doch hat es zwei Besonderheiten:<br />
zum einen die interessante<br />
Geschichte, und<br />
zum anderen ist das Gebiet<br />
ein für die Pflanzen- und<br />
Tierwelt wertvoller Lebensraum.<br />
Wer das Gelände zu<br />
Fuß erkundet, findet ein<br />
Stück unberührte Natur, in<br />
dem vor allem verschiedene<br />
Vogelarten zu beobachten<br />
sind.<br />
Vor mehr als 35 Jahren<br />
stand hier der sogenannte<br />
Krameser Wald. Ein Konsortium<br />
aus mehreren Firmen<br />
hat dann begonnen, auf einer<br />
Fläche von 30 Hektar Kies<br />
abzubauen. Als das Gestein<br />
schließlich abgebaut war, begann<br />
die Gemeinde das Gelände<br />
zu profilieren, also mit<br />
schweren Baggern Hügel<br />
und Mulden zu modellieren.<br />
Dabei entstanden unter anderem<br />
zwei Wasserflächen,<br />
die heute im dichten Vorwald<br />
versteckt sind. Martin<br />
Becker, Hobby-Ornithologe,<br />
erklärt: „Generell sind Kiesgrubengebiete<br />
für durchziehende<br />
Vögel wegen der Wasserflächen<br />
und der offenen<br />
Struktur sehr interessant.<br />
Hier halten sich beispielsweise<br />
sehr gerne Waldwasser-,<br />
Alpenstrand- oder<br />
Im ehemaligen Kiesgrubengebiet bei Klausen hat sich der Wald in unberührter Natur gut entwickelt<br />
und ist Heimat vieler Vögel. TV-FOTO: CHRISTINA BENTS<br />
Zwergstrandläufer auf.“ Im<br />
ehemaligen Krames-Kiesgrubengebiet<br />
sind laut Becker<br />
„auch Flußregenpfeiffer,<br />
Orphusspötter oder der<br />
Schwarzmilan zu finden, die<br />
auf der roten Liste gefährdeter<br />
oder aussterbender Vogelarten<br />
stehen.“<br />
Nach der Profilierung des<br />
Geländes wurden Bäume gepflanzt,<br />
um einen sogenannten<br />
Vorwald zu schaffen. Revierförster<br />
Alois Meyer erklärt:<br />
„Erst einmal wurden<br />
Lupinen eingesät und anschließend<br />
der größte Teil<br />
des Geländes mit Eiche, Birke,<br />
Zitterpappel, Weide, Erle<br />
und Kirsche aufgeforstet.<br />
Anschließend hat man das<br />
Gebiet dann sich selbst überlassen,<br />
um nach einer Generation,<br />
nach etwa 60 bis 80<br />
Jahren, zu entscheiden, ob<br />
man den Wald bewirtschaften<br />
will.“ Bis dahin vergehen<br />
noch mindestens 25 Jahre.<br />
Im Biotopkataster des<br />
Landes Rheinland-Pfalz ist<br />
das Gebiet ebenfalls beschrieben.<br />
Dort werden in<br />
der Strauchschicht blauroter<br />
Hartrigel, schwarzer Holunder<br />
und Besenginster als besondere<br />
Pflanzenarten aufgezählt.<br />
In der Krautschicht – ein<br />
Stockwerk tiefer in Bodenhöhe<br />
– finden sich unter anderem<br />
echtes Tausendgülden-<br />
und Johanniskraut. Zudem<br />
wachsen die Schwarz-<br />
Erle und die Bruch-Weide im<br />
ehemaligen Kiesgrubengebiet.<br />
Christina Bents
6<br />
<strong>Extrablatt</strong><br />
<br />
5: Hier waren die Kelten sicher<br />
Zwischen Plein, Minderlittgen und <strong>Wittlich</strong> liegt eine historische Fluchtburg von Germanenstämmen, der so genannte Tempelkopf<br />
Diese Eiche hat einen Umfang von fünf Metern und ist vermutlich<br />
mehrere 100 Jahre alt. TV-FOTOS (2): CHRISTINA BENTS<br />
In einem Gebiet zwischen<br />
Plein, Minderlittgen und<br />
<strong>Wittlich</strong> haben die Kelten<br />
vor Hunderten von Jahren<br />
eine 1,3 Hektar große Fläche<br />
angelegt. Das Gebiet<br />
wird heute Tempelkopf genannt<br />
und diente damals<br />
als Fluchtburg.<br />
Imposant und kaum zu übersehen<br />
ist die Lokomotive, die<br />
in der Nähe des <strong>Kreis</strong>els<br />
Richtung Speicher steht. Die<br />
Gemeinde hat sie gekauft<br />
Auf einem Baum sind ein<br />
Pfeil und der Hinweis Tempelkopf<br />
zu erkennen. Von<br />
hier aus sind es nur noch einige<br />
Meter zu gehen, bis man<br />
zu einem Ort kommt, der im<br />
ausgehenden dritten Jahrhundert<br />
Menschen Schutz<br />
geboten hat. Die Kelten hatten<br />
im Wald zwischen Plein,<br />
Minderlittgen und <strong>Wittlich</strong><br />
eine Fliehburg gebaut.<br />
Von Minderlittgen aus führt der Wanderweg 2 zum Tempelkopf. Alternativ führt auch der Wanderweg<br />
10 von <strong>Wittlich</strong> aus zum Tempelkopf.<br />
Dorthin zogen sie sich zurück,<br />
wenn Angriffe von verfeindeten<br />
Stämmen drohten.<br />
Ein kleinerer und ein größerer<br />
Wall aus steinigem Erdreich<br />
umgeben die Fliehburg.<br />
Sie haben einen Abstand<br />
von 20 Metern zueinander<br />
und sind durch einen<br />
Graben getrennt.<br />
Die Kelten haben die Wälle<br />
selbst aufgeschüttet. An den<br />
anderen beiden Seiten des<br />
Tempelkopfs geht es sehr<br />
und vor einigen Jahren für<br />
rund 60 000 Mark restaurieren<br />
lassen. Sie ist von 1900<br />
bis 1965 täglich mehrmals<br />
die 8,1 Kilometer lange Strecke<br />
von Binsfeld nach Philippsheim<br />
gefahren. Hauptsächlich<br />
hatte sie Güter bis<br />
100 Tonnen geladen. Für den<br />
Personenverkehr war sie nur<br />
bis 1935/36 und kurz nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg zugelassen.<br />
Vor allem Ton beförderte<br />
die Bahn.<br />
In der Südwesteifel, um<br />
Binsfeld, Herforst und Speicher<br />
wurde ein hellgelber,<br />
fast weißer, vereinzelt auch<br />
gelbroter Ton abgebaut, der<br />
in Töpfereien verarbeitet<br />
wurde. Besonders das Krugbäckerhandwerk<br />
und die<br />
Dachziegelherstellung standen<br />
im Vordergrund. Südwestlich<br />
von Binsfeld lagerten<br />
Tone in einer Stärke von<br />
zehn Metern.<br />
Der Ton war sehr fett, wurde<br />
oft mit anderen Tonen<br />
vermischt und bis zu zehn<br />
Meter tief abgebaut. Im 19.<br />
Jahrhundert war die Krugbäckerei,<br />
die sich um Binsfeld<br />
entwickelte, ein lohnendes<br />
Geschäft, weil die Tonwaren<br />
von fahrenden Händlern<br />
im Rheinland, nach Holland,<br />
Belgien, Frankreich<br />
und sogar bis nach Spanien<br />
verkauft wurden.<br />
Dann kam die industrielle<br />
keramische Verarbeitung<br />
auf, und es wurden große<br />
Tonmengen gebraucht. Matthias<br />
Schommer, der heute<br />
85 Jahre alt ist und damals<br />
als Zugführer bei der Kleinbahn<br />
war, weiß: „Sehr viel<br />
stark den Hang hinunter, sodass<br />
eine Erstürmung von<br />
diesen beiden Seiten sehr<br />
schwierig gewesen wäre. So<br />
mussten die Kelten nur noch<br />
die Wallseite verteidigen.<br />
Die Fläche des Burgplatzes<br />
Ton wurde nach Ehrang in<br />
das Agrob-Werk gefahren.“<br />
Schon die Römer haben<br />
nachweislich Ton in der Gegend<br />
verarbeitet. Bei Ausgrabungen<br />
bei Speicher entdeckte<br />
man unter anderem<br />
Reste römischer Töpferwerkstätten<br />
und Öfen. Heute<br />
wird Ton nur noch in geringem<br />
Umfang bei Binsfeld<br />
und Speicher abgebaut und<br />
werden für Ziegel, Keramik<br />
und feuerfeste Industriestoffe<br />
verwendet.<br />
Im August 1965 verkehrte<br />
ist 15 Meter breit und 60 Meter<br />
lang.<br />
Nicht nur Menschen, sondern<br />
auch das Vieh wurde in<br />
den Wald zur Fliehburg gebracht.<br />
Heute sind nur noch<br />
die Wälle übrig und zeugen<br />
von dieser Zeit.<br />
Der Tempelkopf ist über<br />
den Wanderweg 2 von Minderlittgen<br />
und über den<br />
Wanderweg 10 von <strong>Wittlich</strong><br />
erreichbar. Bei Wanderern<br />
ist er nicht sehr bekannt, obwohl<br />
er einen sehr schönen<br />
Blick über das Haus St. Anton<br />
in die <strong>Wittlich</strong>er Senke<br />
bietet. Zudem ist der Tempelkopf<br />
ein Naturdenkmal.<br />
Förster Mario Sprünker<br />
schätzt, dass die Eichenbestände<br />
dort über 250 Jahre<br />
alt sind. Diese Bäume dienten<br />
früher als Grenzzeichen,<br />
um Besitzflächen zu markieren.<br />
Eine davon ist besonders<br />
imposant. Sie steht frei,<br />
hat einen Umfang von rund<br />
fünf Metern und ist ein „echter<br />
Überlebenskünstler“, wie<br />
Sprünker erklärt: „Der Baum<br />
hat es geschafft, über viele<br />
Jahrhunderte auf diesem<br />
Standort sein Dasein zu fristen.<br />
Mehrere Blitzeinschläge,<br />
abgebrochene Äste und<br />
Deformierungen hat er<br />
überlebt.“<br />
Im ausgehenden 3. Jahrhundert<br />
vor Christus bildet<br />
sich aus der Bevölkerung der<br />
Eisenzeitlichen Hunsrück-<br />
Eifel-Kultur im Gebiet zwischen<br />
Maas, Mosel und<br />
Rhein der Stamm der Treverer.<br />
Die Lieser war Teil der<br />
Ostgrenze zwischen dem Gebiet<br />
der Treverer und den<br />
keltisierten Germanenstämmen.<br />
Ihren Stammsitz hatten<br />
die Treverer auf dem Titelberg<br />
in Luxemburg. Sie<br />
gaben Trier seinen Namen<br />
und bestimmten die kulturelle<br />
Entwicklung an der<br />
Mosel und in der Eifel.<br />
Auch in der <strong>Wittlich</strong>er<br />
Senke, die bis heute für ihre<br />
fruchtbaren Böden und klimatisch<br />
günstigen Bedingungen<br />
bekannt ist, haben<br />
vermutlich Kelten gelebt.<br />
Die Anlage auf dem Tempelkopf<br />
ist ein weiterer Hinweis<br />
dafür. Christina Bents<br />
6: Lok zwei gab auf der Schmalspur immer den Ton an<br />
Zwischen Binsfeld und Philippsheim existierte bis vor 65 Jahren eine Bahnverbindung, die vorrangig von der Tonidustrie in der Eifel genutzt wurde<br />
In Binsfeld steht sie noch, die<br />
Lok zwei der Kleinbahn, die<br />
zwischen Philippsheim und<br />
Binsfeld 65 Jahre lang fuhr.<br />
Ihre Hauptaufgabe war der<br />
Transport von Tonerde und<br />
Ziegelsteinerzeugnissen aus<br />
dem Raum Binsfeld nach Philippsheim.<br />
Heute ist die Trasse<br />
ein Radweg.<br />
Neu: Holzpostkarten<br />
Das linke Bild aus den 50er Jahren zeigt die damalige Bahn der Tonindustrie bei einem Halt in der Nähe von Dudeldorf. In Uniform Betriebsleiter Simon, daneben Matthias<br />
Schommer. Lok zwei ist heute noch in Binsfeld ausgestellt. TV-FOTOS: CHRISTINA BENTS (1)/PRIVAT (1)<br />
der letzte Güterzug auf der<br />
Strecke Binsfeld - Philippsheim,<br />
da die Ton- und Klinkerindustrie<br />
ihren Transport<br />
auf die Straße verlagert<br />
hatte.<br />
Heute ist an der ehemaligen<br />
Trasse der Bahnstrecke<br />
ein Radweg entlang des Kaltenbachs,<br />
aber es sind keine<br />
Gleise der Bahnstrecke mehr<br />
zu sehen.<br />
Matthias Schommer: „Die<br />
beiden Loks waren immer<br />
sehr zuverlässig, da hatten<br />
wir kaum Probleme mit. Eine<br />
steht in Binsfeld und die<br />
andere ist von einem Privatmann<br />
in Königsstein im Taunus<br />
gekauft worden.“<br />
Während ihres 65-jährigen<br />
Bestehens besaß die<br />
Kleinbahn zwei Dampflokomotiven,<br />
die 1899 von der<br />
Maschinenbau-Gesellschaft<br />
Heilbronn hergestellt worden<br />
war. Nach dem Lieferbuch<br />
handelt es sich bei den<br />
Binsfelder Lokomotiven um<br />
zwei baugleiche dreiachsige<br />
Naßdampfloks mit innen liegenden<br />
Radsätzen und 750<br />
Millimeter Spurbreite. Das<br />
Leergewicht betrug 16,5<br />
Tonnen. Die Höchstgeschwindigkeit<br />
lag bei 25<br />
Stundenkilometer, die Leistung<br />
bei 150 PS.<br />
Christina Bents<br />
Helga Hölzemer (58) aus<br />
Deuselbach<br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil wir, mein Mann und<br />
alle in unserer Familie, gesundheitlich<br />
zufrieden<br />
sein können. Auch unsere<br />
Kinder und Enkel sind gesund<br />
und mein Mann ist<br />
kürzlich in Rente gegangen.<br />
Und mit dem Wetter<br />
bin ich ebenfalls zufrieden<br />
und das Jahr war auch von<br />
der Ernte her ertragreich.<br />
Für 2015 hoffe ich daher,<br />
dass es so weiter geht.<br />
Jonas Zeltner (16), Lieser<br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil ich meine Ausbildung<br />
angefangen habe bei Krämer<br />
Druck. Und zwar als<br />
Medientechnologe, sprich<br />
als Drucker. Außerdem bin<br />
ich in meine erste eigene<br />
Wohnung gezogen. Für<br />
2015 hoffe ich, dass weiterhin<br />
alles auf dem guten<br />
Kurs bleibt.<br />
Ursula Schneider (59) aus<br />
Longkamp<br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil wir die Freude haben,<br />
unsere Enkelkinder aufwachsen<br />
zu sehen. Außerdem<br />
sind alle gesund und<br />
es gibt keinen Streit in unserer<br />
Familie. Wir haben<br />
schon mit vier Generationen<br />
unter einem Dach gelebt<br />
– und das hat wunderbar<br />
geklappt. Für 2015<br />
hoffe ich, dass alles so super<br />
bleibt: Nächstes Jahr<br />
wird ein gutes Jahr.<br />
Esther Krob (18), Altrich<br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil ich 18 Jahre alt geworden<br />
bin und meinen<br />
Führerschein gemacht habe.<br />
Dadurch bin ich jetzt<br />
unabhängiger und kann<br />
auch mal alleine mit dem<br />
Auto weg fahren. Für 2015<br />
hoffe ich, dass ich ein gutes<br />
Abi bestehe und es<br />
dann auch schulisch wie<br />
beruflich gut weiter geht<br />
für mich.
<strong>Extrablatt</strong><br />
7 <br />
7: Wo heilendes Wasser blubbert<br />
Im Wald bei Heckenmünster gibt es die ein uraltes Quellheiligtum, das schon die Kelten schätzten – Schwefel für die Gesundheit<br />
Die Quellen bei Heckenmünster<br />
galten schon zu<br />
keltischer und römischer<br />
Zeit als Heiligtum. Um<br />
1900 wurde das Wasser in<br />
Steinflaschen als Viktoriaquelle<br />
abgefüllt. Der Wiederaufbau<br />
der Grundmauern<br />
des Heiligtums scheiterte<br />
vor sieben Jahren.<br />
Es brodelt und blubbert ganz<br />
schön im Wald rund um die<br />
Viktoriaquelle. Schuld ist<br />
das Wasser, das an verschiedenen<br />
Stellen an die Oberfläche<br />
tritt. Birger Führ, Ortsbürgermeister<br />
von Heckenmünster<br />
und Biologe, erklärt:<br />
„Wir befinden uns hier<br />
auf der Bruchkante der <strong>Wittlich</strong>er<br />
Senke. Hier ist eine<br />
Verwerfung mit einer Abschiebung<br />
des Gesteins von<br />
900 Metern. Das Kohlenstoffdioxid<br />
kommt aus den<br />
Klüften, trifft auf Grundwasser<br />
und dann blubbert es.<br />
Das nennt man auch Mofette.“<br />
Eine „Schwester“ in Dreis<br />
Auf der Verwerfung der<br />
<strong>Wittlich</strong>er Senke liegen noch<br />
weitere Quellen: beispielsweise<br />
der Hexengraben in<br />
Salmtal-Dörbach. Auch in<br />
Erlenbach gibt es eine Quelle,<br />
und der Drees in Dreis gehört<br />
dazu. Dass der Ort um<br />
die Viktoriaquelle, die in<br />
Sandstein gefasst ist, ein besonderer<br />
ist, wussten schon<br />
die Kelten, die dort eine<br />
Kultstätte hatten. Nach ihnen<br />
haben die Römer die<br />
Stätte überbaut.<br />
Ein Tempel, eine Heiltherme<br />
und ein Theater gehörten<br />
zur römischen Anlage,<br />
die bis ins vierte Jahrhundert<br />
genutzt wurde. Heute<br />
ist davon nichts mehr zu sehen.<br />
1967 hatte das Landesmuseum<br />
die Überreste ausgegraben<br />
und untersucht.<br />
Anschließend wurde alles<br />
zur Konservierung wieder<br />
zugeschüttet.<br />
Einige Hundert Meter neben<br />
der Viktoriaquelle ist eine<br />
Schwefelquelle, die früher<br />
bei Hautkrankheiten genutzt<br />
wurde und auch dann,<br />
wenn das Vieh krank war.<br />
Außerdem nahm man das<br />
Wasser gern zum Kochen<br />
und Backen, beispielsweise<br />
für Buchweizenpfannkuchen.<br />
Wasser für die USA<br />
Das Wasser der Viktoriaquelle<br />
wurde in der Zeit um<br />
1900 als Mineralwasser in<br />
Steinflaschen abgefüllt, so<br />
steht es in der Ortschronik<br />
von Hetzerath. Es war mit<br />
der Aufschrift „Viktoriaquelle<br />
Hetzerath“ versehen.<br />
Jährlich wurden etwa<br />
50 000 Flaschen Mineralwasser<br />
abgefüllt. Bis nach<br />
Amerika soll das Wasser verkauft<br />
worden sein. Wegen<br />
der schlechten Geschäftsführung<br />
soll der Betrieb aber<br />
dann später eingestellt worden<br />
sein. Allerdings, so erklärt<br />
Birger Führ, hat das<br />
Wasser auch keine besonders<br />
hohen Mineralwerte.<br />
2008 wollte die Gemeinde<br />
die Grundmauern der römischen<br />
Stätte um die Viktoriaquelle<br />
freilegen und ein<br />
Stück weit wieder aufmauern.<br />
Ein Quellenrundweg<br />
sollte mit Tafeln informieren.<br />
Gekostet hätte das damals<br />
75 000 Euro.<br />
Es gab auch schon Zusagen<br />
der benachbarten Gemeinden<br />
und der Verbandsgemeinde<br />
<strong>Wittlich</strong>-Land, sich<br />
an den Kosten zu beteiligen.<br />
Zum Bau kam es trotzdem<br />
nicht, weil das Waldstück, in<br />
dem die Quelle liegt, nicht<br />
der Gemeinde gehört: Eine<br />
Einigung über den Verkauf<br />
scheiterte.<br />
Heute interessiert sich,<br />
neben Wanderern, die Universität<br />
Potsdam für die<br />
Schwefelquelle. Eine Gruppe<br />
Studenten kommt regelmäßig,<br />
um die Gasaustritte zu<br />
untersuchen und daraus<br />
Rückschlüsse auf die Vulkanismusaktivität<br />
zu ziehen.<br />
Christina Bents<br />
Die Viktoriaquelle bei Heckenmünster<br />
wurde mit<br />
Sandstein aufgemauert<br />
(Bild oben). Daneben steht<br />
eine Informationstafel. Die<br />
Schwefelquelle liegt in der<br />
Nähe der Viktoriaquelle.<br />
Beide stehen auf Privateigentum.<br />
TV-FOTOS (2): CHRISTINA BENTS<br />
8: Ewiges Rätsel um den Wildstein<br />
Ansammlung von Findlingen bei Trarbach beschäftigt Heimatforscher, Geologen und Gelehrte<br />
Andreas Schermann (52)<br />
aus Pantenburg:<br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil ich die Arbeitsstelle<br />
gewechselt habe. Das war<br />
gut – da habe ich Glück<br />
gehabt. Für 2015 hoffe ich,<br />
dass das Jahr mir und meiner<br />
Familie Gesundheit<br />
bringt.<br />
Michael Nummer (36) aus<br />
<strong>Wittlich</strong><br />
<strong>2014</strong> war ein gutes Jahr,<br />
weil die Entwicklung unseres<br />
Geschäftes Suite au<br />
Chocolat in der Trierer<br />
Glockenstraße sehr positiv<br />
war. Für 2015 hoffe ich,<br />
dass alles mehr oder weniger<br />
so weiter geht wie<br />
bisher – und extrem wichtig<br />
ist natürlich Gesundheit.<br />
Zwischen Trarbach und Kautenbach,<br />
gut versteckt im<br />
dichten Laubwald, findet der<br />
Wanderer eine Ansammlung<br />
von knapp 20 Steinen teils beachtlicher<br />
Größe. Als beliebtes<br />
Fotomotiv und Rastplatz<br />
erfreuen sie die Besucher, den<br />
Forschern jedoch bereitet der<br />
Wildstein seit Jahrhunderten<br />
Kopfzerbrechen.<br />
Ein bedeutungsloser Haufen<br />
Steine oder eine wichtige<br />
Landmarke? War der Wildstein<br />
gar ein heidnischer Opferaltar<br />
oder das Grabmal eines<br />
wohlhabenden Fürsten<br />
aus der keltischen Zeit? Heimatforscher,<br />
Geologen und<br />
Gelehrte rätseln seit langem<br />
über die Bedeutung der Steine<br />
im Wald auf einer Anhöhe<br />
im Kautenbachtal. Bis ins 18.<br />
Jahrhundert sollen diese,<br />
teils mehrere Zentner<br />
schwer, noch übereinander<br />
gelegen haben.<br />
So berichtete der Magister<br />
Johann Hofmann 1669 in<br />
seiner „Trorbachischen Ehren-Säul“<br />
von einem „Dreifuß“,<br />
aufgerichtet aus drei<br />
Steinen an der Basis. Obenauf<br />
seien vier weitere Steine<br />
wie eine Säule aufgetürmt<br />
gewesen. Auf deren Spitze<br />
balancierte ein weiterer großer<br />
Stein, sodass das Gebilde<br />
eine Höhe von acht Metern<br />
erreichte. Hofmann lieferte<br />
damit die erste und zugleich<br />
ausführlichste Beschreibung<br />
der Kultstätte. Sein heutiges<br />
Aussehen soll der Wildstein<br />
1730 erhalten haben, als ein<br />
Schüler ihn durch Hebelkraft<br />
umstieß.<br />
Doch welchem Zweck<br />
diente die Konstruktion in<br />
der Vergangenheit? Stimmen<br />
Hofmanns Berichte,<br />
dass die Steine ursprünglich<br />
gestapelt lagen? Wenn ja, so<br />
wäre die Theorie einer zufälligen<br />
Anhäufung von Findlingen<br />
nichtig. Geheimrat<br />
Dr. Johann Christian Friedrich<br />
Harless war sich in seiner<br />
Abhandlung von 1827 sicher,<br />
dass es sich bei dem Gebilde<br />
um das Grab eines<br />
Fürsten, Heerführers oder<br />
einen Opferaltar der Druiden<br />
gehandelt haben müsse.<br />
Die Basis dieser These bildete<br />
jedoch die Annahme,<br />
dass die Felsblöcke aus Granit<br />
seien. Der kommt in der<br />
Moselregion natürlich nicht<br />
vor. Vielmehr hätte dieser<br />
beispielsweise zu Ehren eines<br />
Herrschers mühsam und<br />
kostspielig hergebracht werden<br />
müssen. Auch der in<br />
Traben-Trarbach gebürtige<br />
Professor Dr. Adam Storck<br />
postulierte 1818 die Theorie<br />
einer Opferstätte und bezog<br />
sich dabei auf die von Hofmann<br />
beschriebenen Funde<br />
von Opfergeräten in der unmittelbaren<br />
Umgebung.<br />
Die Berge rundherum hätten<br />
in Storcks Theorie, damals<br />
noch unbewachsen, dabei<br />
als Tribünen für tausende<br />
Gläubige dienen können.<br />
Zufällig angehäuft oder von Menschen gestaltet: Der Wildstein bereitet<br />
Forschern Kopfzerbrechen. TV-FOTO: STEPHANIE ZANG<br />
Oberbergrat Dr. Adam Koch<br />
widerlegte 1844 diese Theorie,<br />
als er das Gestein seinerseits<br />
untersuchte und es als<br />
Quarz identifizierte. Somit<br />
ging er nicht von einer durch<br />
Menschenhand herbeigeführten<br />
Anordnung der Steine,<br />
sondern vielmehr einem<br />
zufälligen Naturschauspiel<br />
aus.<br />
Und dennoch hätte eben<br />
ein solches „natürliches Phänomen“<br />
den Ort in der Vergangenheit<br />
zu einer Kultstätte<br />
werden lassen können.<br />
Auch der Name „Wildstein“<br />
als „Stein der Wilden“<br />
oder „Heiden“ befeuert diese<br />
Theorie. Unweit des Wildsteins<br />
beschrieb der Heimatforscher<br />
Helmut Wendhut<br />
zudem das Vorhandensein<br />
eines keltischen Ringwalls.<br />
Ein Gutachten war 1985<br />
durch den Heimatforscher<br />
Dr. Ernst Willen Spies initiiert<br />
worden. Der dazu entsandte<br />
Archäologe des Rheinischen<br />
Landesmuseums<br />
gab nach Entnahme einer<br />
Bodenprobe jedoch an, dass<br />
im umgebenden Erdreich<br />
möglicherweise vorhandene<br />
Knochenreste bereits zu<br />
stark zersetzt seien, sodass<br />
die Bemühungen eingestellt<br />
wurden. Entsprechend ist es<br />
bisher nie zur Klärung des<br />
Mythos um den „Wilden<br />
Stein“ gekommen.<br />
Stephanie Zang
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<strong>Extrablatt</strong><br />
9 <br />
9: Das Nibelungenlied und der Hunsrück<br />
Fantastische Geschichten und Sagen ranken sich rund um die Burgruine Hunolstein im Dhrontal – Tötete Hagen von Tronje Siegfried in der Nähe von Hoxel?<br />
Die Burgruine Hunolstein<br />
war einst Sitz mächtiger<br />
Vögte. Heute ist sie ein<br />
Ort, an dem unwirkliche<br />
Gesteinsformen oder Namensähnlichkeiten<br />
mit Personen<br />
aus dem Nibelungenlied<br />
zu träumerischen<br />
Spekulationen verleiten.<br />
Nur wenige Mauern sind<br />
noch von der Burg Hunolstein<br />
zu sehen, die sich einst<br />
majestätisch über das<br />
Dhrontal erhob. Über Leitern<br />
haben Besucher und<br />
Wanderer auf der dort vorbeiführenden<br />
Traumschleife<br />
die Möglichkeit, von der Höhe<br />
der einstigen Festung<br />
weit hinaus in die Ferne zu<br />
schauen. Doch es lohnt sich,<br />
einen genaueren Blick auf<br />
die Felsen und Reste der<br />
einstigen Vogtei zu werfen.<br />
Denn der Beobachter erkennt<br />
gleich zwei Gesteinsformen,<br />
die an menschliche<br />
Gesichter erinnern. Das Antlitz,<br />
das von der Besucherplattform<br />
aus gut zu erkennen<br />
ist, zeigt angeblich einen<br />
Das versteinerte Gesicht des verfluchten Vogtes von Hunolstein ist<br />
von der Besucherplattform gut zu erkennen.<br />
hartherzigen Vogt, der einst<br />
von einer Frau, die ihre Abgaben<br />
nicht zahlen konnte,<br />
mit den Worten „Eure Seele<br />
soll in den Burgfels fahren<br />
und zu Stein erstarren“ verwünscht<br />
worden ist.<br />
Erbaut worden ist die Burg<br />
um das Jahr 1190, denn die<br />
Burgherren Hugo und Werner<br />
von Hunolstein sind<br />
erstmals 1192 urkundlich erwähnt<br />
worden. Bis 1487 blieb<br />
die Burg in den Händen der<br />
Vögte von Hunolstein. Als es<br />
dann keinen männlichen Erben<br />
mehr gab, fiel die Burg<br />
an das Erzbistum Trier und<br />
wurde mit dem Amt Baldenau<br />
vereinigt. 1522 und im<br />
Dreißigjährigen Krieg wurde<br />
die Burg beschädigt, doch<br />
endgültig zerstört worden ist<br />
sie im Spanischen Erbfolgekrieg<br />
1689. Möglicherweise<br />
hat es schon vorher befestigte<br />
Einrichtungen, nämlich<br />
eine Burg aus Holz, in Hunolstein<br />
gegeben. „Doch das<br />
ist ein Märchen. Es gibt keine<br />
Belege dafür“, sagt Heribert<br />
Knob. Er hat sich während<br />
seiner Zeit als Ortsvorsteher<br />
von Morbach-Hunolstein<br />
intensiv mit der Geschichte<br />
der Burg befasst.<br />
Auch einer Trierer Turnierschrift<br />
aus dem Jahre 1019,<br />
auf der ein Hunolsteiner aufgeführt<br />
ist, sei, was deren<br />
Die Felsen der Burgruine Hunolstein. Die Gesteinsformation links<br />
ähnelt einem Gesicht, das schräg nach oben in den Himmel<br />
schaut. TV-FOTOS (2) CHRISTOPH STROUVELLE<br />
Wahrheitsgehalt betrifft,<br />
sehr fragwürdig.<br />
Deshalb haben die Hunolsteiner<br />
anlässlich des Jahres<br />
der ersten urkundlichen Erwähnung<br />
1992 ihr 800-jähriges<br />
Ortsjubiläum gefeiert.<br />
Doch was die Burgruine<br />
einzigartig macht, sind ihre<br />
möglichen Verbindungen zu<br />
den deutschen Heldensagen.<br />
Der Bundenbacher Autor<br />
Uwe Anhäuser geht in seinem<br />
Buch „Sagenhafter<br />
Hunsrück“ der Frage nach,<br />
ob die Sagengestalt Hagen<br />
von Tronje, der laut dem Nibelungenlied<br />
einst den Siegfried<br />
getötet haben soll, und<br />
sein Gefährte Hunold aus<br />
dem Hunsrück stammen.<br />
Die Namensähnlichkeiten<br />
sind in der Tat frappierend:<br />
Gegenüber dem Berg, auf<br />
dem die Burg Hunolstein<br />
(Hunold) gebaut worden ist,<br />
liegt der Ort Haag (Hagen).<br />
Im Tal dazwischen fließt die<br />
10: Erst Wasserturm, bald Ferienwohnung<br />
Historischer Bahnhof in Dhronecken ist mittlerweile Mittelpunkt eines Reiterhofs – Anno dazumal war er Stopp für Dampfloks<br />
Dhron (Tronje). Und möglicherweise<br />
war die Burg<br />
Dhronecken in der VG Thalfang,<br />
gelegen an der kleinen<br />
Dhron, der Stammsitz von<br />
Hagen von Tronje.<br />
Anhäuser verweist auch<br />
auf den Hagenborn bei Hermeskeil,<br />
wo ein Hagen von<br />
Tronek einer Volkssage nach<br />
einen König erschlagen haben<br />
soll, und auf den Thranenweier<br />
bei Börfink, den<br />
dessen Witwe aus Trauer<br />
über den Tod ihres Gatten<br />
vollgeweint haben soll. Sogar<br />
über den Ort, an dem Hagen<br />
von Tronje einst den Siegfried<br />
ermordet haben soll,<br />
spekuliert Anhäuser. Als<br />
mutmaßlichen Platz der<br />
Bluttat nennt er das Hachenbachtal<br />
bei Hoxel. Die Waldmulde<br />
mit ihren kleinen<br />
Quellen wird heute von einem<br />
Eisenbahnviadukt<br />
überquert. Doch letztendlich<br />
handelt es sich um Sagen,<br />
und es wird sich wohl nie<br />
nachweisen lassen, ob an<br />
den Erzählungen tatsächlich<br />
etwas wahr sein könnte.<br />
Heute ist es ruhig um die<br />
mitten in Hunolstein gelegene<br />
Burgruine geworden.<br />
Doch gelegentlich ist sie aus<br />
ihrem Schlaf erwacht, etwa<br />
als ein Theaterensemble in<br />
dem Innenhof der Burg die<br />
Verdi-Oper Nabucco aufführte,<br />
oder als im Jahr 2000<br />
Ritchie Blackmore, einst Gitarrist<br />
bei Deep Purple, mit<br />
seiner Band Blackmore’s<br />
Night dort auftrat.<br />
Christoph Strouvelle<br />
Der Wasserturm in Dhronecken,<br />
wo künftig Touristen übernachten.<br />
FOTOS: CHRISTOPH STROUVELLE<br />
Der Wasserturm Dhronecken<br />
versorgte früher die Dampflokomotiven<br />
der Hunsrückbahn.<br />
Heute verbringen Touristen<br />
ihren Urlaub in dem imposanten<br />
Gebäude.<br />
Ruhiges Leben bestimmt das<br />
Ambiente rund um den historischen<br />
Wasserturm in<br />
Dhronecken. Auf den Weiden<br />
neben der kleinen<br />
Dhron grasen insgesamt 15<br />
Pferde. Nadja van Merwijk,<br />
die seit 2008 auf dem Gelände<br />
wohnt und dort in den<br />
nächsten Wochen mit dem<br />
Bau einer Reithalle beginnen<br />
will, fährt mit einer Schubkarre<br />
über das Gelände. Nur<br />
einige Hunde, die mit ihrem<br />
Gebell jeden Besucher melden,<br />
unterbrechen die friedliche<br />
Stimmung im Schatten<br />
des 24 Meter hohen Wasserturms.<br />
Van Merwijk will dort<br />
oben Ferienwohnungen einrichten,<br />
sobald sie die erforderlichen<br />
Genehmigungen<br />
erhalten hat. „Es soll etwas<br />
Besonderes entstehen, mit<br />
Stil, für Leute, die etwas zu<br />
feiern haben“, sagt sie.<br />
Ursprünglich war der<br />
Turm gebaut worden, um die<br />
Dampflokomotiven auf der<br />
Strecke von Simmern nach<br />
Türkismühle mit Wasser zu<br />
versorgen, sagt Manfred<br />
Paulus. Er wohnt in den ehemaligen<br />
Bahnhofsgebäuden<br />
auf der anderen Seite der<br />
stillgelegten Bahnlinie. Dort<br />
hatte er auch seine Kindheit<br />
verbracht. Zwei Wasserkräne<br />
hatten zur Verfügung gestanden,<br />
um die Dampflokomotiven<br />
mit dem Wasser aus<br />
dem Turm zu befüllen, erinnert<br />
er sich. Aus einem<br />
Brunnen ist das Wasser in<br />
den Turm gepumpt worden.<br />
Die Bahnhofsgebäude auf<br />
der anderen Seite der Gleise<br />
sind wie der Wasserturm um<br />
1900 errichtet worden, sagt<br />
Paulus. Die drei Bauwerke<br />
bilden ein harmonisches Ensemble.<br />
Im ehemaligen<br />
Wohngebäude für die Bediensteten<br />
der Bahn lebt<br />
Paulus heute selbst. Daneben<br />
befindet sich in einem<br />
separaten Gebäude der ehemalige<br />
Petroleumraum. Der<br />
Brennstoff wurde für die Signallampen<br />
an dem Bahnhof<br />
benötigt. „Da musste jemand<br />
hochklettern, das Petroleum<br />
nachfüllen und anzünden,<br />
damit die Signallampen<br />
leuchteten“, sagt Paulus.<br />
Auf der Rückseite des Petroleumraumes<br />
befand sich<br />
der Stall für die Tiere des<br />
Bahnangestellten. Das eigentliche<br />
Hauptgebäude mit<br />
dem ehemaligen Stellwerk<br />
ist heute eine Ferienwohnung.<br />
Der 79-Jährige kann<br />
sich aus seiner Kindheit<br />
noch gut an die Zeiten erinnern,<br />
als etwa 100 Männer<br />
aus Hilscheid, Lückenburg,<br />
Burtscheid und Malborn<br />
vom Bahnhof Dhronecken<br />
mit dem Zug aus dem armen<br />
Hunsrück zur Arbeit in die<br />
Stahlhütten nach Völklingen<br />
und Dillingen gefahren sind.<br />
„Am Wochenende kamen<br />
Himmel und Menschen an<br />
den Bahnhof, um die Arbeiter<br />
abzuholen“, sagt er. Denn<br />
die Männer brachten den<br />
wöchentlich in bar ausgezahlten<br />
Lohn mit, den ihre<br />
Familien zum Bestreiten ihres<br />
Lebensunterhalts dringend<br />
benötigten. Aber auch<br />
für die Menschen, die zu<br />
Hause geblieben sind, war<br />
der Bahnhof wichtig. „Die<br />
Bauern kamen<br />
mit Fuhrwerken,<br />
um ihre<br />
Güter abzuholen“,<br />
sagt Paulus.<br />
Auf dem Berg<br />
unweit des<br />
Bahnhofs war<br />
damals ein<br />
zweiter Wasserbehälter<br />
gebaut<br />
worde. Der Ersatzbehälter<br />
existiert nicht<br />
mehr, im Gegensatz<br />
zum<br />
historischen<br />
Wasserturm,<br />
um den Kinder<br />
und Feriengäste<br />
heute entspannt<br />
reiten<br />
können.<br />
Christoph<br />
Strouvelle<br />
Manfred Paulus vor dem ehemaligen Bahnhofsgebäude<br />
in Dhronecken.<br />
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