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Schwäbische Nachrichten & AuLa Dezember 2015

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DieVorsorgevollmacht<br />

Wenn eine anderePerson persönliche Angelegenheiten übernimmt<br />

RECHT &STEUERN<br />

Eine Vorsorgevollmacht ermöglicht<br />

für den Fall einer später eintretenden<br />

Geschäftsunfähigkeit<br />

oder Hilfsbedürftigkeit (zum Beispiel<br />

aufgrund einer Demenz),<br />

eine andere<br />

Person mit<br />

der Wahrnehmung<br />

finanzieller<br />

und persönlicher<br />

Angelegenheiten<br />

zubevollmächtigen.<br />

Allein der Vollmachtgeber<br />

bestimmt eine oder mehrere<br />

Personen, die ihn vertreten<br />

sollen, wenn er seine Aufgaben<br />

nicht mehr selbst wahrnehmen<br />

kann. Die Vollmachtmuss schriftlich<br />

erstellt und der Bevollmächtigte<br />

darin genannt werden. Bezeichnet<br />

wird der Bevollmächtigte<br />

am besten mit Vor- und Zunamen,<br />

Adresse und Geburtsdatum.<br />

Zu folgenden Bereichen<br />

können Regelungen getroffen<br />

werden:<br />

Vermögensverwaltung,<br />

Rechtsgeschäfte<br />

in<br />

Vermögensangelegenheiten,<br />

Gesundheitssorge,<br />

Pflegebedürftigkeit,<br />

Aufenthalt-<br />

und Wohnungsangelegenheiten,<br />

Post- und Fernmeldeverkehr,Behörden,<br />

Todesfall.<br />

Die Erklärung wie auch der Widerruf<br />

der Vollmacht setzen die<br />

Geschäftsfähigkeit des „Vollmachtgebers“<br />

voraus.Eine spätere<br />

Geschäftsunfähigkeit führt<br />

nicht zum Erlöschen der Vollmacht.<br />

Sollten zum Zeitpunkt<br />

des Schreibens Zweifel ander<br />

Geschäftsfähigkeit des Vollmachtgebers<br />

bestehen, empfiehlt<br />

es sich, vorher ein ärztliches<br />

Attest oder eine notarielle<br />

Beurkundung einzuholen.<br />

Wer keine Vorsorgevollmacht erstellen<br />

möchte, kann eine Betreuungsverfügung<br />

erstellen, um<br />

zumindest die eigenen Wünsche<br />

für eine eventuelle Betreuung<br />

deutlich zu machen. Denn wenn<br />

jemand seine Angelegenheiten<br />

teilweise oder ganz nicht mehr<br />

regeln kann, kann das Betreuungsgerichtfür<br />

ihn einen gesetzlichen<br />

Betreuer bestellen. ■<br />

! www.familienratgeber.de<br />

©petrkurgan/123rf.de<br />

Augsburg Rechtsanwalt Alexander Schelhas<br />

GuterVorsatz für das neue Jahr:<br />

Denken Sie an IhreZukunftund sorgen Sie vor!<br />

Alexander<br />

Schelhas ist<br />

Rechtsanwalt<br />

für Erb-und<br />

Vorsorgerecht.<br />

Telefon: 0821/<br />

6507910<br />

Viele werden im Alter zum Pflegefall,jedoch<br />

können auch junge<br />

Leute betroffen sein. Dennoch<br />

haben die wenigsten Deutschen<br />

rechtlich vorgesorgt.<br />

Zu wenige Deutsche haben eine<br />

Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung<br />

für den möglichen<br />

eigenen Pflegefall vorbereitet.<br />

Die Folge kann für Angehörige<br />

und Patientenerschreckend sein.<br />

Nur 26 Prozent der Deutschen<br />

haben eine Vorsorgevollmacht<br />

ausgestellt und damit rechtzeitig<br />

festgelegt, welche Person für sie<br />

Entscheidungen treffen darf,<br />

wenn sie selbst es nicht mehr<br />

können. Lediglich 31 Prozent haben<br />

durch eine Patientenverfügung<br />

erklärt, welche medizinischen<br />

Behandlungen und Eingriffe<br />

sie im Ernstfall vornehmen<br />

lassen würden. Über zwei Drittel<br />

der Befragten haben dagegen<br />

bislang all diese wichtigen Fragen<br />

für sich nicht geregelt, so<br />

das Ergebnis einer aktuellen Umfrage<br />

des Forschungsinstituts<br />

Forsa.<br />

Selbst die Altersgruppe der 45-<br />

bis 59-Jährigen bereitet sich<br />

nicht ausreichend vor. So haben<br />

nur 29 Prozent der Befragten in<br />

diesem Alter eine Patientenverfügung<br />

und nur 23 Prozent eine<br />

Vorsorgevollmacht unterschrieben.<br />

Sprunghaft steigt die Bereitschaft<br />

offenbar abdem 60. Lebensjahr<br />

an. So hat jeder zweite<br />

Befragte ab 60 Jahren eine Patientenverfügung<br />

in der Schublade<br />

und immerhin noch 46 Prozent<br />

eine Vorsorgevollmacht. Bei<br />

den jungen Menschen zwischen<br />

18 und 29 Jahren haben sich dagegen<br />

92 Prozent noch nicht<br />

durch eine entsprechende Vollmacht<br />

oder Verfügung auf den<br />

jederzeit möglichen Pflegefall<br />

vorbereitet.<br />

Der Grund: 65 Prozent der Deutschen<br />

glauben, die nächsten Verwandten<br />

würden automatisch<br />

Entscheidungen für sie treffen<br />

dürfen, wenn sie aufgrund einer<br />

Krankheit oder eines Unfalls<br />

nicht mehr selbst dazu in der Lage<br />

sind. Tatsache ist jedoch,<br />

wenn keine entsprechende Vollmacht<br />

vorliegt, bestellt das<br />

Amtsgericht einen Betreuer. Dies<br />

ist in der Regel eine dem Betreuten<br />

unbekannte Person, welche<br />

dann die Entscheidungen für die<br />

eigene Zukunfttrifft. ■<br />

i<br />

Fazit: Wer seine eigene<br />

Zukunft auch in<br />

schlechteren Zeiten<br />

selbst bestimmen<br />

möchte, sollte in Besitz<br />

einer inhaltlich korrekten<br />

Vorsorgevollmacht und<br />

einer wasserdichten<br />

Patientenverfügung sein.<br />

RECHTSANWALTSKANZLEI<br />

I. OETTEL-SWOBODA<br />

Meinen Mandanten ein frohes Weihnachtsfest<br />

Gütestelle nach dem Bay. Schlichtungsgesetz (BaySchlG)<br />

Rechtsanwältin Isabella Oettel-Swoboda<br />

Gögginger Straße 46 ·86159 Augsburg<br />

Tel. 08 21/5 89 68 26/-27 ·Fax 08 21/5 89 68 28<br />

E-Mail: I.Oettel-Swoboda@Kanzlei-Oettel-Swoboda.de<br />

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