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FLUG REVUE 01/2016

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<strong>01</strong> 2<strong>01</strong>6<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />

Das Luft- und Raumfahrt-Magazin<br />

Lufthansas<br />

Billigtochter<br />

DIE NEUE<br />

EUROWINGS<br />

AERION AS2<br />

Erster Auftrag für<br />

Überschall-Biz-Jet<br />

GEHEIM<br />

DER NEUE<br />

US-BOMBER<br />

ÜBERSICHT<br />

Russlands modernste<br />

Kampfflugzeuge<br />

MITSUBISHI MRJ<br />

Japans Regionaljet fliegt<br />

LH-LANGSTRECKENFLOTTE<br />

Umrüstung auf moderne<br />

Kabinen in Rekordzeit<br />

Österreich € 6,00, Schweiz sfr 10<br />

Benelux € 6,20, Italien € 6,90<br />

Slowakei € 8,40


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Januar<br />

Kurs<br />

Befreiungsschlag<br />

Fluggeräte im Heft<br />

36 Aerion AS2<br />

14 Avro Vulcan<br />

36 Cessna Citation<br />

Hemisphere<br />

10 COMAC C919<br />

36 Dassault Falcon 8X<br />

36 Gulfstream Aerospace<br />

G 500<br />

42 Mikoyan MiG-29<br />

28 Mitsubishi MRJ90<br />

50 Northrop Grumman<br />

Long Range Bomber<br />

49 Panavia Tornado<br />

36 Pilatus PC-24<br />

88 Royal Aircraft Factory<br />

B.E.2<br />

8 Sikorsky CH-53K<br />

82 Sikorsky S-60<br />

42 Suchoi T-50<br />

42 Suchoi Su-35S/30 SM/<br />

Su-34<br />

Foto: Lufthansa, U. Thomalla<br />

Die Lage bei der Lufthansa ist<br />

ernster, als es die aktuellen<br />

Umsatz- und Ergebniszahlen<br />

vermuten lassen. Der Ölpreis hat die Kasse der<br />

Airline in diesem Jahr weniger belastet als erwartet,<br />

dafür haben die Auseinandersetzungen mit<br />

den Piloten und den Flugbegleitern nicht nur<br />

Geld gekostet, sondern auch das Vertrauen der<br />

Passagiere in die Zuverlässigkeit des Unternehmens<br />

erschüttert.<br />

Mit der Umstrukturierung der Eurowings zu<br />

einer eigenen, aus der bisherigen Konzernstruktur<br />

ausgegliederten Billigfluggesellschaft (siehe Beitrag<br />

auf Seite 22) hat Lufthansa-Chef Carsten<br />

Spohr einen Befreiungsschlag versucht, mit dem<br />

er der lästigen Konkurrenz der Low-Cost-<br />

Airlines Paroli bieten will. Ihm ist sehr bewusst,<br />

dass diese Wettbewerber der Lufthansa und den<br />

meisten klassischen Netzwerk-Carriern davongeeilt<br />

sind. Sie transportieren nicht nur mehr Passagiere,<br />

sondern erzielen sogar regelmäßig höhere<br />

Gewinne. Auf der profitablen Langstrecke nehmen<br />

dagegen die neuen Wettbewerber aus den<br />

Golfstaaten der Lufthansa in allen Segmenten<br />

Passagiere ab. Wer hätte noch vor vier, fünf Jahren<br />

gedacht, dass sich die Lufthansa mit Langstrecken<br />

beispielsweise aus Düsseldorf weitgehend<br />

zurückzieht, während gleichzeitig Emirates überlegt,<br />

die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt<br />

künftig zweimal täglich mit dem Airbus A380 zu<br />

bedienen?<br />

Am weiteren Umbau des Lufthansa-Konzerns<br />

führt kein Weg vorbei. Das ist schmerzhaft, aber<br />

im heutigen Luftverkehrsumfeld notwendig. Beispiele<br />

für Airlines, die sich nicht anpassen konnten<br />

oder wollten, gibt es mit Sabena, Swissair,<br />

LTU, Spantax und Pan Am mehr als genug.<br />

Volker K. Thomalla<br />

Chefredakteur<br />

Zahl<br />

des<br />

Monats157<br />

Quartale in Folge hat Southwest Airlines eine Dividende an ihre Anteilseigner<br />

ausgeschüttet. Damit ist der US-Billigflugpionier nicht nur eine der größten Airlines<br />

weltweit, sondern auch eine der profitabelsten.<br />

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www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 3


82<br />

Chiles Heeresflieger sind unter<br />

anderem mit der AS532 (Foto) und<br />

Transportflugzeugen ausgerüstet.<br />

<strong>01</strong>/2<strong>01</strong>6<br />

INHALT<br />

TAKE-OFF<br />

14 Avro Vulcan<br />

Das letzte fliegende Exemplar des<br />

britischen V-Bombers absolvierte eine<br />

bravouröse Abschiedssaison<br />

ZIVILLUFTFAHRT<br />

22 Eurowings startet mit Langstrecken<br />

Lufthansa schmiedet für ihre erneuerte<br />

Niedrigpreis-Tochter große Pläne<br />

28 Erstflug des Mitsubishi MRJ<br />

Die Flugerprobung des japanischen<br />

Regionaljets hat endlich begonnen<br />

30 Nordkoreas neuester Flughafen<br />

An Bord der ersten Landung in Wŏnsan<br />

BUSINESS AVIATION<br />

36 NBAA in Las Vegas<br />

Auf der Weltmesse der Geschäftsluftfahrt<br />

gab es überraschende Neuheiten<br />

MILITÄRLUFTFAHRT<br />

42 Russische Fighter<br />

Die Modernisierungskampagne der<br />

russischen Luftstreitkräfte beschert den<br />

heimischen Herstellern gute Geschäfte<br />

49 Tornado ASSTA 3.1 in Jagel<br />

Die modernisierten Schwenkflügler sollen<br />

auch neue Lenkwaffen erhalten<br />

50 Northrop Grumman LRS-B<br />

Der neue Stealth-Bomber für die USAF<br />

wird ganz im Geheimen entwickelt<br />

4 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

14<br />

Die Vulcan muss mangels Industrieunterstützung<br />

am Boden bleiben.<br />

30<br />

Mit einer Il-18 landeten deutsche Flugzeugfans<br />

auf dem neuesten Airport Nordkoreas.<br />

Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper.<br />

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MILITÄRLUFTFAHRT<br />

52 Chiles Heeresflieger<br />

Mit Hubschraubern und Transportern wird<br />

ein weites Einsatzspektrum abgedeckt<br />

58 Freundeskreis Luftwaffe<br />

Info-Wochen für Jugendliche<br />

TECHNIK<br />

64 Kabinenumrüstung in Rekordzeit<br />

Lufthansa Technik stattete die Kabinen der<br />

LH-Langstreckenflotte komplett neu aus<br />

68 Messe AIRTEC 2<strong>01</strong>5 in München<br />

Die Zulieferindustrie zeigte ihr breites<br />

Spektrum an Systemen und Service<br />

RAUMFAHRT<br />

74 Neues Raumtransportsystem<br />

Entwicklung und Bau der Orion-Kapsel<br />

und der Rakete SLS liegen im Zeitplan<br />

78 Asteroid Impact Mission<br />

ESA und NASA wollen gemeinsam<br />

gefährliche Asteroiden abwehren<br />

80 Raumfahrt-Nachrichten<br />

74<br />

Entgegen aller Unkenrufe läuft<br />

beim neuen NASA-Raumtransportsystem<br />

alles glatt.<br />

www.flugrevue.de<br />

UNSERE TITELTHEMEN finden Sie hier<br />

82<br />

Die S-60 war der este Kranhubschrauber<br />

von Sikorsky.<br />

22<br />

36<br />

42<br />

50<br />

28<br />

64<br />

36<br />

Aerion hat die ersten Bestellungen<br />

für den Überschalljet AS2 erhalten.<br />

Fotos: Aerion, Darren Harbar, NASA, Lutz Schönfeld, Sikorsky, van der Ende<br />

Titelfotos: AirTeamImages/HAMFive, Northrop Grumman, Piotr Butowski, Mitsubishi, Lufthansa<br />

HISTORIE<br />

82 Sikorsky S-60<br />

Auf eigenes Risiko entwickelte Sikorsky<br />

den Kranhubschrauber S-60<br />

RUBRIKEN<br />

3 Kurs im Monat Januar<br />

6 Leserforum<br />

8 News<br />

35 AIRSpot<br />

70 Briefing: CFIT – Unfallursache Bodenkollision<br />

72 Berufe: Pilotenausbildung der Luftwaffe<br />

73 Jobbörse<br />

86 Service Modelle, Termine, Impressum<br />

88 Nachbrenner: Nachbau der RAF B.E.2<br />

90 Vorschau<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 5


Leserforum<br />

redaktion@flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Ubierstraße 83, 53173 Bonn<br />

Wir ziehen um! Ab 1. Januar 2<strong>01</strong>6<br />

haben wir eine neue Postanschrift:<br />

Leuschnerstraße 1, 7<strong>01</strong>74 Stuttgart<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 10/2<strong>01</strong>5<br />

Business Aviation:<br />

PC-24-Flugerprobung<br />

Die PC-24 ist meiner Meinung nach eine Wiederaufnahme<br />

beziehungsweise Fortführung<br />

des Projekts 180SP von Grob in Mindelheim.<br />

Schon 2005 war eine Zusammenarbeit zwischen<br />

Grob und Pilatus angedacht worden.<br />

Die Schweizer hatten allerdings Bedenken.<br />

Damals lagen für diese ungewöhnliche Auslegung<br />

(große Frachttür, flexible Kabine, unbefestigte<br />

Pisten, Single Pilot) über hundert<br />

Bestellungen vor. Nach dem Absturz des<br />

zweiten Prototyps 2006 und der Insolvenz<br />

2008 war die Zukunft des Flugzeuges ungewiss.<br />

Und just in diesem Moment begann<br />

die Entwicklung der PC-24. Ich denke, diese<br />

Hintergründe hätten gut in den <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>-<br />

Artikel gepasst.<br />

Horst Heinlein, 91330 Eggolsheim<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 12/2<strong>01</strong>5<br />

Discovery Air fliegt A-4N in Wittmund<br />

Toll, dieser Bericht von Stefan Petersen über die Taktische Luftwaffengruppe Richthofen.<br />

Auch die Bilder mit dem Eurofighter geben eindrucksvoll wieder, dass Wittmund wieder<br />

selbständig wird. Die Entscheidung der Verteidigungsministerin und der Luftwaffenführung,<br />

das Geschwader mit mehr als 30 Eurofightern auszurüsten, ist sehr zu begrüßen.<br />

PS: Vielleicht können Sie 2<strong>01</strong>6 einen Bericht mit Bildern über die Luftwaffe schreiben.<br />

Sie sind mit Ihren Berichten die Besten.<br />

Uwe Nawroth, 72525 Münsingen<br />

Foto: Stefan Petersen<br />

Schreiben lohnt sich!<br />

Unter allen Leserbrief-Autoren des vergangenen<br />

Monats haben wir das<br />

Buch 333 Flugzeuge, die<br />

man kennen muss verlost.<br />

Das Nachschlagewerk im Wert<br />

von 14,99 Euro geht an Dzmitry<br />

Ousviatsev aus Hamburg.<br />

•<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 11/2<strong>01</strong>5<br />

Wirtschaft: MAKS 2<strong>01</strong>5<br />

Sie schreiben „der PSW auf der Basis der Mi-<br />

8 dient als Technologiedemonstrator“ (Seite<br />

54-55). Das Akronym steht für Perspektivni<br />

Skorostnoi Wertoljet also Perspektivischer<br />

Hochgeschwindigkeitshubschrauber. Zu<br />

einem solchen Programm gehört unter anderem<br />

das Projekt „RACHEL“ (Russian Advanced<br />

Commercial Helicopter). Auf dem Bild<br />

(Seite 55) ist eine auf der Mil Mi-24 basierende<br />

Maschine. Dafür gibt es folgende Hinweise:<br />

die typischen Tragflächen für die Bewaffnung,<br />

das ausfahrbare Fahrwerk, das der<br />

besseren Aerodynamik dient und die viereckigen<br />

Fenster (bis auf einige Ausnahmen).<br />

Die für Russland gebauten Mistrals sind inzwischen<br />

an Ägypten verkauft worden. Russland<br />

dürfte etwa 50 Ka-52 an den ägyptischen<br />

Kunden liefern. Es ist noch nicht bekannt,<br />

um welche Versionen es sich handelt.<br />

Spekulieren darf man: Ka-52K dürften auch<br />

dabei sein. Laut Medienberichten werden die<br />

russische Streitkräfte mindestens zehn Ka-<br />

52K auf der Halbinsel Kamtschatka stationieren.<br />

Vermutlich werden weitere Maschinen<br />

auf der Krim eingesetzt. Schließlich hat das<br />

russische Militär 32 Ka-52K bestellt. Diese<br />

Tatsachen beweisen, dass es nicht bei einem<br />

„Einzelexemplar“ (wie der Autor spekuliert)<br />

bleiben dürfte. Sehr bedauerlich ist auch die<br />

Nicht-Erwähnung der neugegründeten russischen<br />

Kunstflugstaffel „Krylja Tawridy“<br />

(deutsch: „Die Flügel der Tauris“). Geflogen<br />

wird mit Jakowlew Jak-130. Dieses Muster<br />

wird auch als leichtes Kampfflugzeug zum<br />

Einsatz kommen. Vorgestellt wurde die Maschine<br />

mit dem neuen Laserentfernungsmesser.<br />

Vom Suchoi Superjet SSJ sind wohl<br />

bereits rund hundert Maschinen gebaut<br />

worden! Und kein Wort von dem russischen<br />

Flugzeug der Zukunft? Auf der Messe wurden<br />

die Triebwerke der MS-21 präsentiert,<br />

die sich im Bau befindet. Im Großen und<br />

Ganzen bin ich der Meinung, dass die Kritik<br />

im vorliegenden Bericht unberechtigt ist. Der<br />

geopolitische Aspekt hat in einem solchen<br />

Bericht nichts zu suchen.<br />

Dzmitry Ousviatsev, Hamburg<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 12/2<strong>01</strong>5<br />

Raumfahrt Extra: Mars One<br />

Der Artikel ist dermaßen von Pessimismus<br />

geprägt, dass man nur den Kopf schütteln<br />

kann. Und dass auch andere führende Organisationen<br />

und Astronauten nur negativ<br />

gegenüber Mars One auftreten, hat meiner<br />

Meinung nach nur damit zu tun, dass Mars<br />

One die einzige wahre Strategie bezüglich<br />

des Mars hat: kein Rückflugticket. Dadurch<br />

wird der Trip nämlich extrem günstig und<br />

einfach im Vergleich zu einer Rückkehrmission.<br />

Ich hoffe nur, dass Mars One das Geld<br />

zusammenbekommt und die Mission nicht<br />

von einer übervorsichtigen Politik verhindert<br />

wird. Wer behauptet, dass es technisch in elf<br />

Jahren nicht machbar ist, hat keine Ahnung.<br />

1969 war nach acht Jahren Vorbereitung und<br />

menschlichen Tragödien der erste Mensch<br />

auf dem Mond. Damals waren die Voraussetzungen<br />

technisch viel schlechter. Jedoch hatten<br />

die Leute eine Vision, Mut und Willen,<br />

waren sich der Risiken bewusst und haben<br />

diese akzeptiert. In diesem Sinne fordere ich<br />

von allen Anerkennung für die Vision Mars<br />

One oder zumindest eine neutrale Berichterstattung,<br />

die zeigt, was es derzeit bereits gibt<br />

und was noch gemacht werden muss!<br />

Daniel Gleichner, Dipl.-Ing. Luft- und<br />

Raumfahrttechnik, 85416 Langenbach<br />

Meinung<br />

gefragt<br />

Gerne veröffentlichen wir Ihre Meinung. Schicken Sie uns Ihren Leserbrief (für Rückfragen bitte unbedingt mit<br />

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Die in Leserbriefen geäußerte Meinung muss nicht mit der der Redaktion übereinstimmen. Wir behalten uns die Kürzung von Leserbriefen aus redaktionellen Gründen vor.<br />

6 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

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News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Foto: Sikorsky<br />

NEUER SCHWERLAST-HUBSCHRAUBER FÜR DAS MARINE CORPS<br />

Sikorsky CH-53K startet zum Erstflug<br />

Mit etwa einem Jahr Verspätung ist der neue Schwerlast-Hubschrauber<br />

CH-53K King Stallion am 27.<br />

Oktober 2<strong>01</strong>5 bei Sikorsky in West Palm Beach<br />

zum Jungfernflug gestartet. Der Test mit dem Prototyp<br />

EDM-1 (Engineering Development Model-1) dauerte rund<br />

30 Minuten. Es wurden Schwebeflugmanöver nach vorn,<br />

seitwärts und rückwärts durchgeführt. Die Flughöhe betrug<br />

bis zu zehn Meter. Für die Flugerprobung sind 2000 Stunden<br />

angesetzt. Als Nächstes soll EDM-3 fliegen. Auch zwei<br />

Zellen für Bodenversuche sind im Programm. Diese haben<br />

bereits umfangreiche Versuche absolviert, bei denen zum<br />

Beispiel Probleme mit dem Getriebe entdeckt wurden, die<br />

vor dem Erstflug behoben werden mussten. Die anfängliche<br />

Einsatzbereitschaft für die CH-53K King Stallion wird für<br />

2<strong>01</strong>9 erwartet. Nach wie vor plant das US Marine Corps die<br />

Beschaffung von 200 Hubschraubern.<br />

Eurofighter setzt Storm-Shadow-Tests fort<br />

Die Integration von Storm Shadow für den Einsatz vom Eurofighter aus wird mit neuen<br />

Versuchen über dem britschen Schießplatz Aberporth fortgesetzt. Am 6. November 2<strong>01</strong>5<br />

wurde erstmals ein kompletter Abwurfvorgang mit einer Überprüfung des Marschflugkörpers<br />

durch die Systeme des Kampfjets durchgeführt. Testpilot Enrico Scarabotto, der bei<br />

dieser Gelegenheit den Prototyp IPA2 flog, zeigte sich zufrieden, da alles nach Plan verlief.<br />

Zuvor hatten im November 2<strong>01</strong>4 in Italien Abwurfversuche mit Dummys stattgefunden.<br />

Foto: Eurofighter<br />

„Retro Roo II“ nennt<br />

Qantas ihren neuesten<br />

Retrojet zur Feier ihres<br />

90-jährigen Bestehens. Die<br />

moderne Boeing 737-800,<br />

VH-VXQ trägt eine Lackierung<br />

im Stil der 60er Jahre,<br />

als Qantas mit der Boeing<br />

707 erste Nonstop-Flüge<br />

über den Pazifik anbot.<br />

Foto: Qantas<br />

8 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 www.flugrevue.de


Foto: ATR<br />

Foto: Emirates<br />

InterSky meldet<br />

Insolvenz an<br />

Nach dem Absprung der Mitteldeutschen<br />

Aviation (MDA) als möglichem<br />

In vestor stellte InterSky am Abend des<br />

5. November den Flugbetrieb ein und stellte<br />

später einen Insolvenzantrag. Vier geleaste<br />

Flugzeuge wurden nach Maastricht<br />

überführt. Die Flotte bestand aus den<br />

Mustern ATR 72-600 und Dash 8. Die Fluglinie<br />

beschäftigte rund 150 Mitarbeiter.<br />

Letzte PC-7 MkII für Indien ausgeliefert<br />

Pilatus hat am 9. November 2<strong>01</strong>5 die 75. PC-7 MkII an die Indian Air Force übergeben.<br />

Damit wurde der Auftrag schneller als vereinbart abgewickelt. Der Vertrag zwischen<br />

dem indischen Verteidigungsministerium und Pilatus über 75 der Schulflugzeuge war<br />

am 24. Mai 2<strong>01</strong>2 unterzeichnet worden. Die erste Maschine ging im Februar 2<strong>01</strong>3<br />

zur Ausbildungs-Akademie in Dundigal. Seither haben die Turboprop-Trainingsflugzeuge<br />

bereits über 40 000 Flugstunden und mehr als 80 000 Landungen absolviert.<br />

Emirates baut eigene Pilotenakademie auf<br />

Mit einem Großauftrag für 27 Trainingsflugzeuge bereitet Emirates die Gründung<br />

ihrer „Emirates Flight Training Academy“ am Flughafen Al Maktoum - Dubai World Central<br />

vor. Bis zu 500 Flugschüler, zunächst nur aus den Emiraten, später auch weltweit rekrutiert,<br />

sollen hier ab 2<strong>01</strong>7 in jeweils dreieinhalbjährigen Ausbildungsgängen zum ATPL-Linienpiloten<br />

qualifiziert werden. Das Anfangstraining erfolgt, nach Auswahlverfahren und einleitendem<br />

Theorieblock, auf 22 einmotorigen Cirrus SR22. Danach wechseln die Fortgeschrittenen<br />

für die CPL-Ausbildung auf fünf Business Jets Embraer Phenom 100E (Foto).<br />

Simulatoren ergänzen das praktische Fliegen der internatsmäßig untergebrachten Schüler.<br />

Emirates will ihren steigenden Pilotenbedarf vor allem mit Hilfe der Akademie decken.<br />

Einen Großauftrag für die Boeing 737 MAX 8 hat Jet Airways aus Indien auf der<br />

Luftfahrtmesse in Dubai unterzeichnet. Die Inder bestellten 75 Flugzeuge fest und vereinbarten<br />

weitere 50 Optionen oder „Erwerbsrechte“, also mögliche Nachlieferungen zu<br />

einem schon vereinbarten Vorzugspreis. Von der festen Bestellung stammen 25 Flugzeuge<br />

aus einer umgewandelten, schon bestehenden Bestellung für Boeing 737 NG.<br />

„Das Beste wird noch besser.“<br />

Klaus Röwe, Leiter des A320-Programms bei Airbus, zur Zulassung der A320neo<br />

mit PW1100G-JM-Triebwerken am 24. November 2<strong>01</strong>5<br />

Dauertests mit F-16C<br />

abgeschlossen<br />

Nach einem Ermüdungsversuch mit<br />

einer Zelle der F-16C Block 50 will Lockheed<br />

Martin die zugelassene Lebensdauer<br />

des Kampfjets von derzeit 8000<br />

auf 12 000 Flugstunden erhöhen. Auf<br />

der FSDT-Anlage (Full Scale Durability<br />

Test) in Fort Worth wurde zwei Jahre<br />

lang ein Belastungsprogramm gefahren,<br />

das 27 713 Flugstunden entspricht. Im<br />

Anschluss wurden mehrere Tests mit<br />

maximalen Lastbedingungen durchgeführt.<br />

Eine Inspektion soll nun zeigen,<br />

ob es Beschädigungen gab und ob<br />

an bestimmten Stellen Verstärkungen<br />

notwendig sind.<br />

Im Netz<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>-Newsletter unter<br />

www.flugrevue.de/newsletter<br />

Foto: Lockheed Martin Foto: Boeing<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 9


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

CHINAS NEUER ZWEISTRAHLER<br />

Roll-out der<br />

COMAC C919<br />

Chinas Zivilflugzeugbau-Holding COMAC hat Anfang<br />

November in Schanghai die erste C919 hallenfertig<br />

übergeben. Der neue Standardrumpf-Zweistrahler<br />

(siehe FR 12/15) soll nach Bodentests Mitte 2<strong>01</strong>6<br />

zum Erstflug starten. Die Indienststellung ist für Ende 2<strong>01</strong>8<br />

vorgesehen. Nach chinesischen Angaben liegen bereits Bestellungen<br />

für 517 Flugzeuge vor. Der neue chinesische Mittelstreckenjet<br />

ist für 158 bis 174 Passagiere ausgelegt; er<br />

konkurriert mit der Boeing 737 und mit dem Airbus A320.<br />

Letzterer wird im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit<br />

Airbus auch im chinesischen Tianjin endmontiert. Bei der<br />

C919 arbeitet China mit zahlreichen westlichen Zulieferern<br />

zusammen. So steuert CFM International die modernen<br />

LEAP-1C-Triebwerke bei. Später sind auch chinesische<br />

COMAC-CJ-1000A-Triebwerke als alternative Antriebsvariante<br />

vorgesehen.<br />

Foto: COMAC<br />

Foto: Lockheed Martin<br />

F-35A testet Kanone in der Luft<br />

Bei einem Flug von der Edwards AFB aus hat die F-35A am 30.<br />

Oktober 2<strong>01</strong>5 erstmals ihre Bordkanone GAU-22/A (25-mm-Gatling-System)<br />

abgefeuert. Nach Firmenangaben folgten auf einen<br />

Feuerstoß mit 30 Schuss zwei mit je 60 Schuss. Für die Tests mit der<br />

Kanone musste der Prototyp AF-2, der mit vielen Belastungssensoren<br />

ver sehen ist, zunächst durch Modifikationen dem Serienstandard<br />

angenähert werden. Danach fanden in Edwards über einen<br />

Zeitraum von drei Monaten Schussversuche am Boden statt. Die<br />

GAU-22/A der Air-Force-Version der Lightning II ist in einer Verkleidung<br />

über dem linken Lufteinlauf untergebracht. Um die Radarrückstrahlfläche<br />

zu minimieren, sind die Läufe hinter einer Klappe verborgen,<br />

die beim Druck auf den Auslöser blitzschnell öffnen muss.<br />

AW609 stürzt in Italien ab<br />

Am 30. Oktober 2<strong>01</strong>5 ist der zweite Prototyp des zivilen Kipprotormusters<br />

AW609 zwischen Santhia und Alice Castello abgestürzt.<br />

Beide Piloten kamen dabei ums Leben. Augenzeugen sprechen<br />

davon, dass die Maschine schon im Flug in Brand geraten war. Der<br />

Absturzort liegt etwa 50 Kilometer vom Werk Vergiate entfernt. Die<br />

Maschine mit der Kennung N609AG flog seit 2003. Das Testprogramm<br />

von AgustaWestland zielt darauf ab, bis 2<strong>01</strong>7 die Zulassung<br />

zu erreichen. Knapp zwei Wochen nach dem Unfall konnte der<br />

Hersteller auf der Dubai Air Show drei AW609 an das Joint Aviation<br />

Command der Vereinigten Arabischen Emirate verkaufen. Sie sollen<br />

für den Such- und Rettungsdienst verwendet werden.<br />

Foto: AgustaWestland<br />

10 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6


Foto: DLR<br />

DLR-Prüfstand für Turbinen<br />

Am 29. Oktober hat das Deutsche Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt (DLR) in Göttingen einen neuen Prüfstand für Turbinen<br />

von Flugzeugen und Kraftwerken eingeweiht. Hier sollen<br />

Turbinen für Triebwerke bis hin zur Größenklasse der Antriebe<br />

des Airbus A380 in Originalgröße bei realistischen Bedingungen<br />

getestet werden. Die Einrichtung mit einem Investitionsvolumen<br />

von 15,6 Millionen Euro gilt laut DLR als einer der weltweit leistungsstärksten<br />

Prüfstände seiner Art. Der Prüfstand leistet einen<br />

Massenstrom von bis zu zehn Kilogramm pro Sekunde.<br />

Foto: Pratt & Whitney<br />

PW1900G-Flugversuche begonnen<br />

Die Flugerprobung des Triebwerks der Embraer E190-E2 und E195-E2<br />

findet von Mirabel bei Montreal in Kanada aus statt. Zum Einsatz<br />

kommt eine der beiden Boeing 747 SP, die Pratt & Whitney als fliegende<br />

Prüfstände nutzt. Das PW1900G für die neue E-Jet-Generation ist<br />

das vierte Mitglied der Getriebefan-Familie im Flugtest und baut auf<br />

dem PW1500G der Bombardier CSeries auf. Die Bodenläufe hatten im<br />

Juli in East Hartford begonnen. Bis dato hat die PurePower-Familie mehr<br />

als 23 000 Stunden und 40 000 Zyklen am Boden und in der Luft absolviert.<br />

Die Indienststellung des Pratt & Whitney PW1900G an der<br />

Embraer E190-E2 ist für 2<strong>01</strong>8 vorgesehen. Die Schubleistung beträgt<br />

bis zu 102 Kilonewton.<br />

❱❱❱ kurz notiert<br />

AgustaWestland hat den ersten von sieben AW1<strong>01</strong> Merlin HC<br />

Mk3i an die Royal Navy in Yeovilton übergeben. Die Hubschrauber<br />

werden im Rahmen der Phase 1 des Merlin Life<br />

Sustainment Program (MLSP) auf einen Zwischenstandard<br />

gebracht, damit sie auch von Schiffen aus für amphibische<br />

Operationen genutzt werden können.<br />

Die maltesischen Streitkräfte haben bei der Braunschweiger<br />

Aerodata AG eine dritte King Air B200 für die Seeüberwachung<br />

in Auftrag gegeben. Das Projekt wird zu 75 Prozent<br />

aus dem Internal Security Fund (ISF) der Europäischen Union<br />

mitfinanziert. Die Auslieferung ist für 2<strong>01</strong>7 vorgesehen.<br />

Nur fünf Tage dauert die Umschulung von A380- und<br />

A340-Piloten auf die A350. Entsprechende „Cross Crew<br />

Qualification“-Kurse bietet Airbus seit November an.<br />

Lufthansa und die Agentur „flugangst.de“ bieten neuerdings<br />

Flugangstseminare für Kinder an. Die eintägigen Seminare<br />

mit Psychologen und Piloten enden jeweils mit einem Flug.<br />

Dieselmotor fliegt in H120<br />

Airbus Helicopters hat am 6. November 2<strong>01</strong>5 in Marignane<br />

mit der Flugerprobung eines Technologieträgers mit hochverdichtetem<br />

Kolbentriebwerk begonnen. Die Entwicklung dieses<br />

Demonstrators ist Teil der europäischen „Clean Sky“-Initiative<br />

„Green Rotorcraft Integrated Technology Demonstrator“ (ITD).<br />

Die Flugtests werden in Zusammenarbeit mit TEOS Powertrain<br />

Engineering und der Austro Engine GmbH durchgeführt. Als Basis<br />

für die Flugerprobungen des AE440, der einen Hubraum von<br />

4,6 Litern hat und 330 Kilowatt leisten soll, dient eine H120. Der<br />

Motor wird mit gängigem Kerosin betrieben und ist mit bewährter<br />

Technologie aus modernen Selbstzündermotoren ausgestattet.<br />

Im V8-Design stehen die beiden Zylinderbänke mit je einem<br />

Turbolader im Winkel von 90 Grad zueinander, die Common-<br />

Rail-Direkteinspritzung erfolgt bei einem Druck von 1800 bar.<br />

Foto: Airbus Helicopters<br />

Neues Getriebe-Joint-Venture<br />

Das neue Gemeinschaftsunternehmen von Rolls-Royce und<br />

Liebherr-Aerospace zur Entwicklung von Untersetzungsgetrieben für<br />

die künftige Triebwerksgeneration der Briten hat den Namen Aerospace<br />

Transmission Technologies GmbH erhalten. Das Joint Venture<br />

nahm bereits im Oktober in Friedrichshafen mit zunächst knapp<br />

30 Mitarbeitern den Betrieb auf.<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 11


News<br />

ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Foto: Airbus<br />

FLIEGENDE TESTPLATTFORM A380<br />

A350-1000-Triebwerk schon im Flugtest<br />

Das künftige Triebwerk des Airbus A350-1000 ist bereits<br />

in der Luft. Ein A380-Prototyp erprobt seit dem<br />

5. November als fliegende Testplattform an seiner<br />

linken inneren Triebwerksposition ein Trent XWB-97 von<br />

Rolls-Royce, das statt des üblichen Trent 900 installiert<br />

wurde. Schon beim ersten Flugeinsatz, der über vier Stunden<br />

dauerte, wurde der mit bis zu 430 kN Schub bislang<br />

stärkste zivile Antrieb bei Airbus auf eine Höhe von 10670<br />

Metern gebracht und bei Geschwindigkeiten bis zu Mach<br />

0.87 vermessen. Bei voller Leistung fließen bis zu 1440 kg<br />

Luft pro Sekunde durch die neuesten, britischen Kraftpakete.<br />

In den kommenden Monaten soll die A380 dabei helfen,<br />

das Einsatzverhalten, das Leistungsvermögen und die Zuverlässigkeit<br />

des Trent XWB-97 zu bewerten, noch bevor<br />

2<strong>01</strong>6 der erste Airbus A350-1000 zum Jungfernflug startet.<br />

Die Indienststellung ist für 2<strong>01</strong>7 geplant.<br />

Foto: Airbus Helicopters/Lorette Fabre<br />

H215 wird in Rumänien gebaut<br />

Airbus Helicopters verlagert die Fertigung der Super-Puma-Modelle<br />

AS332 L1e und C1E – nun als H215 bezeichnet – nach Brasov. Erste<br />

Lieferungen aus dem neuen Werk sollen 2<strong>01</strong>7 erfolgen. Für das Projekt<br />

wurde eine neue Firma gegründet, die ein 10 000 Quadratmeter großes<br />

Werk nutzen wird. Das Unternehmen wird vom Einkauf über Konstruktion<br />

bis zum Kundendienst sämtliche Aufgaben übernehmen. Dadurch<br />

entstehen laut Airbus Helicopters langfristig über 300 Arbeitsplätze. Die<br />

getaktete Montagelinie soll jährlich bis zu 15 Hubschrauber herstellen.<br />

MTU testet Getriebefan<br />

Einen Triebwerksdemonstrator erprobt MTU Aero Engines in<br />

München. Der Demonstrator entstand auf Basis eines PW1500G-<br />

Getriebefans und soll im Rahmen des Clean-Sky-Unterprogramms<br />

SAGE (Sustainable and Green Engines) der EU neue Technologien<br />

in der Niederdruckturbine<br />

erproben. Dazu gehören<br />

unter anderem Turbinenschaufeln<br />

aus Titanaluminid,<br />

Komponenten<br />

aus keramischen Verbundwerkstoffen<br />

und<br />

verbesserte Dichtungen.<br />

Von den Neuerungen erhoffen<br />

sich die Forscher<br />

kurzfristig eine weitere<br />

Reduzierung des Treibstoffverbrauchs<br />

um zwei<br />

bis drei Prozent.<br />

Foto: MTU Aero Engines<br />

www.flugrevue.de


Boeing zerlegt den<br />

757-EcoDemonstrator<br />

Eine 30 Jahre alte Boeing 757-200, die<br />

zuvor bei Boeing als sogenannter „Eco­<br />

Demonstrator“ für Flugtests neuer Technologien<br />

gedient hatte, ist im Oktober nach<br />

einem neuen Recyclingverfahren am Flughafen<br />

Moses Lake zerlegt worden. Dabei<br />

konnten 90 Prozent der Flugzeugmasse<br />

recycelt werden. Über 1100, zuvor identifizierte,<br />

hochwertige Ersatzteile wurden<br />

für die weitere Nutzung ausgebaut. Boeing<br />

will mit den gewonnenen Erfahrungen<br />

neue Flugzeuge so bauen, dass man sie<br />

später noch einfacher zerlegen kann, um<br />

künftig noch mehr Material wiederverwerten<br />

zu können und um damit noch<br />

weniger Restmüll zu hinterlassen.<br />

Jetpacks für Dubai<br />

Die Feuerwehr von Dubai hat 20 Martin<br />

Jetpacks (Foto) für die Brandbekämpfung<br />

an Hochhäusern bestellt. Das Rucksack-<br />

Fluggerät aus Neuseeland wird von einem<br />

Dieselmotor mit 200 PS angetrieben, der<br />

seine Kraft an zwei Ducted Fans abgibt.<br />

Das Luftfahrzeug erreicht bis zu 1000 Meter<br />

Höhe und kann bis zu 120 Kilogramm<br />

Nutzlast befördern. Für Notfälle ist ein ballistischer<br />

Rettungsschirm eingebaut.<br />

Foto: Martin<br />

F-16V mit SABR-<br />

Radar im Flugtest<br />

Lockheed Martin hat in Edwards AFB mit<br />

der Erprobung einer neuen Variante der<br />

Fighting Falcon begonnen. Sie zeichnet<br />

sich durch den Einbau des APG-83-Radars<br />

(SABR von Northrop Grumman) mit aktiver<br />

elektronischer Strahlschwenkung aus. Der<br />

Hersteller hat einen Auftrag aus Taiwan,<br />

142 vorhandene F-16A/B des Landes entsprechend<br />

zu modernisieren. Neben dem<br />

neuen Radar umfasst der F-16V-Standard,<br />

der auch als Neuflugzeug bestellt werden<br />

könnte, ein neues Display in der Mittelkonsole,<br />

einen modernisierten Missionscomputer,<br />

einen Hochleistungs-Ethernet-<br />

Datenbus und mehrere weitere Verbesserungen<br />

der Missionssysteme.<br />

Foto: Airbus Defence & Space<br />

A400M: Tests auf Gras<br />

Der Airbus A400M hat nach erfolgreichen<br />

Tests auf Geröllpisten auch die Testkampagne für<br />

den Betrieb auf Grasplätzen abgeschlossen. Die<br />

Tests wurden im September 2<strong>01</strong>5 auf dem französischen<br />

Flugplatz Écury-sur-Coole durchgeführt.<br />

Dafür war der Prototyp MSN2 drei Wochen<br />

im Einsatz. Für 2<strong>01</strong>6 steht noch der Nachweis<br />

der Einsatzfähigkeit auf Sandpisten auf dem<br />

Plan. Unterdessen hofft die Luftwaffe, 2<strong>01</strong>5<br />

noch zwei der Militärtransporter zu erhalten.<br />

FACHWISSEN FÜR LUFTFAHRT-FANS<br />

Die weitverbreitete Verwendung von schmückenden<br />

Wappen und Emblemen im Zweiten<br />

Weltkrieg gilt als eine besondere Tradition<br />

der deutschen Luftstreitkräfte. Die Vielzahl<br />

dieser Wappen ist nahezu unüberschaubar.<br />

Es gab Wappen für ganze Luftflotten<br />

bis hinunter zu einzelnen Rotten. Die hier<br />

gezeigten Wappen und die jeweiligen Hintergrundinformationen<br />

sind auf dem neuesten<br />

Stand und ergänzen die Dokumentation des<br />

Zweiten Weltkrieges im Bereich Luftfahrt auf<br />

hervorragende Weise.<br />

192 Seiten, 1258 Bilder,<br />

Format 230 x 265 mm<br />

ISBN 978-3-613-03606-2<br />

c 24,90 / c (A) 25,60<br />

Die ersten speziell angebrachten<br />

Flugzeugkennungen datieren<br />

zurück bis ins Jahr 1912 und<br />

wurden erstmals in Frankreich<br />

eingeführt. Weitere Länder<br />

folgten rasch und innerhalb<br />

kurzer Zeit gab es eine unüberschaubare<br />

Vielzahl an noch<br />

uneinheitlichen Kennungen.<br />

Die Autoren haben es sich zur<br />

Aufgabe gemacht, einen länderspezifischen<br />

Überblick über rund<br />

100 Jahre internationale »Hoheitszeichen«<br />

der militärischen<br />

Luftfahrt zu erstellen.<br />

160 Seiten, 856 Bilder,<br />

Format 170 x 240 mm<br />

ISBN 978-3-613-03817-2<br />

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Überall, wo es Bücher gibt, oder unter<br />

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Service-Hotline: 0711 / 78 99 21 51


Take-Off<br />

Avro Vulcan<br />

GO<br />

14 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6<br />

www.flugrevue.de


VULCAN SAGT<br />

ODBYE<br />

Die Ikone der britischen Luftfahrtindustrie beeindruckte<br />

auch in ihrer letzten Saison zahllose<br />

Zuschauer. Die „XH558“ war der Topstar jeder<br />

Airshow. Künftig soll der einzigartige Delta-Bomber<br />

im Mittelpunkt einer „Luftfahrtakademie“ auf<br />

dem Robin Hood Airport in Doncaster stehen.<br />

Von KARL SCHWARZ<br />

Foto: Crown Copyright<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6 15


Take-Off<br />

Avro Vulcan<br />

Das Cockpit im Stil der<br />

1950er Jahre wurde<br />

durch einige moderne<br />

Instrumente ergänzt.<br />

Zahlreiche Firmen der<br />

britischen Luftfahrtindustrie,<br />

die einst<br />

beim Bau beteiligt<br />

waren, trugen dazu<br />

bei, die Vulcan in der<br />

Luft zu halten.<br />

16 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6<br />

Fotos: Crown Copyright, Darren Harbar (3), Lars Veling<br />

Die Red Arrows<br />

nutzten die Southport<br />

Air Show am<br />

19. September 2<strong>01</strong>5<br />

für einen letzten<br />

Formationsflug mit<br />

der Vulcan.<br />

www.flugrevue.de


„THE SPIRIT OF<br />

GREAT BRITAIN“<br />

Geflogen wurde die Vulcan von<br />

ehemaligen RAF-Crews. Hier Chefpilot<br />

Martin Withers (links) und A. Marson.<br />

Für einen maximal 77 Tonnen schweren Bomber war die Vulcan verblüffend wendig.<br />

Auch die Steigleistungen beeindruckten, selbst wenn die „XH558“ in den letzten<br />

Jahren viel zahmer vorgeflogen wurde als noch zu ihren Zeiten in der RAF.<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6 17


Take-Off<br />

Avro Vulcan<br />

GETRAGEN VON<br />

SPENDEN<br />

Die Geschichte der Vulcan B.2 XH558<br />

Fotos: Denis Calvert, Geoff Lee (2), Lars Veling<br />

21. Mai 1960: Erstflug bei Avro in Woodford als 12. Vulcan B.2<br />

der Serie.<br />

Juli 1960: Die XH558 wurde als erste B.2 von der Royal Air Force<br />

übernommen und am 8. Juli zum 230 Operational Conversion<br />

Unit in Waddington geflogen.<br />

September 1963: Die Maschine erhält als eine der ersten Vulcans<br />

eine Luftbetankungssonde.<br />

17. August 1973: Übergabe an Hawker Siddeley in Bitteswell<br />

zur Umrüstung mit einem Radar für die Seeüberwachung als<br />

Vulcan B.2 (MRR).<br />

17. September 1974: Einsatz bei der 27 Squadron in Waddington.<br />

12. Oktober 1982: Übergabe an die 50 Squadron in Waddington<br />

nach der viereinhalbmonatigen Umrüstung zum K.2-Tanker bei<br />

British Aerospace in Woodford.<br />

19. November 1984: Zuweisung an den Vulcan Display Flight in<br />

Waddington. Rückbau auf den B.2-Standard und dann zunächst<br />

in Reserve.<br />

14. Juni 1986: Einsatz als Vorführflugzeug als Ablösung der<br />

XL426.<br />

20. September 1992: Letzte Flugvorführung durch die Royal Air<br />

Force in Cranfield, am nächsten Tag zurück nach Waddington.<br />

Februar 1993: Das Verteidigungsministerium schreibt die XH558<br />

zum Verkauf aus.<br />

23. März 1993: Überführungsflug nach Bruntingthorpe, nachdem<br />

die Walton-Familie den Bomber ersteigert hatte.<br />

1999: Beginn der Arbeiten in Bruntingthorpe, um die XH558<br />

wieder flugfähig zu machen.<br />

18. Oktober 2007: Erster Flug nach fast 15 Jahren.<br />

5. Juli 2008: Erste Flugvorführung in Waddington, nachdem alle<br />

Genehmigungen der britischen CAA vorlagen.<br />

28. Oktober 2<strong>01</strong>5: Letzter Flug vom Robin Hood Airport in<br />

Doncaster aus.<br />

Die B.2-Version der Vulcan hat einen modifizierten<br />

Deltaflügel mit mehr Spannweite und einer geänderten<br />

Vorderkante, die unterschiedliche Pfeilungen aufweist.


Die beiden Piloten saßen auf Martin-Baker-Schleudersitzen vorn im<br />

Cockpit, während der Rest der fünfköpfigen Crew eine Etage tiefer mit<br />

dem Rücken zur Flugrichtung untergebracht war.<br />

Am 3. Juli 2008 knallten die Sektkorken,<br />

als die langersehnte Vorführgenehmigung<br />

durch die CAA erteilt wurde.<br />

Angetrieben wurde die Vulcan von vier Olympus-Triebwerken, deren<br />

Schub im Laufe der Entwicklung von 49 auf 89 Kilonewton gesteigert<br />

wurde. Die Lufteinläufe sind in der Flügelwurzel integriert.<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6 19


Take-Off<br />

Avro Vulcan<br />

Mit Wehmut pilgerten 2<strong>01</strong>5 noch einmal<br />

viele Zuschauer zu den Flugtagen, um die<br />

Vulcan ein letztes Mal im Flug zu sehen.<br />

Einen großer Auftritt gab es in Fairford.<br />

lassungsbehörde CAA (Civil Aviation<br />

Authority).<br />

„Marshall Aerospace schrieb der<br />

Stiftung im April 2<strong>01</strong>3 mit dem Vorschlag,<br />

die Flüge Ende 2<strong>01</strong>5 einzustellen“,<br />

bedauert Dr. Robert Pleming,<br />

Chef von Vulcan to the Sky. „Wir …<br />

arbeiteten mit Unterstützung von<br />

Rolls-Royce daran, wie man die Triebwerkslebensdauer<br />

als Schlüsselfaktor<br />

verlängern könnte. Im Januar 2<strong>01</strong>5<br />

schrieb uns Marshall Aerospace erneut,<br />

um nochmals klarzustellen,<br />

dass ihre Unterstützung und die von<br />

BAE Systems und Rolls-Royce Ende<br />

2<strong>01</strong>5 enden würde”, erzählt Pleming.<br />

RUNDFLÜGE ÜBER<br />

GROSSBRITANNIEN<br />

Fotos: Nigel Blake, Darren Harbar, Lars Veling<br />

S<br />

elbst hartgesottenen<br />

Flugtag-Besuchern<br />

stockte der Atem, als<br />

Kev Rumens beim Royal International<br />

Air Tattoo in Fairford die Vulcan sofort<br />

nach dem Abheben in eine Rechtskurve<br />

zwang – so tief, dass die Spitze des rechten<br />

Deltaflügels fast den Boden zu berühren<br />

schien. Auch der Rest der Vorführung<br />

mit den extremen Steigflügen, den<br />

Schräglagen von teils über 90 Grad und<br />

den im Kontrast dazu eingestreuten leisen<br />

Vorbeiflug beeindruckte.<br />

„Wir sind immer im zulässigen Flugbereich<br />

geblieben“, versicherte Martin<br />

Withers, Chefpilot und Einsatzleiter des<br />

„Vulcan to the Sky Trust“. Jene, die die<br />

Vulcan in den 1980er und 1990er Jahren<br />

im Dienst der Royal Air Force gesehen<br />

haben, werden bestätigen, dass die zivil<br />

betriebene „XH558“ vergleichsweise<br />

zahm vorgeführt wurde. Dies nicht zuletzt<br />

deshalb,<br />

weil die Restlebensdauer<br />

der Zelle und der Triebwerke immer<br />

im Auge bleiben musste. Am Ende war<br />

die mehr als 60 Jahre alte Maschine zehn<br />

Prozent länger in der Luft als jede andere<br />

der einst 136 gebauten Vulcan-Bomber.<br />

Nach der bejubelten Rückkehr in die<br />

Luft im Oktober 2007 hatte die Stiftung<br />

„Vulcan to the Sky“ als neuer Eigner des<br />

letzten britischen V-Bombers auf 250<br />

Flugstunden gehofft – eine Zahl, die<br />

deutlich übertroffen wurde. Möglich<br />

wurde dies bei aller eigenen technischen<br />

Expertise des Wartungsteams der Vulcan<br />

Operating Company nur durch die Unterstützung<br />

zahlreicher Firmen der britischen<br />

Luftfahrtindustrie. Eine zentrale<br />

Rolle spielten dabei BAE Systems als<br />

Rechtsnachfolger des Herstellers Avro,<br />

Rolls-Royce als Hersteller der Olympus-<br />

Triebwerke (ursprünglich von Bristol)<br />

und Marshall Aerospace als gesamtverantwortlicher<br />

Ansprechpartner der Zu-<br />

So blieb dem Vulcan to the Sky-<br />

Team nichts anderes übrig, als für<br />

eine unvergessliche Abschiedssaison<br />

des Deltaflüglers zu sorgen.<br />

Über 30 Airshows standen auf<br />

der Liste, von den üblichen Auftritten<br />

auf den großen Flugtagen<br />

wie dem Royal International Air Tattoo<br />

bis hin zu speziellen Touren quer übers<br />

Land. Unter dem Motto „Salute the V-<br />

Force“ wurden am 27. und 28. Juni zum<br />

Beispiel alle Orte in Großbritannien<br />

überflogen, an denen noch ein kompletter<br />

Bomber der Typen Vulcan, Victor<br />

oder Valiant zu sehen ist.<br />

Der letzte Auftritt auf einem Flugtag<br />

war am 4. Oktober bei der auf dem<br />

Grasplatz in Old Warden angesiedelten<br />

Shuttleworth Collection. Diesen Termin<br />

hatte man zusätzlich ins Programm genommen,<br />

weil auch hier der „Vulcan<br />

Effect“ gewirkt hatte: Der erste Besuch<br />

über Old Warden am 5. Juli hatte dazu<br />

geführt, dass zum ersten Mal alle Tickets<br />

einer Veranstaltung der Shuttleworth<br />

Collection schon im Vorverkauf restlos<br />

weggingen.<br />

Nach Old Warden folgten noch zwei<br />

Touren über Großbritannien. Am 10.<br />

Oktober wurden Orte wie Samlesbury<br />

und Woodford (BAE-Werke) oder Derby<br />

20 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6 www.flugrevue.de


Die „XH558“ seht nun in einem Hangar<br />

auf dem Robin Hood Airport, wo der<br />

„Vulcan to the Sky Trust“ verschiedene<br />

Besichtigungsmöglichkeiten bietet.<br />

(Sitz von Rolls-Royce) überflogen, während<br />

es am 11. Oktober Richtung Süden<br />

ging. Auch hier warteten tausende von<br />

Zuschauern auf die Überflüge in Farnborough,<br />

Filton, Cardiff oder Bruntingthorpe.<br />

Der allerletzte, kurze Flug fand<br />

schließlich am 28. Oktober statt. Der<br />

Tag begann mit miserablem Wetter, und<br />

so mussten die Mitglieder der Stiftung,<br />

die Crew und die vielen Freiwilligen bis<br />

zum Mittag ausharren, bis die XH558<br />

von ihrem Heimatplatz Robin Hood in<br />

Doncaster starten und einige Vorbeiflüge<br />

machen konnte.<br />

Wehmut erfasste alle Beteiligten,<br />

denn damit geht eine Ära zu Ende. Wohl<br />

nie wieder wird es möglich sein, ein Militärflugzeug<br />

dieser Größe und dieser<br />

Komplexität von einer zivilen Organisation<br />

betreiben zu lassen. Dass die Vulcan<br />

überhaupt reaktiviert wurde, grenzt an<br />

ein Wunder. Die technischen, rechtlichen<br />

und finanziellen Hürden waren nämlich<br />

enorm hoch, als 1997 der „XH558 Supporters<br />

Club“ gegründet wurde. David<br />

Walton, der den Bomber 1993 vom Verteidigungsministerium<br />

ersteigert hatte,<br />

bat Dr. Robert Pleming, die Möglichkeiten<br />

zu prüfen, die XH558 wieder in die<br />

Luft zu bringen. Der ehemalige Manager<br />

bei IBM und Cisco arbeitete genaue Pläne<br />

aus und verhandelte geduldig mit<br />

Hersteller BAE und der Zivilluftfahrtbehörde<br />

CAA. Ab November 1999 führten<br />

Experten von Marshall Aerospace eine<br />

genaue Inspektion der in Bruntingthorpe<br />

abgestellten Maschine durch. Anfang<br />

2003 hatte man sich dann die Unterstützung<br />

von über 100 Firmen gesichert, die<br />

einst am Bau der Vulcan mitgearbeitet<br />

hatten.<br />

SPENDENMARATHON<br />

Neben den technischen Arbeiten hatte<br />

die Geldbeschaffung oberste Priorität.<br />

Von Anfang an spielten dabei große und<br />

kleine Spenden eine wichtige Rolle, zumal<br />

ein Antrag auf Mittel aus dem nationalen<br />

Heritage Lottery Fund zunächst<br />

abgelehnt wurde. Im Dezember 2003<br />

wurden aus dieser Quelle schließlich<br />

doch 2,378 Millionen Pfund (3,3 Mio.<br />

Euro) bewilligt.<br />

Im März 2005 erfolgte die formelle<br />

Übergabe der Vulcan von Walton an den<br />

Vulcan to the Sky Trust für „einen nominellen<br />

Betrag“. Die XH558 wurde einer<br />

Überholung wie einst bei der RAF unterzogen.<br />

Steigende Kosten sorgten aber<br />

2006 für eine prekäre Finanzsituation,<br />

die durch eine weitere Spendenkampagne<br />

gerade noch rechtzeitig zum Roll-out<br />

der Maschine am 30. August 2006 behoben<br />

werden konnte.<br />

Spät entdeckte Probleme mit Versteifungen<br />

in den Fahrwerksschächten verzögerten<br />

das Programm. So dauerte es<br />

bis zum 18. Oktober 2007, bevor die<br />

XH558 zum ersten Mal nach fast 15 Jahren<br />

wieder an den Start rollte. Die erste<br />

Flugvorführung fand dann am 5. Juli<br />

2008 vor 70000 Zuschauern in Waddington<br />

statt. Die Finanzkrise machte die<br />

Suche nach Sponsoren nicht einfacher.<br />

Das Vulcan-Team musste sich daher mit<br />

diversen Spendenkampagnen von Saison<br />

zu Saison hangeln. Es galt, nicht weniger<br />

als 1,6 bis zwei Millionen Pfund (2,25<br />

bis 2,8 Mio. Euro) pro Jahr für die Wartung,<br />

die Versicherung und nicht zuletzt<br />

den Sprit aufzubringen.<br />

Die Fans, die „ihre“ Vulcan bei den<br />

verschiedenen Flugtagen so begeistert<br />

unterstützt haben, werden sich in Zukunft<br />

mit einem Besuch in Doncaster begnügen<br />

müssen. Vulcan to the Sky plant<br />

dort ein „Vulcan Heritage Centre“, das<br />

später zur „Vulcan Aviation Academy“<br />

werden soll.<br />

FR<br />

Die traditionellen Flugtage an<br />

Englands Südküste boten der Vulcan<br />

eine ausgezeichnete Bühne.<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6 21


Zivilluftfahrt<br />

Neue Eurowings geht auf Langstrecken<br />

Eurowings auf Lang<br />

Direktflug statt umsteigen, Wahlpreis statt Linientarif, Economy statt Business<br />

und First Class. Mit der neuen Eurowings baut Lufthansa einen Gegenentwurf<br />

zur eigenen Netzwerkairline auf. Auch Langstrecken werden jetzt bedient.<br />

Von SEBASTIAN STEINKE<br />

Über 50 Prozent der Kunden<br />

sagen uns, nur der<br />

Preis entscheidet. Die<br />

Kunden nutzen Direktangebote, sobald<br />

es die gibt. Das kann man nicht ignorieren.<br />

Wir wollen damit wieder Wachs-<br />

22 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

tumsperspektiven für die Lufthansa-<br />

Gruppe schaffen und neue Marktsegmente<br />

erobern, bevor es andere tun.<br />

Euro wings reagiert auf eine Marktentwicklung,<br />

die offensichtlich ist. Das ist<br />

ein großer Tag für uns alle. Wir haben<br />

ein Jahr lang daran gearbeitet.“ Mit diesen<br />

Worten umriss Lufthansa-Konzernvorstand<br />

Karl Ulrich Garnadt, er leitet<br />

auch den Vorstand der Sparte Lufthansa<br />

Passage, sein neuestes Konzept. Die als<br />

besonders kaufkräftige, reiselustige und<br />

schneller als die Geschäftsreisenden<br />

wachsende Kundengruppe der Privatreisenden<br />

soll hier ein maßgeschneidertes<br />

Angebot finden. Für sie wird die Luftwww.flugrevue.de


strecke<br />

Fotos: Eurowings, <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>/Steinke<br />

hansa-Tochter Eurowings unter erneuerter<br />

Marke nicht nur Germanwings auf<br />

den Mittelstrecken beerben, sondern<br />

auch zu völlig neuen Ufern aufbrechen:<br />

Am 2. November startete am Köln Bonn<br />

Airport mit dem Airbus A330-200 (D-<br />

AXGA) das neue Flaggschiff im Niedrigpreisbereich<br />

des Lufthansa-Konzerns<br />

zur Langstreckenpremiere nach Varadero<br />

auf Kuba (Foto oben).<br />

Die neue Eurowings bedient ab<br />

Köln/Bonn auch die Langstreckenziele<br />

Punta Cana und Puerto Plata in der Dominikanischen<br />

Republik, Phuket und<br />

Bangkok in Thailand sowie Dubai in den<br />

Vereinigten Arabischen Emiraten. Ab<br />

Mai 2<strong>01</strong>6 sollen außerdem die US-Destinationen<br />

Las Vegas, Miami und Boston<br />

angeboten werden. Besonders Boston<br />

könnte auch für Geschäftsreisende interessant<br />

sein. Im Sommer 2<strong>01</strong>6 folgen<br />

schließlich mit Muscat, Mauritius und<br />

Teheran die nächsten Ziele. Sieben<br />

A330-200-Langstreckenflugzeuge sind<br />

für Eurowings schon für die Aufbauphase<br />

bis 2<strong>01</strong>7 vorgesehen, weiteres Wachstum<br />

nicht ausgeschlossen. In den kommenden<br />

drei Winterhalbjahren, also<br />

Auch die Rumpfunterseite wirbt<br />

für die neue Konzernmarke.<br />

2<strong>01</strong>5/2<strong>01</strong>6, 2<strong>01</strong>7/2<strong>01</strong>8 und 2<strong>01</strong>9/2020,<br />

hilft zudem die früher bei Thomson Airways<br />

in England eingesetzte und für die<br />

jetzigen Einsätze eigens ins deutsche Register<br />

aufgenommene Boeing 767-<br />

300ER, D-ATYE, von TUI saisonal im<br />

Linienflugbetrieb. Die ersten vier Flugzeuge<br />

für die neuen Eurowings-Langstrecken<br />

werden ab Köln eingesetzt.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 23


Zivilluftfahrt<br />

Neue Eurowings geht auf Langstrecken<br />

Die „Best“-Sitze im Bugabteil der A330<br />

entsprechen den neuen Premium-Economy-<br />

Sitzen auf Lufthansa-Langstrecken.<br />

Zweiter Langstreckenflughafen von Eurowings<br />

könnte aber, noch ist es nicht<br />

amtlich, schon ab dem Winterflugplan<br />

2<strong>01</strong>6/2<strong>01</strong>7 Berlin-Schönefeld werden.<br />

Die maximal 310 Passagiere der Eurowings-A330<br />

finden an Bord ein reinrassiges<br />

Angebot der Economy Class vor.<br />

Allerdings ist auch dieses, nach dem bereits<br />

von Germanwings her bekannten<br />

Muster dreistufig unterteilt: Im Bug befindet<br />

sich ein Abteil mit 21 Sesseln des<br />

„Best“-Bereichs (Sitzanordnung 2-3-2),<br />

Karl Ulrich Garnadt und zwei Eurowings-<br />

Flugbegleiterinnen in neuer Uniform.<br />

Fotos: Eurowings, <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>/Steinke<br />

24 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

diese Plätze entsprechen den neuen Premium-Economy-Sesseln<br />

bei Lufthansa<br />

und haben satte 115 Zentimeter Sitzabstand.<br />

Dahinter folgen 46 reguläre Economy-Class-Sitze<br />

in einem gesonderten<br />

Abteil mit auf 86 Zentimeter erhöhtem<br />

Abstand, dem sogenannten „More-Comfort-Bereich“<br />

(Sitzanordnung 2-4-2),<br />

und schließlich folgt die ganz normale<br />

„Basic“-Economy Class mit 243 Sitzen<br />

und 76 Zentimetern Sitzabstand (Sitzanordnung<br />

ebenfalls 2-4-2). Die niedrigsten<br />

Preise gibt es, wenig überraschend,<br />

im „Basic“-Bereich.<br />

Wer es nur auf „Sitz, Handgepäck<br />

und Wasser“ (Garnadt) anlegt, wird hier<br />

zum Beispiel bei einem Angebot Richtung<br />

Dubai schon ab 99,95 Euro pro<br />

Platz und Richtung fündig. Wer zusätzliche<br />

Wünsche hat, etwa Mahlzeiten und<br />

andere Getränke als Wasser, kann diese<br />

hinzukaufen. Dafür sind im etwas höheren<br />

„Smart“-Tarif bereits Aufgabegepäck<br />

und das Essen mitsamt Getränken inkludiert.<br />

Auch hier können als aufpreispflichtige<br />

Extras zum Beispiel Unterhaltungspakete<br />

im Filmprogramm (ab 9,99<br />

Euro) und der Internetzugang (ab 3,90<br />

Euro für das kleinste Paket) an Bord hinzugebucht<br />

werden. Immer kostenlos ist<br />

übrigens das Kinderprogramm an Bord.<br />

Die Mischung aus Sitzklasse, dem fest<br />

zugehörigen Komfortpaket und einzeln<br />

zubuchbaren Leistungen soll jedem Passagier<br />

eine maßgeschneiderte Versorgung<br />

an Bord ermöglichen und im Gegenzug<br />

der Airline, die am Markt nur<br />

durch die Werbung mit möglichst niedrigen<br />

Einstiegspreisen wahrgenommen<br />

wird, zusätzliche Einnahmequellen bescheren.<br />

Mit 50 Prozent wird der Kostenvorteil<br />

gegenüber den klassischen Lufthansa-Linienflugangeboten<br />

angegeben.<br />

Zum Sparrezept gehört neben dem Direktvertrieb<br />

über das Internet eine nur<br />

geleaste, „sortenreine“ Flotte (Garnadt)<br />

aus zu günstigen Mietpreisen verfügbaren<br />

und technisch zur A320-Flotte passenden<br />

Airbus A330-200. Betrieben<br />

wird die A330 bei Eurowings durch<br />

SunExpress Deutschland. Weil Eurowings<br />

auf Business Class und First Class<br />

verzichtet, passen relativ viele Fluggäste<br />

an Bord. Zudem beschäftigt Eurowings<br />

Personal, dessen Entlohnung deutlich<br />

unter dem Gehaltsniveau des klassischen<br />

Lufthansa-Konzerntarifvertrages (KTV)<br />

liegen wird. Einzelne Erste Offiziere bei<br />

Germanwings, die teilweise nach Luft-<br />

www.flugrevue.de


hansa-KTV bezahlt werden, erhalten ein<br />

Angebot, künftig entweder zum Eurowings-Kapitän<br />

aufzusteigen, dann aber<br />

ohne KTV, oder aber, weiter im KTV<br />

bleibend, zu Lufthansa als Copilot zurückzuwechseln.<br />

Zurück zum Sparkonzept: Germanwings<br />

bedient vor allem Strecken mit<br />

erkannt hoher und stabiler Nachfrage<br />

von Privatreisenden. Durch die enge<br />

Zusammenarbeit mit Veranstaltern füllen<br />

deren Pauschalkunden ganze Sitzplatzkontingente<br />

und sorgen für eine<br />

hohe Grundauslastung. Während die<br />

bisherige Germanwings im Gesamtjahr<br />

2<strong>01</strong>5 „nur“ die Gewinnschwelle erreicht,<br />

will die neue Eurowings schon<br />

2<strong>01</strong>6 einen Gewinn ausweisen. Ziel für<br />

Eurowings sei es außerdem, „die Nummer<br />

3 in Europa zu werden und die<br />

Nummer 1 in Deutschland zu bleiben“,<br />

so Karl Ulrich Garnadt. Damit zielt das<br />

ehrgeizige Wachstum auf den Platz hinter<br />

den Branchenriesen Ryanair und<br />

LUFTHANSA-KONZERNMITARBEITER<br />

BEARGWÖHNEN DIE KLEINE SCHWESTER<br />

easyJet. 2<strong>01</strong>6 soll Eurowings um 40 Prozent<br />

wachsen, davon die Hälfte auf<br />

Langstrecken.<br />

Natürlich stößt dieses neue Paralleluniversum<br />

im Lufthansa-Konzern bei<br />

den restlichen Konzernmitarbeitern<br />

auch auf Argwohn. Verlagert Lufthansa<br />

ihr Wachstum in eine Tochtergesellschaft<br />

mit geringer bezahlten Angestellten<br />

unter Umgehung des klassischen<br />

Konzern-Tarifvertrags? Genau das gilt<br />

als einer der Streikgründe bei den jüngsten<br />

Arbeitsniederlegungen von Piloten<br />

der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit<br />

und Flugbegleitern der Gewerkschaft<br />

UFO bei Lufthansa Passage. Da rechtlich<br />

gesehen Gewerkschaften nicht wegen<br />

der Inhalte einer Unternehmensstrategie<br />

streiken dürfen, sondern nur<br />

wegen Tariffragen, erhält man hierzu allerdings<br />

keine offizielle Bestätigung.<br />

Der Lufthansa-Konzernvorstand verfolge<br />

auch Wachstumspläne für den klassischen<br />

Bereich Passage, entgegnet Karl<br />

Ulrich Garnadt. Das neue Eurowings-<br />

Konzept sei „keine Abkehr vom alten<br />

System“. So habe Lufthansa selbst gerade<br />

mit Tampa in Florida ein neues Ziel<br />

ab Frankfurt aufgenommen.<br />

Hier verkehrt allerdings die in Star-<br />

Alliance-Farben (ohne Lufthansa-Schriftzug)<br />

lackierte und intern „Jump“ genannte<br />

Abteilung mit konzerneigenen, bilanziell<br />

bereits abgeschriebenen und damit<br />

günstigeren Lufthansa-Airbus-A340-300,<br />

in deren Cockpits nun, gegenüber der<br />

Mutter, etwas schlechter bezahlte Piloten<br />

von Lufthansa CityLine sitzen. In der Ka-<br />

In Taiwan (Foto) erhielt der von GECAS<br />

geleaste erste Airbus A330-203 seine<br />

neue Eurowings-Lackierung.<br />

Dank einer ETOPS-Zulassung darf die A330<br />

auch Langstrecken über Ozeanen befliegen.<br />

www.flugrevue.de<br />

Luftfracht können die Großraumflugzeuge<br />

im Unterdeck zusätzlich mitnehmen.


Zivilluftfahrt<br />

Neue Eurowings geht auf Langstrecken<br />

bine findet man allerdings, anders als bei<br />

der neuen Eurowings, ein komplettes<br />

Lufthansa-Angebot mitsamt regulärer<br />

Lufthansa Business Class und regulärem<br />

Lufthansa-Essen. Nur die Erste Klasse<br />

wird auf den „Jump“-Routen mit ihrem<br />

stets touristischen Schwerpunkt grundsätzlich<br />

nicht angeboten.<br />

Natürlich befliegt Eurowings nicht<br />

nur Langstrecken. Auch im Kurz- und<br />

Mittelstreckenverkehr will das Unternehmen<br />

wachsen. Dazu lässt Lufthansa<br />

die Marke „Germanwings“ auslaufen,<br />

um sie durch die weniger national und<br />

dafür europäischer gefärbte Marke „Eurowings“<br />

zu ersetzen. Schon im Januar<br />

2<strong>01</strong>6 soll die Verwendung der Marke<br />

GROSSE EUROPA-PLÄNE FÜR DIE NEUE<br />

EUROWINGS-TOCHTER IN ÖSTERREICH<br />

Germanwings beendet werden. Germanwings-Flugzeuge<br />

tragen ihre Farben aber<br />

noch bis zur jeweils nächsten planmäßigen<br />

Neulackierung.<br />

Schon als neue Marke startete Eurowings<br />

am 9. November ihren Betrieb an<br />

einer neuen Basis in Wien. Die österreichische<br />

Landeshauptstadt spielt eine<br />

derart wichtige Rolle, dass hier mit der<br />

im August 2<strong>01</strong>5 gegründeten EWAT<br />

GmbH (Eurowings Austria) ein Tochterunternehmen<br />

entsteht, das ab Sommer<br />

2<strong>01</strong>6 die ersten beiden Eurowings-Flugzeuge<br />

mit österreichischer Registrierung<br />

betreiben und eigenes Personal beschäftigen<br />

soll. Sechs Flugzeuge mit österreichischer<br />

Betriebslizenz (AOC) sind für<br />

diese Tochter bereits fest vorgesehen, die<br />

einmal den Großteil der künftigen Eurowings-Flotte<br />

für ganz Europa betreiben<br />

könnte.<br />

Die Verwaltungszentrale und Direktion<br />

von Eurowings residiert dagegen bei<br />

der Eurowings Commercial and Service<br />

GmbH in Köln, im bisherigen Germanwings-Hauptquartier.<br />

Hier, in der Verkehrszentrale<br />

Integrated Operations<br />

Control Center – IOCC, überwachen<br />

und steuern 14 Mitarbeiter unter Berücksichtigung<br />

der aktuellen Wetterlage<br />

rund um die Uhr die Einsätze der Flotte<br />

und Besatzungen, die Wartung und die<br />

Passagierbetreuung. Derzeit sind es 16<br />

Bombardier CRJ900, 43 Airbus A319,<br />

25 Airbus A320, die geleaste Boeing 767<br />

von TUI und der erste Airbus A330.<br />

Letzterer wird im reinen Flugbetrieb von<br />

SunExpress Deutschland betreut. Zwischen<br />

Januar 2<strong>01</strong>6 und Februar 2<strong>01</strong>7<br />

kommen 23 fabrikneue A320ceo zur<br />

Eurowings will in Wien wachsen<br />

Fotos: AirTeamImages – TT, Rafael Manka, <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>/Steinke<br />

Ab März 2<strong>01</strong>6 startet in Wien die neue Tochter<br />

EWAT GmbH ihren Flugbetrieb mit zwei dort<br />

stationierten Airbus A320-200. Jeden Monat<br />

soll ein Flugzeug hinzukommen, sodass im<br />

Dezember 2<strong>01</strong>7 schon 20 Flugzeuge eingesetzt<br />

würden. Für das Jahr 2<strong>01</strong>6 sucht EWAT 120<br />

Piloten und 240 Flugbegleiter, für 2<strong>01</strong>7 wird<br />

mit 270 Piloten und 530 Flugbegleitern<br />

geplant. EWAT zielt auf betont preisbewusste<br />

Kunden und soll sich innerhalb der Lufthansa-<br />

Gruppe unterhalb von Austrian Airlines<br />

positionieren. Damit sei sie deren „komplementäre<br />

Ergänzung“ am Standort Wien, so<br />

Eurowings. EWAT könnte künftig auch an<br />

anderen Standorten wachsen. Als mögliche<br />

weitere Eurowings-Basen hat Lufthansa bereits<br />

Brüssel und Basel ins Spiel gebracht. Im<br />

Standortrennen um die ersten Eurowings-Langstrecken<br />

waren auch die Bewerber-Flughäfen<br />

München und Düsseldorf.<br />

26 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 www.flugrevue.de


TUI hilft Eurowings mit dieser Boeing<br />

767-300ER drei Winterhalbjahre lang.<br />

Flotte, die dann, dank der neuesten Airbus-Kabinenvariante<br />

mit verdichteter<br />

Bestuhlung sowie kleineren Küchen und<br />

Toilettenräumen, 180 statt 174 Passagiere<br />

befördern können. Dafür sollen 17<br />

Bombardier CRJ900 und sieben Airbus<br />

A320 mit 174 Sitzen die Germanwings-<br />

Flotte verlassen.<br />

Mit der neuen Eurowings will Lufthansa<br />

dichter an den Erzrivalen Ryanair<br />

herankommen und, erstmals in Kontinentaleuropa,<br />

ihre Angebots-Bandbreite<br />

um direkte Niedrigpreis-Langstreckenflüge<br />

erweitern. Karl Ulrich Garnadt<br />

sieht den Erfolg von Eurowings als existenzwichtig<br />

für den ganzen Konzern an:<br />

„Wir wollen wieder Trendsetter werden<br />

am Markt. Die Lufthansa-Gruppe soll<br />

mit durchdachten Konzepten, mehr als<br />

in den letzten 20 Jahren, wieder neue<br />

Kundensegmente erreichen. Wenn Lufthansa<br />

in den nächsten Jahren nicht die<br />

Transformation schafft, hat die Lufthansa-Gruppe<br />

keine Perspektive“, warnt der<br />

Konzernvorstand. Gleichzeitig wirbt er,<br />

Eurowings wolle zwar niedrigere, aber<br />

„marktübliche“ Gehälter zahlen. Das<br />

Gehaltsniveau bei Ryanair und Norwegian<br />

sei in diesem Zusammenhang „nicht<br />

marktüblich“.<br />

Zwei Jahre lang gibt sich der Konzern<br />

Zeit, um den Erfolg des neuen<br />

Konzepts zu ermessen. Eine besondere<br />

He-rausforderung für Eurowings dürfte<br />

ihre, bei reinrassigen Billigairlines aus<br />

Kostengründen sonst nicht übliche<br />

Abfertigung von Umsteigern sein. So<br />

könnte, laut Vorhersagen, in Köln/Bonn<br />

bis zu einem Drittel der Langstreckenpassagiere<br />

per Zubringerflug anreisen.<br />

Mittelfristig sollen weitere deutsche und<br />

europäische Standorte und Partnerschaften<br />

mit weiteren Airlines das Netz<br />

verdichten und noch mehr Direktflüge<br />

ermöglichen.<br />

FR<br />

Im Europaverkehr will Eurowings stark<br />

wachsen und weitere Standorte aufbauen.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 27


Zivilluftfahrt<br />

Mitsubishi MRJ fliegt<br />

Der Mitsubishi MRJ ist der erste<br />

in Japan entwickelte und gebaute<br />

Jet-Airliner.<br />

Start zur Aufholjagd<br />

Mehr als drei Jahre später als ursprünglich geplant hat der Mitsubishi Regional Jet seine<br />

Flugerprobung aufgenommen. Bis zur geplanten Indienststellung bei All Nippon Airways<br />

bleiben nun nur rund 18 Monate. Weitere Verspätungen wären fatal.<br />

Knapp sieben Jahre nach dem Programmstart<br />

des Mitsubishi Regional<br />

Jet (MRJ) war es am 11. November<br />

so weit: Der Prototyp des ersten<br />

in Japan entwickelten und gebauten Jet-<br />

Airliners beschleunigte gegen 9:35 Uhr<br />

Ortszeit auf der Startbahn des Flughafens<br />

Nagoya-Komaki und hob zum lange<br />

erwarteten Erstflug ab. Nach dem Start<br />

nahm das Flight Test Aircraft 1 (FTA)<br />

Kurs auf den Pazifik und drehte dort einige<br />

Runden, um die grundlegenden<br />

Flugeigenschaften zu testen. Dabei begleiteten<br />

den MRJ90 unter anderem eine<br />

Kawasaki T-4 und eine Mitsubishi Diamond.<br />

Nach rund anderthalb Stunden<br />

landete der japanische Hoffnungsträger<br />

wieder sicher in Komaki.<br />

Beim Erstflug erreichte die Maschine<br />

eine Höhe von rund 4570 Metern und<br />

eine Geschwindigkeit von knapp 280<br />

km/h. Fahrwerk und Klappen blieben<br />

während des gesamten Fluges ausgefahren.<br />

Der Pilot, Kapitän Yoshiyuki Yasumura,<br />

sagte nach dem Flug: „Die Leistung<br />

des MRJ im Einsatz war viel besser<br />

als erwartet. Wir hatten einen deutlich<br />

komfortablen Flug.“ Nähere Informationen<br />

wollte Mitsubishi zunächst nicht geben.<br />

Beim zweiten Flug am 19. November<br />

fuhr die Besatzung dann erstmals die<br />

Klappen und das Fahrwerk ein.<br />

MEHRFACHE VERZÖGERUNGEN<br />

ERHÖHEN DEN DRUCK<br />

Den Beginn der Flugerprobung hatten<br />

die Japaner mehrfach verschieben müssen.<br />

Ursprünglich war der Jungfernflug<br />

für das Jahr 2<strong>01</strong>2 vorgesehen, doch Entwurfsänderungen<br />

und Fehler bei der Dokumentierung<br />

für die Zulassung warfen<br />

das Programm zurück. Im April 2<strong>01</strong>2<br />

vertagte Mitsubishi den Erstflug auf das<br />

dritte Quartal 2<strong>01</strong>3, und im August<br />

2<strong>01</strong>3 musste das Unternehmen eine weitere<br />

Verzögerung bis zum zweiten Quartal<br />

2<strong>01</strong>5 verkünden. Die Indienststellung<br />

verspätetete sich damit auf das<br />

zweite Quartal 2<strong>01</strong>7. Zu diesem Termin<br />

soll der Erstkunde All Nippon Airways<br />

den MRJ90 übernehmen. An dieser Zeitplanung<br />

änderte auch die jüngste Verschiebung<br />

des Erstflugs auf das vierte<br />

Quartal 2<strong>01</strong>5 nichts. Allerdings muss<br />

Mitsubishi die Flugversuche und die Zu-<br />

Nach 87 Minuten in der Luft setzte<br />

der MRJ90 wieder auf der Piste in<br />

Nagoya-Komaki auf.<br />

28 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

www.flugrevue.de


Daten Mitsubishi MRJ90<br />

Passagiere 92<br />

Triebwerk Pratt & Whitney PW1217G<br />

Leistung 78,2 kN<br />

Länge 35,80 m<br />

Spannweite 29,20 m<br />

Höhe 10,50 m<br />

Kabinenhöhe 2,03 m<br />

Kabinenbreite 2,76 m<br />

max. Startmasse 39600 bis 42800 kg<br />

Reichweite 1670 bis 3310 km<br />

Erstflug 2<strong>01</strong>5<br />

Zulassung 2<strong>01</strong>7<br />

Listenpreis 42 Mio. Dollar<br />

Beim Erstflug des MRJ90 blieb<br />

das Fahrwerk ausgefahren.<br />

lassung nun in 18 statt in 24 Monaten<br />

schaffen.<br />

Um dies zu gewährleisten, verlegt<br />

Mitsubishi einen großen Teil der Flugerprobung<br />

in die USA. Sie erfolgt vom<br />

Grant County International Airport im<br />

Bundesstaat Washington aus, wo die<br />

Wetterbedingungen und die Verfügbarkeit<br />

von Lufträumen besser sind als im<br />

Großraum Nagoya. Den Beginn der<br />

Tests in den USA planen die Japaner für<br />

das zweite Quartal 2<strong>01</strong>6. Bereits im August<br />

hatte die Mitsubishi Aircraft Company<br />

in Seattle in Zusammenarbeit mit<br />

dem US-Unternehmen AeroTEC (Aerospace<br />

Testing Engineering & Certification)<br />

ein Ingenieurzentrum eröffnet, das<br />

mit rund 150 Fachleuten unter anderem<br />

Flugversuchs-Spezifikationen erstellen<br />

und die Testdaten auswerten wird. Die<br />

fünf Prototypen des japanischen Regionaljets<br />

sollen zusammen 2500 Flugstunden<br />

absolvieren. Während die Endmontage<br />

der zweiten Maschine (FTA 2) bereits<br />

abgeschlossen ist, befinden sich die<br />

folgenden Flugzeuge in verschiedenen<br />

Phasen der Montage. Der Erstflug von<br />

FTA 2 ist für das erste Quartal 2<strong>01</strong>6 vorgesehen.<br />

Derweil hat auch der Bau des ersten<br />

MRJ70 begonnen. Die 78-sitzige Variante<br />

soll im Zeitplan weiterhin etwa ein<br />

Jahr hinter dem MRJ90 angesiedelt sein.<br />

Aufträge für das kleinste Mitglied der<br />

MRJ-Familie konnte Mitsubishi bis dato<br />

indes noch nicht einfahren. Auch die<br />

Entscheidung zur Entwicklung einer<br />

größeren Version mit 100 Sitzen steht<br />

noch aus.<br />

FR<br />

PATRICK HOEVELER<br />

GTF-Trio: Bestellungen<br />

Nach der CSeries von Bombardier ist der<br />

MRJ der zweite Regional-Airliner in der<br />

Luft, der von einem Getriebefan der<br />

PurePower-Familie von Pratt &<br />

Whitney angetrieben wird. Dritter im Bund<br />

ist die zweite E-Jet-Generation. Bei der<br />

E175-E2 ist das Triebwerk fast baugleich<br />

mit dem des MRJ. Daher tut Mitsubishi<br />

gut daran, den zeitlichen Vorsprung vor<br />

der Konkurrenz aus Brasilien zu halten.<br />

MRJ:<br />

223 Flugzeuge<br />

Bombardier<br />

CSeries:<br />

243 Flugzeuge<br />

Gesamt:<br />

733<br />

Flugzeuge<br />

Embraer E-Jets-E2: 267 Flugzeuge<br />

Fotos: Mitsubishi Aircraft Corporation<br />

Quelle: Hersteller<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 29


Zivilluftfahrt<br />

Nordkoreas neuester Flughafen<br />

Erste Landung<br />

Eine Gruppe deutscher Luftfahrtfans landete als<br />

Überraschung der Gastgeber erstmals auf dem<br />

neuesten internationalen Flughafen Nordkoreas.<br />

Von LUTZ SCHÖNFELD / SST<br />

Fotos: Lutz Schönfeld<br />

Nordkorea, Ende September:<br />

Wieder einmal reisen Flugzeugfans<br />

aus Europa in einer<br />

Gruppentour in das streng abgeschottete<br />

Land, um hier die klassischen<br />

Oldies des Ostens im Flug zu erleben: die<br />

vierstrahlige Iljuschin Il-62, die zweistrahlige<br />

Tupolew Tu-134, die viermotorige<br />

Iljuschin Il-18 und die zweimotorige<br />

Antonow An-24. Gegen harte Währung<br />

kann man hier, weltweit einmalig, bei<br />

mittlerweile routiniert eingespielten Fan-<br />

Pauschalreisen noch heute mit diesen sowjetischen<br />

Luftfahrtantiquitäten und -raritäten<br />

in die Luft gehen. Sie zeigen sich,<br />

trotz ihres Alters, in bestem Pflegezustand.<br />

Doch bei dieser Tour, sie fiel genau<br />

mit dem 60. Jahrestag der Gründung<br />

Gruppen -<br />

foto vor der<br />

weltweit<br />

letzten Il-18<br />

im Passagierdienst.<br />

30 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

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in Wonsan<br />

Der Flughafen<br />

Wonsan ist<br />

für Direktflüge<br />

aus dem<br />

Ausland<br />

angelegt.<br />

der zivilen Luftfahrt Nordkoreas und Air<br />

Koryos zusammen, war einiges anders:<br />

Ganze sechs Gruppen mit insgesamt 150<br />

Teilnehmern, der bisher größten Zahl<br />

von Interessenten, waren zusammengekommen.<br />

Daraufhin legte Air Koryo einen<br />

eigenen Sonderflug ab Peking mit<br />

ihrer gestreckten Tu-204-100B mit 222<br />

Plätzen auf, um die Fans zugleich nach<br />

Pjöngjang zu bringen. Hier landete der<br />

Flug am neuen internationalen Terminal<br />

des Hauptstadtflughafens. Das Altbau-<br />

Terminal dient künftig noch der Abfertigung<br />

vereinzelter Inlandsflüge.<br />

Für das Sonderprogramm der Reiseteilnehmer<br />

veranstaltete Air Koryo erstmals<br />

einen Inlandsstreckenflug mit ihrem<br />

vierstrahligen Flaggschiff Il-62 zum<br />

2700 Meter hohen, „heiligen Berg“<br />

Mount Paektu mit seinem berühmten<br />

Kratersee. Außerdem wurden alle Reiseteilnehmer<br />

zur Feier des Jubiläums in einem<br />

Gästehaus der staatlichen Fluggesellschaft<br />

am Stadtrand von Pjöngjang,<br />

in Anwesenheit von Air Koryo Vice President<br />

Ri Yong Son und zahlreichen Besatzunzu,<br />

zu einem Festessen geladen.<br />

Die eigentliche Überraschung hatten<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 31


Zivilluftfahrt<br />

Nordkoreas neuester Flughafen<br />

sich die Nordkoreaner aber für den<br />

nächsten Tag aufgehoben: Die Gruppe,<br />

wegen ihrer Größe auf eine Il-18, eine<br />

Tu-134 und zwei An-24 verteilt, startete<br />

in Pjöngjang nämlich zu einem bislang<br />

unbekannten Inlandsziel, dem Flughafen<br />

von Wonsan.<br />

ÜBERRASCHUNGS<strong>FLUG</strong><br />

MIT UNBEKANNTEM ZIEL<br />

Dieser als Militärflughafen entstandene<br />

und weiterhin von Ausbildungseinheiten<br />

genutzte Airport der Küstenstadt liegt<br />

östlich von Pjöngjang. Innerhalb eines<br />

Jahres wurde hier ein neues, ziviles Terminal<br />

aus dem Boden gestampft.<br />

Als erster Passagierflug schwebte die<br />

1969 gebaute Il-18D, P-835 am 24. Sep-<br />

tember als Flug JS7551 zur Landung ein.<br />

Danach folgten die Tu-134 und die beiden<br />

An-24 mit den restlichen Gruppenteilnehmern.<br />

Angeblich war erst am Vorabend<br />

grünes Licht für die ungewöhnliche<br />

Premiere mit den westlichen Besuchern<br />

gegeben worden. Neben einer<br />

Vorfeldbesichtigung war auch ein ausgiebiger<br />

Besuch des neuen Abfertigungsgebäudes<br />

möglich.<br />

Seinen neuen Flughafen in Wonsan<br />

hat Nordkorea ausdrücklich als „internationalen<br />

Flughafen“ konzipiert, an dem<br />

Auslandsflüge ohne Umweg über Pjöngjang<br />

direkt abgefertigt werden können.<br />

Neben Stränden, an denen gerade die<br />

ersten westlichen Surfer zu Gast waren,<br />

hat die Gegend um Wonsan auch eine<br />

Busstunde entfernt Berge mit völlig neu<br />

angelegten Skigebieten mitsamt Hotels<br />

Der Flughafen<br />

Wonsan wirkt<br />

moderner als der<br />

Hauptstadtairport.<br />

32 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

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Das Tribünengebäude öffnet nur<br />

für Sonderveranstaltungen.<br />

Die Flugzeugfans durften sich auf<br />

den Rollwegen frei bewegen.<br />

Die Landung der Tu-134 konnte aus<br />

nächster Nähe beobachtet werden.<br />

Die Flughafenbar<br />

mit<br />

Großraum-<br />

flugzeug-<br />

Feeling.<br />

für Ausländer zu bieten. Damit erhofft<br />

sich Nordkoreas Regierung neue Einnahmequellen<br />

für harte Währung durch<br />

ausländische Besucher. Wanddekorationen<br />

im Flughafenrestaurant mit Fotomotiven<br />

aus London und Paris belegen,<br />

dass Nordkorea dabei auch nach Europa<br />

blickt.<br />

Eine Besonderheit des weiterhin<br />

auch als Militärflughafen genutzten Geländes<br />

von Wonsan ist sein in Sichtweite<br />

neu errichtetes, separates „Tribünengebäude“<br />

mit Aussichtsturm, von dem<br />

man bei besonderen Anlässen sowohl<br />

Flugvorführungen beobachten kann als<br />

auch militärische Landemanöver an der<br />

Küste oder Regatten auf dem Meer.<br />

Nach einer Übernachtung in einem<br />

Fünf-Sterne-Ski-Resort starteten die Reiseteilnehmer<br />

zum Rückflug. Dabei wurde<br />

die Ankunftshalle auch für den Abflug<br />

genutzt, da der eigentliche Abflugbereich<br />

sich noch im Bau befindet. Die<br />

zivile Luftfahrt Nordkoreas ist durchaus<br />

noch entwicklungsfähig. Noch gibt es<br />

keinen planmäßigen Inlandsflugverkehr,<br />

und die meisten Flughäfen und die Infrastruktur<br />

gehören alleine dem Militär.<br />

Dennoch will Nordkoreas Regierung<br />

den Luftverkehr ankurbeln.<br />

NEUE TOURISTENRUNDFLÜGE<br />

ÜBER DER HAUPTSTADT<br />

Als erste Neuerung kündigte Nordkoreas<br />

Tourismusbehörde NTA Anfang November<br />

an, ab sofort touristische Rundflüge<br />

über der Hauptstadt Pjöngjang und deren<br />

Umgebung anzubieten. Die täglich<br />

angebotenen Flüge werden mit Gerät<br />

der staatlichen Fluggesellschaft Air Koryo<br />

durchgeführt.<br />

Zum Einsatz kommen, je nach Bedarf<br />

und Gruppengröße, Helikopter sowie<br />

zwei- bis 40-sitzige Flugzeuge unterschiedlicher<br />

Typen. Die Flugdauer variiert<br />

zwischen 30 und 60 Minuten. Der<br />

Flug in einer 40-sitzigen Antonow An-24<br />

wird ab 90 Dollar pro Person verkauft.<br />

Ein Platz an Bord eines Mil-Mi-17-Hubschraubers<br />

gibt es ab 120 Dollar pro<br />

Person. Weitere Flugzeugmuster wurden<br />

noch nicht genannt. Künftig sollen aber<br />

auch noch kleinere Flugzeuge eingesetzt<br />

Fotos: Lutz Schönfeld<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 33


Zivilluftfahrt<br />

Nordkoreas neuester Flughafen<br />

Wonsan will mehr Besucher an<br />

Strände und in Skigebiete locken.<br />

Nur für einen Tag herrschte im<br />

nagelneuen Terminal Betrieb.<br />

Fotos: Lutz Schönfeld<br />

werden. Die Rundflüge werden im Voraus<br />

oder direkt vor Ort sowohl über die<br />

staatliche nordkoreanische Tourismusagentur<br />

KITC verkauft oder über den<br />

Reiseveranstalter.<br />

Ri Yong Bom, offizieller Tourismusvertreter<br />

bei der Botschaft der Demokratischen<br />

Volksrepublik Korea (DVRK) in<br />

Berlin, sagte, man wolle damit die touristische<br />

Attraktivität des Reiseziels erhöhen.<br />

Westliche Touristen können bisher<br />

ausschließlich per Gruppenreise<br />

nach Nordkorea gelangen.<br />

CHINESISCHE AIRLINE WILL<br />

NACH NORDKOREA STARTEN<br />

Ein Vorbote weiteren touristischen<br />

Wachstums könnte auch ein Ende November<br />

bekannt gewordener Plan der<br />

chinesischen Fluggesellschaft Spring<br />

Bald sollen<br />

hier Ausländer<br />

landen<br />

und Devisen<br />

ins Land<br />

bringen.<br />

Airlines sein, direkt nach Nordkorea zu<br />

fliegen. Wie üblich veröffentlichte die<br />

chinesische Luftfahrtbehörde CAAC<br />

den Routenantrag auf ihrer Website, um<br />

hier die Gelegenheit zu Einsprüchen zu<br />

geben.<br />

Spring Airlines, Chinas älteste und<br />

größte Niedrigpreis-Fluggesellschaft, beabsichtigt<br />

demnach, ab Februar 2<strong>01</strong>6<br />

die chinesische Metropole Schanghai<br />

und Pjöngjang viermal wöchentlich mit<br />

einem ihrer Airbus A320 zu verbinden.<br />

Ob sich der Tourismus nach und in<br />

Nordkorea wie erhofft entwickelt, hängt<br />

auch von der politischen Großwetterlage<br />

ab. Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe<br />

bereitete UNO-Generalsekretär Ban<br />

Ki Moon einen Besuch in Nordkorea vor,<br />

den ersten eines UNO-Generalsekretärs<br />

seit 20 Jahren.<br />

Nicht jeder westliche Tourist wird<br />

sich bei den durchorganisierten Gruppenreisen<br />

unter ständiger Beobachtung<br />

wohlfühlen. Gelänge es aber, auch individuellere<br />

Reisen anzubieten, wie etwa<br />

im kommunistischen China oder dem<br />

sozialistischen Vietnam längst möglich,<br />

dürfte Nordkorea als bislang „weißer<br />

Fleck auf der Landkarte“ bei vielen westlichen<br />

Reisenden auf Interesse stoßen.<br />

Hier waren, wie in Wonsan, die Flugzeugfans<br />

Vorreiter einer hoffentlich<br />

noch weitergehenden Öffnung.<br />

FR<br />

34 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

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AirSpot<br />

In unseren AirSpot-Highlights des Monats finden Sie Fotos von besonderen Flugzeugmustern,<br />

exotischen Einsätzen an ungewöhnlichen Orten, seltenen Lackierungen<br />

und fliegenden Raritäten aus der Welt der Flugzeug-Spotter.<br />

Max Kaiser,<br />

Düsseldorf<br />

Wegen ungewöhnlich schlechten<br />

Wetters in Amsterdam wich die Boeing<br />

747-400F, N415MC von Atlas Air am<br />

3. November nach Düsseldorf aus. Hier<br />

hebt der 1992 gebaute Vierstrahler mit<br />

dem Rufzeichen „Giant“ (Gigant) von<br />

seinem Ausweichquartier nach einer<br />

Wetterverbesserung am Zielort abends<br />

doch noch in Richtung Niederlande ab.<br />

Ralph Blok,<br />

Amsterdam, Niederlande<br />

Mit dem Rufzeichen „Indonesian Air<br />

Force One“ kam die Boeing 737-800,<br />

A-0<strong>01</strong> am 25. Oktober auf dem Weg<br />

von Abu Dhabi nach Washington-Dulles<br />

für einen kurzen Tankstopp nach Amsterdam.<br />

Das 2<strong>01</strong>4 ausgelieferte VIP-<br />

Flugzeug entspricht der Version Boeing<br />

Business Jet 2 und wird für Flüge der<br />

Regierung und des Präsidenten genutzt.<br />

Markus Altmann,<br />

Köln Bonn Airport<br />

Bei strahlender Herbstsonne schwebte<br />

am 1. November die Antonow An-74-<br />

200, RA-74<strong>01</strong>5 von Shar Ink aus Paris-<br />

Le Bourget kommend in Köln/Bonn ein.<br />

Der in Moskau beheimatete Zweistrahler<br />

wird von zwei Lotarew-D-36-1A-Turbofans<br />

angetrieben, deren Abgasstrahl<br />

die Flügeloberseite anbläst und für bessere<br />

Langsamflugeigenschaften sorgt.<br />

Jan Blazej,<br />

Bratislava, Slowakei<br />

Mit einem Charterflug für die sibirische<br />

Eishockeymannschaft Jugra-Chanty-<br />

Mansijsk kam die Jakowlew Jak-42,<br />

RA-42365 von Grozny Avia Mitte Oktober<br />

von Moskau nach Bratislava und<br />

Zagreb. Der seltene Dreistrahler mit<br />

VIP-Kabine flog in den gleichen Farben<br />

auch schon bei RusJet, Aeroflot-Plus,<br />

AeroRent und Tulpar Air.<br />

Bitte beachten Sie auch unsere große Foto-Community im Internet. Auf der<br />

Webseite http://community.flugrevue.de/ finden Sie immer die neuesten Aufnahmen<br />

unserer Leser. Die Teilnahme ist für alle Einsender kostenlos.<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6 35


Business Aviation<br />

NBAA 2<strong>01</strong>5 in Las Vegas<br />

Volle Kraft<br />

voraus<br />

Fotos: Volker K. Thomalla (2), Aerion Corporation<br />

Von VOLKER K. THOMALLA<br />

Im nächsten Jahr, so befürchtet der<br />

amerikanische Elektronik- und Aerospace-Konzern<br />

Honeywell, wird<br />

es kein Wachstum bei den Auslieferungen<br />

von neuen Business Jets geben. Im<br />

schlimmsten Fall kann es sogar zu einem<br />

Rückgang im Vergleich zu 2<strong>01</strong>5 kommen.<br />

Dennoch ist die Business Aviation<br />

eine Branche, in die zu investieren sich<br />

lohnt: Zwischen 2<strong>01</strong>5 und 2025 erwartet<br />

Honeywell in seiner neuesten Prognose<br />

die Auslieferung von 9200 Neuflugzeugen<br />

mit einem kumulierten Wert von<br />

270 Milliarden Dollar. Als Grund für die<br />

erwartete „Auslieferungsdelle“ sehen die<br />

Marktforscher bei Honeywell die wirtschaftliche<br />

Schwäche in den BRIC-Ländern,<br />

also Brasilien, Indien, Russland<br />

36 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

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Neue Muster befeuern die Nachfrage. Die Geschäftsreisejet-Hersteller investieren<br />

deswegen wieder vermehrt in neue Muster. Die Aerion Corporation will<br />

den Überschall-Luftverkehr in der Business Aviation einführen.<br />

Aerion hat auf der Messe die ersten<br />

Bestellungen für die AS2 erhalten.<br />

Die Kabine der G500 (Foto oben) ist<br />

noch mit Flugtestequipment gefüllt.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 37


Business Aviation<br />

NBAA 2<strong>01</strong>5 in Las Vegas<br />

Fotos: Volker K. Thomalla (3)<br />

und China. Dabei ist der Bestand an gebrauchten<br />

Business Jets wieder auf ein<br />

Niveau von vor 2008 zurückgefallen.<br />

Nur rund zehn Prozent der aktiven Flotte<br />

an Geschäftsreisejets stehen derzeit<br />

zum Verkauf und „behindern“ den Verkauf<br />

von Neuflugzeugen. Charles Park,<br />

Direktor für Marktanalysen bei Honeywell,<br />

sagte bei der Vorstellung der<br />

Marktstudie am Vorabend der NBAA in<br />

Las Vegas: „Neue Flugzeugmuster sind<br />

entscheidend für eine stärkere Nachfrage<br />

ab 2<strong>01</strong>8. Es zeichnet sich ganz klar<br />

ab, dass Nordamerika die treibende<br />

Kraft hinter der Wiederbelebung des<br />

Marktes sein wird.“<br />

DIE MARKTPROGNOSEN<br />

LIEGEN DICHT BEIEINANDER<br />

Mit dieser Prognose liegt Honeywell sehr<br />

nahe an der Marktvorhersage des brasilianischen<br />

Flugzeugherstellers Embraer,<br />

der in Las Vegas ebenfalls seine neueste<br />

Prognose vorstellte: Die Brasilianer erwarten<br />

für die nächsten zehn Jahre einen<br />

Bedarf für 9100 neue Business Jets im<br />

Wert von 259 Milliarden US-Dollar.<br />

Auch Embraer geht davon aus, dass die<br />

USA der größte Markt für dieses Segment<br />

der Luftfahrt bleiben werden.<br />

An neuen Mustern gab es auf der<br />

dreitägigen Messe Mitte November in<br />

der Spielerstadt im US-Bundesstaat Nevada<br />

keinen Mangel. Die größte Überraschung<br />

präsentierte allerdings ein bekanntes<br />

Muster, das aber erst in einigen<br />

Jahren fliegen wird: Die Aerion Corporation<br />

präsentierte mit dem amerikanischen<br />

Fractional-Ownership-Unternehmen<br />

Flexjet einen Erstkunden für den<br />

dreistrahligen Überschall-Geschäftsreisejet<br />

Aerion AS2. Flexjet hat 20 AS2 im<br />

Wert von 2,4 Milliarden Dollar fest bestellt<br />

und die Ernsthaftigkeit des Auftrags<br />

mit einer nicht rückzahlbaren Anzahlung<br />

unter Beweis gestellt. Aerion hat<br />

auch Bestellungen von Einzelkunden, die<br />

aber nicht genannt werden wollen. Die<br />

AS2 soll über Land mit hoher subsonischer<br />

Geschwindigkeit fliegen und über<br />

Wasser auf eine Reisegeschwindigkeit<br />

von Mach 1.5 beschleunigen. Damit unterbietet<br />

das acht bis zwölf Passagiere<br />

fassende Muster die Reisedauer über den<br />

Atlantik in einem normalen Verkehrsflugzeug<br />

um rund zwei Stunden, bei<br />

Transpazifikflügen soll sich die Zeiter-<br />

Die Kabine der Cessna Citation<br />

Latitude lockte viele Messebesucher.<br />

NEUE MUSTER GEBEN<br />

NACHFRAGE-IMPULSE<br />

sparnis auf bis zu sechs Stunden addieren.<br />

Die angestrebte Reichweite der AS2<br />

liegt bei 4750 NM, also 8802 km. Die<br />

Aerion Corporation entwickelt das Flugzeug<br />

in Zusammenarbeit mit der Airbus<br />

Group und will selbst als Hersteller auftreten,<br />

sagte Brian Barents, der Co-Vorsitzende<br />

der Aerion Corporation in Las<br />

Vegas. Die Firma ist momentan aktiv auf<br />

der Suche nach einem geeigneten Standort<br />

für ein Werk. Der Zeitplan für das<br />

Projekt sieht einen Erstflug der AS2 im<br />

Jahr 2021 vor. Die ersten Auslieferungen<br />

an Kunden könnten 2023 beginnen.<br />

Sehr viel weiter mit seinem neuesten<br />

Flugzeugprogramm ist da Gulfstream<br />

38 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

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Citation Hemisphere<br />

Cessna zeigte eine Rumpfsektion des<br />

neuen Jets Citation Hemisphere.<br />

Über die Citation Hemisphere sagte der zu<br />

Textron Aviation gehörende Hersteller Cesssna<br />

Aircraft Company auf der NBAA recht wenig:<br />

Die angestrebte Reichweite des neuen<br />

Business Jets soll bei 4500 NM (8334 km)<br />

liegen, der Erstflug soll 2<strong>01</strong>9 erfolgen. Auf<br />

der Messe stellte Cessna ein Modell eines<br />

Rumpfsegments der Hemisphere aus, mit dem<br />

der maximale Kabinendurchmesser von<br />

2,59 m eindrucksvoll demonstriert wurde.<br />

„Der Markt ist reif für ein neues Flugzeug in<br />

dieser Kategorie“, sagte Textron-Aviation-Chef<br />

Scott Ernest, „immerhin hat es in dieser<br />

Kategorie seit 20 Jahren kein neues Muster<br />

gegeben.“ Bislang sei noch kein Zulieferer<br />

benannt worden, auch die Wahl des<br />

Triebwerks sei noch nicht erfolgt.<br />

Dassault brachte eine nicht ausgerüstete<br />

Falcon 8X nach Las Vegas.<br />

lassung erhalten. Die ersten Kunden sollen<br />

ihr neues Flugzeug 2<strong>01</strong>8 übernehmen<br />

können. Direkt nach der NBAA gab<br />

Gulfstream bekannt, dass die beiden<br />

Prototypen T2 und T3 am selben Tag zu<br />

ihren Jungfernflügen gestartet waren<br />

und nun mit ihrem Flugtestprogramm<br />

begonnen haben.<br />

Parallel zur Flugerprobung der G500<br />

läuft das Bodentestprogramm in verschiedenen<br />

Einrichtungen weiter. Bislang<br />

hat Gulfstream im „Iron Bird“ sowie<br />

auf dem Systemintegrationspüfstand<br />

über 41 000 Flugstunden simuliert, um<br />

eine möglichst hohe Systemreife bei der<br />

Einführung des neuen Musters bieten zu<br />

können. Für die G600 wurde die Designüberprüfung<br />

beendet. Auch die Windkanaltests<br />

sind abgeschlossen. Vom ersten<br />

Prototyp sind sowohl die Cockpit- als<br />

auch eine Rumpfsektion fertig, während<br />

die Flügel kurz vor Messebeginn aus den<br />

Montagevorrichtungen genommen worden<br />

sind. Mit dem Erstflug der G600<br />

rechnet Gulfstream für 2<strong>01</strong>7, die Erstauslieferung<br />

könnte 2<strong>01</strong>9 erfolgen.<br />

SILVERCREST-TURBOFAN WIRD<br />

ZUM PROBLEM FÜR DIE 5X<br />

Der französische Business-Jet-Hersteller<br />

Dassault Aviation hatte die sechste Falcon<br />

8X nach Las Vegas mitgebracht.<br />

Der dreistrahlige Langstreckenjet war<br />

nur Tage zuvor im Werk in Bordeaux-<br />

Mérignac zum Flug über den Atlantik<br />

gestartet. Er präsentierte sich in Nevada<br />

als „grünes“ Flugzeug, das heißt ohne<br />

Inneneinrichtung und ohne Lackierung.<br />

Beides erhält das Flugzeug in Little Rock<br />

im US-Bundesstaat Arkansas, wo die<br />

Ausrüstung und Lackierung der meisten<br />

Falcon-Jets erfolgen.<br />

Aerospace aus Savannah. Das zum General-Dynamics-Konzern<br />

gehörende Unternehmen<br />

hatte den ersten Prototyp der<br />

Gulfstream G500 nach Las Vegas geschickt,<br />

um ihn der Öffentlichkeit zu<br />

präsentieren (siehe Foto S. 36/37). Bis<br />

zum ersten Tag der NBAA hatte der<br />

werksintern T1 genannte Jet auf 46 Flügen<br />

rund 170 Flugstunden gesammelt.<br />

Der längste Flug hatte fünf Stunden und<br />

22 Minuten gedauert, und die im Rahmen<br />

der bisherigen Erprobung erreichte<br />

Höchstgeschwindigkeit hatte Mach<br />

0.995 betragen. Das von zwei Pratt &<br />

Whitney-PW814GA-Turbofans angetriebene<br />

Muster soll 2<strong>01</strong>7 seine Musterzuwww.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 39


Business Aviation<br />

NBAA 2<strong>01</strong>5 in Las Vegas<br />

Fotos: Airbus, Boeing Business Jets, Pilatus Aircraft<br />

Das Flugerprobungsprogramm schreitet<br />

im angestrebten Tempo voran, sodass<br />

Dassault fest von der Zulassung der 8X<br />

gegen Mitte des nächsten Jahres ausgeht.<br />

Bei dem größten und modernsten Geschäftsreisejet<br />

aus dem Haus Dassault,<br />

der Falcon 5X, geht es dagegen nicht<br />

nach Plan zu: Philippe Petitcolin, der<br />

Hauptgeschäftsführer (CEO) des Triebwerksherstellers<br />

Safran, musste Ende<br />

Oktober gegenüber Investoren eingestehen,<br />

dass das Silvercrest-Triebwerk für<br />

die Falcon 5X sich noch weiter verspätet<br />

als im Sommer befürchtet. Petitcolin ging<br />

von Verspätungen von maximal 18 Monaten<br />

aus.<br />

Dassault hat deswegen die Arbeiten<br />

an der Fertigstellung der 5X verlangsamt.<br />

Bislang war Dassault davon ausgegangen,<br />

den Jet mit einer Reichweite von<br />

5200 NM (9630 km) bis zum Sommer<br />

2<strong>01</strong>6 zugelassen zu haben. Nach den<br />

Aussagen des Safran-Chefs muss bezweifelt<br />

werden, ob die 5X bis zu diesem<br />

Termin überhaupt ihren Erstflug schafft.<br />

BOMBARDIER KONZENTRIERT<br />

SICH AUF GLOBAL 7000<br />

Mit Verspätungen hat auch Bombardier<br />

Aerospace seine Erfahrungen. Der kanadische<br />

Flugzeughersteller hatte erst Ende<br />

Oktober das endgültige Ende des<br />

Learjet 85 verkündet, nachdem dem<br />

Programm im Januar eine „Pause“ verordnet<br />

worden war.<br />

Der Ultralangstreckenjet Global<br />

7000, der zusammen mit dem Global<br />

8000 gestartet worden war, leidet ebenfalls<br />

unter einer Verspätung von rund 24<br />

Monaten. Doch nun sind die ersten beiden<br />

fliegenden Prototypen des Global<br />

7000 auf der Endmontagelinie des<br />

Werks in Downsview, Ontario. Bombardier<br />

hat als neues Ziel für die Indienststellung<br />

des von zwei GE-Aviation-<br />

Passport-Turbofans angetriebenen Business<br />

Jets nun die zweite Jahreshälfte<br />

2<strong>01</strong>8 ins Auge gefasst. Mit einer Reichweite<br />

von 7400 NM (13 705 km) wird<br />

der Global 7000 einer der Business Jets<br />

mit der größten Reichweite sein. Allerdings<br />

nur so lange, bis der große Bruder,<br />

der Global 8000, auf den Markt kommt.<br />

Er soll 7900 NM (14631 km) Reichweite<br />

aufweisen. Bislang hatte Bombardier<br />

Aerospace gesagt, dass der Global 8000<br />

ein Jahr nach dem Global 7000 auf den<br />

Airbus erfreut sich einer großen<br />

Nachfrage für die ACJ320neo-Familie.<br />

Das zweite Exemplar der Pilatus<br />

PC-24 flog am 16. November 2<strong>01</strong>5.<br />

Markt kommen sollte. In Las Vegas wurde<br />

kein neuer Zeitplan für den Global<br />

8000 bekanntgegeben, man konzentriere<br />

sich derzeit auf den 7000er.<br />

Die Cessna Aircraft Company war<br />

mit der gesamten Bandbreite ihrer Citation-Produktpalette<br />

im Static Display<br />

auf der NBAA vertreten. Dort überraschte<br />

die Firma die NBAA-Besucher<br />

mit einem kompletten, aber nicht flugfähigen<br />

Modell der Cessna Citation Longitude.<br />

Das Flugzeug soll zusammen mit<br />

der gerade erst zertifizierten Citation<br />

Latitude (siehe FR August 2<strong>01</strong>5) und<br />

der in Las Vegas erstmalig vorgestellten<br />

Citation Hemisphere (siehe Kasten) eine<br />

40 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

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DIE PC-24 WIRD AUCH<br />

IN ARIZONA GETESTET<br />

neue Familie innerhalb des Jet-Portfolios<br />

des Herstellers aus Wichita bilden.<br />

Die Citation Longitude ist in der<br />

Klasse der Super Midsize Jets angesiedelt<br />

und kann bis zu zwölf Passagiere<br />

transportieren. Ernest Scott, der Präsident<br />

und Hauptgeschäftsführer von Textron<br />

Aviation, sagte in Las Vegas: „Die<br />

Die neuen Split Scimitar Winglets<br />

sind jetzt Standard an den BBJs.<br />

Longitude wurde entwickelt, um das<br />

Segment der Midsize Jets zu revolutionieren.“<br />

Dazu ist sie mit einer Reichweite<br />

von 3400 NM (6297 km) versehen.<br />

Dies sind rund 600 NM weniger als noch<br />

zum Programmstart der Longitude. In<br />

der Kabine soll selbst bei maximaler<br />

Flughöhe der Kabinendruck nicht unter<br />

den Druck sinken, der in 5950 ft (1813<br />

m) herrscht, was dem Wohlbefinden der<br />

Passagiere dient. Alle Kabinenfunktionen<br />

wie Licht, Temperatur, Audio können<br />

die Passagiere der Longitude über<br />

Smartphone oder Tablet steuern. Der<br />

Zweistrahler soll Mitte 2<strong>01</strong>6 seinen<br />

Erstflug absolvieren und nach einem<br />

Jahr Flugerprobung Mitte 2<strong>01</strong>7 zugelassen<br />

werden.<br />

PILATUS HAT DIE ZWEITE<br />

PC-24 IN DIE LUFT GEBRACHT<br />

Pilatus Aircraft hat pünktlich zum Beginn<br />

der NBAA den zweiten Prototyp<br />

seines neuen Jets PC-24 in die Luft gebracht.<br />

Der von zwei Williams-FJ44-Turbofans<br />

angetriebene Business Jet startete<br />

am 16. November 2<strong>01</strong>5 um 10.06 Uhr<br />

Ortszeit in Buochs zu seinem 82 Minuten<br />

dauernden Erstflug. Der erste Prototyp<br />

hatte seinen Jungfernflug bereits im<br />

Mai dieses Jahres absolviert und war<br />

seitdem bei 87 Flügen 143 Stunden in<br />

der Luft. „Das PC-24-Testflugprogramm<br />

läuft gut, und wir sind zufrieden mit den<br />

ersten Ergebnissen. Die PC-24 fliegt gemäß<br />

unseren Erwartungen, und wir sind<br />

zuversichtlich, dass wir die garantierten<br />

Leistungen erreichen oder sogar übertreffen<br />

werden. Selbstverständlich sind<br />

wir aber auch auf einzelne Probleme gestoßen<br />

– aber der Sinn eines Prototyps<br />

ist es ja, diese in der aktuellen Phase herauszufinden,<br />

um sie im Anschluss korrigieren<br />

zu können“, sagte Oskar J.<br />

Schwenk, der Verwaltungsratspräsident<br />

von Pilatus.<br />

Das zweite Exemplar der PC-24, intern<br />

P02 genannt, wird vor allem für<br />

Tests und Nachweisflüge für den Autopiloten,<br />

Systeme und Avionik eingesetzt.<br />

Das Flugtestprogramm wird nach heutiger<br />

Planung 2300 Stunden umfassen.<br />

P<strong>01</strong> wird nach Spanien fliegen, um dort<br />

in den Wintermonaten sein Flugerprobungsprogramm<br />

fortzusetzen. P02 wird<br />

in die USA verlegt, um in Arizona weitere<br />

Testflüge durchzuführen.<br />

Der dritte Prototyp der PC-24 wird<br />

voraussichtlich in einem Jahr in die Luft<br />

gehen, berichtete PC-24-Programm-Manager<br />

André Zimmermann in Las Vegas.<br />

Derzeit liegen dem Hersteller 84 Bestellungen<br />

für den 8,9 Millionen Dollar teuren<br />

Jet vor. Pilatus rechnet mit der Zulassung<br />

seines ersten Jetmusters für das<br />

Jahr 2<strong>01</strong>7.<br />

FR<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 41


Militärluftfahrt<br />

Hohe Produktionszahlen<br />

42 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

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Fighter<br />

Russlands beste<br />

Parallel zur Entwicklung<br />

der Suchoi T-50 läuft die<br />

Fertigung diverser Versionen<br />

der Flanker-Familie auf<br />

hohem Niveau, um die<br />

russischen Luft- und Weltraumstreitkräfte<br />

durchgehend<br />

zu modernisieren.<br />

Von KARL SCHWARZ<br />

Derzeit fliegen fünf T-50.<br />

Eine sechste Maschine dient<br />

als Ersatzteilspender.<br />

Die Zeiten, in denen die russischen<br />

Kampfflugzeughersteller<br />

fast ausschließlich<br />

vom Export lebten, sind endgültig<br />

vorbei. 2<strong>01</strong>4 wurden 142 Fighter, Trainer<br />

und Spezialflugzeuge an die Luftund<br />

Seestreitkräfte des Landes geliefert<br />

(darunter 30 Upgrades), während gerade<br />

einmal sechs MiG-29K nach Indien<br />

und vier Su-30MK2V nach Vietnam gingen.<br />

Für 2<strong>01</strong>5 wurden ähnliche Zahlen<br />

erwartet. Die lange verzögerte Modernisierung<br />

der russischen Verbände ist also<br />

in vollem Gang. Aktuell werden dabei<br />

die neuesten Versionen schon lange bekannter<br />

Muster beschafft, doch auch die<br />

Fotos: Piotr Butowski<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 43


Militärluftfahrt<br />

Hohe Produktionszahlen<br />

Die T-50 (li.) ist nicht größer als die<br />

Muster der „Flanker“-Familie, hier<br />

vertreten durch Su-35S (o.) und Su-34.<br />

nächste Fighter-Generation steht bereits<br />

in den Startlöchern.<br />

Seit Januar 2<strong>01</strong>0 fliegt jedenfalls die<br />

Suchoi T-50, auch als PAK FA (Perspektiwni<br />

Awiazionni Kompleks Frontowoi<br />

Awiazii, deutsch: Perspektivischer Flugkomplex<br />

der Frontfliegerkräfte) bekannt.<br />

Im Werk in Komsomolsk am Amur wurden<br />

fünf Prototypen gebaut, die seither<br />

etwa 700 bis 750 Stunden geflogen sind.<br />

Diese recht geringe Anzahl ergibt sich<br />

offenbar dadurch, dass immer wieder<br />

Überholungen und Nachbesserungen<br />

notwendig waren. So waren unter anderem<br />

Verstärkungen der Zelle nötig. Darüber<br />

hinaus gab es ein Feuer in der<br />

T-50-5, die zwar noch landen konnte,<br />

aber von Juni 2<strong>01</strong>4 bis 16. Oktober<br />

2<strong>01</strong>5 in Reparatur war.<br />

Seit Anfang 2<strong>01</strong>4 fliegen die T-50 vor<br />

allem beim staatlichen Chalow-Flugtestzentrum<br />

Nummer 929 in Achtubinsk,<br />

130 Kilometer von Wolgograd entfernt.<br />

Dort werden diverse Versuche durchge-<br />

Die Suchoi Su-35S gleicht der<br />

Su-27, hat aber grundlegend<br />

modernisierte Systeme.<br />

44 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

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Die fünfte T-50 war wegen eines<br />

Brandes lange außer Gefecht gesetzt.<br />

Radare mit elektronischer<br />

Strahlschwenkung sind<br />

Standard.<br />

führt, wobei aber unklar ist, ob schon<br />

Waffentests stattfanden. Die Pläne sehen<br />

den Kauf von sechs weiteren Versuchsmustern<br />

mit einer verstärkten Zelle vor<br />

sowie acht Vorserienflugzeuge. Die Serienproduktion<br />

könnte dann 2<strong>01</strong>9 beginnen.<br />

Ursprünglich hatte das nationale<br />

Rüstungsprogramm bis 2020 den Kauf<br />

von 60 PAK FA vorgesehen, was aus<br />

heutiger Sicht unrealistisch ist. Der stellvertretende<br />

Verteidigungsminister Juri<br />

Borisow sprach zuletzt von etwa einem<br />

Dutzend T-50. Auch die Entwicklung<br />

der „zweiten Stufe“ des Fighters der<br />

fünften Generation dürfte erst im kommenden<br />

Jahrzehnt in Angriff genommen<br />

werden. Hierbei geht es um neue Avioniksysteme<br />

und das sogenannte „Izdelije<br />

30“-Triebwerk mit mehr Schub und einfacherem<br />

Aufbau. Seine Erprobung soll<br />

2<strong>01</strong>7 beginnen.<br />

Die T-50 dient auch als Basis für die<br />

im Oktober 2007 mit Indien vereinbarte<br />

gemeinsame Entwicklung eines künftigen<br />

Mehrzweck-Kampfflugzeugs. Das<br />

auch als „Typ 79L“ bezeichnete Muster<br />

befindet sich seit Dezember 2<strong>01</strong>0 in der<br />

Vorentwurfsphase. Weitere konkrete<br />

Verträge waren 2<strong>01</strong>3 erwartet worden,<br />

stehen aber noch aus.<br />

SUCHOI SU-35S<br />

AUCH FÜR CHINA<br />

Die Zeit bis zur Verfügbarkeit der T-50<br />

werden die seit August 2<strong>01</strong>5 als Wosduschno-Kosmitscheskije<br />

Sily (Luft- und<br />

Weltraum-Streitkräfte) neu organisierten<br />

russischen Luftstreitkräfte wohl<br />

durch die weitere Beschaffung von<br />

Kampfflugzeugen der sogenannten Generation<br />

4++ überbrücken. Dazu zählen<br />

die Su-35S und die Su-30SM, deren Produktion<br />

derzeit läuft. Die einsitzige Su-<br />

35S ist der jüngste Spross der erfolgreichen<br />

„Flanker“-Familie, wobei die Systeme<br />

grundlegend überarbeitet wurden.<br />

Eingebaut ist das N135-Radar, das gegnerische<br />

Kampfjets auf Entfernungen<br />

von 200 Kilometern entdecken kann – in<br />

einem speziellen Sektor-Suchmodus angeblich<br />

sogar auf 350 bis 400 Kilometer<br />

Distanz. Die Reichweite des IR-Sensors<br />

OLS35 wird mit 35 Kilometern (Ziel<br />

von vorn) angegeben. Neu ist auch ein<br />

umfassendes Lenkwaffenwarnsystem.<br />

Die mit stärkeren AL-41F1S-Triebwerken<br />

ausgerüstete Su-35S kann an ihren<br />

zwölf Laststationen bis zu acht Tonnen<br />

Waffen mitführen. Das Spektrum reicht<br />

von Luft-Luft-Lenkflugkörpern über<br />

Bomben bis hin zu Seezielflugkörpern.<br />

Die Su-35-1 startete im Februar<br />

2008 zum Erstflug. Das Verteidigungsministerium<br />

in Moskau bestellte dann im<br />

August 2009 zunächst 48 Flugzeuge.<br />

Deren Lieferung begann Ende 2<strong>01</strong>1,<br />

doch diverse technische Probleme führten<br />

zu Verzögerungen. Erst im Februar<br />

2<strong>01</strong>4 erhielt eine reguläre Einheit in<br />

Dzyomgi (Komsomolsk am Amur) ihre<br />

ersten Maschinen. Bis Herbst 2<strong>01</strong>5 waren<br />

etwa 36 ausgeliefert. Eine zweite Bestellung<br />

für 48 Su-35S ist geplant. Darüber<br />

hinaus hofft der Hersteller auf Exportaufträge.<br />

Wie Sergej Chemezow von<br />

der Rüstungsholding Rostec am 19. November<br />

in einem Interview erklärte,<br />

wurde nun ein erster Vertrag mit China<br />

über 24 Flugzeuge im Wert von zwei<br />

Milliarden Dollar (1,9 Mrd. Euro) geschlossen.<br />

Auch Indonesien, Venezuela<br />

und Vietnam sowie Pakistan werden als<br />

mögliche Kunden genannt.<br />

Während Russland lange der einzige<br />

Kunde für die Su-35 war, wurde die Su-<br />

30 viele Jahre nur für den Export gebaut.<br />

Erst im März 2<strong>01</strong>2 gab es einen Auftrag<br />

Moskaus für 30 der „russifizierten“ Su-<br />

30SM, der im Dezember 2<strong>01</strong>2 verdoppelt<br />

wurde. Die SM-Version entspricht<br />

Fotos: Butowski, Suchoi (1), Irkut (1)<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 45


Militärluftfahrt<br />

Hohe Produktionszahlen<br />

Das Werk in<br />

Komsomolsk am Amur<br />

baut die Su-34.<br />

Die Su-34 ist mit dem<br />

W004-Radar von<br />

Leninez ausgerüstet.<br />

Auch die russische<br />

Marine erhält Su-30SM.<br />

mit Canards und Schubvektorsteuerung<br />

der Su-30MKI. Als Radar kommt das<br />

BARS-R mit elektronischer Strahlschwenkung<br />

zum Einbau.<br />

Die erste Su-30SM flog im September<br />

2<strong>01</strong>2. Sie ging für Versuche nach<br />

Achtubinsk. Zunächst wurden dann ab<br />

November 2<strong>01</strong>3 zwei Staffeln in Domna<br />

46 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

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Ein Prototyp des zu Beginn auch als Su-<br />

32FN oder Su-32MF vermarkteten Jagdbombers<br />

flog bereits im April 1990. Erst<br />

2005 gab das russische Verteidigungsministerium<br />

eine erste Bestellung für 18<br />

Flugzeuge auf. Von diesen wurden letztlich<br />

aber nur fünf geliefert.<br />

Einen neuen Anlauf gab es dann 2008<br />

mit der Bestellung von 32 Su-34, deren<br />

Lieferung von 2<strong>01</strong>0 bis 2<strong>01</strong>3 erfolgte.<br />

Ein Großauftrag über 92 Flugzeuge vom<br />

Februar 2<strong>01</strong>2 sichert nun die Fertigung<br />

bis etwa 2020.<br />

Das Regiment in Woronesch wurde<br />

ab 2<strong>01</strong>0 als erster Verband von der Su-<br />

24 auf die Su-34 umgerüstet, 2<strong>01</strong>3 folgte<br />

Morozowsk. Wenn dort Ende 2<strong>01</strong>5<br />

die geplanten 24 Maschinen vorhanden<br />

sind, sollen Churba und Monchegorsk<br />

an die Reihe kommen. Im Export war<br />

die Su-34 noch nicht erfolgreich. Potenzielle<br />

Kunden sind Länder, die bisher die<br />

Su-24 nutzen.<br />

Gegen die dominierende „Flanker“-<br />

Familie hatte die MiG-29 auch in Russland<br />

zuletzt einen schweren Stand. Dass<br />

die Luftstreitkräfte ein Regiment in<br />

Kursk-Chalino mit 28 MiG-29SMT ausrüsteten,<br />

lag zum Beispiel nur daran,<br />

dass Algerien sich 2008 weigerte, die benahe<br />

der chinesischen Grenze mit dem<br />

Muster ausgerüstet. Neben den Luftstreitkräften<br />

haben auch die russischen<br />

Marineflieger 20 Su-30SM bestellt. Deren<br />

Lieferung begann im Juli 2<strong>01</strong>4, zunächst<br />

zur Erprobung nach Jeisk und<br />

später an ein Jagdregiment in Millerowo,<br />

das zuvor mit MiG-29 ausgestattet war.<br />

Die Crew sitzt in der Su-34 nebeneinander.<br />

Maximal können 8200 kg<br />

Waffenzuladung mitgeführt werden.<br />

Insgesamt wurden in Irkutsk bisher 40<br />

Su-30SM fertiggestellt. Es wird erwartet,<br />

dass mit einem weiteren Auftrag für<br />

60 bis 70 Flugzeuge die Fertigung bis<br />

2<strong>01</strong>9 ausgelastet sein wird.<br />

Wie Irkutsk ist auch das Werk in Nowosibirsk<br />

derzeit gut beschäftigt. Dort<br />

wird die Su-34 gebaut. Dieser schwere<br />

Jagdbomber mit einer nebeneinander im<br />

Cockpit sitzenden Crew gehört ebenfalls<br />

zur Flanker-Familie. Bei einer maximalen<br />

Abflugmasse von 45 100 kg hat die<br />

Su-34 mit vier Tonnen Waffenzuladung<br />

einen Einsatzradius von rund 800 Kilometern.<br />

Mitgeführt werden kann das<br />

komplette Luft-Boden-Arsenal von<br />

Lenkwaffen (CH-31 und CH-59M) und<br />

Lenkbomben (KAB-500/1500).<br />

SU-34-FERTIGUNG IST<br />

BIS 2<strong>01</strong>9 GESICHERT<br />

Fotos: Suchoi, Irkut, Butowski (3)<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 47


Militärluftfahrt<br />

Hohe Produktionszahlen<br />

Mit der MIG-29M2 werden<br />

neue Systeme getestet.<br />

stellten Flugzeuge abzunehmen. Immerhin<br />

wurden im April 2<strong>01</strong>4 noch weitere<br />

16 SMT-Versionen bestellt, ihre Lieferung<br />

soll bald beginnen.<br />

MIKOJAN MIG-29KR<br />

FÜR DIE MARINE<br />

Daneben gab die russische Marine im<br />

Februar 2<strong>01</strong>2 zwei Dutzend MiG-29KR<br />

für den Einsatz vom Flugzeugträger<br />

„Kusnetzow“ aus in Auftrag. Deren Lieferung<br />

begann 2<strong>01</strong>3. Die Variante KR<br />

ist die russische Ausführung der ursprünglich<br />

für Indien entwickelten MiG-<br />

29K. Von diesen sind inzwischen 39 der<br />

45 bestellten Maschinen ausgeliefert.<br />

Bei der MiG-29K und der derzeit<br />

ebenfalls angebotenen MiG-29M/MiG-<br />

35 handelt es sich um eine grundlegende<br />

Überarbeitung der Anfang der 1970er<br />

Jahre entwickelten „Fulcrum“. In der<br />

modifizierten Zelle sind nun 40 bis 50<br />

Prozent größere Tanks untergebracht,<br />

was einen wesentlichen Schwachpunkt<br />

des Musters behebt. Das RD-33MK-<br />

Triebwerk liefert 3,1 Kilonewton mehr<br />

Schub. Die Flugsteuerung wurde auf ein<br />

vierfach redundantes Fly-by-Wire-System<br />

umgestellt und auch sonstige Systeme<br />

den heutigen Anforderungen angepasst.<br />

Seit Dezember 2<strong>01</strong>1 fliegen zwei<br />

MiG-29M/MiG-35 für Test- und Demonstrationszwecke.<br />

Einziger Kunde<br />

bisher war Syrien mit zwölf Maschinen,<br />

deren Lieferung aber derzeit nicht erfolgt.<br />

Neuerdings gibt es Gerüchte, dass<br />

Ägypten 62 MiG-35 kaufen will. Auch<br />

die russischen Luft- und Weltraumstreitkräfte<br />

sollen die Absicht haben, „bis zu<br />

37“ MiG-35S zu bestellen. Damit wäre<br />

auch die Zukunft dieses in Luchowizy<br />

und Nischni Nowgorod gebauten Fighters<br />

gesichert.<br />

FR<br />

Die Marineversion der MiG-29 hat<br />

beiklappbare Tragflächen.<br />

Die neue Abstandswaffe Grom-E2<br />

gehört zum Arsenal der MiG-29M.<br />

Fotos: Butowski<br />

48 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

www.flugrevue.de


ASSTA-3.1-Standard geliefert<br />

Beim Taktischen Luftwaffengeschwader<br />

51 „Immelmann“ sind<br />

die ersten beiden runderneuerten<br />

Tornados der Luftwaffe im Ausrüstungsstand<br />

ASSTA 3.1 eingetroffen. Die erste<br />

Maschine der Version IDS (Interdiction/<br />

Strike) kam Mitte September nach<br />

Schleswig-Jagel und wird dort seit Ende<br />

Oktober im Flugbetrieb eingesetzt, der<br />

erste ECR-Jet (Electronic Combat Reconnaissance)<br />

folgte drei Wochen später.<br />

Über die zukünftige ECR-Bewaffnung<br />

wurde ebenfalls im Oktober auf einem<br />

Symposium vor Ort beraten. Die<br />

Beschaffung des Nach folgers für den<br />

Luft-Boden-Flugkörper AGM-88B<br />

HARM (High-speed Anti-Radiation Missile)<br />

zum Kampf gegen bodengebundene<br />

radargestützte Flugabwehrsysteme soll<br />

2<strong>01</strong>6 eingeleitet werden.<br />

Die SEAD-Rolle (Suppression of<br />

Enemy Air Defence – Niederhaltung der<br />

gegnerischen Luftabwehr) ist relativ neu<br />

für den Verband: „Wir haben sie 2<strong>01</strong>3<br />

vom aufgelösten Jagdbombergeschwader<br />

32 in Lechfeld übernommen und ergänzen<br />

sie mit unseren bisherigen Fähigkeiten<br />

und Erfahrungen aus der taktischen<br />

Luftaufklärung und der maritimen Luftkriegführung“,<br />

erläuterte Oberst Michael<br />

Krah, Kommodore des TaktLwG 51<br />

„I“, den 80 nationalen und internationalen<br />

Teilnehmern der Tagung. SEAD sei<br />

im Verlauf der vergangenen 20 Jahre für<br />

den Erfolg von Luftkriegsoperationen<br />

immer wichtiger geworden.<br />

Auch Brigadegeneral Günter Katz,<br />

Kommandeur der Fliegenden Verbände<br />

im Luftwaffentruppenkommando in<br />

Tornado-<br />

Modernisierung<br />

Die Luftwaffe hat ihre ersten Tornados im weiter verbesserten<br />

Standard ASSTA 3.1 erhalten. Nun wird eine neue<br />

Lenkwaffe zur Bekämpfung von Radarstellungen gesucht.<br />

Köln, unterstrich die Bedeutung des<br />

Themas: „Die erfolgreiche Durchführung<br />

eines militärischen Einsatzes ohne<br />

SEAD ist in der jüngeren Vergangenheit<br />

nicht mehr möglich gewesen“, so Katz.<br />

Referenten aus den USA, Großbritannien,<br />

Dänemark und den Niederlanden sowie<br />

Delegierte der NATO nahmen auf<br />

dem Symposium die am Markt befindlichen<br />

Anti-Radar-Flugkörper in den Fokus<br />

und boten so der Luftwaffe die ideale<br />

Gelegenheit, sich über die für die Ablösung<br />

der HARM in Frage kommenden<br />

Systeme zu informieren.<br />

DREI FARBDISPLAYS<br />

FÜR DEN WSO<br />

Erst mit diesen wird das Potenzial der<br />

modernisierten Maschinen voll ausgenutzt<br />

werden können, hieß es. Die umgerüsteten<br />

Jets im Standard ASSTA 3.1<br />

(Avionics System Software Tornado in<br />

Ada 3.1) unterscheiden sich äußerlich<br />

kaum von den älteren Modellen. Neu<br />

sind jedoch die gesamte Elektronik und<br />

die Software, so Major Christoph Langbehn.<br />

Als Waffensystemoffizier (WSO)<br />

in der Gruppe Taktik, Technik und Verfahren<br />

(TTVG) des Geschwaders eingesetzt,<br />

ist er einer der ersten, der mit den<br />

Verbesserungen schon vertraut ist. Schon<br />

die Version ASSTA 3 verfügte über einen<br />

neuen Hauptcomputer, ein neues abhörsicheres<br />

Funksystem und das integrierte<br />

Informationsverteilungssystem MIDS,<br />

ein verbessertes Link 16. „Mit ASSTA<br />

3.1 kommen jetzt im hinteren Cockpit<br />

noch drei zeitgemäße Farbdisplays hinzu,<br />

die den WSO-Arbeitsplatz viel bedienungsfreundlicher<br />

als früher machen.“<br />

Die Planung sieht vor, alle 85 im Bestand<br />

der Luftwaffe verbliebenen Tornados<br />

im Laufe eines Jahres auf den<br />

ASSTA-3.1-Standard umzurüsten. Parallel<br />

dazu findet das Training der Besatzungen<br />

statt. „Die Einweisung auf die neue<br />

Version dauert nur wenige Flüge“, so<br />

Langbehn. Sie werde in mehreren Stufen<br />

erfolgen: „Zunächst für ausgesuchte<br />

Crews aus Jagel und vom TaktLwG 33,<br />

danach für das Lehr- und Spitzenpersonal.<br />

Im nächsten Sommer sollen alle Besatzungen<br />

umgeschult sein.“<br />

FR<br />

STEFAN PETERSEN<br />

Foto: Stefan Petersen<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 49


Militärluftfahrt<br />

Auftrag für neuen US-Bomber<br />

Geheimnis um LRS-B<br />

Seit der Wahl der Lockheed Martin<br />

F-35 im Oktober 20<strong>01</strong> hat das<br />

Pentagon wohl keine wichtigere<br />

Beschaffungsentscheidung getroffen.<br />

Entsprechend groß war die Spannung in<br />

den letzten Monaten, als die Verkündung<br />

des Auftragnehmers für den neuen<br />

Stealth-Bomber der US Air Force mehrfach<br />

verschoben wurde. Nach Börsenschluss<br />

am 27. Oktober war es dann<br />

aber soweit: Deborah Lee James, für die<br />

Luftstreitkräfte zuständige Staatssekretärin<br />

im Pentagon, gab Northrop Grumman<br />

als Gewinner der Ausschreibung<br />

für den neuen Long Range Strike Bomber<br />

(LRS-B) bekannt. Der im Vergleich<br />

kleine Rüstungskonzern hatte damit das<br />

Konkurrenzteam von Boeing und Lockheed<br />

Martin geschlagen.<br />

Auch wenn alle Offiziellen es weit<br />

von sich wiesen, dass bei dem Wettbewerb<br />

industriepolitische Gesichtspunkte<br />

Northrop Grumman soll den künftigen Long Range<br />

Strike Bomber der USAF entwickeln. Erst einmal muss aber<br />

ein Protest von Boeing/Lockheed Martin geprüft werden.<br />

Es geht um ein Milliardenprogramm für 100 Flugzeuge.<br />

ein Faktor waren, ist der Auftrag für<br />

Northrop Grumman entscheidend, um<br />

weiter in der Top-Liga der militärischen<br />

Flugzeughersteller mitspielen zu können.<br />

Schließlich geht es um ein Programm,<br />

das bis in die 2030er Jahre hinein<br />

einen Umsatz von nicht weniger als<br />

80 Milliarden Dollar (75 Mrd. Euro,<br />

Preisstand 2<strong>01</strong>6) verspricht. Die finanziellen<br />

Eckpunkte sind ein Entwicklungsbudget<br />

von 23,54 Milliarden Dollar (22<br />

Mrd. Euro) plus durchschnittliche Beschaffungskosten<br />

pro Flugzeug von maximal<br />

564 Millionen Dollar (530 Mio.<br />

Euro, Preis 2<strong>01</strong>6), wenn alle 100 geplanten<br />

Bomber abgenommen werden. Dieser<br />

Preis beinhaltet laut Pentagon auch<br />

Ausbildung, Wartungs- und Bodendienstgeräte<br />

sowie ein Ersatzteilpaket.<br />

EINSATZBEREITSCHAFT 2025?<br />

Das Global Strike Command der US Air<br />

Force hofft, Mitte der 2020er Jahre die<br />

vorläufige Einsatzbereitschaft zu erreichen.<br />

Dies bedeutet, dass die Flugerprobung<br />

des neuen Bombers vor 2020 beginnen<br />

wird. In den Wochen vor der Bekanntgabe<br />

des Herstellers hatte das Pentagon<br />

durchblicken lassen, dass die<br />

vorgelegten Entwürfe deutlich besser<br />

So stellte sich Boeing etwa<br />

2009 einen neuen Bomber für<br />

die US Air Force vor.<br />

50 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6 www.flugrevue.de


definiert sind, als dies normalerweise<br />

der Fall ist. Seit dem Beginn des LRS-B-<br />

Programms 2<strong>01</strong>1 habe man 1,9 Milliarden<br />

Dollar in Entwicklung, Verfeinerung<br />

und Erprobung wesentlicher Technologien<br />

für den neuen Bomber gesteckt.<br />

Die Entwürfe beider Konkurrenten<br />

hätten bereits eine vorläufige Entwurfsüberprüfung<br />

hinter sich, so Dr. William<br />

LaPlante, Beschaffungschef der USAF.<br />

Alle wichtigen Unterauftragnehmer, insbesondere<br />

auch der Triebwerkshersteller,<br />

stehen fest. Sie bleiben auf Anweisung<br />

der Militärs noch geheim.<br />

Zur Auslegung des neuen Bombers<br />

und zu den Leistungsanforderungen gibt<br />

es ebenfalls keine Angaben, und ein Foto<br />

des Flugzeugs gibt es erst recht nicht.<br />

Man kann aber davon ausgehen, dass<br />

der LRS-B deutlich leichter sein wird als<br />

die B-2A Spirit. Höchstwahrscheinlich<br />

Neben der B-1B fliegt die USAF<br />

derzeit die B-2A Spirit (rechts) und<br />

den Oldie B-52H.<br />

www.flugrevue.de<br />

Ein Bild des LRS-B gibt es nicht.<br />

Northrop Grumman verwendete<br />

diese Szene in einem Werbevideo.<br />

wird es wieder ein Nurflügler sein, der<br />

sich an jüngsten Northrop-Grumman-<br />

Entwürfen wie der X-47B und dem<br />

immer noch hoch geheimen unbemannten<br />

Aufklärer RQ-180 orientiert.<br />

GLOBALE EINSÄTZE<br />

Der Einsatzradius ohne Luftbetankung<br />

dürfte bei mehr als 4600 Kilometern liegen,<br />

denn es geht darum, „jedes Ziel auf<br />

dem Globus“ ins Visier nehmen zu können,<br />

so General Mark A. Welsh, Inspekteur<br />

der USAF. Der LRS-B muss im<br />

schwierigsten Bedrohungsumfeld operieren,<br />

mit der Herausforderung seitens<br />

fortschrittlicher Luftverteidigungssysteme,<br />

„die unsere älteren Bomber … praktisch<br />

weiter und weiter vom eigentlichen<br />

Kampfgebiet wegdrängen“.<br />

Neben den Leistungsparametern war<br />

die Verwendung einer offenen Systemarchitektur<br />

wohl eine der wichtigen Forderungen<br />

des Pentagons. Dies soll es ermöglichen,<br />

den Bomber über einen jahrzehntelangen<br />

Einsatzzeitraum mit neuen<br />

Technologien auszustatten. Dazu zählen<br />

vielleicht Laserwaffen. Unbemannte<br />

Einsätze sind ebenfalls eine Option.<br />

All diese Anforderungen bei der vorgegebenen<br />

Preisobergrenze und einer<br />

niedrigen Produktionsrate von sieben<br />

oder acht Flugzeugen pro Jahr unter einen<br />

Hut zu bringen ist „eine schwierige<br />

Aufgabe“, so Deborah Lee James, „aber<br />

wir glauben, dass wir die … richtige (Beschaffungs-)Strategie<br />

und stabile Anforderungen“<br />

haben. „Unser Team hat die<br />

Mittel verfügbar, um dieses wichtige<br />

Programm durchzuführen“, versicherte<br />

Northrop-Grumman-Chef Wes Bush.<br />

Boeing und Lockheed Martin sehen<br />

das naturgemäß ganz anders. Wie fast<br />

nicht anders zu erwarten, fochten sie am<br />

6. November die Entscheidung an. In<br />

der Eingabe ist davon die Rede, dass das<br />

Auswahlverfahren „grundlegend fehlerhaft“<br />

gewesen sei. Die „relativen oder<br />

vergleichenden Risikobewertungen“ für<br />

die Fähigkeiten der Konkurrenten, das<br />

Programm wie angeboten abzuwickeln,<br />

seien nicht so bewertet worden, wie es in<br />

der Ausschreibung vorgeschrieben war.<br />

Die Erfolgsaussichten des Protests<br />

sind ungewiss. Aufgrund schmerzlicher<br />

Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit<br />

hat die USAF nämlich die Kostenbewertungen<br />

durch zwei unabhängige Institutionen<br />

überprüfen lassen. Spätestens im<br />

Februar wird klar werden, ob die Maßnahmen<br />

ausreichten, denn das zuständige<br />

GAO hat maximal 100 Tage Zeit, zu<br />

einer Entscheidung zu kommen.<br />

FR<br />

KARL SCHWARZ<br />

Die russischen Bomberpläne<br />

Auch die Langstreckenfliegerkräfte der<br />

russischen Luftwaffe wollen ihre Bomberflotte<br />

modernisieren. Seit August 2009 hat<br />

Tupolew dazu einige Forschungsarbeiten<br />

durchgeführt. Die Konstruktion des PAK DA<br />

genannten Musters wurde nach der Präsentation<br />

des Entwurfs (Isdelije 80) im Dezember<br />

2<strong>01</strong>3 beauftragt. Allerdings scheint das<br />

Verteidigungsministerium das Programm inzwischen<br />

verschoben zu haben. Stattdessen<br />

präsentierte Minister Sergej Schoigu im April<br />

2<strong>01</strong>5 bei einem Besuch im Werk Kasan den<br />

Plan, die Produktion der Tu-160 „Blackjack”<br />

wieder aufzunehmen. Im September<br />

wurden die ersten Gelder bewilligt (3,8 Mrd.<br />

Rubel/55 Mio. Euro für 2<strong>01</strong>5). Die erste neu<br />

gebaute Tu-160M2 soll 2021 fliegen, und ab<br />

2023 ist die Lieferung von drei der Schwenkflügel-Bomber<br />

pro Jahr vorgesehen. Die<br />

M2-Version soll ähnlich ausgerüstet werden<br />

wie die Flugzeuge des derzeit laufenden Modernisierungsprogramms.<br />

Der Bedarf wird<br />

mit 50 Bombern angegeben. Piotr Butowski<br />

Fotos: Boeing, Piotr Butowski, Northrop Grumman, USAF


Militärluftfahrt<br />

Chiles Aviación de Ejército<br />

Anden–<br />

Die MD 530F können mit MG- oder<br />

Raketenbehältern bestückt werden.<br />

52 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

www.flugrevue.de


Flieger<br />

Für<br />

die Unterstützung<br />

der Bodentruppen und<br />

Hilfeleistung bei Katastrophen<br />

hat das chilenische<br />

Heer eine kleine,<br />

aber schlagkräftige Truppe<br />

aufgebaut. Geflogen<br />

wird mit Hubschraubern<br />

und Flächenflugzeugen.<br />

Von CEES-JAN VAN DER ENDE /<br />

CRISTOBAL SOTO PINO / KS<br />

Obwohl das chilenische<br />

Heer schon vor dem Ersten<br />

Weltkrieg eine eigene Fliegerschule<br />

in El Bosque einrichtete, gehen die heutigen<br />

Aktivitäten auf das Jahr 1970 zurück.<br />

Damals wurde nach 50 Jahren<br />

Pause, in denen allein die Fuerza Aérea<br />

de Chile für den Betrieb von militärischen<br />

Fluggeräten zuständig war, wieder<br />

ein Comando de Aviación de Ejército<br />

aufgestellt. Ab 1972 gehörten zur Erstausrüstung<br />

14 SA 330C Puma und zwei<br />

SA 315B Lama aus französischer Produktion<br />

von Sud Aviation.<br />

Während die Lamas längst ausgemustert<br />

sind, sollen drei der Pumas noch<br />

bis 2021 ihren Dienst bei den heute als<br />

BAVE (Brigada de Aviación de Ejército<br />

de Chile) benannten Heeresfliegern versehen.<br />

Um so lange durchzuhalten, wurden<br />

die klassischen Transporthubschrauber<br />

2009 per Schiff nach Brasov in Rumänien<br />

gebracht, wo sie bei IAR ein<br />

gründliches Modernisierungs- und Lebensdauerverlängerungsprogramm<br />

durchliefen. Neue Makila-Triebwerke,<br />

ein neues Getriebe, neue Blätter für den<br />

Heckrotor und größere Tanks waren nur<br />

einige der Änderungen. Dazu kamen<br />

Verbesserungen bei der Avionik, wie die<br />

Installation eines digitalen Autopiloten,<br />

und die Möglichkeit, Nachtsichtbrillen<br />

zu nutzen. Schätzungsweise 20 Millio-<br />

Foto: Cees-Jan van der Ende<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 53


Militärluftfahrt<br />

Chiles Aviación de Ejército<br />

nen Dollar (18,8 Mio. Euro) wurden investiert.<br />

Heute sind die einzigen „klassischen“<br />

Pumas in Südamerika auf der<br />

Hauptbasis Rancagua stationiert und<br />

Teil der luftgestützten Gebirgsjägereinheit.<br />

Der traditionelle Kontakt zum französischen<br />

Hersteller (heute Airbus Helicopters)<br />

führte Ende 2007 zur Bestellung<br />

von acht AS532AL Cougar. Bei den<br />

Hubschraubern, die etwa 180 Millionen<br />

Dollar gekostet haben dürften, handelt<br />

es sich um die verlängerte Ausführung<br />

für 25 Soldaten oder sechs Tragen und<br />

zehn Mann Begleitpersonal. Eine weitere<br />

Cougar wurde im März 2<strong>01</strong>4 geliefert.<br />

Sie ist mit einem Bildschirm-Cockpit<br />

und dem Vier-Achsen-Autopiloten der<br />

EC225 ausgerüstet. Eingesetzt werden<br />

die AS532 vom Hubschrauberbataillon<br />

„Germania“.<br />

DEFENDER FÜR DAS TRAINING<br />

Für Unterstützungsaufgaben wie leichter<br />

Transport und Beobachtung an den fünf<br />

Standorten der sogenannten Pelotones<br />

de Aviación de Ejército stehen fünf Ecureuil<br />

zur Verfügung, davon vier einmotorige<br />

AS350 B3 und eine zweimotorige<br />

AS355 NP. Ergänzt wird diese Flotte<br />

durch neun MD 530F Defender. Nach<br />

der Aufhebung eines längeren US-Waffenembargos<br />

waren ab 1994 insgesamt<br />

20 MD-Hubschrauber geliefert worden,<br />

doch einen Teil hat man inzwischen wieder<br />

an zivile Nutzer verkauft. Die Defender<br />

werden von der Heeresfliegerschule<br />

und von Aufklärungsabteilungen verwendet.<br />

Sie können bei Bedarf mit zwei<br />

Fotos: Cees-Jan van der Ende<br />

Mit den Grand Caravans (vorn) werden<br />

Spezialkräfte transportiert.<br />

54 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

www.flugrevue.de


BAVE – die aktuelle Flotte<br />

2 CASA (Airbus) C212-300<br />

3 CASA (Airbus) CN235-100M<br />

2 Cessna 172S Skyhawk<br />

3 Cessna 208B Grand Caravan<br />

1 Cessna Citation Sovereign<br />

4 Eurocopter AS350 B3<br />

1 Eurocopter AS355 NP<br />

9 Eurocopter (Airbus Helicopters) AS532 AL<br />

3 Eurocopter SA 330L Puma<br />

9 McDonnell Douglas MD 530F Defender<br />

Die chilenischen<br />

Heeresflieger<br />

wurden 1970<br />

aufgestellt.<br />

Mit der MD 530F Defender wird die<br />

Pilotenausbildung durchgeführt.<br />

Defender fliegen auf verschiedenen<br />

Basen im Land.<br />

Noch drei SA 330L Puma aus den 1970er<br />

Jahren sollen bis 2021 im Einsatz bleiben.<br />

Für leichte Unterstützungsaufgaben<br />

werden vier AS350 B3 verwendet.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 55


Militärluftfahrt<br />

Chiles Aviación de Ejército<br />

MG-Behältern von FN Herstal oder Behältern<br />

für 70-mm-Raketen bewaffnet<br />

werden. Derzeit gibt es Überlegungen,<br />

die MD 530F durch die neueste Version<br />

dieses Grundmodells, die AH-6i Little<br />

Bird von Boeing, zu ersetzen.<br />

CASA-TRANSPORTER<br />

Neben den Drehflüglern beschaffte die<br />

BAVE auch schon früh eigene Transportflugzeuge,<br />

um Soldaten und Material in<br />

dem sich über 4300 Kilometer erstreckenden<br />

Land schnell verlegen zu können.<br />

Zu Zeiten des US-Waffenembargos<br />

gelang es Ende der 1970er Jahre, in Spanien<br />

zunächst acht CASA C212-100 zu<br />

beschaffen. 1997 folgten drei C212-300,<br />

von denen immer noch zwei im Dienst<br />

sind. Von der größeren CN235-100M<br />

wurden im Dezember 1989 drei Maschinen<br />

bestellt, mit denen das chilenische<br />

Wichtige Offiziere<br />

reisen mit der Cessna<br />

Citation Sovereign.<br />

Als robuster Transporter dient die C212 den<br />

Heeresfliegern bereits seit 1978.<br />

Fotos: Cees-Jan van der Ende/C. Soto Pino<br />

56 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

www.flugrevue.de


Heer auch in die Antarktis flog. Ob die<br />

CN235 durch C295 ersetzt werden, wird<br />

derzeit diskutiert. Alenia Aermacchi ist<br />

mit der C-27J wohl auch im Rennen.<br />

Neben den zweimotorigen Transportern<br />

aus Sevilla kauften die Heeresflieger<br />

Ende der 1990er Jahre bei Cessna noch<br />

drei 208B Grand Caravan. Die robusten<br />

Hochdecker dienen als taktische Transporter<br />

für die Verbringung von Spezialkräften.<br />

Bis zu neun voll ausgerüstete<br />

Soldaten passen in die Kabine, bei einer<br />

Reichweite von 1665 Kilometern. Auch<br />

die Grand Caravans sind wie alle Flächenflugzeuge<br />

nach Vulkanen benannt,<br />

wie zum Beispiel „Vn. Osorno“ (Kennung<br />

E-133). Von Cessna stammen zwei<br />

neue Skyhawks für die Pilotenausbildung.<br />

Last, but not least hat die<br />

BAVE sogar noch einen Jet im Bestand.<br />

Die Cessna Citation Sovereign, die 2<strong>01</strong>4<br />

in Dienst gestellt wurde, ist für VIP-Flüge<br />

gedacht.<br />

FR<br />

Die CN235 brachte ab 1990 eine<br />

größere Transportkapazität.<br />

SPANNENDE TRIPS FÜR AIRSHOW-FANS<br />

-Leserreisen 2<strong>01</strong>6<br />

Das Jahresende naht – eine gute Gelegenheit, schon einmal<br />

an die Urlaubsplanung 2<strong>01</strong>6 zu denken. Wie wäre<br />

es, sich mit einem unserer spannenden Airshow-Trips eine<br />

Freude zu machen? Für die Freunde von Warbirds sind die<br />

Flying Legends in Duxford (8. bis 10. Juli, zum Frühbucherpreis<br />

von 1049 Euro im Doppelzimmer) obligatorisch.<br />

Spitfires, Hurricanes, Mustangs und zahlreiche andere Oldtimer<br />

bieten wieder Nostalgie pur.<br />

Unsere zweite Englandreise führt uns vom 8. bis 11. Juli<br />

nach Fairford, wo das Royal International Air Tattoo wieder<br />

eine einmalige Mischung aus exotischen Gästen im Static<br />

Display und spektakulären Flugvorführungen bieten wird.<br />

Wie gewohnt besuchen wir neben der Airshow auch noch<br />

zwei Museen. Der Frühbucherpreis beträgt 1149 Euro.<br />

Die Top-Reise 2<strong>01</strong>6 geht schließlich in die USA. Vom<br />

7. bis 14. November sehen wir uns zunächst in Seattle um,<br />

wo Boeing den 100. Jahrestag seiner Gründung feiert. Neben<br />

einer Tour durch die größte Fertigungshalle der Welt<br />

stehen Besuche im Museum of Flight und bei der Flying<br />

Heritage Collection von Paul Allen auf dem Programm. Anschließend<br />

geht es nach Las Vegas. Dort findet zum 75. Geburtstag<br />

der Nellis AFB die Aviation Nation Airshow statt.<br />

Vor Ort stationierte Muster wie die F-22 Raptor und die<br />

F-35 Lightning II sowie das Kunstflugteam Thunderbirds<br />

garantieren ein spektakuläres Programm. Alle Einzelheiten<br />

gibt es bald in unserem ausführlichen Prospekt. Fragen beantwortet<br />

schon jetzt Bernhard Langer vom DER-Reisebüro,<br />

Telefon: 069 /232705.<br />

Flying Legends in Duxford Air Tattoo in Fairford Aviation Nation in Nellis<br />

Fotos: USAF, Schwarz


Freundeskreis Luftwaffe<br />

Editorial<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />

verehrte Mitglieder!<br />

Für Ihr Interesse an den Informationen, die<br />

wir Ihnen im zurückliegenden Jahr auf diesen<br />

Seiten angeboten haben, danke ich Ihnen<br />

sehr herzlich. Unseren Mitgliedern gilt<br />

mein besonderer Dank für die lebhafte Annahme<br />

unserer vielfältigen Veranstaltungsangebote<br />

im Jahr 2<strong>01</strong>5 und die aufgeschlossene<br />

Mitgestaltung des Vereinslebens. In<br />

diesem Zusammenhang anerkenne ich besonders<br />

das ehrenamtliche und erfolgreiche<br />

Wirken unserer Sektionsleiter in Berlin,<br />

Dresden, München und Nörvenich, die sich<br />

mit großem persönlichen Engagement für<br />

unsere Sache einbringen. Dank auch an alle,<br />

die uns von außen unterstützt haben, die<br />

Ziele des Freundeskreises Luftwaffe lebendig,<br />

informativ und anspruchsvoll zu verwirklichen.<br />

Unser Veranstaltungsprogramm<br />

2<strong>01</strong>6 mit den Terminen für die Jugendinformationswochen<br />

werden wir in der Ausgabe<br />

2/2<strong>01</strong>6 und zeitgleich auf unserer Homepage<br />

veröffentlichen. Auch die Sektionen<br />

informieren jeweils zu gegebener Zeit auf<br />

der Homepage über eigene Veranstaltungen.<br />

Ich würde mich freuen, wenn Sie sich<br />

auch weiterhin an unseren Programmen aktiv<br />

und zahlreich beteiligen und sich in die<br />

Vereinsarbeit unserer Sektionen einbringen<br />

würden, wenn dies für Sie regional vertretbar<br />

ist.<br />

Ihnen, verehrte Mitglieder und Leser dieses<br />

Forums, wünsche ich eine gesegnete Weihnacht,<br />

frohe Festtage und ein glückliches<br />

und gesundes neues Jahr.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Botho Engelien, Präsident<br />

Zum Geburtstag<br />

Im Namen des Vorstands gratuliert Präsident<br />

Botho Engelien den folgenden Jubilaren, die<br />

im Januar Geburtstag haben, ganz herzlich:<br />

Gustav Funke (90), Heinz Oldenburg (90),<br />

Adolf Tröster (86), Maximilian Ludwig<br />

Endner (86), Dr. Joachim Bentzien (86),<br />

Helmut von Harten (84), Heinz Pfarrherr<br />

(84), Horst Jungkurth (83), Herbert Koch<br />

(83), Dieter Noll (82), Manfred Backerra<br />

(80), Dr. Jürgen Malaszkiewicz (80),<br />

Joachim Schwerdt (75), Siegfried<br />

Jurgsaitis (75), Hans-Joachim Klimek (70)<br />

und Hans-Jürgen Trauten (60).<br />

Ferienerlebnis der<br />

besonderen Art<br />

Lärm wie Donnerhall, ein waschechter Eurofighter-Pilot zum<br />

Anfassen und ein Überraschungsrundflug. 14 Jugendliche erlebten<br />

zum ersten Mal Luftwaffe live auf dem Fliegerhorst Nörvenich.<br />

Das war der Start in eine der Jugendinformationswochen,<br />

die in den<br />

Sommerferien 2<strong>01</strong>5 vom Freundeskreis<br />

Luftwaffe angeboten wurden. „Das ist<br />

so laut, das hätte ich niemals gedacht!<br />

Das wummert ja richtig in der Brust“,<br />

stellte Christian Gahrens begeistert fest.<br />

Der 19-Jährige war mit 13 anderen Jugendlichen<br />

zum ersten Mal auf dem Fliegerhorst<br />

Nörvenich unterwegs. Augen<br />

und Ohren hingen gebannt an Hauptmann<br />

Alexander Gazzana, einem wasch-<br />

Zu Gast bei Grob Aircraft<br />

echten Eurofighter-Pilot. Geduldig und<br />

kompetent beantwortete er die vielen<br />

Fragen zu seinem Leben als Kampfpilot<br />

und Soldat. Bei der Besichtigung des<br />

Search-and-Rescue-(SAR-)Hubschraubers<br />

ein Stück weiter musste die Bell<br />

UH-1D plötzlich zum Einsatz starten.<br />

Die Jugendlichen waren ganz nah und<br />

live dabei. Als Nächstes stand eine Einweisung<br />

in den Briefings- und den Planungsraum<br />

der Piloten auf der Agenda.<br />

Danach gab es noch einen Abstecher zu<br />

Mehr als 20 Mitglieder des Freundeskreises Luftwaffe hatten die Gelegenheit, bei Grob Aircraft in<br />

Mindelheim hinter die Kulissen zu blicken. Das Unternehmen mit rund 250 Mitarbeitern konzentriert<br />

sich derzeit auf den zweisitzigen Turboprop-Trainer G 120TP, von dem sich inzwischen über 70 Exemplare<br />

weltweit im Einsatz befinden. Die Besuchsgruppe konnte einen beeindruckenden Start einer<br />

G-120TP-Werksmaschine auf der einen Kilometer langen Startbahn erleben, mit nur etwa 400 Metern<br />

Startstrecke und einer Steigrate von 14,2 m/s. Das zweite Flugzeug, das besichtigt werden konnte,<br />

war das Höhenforschungsflugzeug G 520 Strato1 (Egrett). Dieses Flugzeug kam vor einiger Zeit aus<br />

Australien zurück und soll Missionen mit einer Flughöhe von bis zu 20 Kilometern und einer Einsatz -<br />

dauer von bis zu elf Stunden ermöglichen.<br />

www.flugrevue.de


Den Alltag bei den Geschwadern der Luftwaffe konnten die Jugendlichen bei<br />

mehreren Informationswochen des Freundeskreises erleben.<br />

den Flugsimulatoren, und sogar ein<br />

Rundflug mit einer einmotorigen Propellermaschine<br />

gehört zur Info-Woche.<br />

Auch die Teilnehmer an der Infowoche<br />

bei der Offizierschule der Luftwaffe<br />

in Fürstenfeldbruck konnten sich über<br />

ein vollgepacktes Programm freuen. Zunächst<br />

ging es zum Taktischen Luftwaffengeschwader<br />

74 in Lechfeld. Das Waffensystem<br />

Eurofighter stand dabei klar<br />

im Vordergrund. Die Jugendlichen<br />

staunten nicht schlecht, als sie das hochmoderne<br />

Kampfflugzeug in der Instandsetzung<br />

aus nächster Nähe betrachten<br />

durften. Ein weiterer Höhepunkt des Tages<br />

war der Besuch der Fliegerhorst-Feuerwehr.<br />

Hier wurden das schwere Gerät<br />

und der Auftrag der Feuerwehr näher<br />

vorgestellt. „Unterbrochen“ wurde der<br />

Besuch des Geschwaders durch den<br />

Flugbetrieb. Anschließend stand die Besichtigung<br />

des Flugsimulators im Zentrum<br />

für Luft- und Raumfahrtmedizin<br />

der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck an.<br />

Hier durften die Teilnehmer auch selbst<br />

an den vier Simulatoren Platz nehmen.<br />

Herrliches Flugwetter begrüßte die<br />

Gruppe beim Lufttransportgeschwader<br />

61 in Penzing. Einen wahrhaftig tiefen<br />

Einblick gewannen die Jugendlichen in<br />

der Instandsetzungswerft, in welcher<br />

gleich drei Transportflugzeuge Transall<br />

C-160 gleichzeitig gewartet wurden. Die<br />

Begeisterung für das Fliegen fand am<br />

Nachmittag ihren Höhepunkt. Zwei Piloten<br />

der Flugsportgruppe Fürstenfeldbruck<br />

in Zusammenarbeit mit der Flugsportgruppe<br />

Landsberg boten einen Rundflug<br />

in die nähere Umgebung an. Faszination<br />

Fliegen hautnah. Bei der Infowoche<br />

in Laage stand beim Taktischen Luftwaffengeschwader<br />

73 „Steinhoff“ nicht nur<br />

der Eurofighter im Mittelpunkt, sondern<br />

auch ein Abstecher zur Marine. Auch in<br />

diesem Jahr bietet der Freundeskreis<br />

Luftwaffe wieder Infowochen für Jugendliche<br />

an. Details folgen in der nächsten<br />

Ausgabe.<br />

FR<br />

S. VOSSEN, H. R. GEYER,<br />

S. GRÖMMER, C. TROST<br />

Geschäftsstelle<br />

Die Geschäftsstelle Freundeskreis<br />

Luftwaffe ist von Montag bis<br />

Donnerstag von 9 bis 12 Uhr besetzt.<br />

Tel. +49 2203 64815<br />

Fax +49 2203 800397<br />

Homepage<br />

www.freundeskreis-luftwaffe.de<br />

E-Mail<br />

office@freundeskreis-luftwaffe.de<br />

Anschrift<br />

Freundeskreis Luftwaffe e.V.,<br />

Geschäftsstelle, Wahn 504 / 10,<br />

Postfach 906110, 51127 Köln<br />

Bankverbindung<br />

VR-Bank Rhein-Sieg eG<br />

BIC: GENODED1RST<br />

IBAN: DE 05 3706 9520 1114 5450 11<br />

Referent für Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

c/o Geschäftsstelle FKLw,<br />

E-Mail: presse@freundeskreis-luftwaffe.de<br />

Sektion Dresden<br />

Leiter Rainer Appelt,<br />

Minna-Herzlieb-Str. 41, 02828 Görlitz<br />

Tel. 03581 / 765514<br />

E-Mail m.r.appelt@web.de<br />

Sektion München<br />

Leiter Heinz Gerrits,<br />

Gustav-Mahler-Weg 13, 85598 Baldham<br />

Tel./Fax 08106 / 302728<br />

E-Mail c.h.gerrits@t-online.de<br />

Der Freundeskreis besuchte<br />

Grob in Mindelheim.<br />

Sektion Berlin<br />

Leiter: Günther Hoffmann,<br />

Kladower Damm 276c, 14089 Berlin<br />

Tel. 030 / 36804392<br />

E-Mail guenther_hoffmann@alice-dsl.de<br />

Sektion Nörvenich<br />

Leiter: Hans-Joachim Klimek,<br />

An der Hülle 6, 50259 Pulheim<br />

Tel./Fax 02238 / 96 68 50<br />

E-Mail ha-klimek@t-online.de<br />

Foto: FLW/Nagelschmitz, Luftwaffe/Dahmen/Grömmer/Kistler<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 59


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Mitglied werden im Freundeskreis Luftwaffe<br />

Das Büro des Freundeskreises Luftwaffe e.V. ist montags bis donnerstags von<br />

9.00 bis 12.00 Uhr besetzt. Rückfragen werden dort zu diesen Zeiten unter den Telefonnummern<br />

0 22 03 / 6 48 15 (mit Anrufbeantworter) und 0 22 03 / 9 08 26 53 beantwortet.<br />

Schriftliche Zusendungen können an folgende Adresse gerichtet werden:<br />

Geschäftsstelle Freundeskreis Luftwaffe e.V. – Generalsekretär – Wahn 504/10,<br />

Postfach 90 61 10, 51127 Köln<br />

Aufnahme-Antrag (bitte Druckbuchstaben)<br />

Name, Vorname:<br />

Straße, Hausnr.:<br />

PLZ, Ort:<br />

Geburtsdatum, Nationalität:<br />

Beruf, Telefon, E-Mail:<br />

Unterschrift:<br />

Einverständnis des Erziehungsberechtigten:<br />

Ich habe ein neues Mitglied geworben:<br />

Mitglieds-Nr.:<br />

(Eintrag durch Geschäftsstelle)<br />

Ich möchte Mitglied im Freundeskreis Luftwaffe e.V. werden. Der Jahresbeitrag beträgt 62,00 € und<br />

schließt den monatlichen Bezug der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> mit ein. Schüler/Studenten (ausgenommen Bundeswehr, Polizei,<br />

duales Studium und Auszubildende) zahlen 31,00 €.<br />

Mitgliedsnummer Datum Name Unterschrift<br />

Freundeskreis Luftwaffe e.V., Postfach 90 61 10 Wahn 504 / 10, 51127 Köln<br />

%JÈS@GECP'BCLRGjI?RGMLQLSKKCP"#888"GC+?LB?RQPCDCPCLX+GREJGCBQLSKKCPUGPBQCN?P?RKGRECRCGJR<br />

SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige den Freundeskreis Luftwaffe e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.<br />

Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Freundeskreis Luftwaffe e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen.<br />

Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Kreditinstitut (SWIFT/BIC)<br />

Name des Kontoinhabers (falls abweichend):<br />

Datum, Ort, Unterschrift:<br />

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Was will der Freundeskreis<br />

Luftwaffe ?<br />

Seit 1984 besteht der Freundeskreis<br />

Luftwaffe, der sich zum Ziel gesetzt<br />

hat, die Kommunikation und die<br />

Begegnung zwischen Luftfahrt, Luftwaffe<br />

und Allgemeinheit zu fördern.<br />

Er ist unabhängig und überparteilich<br />

und daher offen für alle, die sich mit<br />

der Bundeswehr und mit der Luftwaffe<br />

verbunden fühlen. Besonders bei der<br />

Jugend will der Freundeskreis nicht<br />

nur das Interesse an der Luftwaffe,<br />

sondern auch die Begeisterung für das<br />

Fliegen fördern.<br />

Mehrere Informationsveranstaltungen<br />

DÝP(SECLBJGAFCjLBCLHÈFPJGAFQR?RR<br />

bei denen nicht nur Verbände besichtigt<br />

werden können, sondern auch<br />

QCJ@QRECkMECLUGPB<br />

Darüber hinaus werden Informationsbesuche<br />

bei der Bundeswehr, den<br />

Aliierten und der Industrie angeboten.<br />

Rund 1400 Mitglieder zählt der Freundeskreis<br />

Luftwaffe im In- und Ausland.<br />

60 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 www.flugrevue.de


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Sie auf Seite 73<br />

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Datum<br />

Unterschrift


Technik<br />

Neue Kabine für die LH-Langstreckenflotte<br />

Angefangen hat alles damit, dass<br />

Lufthansa dem Markt hinterhergehinkt<br />

hat“, erzählt Georg Stoffelen,<br />

Manager bei den Aircraft Modification<br />

& Engineering Services der LHT<br />

in Hamburg. „In der Business Class gab<br />

es noch die älteren 167-Grad-Sitze, wo<br />

andere bereits ‚full flat‘ flogen, und wenn<br />

schon neu, dann gleich für alle.“ Da waren<br />

die Hamburger noch ganz ruhig,<br />

denn sie gingen von einem Zeitraum von<br />

fünf bis sechs Jahren aus, in denen während<br />

der Heavy Checks die Umbauten<br />

realisiert werden sollten.<br />

Andererseits wollten die Vertreter<br />

der Passage nicht, dass beispielsweise<br />

Vielflieger einmal die neuen Sitze ausprobieren<br />

konnten und beim nächsten<br />

Mal vielleicht wieder mit den „alten“<br />

hätten vorliebnehmen müssen. So etwas<br />

schadet dem Ruf der Airline. „Da ahnten<br />

wir schon, dass wir mit einem kürzeren<br />

Zeitraum rechnen mussten“, sagt Stoffelen,<br />

„denn die neuen Sitze sollten ja auch<br />

mit einem neuen Inflight Entertainment<br />

System ausgestattet werden.“ Bis dahin<br />

hatte Lufthansa ein System verwendet,<br />

das in der Branche nicht gerade weit verbreitet<br />

war, und deshalb gab es langsam<br />

Probleme bei der Ersatzteilversorgung.<br />

Also entschied man sich für ein neues<br />

System von RAVE, bei dem die Spezialisten<br />

von Lufthansa Technik sogar Geräte<br />

mit entwickelten und qualifizierten.<br />

„Die veränderten Abmessungen der<br />

neuen Sitze hatten wir im Hinterkopf,<br />

als wir versuchten, sie optimal in die Kabine<br />

einzubauen“, berichtet der Manager<br />

über diese erste Planungsphase. Bei<br />

manchen Flugzeugen passte alles besser,<br />

bei manchen nicht ganz so gut, „aber wir<br />

erreichten ein Optimum und hatten im<br />

Endeffekt keinen Sitz für den Verkauf<br />

verloren“. Die Experten rüttelten und<br />

schüttelten Sitze, Galleys und Toiletten<br />

durcheinander und bauten die Kabinen<br />

am Computer praktisch neu auf – mit<br />

dem Ergebnis, dass plötzlich eine Galley<br />

oder ein Waschraum vier oder fünf Zentimeter<br />

im Wege standen. Da stieg bereits<br />

eine Ahnung vom Mehraufwand<br />

Alles muss raus,…<br />

… doch ganz schnell wieder rein! Lufthansa Technik hat in zweieinhalb Jahren 80 Flugzeugen<br />

der Langstreckenflotte eine neue Kabine verpasst. Die Aktion wurde an Standorten<br />

in aller Welt realisiert und erwies sich als Meisterleistung der Organisation und Logistik.<br />

Mit solchen wichtigen Kleinigkeiten<br />

endete die Umrüstung.<br />

Die neuen Sitze der Business Class zu installieren erforderte eine Menge Sachkenntnis<br />

und Fingerspitzengefühl der Spezialisten von LHT.<br />

„Leuchtstreifen am Boden ...“ kennt<br />

man aus den Ansagen an Bord.<br />

Fotos: Gregor Schläger<br />

64 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

www.flugrevue.de


Passt die neue Galley? Bevor jedes Flugzeug seine neue Innenausstattung erhielt, musste es komplett „nackig gemacht“<br />

werden – sprich: Alles musste raus, aber schnell wieder rein.<br />

auf: „Uns war klar, dass wir die Kabine<br />

für die Modifikationen komplett ‚nackig<br />

machen‘ mussten, und das war schon der<br />

halbe Weg zur Komplettausstattung.“<br />

Als Nächstes kamen nämlich die neuen<br />

Eco-Sitze für die A380, A340-600<br />

und die Boeing 747, und als schließlich<br />

noch der Beschluss zur Einführung der<br />

„Premium Economy“ gefasst wurde, war<br />

die Sache komplett, und die Experten in<br />

Hamburg hatten ihre ersten schlaflosen<br />

Nächte. „Im Oktober 2<strong>01</strong>0 begannen<br />

wir mit der Planung und setzten uns ein<br />

paar Tage mit Vertretern der Zulieferer<br />

zusammen. Wir sprachen über Produktions-<br />

und Lieferzeiten und vor allem<br />

über die Kosten, kamen zum Schluss auf<br />

1,2 Milliarden Euro und dachten, dass<br />

der Vorstand eine solche Investition nie<br />

genehmigen würde. Vier Wochen vor<br />

Weihnachten bekamen wir aber wider<br />

Erwarten das Go! Das hatte ich noch nie<br />

erlebt.“<br />

1,45 MILLIONEN ARBEITS-<br />

STUNDEN FÜR 80 <strong>FLUG</strong>ZEUGE<br />

Immerhin handelte es sich um die Modifizierung<br />

von 80 Flugzeugen, allerdings<br />

mit unterschiedlichem Aufwand. Bei den<br />

neuen 747-8 war am wenigsten zu tun,<br />

bei den älteren 747-400 am meisten. Die<br />

Berechnungen ergaben alles in allem<br />

1,45 Millionen Mannstunden für die Realisierung<br />

der Arbeiten, was in etwa dem<br />

Gegenwert von 30 D-Checks entspricht,<br />

und da waren sogar Maschinen dabei,<br />

die anschließend doch noch zu einer solchen<br />

Heavy Maintenance mussten, einfach<br />

weil ihre Zeit gekommen war und<br />

sie zwar nun eine neue Kabine hatten,<br />

alles andere aber dringend der Überholung<br />

bedurfte.<br />

„Über den Daumen gepeilt brauchten<br />

wir rund einen Monat, bis eine Maschine<br />

runderneuert wieder in Dienst<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 65


Technik<br />

Neue Kabine für die LH-Langstreckenflotte<br />

gehen konnte“, berichtet Georg Stoffelen,<br />

„und dafür mussten wir die Regel<br />

brechen, dass Lufthansa im Sommer<br />

mehr fliegt und im Winter mehr überholt.“<br />

Jetzt wurde gleichzeitig geflogen<br />

und umgerüstet, denn sonst wäre der<br />

Auftrag nicht zu schaffen gewesen, und<br />

das bedeutete eine akribische Abstimmung<br />

mit den Flugplankoordinatoren.<br />

So flog beispielsweise eine Maschine mit<br />

Passagieren nach Hongkong und dann<br />

leer nach Xiamen, wo sie eine neue Kabine<br />

erhielt und von schließlich mit Passagieren<br />

wieder nach Hause.<br />

„Insgesamt arbeiteten wir an acht<br />

verschiedenen Standorten weltweit und<br />

kauften dafür noch Kapazitäten in Zü-<br />

rich, Singapur, Xiamen und Bordeaux<br />

hinzu“, so der Manager. Das bedeutete<br />

aber auch, dass ständig Spezialisten aus<br />

Hamburg vor Ort sein mussten. Sie vermittelten<br />

das erforderliche Know-how<br />

für die Installation der neuen Technik<br />

und sorgten für die Qualitätskontrolle<br />

nach den Standards der Lufthansa Technik.<br />

Dafür sind sie weltweit bekannt,<br />

nicht immer geliebt für die harten Forderungen,<br />

aber respektiert allemal.<br />

ÄLTERE MASCHINEN FLOGEN<br />

EIN PAAR WOCHEN LÄNGER<br />

Eine neue Kabine sofort auf Reisen zu<br />

schicken, birgt allerdings auch einige Tücken,<br />

denn man muss ja immer mit Kinderkrankheiten<br />

rechnen. Wenn diese jedoch<br />

gleich beim ersten Einsatz ausbrechen,<br />

ist das für die Airline peinlich.<br />

Nichts ist gefährlicher als ein Passagier,<br />

der für den Preis seines Tickets nicht<br />

den versprochenen Gegenwert erhält,<br />

denn seine Antiwerbung für die Airline<br />

kann großen Schaden anrichten. „Wir<br />

hatten allerdings auch die Möglichkeit,<br />

solchen Gefahren entgegenzusteuern,<br />

weil genau im Zeitraum der Flottenumrüstung<br />

neue Maschinen in Dienst gestellt<br />

wurden. So hat die Passage die<br />

747-400, die eigentlich zu diesem Zeitpunkt<br />

die Flotte verlassen sollte, noch<br />

länger fliegen lassen, damit andere Flugzeuge<br />

in die Werft gehen konnten.“<br />

Fotos: Gregor Schläger<br />

Monitore in Eco-Sitzen sind bereits international üblich (links). Die Beschaffung begann bei neuen Teppichböden für alle<br />

80 Maschinen bis hin zur Notsauerstoff-Versorgung. Dabei waren an allen Standorten die Qualitätsstandards einzuhalten.<br />

Das Projekt „IK-Retrofit“...<br />

... umfasste die Installation neuer Kabinen für<br />

die gesamte Langstrecken-(Interkont-)Flotte der<br />

Lufthansa, mit Sitzen für die First, Business und<br />

Economy Class, einem neuen Inflight Entertainment<br />

System sowie dem Breitband-Internet<br />

„FlyNet“. Seit 2<strong>01</strong>1 wurde dafür durchschnittlich<br />

eine Million Euro pro Tag investiert. 600 Sessel<br />

für die Erste Klasse, 7000 in der Business Class,<br />

3600 „Premium Economy“ und 27000 Eco-Sitze<br />

wurden eingerüstet. Bei einer 747-400 beispielsweise<br />

wurden die bisherigen acht Sitze der First<br />

Class im Oberdeck durch 22 der Business Class<br />

ersetzt. Im Main Deck wurde die Business auf 21<br />

Sitze verkleinert, die Economy um 44 vergrößert.<br />

Jetzt finden insgesamt 389 Passagiere in einer<br />

solchen Maschine Platz, 37 mehr als vorher. Zu<br />

Spitzenzeiten arbeiteten rund 100 Kollegen der<br />

unterschiedlichsten Gewerke an einem Flugzeug;<br />

in Hamburg halfen zeitweise Mitarbeiter<br />

der LHT-Basis Sofia aus. Die letzte Liegezeit in<br />

Malta wurde vier Tage vor Plan abgeschlossen.<br />

Mit neuen Flat-Bed-Sitzen für die Business Class fingen die Überlegungen zur<br />

Umrüstung der Langstreckenflotte an.<br />

66 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

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Mit 1800 Containern wurden alle Einbauteile an acht Standorte in aller Welt verschickt und zeitgerecht an den Flugzeugen<br />

bereitgestellt. So war nach vier Wochen die Umrüstung komplett abgeschlossen.<br />

Das klingt einfacher als es tatsächlich<br />

ist. Schon wegen des Caterings und<br />

der zur Verfügung stehenden Crews<br />

kann man eine typische A340-Strecke<br />

nicht von heute auf morgen von einem<br />

Jumbo bedienen lassen. Das erfordert<br />

Planung und gute Organisation, und Georg<br />

Stoffelen betont, dass praktisch der<br />

gesamte Konzern mitgearbeitet hat, um<br />

das große Vorhaben zu realisieren.<br />

DER <strong>FLUG</strong>BETRIEB<br />

HAT STETS VORRANG<br />

„Dafür haben wir wöchentlich zwei<br />

Meetings abgehalten, und alle Probleme,<br />

Überraschungen und ungeplanten Änderungen<br />

führten in den zweieinhalb Jahren<br />

zu 138 großen Plananpassungen, die<br />

kleinen nicht mitgerechnet.“ Der Flugbetrieb<br />

durfte schließlich nicht unter<br />

den Arbeiten leiden, weshalb in Hamburg<br />

ein riesiges Zentrallager aufgebaut<br />

wurde, wo Spezialisten alle Lieferungen<br />

sammelten, kontrollierten und zu Kits<br />

für jedes einzelne Flugzeug zusammenstellten.<br />

Dem folgten Verpackung und<br />

Versand in insgesamt 1800 40-Fuß-Containern.<br />

Dazu Stoffelen: „Ich erinnere<br />

mich noch an einen Familienspaziergang<br />

am Hamburger Hafen, als plötzlich bei<br />

einem Schiff ein Container über Bord<br />

ging. Ich bekam einen riesigen Schreck,<br />

als mich der Gedanke durchfuhr, dass<br />

darin meine Sitze hätten sein können.“<br />

Glücklicherweise ist so etwas nie<br />

passiert, und in der gesamten Zeit ging<br />

kein einziges Teil verloren. Dass aber<br />

einmal ein Schiff wegen eines Wirbelsturms<br />

in Hongkong liegenblieb, die für<br />

Manila bestimmten Container ausgeladen<br />

und per Flugzeug weitertransportiert<br />

werden mussten, gehörte schon fast<br />

zur Normalität. Eine Antonow An-124<br />

voller Flugzeugsitze bekommt man ja<br />

auch nicht alle Tage zu sehen. Insgesamt<br />

wurden bei der gesamten Aktion 32 500<br />

Sitze installiert, was eine leichte Ahnung<br />

von dem riesigen organisatorischen und<br />

logistischen Aufwand vermittelt.<br />

„Abgesehen von einigen Teilzeitkräften<br />

haben wir Personal aufgebaut, das<br />

wir anschließend nicht wieder entlassen<br />

mussten. Wir haben nach wie vor viel zu<br />

tun, wenn auch auf anderer Ebene.“<br />

Auch das Hamburger Zentrallager wurde<br />

nicht mehr aufgegeben, denn als<br />

Nächstes steht die Umrüstung der A330<br />

von drei auf zwei Klassen bevor. Zu tun<br />

gibt es tatsächlich genug. Stoffelen indes<br />

gibt zu, dass ihm derzeit etwas fehlt. „Irgendwie<br />

bin ich nach Abschluss der Aktion<br />

in ein Loch gefallen, und an die veränderten,<br />

normalen Arbeitstage muss<br />

ich mich erst wieder gewöhnen.“ Was<br />

bleibt? Der Stolz auf das Unternehmen,<br />

darauf, dabei gewesen zu sein, auf die<br />

exzellenten Mitstreiter und den unersetzlichen<br />

Erfahrungsschatz.<br />

FR<br />

MATTHIAS GRÜNDER<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 67


Technik<br />

AIRTEC erstmals in München<br />

Gelungener Wechsel<br />

Bei der Premiere der AIRTEC in Bayern boten 400 Aussteller aus der Zulieferindustrie ein<br />

breites Angebotsspektrum. Auch das hochkarätige Kongressprogramm war ein Magnet für<br />

die Fachbesucher aus 46 Ländern.<br />

Die Entscheidung, mit der AIR-<br />

TEC von Frankfurt nach München<br />

zu wechseln, war nicht ohne<br />

Risiko, aber die Rechnung ist wohl<br />

aufgegangen. „Wir hatten eine hervorragende<br />

Unterstützung durch die Landesregierung.<br />

Am Ende war die Halle komplett<br />

ausgebucht, wir mussten sogar Anfragen<br />

ablehnen“, zog Messechefin Diana<br />

Schnabel schon bei der Eröffnung<br />

eine positive Bilanz. Die Zulieferbranche<br />

trete „von Jahr zu Jahr vollzähliger“ bei<br />

der AIRTEC auf, so Schnabel. In München<br />

waren 400 Aussteller aus 27 Ländern<br />

vertreten. 18 Gemeinschaftsstände<br />

wurden gezählt, darunter erstmals auch<br />

einer aus Österreich. Bei den Fachbesuchern<br />

war das Bild mit 6745 Experten<br />

aus 46 Ländern noch internationaler. Etwa<br />

12 800 Geschäftstreffen waren zu<br />

verzeichnen, was einem Zuwachs von<br />

gut 20 Prozent entspricht.<br />

Der direkte Kontakt zwischen Lieferanten<br />

und Flugzeugherstellern oder großen<br />

„Tier 1“-Systemhäusern ist das<br />

„Herz der Veranstaltung“, etwas, was auf<br />

den großen Airshows wie in Paris nicht<br />

so einfach möglich ist. Gerade Neulingen<br />

bietet die AIRTEC eine interessante<br />

Plattform. Als „two in one“ präsentierte<br />

sich zum Beispiel ein Schweizer Fertigungsnetzwerk<br />

im Bereich der Guss- und<br />

Schmiedeteile, der mechanischen Präzisionsfertigung<br />

sowie der Wärme- und<br />

Oberflächenbehandlung. Firmen wie die<br />

Flükiger & Co AG – Industrieschmiede<br />

aus Oberburg müssen sich mit günstigen<br />

Preisen der Konkurrenz stellen und suchen<br />

ihr Heil daher in Hightech-Anwendungen,<br />

die nicht jeder beherrscht.<br />

Höchste Präzision bei der Verarbeitung<br />

ist im Luftfahrtbereich ein Muss,<br />

das weiß auch die TSS Aerospace in Gevelsberg,<br />

die unter anderem die Wärmebehandlung<br />

von Metallbauteilen anbietet.<br />

Neben der reibungslosen Bearbeitung<br />

von Unteraufträgen wird es aus<br />

Sicht des Unternehmens zunehmend<br />

wichtig, einen umfassenden und flexiblen<br />

Service für alle Arbeiten zu bieten,<br />

die nicht zur Kernkompetenz des Kunden<br />

gehören. Die Auslagerung von<br />

Funktionen wurde in den letzten Jahren<br />

immer weiter vorangetrieben. Die Flug-<br />

Der 3D-Druck<br />

erfordert eine<br />

optimale,<br />

bionische<br />

Konstruktion<br />

der Bauteile.<br />

Für den 3D-Druck von Bauteilen muss in neue Anlagen investiert werden.<br />

SLM Solutions hat hier diverse Maschinen im Angebot.<br />

RAI aus Indonesien war in München auf<br />

Partnersuche für seine R80.<br />

68 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

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zeug-Union Süd stellte auf der AIRTEC<br />

zum Beispiel eine neue elektronische<br />

Ausgabeeinheit für Kleinteile vor. Ähnlich<br />

einem Getränkeautomaten werden<br />

unter Verwendung von Barcodes Niete,<br />

Schrauben und sonstige Teile an der<br />

Montagelinie bereitgestellt und dabei<br />

der Verbrauch automatisch registriert.<br />

Bestimmte Lieferungen lassen sich somit<br />

einem fertigen Flugzeug zuordnen, die<br />

Lagerhaltungskosten werden reduziert.<br />

Parallel zu derartigen Maßnahmen<br />

zur Steigerung der Effizienz bei bekannten<br />

Prozessen ist die Luftfahrtindustrie<br />

immer auf der Suche nach revolutionären<br />

neuen Technologien. Auf der AIR-<br />

TEC war daher ein ganzer Kongresstag<br />

dem Thema 3D-Druck gewidmet. Geringeres<br />

Gewicht und Kosteneinsparungen<br />

von rund 20 Prozent locken, aber diese<br />

Ziele lassen sich nur dann erreichen,<br />

wenn die additiven Fertigungsverfahren<br />

richtig angewendet werden. Entscheidend<br />

dabei ist der „bionische“ Entwurf<br />

der Teile. Dafür gibt es unter anderem<br />

von Altair Engineering in Böblingen spezielle<br />

Software, die unter Vorgabe von<br />

Bauraum, Lasten, Schwingungen und<br />

Fertigungsbedingungen den Ingenieuren<br />

automatisch recht konkrete Designs vorschlägt.<br />

Für die angestrebte Massenfertigung<br />

ist dann ein neuer Maschinenpark<br />

nötig. In den Fabriken der Zukunft werden<br />

Reihen von „Druckern“ wie der<br />

SLM 500HL von SLM Solutions in Lübeck<br />

oder der Q20 von Arcam aus<br />

Schweden stehen. Mit ihnen lassen sich<br />

Schicht für Schicht Teile in Größen bis<br />

50 x 30 x 36 Zentimeter produzieren.<br />

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Auch bei der Fertigung von Teilen aus<br />

Verbundwerkstoffen gibt es wohl noch<br />

einiges an Einsparmöglichkeiten. Die<br />

Autonational Group aus den Niederlanden<br />

stellte in München eine Taktstraße<br />

für das Wickeln von Rohren vor. Bis zu<br />

60 verschiedene Modelle sind im Wechsel<br />

herstellbar. Im Bereich der Kohlefaser-Bauteile<br />

sehen Firmen wie Grob<br />

ebenfalls Potenzial. Ziel ist eine weitere<br />

Integration von Elementen wie Beplankung<br />

und Versteifungen, was Montageaufwand<br />

und Gewicht einspart.<br />

Innovationen sind gerade für deutsche<br />

Firmen wichtig, um sich gegen Anbieter<br />

aus Ländern mit niedrigem Lohnniveau<br />

behaupten zu können. Ein Beispiel<br />

dafür ist Marokko, wo vor allem<br />

französische Firmen in den letzten Jahren<br />

investiert haben. Länder mit einer<br />

etablierten Luftfahrtindustrie ringen allerdings<br />

ebenfalls um Firmenansiedlungen.<br />

So war JobsOhio auf der AIRTEC<br />

vertreten, um die Position des Bundesstaates<br />

als größter US-Lieferant für Airbus<br />

(6 Mrd. Dollar Umsatz) und Boeing<br />

(11,5 Mrd. Dollar) zu festigen. Zum<br />

„Top-Geschäftsklima“ tragen laut Jobs-<br />

Ohio die „geringste Steuerlast im industriereichen<br />

Mittleren Westen“ bei, ferner<br />

ermöglichen Freihandelszonen eine „dezidierte<br />

Investitions- und Steuerplanung“.<br />

Bewegt man sich hier auf bekanntem<br />

Terrain, so ist für Zulieferer die Beteiligung<br />

an einem Projekt wie dem Regionalverkehrsflugzeug<br />

R80 von RAI aus<br />

Indonesien recht risikobehaftet. Nichtsdestotrotz<br />

wurde im Vorfeld der Messe<br />

zwischen bayerischen Firmen und RAI<br />

ein Rahmenvertrag für die Untersuchung<br />

von Kooperationsmöglichkeiten<br />

unterschrieben. Für solche Programme<br />

sind ausreichende finanzielle Ressourcen<br />

unerlässlich. Das Wirtschaftsministerium<br />

in Berlin will daher für die vorwiegend<br />

kleinen und mittelständischen<br />

deutschen Firmen die „Wachstumsfinanzierung<br />

verbessern“. Das Ergebnis einer<br />

entsprechenden Studie soll im Frühjahr<br />

vorliegen.<br />

FR<br />

KARL SCHWARZ<br />

Karbonfasermaterial erfordert<br />

spezielle Bohrer.<br />

Die Rotorblattanschlüsse der Schweizer<br />

SKYe SH09 werden im Land gefertigt.<br />

Der Kohlefaser-Türrahmen für<br />

die A350 stammt aus Augsburg.<br />

Für Montagearbeiten wird das Kleinmaterial<br />

kontrolliert aus dem Automaten bereitgestellt.<br />

Fotos: Karl Schwarz<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 69


Briefing<br />

Luft- und Raumfahrt von A bis Z<br />

FOLGE 009<br />

CFIT<br />

Fotos: Honeywell, Reuters<br />

CFIT ist die Abkürzung für „Controlled<br />

Flight into Terrain“ (deutsch: gesteuerter<br />

Flug in das Gelände) und bezeichnet<br />

eine Kategorie von Flugunfällen.<br />

Was in der Flugbehördensprache so<br />

nüchtern daherkommt, gehört zu den<br />

größten Risiken der Luftfahrt: Bei einem<br />

CFIT steuern ausgebildete Piloten ein<br />

voll funktionsfähiges und kontrollierbares<br />

Fluggerät auf die Erde, ins Wasser<br />

oder in ein Hindernis – und zwar ohne<br />

dass sie sich der bevorstehenden Kollision<br />

bewusst sind.<br />

Die Ursachen für CFIT sind vielfältig.<br />

Missverständnisse zwischen Crew<br />

und Flugsicherung, plötzliche Zunahme<br />

der Arbeitsbelastung im Cockpit,<br />

schlechte Wetterverhältnisse oder Fehler<br />

bei der Bedienung des Flight Management<br />

System (FMS) können dazu führen,<br />

dass ein technisch einwandfreies<br />

Flugzeug abstürzt. Die meisten CFITs<br />

passieren in der Anflugphase. Neben<br />

dem Loss of Control In-flight (LOC-I)<br />

EGPWS zeigt Gefahrenbereiche in der<br />

Umgebung in unterschiedlichen Farben.<br />

Neuere Systeme bieten auch 3D-Ansicht.<br />

ist CFIT die zweithäufigste Ursache für<br />

Unfälle mit Todesopfern in der kommerziellen<br />

Luftfahrt. Zwischen 2<strong>01</strong>0 und<br />

2<strong>01</strong>4 ereigneten sich, laut dem jüngsten<br />

Safety Report des Dachverbands der<br />

Fluggesellschaften, IATA, 34 CFITs von<br />

Jet- oder Turboprop-Maschinen. Dabei<br />

kamen 707 Menschen ums Leben.<br />

Eines der bekanntesten Unglücke<br />

dieser Art ist der Absturz einer Boeing<br />

757-200 von American Airlines am 20.<br />

Dezember 1995 bei Cali in Kolumbien.<br />

151 Passagiere und acht Besatzungsmitglieder<br />

kamen ums Leben, als das Flugzeug<br />

nach einer Verkettung menschlicher<br />

Fehler mit einem Berg kollidierte.<br />

Zur Katastrophe trugen mangelnde englische<br />

Sprach kompetenz des Fluglotsen<br />

und Änderungen der Flugroute bei, die<br />

schließlich dazu führten, dass die Piloten<br />

sich ihrer genauen Position nicht mehr<br />

bewusst waren.<br />

Anfang der 1970er Jahre erreichte<br />

die Zahl der CFITs mit jährlich rund 30<br />

Unfällen ihren Höhepunkt. Erst die Entwicklung<br />

und Einführung des Ground<br />

Proximity Warning System (GPWS), das<br />

sich auf Radarhöhe, barometrische Sinkrate,<br />

Gleitpfadabweichung, Landeklappenposition<br />

und Fahrwerksposition<br />

stützt, trug zu einer Verringerung bei.<br />

Seit 1974 schreibt die FAA, die Luftfahrtbehörde<br />

der Vereinigten Staaten,<br />

GPWS für Strahlflugzeuge im Luftraum<br />

der USA vor. 1979 empfahl die internationale<br />

Zivilluftfahrtorganisation ICAO<br />

die weltweite Installation des Systems.<br />

In Deutschland ist GPWS seit 1980 in<br />

Strahlflugzeugen mit mehr als 30 Sitzen<br />

und einer maximalen Startmasse von<br />

mehr als 15 Tonnen Pflicht. Heute müssen<br />

in der EU kommerzielle Luftfahrzeuge<br />

mit einer Höchstabflugmasse von<br />

mehr als 5,7 Tonnen mit einem solchen<br />

Der Crossair-Absturz am 24. November<br />

20<strong>01</strong> kurz vor dem Flughafen Zürich<br />

gilt als CFIT. 24 Menschen starben.<br />

Anzahl der Unfälle in<br />

der Kategorie CFIT<br />

Erfasst sind Luftfahrzeuge mit Höchstabfluggewicht<br />

von mehr als 5,7 Tonnen.<br />

7<br />

10<br />

6 6<br />

2<strong>01</strong>0 2<strong>01</strong>1 2<strong>01</strong>2 2<strong>01</strong>3 2<strong>01</strong>4<br />

Quelle: IATA<br />

System ausgerüstet sein. Mit der Weiterentwicklung<br />

des GPWS, dem Enhanced<br />

Ground Proximity Warning System (EG-<br />

PWS) oder auch Terrain Awareness and<br />

Warning System (TAWS), konnte die<br />

Vorwarnzeit bei drohender Kollision auf<br />

rund 60 Sekunden verlängert werden.<br />

EGPWS wurde 1996 eingeführt und<br />

nutzt die Flugzeugposition (über GPS<br />

oder Inertial Reference System) sowie<br />

Geländehöhendaten aus einer globalen<br />

Datenbank. Es ermittelt im Gegensatz<br />

zu GPWS die Abstände zum Boden in<br />

vier Richtungen (nach vorne, unten,<br />

rechts und links).<br />

FR<br />

ULRIKE EBNER<br />

5<br />

70 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6 www.flugrevue.de


digital<br />

Jetzt als<br />

E-Paper im<br />

Kombiabo<br />

99<br />

pro Ausgabe zusätzlich<br />

nur<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> gibt’s jetzt als E-Paper für nur 99 Cent pro Ausgabe im günstigen<br />

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Mehr Infos unter:<br />

www.flugrevue.de/digital


Berufe in der Luftfahrt<br />

Seit Oktober studieren<br />

13 Pilotenanwärter an<br />

der Universität der<br />

Bundeswehr Aeronautical<br />

Engineering. Auch<br />

Segelfliegen gehört seit<br />

Kurzem zur Ausbildung.<br />

Bundeswehrpiloten<br />

kommen früher ins Cockpit<br />

In dieser Ausgabe<br />

Offizier im<br />

Fliegerischen<br />

Dienst<br />

der Bundeswehr<br />

Angewandte Mathematik, Thermo -<br />

dynamik und Betriebswirtschaftslehre<br />

stehen seit Kurzem genauso<br />

auf dem Stundenplan angehender Militärpiloten<br />

wie Flugstunden und Übungen<br />

im Flugsimulator. Im Oktober ist<br />

der erste Pilotenjahrgang der Luftwaffe<br />

gestartet, der obligatorisch ein<br />

duales Studium an der<br />

Universität der Bundeswehr<br />

München durchläuft.<br />

Nach der einjährigen<br />

Grund- und Offiziersausbildung<br />

und<br />

einer Regelstudienzeit<br />

von vier einhalb Jahren<br />

haben die Absolventen<br />

neben den verschiedenen<br />

Pilotenlizenzen auch einen<br />

Bachelor-Abschluss in der Tasche.<br />

„Dem Bachelor-Studiengang Aeronautical<br />

Engineering liegt die Idee zugrunde,<br />

fliegerische Kompetenzen mit<br />

ingenieur- und wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Fähigkeiten zu verbinden“, sagt<br />

Prof. Dr. Matthias Heinitz, Vizepräsident<br />

für den Fachhochschulbereich an<br />

der Universität der Bundeswehr. Zwar<br />

konnten angehende Piloten bislang<br />

schon freiwillig an einer der Universitäten<br />

der Bundeswehr studieren, doch die<br />

traditionellen Studiengänge gehen der<br />

Luftwaffe zu lange. Vier Jahre dauert ein<br />

Masterstudium, erst danach begann die<br />

Pilotenausbildung, die bis zu zweieinhalb<br />

Jahre in Anspruch nahm. Damit<br />

72 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

www.flugrevue.de


hinken Bundeswehrpiloten ihren Pendants bei der NATO<br />

etwa zwei Jahre hinterher. Die neue Pilotenausbildung soll<br />

mindestens zweieinhalb Jahre schneller gehen als bisher.<br />

Die fliegerische Erstausbildung und die akademische<br />

Ausbildung sind künftig enger miteinander verzahnt. Vor<br />

und während des Studiums absolviert der Pilotennachwuchs<br />

zum Beispiel eine insgesamt sechswöchige Segelflugausbildung<br />

mit Lizenzziel in Oerlinghausen. Während<br />

der Zeit an der Universität erhalten die Anwärter zudem<br />

ein Flugsimulatortraining, um ihre fliegerischen Fähigkeiten<br />

auszubauen. Nach dem zweijährigen akademischen<br />

Teil, der neben ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen<br />

Themen wie Aerodynamik, Flugzeugbau und Flugzeugsysteme<br />

umfasst, wird die Bachelor-Arbeit verfasst. Je nach<br />

Verwendung durchlaufen die Nachwuchspiloten dann die<br />

fliegerische Grund- und Fortgeschrittenenausbildung: Jetpiloten<br />

beim Euro NATO Joint Jet Pilot Training (ENJJPT)<br />

in Sheppard Air Force Base in Texas, Waffensystemoffiziere<br />

auf der Pensacola Naval Air Station in Florida und<br />

Transportluftfahrzeugführer bei der 3. Deutschen Luftwaffenausbildungsstaffel<br />

USA in Arizona und an der Verkehrsfliegerschule<br />

der Lufthansa in Bremen. Am Ende erfolgt<br />

die jeweilige Musterschulung – die letzte Hürde auf<br />

dem Weg zum Einsatz im Cockpit.<br />

FR<br />

ULRIKE EBNER<br />

Auf der Suche nach einer neuen Stelle im Luftfahrtbereich?<br />

Auf flugrevue.de finden Sie weitere aktuelle Angebote.<br />

AIRstudent geht in die dritte Runde<br />

Einblicke in Unternehmen<br />

erhalten<br />

und Kontakte<br />

knüpfen: Vom 18.<br />

bis 20. April 2<strong>01</strong>6<br />

lädt die Wirtschaftsförderung<br />

Bodenseekreis<br />

bereits zum<br />

dritten Mal luft- und<br />

raumfahrtinteressierte<br />

Studenten nach Friedrichshafen<br />

zur Veranstaltung AIRstudent ein.<br />

Auf dem Programm stehen unter<br />

anderem ein Future-Workshop bei<br />

Airbus Defence and Space, ein Get-<br />

Together mit Brunel, Kontech und<br />

Liebherr, Unternehmenseinblicke<br />

bei Diehl Aerospace<br />

und Liebherr, ein<br />

„Karriere-Dinner“<br />

mit Unternehmen<br />

aus der Bodenseeregion<br />

und der<br />

Besuch der Luftfahrtmesse<br />

AERO.<br />

Anmelden können<br />

sich Studenten der<br />

Fachrichtungen Luft- und Raumfahrttechnik,<br />

Informatik, Elektrotechnik<br />

und Maschinenbau ab dem<br />

vierten Semester.<br />

Weitere Informationen<br />

und Anmeldung im Internet:<br />

www.airstudent.de<br />

8959599-4-1.QXD_Layout 1 20.10.15 14:23 Seite 1<br />

Pilotenlizenzen am Ende<br />

des Studiums<br />

Jetpiloten: Militärluftfahrzeugführerschein mit Beiblatt F<br />

(Flugzeuge) und Instrumentenflugberechtigung MFS (F) IFR<br />

Transportflugzeugführer:<br />

Militärluftfahrzeugführerschein mit Beiblatt F (Flugzeuge) und<br />

Instrumentenflugberechtigung MFS (F) IFR, zudem Commercial<br />

Pilot Licence mit Instrument Rating CPL IR und Frozen ATPL<br />

Waffensystemoffiziere:<br />

Militärluftfahrzeugbesatzungsschein MBS<br />

Fotos: Luftwaffe/Kevin Schrief<br />

Seit 1975 fiegt Wiking Helikopter Service GmbH als<br />

renommiertes Luftfahrtunternehmen von seiner Hauptbasis<br />

JadeWeserAirport Wilhelmshaven in On- und Offshore Bereichen.<br />

Stellenbeschreibung:<br />

Der Instandhaltungsbetrieb von WIKING Helikopter Service GmbH ist nach EASA Part Teil-145 genehmigt und führt<br />

sämtliche Instandhaltungsarbeiten an seiner eigenen Flotte, bestehend aus Sikorsky S-76, Agusta Westland AW 139<br />

und A 109 Grand durch. Der WIKING Instandhaltungsbetrieb ist ein autorisiertes SIKORSKY AIRCRAFT Customer Support<br />

Center. WIKING bietet auch Instandhaltungsleistungen für Kunden mit Sikorsky und AgustaWestland Modellen<br />

an. Des Weiteren ist WIKING Helikopter Service GmbH ein nach EASA – Part M genehmigtes CAMO Unternehmen.<br />

Für unseren Technischen Betrieb suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n engagierte/n und motivierte/n<br />

TECHNISCHEN LEITER (M/W) (CERTIFYING STAFF)<br />

UNBEFRISTET IN VOLLZEIT<br />

Aufgaben:<br />

• Leitung des technischen Betriebes<br />

• Führung der Mitarbeiter des technischen Betriebes<br />

• Leitung der Prüforganisation mit Verantwortung für in-/externes freigabeberechtigtes Personal<br />

• Kommunikation zu Behörden und Kunden, Flugbetrieb und Geschäftsleitung<br />

• Organisation und Durchführung von Schulungen für Certifying Staff<br />

• Verantwortung für die Gnanzielle und termingerechte Planung von Wartungsereignissen der Flotte<br />

IhreQualifkation:<br />

• Abgeschlossene artverwandte Ausbildung oder Studium<br />

• Gültige Lizenz nach EASA Part 66 B1.3 vorzugsweise mit Musterberechtigungen für Sikorsky und<br />

AgustaWestland Hubschrauber<br />

• Berufserfahrung in vergleichbarer Position<br />

• Führungserfahrung, Zielstrebigkeit/Ergebnisorientierung<br />

• Sehr gute Kommunikations- und Teamfähigkeit<br />

• Selbstständige, systematische und zielorientierte Arbeitsweise<br />

• Sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift, MS OfGce-Kenntnisse, Reisebereitschaft<br />

Wirbieten:<br />

• Einen unbefristeten Arbeitsvertrag, mit dem Hauptarbeitsort Sande (Flugplatz)<br />

• Anspruchsvolle und interessante Aufgaben, in denen Sie Ihre Persönlichkeit einbringen können<br />

• Ein partnerschaftliches Betriebsklima, attraktive Bezahlung und Sozialleistungen eines modernen<br />

mittelständischen Unternehmens<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann erbitten wir Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen einschließlich<br />

Ihrer Gehaltsvorstellung per Email (pdf-Format) an unsere Personalabteilung<br />

z. Hd. Frau Bohlen unter: personal@wiking-helikopter.de<br />

WIKINGHelikopterServiceGmbH<br />

JadeWeserAirport|26452Sande-Mariensiel|Tel.:+49 4421 299 207<br />

Die Luftwaffe schult alle Anwärter im Truppendienst<br />

mindestens eine Woche lang im Segelflug.<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 73


Raumfahrt<br />

Mit neuer Technik ins All<br />

Sechs Mann zum Mond,<br />

vier in Richtung der<br />

Asteroiden oder des<br />

Mars – die NASA hat<br />

Großes vor in der Zukunft.<br />

Selbstverständlich<br />

braucht sie dafür auch<br />

eine große Rakete, und<br />

diese übertrifft sogar die<br />

legendäre Saturn.<br />

Marsward,<br />

74 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6


Im Windkanal wird die Form des<br />

riesigen Trägers optimiert.<br />

Von MATTHIAS GRÜNDER<br />

mehr lange soll es<br />

dauern, bis die erste SLS<br />

zum Jungfernflug abheben<br />

wird: Die NASA hat den November<br />

2<strong>01</strong>8 als Termin für die sogenannte „Exploration<br />

Mission-1“ angesetzt, bei der ho!Nicht<br />

die neue US-Trägerrakete nicht nur erstmals<br />

fliegen, sondern zugleich die Raumkapsel<br />

Orion in ihrer endgültigen Form<br />

auf eine hohe Mondumlaufbahn und sicher<br />

wieder zurück zur Erde bringen<br />

soll. Dieses „sicher wieder zurück“ geht<br />

auf die legendäre Rede Präsident Kennedys<br />

zurück, mit der er am 25. Mai 1961<br />

den Wettlauf zum Mond eröffnete, und<br />

aus diesen Tagen stammt auch der anfeuernde<br />

Schlachtruf „Moonward, ho!“<br />

Die größte Montagehalle der Welt am<br />

Cape wird auch das SLS beherbergen.<br />

Fotos: NASA<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6 75


Raumfahrt<br />

Mit neuer Technik ins All<br />

Die Möglichkeiten<br />

moderner Computertechnik<br />

lassen das Bild<br />

fast echt erscheinen.<br />

Die Kapsel des Testfluges EFT-1 wurde<br />

penibel untersucht.<br />

Die Bauarbeiten gehen voran, hier am<br />

Dom eines Erststufentanks.<br />

– es scheint fast, als kehre der alte Pioniergeist<br />

zurück, der einst ein ganzes<br />

Volk erfasste.<br />

Weniger als zwei Jahre also noch bis<br />

zum ersten, unbemannten Testflug, und<br />

es scheint derzeit, als könnten alle Beteiligten<br />

tatsächlich die ehrgeizigen Zeitund<br />

Kostenpläne einhalten. Entwicklung,<br />

Bau und Tests verliefen bis jetzt<br />

erstaunlich unaufgeregt, denn der einstige<br />

Zeitdruck fehlt, als man unbedingt<br />

vor den Russen als Erster auf dem Mond<br />

sein wollte.<br />

Erst jüngst haben Forscher des Ames<br />

Research Centers der NASA und der<br />

University of California am Pleiades-Supercomputer<br />

eine umfangreiche Testserie<br />

abgeschlossen, bei der sie in tausenden<br />

verschiedenen Szenarien die Trennung<br />

der beiden riesigen Feststoffbooster von<br />

der Grundstufe simulierten. Damit er-<br />

In einer Vakuumkammer<br />

erproben<br />

Ingenieure die<br />

neuen Orion-<br />

Raumanzüge.<br />

76 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6 www.flugrevue.de


Space Launch System Block 1<br />

Grundversion für den erdnahen Raum<br />

Feststoffbooster<br />

Triebwerke<br />

RS-25<br />

Stufenadapter<br />

Orion-Adapter<br />

Hauptstufe und Avionik<br />

Raumkapsel<br />

Kryogene Endstufe<br />

Nach der Version Block 1 folgt<br />

die größere Block 1B, die<br />

ebenfalls für bemannte Flüge –<br />

allerdings zum Mond, zu den<br />

Asteroiden und zum Mars – gedacht<br />

ist. Ihr beigestellt werden<br />

die unbemannten Frachtversionen<br />

Block 1B Cargo und Block 2<br />

Cargo, welche Ausrüstungen für<br />

Langzeiteinsätze auf Mond und<br />

Mars transportieren sollen. Die<br />

erste Mission mit einer Block 1B<br />

soll frühestens 2023 erfolgen.<br />

hielten die Ingenieure bislang unbekannte<br />

Einblicke in das Wirken der Kräfte,<br />

welche auftreten, wenn nach dem<br />

Verbrauch des Festtreibstoffs die Zusatzraketen<br />

abgestoßen werden.<br />

Gleichzeitig haben die NASA und die<br />

beteiligte Industrie die Bauphase eingeläutet.<br />

So erhielt Aerojet Rocketdyne im<br />

kalifornischen Sacramento den Auftrag,<br />

die SLS-Haupttriebwerke RS-25 zu modifizieren.<br />

Als SSME (Space Shuttle<br />

Main Engine) trieben sie einst die US-<br />

Raumgleiter an, nun sollen sie leichter<br />

und mit weniger Bauteilen, dafür aber<br />

einem größeren Schub die neue Großrakete<br />

der USA in den Weltraum schicken.<br />

Diese erste Order hat einen finanziellen<br />

Umfang von 1,6 Milliarden Dollar und<br />

ist vorerst bis zum 30. September 2025<br />

terminiert. Derzeit verfügt die NASA<br />

über 16 Flug- und zwei Testtriebwerke.<br />

TESTASTRONAUTEN<br />

SIMULIEREN BEREITS DEN <strong>FLUG</strong><br />

Währenddessen lieferte die AMRO<br />

Fabricating Corporation in South El<br />

Monte, Kalifornien, die ersten Schalen<br />

der Rakete aus, welche die Außenhaut<br />

diverser Tanks und Adapter bilden, und<br />

auf dem Teststand A-1 des Stennis Space<br />

Centers, Mississippi, wird derzeit das<br />

Triebwerk mit der Nummer 2059 installiert.<br />

Im Frühjahr 2<strong>01</strong>6 soll es eine umfangreiche<br />

Testserie absolvieren. Dann<br />

werden auch die vier Triebwerke der<br />

Erststufe für die Exploration Mission-1<br />

in einem neu errichteten Teststand gezündet.<br />

Gut zu tun hat auch die Gruppe von<br />

Astronauten und Ingenieuren, welche<br />

sich mit der Kapsel und deren Lebenserhaltungssystemen<br />

oder den Raumanzügen<br />

beschäftigen. Zu ihren jüngsten Aufgaben<br />

zählten beispielsweise Erprobungen<br />

des Kapseldesigns und der Schutzanzüge<br />

während einer ausgedehnten<br />

Serie von Parabelflügen. In der Schwerelosigkeit<br />

wurde unter anderem geprüft,<br />

wie die Crews im All ein- und aussteigen<br />

können, und um den Ausstieg, nämlich<br />

nach erfolgter Wasserung, ging es auch<br />

bei Tests im großen Wasserbecken in<br />

Houston, Texas. Wie gesagt, alles sehr<br />

unaufgeregt und nicht ganz so medienhektisch<br />

wie zu Apollo-Zeiten. Insgesamt<br />

aber ist wieder einmal das ganze<br />

Land an einem Raumfahrtprogramm beteiligt.<br />

FR<br />

Fotos: NASA<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6 77


Raumfahrt<br />

Asteroid Impact Mission<br />

Ziel erkannt! Feuer frei!<br />

Einen „Big Bang“ wird die ESA-Raumsonde AIM wohl nicht beobachten, einen „Bang“ aber<br />

allemal. Daraus wollen Wissenschaftler errechnen, ob man Asteroiden ablenken kann.<br />

Die Asteroid Impact Mission, kurz<br />

AIM, ist als kleine Technologiemission<br />

im Rahmen des gemeinsamen<br />

NASA-ESA-Vorhabens AIDA<br />

(siehe Kasten) ausgelegt und stellt den<br />

Rendezvous-Flugkörper für den NASA-<br />

Anteil DART (Double Asteroid Redirection<br />

Test) dar. Die gemeinsame Mission<br />

soll im Jahre 2022 den Asteroiden Didymos<br />

(1996G) erreichen. Dort wird AIM<br />

als Erstes hochpräzise Vermessungen<br />

vornehmen, aus denen ein 3D-Modell<br />

des Asteroiden erstellt werden kann. Die<br />

komplexen Beobachtungen aus einer<br />

Höhe von zehn bis 35 Kilometern über<br />

der Oberfläche werden ein paar Monate<br />

dauern.<br />

Anschließend setzt AIM einige sogenannte<br />

CubeSats sowie einen Landekörper<br />

auf dem Mond des Binärsystems, Didymoon,<br />

aus. Dieses Gerät basiert auf<br />

Projekt AIDA<br />

Fotos: ESA<br />

AIDA steht für „Asteroid<br />

Impact & Deflection<br />

Assessment“, was<br />

sinngemäß „Beurteilung<br />

der Ablenkung<br />

eines Asteroiden nach<br />

einem Einschlag“ bedeutet.<br />

Dafür schickt<br />

die NASA den Impactor<br />

DART zum Didymoon<br />

und lässt ihn<br />

dort einschlagen. AIM<br />

indessen registriert<br />

sämtliche Folgen der<br />

Kollision – von Änderungen<br />

der Struktur bis<br />

hin zu solchen der<br />

Flugbahn. Daraus kann<br />

man künftige Schutzmaßnahmen<br />

ableiten.<br />

78 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6<br />

www.flugrevue.de


Ein Einschlag wie<br />

jener, der den<br />

Barringer-Krater in<br />

Arizona hervorrief,<br />

soll sich möglichst<br />

nicht wiederholen.<br />

dem des DLR-Landers MASCOT, welcher<br />

sich derzeit an Bord der JAXA-<br />

Raumsonde Hayabusa-2 befindet. Er<br />

verfügt über ein Niederfrequenz-Radargerät,<br />

mit dem die Eigenschaften der tieferen<br />

Schichten des Felsbrockens untersucht<br />

werden sollen.<br />

Jetzt ist der Zeitpunkt für den großen<br />

Auftritt von DART gekommen.<br />

AIM entfernt sich bis auf 100 Kilometer<br />

von Didymos und beobachtet mit den eigenen<br />

Bordinstrumenten sowie denen<br />

der CubeSats und des Landers den gesteuerten<br />

Einschlag auf Didymoon. Eine<br />

Phase der Beobachtungen der Folgen<br />

dieses Ereignisses schließt die Mission<br />

ab. Dafür wird AIM mit folgenden Instrumenten<br />

ausgerüstet:<br />

• dem Visual Imaging System (VIS),<br />

• einem Thermal Imager (TIRI),<br />

• einem High Frequency Radar (HFR),<br />

• einem Optical Link for Communication<br />

(Optel-D),<br />

• dem Lander MASCOT-2 sowie<br />

• den CubeSat Opportunity Payloads<br />

(COPINS).<br />

Bei letzteren wird in allen bisherigen<br />

Veröffentlichungen nur von „einigen“<br />

gesprochen, doch zeigen die Grafiken<br />

stets zwei dieser Mini-Flugkörper.<br />

Viel mehr werden an Bord auch nicht<br />

Platz haben, denn AIM wird als Sonde<br />

sehr einfacher Bauweise mit fest stehenden<br />

Solargeneratoren (5,6 m²) und<br />

ebensolcher Sendeantenne beschrieben.<br />

Maße wurden noch nicht angegeben,<br />

MASCOT-2 auf der<br />

Oberfläche des kleinen<br />

Didymoon.<br />

aber die Startmasse soll bei nur 420 kg<br />

liegen, von denen 292 kg schon für den<br />

Treibstoff der 24 Steuertriebwerke abgezogen<br />

werden müssen. Diese sollen<br />

AIM eine enorme Manövrierfähigkeit<br />

verleihen.<br />

Didymos/Didymoon wurden als Ziele<br />

ausgewählt, weil der sonnennächste<br />

Punkt ihrer Flugbahn knapp unterhalb<br />

des sonnenfernsten der Umlaufbahn der<br />

Erde liegt. Deshalb konnte die Raumsonde<br />

ziemlich klein und unkompliziert<br />

projektiert werden. Dennoch wird sie<br />

erstmals interplanetare Kommunikation<br />

mit optischen Mitteln und Tiefraum-Verbindungen<br />

zwischen einem Orbiter,<br />

Tochtersatelliten sowie einem Landekörper<br />

realisieren. Damit wird AIM Technologiegeschichte<br />

schreiben.<br />

ERSTER SCHRITT HIN ZU EINEM<br />

ABWEHRSYSTEM<br />

Der Einschlag eines mit großer Geschwindigkeit<br />

auftreffenden Impactor<br />

könnte Auswirkungen auf die Flugbahn<br />

des nur 750 Meter durchmessenden Asteroiden<br />

haben und damit wichtige Erkenntnisse<br />

für künftige Abwehrmaßnahmen<br />

gegenüber NEOs liefern. Solche<br />

Near Earth Objects kommen der Erde<br />

von Zeit zu Zeit recht nahe, wobei Zusammenstöße<br />

nicht ausgeschlossen sind.<br />

Die Vermessung der Abweichungen lässt<br />

sich in einem Binärsystem, dessen Parameter<br />

wie Durchmesser und Rotationsperiode<br />

genau bekannt sind, zuverlässiger<br />

realisieren als bei einem „Single Object“,<br />

weil hier ein fester Bezugspunkt<br />

fehlt.<br />

FR<br />

MATTHIAS GRÜNDER<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>6 79


News RAUMFAHRT<br />

MARS VERLIERT SEINE ATMOSPHÄRE<br />

Solarstürme sorgen für dünne Luft<br />

Foto: NASA<br />

Der Mars verliert pro Sekunde etwa 100 Gramm seiner<br />

Atmosphäre. Das haben Wissenschaftler anhand<br />

von Daten der NASA-Raumsonde MAVEN errechnet.<br />

100 Gramm scheinen nicht viel zu sein, aber über Jahrmillionen<br />

ergibt das eine ganze Menge. Einst hatte der Rote<br />

Planet eine dichte Atmosphäre, welche warme Oberflächentemperaturen<br />

und fließendes Wasser ermöglichte. Die junge<br />

Sonne indessen war viel aktiver als heute, und ihre heftigen<br />

Ozeanbeobachtung aus dem All<br />

Wissenschaftler der NASA und verschiedener Universitäten haben<br />

einen neuen Weg gefunden, wie man mittels Satellitendaten Veränderungen<br />

in den Meeresströmungen sichtbar machen kann. Allein<br />

der Golfstrom transportiert enorme Wärmemengen in Richtung Nordosten.<br />

Vor Grönland sinkt das abgekühlte Wasser auf den Meeresboden<br />

und strömt zurück nach Südwesten. Jede Abweichung in<br />

diesem Kreislauf könnte Rückschlüsse auf Änderungen des globalen<br />

Klimas zulassen. Die Experten nutzten für ihre Theorien Daten der<br />

Grace-Satelliten, mit denen feinste Abweichungen im Gravitationsfeld<br />

der Erde gemessen werden. Das wird nicht zuletzt von einer zunehmenden<br />

Menge an Meerwasser beeinflusst, welches wiederum<br />

in folge des Schmelzens der Polkappen ansteigt.<br />

Stürme bliesen die Lufthülle nach und nach weg. Forscher<br />

der University of Colorado sprechen von „atmosphärischer<br />

Erosion“ und gehen davon aus, dass die Verluste weiter anhalten<br />

werden. Auch wenn Rover oder Marsorbiter immer<br />

wieder einmal Spuren von Wasser auf dem Planeten zu entdecken<br />

scheinen, müsse man wohl davon ausgehen, dass in<br />

der heutigen dünnen und sehr kalten Atmosphäre fließendes<br />

Wasser nicht mehr auftreten kann.<br />

Kreislauf des Kohlenstoffs<br />

Seit September 2<strong>01</strong>4 umkreist das zweite Kohlenstoff-Observatorium<br />

der NASA (OCO-2) die Erde und erforscht den Kreislauf des<br />

Kohlenstoffs von den Pflanzen über die Atmosphäre zur Erde und zu<br />

den Ozeanen. Dabei gibt es starke jahreszeitliche Schwankungen<br />

ebenso wie solche in der Konzentration. Allein von Mai bis Juli 2<strong>01</strong>5<br />

sank diese auf der nördlichen Halbkugel um fast drei Prozent, als<br />

nämlich im Frühling Pflanzen jeglicher Art viel Kohlendioxid für die<br />

Ausbildung von Wurzeln, Stämmen und Blättern benötigten. Dabei<br />

wurden sogar wöchentliche Schwankungen sichtbar.<br />

Foto: NASA Foto: NASA


Foto: ESA<br />

Foto: ESA<br />

Pesquet stellt sein Logo vor<br />

ESA-Astronaut Thomas Pesquets<br />

im November 2<strong>01</strong>6 beginnender,<br />

halbjähriger Flug zur<br />

Internationalen Raumstation<br />

wird unter dem Missionsnamen<br />

„Proxima“ starten. Pesquet, der<br />

zehnte Franzose im All, setzt<br />

damit eine Tradition aller seiner<br />

Vorgänger fort, die ihren Flügen<br />

jeweils Sternennamen gegeben<br />

hatten. Proxima ist der unserer<br />

Sonne am nächsten befindliche<br />

Stern und dürfte damit das<br />

erste Ziel einer künftigen interstellaren<br />

Reise werden. Pesquet<br />

reiste nach der Präsentation direkt weiter nach Russland zur<br />

weiteren Vorbereitung auf seinen Langzeitflug.<br />

UV-Blitze auf dem Mars<br />

Die ESA-Raumsonde Mars Express hat wiederholt den irdischen<br />

Polarlichtern entsprechende Leuchterscheinungen in der<br />

Atmosphäre des Planeten beobachtet. Im Gegensatz zu jenen<br />

auf der Erde werden sie dort infolge direkter Einwirkung von<br />

Partikeln des Sonnenwindes auf die Lufthülle gebildet. Schuld<br />

daran ist das Fehlen eines globalen Magnetfeldes auf dem<br />

Mars. Allerdings<br />

sind die sogenannten<br />

Aurorae nur im<br />

ultravioletten Spektralbereich<br />

sichtbar<br />

und dauern auch<br />

nur wenige Sekunden.<br />

Die durchschnittliche<br />

Höhe<br />

der UV-Lichter liegt<br />

bei 137 Kilometern.<br />

Insgesamt wurden<br />

113 davon entdeckt.<br />

Fehlstarts stören ISS-Zeitplan<br />

Für die zweite Runde der Auswahl kommerzieller Raumtransportunternehmen<br />

für die Versorgung der Internationalen Raumstation<br />

wird die NASA mehr Zeit brauchen als ursprünglich angenommen.<br />

Der Grund dafür sind die jüngsten Fehlstarts je einer Dragon- und<br />

einer Cygnus-Kapsel, in deren Folge der US-Raumfahrtagentur wertvolle<br />

Fracht verloren ging. Space X, Orbital ATK und drei weitere,<br />

ungenannte Anbieter müssen nun bis Ende Januar warten, bis die<br />

NASA weitere Startaufträge erteilt.<br />

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mit ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses Einverständnis<br />

kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstr. 1-3, 20355 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer<br />

DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut<br />

an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir<br />

separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten<br />

Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Ich bezahle per Rechnung<br />

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dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art. 246a § 1<br />

Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu<br />

widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />

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Historie<br />

Die S-60 erprobte den Transport<br />

verschiedenster Lasten.<br />

Um den Transport<br />

sperriger Lasten zu vereinfachen,<br />

entwarf Igor<br />

Sikorsky einen speziellen<br />

Kranhubschrauber.<br />

Die ungewöhnliche S-60<br />

blieb zwar ein Einzelstück,<br />

leistete aber<br />

wichtige Vorarbeit für<br />

die S-64.<br />

Kran-Pionier<br />

Baujahr: 1959<br />

Stückzahl: 1<br />

Herstellungsland: USA<br />

82 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6 www.flugrevue.de


Schon Mitte der 50er Jahre<br />

arbeitete Igor Sikorsky an<br />

der Idee eines Kranhubschraubers,<br />

mit dem schwere Lasten<br />

viel einfacher sollten befördert werden<br />

können als mit herkömmlichen Methoden.<br />

Zunächst plante er einen Helikopter<br />

ohne eine Frachtkabine, der über die<br />

dynamischen Komponenten der S-56<br />

Mojave verfügte. Nach dem Bau eines<br />

Modells in Originalgröße schlug Sikorsky<br />

das Konzept den Managern der<br />

United Aircraft Corporation vor, zu der<br />

Sikorsky S-60<br />

Von PATRICK HOEVELER<br />

seine Firma seit 1929 gehörte. Mit Erfolg:<br />

Der Hubschrauberpionier erhielt<br />

die Freigabe zum Bau eines Versuchsmodells.<br />

Die Entwicklungsarbeiten begannen<br />

am 1. Mai 1958.<br />

Den Antrieb, Rotoren und Getriebe<br />

einer S-56 steuerte die US Navy bei.<br />

Den Rumpf unterhalb des Getriebes<br />

schnitten die Konstrukteure einfach ab<br />

und sahen mehrere Punkte an der Unterseite<br />

zur Befestigung verschiedener<br />

Güter vor. Auf der Höhe des Schwerpunkts<br />

war ein rund 30 Meter langes<br />

Kabel angeordnet, das eine Tragkraft<br />

von knapp 6000 Kilogramm besaß. In<br />

der Kabinenkanzel fanden zwei Piloten<br />

nebeneinander Platz. Der linke Sitz ließ<br />

sich um 180 Grad drehen, damit der Pilot<br />

einen weiteren Satz Steuerungselemente<br />

erreichte und den Hubschrauber<br />

mit der Außenlast im Blick rückwärts<br />

blickend fliegen konnte.<br />

Am 18. März 1959 war die Fertigung<br />

abgeschlossen, sodass dem Erstflug<br />

am 25. März 1959 nichts mehr im<br />

Weg stand. In den folgenden drei Monaten<br />

präsentierte Sikorsky die S-60 unter<br />

anderem der US Army in Fort Bragg,<br />

dem Marine Corps in Quantico und sogar<br />

einer Abordnung des deutschen Militärs.<br />

Im Juli 1959 bewies Igor Sikorsky<br />

besonderes Vertrauen in seine Kon-<br />

Hubschrauber als<br />

fliegender Kran<br />

Die S-60 besaß die dynamischen<br />

Komponenten der S-56 einschließlich<br />

der markanten Motorgondeln.<br />

Fotos: Sikorsky<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6 83


Historie<br />

Technische Daten<br />

Sikorsky S-60<br />

Hersteller: Sikorsky Aircraft, Stratford, USA<br />

Typ: Kranhubschrauber<br />

Antrieb: 2 x Pratt & Whitney R-2800-54<br />

Leistung: 2 x 1398 kW (1900 PS)<br />

Länge: 26,80 m<br />

Höhe: 6,60 m<br />

Hauptrotordurchmesser: 21,95 m<br />

Leermasse: 8896 kg<br />

max. Startmasse: 14 550 kg<br />

normale Reisegeschwindigkeit: 185 km/h<br />

Steigleistung: 277 m/min<br />

Dienstgipfelhöhe: 3290 m<br />

Reichweite: 425 km<br />

Nutzlast: 5805 kg<br />

Zeichnungen: Marsan; Fotos: Sikorsky<br />

84 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6 www.flugrevue.de


Die S-60 testete auch für die US Navy ein System<br />

mit Schleppkabeln zur Minenräumung in Gewässern.<br />

Klassiker<br />

der Luftfahrt<br />

Spannende Dokumentationen<br />

über historische Flugzeuge<br />

und ihre faszinierende Technik.<br />

Ausgabe 2/16 ab<br />

11. Januar am<br />

Kiosk<br />

Gerade in unwegsamen Gelände sollte<br />

der Kranhubschrauber seine Vorzüge<br />

unter Beweis stellen.<br />

struktion und ließ eine Plattform mit<br />

vier Sitzen unter den Helikopter montieren.<br />

Zusammen mit drei Mitarbeitern<br />

brach er zu einem luftigen Rundflug<br />

auf. Später transportierte die S-60 sinnvollere<br />

Lasten: So beförderte der Experimentalhubschrauber<br />

16 Sikorsky S-58<br />

nacheinander vom Flugplatz Bridgeport<br />

zur Überholung ins nahe gelegene Sikorsky-Werk.<br />

Später kam ein Passagierabteil<br />

für 20 Fluggäste zur Erprobung.<br />

ABSTURZ BEI VERSUCHEN<br />

FÜR DIE NASA<br />

Im Januar 1961 schloss Sikorsky einen<br />

Vertrag mit der NASA und rüstete<br />

den Kranhubschrauber mit einer in der<br />

Empfindlichkeit verstellbaren Steuerung<br />

aus. Doch der Schuss ging nach<br />

hinten los: Am 3. April 1961 geriet die<br />

S-60 außer Kontrolle und stürzte auf<br />

dem Firmenflugplatz von Sikorsky ab.<br />

Die beiden Piloten blieben unverletzt,<br />

ihr Fluggerät war jedoch zerstört. Die<br />

Steuerung war doppelt so empfindlich<br />

eingestellt wie normal. Zu diesem Zeitpunkt<br />

hatte die S-60 rund 335 Flugstunden<br />

absolviert.<br />

Mit der S-60 erprobte Sikorsky<br />

verschiedene Techniken zur Beförderung<br />

von Außenlasten.<br />

Der eigenfinanzierte Experimental-<br />

Helikopter konnte zwar rund 450 Kilogramm<br />

mehr transportieren als die<br />

S-56, weil er entsprechend leichter war,<br />

aber die beiden Kolbenmotoren blieben<br />

zu schwach. Dennoch zeigte die S-60,<br />

wie wertvoll Kranhubschrauber sein<br />

können. Die Erkenntnisse führten<br />

schließlich zur Entwicklung der S-64.<br />

Die Überreste der S-60 befinden sich<br />

heute im Bestand des Connecticut Air<br />

and Space Museum in Stratford, wo das<br />

Einzelstück restauriert wird.<br />

FR<br />

Durchbruch mit der S-64<br />

Ebenfalls aus eigenen Mitteln entwickelte Sikorsky die S-64, die dank Wellenleistungstriebwerken<br />

in der F-Version fast die doppelte Nutzlast wie die S-60<br />

tragen konnte. Der Erstflug erfolgte am 9. Mai 1962. Rund 100 Exemplare für<br />

die US Army und zivile Kunden verließen die Montagehallen. <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6 85


Service MODELLE UND TERMINE<br />

[ 2 ]<br />

[ 1 ]<br />

[ 3 ]<br />

[ 4 ]<br />

Hasegawa<br />

Die Japaner erweitern ihr Airliner-Programm<br />

im Maßstab 1:200<br />

mit dem Modell der Boeing 767-<br />

300ER mit Winglets. Die Gravuren<br />

sind – etwas untypisch für<br />

Hasegawa – aufgesetzt ausgeführt.<br />

Bei den Decals stehen zwei<br />

Jets von Japan Airlines zur Auswahl.<br />

Ein Ständer aus durchsichtigem<br />

Plastik liegt bei (Art.-Nr.<br />

10812, 41 Teile, 27,79 Euro).<br />

Flugzeuge in diesem Heft<br />

Avro Vulcan<br />

Royal Aircraft<br />

Factory BE2<br />

1:144 AniGrand, Great Wall Hobby;<br />

1:72 Airfix<br />

1:72 Airfix; 1:48 Roden<br />

Suchoi Su-27/Su-35 1:144 Dragon, Trumpeter; 1:72 Hasegawa,<br />

ICM, Italeri, Revell, Trumpeter, Zvezda;<br />

1:48 Academy, HobbyBoss; 1:32 Trumpeter<br />

Suchoi T-50<br />

Herpa<br />

Als Formneuheit hat Herpa das<br />

gut gelungene Modell der Bell<br />

Boeing MV-22B Osprey [ 4 ]<br />

des US Marine Corps im Maßstab<br />

1:200 herausgebracht. Die Gondel<br />

der drehbaren Rotoren lassen<br />

sich schwenken, und es liegen eine<br />

geöffnete und eine geschlossene<br />

Ladeklappe bei. Mit Hilfe<br />

des beigefügten Ständers aus<br />

klarsichtigem Plastik lässt sich<br />

das Modell auch in Reiseflugkonfiguration<br />

präsentieren. Zunächst<br />

sind eine Maschine der VMM-161<br />

Greyhawks (Art.-Nr. 557214,<br />

49,90 Euro) und eine „Marine<br />

One“ der HMX-1 Nighthawks<br />

aus der Flotte zur Beförderung<br />

des US-Präsidenten (Art.-Nr.<br />

557368, 49,90 Euro) erschienen.<br />

Außerdem neu im Maßstab<br />

1:200 ist die Fokker<br />

C-31A Troopship, die als Transport-<br />

und Absetzflugzeug des<br />

1:72 Revell, HobbyBoss, Zvezda;<br />

1:48 HPH Models<br />

Fallschirmteams „Golden<br />

Knights“ der US Army dient<br />

(Art.-Nr. 557177, 52,90 Euro).<br />

Eine weitere Formneuheit ist das<br />

Modell des Airbus A350 XWB<br />

[ 1 ] im Maßstab 1:500. Der Airliner<br />

ist gut wiedergegeben. Als<br />

erste Ausführung hat sich Herpa<br />

für den Prototyp MSN 0<strong>01</strong> (F-<br />

WXWB) in Airbus-Lackierung<br />

entschieden. Dem Modell liegt<br />

ein kleiner Ständer aus durchsichtigem<br />

Plastik bei (Art.-Nr. 527682,<br />

29,90 Euro). In limitierter Auflage<br />

ist die Douglas DC-4 als Modell<br />

in 1:500 in den Farben der Lufthansa<br />

erschienen. Die Airline<br />

hatte das Flugzeug (N30042) von<br />

1957 bis 1959 für den Transatlantikverkehr<br />

zwischen Frankfurt<br />

und New York geleast (Art.-Nr.<br />

527866, 22,90 Euro).<br />

Weitere Neuheiten in 1:500 sind<br />

Airbus A321 (G-TCDC) von Thomas<br />

Cook Airlines (Art.-Nr.<br />

526753, 24 Euro), Airbus A330-<br />

300 (PH-AKF) von KLM mit der<br />

Aufschrift „95 Years“ (Art.-Nr.<br />

527903, 29,90 Euro), Boeing<br />

767-400ER als „Pink Plane“ zur<br />

Unterstützung des Kampfs gegen<br />

Brustkrebs von Delta Air Lines<br />

(Art.-Nr. 527002, 29,50 Euro)<br />

und Lockheed C-130K Hercules<br />

(8T-CA) des Bundesheeres aus<br />

Österreich (Art.-Nr. 526784, 25<br />

Euro).<br />

ICM<br />

Die Firma aus der Ukraine erweitert<br />

die Beech-18-Familie um ein<br />

Modell der Expeditor II [ 2 ] im<br />

Maßstab 1:48. Wie bei den bisherigen<br />

Ausführungen sind Detaillierung<br />

und Oberflächenstrukturen<br />

sehr gut. Bei den Abziehbildern<br />

hat der Modellbauer die<br />

Wahl zwischen je zwei Flugzeugen<br />

der Royal Air Force und der<br />

Royal Navy (Art.-Nr. 48182, 128<br />

Teile, 30,99 Euro).<br />

Revell<br />

Das bekannte und empfehlenswerte<br />

Modell des Panavia Tornado<br />

ECR [ 3 ] im Maßstab 1:32<br />

ist nun mit den Markierungen<br />

des sonderlackierten Jets erhältlich,<br />

mit dem das Taktische Luftwaffengeschwader<br />

51 „Immelmann“<br />

am Tiger Meet 2<strong>01</strong>4 teilnahm.<br />

Die großformatigen Abziehbilder<br />

sind sauber gedruckt.<br />

Die Schachtel des Bausatzes präsentiert<br />

sich in einem neuen Design,<br />

und die Bauanleitung ist<br />

nun farbig ausgeführt (Art.-Nr.<br />

04923, 257 Teile, 44,99 Euro).<br />

86 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6 www.flugrevue.de


Foto: Verkehrsmuseum Dresden<br />

• 9.10.2<strong>01</strong>5 – 3.4.2<strong>01</strong>6<br />

Fotoausstellung „Als der Tod das Fliegen lernte“,<br />

Verkehrsmuseum Dresden<br />

Tel: 0351 8644-0, www.verkehrsmuseum-dresden.de<br />

Das Verkehrsmuseum Dresden präsentiert in seiner neuen Ausstellung<br />

europäische Luftfahrtgeschichte aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. In<br />

Kooperation mit dem Canada Aviation und Space Museum zeigt das Museum<br />

einzigartige Fotos, welche die Begeisterung der Menschen für das neue<br />

Wunder, die Fliegerei, darstellt. Die Bilder entstammen dem umfassenden<br />

Archiv des K.k. Österreichischen Flugtechnischen Vereins.<br />

• 21. – 23.1.2<strong>01</strong>6<br />

Bahrain International Airshow<br />

2<strong>01</strong>6, Sakhir Airbase, Bahrain<br />

www.bahraininternationalairshow.<br />

com<br />

• 16. – 21.2.2<strong>01</strong>6<br />

Singapore Airshow, Singapur<br />

www.singaporeairshow.com<br />

• 29.2. – 3.3.2<strong>01</strong>6<br />

Heli-Expo, Louisville,<br />

Kentucky, USA<br />

Helicopter Association International,<br />

1920 Ballenger Avenue, Alexandria,<br />

VA 22314-2898, USA,<br />

Tel.: +1 703 683 4646,<br />

E-Mail: heliexpo@rator.com,<br />

www.heliexpo.com<br />

• 8. – 10.3.2<strong>01</strong>6<br />

Abu Dhabi Heli Expo, Al Bateen<br />

Executive Airport, VAE<br />

4M Events FZ-LLC, Abu Dhabi Airport<br />

Business City Business Center #04,<br />

P.O.Box 2313 - Abu Dhabi, VAE,<br />

Tel. : +971 (0) 2419 2714,<br />

E-Mail: info@airexpo.aero,<br />

www.adheliexpo.com/<br />

• 11. – 13.3.2<strong>01</strong>6<br />

Tico Warbird Airshow,<br />

Space Coast Regional Airport,<br />

Titusville, Florida, USA<br />

Tel: 0<strong>01</strong> 321 268 941,<br />

info@vacwarbirds.net, www.valiantaircommand.com/2<strong>01</strong>6-airshow<br />

• 12.3.2<strong>01</strong>6<br />

NAF El Centro Airshow,<br />

Kalifornien, USA<br />

www.facebook.com/NAFECAirShow<br />

• 25. – 27.3.2<strong>01</strong>6<br />

Warbirds over Wanaka,<br />

Neuseeland<br />

www.warbirdsoverwanaka.com/<br />

• 29.3. – 3.4.2<strong>01</strong>6<br />

FIDAE 2<strong>01</strong>6, Arturo Merino<br />

Benitez Airport, Santiago de Chile,<br />

Chile<br />

FIDAE, Av. Diego Barras Ortiz 2300,<br />

Pudahuel, Santiago, Chile,<br />

Tel.: +56 2 2976 9502, E-Mail:<br />

central@fidae.cl, www.fidae.com<br />

• 2. – 3.4.2<strong>01</strong>6<br />

Luke AFB Airshow, Arizona, USA<br />

www.luke.af.mil/<br />

• 5. – 7.4.2<strong>01</strong>6<br />

Aircraft Interiors Expo,<br />

Messe Hamburg<br />

www.aircraftinteriorsexpo.com<br />

• 5. – 10.4.2<strong>01</strong>6<br />

Sun ‘n Fun International Fly-in<br />

and Expo, Lakeland, Florida, USA<br />

Lakeland Linder Airport, 4175 Medulla<br />

Road, Lakeland FL 33811, USA,<br />

Tel.: +1 863 6442431,<br />

www.sun-n-fun.org<br />

• 9. – 10.4.2<strong>01</strong>5<br />

Wings over South Texas, Naval<br />

Air Station Kingsville, USA<br />

http://wingsoversouthtexas.com/<br />

• 16.4.2<strong>01</strong>6<br />

40. Internationale Flugzeug-<br />

Veteranen-Teile-Börse<br />

im Technik Museum Speyer<br />

Peter Seelinger,<br />

Tel.: +49 6341 80906,<br />

E-Mail: pseelinger@t-online.de,<br />

www.technik-museum.de<br />

• 20. – 23.4.2<strong>01</strong>6<br />

AERO, Friedrichshafen<br />

Messe Friedrichshafen, Neue Messe 1,<br />

88046 Friedrichshafen,<br />

Tel.: +49 7541 708404,<br />

E-Mail: info@messe-fn.de,<br />

www.aero-expo.com<br />

• 22. – 24.4.2<strong>01</strong>6<br />

AirPower over Hampton Roads,<br />

Langley AFB, Virginia, USA<br />

http://www.langleyairshow.com/<br />

• 27. – 30.4.2<strong>01</strong>6<br />

Marrakech Airshow 2<strong>01</strong>6, Flughafen<br />

Marrakesch, Marokko<br />

www.marrakechairshow.com<br />

• 1.5.2<strong>01</strong>5<br />

Abingdon Air & Country Show,<br />

Großbritannien<br />

www.abingdonairandcountry.co.uk/<br />

• 8.5.2<strong>01</strong>6<br />

Shuttleworth Collection Season<br />

Premiere, Old Warden Aerodrome,<br />

Großbritannien<br />

Tel.: +44 (0)1767 627 933,<br />

www.shuttleworth.org<br />

Impressum<br />

Wir ziehen um! Ab 1. Januar 2<strong>01</strong>6 haben wir eine neue<br />

Postanschrift: Leuschnerstraße 1, 7<strong>01</strong>74 Stuttgart<br />

Vereinigt mit <strong>FLUG</strong>WELT INTERNATIONAL, WELTLUFTFAHRT<br />

AIR WORLD, <strong>FLUG</strong>SPORT und LUFTWAFFEN-FORUM (Hrsg:<br />

FREUNDES KREIS LUFTWAFFE e.V.) ISSN 0<strong>01</strong>5-4547<br />

Redaktion <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Ubierstraße 83, 53173 Bonn Redaktionstelefon:<br />

+49 228 9565-100, Fax: -247 E-Mail: redaktion@<br />

flugrevue.de Inter net: www.flugrevue.de Herausgeber: Ludwig<br />

Vogel †, Paul Pietsch †, Michael Pfeiffer Redaktionelle Gesamtleitung<br />

Luft- und Raumfahrt und Chefredak teur: Volker K.<br />

Thomalla Stellv. Chefredakteur: Karl Schwarz Luftverkehr, Airport:<br />

Sebastian Steinke Militärluftfahrt, Hubschrauber: Karl<br />

Schwarz Raumfahrt, Technik: Matthias Gründer, Ulrike Ebner Regionalverkehr,<br />

Triebwer ke, Historie: Patrick Hoeveler Produktionskoordination:<br />

Marion Hyna Schlussredaktion: Jutta Clever<br />

Grafische Konzeption: Harald Hornig Grafik und Layout: MOTOR-<br />

RAD-Grafik, Ralf Athen, Harald Hornig, Katrin Sdun Repro: MOTOR-<br />

RAD-Medienproduktion, Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild<br />

(i.V.), Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert Sekretariat, Leserservice:<br />

Gabriele Beinert Archiv und Dokumentation: Marton Szigeti<br />

Ständige Mitarbeiter: Jörg Adam, Ted Carlson, Andreas Spaeth<br />

Verlag: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Leuschnerstraße 1,<br />

7<strong>01</strong>74 Stuttgart, Postfach 106036, Tel.: +49 711 182-<strong>01</strong>, Fax: +49<br />

711 182-1349 Leitung Geschäftsbereich Luft- und Raumfahrt:<br />

Peter-Paul Pietsch Stellv. Verlagsleitung und Leitung Digitale<br />

Medien: Eva-Maria Gerst Brandmanagement: Natalie Lehn<br />

Anzeigenleitung: Reinhard Wittstamm, Tel.: +49 228 9565-114<br />

Anzeigenverkaufsleitung: Rudolf Pilz, E-Mail: rpilz@motorpresse.<br />

de Verantwortlich für den Anzeigenteil: Julia Ruprecht, Tel.: +49<br />

711 182-1548, Fax: -1870, E-Mail: jruprecht @motorpresse.de Vertrieb,<br />

Einzelverkauf: DPV Deutscher Pressevertrieb Vertriebsleitung:<br />

Dirk Geschke Herstellung: Rainer Jüttner Fotoservice/<br />

Syndication/Lizenzen: Motor Presse International, Tel.: +49 711<br />

182-1531 Druck: Neef + Stumme GmbH & Co. KG, 29378 Wittingen<br />

(Printed in Germany)<br />

Abonnenten-Service: 7<strong>01</strong>38 Stuttgart, Telefon: +49 711 32068899,<br />

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Die Mitglieder des Freundeskreises Luftwaffe e. V. erhalten die<br />

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The subscription price for USA is $ 80 per annum. K.O.P.: German<br />

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07631. Periodicals postage is paid at Englewood NJ 07631, and at<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, German Language Publications, Inc., 153 South Dean<br />

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Anzeigenvertretungen im Ausland: USA: International Aviation<br />

Maga zine Group, Ed Hirsch, 129<strong>01</strong> S.W. 64th Court, Miami, FL 33156,<br />

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7180, E-Mail: earchambeaud@defcommunication.com Italien:<br />

Rosy Pommerschein, Via Reno 2c, 0<strong>01</strong>98 Rom, Tel.: +39 06 8554126,<br />

E-Mail: pommerschein@tin.it Polen: Wojciech Luczak, Agencja Lotnicza<br />

Altair, ul. Fabryczna 16-22/23, 00-446 Warschau, Polen, Tel.:<br />

+48 604 523-290, E-Mail: wojciechluczak@wp.pl Tschechien: Ing.<br />

Zdenek Burian, Ke kurtum 379, 14200 Prag 4, Tel.: +420 2 6191-1187,<br />

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11/15 Krasnokholmskaya nab, App. 132, 115172 Moskau, Tel.:<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint monatlich, Einzelheft € 5,30 (A: € 6,00, CH:<br />

sfr 10,00), Jahresabopreis Inland: € 63,60, Jahresabo preis Ausland:<br />

A: € 69,90, CH: sfr 115,00; Kombiabo: <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und Klassiker<br />

der Luftfahrt zum Kombi preis mit rund 15 % Preisvorteil.<br />

Jahres preis für Inland 12 Ausgaben <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und 8 Ausgaben<br />

Klassiker der Luftfahrt € 94,20 (A: € 105,40, CH: sfr 172,10, übrige<br />

Auslandspreise auf Anfrage).<br />

Studenten erhalten gegen Vorlage einer Immatrikulationsbescheinigung<br />

das Abo mit einem Preisvorteil von 40 % gegenüber dem<br />

Kioskkauf zum Preis von € 38,16 (A: € 43,20; CH: sfr 72,00; weitere<br />

Auslandspreise auf Anfrage).<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste 2<strong>01</strong>5. © by Motor Presse Stuttgart<br />

GmbH & Co. KG. Gerichtsstand Stuttgart und Hamburg. Alle Rech te,<br />

auch die der Übersetzung, des Nachdrucks und der foto -<br />

mechanischen, elektronischen oder digitalen Wiedergabe<br />

von Teilen der Zeitschrift oder im Ganzen sind vorbehalten.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Fotos, Zeichnungen und Datenträger wird keine Haftung<br />

übernommen.<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6 87


Nachbrenner<br />

Royal Aircraft Factory B.E.2<br />

Neuer Oldie<br />

Die bereits seit 1912 fliegende B.E.2<br />

war im Ersten Weltkrieg als Beobachter<br />

und leichter Bomber im Einsatz.<br />

In Neuseeland wurden einige der<br />

urtümlichen Doppeldecker nachgebaut.<br />

WFOTO: DARREN HARBAR, TEXT: KARL SCHWARZ<br />

enn man heute Flugzeuge wie die bei der Royal<br />

Aircraft Factory konstruierte B.E.2 sieht,<br />

kann man sich kaum vorstellen, wie vor 100<br />

Jahren mit solchen fragilen Konstruktionen Krieg geführt werden<br />

konnte. Und doch bauten zahlreiche Firmen rund 3500 der<br />

Doppelsitzer, die Aufgaben wie die Beobachtung des Gefechts-<br />

88 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6<br />

www.flugrevue.de


felds, Bombenangriffe, gar die Nachtjagd übernahmen und<br />

später für die Ausbildung verwendet wurden. Die Luftfahrzeugführer<br />

hatten dabei angesichts des unruhigen Flugverhaltens<br />

alle Hände voll zu tun, die Maschine auf Kurs zu halten.<br />

Immerhin brauchten sie sich dabei nicht groß um den Motor<br />

zu kümmern, und auch die Anzeigen im Cockpit waren auf ein<br />

Minimum reduziert. Neuerdings können sich einige ausgewählte<br />

Piloten in die Pionierzeiten zurückversetzen, denn die<br />

bekannte Firma The Vintage Aviator Ltd. aus Neuseeland hat<br />

mehrere B.E.2 originalgetreu nachgebaut. Dazu gehört auch eine<br />

B.E.2e mit kurzen unteren Tragflächen, die seit 2<strong>01</strong>4 in Old<br />

Warden stationiert ist. Das Flugzeug mit der Kennung A2943<br />

gehört Oliver Wulff, der es dem World War One Aviation Heritage<br />

Trust zur Verfügung gestellt hat. Lackiert ist der Nachbau<br />

in den Farben des Flugzeugs von Captain Webb Bowen, der<br />

1917 bei der No 7 Squadron des Royal Flying Corps flog. FR<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6 89


Vorschau<br />

02/16<br />

Die neue <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint am 11. Januar 2<strong>01</strong>6<br />

MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Spezialkräfte<br />

Die US Air Force hat ihren Special Operations Wing im britischen Mildenhall neu<br />

ausgestattet. Wir zeigen die CV-22 Osprey und die MC-130J in Aktion.<br />

Wir bitten um Verständnis, wenn angekündigte Beiträge aus aktuellen Gründen in eine andere Ausgabe verschoben werden.<br />

<strong>FLUG</strong>HÄFEN<br />

Touristen fliegen<br />

auf Tampa<br />

An Floridas Westküste bringt der<br />

Tourismus solide Wachstumsraten.<br />

Davon profitiert auch der Flughafen<br />

in Tampa, den wir in der nächsten<br />

Ausgabe ausführlich vorstellen.<br />

MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Neues von der A400M<br />

Während die Produktion hochgefahren<br />

wird, steht die Erprobung weiterer Systeme<br />

auf dem Plan, um den europäischen<br />

Transporter voll einsatztauglich zu machen.<br />

Welche Fortschritte es beim A400M-<br />

Programm gibt, lesen Sie im nächsten Heft.<br />

RAUMFAHRT<br />

Suche nach<br />

Gravitationswellen<br />

Mit LISA Pathfinder will die ESA<br />

Instrumente für den Nachweis von<br />

Gravitationswellen testen. Wie<br />

funktioniert der Forschungssatellit,<br />

der am 2. Dezember mit der Vega-<br />

Rakete gestartet werden sollte?<br />

Fotos: Crown Copyright, ESA, Gert Kromhout, Andreas Spaeth<br />

35 % Ersparnis<br />

3 x <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> mit 35 % Ersparnis gegenüber dem Kioskkauf für nur € 10,35<br />

frei Haus! Einfach anrufen: +49 711 32068899 und Kennziffer 1262525 angeben.<br />

Falls Sie nach dem Test keine weiteren Hefte wünschen, sagen Sie spätestens 14 Tage nach Erhalt der 2. Ausgabe ab. Ansonsten erhalten Sie<br />

die <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> weiter hin monatlich zu den im Impressum angegebenen Preisen mit jeder zeitigem Kündigungsrecht.<br />

90 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JANUAR 2<strong>01</strong>6 www.flugrevue.de


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