Big Magazin 04/2015
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Bilder: Claudia Wingens<br />
In der Kölner Flora wurde die neue Bürgerplattform „Stark! im Kölner Norden“ gegründet<br />
Mit großer Begeisterung<br />
feierten sie sich und<br />
ihre Idee am 18. Oktober im<br />
Saal der Flora. Denn an diesem<br />
Wahl-Sonntag kamen<br />
rund 800 Gäste, Angehörige<br />
der etwa 30 Gruppen und Gemeinden<br />
aus den drei Kölner<br />
Stadtbezirken Chorweiler, Ehrenfeld<br />
und Nippes, zur Gründungszeremonie<br />
der neuen<br />
Bürgerplattform „Stark! im<br />
Kölner Norden“ zusammen.<br />
Umrahmt von einem multikulturellen<br />
Bühnenprogramm,<br />
darunter auch eine Darbietung<br />
der <strong>Big</strong> Band der Rochusmusikschule,<br />
präsentierte sich<br />
der neue Zusammenschluss<br />
engagierter Bürger erstmals<br />
der Öffentlichkeit.<br />
Als gebündelte Kraft möchten<br />
sich fortan Kirchengemeinden,<br />
Moscheegemeinden und<br />
Nachbarschaften in der Bürgerplattform<br />
für die Bereiche<br />
Verkehr, Bildung und Wohnen<br />
im Kölner Norden einsetzen.<br />
Unterstützt wird die Initiative<br />
vom Deutschen Institut<br />
für Community Organizing<br />
der Katholischen Hochschule<br />
für Sozialwesen Berlin, einem<br />
Institut der Katholischen<br />
Hochschule für Sozialwesen<br />
Berlin. Dies ist ein Kompetenzzentrum<br />
für den Aufbau und<br />
die Begleitung von Bürgerplattformen<br />
in Deutschland.<br />
Das Institut fungiert auch als<br />
Schnittstelle zwischen Theorie<br />
und Praxis. Es kooperiert mit<br />
Citizens UK in Großbritannien<br />
und der Industrial Areas<br />
Foundation (Metro-IAF) in den<br />
USA.<br />
„Community Organizing ist<br />
eine gefährliche Sache“, sagte<br />
Maximillian Helmes, ein junger<br />
Redner bei der Gründungsversammlung<br />
über seine bisherigen<br />
Erfahrungen, und hatte<br />
damit sofort die gesamte Aufmerksamkeit<br />
des Saales. „Sie<br />
sorgt dafür, dass einem Menschen<br />
nicht egal sind.“ Da sich<br />
die Vorbereitungszeit für die<br />
Gründungsveranstaltung über<br />
zwei Jahre erstreckte, wuchs<br />
seit 2013 das Vertrauen der<br />
beteiligten Vereine, Institutionen,<br />
Kirchen und Gruppen,<br />
schlicht der Menschen untereinander.<br />
„Wir wurden zu<br />
Angehörige von 30 Gruppen und Gemeinden kamen zur Gründungszeremonie zusammen<br />
einem handelnden ‚Wir‘ mit<br />
Zeit, Motivation und Energie<br />
für die neue Bürgerplattform“,<br />
betonte der Moderator. So<br />
zeigte sich auch Weihbischof<br />
Ansgar Puff bei seiner Rede<br />
in der Flora beeindruckt davon,<br />
dass für die Mitglieder<br />
der Bürgerplattform am Anfang<br />
erst das gegenseitige<br />
Kennenlernen stand, ehe sie<br />
gemeinsame Ziele formulierten.<br />
In Workshops wurden<br />
bereits die ersten Themenfelder<br />
bearbeitet, für die nun<br />
über die Bürgerplattform ein<br />
Weg in die Politik gesucht<br />
wird. Denn dieser parteiübergreifende,<br />
überkonfessionelle<br />
und ideologisch unabhängige<br />
Zusammenschluss von<br />
Gruppen hat das Ziel, künftig<br />
mit Entscheidungsträgern auf<br />
Augenhöhe zu verhandeln<br />
und Lösungen für die jeweiligen<br />
Stadtteile zu finden.<br />
Das finanzielle Rückgrat der<br />
Bürgerplattform bilden bisher<br />
die Generali Zukunftsfonds,<br />
das Katholische Stadtdekanat,<br />
die Rewe Group, Region West,<br />
die GAG Immobilien AG, Ford,<br />
Remondis, die Sparkasse Köln-<br />
Bonn, UPS Deutschland und<br />
die Industrie- und Handelskammer<br />
zu Köln. So scheint<br />
die Bürgerplattform bei namhaften<br />
Firmen und Institutionen<br />
sicher verankert zu sein,<br />
um „Stark! im Kölner Norden“<br />
zu sein. Weitere Infos unter<br />
www.stark-koeln.org.<br />
■ Claudia Wingens<br />
Fast 800 Gäste waren in der Flora dabei<br />
16 www.bickendorf.info Ausgabe 4/<strong>2015</strong> | Nr. 92 17