Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Gesellschaft<br />
espresso Magazin, November 2015<br />
Luise Kinseher<br />
bewahrt Ruhe<br />
Kabarettistin begeistert<br />
das Publikum in der Eventhalle<br />
„Da Doni, oh mei, war des schön, wie wir uns kennengelernt ham.<br />
Der Augenblick, bis er da im Hirn ankommt is a scho vorbei.“ Lachen<br />
im Publikum. Plötzlich, das Licht geht aus. Luise Kinseher<br />
steht im kleinen Schwarzen gewohnt mit üppigem Dekolleté<br />
imposant auf der Bühne: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber Inne“.<br />
Luise Kinseher ist bereits zum zweiten Mal bei den Künstlerinnentagen<br />
„Der Oktober ist eine Frau“ in Ingolstadt. Ein absolutes<br />
Highlight, wie die Besucher finden. „Einfach Klasse!“, „Sie ist so<br />
authentisch!“, „Wir haben schon lange nicht mehr so gelacht“,<br />
„Tolles Programm“, das Publikum in der vollen Eventhalle war hin<br />
und weg. Ganz ihrem Typus entsprechend nimmt Luise Kinseher<br />
die muffigen Ingolstädter auf die Schippe und jene, die „nichts<br />
besonderes arbeiten“, wie Lehrer oder Apotheker, weil besonders<br />
„is nur wer in der Audi arbeitet.“<br />
In verschiedenen Rollen und Bühnenoutfits zeigt Luise Kinseher,<br />
dass das Thema „Ruhe bewahren“ jede Lebenslage betrifft: Als<br />
Schnapsdrossel „Maria from Bavaria“, die mit Yoga und meditativen<br />
Entspannungstechniken dem Stress entfliehen will. Oder als<br />
herrische, in die Jahre gekommene Ehefrau mit den Problemen<br />
ihres vergesslichen Mannes. Und als ungeduldig wartende Luise<br />
Kinseher, die während der Show ständig auf ihr Smartphone<br />
spickt, weil sie auf ein Date wartet.<br />
Mit den Gedanken und dem Herzen an dem Ort sein, an dem<br />
man gerade ist, das ist einer ihrer Schlüssel zum Entspanntsein.<br />
Ändern kann man es eh nicht, die Sache mit dem Warten und der<br />
knappen Zeit. Außerdem ging es den Menschen, egal in welcher<br />
Zeit sie lebten, schon immer zu schnell, so schrieb selbst Goethe<br />
„alles ist jetzt Ultra“. „Ja was würden wir da jetzt sagen, wenn die<br />
Zeit damals schon ultra war. Wir reden ja sogar viel schneller, weil<br />
wir müssen ja nicht reimen“, so Luise Kinseher.<br />
Foto: Anja Wechsler<br />
Warum hecheln die meisten nur noch durch ihr Leben? Ist die<br />
Kabarettistin selbst gehetzt durch die Zeit und hat sie ein persönliches<br />
Rezept gegen Dauerstress? Ein ausführliches Interview<br />
lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von Bayerns Bestes, die ab<br />
sofort im Handel und bei EDEKA erhältlich ist. (rh)<br />
44