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FLUG REVUE 02/2016

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<strong>02</strong> <strong>2016</strong><br />

Deutschland € 5,30 www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />

Das Luft- und Raumfahrt-Magazin<br />

A400M-TRANSPORTER<br />

Airbus steigert<br />

Produktion<br />

60<br />

Jahre<br />

SEIT 1956<br />

Neue Generation<br />

737 MAX<br />

ROLL-OUT<br />

Boeings Antwort auf A320neo<br />

BRENNSTOFFZELLEN<br />

Projekt HY4: DLR testet<br />

emissionsfreies Fliegen<br />

ECHO DES URKNALLS<br />

Stimmt Einsteins Theorie?<br />

Österreich € 6,00, Schweiz sfr 10,<br />

Dänemark dkr 58, Benelux € 6,20,<br />

Slowakei € 8,40, Italien € 6,90<br />

KAMPF GEGEN TERRORMILIZ<br />

Tornados im Syrien-Einsatz


Einzigartig, leise und<br />

sauber – dank MTU<br />

15 Prozent weniger Kraftstoff, 15 Prozent weniger CO 2 -Emissionen und nur mehr halb<br />

so laut: Der Getriebefan ist die Zukunft der Luftfahrt. Die einzigartige schnelllaufende<br />

Niederdruckturbine der MTU macht es möglich. Die Technologie überzeugt: Die<br />

PurePower ® -Triebwerksfamilie von Pratt & Whitney ist die erste Wahl für die neue<br />

Generation von Regional- und Single-Aisle-Flugzeugen.<br />

www.mtu.de


Februar<br />

Kurs<br />

Fluggeräte im Heft<br />

Ungenügende<br />

Einsatzbereitschaft<br />

44 Airbus A400M<br />

40 Airbus ACJ319/320neo<br />

82 Amiot 340<br />

52 Bell Boeing CV-22B Osprey<br />

24 Boeing 737 MAX<br />

30 Boeing 787 Dreamliner<br />

40 Boeing Business Jets<br />

68 DLR HY4-Projekt<br />

88 Iljuschin IL-2M3<br />

52 Lockheed Martin MC-130J<br />

Commando II<br />

56 Dassault Mirage<br />

50 Panavia Tornado<br />

16 Sikorsky CH-53E<br />

Super Stallion<br />

Fotos: Patrick Holland-Moritz, Bundeswehr/Rudolfi<br />

Katastrophal“ findet der Wehrbeauftragte<br />

des Bundestags die Zahl<br />

der einsatzbereiten Hubschrauber<br />

bei Heer, Luftwaffe und Marine, und selbst<br />

Generalinspekteur Volker Wieker bewertet die<br />

Lage bei den fliegenden Systemen als „unbefriedigend“.<br />

Wenn im Jahresdurchschnitt nur fünf NH90,<br />

sechs Tiger, vier Sea Lynx oder drei Sea King, 29<br />

Tornados oder 37 Eurofighter und 21 Transall<br />

einsatzbereit sind, dann muss man sich wirklich<br />

fragen, ob die Bundeswehr ihren Aufgaben eigentlich<br />

gewachsen ist – auch wenn betont wird, dass<br />

die laufenden Einsätze „gewährleistet“ sind.<br />

Fragen muss man sich auch, was eigentlich die<br />

im letzten Herbst eilig eingerichteten „Task<br />

Forces“ für Starr- und Drehflügler gebracht haben.<br />

Eine deutlich realistischere Bestandsaufnahme<br />

immerhin und ein Paket von nicht weniger als<br />

117 Maßnahmen, was allein zeigt, wie desolat<br />

die Situation wirklich ist. Natürlich variieren die<br />

Begründungen für die mangelnde Einsatzbereitschaft,<br />

die meist weit vom 70-Prozent-Ziel entfernt<br />

ist, von Muster zu Muster. „Mangelnde Verfügbarkeit<br />

verschiedener Ersatzteile“ ist aber oft<br />

ein Faktor, der zeigt, dass über Jahre nicht genügend<br />

in die Materialerhaltung investiert wurde.<br />

Irgendwann ist dann die Substanz aufgezehrt.<br />

Zusammen mit den erheblichen Problemen<br />

bei der Einführung neuer Muster ergibt sich ein<br />

Bild, das die Streitkräfte eines der größten Industrieländer<br />

der Welt in einem bemitleidenswerten<br />

Zustand zeigt. Wenn man international überhaupt<br />

noch ernst genommen werden will, kommt man<br />

daher um substanzielle Investitionen nicht herum.<br />

5,6 Milliarden Euro soll der Finanzbedarf für die<br />

genannten Maßnahmen in der „nächsten Dekade“<br />

betragen. Ab 2017 sei „mit sichtbaren Verbesserungen“<br />

zu rechnen, heißt es. Ob sich diese Hoffnung<br />

erfüllt, muss sich aber erst noch zeigen.<br />

Karl Schwarz<br />

Stellvertretender Chefredakteur<br />

Zahl<br />

des<br />

Monats7398<br />

Zahl der Bestellungen für Standardrumpf-Verkehrsflugzeuge der neuen, deutlich sparsameren<br />

Generation von Airbus (4443 x A320neo-Familie) und Boeing (2955 x 737 MAX) bereits<br />

vor der ersten Auslieferung.<br />

E -Kiosk<br />

Aus dem Heft ins Netz: Auf der Website der<br />

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www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2016</strong> 3


44<br />

Bei fünf Luftstreitkräften leistet<br />

der Airbus A400M inzwischen<br />

wertvolle Transportdienste.<br />

<strong>02</strong>/<strong>2016</strong><br />

INHALT<br />

TAKE-OFF<br />

16 Sikorsky CH-53E Super Stallion<br />

Das US Marine Corps zählt für den<br />

Transport schwerer Lasten weiter auf<br />

den stärksten US-Hubschrauber<br />

ZIVILLUFTFAHRT<br />

24 Roll-out der ersten Boeing 737 MAX<br />

Die nächste Generation des Boeing-Erfolgsmodells<br />

ist konstruktiv schon auf höchste<br />

Produktionsraten vorbereitet<br />

30 KLM übernimmt ihre erste 787<br />

Niederländer als Dreamliner-Vorreiter<br />

der gesamten Gruppe Air France/KLM<br />

34 Flughafen Tampa<br />

Floridas Feriendrehscheibe ist nun per<br />

Linienflug aus Deutschland angebunden<br />

BUSINESS AVIATION<br />

40 Branchen-News von der NBAA<br />

Der zweite Teil unseres Berichts von der<br />

Weltmesse der Geschäftsluftfahrt<br />

MILITÄRLUFTFAHRT<br />

44 Airbus A400M<br />

Die Luftwaffe hat ihr zweites Flugzeug erhalten,<br />

muss aber die Transall länger fliegen<br />

50 Syrien-Einsatz der Luftwaffe<br />

Mit Tornados und einem A310-Tanker wird<br />

die Anti-Terror-Koalition unterstützt<br />

52 Special Operations in Mildenhall<br />

Die USAF rüstet ihre Staffeln in Europa mit<br />

CV-22 und MC-130J modern aus.<br />

4 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2016</strong><br />

64<br />

Eis und Schnee sind nicht nur am Boden<br />

ein Thema. Auch in der Luft wird enteist.<br />

16<br />

Die CH-53E verdankt ihre Leistung drei<br />

Triebwerken und einem Siebenblattrotor.<br />

Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper.<br />

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MILITÄRLUFTFAHRT<br />

56 Argentinien verabschiedet Mirage<br />

Nach über 40 Jahren wurden die legendären<br />

Delta-Kampfjets ausgemustert<br />

58 Freundeskreis Luftwaffe<br />

Das komplette Besuchsprogramm für <strong>2016</strong><br />

TECHNIK<br />

64 Enteisung im Flug<br />

Wie Flugzeuge auch unter frostigen<br />

Bedingungen sicher unterwegs sind<br />

68 Brennstoffzellenflugzeug HY4<br />

DLR entwickelt neuen Antrieb für Viersitzer<br />

RAUMFAHRT<br />

74 Hatte Einstein recht?<br />

LISA Pathfinder bahnt den Weg auf der<br />

Suche nach Gravitationswellen<br />

78 Apollo 16 – Spuren auf dem Mond<br />

43 Jahre nach dem Ende der Mission fand<br />

man den Einschlagkrater der Saturn-Stufe<br />

80 Raumfahrt-Nachrichten<br />

78<br />

Alle Krater der Einschläge der<br />

Apollo-Trägerraketen auf dem<br />

Mond sind nun genau lokalisiert.<br />

www.flugrevue.de<br />

UNSERE TITELTHEMEN finden Sie hier<br />

44<br />

„Sonnenblume“ hat KLM ihren ersten<br />

30 Boeing Dreamliner getauft.<br />

24<br />

50<br />

68<br />

74<br />

EXKLUSIV<br />

Abonnenten der<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> finden<br />

im Mittelteil das neue<br />

MAINTENANCE<br />

SPECIAL<br />

Tampas Terminal ist für die Bedürfnisse<br />

34 an- und abfliegender Urlauber optimiert.<br />

Fotos: Airbus, Ted Carlson, NASA, Flughafen Tampa,<br />

Crown Copyright, Andreas Spaeth<br />

Titelfotos: Boeing / Bob Ferguson, DLR, ESA, Petersen<br />

HISTORIE<br />

82 Amiot 350<br />

Der vielversprechende französische<br />

Bomber kam für den Einsatz 1940 zu spät<br />

RUBRIKEN<br />

3 Kurs im Februar<br />

6 Leserforum<br />

8 News<br />

39 AIRSpot<br />

70 Briefing: Flight Management System<br />

72 Berufe: Handling Agent<br />

73 Jobbörse<br />

86 Service Modelle, Termine, Impressum<br />

88 Nachbrenner:<br />

Iljuschin IL-2 Schturmowik<br />

90 Vorschau<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2016</strong> 5


Leserforum<br />

redaktion@flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 11/2015<br />

News: Senkrechtstarter<br />

sucht Gelder<br />

Zu Ihrem Bericht über den geplanten amerikanischen<br />

Senkrechtstarter XTI Aircraft<br />

wäre als Parallelentwicklung sicher die Bell<br />

„Osprey“ anzuführen, deren Senkrechtstarteigenschaften<br />

allerdings ohne Mantelpropeller<br />

gewährleistet sind. Interessant ist bei der<br />

XTI, dass sie offenbar ohne Stütztriebwerk<br />

auskommt. Solche waren bei der deutschen<br />

VJ 101 eingebaut. Ob die Ummantelungen<br />

die im Verhältnis wesentlich größeren Rotoren<br />

der „Osprey“ kompensieren können, ist<br />

wohl bisher nur rechnerisch nachgewiesen.<br />

Wie es sich auch immer dabei mit der Praktikabilität<br />

verhält, Deutschland sollte das ein<br />

Ansporn sein, sich alternativ wieder auf das<br />

bewährte Senkrechtstartprinzip der Dornier<br />

Do 31 mit ihren Hubtriebwerken zu besinnen<br />

und in dieser Richtung wieder Neuentwicklungen<br />

voranzutreiben!<br />

Manfred Eigendorf M.A., St. Georgen<br />

•<br />

www.flugrevue.de<br />

Luftwaffe übernimmt<br />

zweite A400M<br />

Bei der Transall gab es fast die gleichen<br />

Mängel und technischen Probleme wie heute<br />

beim A400M. Es war damals sogar von der<br />

Aufgabe des Transall-Programms aufgrund<br />

von Kostenexplosion die Rede. Ich denke, der<br />

A400M wird auch diese Hürden meistern<br />

und zu einem Meilenstein im Transportwesen<br />

der Bundeswehr werden, wie es einst die gute<br />

alte Transall war beziehungsweise ist.<br />

Henryk Marzowka, via Facebook<br />

Schreiben lohnt sich!<br />

Unter allen Leserbrief-Autoren des vergangenen<br />

Monats haben wir ein Herpa-Modell<br />

eines Suchoi Superjets im Maßstab 1:200<br />

verlost. Das Modell hat einen Wert von<br />

46,50 Euro und geht an Manfred Eigendorf<br />

aus St. Georgen.<br />

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LTG 63 fliegt noch bis 2<strong>02</strong>1 mit Transall<br />

Im Deutschen Museum war 1984 das Triebwerk der Transall, das Tyne 22, ausgestellt.<br />

Nach meiner Rechnung war es das wirtschaftlichste aller ausgestellten Triebwerke.<br />

Damals war es nicht mehr neu. Aber dass mich „meine“ geliebte Transall bis zum<br />

70. Lebensjahr begleiten würde – das hätte ich nicht gedacht. Bravo! Voraussichtlich<br />

noch länger wird allerdings die B-52 fliegen. Sie soll 2040 außer Dienst gestellt werden.<br />

Von mir aus kann sie gern am Boden bleiben.<br />

Ludwig Samereier, via Facebook<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 10/2015<br />

Leserbrief zum<br />

BEA-Zwischenbericht 4U9525<br />

Ich erhebe Widerspruch gegen die hochqualifizierte<br />

Ansicht des Walter Settari aus<br />

Koppl/Österreich mit meinen Begründungen<br />

als ehemaliger Segelflieger.<br />

Dazu einige Fakten: Der Co-Pilot von Germanwings-Flug<br />

4U9525 hatte bereits auf<br />

dem Hinflug mit dem Airbus verschiedene<br />

Manöver in verschiedenen Höhen durchgeführt<br />

– ohne Befehl der Bodenkontrolle, als<br />

der Kapitän nicht im Cockpit war. Zudem<br />

hatte er aufgrund der Arztbesuche Medikamente<br />

einzunehmen.<br />

Daraus ziehe ich folgende Schlussfolgerungen:<br />

Der Co-Pilot hatte auf dem Hinflug für<br />

seine Planung einen klaren Kopf, das heißt, er<br />

hat keine Psychopharmaka genommen. Auf<br />

dem Rückflug dagegen hat er seine Medikamente<br />

wieder genommen. Das hat sein „Verantwortungs-Gewissen“<br />

ausgeschaltet, sodass<br />

nunmehr der andere, kranke Teil im Gehirn<br />

das Kommando geführt hat. Ich bin der<br />

Meinung, dass Menschen nicht jeden Tag<br />

gleich gut drauf sind. In diesem Fall haben<br />

die Medikamente die Handlung noch verstärkt,<br />

so dass es zu dieser Tat mit so vielen<br />

schuldlosen, unbeteiligten Toten kommen<br />

konnte.<br />

Gerhard Cihak,<br />

Perchtoldsdorf, Österreich<br />

•<br />

www.flugrevue.de<br />

Verfügbarkeit der fliegenden<br />

Systeme bleibt unbefriedigend<br />

Eine verheerende Bilanz der CDU-geführten<br />

Bundesregierung. Jede Rebellenarmee der<br />

dritten oder vierten Welt verfügt über mehr<br />

Waffen und Systeme als die Bundeswehr,<br />

die Armee einer der führenden Industrienationen.<br />

Ich frage mich die ganzen Jahre: in<br />

welche Löcher versickert der deutsche Verteidigungshaushalt?<br />

Wolfram Michalski, via Facebook<br />

Foto: Ziegenthaler<br />

Meinung<br />

gefragt<br />

Gerne veröffentlichen wir Ihre Meinung. Schicken Sie uns Ihren Leserbrief (für Rückfragen bitte unbedingt mit<br />

Adresse und Telefonnummer) an: E-Mail: redaktion@flugrevue.de, Fax: +49 711 182-1781<br />

Die in Leserbriefen geäußerte Meinung muss nicht mit der der Redaktion übereinstimmen. Wir behalten uns die Kürzung von Leserbriefen aus redaktionellen Gründen vor.<br />

6 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2016</strong><br />

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News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Foto: Frank Dombrink<br />

UNTERSTÜTZUNGSHUBSCHRAUBER FÜR SPEZIALKRÄFTE<br />

Erste H145M an die Luftwaffe übergeben<br />

Airbus Helicopters hat am 8. Dezember in Donauwörth<br />

die ersten beiden H145M an die Luftwaffe<br />

übergeben. Die Helikopter werden beim Hubschraubergeschwader<br />

64 in Laupheim stationiert. Sie sind vor allem<br />

für die Unterstützung des Kommandos Spezialkräfte in<br />

Calw gedacht. Die Bundeswehr hat als Erstkunde der<br />

H145M insgesamt 15 Hubschrauber bestellt. Der Hersteller<br />

betonte bei der Feier, dass das Programm „innerhalb des geplanten<br />

Kostenrahmens“ sei und die Helikopter bereits zwei<br />

Jahre nach der Auftragsvergabe für die Pilotenausbildung<br />

bereitstünden. Die H145M haben eine maximale Abflugmasse<br />

von 3700 kg. Bei der Bundeswehr werden sie mit einem<br />

Abseilsystem für Soldaten, einem Lasthaken, einer Seilwinde,<br />

einem MG an der Seitentür, ballistischem Schutz und<br />

einer elektronischen Selbstschutzanlage ausgerüstet. Dies<br />

bietet dem KSK eine große Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten.<br />

Baubeginn für Airbus Beluga XL<br />

Airbus hat die Fertigung der ersten Metallteile für den künftigen Spezialtransporter<br />

Beluga XL begonnen. Unser Foto zeigt den ersten „Rumpfspant 40“ für den<br />

nicht fliegenden Demonstrator „Non-flyable Aircraft“ (NFA) in Nantes. Unterdessen<br />

entstanden bei Aernnova in Spanien die ersten Metallteile für das Rumpfheck der<br />

ersten fliegenden Beluga XL, MSN001. Airbus baut fünf Beluga XL, die technisch auf<br />

der A330-200F basieren. Das erste Flugzeug soll 2019 in Dienst gestellt werden.<br />

Der Hersteller transportiert damit künftig Rumpfsektionen und Flügel der A350 von<br />

den einzelnen Werken zur Endmontage nach Toulouse.<br />

Foto: Airbus<br />

Foto: Frankfurt Hahn Airport<br />

Wizz Air wächst in Frankfurt-Hahn<br />

Innerhalb von zwei Jahren verdoppelt hat Wizz Air ihre Passagierzahlen<br />

am Flughafen Frankfurt-Hahn. Seit zehn Jahren steuert die ungarische Niedrigpreis-Fluggesellschaft<br />

den Hunsrück-Flughafen an und bedient von dort<br />

aus mittlerweile neun Linienziele mit 180 monatlichen Flugbewegungen.<br />

Bis Jahresende 2015 wurden 240 000 Fluggäste erwartet. Für das Jahr <strong>2016</strong><br />

plant Wizz Air die Abfertigung von 260 000 Fluggästen auf dem Hahn.<br />

8 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> www.flugrevue.de


Foto: Werk 410<br />

Modernisierte<br />

An-32RE für Indien<br />

Antonow und das Staatliche Werk 410 in<br />

Kiew-Schuljany haben nun alle 40 modernisierten<br />

An-32RE an die indischen Luftstreitkräfte<br />

zurückgeliefert. Die letzten fünf<br />

Flugzeuge traten am 19. November ihren<br />

Heimflug an. Sie waren seit Juli 2013 in<br />

Arbeit. Die ersten fünf Maschinen waren<br />

im März 2010 in der Ukraine eingetroffen,<br />

nachdem der Vertrag im Juni 2009 unterschrieben<br />

worden war.<br />

Letzte C-17A<br />

Die letzte Globemaster III hat am 29.<br />

November 2015 das Boeing-Werk in Long<br />

Beach verlassen. Sie wartet nun in San<br />

Antonio auf ihre Übergabe an Katar. Mit<br />

der Überführung des Militärtransporters<br />

geht die Ära des Flugzeugbaus im Raum<br />

Los Angeles zu Ende. Die Einstellung der<br />

C-17-Produktion wurde im September<br />

2013 beschlossen, wobei Boeing auf eigenes<br />

Risiko noch einige Flugzeuge baute.<br />

Von diesen „White Tails“ hat Katar im<br />

Frühjahr vier gekauft und damit seine Flotte<br />

verdoppelt. 223 C-17 gingen an die US<br />

Air Force. Dazu kamen 56 Exportaufträge.<br />

Luftwaffe: Eurofighter<br />

fliegt mit Litening<br />

Ein Eurofighter der Luftwaffe ist in<br />

Nörvenich erstmals mit einem Laser-Zielbehälter<br />

geflogen. Die verwendete Maschine<br />

des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31<br />

verfügt über den Software-Standard PSC<br />

10, was es erlaubt, erste Erfahrungen mit<br />

dem Behälter zu sammeln. Für die finale<br />

Luft-Boden-Befähigung wird allerdings der<br />

PSC-12-Standard benötigt. Das TaktLwG 31<br />

ist der Leitverband bei der Integration des<br />

Litening-Behälters am Eurofighter.<br />

Foto: Boeing<br />

„Das ist ein teures Stück Papier.“<br />

Michimasa Fujino, Präsident von Honda Aircraft bei der<br />

Übergabe der FAA-Zulassungsurkunde für den HondaJet.<br />

Foto: Verteidigungsministerium Argentinien<br />

Pucará II mit PT6A-<br />

Triebwerken fliegt<br />

787-10: Die Konstruktionspläne sind fertig<br />

Zwei Wochen früher als erwartet haben die Boeing-Ingenieure Anfang Dezember das<br />

„Detailed Design“ der künftigen Dreamliner-Version Boeing 787-10 abgeschlossen. Damit können<br />

die Konstruktionspläne für alle Teile und Produktionswerkzeuge an die Werke weitergeleitet<br />

werden, sodass der Bau <strong>2016</strong> beginnen kann. Rund 95 Prozent der Konstruktion stimmen<br />

mit der Boeing 787-9 überein. Die auf 68,27 Meter gestreckte Boeing 787-10 wird eine<br />

maximale Startmasse von 254 Tonnen haben und kann bis zu 330 Passagiere über Entfernungen<br />

bis zu 11 910 Kilometer befördern. Laut Boeing verbraucht sie dabei 25 Prozent weniger<br />

Kerosin als die Vorgängergeneration und „mindestens zehn Prozent weniger Kerosin als alle<br />

künftigen Wettbewerber“. Der Erstlug ist für 2017 geplant, die Indienststellung für 2018.<br />

Foto: Boeing<br />

Bei der Fabrica Argentina de Aviones<br />

in Córdoba hat am 24. November<br />

die Flugerprobung einer neuen Version<br />

der IA-58 Pucará begonnen. Die auch<br />

als IA-58H bezeichnete neue Pucará-<br />

Variante zeichnet sich vor allem durch<br />

den Einbau von PT6A-62-Triebwerken<br />

aus. Sie ersetzen die Turbomeca Astazou<br />

XIVG, bei denen die Ersatzteilversorgung<br />

zunehmend schwierig wird. Bei<br />

der Modernisierung der Pucará wird die<br />

FAdeA von Israel Aerospace Industries<br />

unterstützt. Bis zu 20 Maschinen sollen<br />

modernisiert werden.<br />

Im Netz<br />

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www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 9


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

GRÜNES LICHT VON EASA UND FAA<br />

A320neo zugelassen<br />

Die Luftfahrtbehörden EASA und FAA haben Ende<br />

November gemeinsam die Musterzulassung für die<br />

A320neo mit der Antriebsvariante PW1100G-JM erteilt.<br />

Drei A320neo mit den Pratt & Whitney-Triebwerken<br />

waren für das Zulassungsprogramm bei 350 Flügen rund<br />

1070 Stunden in der Luft. Für die alternative Variante mit<br />

LEAP-1A-Triebwerken von CFM International erwartet Airbus<br />

die Zulassung in den kommenden Monaten. Bei Redaktionsschluss<br />

dieser Ausgabe war die Übergabe des ersten Kundenflugzeugs<br />

noch vor dem Jahresende geplant. Als erster<br />

neo-Betreiber war nun Lufthansa vorgesehen, nachdem die<br />

ursprünglich von Airbus als neo-Erstbetreiberin angekündigte<br />

Qatar Airways eine Verzögerung ihrer ersten Abnahme<br />

erklärt hatte. Angeblich kommt es beim Wiederanlassen<br />

heißer PW-Triebwerke am Boden unter bestimmten Umständen<br />

zu Problemen wegen ungleichmäßiger Abkühlung.<br />

Pratt & Whitney hat dafür ein kurzfristiges Software-Update<br />

als Lösung angekündigt, das im Februar vorliegen soll.<br />

Foto: Airbus<br />

Schaden an D-AQUI<br />

Die historische Junkers Ju 52 der<br />

Deutschen Lufthansa Berlin-Stiftung,<br />

D-CDLH alias D-AQUI, „Berlin-Tempelhof“<br />

musste wegen eines Mittelholmbruchs<br />

im Rumpfsegment ihre Flugsaison<br />

2015 vorzeitig beenden. Wegen der<br />

„sehr aufwendigen Reparatur“ (Lufthansa),<br />

die den Bau einer Reparaturvorrichtung<br />

erfordert, werde sich auch der bisher<br />

für Ende April oder Anfang Mai geplante<br />

Saisonbeginn <strong>2016</strong> unbestimmt<br />

verzögern, kündigte Lufthansa an. Die<br />

1936 in Dessau gebaute und in Hamburg<br />

sogar als erstes „bewegliches Denkmal“<br />

eingetragene Dreimot wird seit 1986 zu<br />

Rundflügen eingesetzt. Pro Jahr kommt<br />

sie dabei auf gut 300 Flugstunden und<br />

420 Landungen. Bereits erworbene Fluggutscheine<br />

für Rundflüge <strong>2016</strong> behalten<br />

ihre Gültigkeit.<br />

Mi-8AMTSch-WA für den Arktiseinsatz<br />

Das Hubschrauberwerk in Ulan-Ude hat die erste speziell für den Arktiseinsatz ausgerüstete<br />

Mil Mi-8 an die russischen Luft- und Weltraumkräfte übergeben. Die Mi-8AMTSch-WA<br />

ist für den Betrieb bei Temperaturen von unter minus 40 Grad Celsius geeignet. Mit Zusatztanks<br />

hat der Transporthubschrauber eine Reichweite von über 1300 Kilometern. Zur Ausstattung<br />

für den Arktiseinsatz gehört eine verbesserte Heizung und Isolation von Cockpit<br />

und Kabine. Auch für die Triebwerke und das Getriebe gibt es Heizaggregate. Dazu kommen<br />

Teflonschläuche für die Hydraulik und das Kraftstoffsystem. Es wird ein digitaler Autopilot<br />

eingebaut, um die Piloten zu entlasten. Für die Besatzung gibt es eine kleine Küche.<br />

Foto: Rostec<br />

10 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> www.flugrevue.de


Foto: VBS/Schmidli<br />

Schweiz kauft Hermes 900 HFE<br />

Nachdem alle parlamentarischen Genehmigungen vorliegen,<br />

hat Elbit Systems den Auftrag für die Lieferung der Hermes 900 HFE<br />

an das Schweizer Militär erhalten. Wie der israelische Hersteller am<br />

26. November mitteilte, hat der Vertrag einen Wert von etwa 200<br />

Millionen Dollar (183 Mio. Euro). Die Schweiz erhält dafür sechs<br />

Fluggeräte und die zugehörige Ausrüstung für die Steuerung vom<br />

Boden aus. Das System soll innerhalb von vier Jahren geliefert werden,<br />

so Elbit. Der Schweizer Nationalrat hatte den Kauf, der im Rahmen<br />

des Rüstungsprogramms 2015 beantragt wurde, im Juni gebilligt.<br />

Der Ständerat folgte im September. Nach einem Evaluationsprogramm<br />

inklusive Testflügen in der Schweiz hatte sich das Verteidigungsministerium<br />

in Bern im Juni 2014 für die Hermes 900 mit<br />

Dieselmotor und gegen die IAI Heron entschieden. Drohnen ähnlicher<br />

Leistungsfähigkeit hätten die USA der Schweiz nicht verkaufen<br />

wollen, hieß es.<br />

❱❱❱ kurz notiert<br />

Die vierte und damit letzte Boeing 737 AEW&C für die<br />

türkischen Luftstreitkräfte ist am 9. Dezember bei der 131 Filo<br />

auf der Basis Konya eingetroffen. Das 1,2 Milliarden Dollar<br />

teure „Peace Eagle“-Programm läuft seit 20<strong>02</strong>.<br />

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben bei Saab ein Swing<br />

Role Surveillance System bestellt. Die Kosten liegen bei<br />

1,27 Milliarden Dollar. Das SRSS nutzt den Geschäftsreisejet<br />

Bombardier Global 6000 als Plattform. Es dient nicht nur als<br />

Frühwarnflugzeug, sondern kann dank weiterer Sensoren<br />

(Radar und elektrooptische Sensoren) gleichzeitig Ziele an Land<br />

und auf See aufspüren und verfolgen.<br />

Mit der belgischen Regionalfluggesellschaft VLM hat der<br />

Bodensee-Airport Friedrichshafen einen neuen Anbieter<br />

von Linienflügen gefunden, der ab Mitte Februar Berlin,<br />

Düsseldorf und Hamburg anbindet. Dazu werden die Belgier<br />

drei eigene Fokker 50 fest am Bodensee stationieren. Friedrichshafen<br />

hat damit den dringend benötigten Nachfolger für<br />

die früheren InterSky-Flüge gefunden.<br />

Australien kauft Pilatus PC-21<br />

Das australische Verteidigungsministerium hat am 8. Dezember<br />

den Vertrag für das AIR-5428-Programm unterzeichnet. Es beinhaltet<br />

die Beschaffung von 49 Pilatus PC-21. Die PC-21 für Australien<br />

werden ab Juni 2017 ausgeliefert und das Rückgrat der Pilotenausbildung<br />

über die kommenden 25 Jahre darstellen. Mit diesem Auftrag<br />

hat Pilatus 180 PC-21 verkauft, und Australien ist bereits der<br />

sechste Kunde. Der Kauf der PC-21 erfolgt im Rahmen des neuen<br />

Trainingsprogramms, bei dem Lockheed Martin als Hauptauftragnehmer<br />

fungiert und sieben moderne Simulatoren liefern wird. Als<br />

dritter Partner ist Hawker Pacific für Wartung und Logistik zuständig.<br />

Der Gesamtauftragswert für die ersten sieben Jahre liegt bei 1,2<br />

Milliarden australischen Dollar (ca. 787 Mio. Euro). Die PC-21 werden<br />

in East Sale, Victoria, und in Pearce, Western Australia, verwendet.<br />

Rolls-Royce erprobt Trent 7000<br />

Ein Demonstrator des Airbus-A330neo-Triebwerks hat am<br />

27. November seinen ersten Testlauf im britischen Derby absolviert.<br />

Das Trent 7000 als exklusiver Antrieb des Airbus A330neo ist das<br />

siebte Mitglied der Trent-Familie<br />

von Rolls-Royce und soll<br />

2017 in Dienst gehen. Es<br />

kombiniert die Erfahrung aus<br />

dem Trent 700 mit der neuen<br />

Technologie des Trent XWB.<br />

Basis für den Entwurf ist die<br />

Auslegung des Trent 1000-<br />

TEN der Boeing 787, allerdings<br />

mit Zapfluftsystem. Das<br />

Trent 7000 ist in der Schubklasse<br />

von 3<strong>02</strong> bis 320 Kilonewton<br />

angesiedelt. Sein<br />

Treibstoffverbrauch soll um<br />

zehn Prozent geringer, das<br />

Nebenstromverhältnis doppelt<br />

so groß sein wie beim aktuellen<br />

Trent 700.<br />

Foto: Rolls-Royce Foto: Pilatus<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 11


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

MILITÄRTRANSPORTER VON LOCKHEED MARTIN<br />

2500. Hercules ausgeliefert<br />

Lockheed Martin hat am 11. Dezember den 2500. Hercules-Transporter<br />

übergeben. Die HC-130J wurde zur<br />

71st Rescue Squadron der USAF auf die Moody Air<br />

Force Base in Georgia überführt. Die USAF hatte ihre erste<br />

C-130 am 9. Dezember 1956 übernommen und ist auch<br />

heute der mit Abstand wichtigste Betreiber des Transporters.<br />

Sowohl ältere Versionen als auch diverse Varianten der<br />

C-130J sind im Bestand. Die HC-130J Combat King II ist<br />

für Rettungseinsätze ausgerüstet. Das Jubiläumsflugzeug<br />

mit der Kennung 13-5782 ist das 348. J-Modell aus Marietta.<br />

Die aktuell gebaute Ausführung der Hercules steht in 16<br />

Ländern im Einsatz und hat inzwischen über 1,3 Millionen<br />

Flugstunden absolviert. Alle Hercules zusammen haben es<br />

inzwischen auf mehr als 22 Millionen Flugstunden gebracht.<br />

68 Länder setzen den unverwüstlichen Frachter ein, der<br />

zurzeit in zwei Rumpflängen erhältlich ist.<br />

Foto: Lockheed Martin<br />

Eine auf 242 Tonnen erhöhte<br />

Startmasse schafft<br />

nun auch der „kurze“ Airbus<br />

A330-200. Iberia übernahm<br />

den ersten Twin.<br />

Foto: Eurospot<br />

Europäische Drohnenstudie<br />

Beim europäischen MALE RPAS übernimmt Deutschland den Hauptanteil an der<br />

Definitionsstudie, die im ersten Halbjahr <strong>2016</strong> beauftragt werden soll. Laut Verteidigungsministerium<br />

trägt Deutschland 18,6 Mio. Euro (31 %) und Frankreich, Italien<br />

und Spanien je 13,8 Mio. Euro (23 %) zur Finanzierung der Definitionsstudie<br />

bei. „Aufgrund der deutschen amtsseitigen Führungsrolle wird eine Führungsrolle<br />

der Firma Airbus Defence & Space seitens des Ministeriums unterstützt“, hieß es<br />

weiter. Die gemeinsame Organisation für Rüstungskooperation OCCAR übernimmt<br />

das Management des Projekts.<br />

Foto: Airbus Defence & Space<br />

Foto: Flughafen Berlin Brandenburg/Wicker<br />

Berlin-Tegel offenhalten?<br />

Ein Volksbegehren zur Offenhaltung des nach der BER-Eröffnung<br />

schließungsbedrohten Stadtflughafens Tegel will die Initiative „Berlin<br />

braucht Tegel“ mit einer Unterschriftensammlung bewirken. 20 000<br />

Unterzeichner würden dazu benötigt. Die Kapazität von BER alleine reiche<br />

nicht mehr für das Berliner Flugaufkommen, außerdem biete Tegel<br />

Ausweichmöglichkeiten und erwirtschafte Gewinne, so die Initiative.<br />

12 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> www.flugrevue.de


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Foto: Bombardier<br />

NEUE <strong>FLUG</strong>ZEUGFAMILIE AUS KANADA<br />

Bombardier CS100 erhält die Zulassung<br />

Transport Canada hat Bombardier am 18. Dezember<br />

nach über 3000 Flugteststunden die Musterzulassung<br />

für die CS100 erteilt. Damit darf das erste Familienmitglied<br />

der neuen CSeries den kommerziellen Liniendienst<br />

aufnehmen. Als weltweit erster Betreiber soll Swiss den<br />

130-Sitzer im zweiten Quartal <strong>2016</strong> übernehmen – eine<br />

Programmverzögerung von über zwei Jahren. Binnen sechs<br />

Monaten will Bombardier auch die Zulassung für die größere<br />

Schwesterversion CS300 erreichen, die bis zu 166 Fluggäste<br />

befördern kann. Mit der völlig neu entwickelten CSeries<br />

will Bombardier ein maßgeschneidertes, kleineres Standardrumpfmuster<br />

am Markt platzieren, das die Verbrauchswerte<br />

der größeren Konkurrenten Boeing 737 und Airbus<br />

A320 unterbietet. Dazu setzt Bombardier auf modernste<br />

PW1500G-Triebwerke, fortschrittliche Aerodynamik und<br />

einen hohen Anteil an leichten Verbundwerkstoffen.<br />

GE9X-Kerntriebwerk in der Erprobung<br />

GE Aviation hat in Evendale, Ohio, mit den Tests des Kerntriebwerksdemonstrators<br />

des GE9X begonnen. Das Kerntriebwerk besteht aus Hochdruckverdichter,<br />

Brennkammer und Hochdruckturbine. Laut GE Aviation entsprechen die Ergebnisse<br />

den Erwartungen. Das angepeilte Rekorddruckverhältnis des Hochdruckverdichters<br />

von 27:1 sei sogar übertroffen worden. Die nächste Phase der Erprobung<br />

sieht Optimierungen der Aerodynamik und Tests des Betriebsverhaltens der<br />

Brennkammer vor. Der Erstlauf eines kompletten GE9X-Triebwerks ist für die erste<br />

Jahreshälfte <strong>2016</strong> geplant.<br />

Foto: GE Aviation<br />

Foto: Piotr Butowski<br />

IL-80M mit neuen Systemen<br />

Die fliegenden Gefechtsstände der russischen Luftstreitkräfte werden<br />

bei der United Instrument Corporation modernisiert. Das erste Flugzeug ging<br />

Ende 2015 in Tschkalowski bei Moskau wieder in Dienst. Die Iljuschin IL-80M<br />

(NATO-Codename „Maxdome“) erhielt zusätzliche Antennen am Rumpf, deren<br />

genaue Funktion allerdings nicht bekannt ist. Insgesamt wurden seit Dezember<br />

1992 vier IL-80 geliefert.<br />

14 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Frühbucherpreise*<br />

bis 31. Januar <strong>2016</strong><br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>-Leserreisen<br />

Top-Touren <strong>2016</strong><br />

Erleben Sie die besten Airshows der Welt bei<br />

einer unserer spannenden Trips. Duxford ist immer<br />

ein Muss für die Fans von Warbirds. Auf unserer<br />

großen US-Tour sind wir bei Boeing und auf der<br />

Nellis Air Force Base.<br />

Fotos: Hoeveler, Schwarz (3)<br />

Flying Legends in Duxford<br />

8. – 10. Juli <strong>2016</strong><br />

Die Flying Legends Airshow gilt zu Recht als bester Warbird- und<br />

Oldtimer-Flugtag in Europa. Vor allem die speziellen Gäste und die<br />

Großformationen faszinieren immer wieder. Mit uns sind Sie hautnah<br />

dabei! Zudem machen wir einen Abstecher zur Shuttleworth Collection<br />

mit ihren seltenen Flugzeugen aus den Anfangsjahren der Fliegerei.<br />

Frühbucherpreis bis 31. Januar:<br />

1049 Euro* pro Person im Doppelzimmer, danach 1099 Euro<br />

Royal International<br />

Air Tattoo in Fairford<br />

8. – 11. Juli <strong>2016</strong><br />

Die größte militärische Airshow<br />

der Welt ist nach wie vor eine<br />

Klasse für sich. Das Flugprogramm dauert rund acht Stunden und<br />

bietet eine tolle Mischung aus Kunstflugteams, aktuellen Kampfjets,<br />

Hubschraubern und Warbirds. Dazu kommt immer wieder eine Überraschung<br />

in der statischen Ausstellung. Auf dem Hin- und Rückweg nach<br />

Fairford besuchen wir das große Imperial War Museum in Duxford und<br />

die exklusive Sammlung des de Havilland Aircraft Museum.<br />

Frühbucherpreis bis 31. Januar:<br />

1149 Euro* pro Person im Doppelzimmer, danach 1199 Euro<br />

US-Supertour Seattle und Las Vegas<br />

7. – 13. November <strong>2016</strong><br />

Zum 100. Gründungstag des heute größten Luft- und Raumfahrtkonzerns<br />

der Welt besuchen wir Boeing in Seattle. Werfen Sie einen Blick<br />

in die Produktion in Everett, wo unter anderem der Jumbo Jet, die 777<br />

und die hochmoderne 787 entstehen. Gleich nebenan befindet sich die<br />

Flying Heritage Collection von Milliardär Paul Allen mit ihren flugfähigen<br />

Warbirds. Natürlich sehen wir uns auch im Museum of Flight um, einer<br />

der besten Sammlungen in den USA. Von Seattle geht es in die Spielerstadt<br />

Las Vegas, wo die US Air Force zum 75. Geburtstag der Nellis Air<br />

Force Base einen großen Flugtag plant. Dort stationierte, neueste<br />

Muster wie die F-22 und die F-35 werden genauso wenig fehlen wie<br />

das berühmte Kunstflugteam Thunderbirds.<br />

Preis noch nicht verfügbar<br />

Ausführlicher Prospekt<br />

und Buchungen exklusiv bei:<br />

DER Deutsches Reisebüro GmbH & Co. OHG<br />

Rossmarkt 12, 60311 Frankfurt<br />

Tel.: 069/23 27 05<br />

E-Mail: flugrevue-reisen@der.de


Take-Off<br />

Sikorsky CH-53E<br />

Der größte amerikanische<br />

Militärhubschrauber ist<br />

für das US Marine Corps<br />

auch 40 Jahre nach dem<br />

Erstflug unverzichtbar.<br />

Die CH-53E Super Stallion<br />

muss noch etwa ein<br />

Jahrzehnt durchhalten.<br />

SCHWERE<br />

JUNGS<br />

16 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Von TED CARLSON / KS<br />

Fotos: TED CARSLON / US NAVY /<br />

US MARINE CORPS<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 17


Take-Off<br />

Sikorsky CH-53E<br />

Für effizientes Parken wie hier auf<br />

<br />

der USS "Wasp" können die sieben<br />

Rotorblätter der CH-53E gefaltet<br />

werden. So verringert sich die Breite<br />

auf rund acht Meter.<br />

Beim Marine Corps ist die Super<br />

Stallion ein gefragtes Transportmittel<br />

für die Anlandung von Einsatzkräften.<br />

Hier wird auf einem japanischen<br />

Truppenübungsplatz trainiert.<br />

Für ihre Größe ist die Sikorsky CH-53E<br />

recht wendig. Unten im Rumpf sieht<br />

man die Öffnung für den mittleren<br />

Lasthaken.<br />

18 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Auch für die Versorgung auf See wird die CH-53E<br />

genutzt – hier mit einem Triebwerkscontainer.<br />

SPEZIALIST FÜR<br />

GROSSE<br />

LASTEN<br />

In die Kabine passen bis zu 55 Soldaten. Normal ist aber<br />

diese Anordnung mit Einzelsitzen an der Wand, die im<br />

Crashfall einiges an Energie absorbieren.<br />

Leichte Kampffahrzeuge sind für die Super Stallion kein<br />

Problem. Um die Außenlast während des Flugs stabil zu<br />

halten, wird sie an zwei Punkten aufgehängt.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 19


Take-Off<br />

Sikorsky CH-53E<br />

IN<br />

Mit einem dritten Triebwerk in der Verkleidung<br />

hinter dem Getriebe hat die CH-53E<br />

über 10 000 Kilowatt Leistung verfügbar.<br />

20 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong>


Die CH-53E hat eine maximale Abflugmasse<br />

von 33 340 Kilogramm – mehr als<br />

manches Regionalverkehrsflugzeug.<br />

VOLLE<br />

KRAFT<br />

JEDER LAGE<br />

Auch ein Schlauchboot für Kommandotruppen<br />

passt in die Kabine der Super<br />

Stallion. Zudem lassen sich Froschmänner<br />

absetzen.<br />

Das Cockpit ist noch auf dem Stand der 1970er Jahre. Die<br />

Betankungssonde auf der rechten Seite steht sieben Meter<br />

vor, um das Ankoppeln zu erleichtern (links).<br />

So stellt man sich den Einsatz der Marines vor: Von einem<br />

Trägerschiff kommend, setzt ein Schwarm von CH-53E die<br />

Kampfgruppen an Land ab, wie hier in Hawaii.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 21


Take-Off<br />

Sikorsky CH-53E<br />

An der US-Westküste sind vier CH-53E-Staffeln stationiert, darunter die<br />

HMH-465 "Warhorse". Sie wurde im Dezember 1981 aufgestellt.<br />

Wenn die amerikanischen<br />

Marines<br />

etwas Großes und<br />

Schweres zu transportieren haben, muss<br />

das „Big Iron“ ("großes Eisen") ran. 16<br />

Tonnen lassen sich unter die Sikorsky<br />

CH-53E hängen, sei es ein Fahrzeug, eine<br />

M777-Haubitze oder ein bruchgelandeter<br />

Hubschrauber. „In Afghanistan mussten<br />

wir einmal eine CH-47 Chinook herausholen“,<br />

erinnert sich Captain Teddy<br />

Hart von der Staffel HMH-465 „Warhorse“.<br />

„Es war die größte Höhe, in die wir<br />

für eine solche Aktion mit der Super<br />

Stallion je geflogen sind. Um in 2450 Metern<br />

noch die nötige Nutzlast zu haben,<br />

wurden Zusatztanks, Kevlarpanzerung,<br />

Sensoren und alles, was irgendwie nicht<br />

benötigt wurde, ausgebaut. Zum Glück<br />

hatte die Maschine die stärkeren T64-<br />

GE-419-Triebwerke.“<br />

Die CH-53E waren nicht nur in Afghanistan<br />

gefragt – allein die im kalifornischen<br />

Miramar beheimatete „Warhorse“-<br />

Staffel hatte darüber hinaus zeitweise<br />

Hubschrauber vor Libyen und half nach<br />

22 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

dem Erdbeben auf den Philippinen. „Gerade<br />

in Afghanistan flogen wir deutlich<br />

längere Distanzen, als wir es bei amphibischen<br />

Operationen gewohnt sind“,<br />

sagt Oberstleutnant Eric Gillis, der frühere<br />

Kommandeur der HMH-465. „Unsere<br />

Aufgaben umfassten gemeinsame<br />

Einsätze mit der Air Force, Australien<br />

und anderen Ländern.“<br />

EINSÄTZE MIT<br />

SPEZIALTRUPPEN BEI NACHT<br />

Truppen- und Lastentransport machen<br />

heute fast den gleichen Anteil aus, aber<br />

auch für Sonderaufgaben wie die Brandbekämpfung<br />

in Kalifornien werden die<br />

Super Stallions bei Bedarf abgestellt. Dafür<br />

muss entsprechend trainiert werden.<br />

Die Einsätze der CH-53E sind nämlich<br />

nicht ungefährlich. „In Afghanistan arbeiteten<br />

wir mit Spezialeinheiten zusammen<br />

und flogen sie zum Beispiel in abgelegene<br />

Dörfer, wo sie Jagd auf Drogendealer<br />

machten. Alle derartigen Flüge<br />

fanden nachts statt. Die meisten Taliban<br />

hatten keine Nachtsichtbrillen, und in<br />

Sikorsky CH-53E<br />

Super Stallion<br />

Allgemeine Angaben<br />

Hersteller <br />

Sikorsky Aircraft, Stratford,<br />

<br />

Connecticut, USA<br />

Besatzung 4 (mit Crew Chief und Beobachter)<br />

Soldaten 37–55<br />

Außenlast <br />

16 330 kg<br />

Antrieb 3 x General Electric T-64-GE-419<br />

Leistung <br />

3 x 3540 kW<br />

Abmessungen<br />

Rumpflänge 22,35 m<br />

Länge über alles <br />

30,19 m<br />

Höhe über Heckrotor <br />

8,66 m<br />

Hauptrotordurchmesser <br />

24,08 m<br />

Heckrotordurchmesser <br />

6,1 m<br />

Massen<br />

Leermasse <br />

15 073 kg<br />

Kraftstoff intern <br />

3849 l<br />

Zusatztanks 4921 l<br />

normale Zuladung 14 510 kg<br />

max. Außenlast 16 330 kg<br />

max. Startmasse 31 631 kg<br />

max. Startmasse mit Außenlast 33 340 kg<br />

Flugleistungen<br />

Höchstgeschwindigkeit 315 km/h<br />

max. Marschgeschwindigkeit 278 km/h<br />

Steigrate 12,7 m/s<br />

Dienstgipfelhöhe 5640 m<br />

Schwebeflughöhe im Bodeneffekt 3515 m<br />

Reichweite mit 9500 kg Zuladung 740 km<br />

Einsatzradius mit 14500 kg 90 km<br />

Überführungsreichweite 2075 km


Die Höchstgeschwindigkeit<br />

liegt bei über<br />

300 km/h.<br />

Auch kleinere<br />

Schiffe wie die<br />

„Mesa Verde“<br />

werden versorgt.<br />

Auf kürzeren Strecken wird Ausrüstung<br />

wie diese M777-Haubitze verlegt.<br />

Die CH-53E wird noch bis weit ins<br />

nächste Jahrzehnt hinein fliegen, bis<br />

die K-Version verfügbar ist.<br />

der kühleren Luft ist die Leistung des<br />

Helikopters besser“, erklärt Captain<br />

Hart.<br />

„Wir wurden bei einigen der Missionen<br />

beschossen, aber die CH-53 ist schon<br />

sehr robust.“ Die Super Stallion ist mit<br />

drei MGs an den vorderen Türen und auf<br />

der Rampe ausgerüstet. „Soweit möglich<br />

vermeiden wir aber die direkte Konfrontation,<br />

und unsere Bordschützen agieren<br />

nur defensiv“, so Hart. Gute Planung ist<br />

daher wichtig, wie bei den ersten Einsätzen<br />

in Afghanistan kurz nach 9/11 (Anschlag<br />

auf das World Trade Center).<br />

„Wir waren zeitweise in Jacobabad in<br />

Pakistan, kehrten dann aber wieder auf<br />

unser Schiff, die USS „Peleliu“ zurück“,<br />

sagt Oberstleutnant Gillis. Von dort aus<br />

wurde dann die mit 640 Kilometern<br />

längste amphibische Operation gestartet,<br />

um in der Region südlich von Kandahar<br />

eine vorgeschobene Basis aufzubauen.<br />

„Nach dem Start in den Sonnenuntergang<br />

tankten wir erst einmal an der KC-<br />

130T auf, bevor wir dann über Land auf<br />

45 Meter heruntergingen. Nachdem wir<br />

die Truppen angelandet hatten, blieb unser<br />

Hubschrauber vor Ort, um im Notfall<br />

Verwundete ausfliegen zu können. In der<br />

ersten Woche schliefen wir in der Maschine,<br />

bis die Basis „Rhino“ etwas ausgebaut<br />

war.“<br />

www.flugrevue.de<br />

„Ein gefährlicher Flug war,<br />

als wir Verwundete zurück<br />

zum Schiff fliegen sollten.<br />

Kurz nach dem Start fiel ein<br />

Triebwerk aus. Da der Hubschrauber<br />

sehr schwer beladen<br />

war, hatten wir keine<br />

andere Chance, als unsere<br />

Zusatztanks abzuwerfen,<br />

Kraftstoff abzulassen und<br />

schnell eine rollende Landung<br />

hinzulegen“, erinnert sich Gillis<br />

mit Schaudern.<br />

Generell verfügt die CH-53E allerdings<br />

über genügend Leistung, denn bei<br />

der Weiterentwicklung aus der CH-53D<br />

baute Sikorsky in den 1970er Jahren drei<br />

statt zwei Triebwerke ein und fügte dem<br />

Hauptrotor ein siebtes Blatt hinzu. Viele<br />

technische Änderungen gab es seit der<br />

Truppeneinführung nicht – im Cockpit<br />

sind immer noch die Rundinstrumente<br />

dominierend. Dennoch wurden in den<br />

letzten Jahren zum Beispiel neue Einzelsitze<br />

für die Soldaten eingerüstet, und<br />

die Piloten erhielten neben Nachtsichtbrillen<br />

ein Helmsystem, das wichtige<br />

Flugdaten vor dem Auge einspiegelt.<br />

Etwa 150 Hubschrauber sind immer<br />

noch im Einsatz, und sie werden noch<br />

etwas durchhalten müssen, da sich die<br />

Entwicklung des Nachfolgemusters CH-<br />

53K King Stallion verzögert hat. Maßnahmen<br />

zur Lebensdauerverlängerung<br />

sind daher wohl notwendig, um den zuverlässigen<br />

Oldie bis 2<strong>02</strong>7 im Dienst zu<br />

halten.<br />

FR<br />

CH-53E Super Stallion –<br />

Die Verbände<br />

Joint Base McGuire-Dix-Lakehurst,<br />

New Jersey<br />

HMH-772 „The Hustlers“ (MT)<br />

MCAS Kaneohe Bay, Hawaii<br />

HMH-463 „Pegasus“ (YH)<br />

MCAS Miramar, Kalifornien<br />

HMH-361 „Flying Tigers“ (YN)<br />

HMH-462 „Heavy Haulers“ (YF)<br />

HMH-465 „Warhorse“ (YJ)<br />

HMH-466 „Wolfpack“ (YK)<br />

MCAS New River, North Carolina<br />

HMHT-3<strong>02</strong> (FRS) „Phoenix“ (UD)<br />

HMH-461 „Ironhorse“ (CJ)<br />

HMH-464 „Condors“ (EN)


Zivilluftfahrt<br />

Die erste MAX ist fertig<br />

Roll-out der<br />

Boeing 737 MAX<br />

Die mit modernsten Triebwerken<br />

nachgerüstete neue Generation des<br />

Verkaufsschlagers Boeing 737 wird<br />

in Renton auf den Erstflug vorbereitet.<br />

Es gilt, der A320neo Paroli zu bieten.<br />

Von SEBASTIAN STEINKE<br />

Mit Musik, Lasershow<br />

und einem Fest für Boeing-Mitarbeiter<br />

und deren<br />

Familien im 737-Werk Renton, südöstlich<br />

von Seattle, begrüßte Boeing am<br />

Morgen des 8. Dezember feierlich, aber<br />

nicht überschwänglich, die erste Boeing<br />

der Generation 737 MAX. Am Ende der<br />

Ansprachen öffnete sich vor dem Publikum<br />

das Hallentor. Im Freien hatte ein<br />

Schlepper die erste, frisch in Dreamliner-Blau<br />

lackierte 737 MAX 8, „Spirit of<br />

Renton“ ins Blickfeld bugsiert. Anders<br />

als seinerzeit die erste Boeing 787-8, die<br />

beim Roll-out unter extremem Zeitdruck<br />

stand und deshalb als teilweise leere<br />

Hülle vor das Publikum rollte, wirkt die<br />

erste 737 MAX 8 auch innen schon weitgehend<br />

komplett. Sie verfügt über die<br />

Kabinenverkleidung und Testeinrichtung,<br />

vor allem Computerkonsolen für<br />

die mitreisenden Flugtestingenieure.<br />

Boeing hielt den vier Jahre zuvor versprochenen<br />

Roll-out-Termin der MAX<br />

pünktlich ein.<br />

24 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

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Ein Schlepper brachte die<br />

„Spirit of Renton“ nachts aus<br />

der Lackierhalle zur Feier.<br />

Foto: Boeing<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 25


Zivilluftfahrt<br />

Die erste MAX ist fertig<br />

Die Monitore der Testausrüstung an Bord<br />

von Flugzeug „1A001“ haben bereits Strom.<br />

Die neuen Pylone für die vergrößerten<br />

Triebwerke reichen bis weit vor den Flügel.<br />

„Der heutige Tag steht in einer langen<br />

Reihe von Meilensteinen, die unser<br />

Team pünktlich und wie geplant in enger<br />

Zusammenarbeit erreicht hat“, lobte der<br />

Boeing-Programmvorstand für die 737<br />

MAX, Keith Leverkuhn, die Leistungen<br />

seiner Mannschaft. „Die neue 737 MAX<br />

ist das erste Flugzeug im zweiten Jahrhundert<br />

des Bestehens von Boeing. Sie<br />

schreibt nicht nur ein unglaubliches Vermächtnis<br />

fort, sondern hebt die 737 auf<br />

ein ganz neues Leistungsniveau!“ Der<br />

studierte Luftfahrtingenieur Leverkuhn<br />

scheint als Antriebsspezialist mit langjähriger<br />

Erfahrung bei den Boeing-Programmen<br />

777, 767 und 747 perfekt geeignet,<br />

um auch die 737 auf den letzten<br />

Stand der Technik zu bringen. Satte 20<br />

Prozent Verbrauchseinsparung pro Sitz<br />

gegenüber den ältesten Boeing 737NG<br />

verspricht der Hersteller insbesondere<br />

dank der neuen LEAP-1B-Triebwerke<br />

von CFM International.<br />

„Die erste MAX steht jetzt gerade am<br />

Tankdock, wo wir sie für den Erstflug<br />

Anfang des Jahres vorbereiten. Auch das<br />

zweite Testflugzeug befindet sich in der<br />

Endmontage, und Nummer 3 folgt in der<br />

Komponentenmontage“, berichtet Keith<br />

Leverkuhn Mitte Dezember im Gespräch<br />

mit der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und verrät<br />

sein Rezept für pünktliches Arbeiten:<br />

„Es gab wenig ‚Drama‘ beim Bau der<br />

MAX. Natürlich ist es niemals völlig einfach.<br />

Aber uns hat geholfen, dass wir<br />

sehr früh angefangen haben, die Konfiguration<br />

des Flugzeugs festzulegen und<br />

stabil zu halten. Weil wir danach nicht<br />

immer wieder etwas ändern mussten,<br />

konnten wir die Konstruktionspläne<br />

rechtzeitig fertigstellen, sodass unsere<br />

Partner schon früh mit dem Bau der Teile<br />

beginnen und uns diese Teile pünktlich<br />

liefern konnten.“<br />

KUNDEN WOLLEN EINFACHHEIT<br />

Das Modernisieren eines weltweit verbreiteten<br />

Klassikers wie der Boeing 737<br />

folgt anderen Regeln, als wenn man einen<br />

revolutionären Entwurf, wie den<br />

Dreamliner aus Verbundwerkstoff, mit<br />

einem weißen Blatt Papier völlig neu beginnt,<br />

erläutert Leverkuhn: „Zuerst reden<br />

wir mit den Kunden und fragen sie<br />

nach ihren Wünschen. Die Kunden haben<br />

uns einhellig gesagt: Erhaltet uns die<br />

Einfachheit der 737. Macht sie nicht länger,<br />

macht sie nicht breiter, lasst weiter<br />

die vorhandenen Ersatzteile passen, erspart<br />

uns ein völlig neues Training unserer<br />

Mitarbeiter, und wahrt die extrem<br />

hohe Einsatzzuverlässigkeit von 99,7<br />

Prozent. Wenn wir bei der MAX viele<br />

Die neuen „MAX AT“-Winglets<br />

sparen 1,8 Prozent Kerosin.<br />

26 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

Boeing-Mitarbeiter und ihre Familien umlagerten<br />

die erste 737 MAX beim Roll-out in Renton.<br />

Fotos: Boeing, Royal S. King<br />

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Alle 737 MAX erhalten eine neue Hecksektion, die<br />

sich erst weiter hinten verjüngt und spitz ausläuft.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 27


Zivilluftfahrt<br />

Die erste MAX ist fertig<br />

Die MAX-Familie: MAX 9, MAX 200,<br />

MAX 8 und MAX 7.<br />

Dinge beibehalten haben, dann hat das<br />

genau diesen Grund.“<br />

Die hohe Einsatzzuverlässigkeit ist<br />

die Trumpfkarte der 737. Boeing erreicht<br />

sie einerseits mit einer einfachen<br />

und robusten Bauweise – so hat die 737<br />

zum Beispiel noch immer keine Hauptfahrwerksklappen,<br />

sondern fährt ihre<br />

auch im Flug von unten sichtbaren Räder<br />

einfach nur bündig mit der Rumpfunterseite<br />

ein. Andererseits hat sich der<br />

Hersteller nie gescheut, den in seiner<br />

Urform schon am 9. April 1967 gestarteten<br />

„Baby Jet“ immer wieder mit neuen<br />

Triebwerksgenerationen dem Stand<br />

der Technik anzupassen und die Gesamtlänge<br />

für eine größere Sitzkapazität<br />

zu strecken. Auf die Boeing 737-100<br />

folgte bald die Version -200, dann die<br />

Familie 737-300, -400 und -500 und<br />

schließlich die „Next Generation“, die<br />

nun wiede-rum von der Familie „MAX“<br />

abgelöst wird. Auch aerodynamisch<br />

hielt Boeing die äußerlich mit ihrem<br />

kantigen Cockpit rustikal anmutende<br />

737 immer aktuell. So betont man in Seattle<br />

gerne, dass beispielsweise der Flügel<br />

der 737 NG jünger als jener der<br />

Konkurrentin A320 sei.<br />

737 MAX IST DIE ERSTE 737<br />

MIT FLY-BY-WIRE-SYSTEM<br />

Den MAX-Flügel hat der Flugzeughersteller<br />

nochmals überarbeitet. Markantestes<br />

Merkmal sind die „MAX AT“-<br />

Winglets (Advanced Technology – fortschrittliche<br />

Technologie) an den Flügelspitzen.<br />

Sie gleichen den nachrüstbaren<br />

„Split Scimitar“-Winglets („Doppel-Säbel“)<br />

der Boeing 737 NG, sind technisch<br />

aber anders aufgebaut. 1,8 Prozent weniger<br />

Treibstoffverbrauch verspricht<br />

Boeing gegenüber heutigen Winglets für<br />

diese neue Bauart.<br />

Der Flügel nimmt die völlig neu gestalteten<br />

Triebwerksaufhängungen auf.<br />

Damit die 737 trotz größerer Lufteinläufe<br />

die Bodenfreiheit der Triebwerksgondeln<br />

wahrt, sind die Triebwerke mit den<br />

markanten Sägezahn-Hinterkanten der<br />

Gondel nun weit vorne vor dem Flügel<br />

und vergleichsweise hoch aufgehängt.<br />

Stolze 13 038 feste Bestellungen für<br />

die 737 aller Generationen verzeichnete<br />

Boeing Ende November. Davon waren<br />

8807 Flugzeuge ausgeliefert. Anders als<br />

die A320, die Airbus in Hamburg, Toulouse,<br />

Tianjin und Mobile endmontiert,<br />

baut Boeing sämtliche 737 in einem<br />

Werk – in Renton vor den Toren von Seattle.<br />

Drei parallel arbeitende, hochmoderne<br />

Taktstraßen spucken hier so viele<br />

Verkehrsflugzeuge aus, wie sonst an keinem<br />

anderen Ort der Welt produziert<br />

werden. Von aktuell 42 Flugzeugen im<br />

Auch die nun noch größeren Triebwerke<br />

wahren die bisherige Bodenfreiheit.<br />

Großbildschirme treffen im Cockpit auf<br />

mechanische Steuerhörner.<br />

28 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

Fotos: Boeing<br />

www.flugrevue.de


Nur die mittlere der drei 737-Taktstraßen<br />

in Renton baut bisher die 737 MAX.<br />

Monat soll die Produktionsrate 2017 auf<br />

47 Flugzeuge steigen und 2018 auf 52.<br />

Gerüchte wollen bereits von Plänen für<br />

60 Flugzeuge im Monat wissen. Rein<br />

technisch wären nach heutigem Stand<br />

sogar 63 Flugzeuge möglich, jeweils 21<br />

auf jeder der drei Linien. Die effiziente<br />

Großserienfertigung des Kassenschlagers<br />

ist eines der 737-Erfolgsgeheimnisse.<br />

Gerade erst hat Boeing für die MAX<br />

in die Produktionstechnologie investiert<br />

und lässt die Flügelholme nun von Robotern<br />

bauen.<br />

Das Thema Produktion stand auch<br />

schon bei der Entwicklung der 737<br />

MAX ganz oben auf der Anforderungsliste<br />

an die Boeing-Ingenieure, verrät<br />

Keith Leverkuhn. „Beim Bauen teilen<br />

wir alle Arbeitsschritte in sogenannte<br />

‚Control Codes‘, Arbeitsanweisungen,<br />

ein. Zum Beispiel für die Dauer des Bestückens<br />

der Montagewerkzeuge mit den<br />

Holmteilen oder mit den Flügelpaneelen.<br />

Alles Neukonstruierte unserer Ingenieure<br />

musste mindestens in das vorgegebene<br />

Zeitbudget bei der Montage passen.<br />

Die ‚Producability‘, also die Frage, was<br />

dauert wie lange, war von Anfang an<br />

sehr wichtig. Wir haben außerdem versucht,<br />

die Montagezeiten zu verkürzen,<br />

denn wir wussten, die Nachfrage nach<br />

der MAX würde groß sein, und wir werden<br />

wahrscheinlich immer mehr davon<br />

bauen. So haben wir zum Beispiel einige<br />

Kabelbäume für die Cockpitelektrik<br />

nach unten verlegt und durch Standardstecker<br />

einfacher anschließbar gemacht.<br />

Früher dauerte das ziemlich lange und<br />

war eine schwere Arbeit, die kniend ausgeführt<br />

werden musste. Mittlerweile haben<br />

wir schon die zweite MAX in der<br />

Endmontage, und wir erkennen bereits<br />

jetzt, dass sich unsere Maßnahmen in<br />

der Produktion praktisch auszahlen.“<br />

Eine Neuerung bei der weiterhin<br />

klassisch über mechanische Steuerhörner<br />

und Ruderpedale mit Hydraulikverstärkung<br />

gesteuerten 737 MAX ist ihr<br />

aufgesetztes Fly-by-Wire-System. „Dies<br />

betrifft nur die Roll Spoiler“, verrät<br />

Keith Leverkuhn. „Wir machen das nur<br />

wegen veränderter regulatorischer Vorgaben<br />

hinsichtlich der Stabilität. Querruder,<br />

Höhenruder und Seitenruder sind<br />

unverändert mechanisch.“<br />

FR<br />

Die erste MAX soll kurz nach Jahresbeginn<br />

zum Erstflug starten.<br />

Boeing 737 Die Großfamilie<br />

Version bestellt geliefert offen Version bestellt geliefert offen Version bestellt geliefert offen<br />

737-100 30 30 –<br />

737-200 991 991 –<br />

737-200C 104 104 –<br />

737-300 1113 1113 –<br />

737-400 486 486 –<br />

737-500 389 389 –<br />

737-600 69 69 –<br />

Quelle: Boeing, Stand: Ende November 2015<br />

737-700 1151 1116 35<br />

737-700C 20 17 3<br />

737-700W 14 14 –<br />

737-800 4915 3849 1066<br />

737-800A 82 55 27<br />

737-900 52 52 –<br />

737-900ER 500 358 142<br />

BBJ 120 117 3<br />

BBJ2 21 21 –<br />

BBJ3 7 7 –<br />

737-T43A 19 19 –<br />

737 MAX 2955 – 2955<br />

gesamt 13 038 8807 4231<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 29


Zivilluftfahrt<br />

KLM stellt Boeing 787-9 in Dienst<br />

„Sonnenblume“ 787<br />

Es sind keine leichten Zeiten für<br />

Alain de Juniac, den Chef der Air<br />

France/KLM-Gruppe – erst die<br />

spektakulären Tumulte protestierender<br />

Gewerkschafter, dann die Terrorangriffe<br />

in Paris, schließlich die Attacke auf ein<br />

Hotel in Mali, in dem eine Air France-<br />

Crew wohnte, aber nicht zu Schaden<br />

kam. So ist de Juniac einen Tag danach<br />

froh, entspannen zu können, als KLM in<br />

Amsterdam im November ihre erste<br />

Boeing 787-9 vorstellt. Es ist der erste<br />

Dreamliner für die Air France/KLM-<br />

Gruppe, und er trägt den Taufnamen<br />

„De Zonnebloem“ („die Sonnenblume“).<br />

„Air France erwartet ihre erste 787-9<br />

erst im November <strong>2016</strong>, aber da wir<br />

noch in Gesprächen mit unseren Piloten<br />

sind, könnte es sein, dass wir unsere<br />

Flotte verkleinern müssen und Abnahmen<br />

verschieben oder Flugzeuge an<br />

KLM weitergeben“, so de Juniac im Gespräch<br />

mit der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>. Von Orderstornierungen<br />

spricht der Airline-<br />

Chef nicht.<br />

Innerhalb der Skyteam-Allianz ist<br />

KLM erst die zweite Gesellschaft nach<br />

Vietnam Airlines, die die längere 787-9<br />

in Dienst stellt. Etwa ein Dutzend Airlines<br />

betreiben jetzt die 787-9, nachdem<br />

die erste im Juni 2014 an Air New Zealand<br />

ausgeliefert wurde. KLM erhält 15<br />

Die Niederländer setzen bei ihrer Flottenerneuerung<br />

auch auf den sparsamen Dreamliner. Wegen seiner<br />

Frachtkapazität soll er sogar ältere Jumbo Jets ablösen.<br />

Boeing 787-9, und, nach einer Anpassung<br />

einer Bestellung im August 2015,<br />

sechs der nochmals gestreckten 787-10.<br />

Die sollen ab 2<strong>02</strong>0 geliefert werden. Air<br />

France hat 13 Boeing 787-9 geordert<br />

und wird drei weitere von Leasingfirmen<br />

erhalten. Ursprünglich hatte die Gruppe<br />

2011 insgesamt 25 Dreamliner bestellt,<br />

13 für die Franzosen und 12 für die Niederländer.<br />

Danach unterzeichnete sie eine<br />

Leasingvereinbarung für weitere<br />

zwölf (davon neun für KLM), um die<br />

Flottenerneuerung zu beschleunigen.<br />

Die Flugzeuge sind zwischen Air France<br />

und KLM austauschbar. Sie verfügen<br />

über identische Konfigurationen und Sitze,<br />

die lediglich ein unterschiedliches Erscheinungsbild<br />

aufweisen.<br />

787-Premiere bei KLM<br />

Am 22. November führte KLM mit ihrer ersten, über die<br />

niederländische Leasingfirma AerCap gemieteten Boeing 787-9<br />

drei einstündige Premierenrundflüge über den Niederlanden<br />

durch. Dabei veranstaltete Kapitän Bouke Rypma, der den<br />

Dreamliner kurz zuvor aus Everett abgeholt hatte, in der Kabine<br />

ein Quiz, dessen Gewinner jeweils ein Flugzeug-Standmodell<br />

erhielt. Die ersten regulären Linieneinsätze bei der niederländischen<br />

Fluggesellschaft führen den Dreamliner von Amsterdam<br />

nach Abu Dhabi und Bahrain.<br />

30 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2016</strong><br />

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Die Trennlinie der neuesten KLM-Lackierung ist am Bug weit<br />

nach unten gezogen.<br />

KLM-CEO Pieter Elbers erklärt gegenüber<br />

der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>: „Die 787-9<br />

löst den Airbus A330 und die Boeing<br />

747-400 Combi ab und ist damit ein<br />

sehr wichtiger Schritt in unserem Erneuerungsprogramm.“<br />

Vor allem, so betont<br />

KLM, sei der geringere Kraftstoffverbrauch<br />

der 787-9 elementar. „Der Richtwert<br />

dabei war die Boeing 767-400ER,<br />

weil die Boeing 787 im Vergleich eine<br />

neue Generation ist. Aber sogar im Vergleich<br />

zur Boeing 777-200ER ist der<br />

Dreamliner ein sehr viel treibstoffeffizienteres<br />

Flugzeug“, freut sich Elbers. Tatsächlich<br />

betrage der Minderverbrauch<br />

der 787 gegenüber der 777-200ER laut<br />

KLM 21 Prozent. Gegenüber der Boeing<br />

747-400, von denen KLM weiterhin fünf<br />

betreibt, ist der Dreamliner um genau<br />

28,4 Prozent effizienter. KLM ist inzwi-<br />

KLM benennt ihre Dreamliner<br />

nach Blumen. Den Anfang macht<br />

„De Zonnebloem“, die PH-BHC.<br />

Fotos: KLM, Spaeth (3)<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2016</strong> 31


Zivilluftfahrt<br />

KLM stellt Boeing 787-9 in Dienst<br />

Große Monitore am Platz sorgen auf Langstreckenflügen<br />

auch in der Economy Class für gute Unterhaltung.<br />

Die diagonal montierten, flachen Schlafsessel der Business<br />

Class haben alle einen Airbag am linken Anschnallgurt.<br />

schen zum weltweit letzten Betreiber der<br />

bewährten Boeing 747-400M Combis<br />

geworden. Das Durchschnittsalter ihrer<br />

16 Frachter liegt bei 22 Jahren, und ihre<br />

Ausmusterung startet mit der Inbetriebnahme<br />

der ersten Dreamliner. Die Combis<br />

bieten 268 Sitze, während die 787-9<br />

Platz für 294 Passagiere hat. Nach KLM-<br />

Kalkulationen sind die neuen Dreamliner<br />

dramatische 46 Prozent treibstoffeffizienter<br />

als die 747 Combis.<br />

Der nächste Schritt bei der Erneuerung<br />

der KLM-Flotte wird der Ersatz ihrer<br />

letzten 19 Fokker 70 sein. Als Nachfolger<br />

für den 80-Sitzer wurden 17 Embraer<br />

E-Jets bestellt, darunter 15 E175<br />

und zwei E190, von denen die ersten<br />

bereits im Dezember 2015 erwartet wurden.<br />

Die Neuzugänge werden den Gesamtverbrauch<br />

an Kraftstoff weiter reduzieren,<br />

da die neueste Ausführung der<br />

E175 immerhin 6,4 Prozent weniger<br />

schluckt als frühere Versionen.<br />

VOLLE REICHWEITE WIRD DIE<br />

787 NICHT IMMER BRAUCHEN<br />

Da der Dreamliner eine Reichweite von<br />

15 100 Kilometern hat, könnte er auch<br />

Ultralangstrecken bewältigen. „Da gibt<br />

es Lima und Singapur; das sind lange,<br />

aber nicht ultralange Strecken, auf denen<br />

die 787 eingesetzt werden könnte.<br />

Aber sie wird in unserem gesamten Streckennetz<br />

fliegen. Wir fangen an mit Abu<br />

Dhabi und Bahrain, aber fliegen damit<br />

auch nach Kanada, China und quer<br />

durch unser Streckennetz“, so Pieter Elbers.<br />

KLM hat die Kabine des Dreamliners<br />

geschickt genutzt: Das erste Abteil<br />

der Business Class ist mit 30 Schlafsesseln<br />

mit 109 Zentimetern Abstand in<br />

1-2-1-Anordnung ausgestattet. Dahinter<br />

befinden sich 48 Plätze in der Klasse<br />

Economy Comfort mit 89 Zentimetern<br />

Abstand, gefolgt von 216 Economy-Sitzen<br />

mit 79 Zentimetern, beide in<br />

3-3-3-Konfiguration. An allen Sitzen der<br />

787 steht ein interaktives System mit<br />

Landkartenansichten zur Verfügung, inklusive<br />

einer virtuellen Sicht aus dem<br />

Cockpit mit allen relevanten Instrumenten,<br />

die die aktuellen Daten wie Flughöhe<br />

und Geschwindigkeit abbilden. FR<br />

ANDREAS SPAETH<br />

Premierenstimmung mit Dreamliner-<br />

Modell in der Kabine.<br />

Fotos: Spaeth<br />

32 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2016</strong><br />

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www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2016</strong> 33


Zivilluftfahrt<br />

Tampa International Airport<br />

Floridas Ferienstern<br />

Von ANDREAS SPAETH<br />

Die geschützte Lage an der<br />

Tampa Bay, die auf der<br />

Westseite Floridas in den<br />

Golf von Mexiko mündet, bescherte der<br />

Stadt Tampa schon vor über hundert<br />

Jahren einen Platz in der Luftfahrtgeschichte:<br />

Am 1. Januar 1914 endete hier<br />

der erste kommerzielle Passagierflug einer<br />

Fluggesellschaft. Pilot Tony Jannus<br />

beförderte damals einen Passagier und<br />

einen Postsack von St. Petersburg an der<br />

Golfküste nach Tampa. 23 Minuten dau-<br />

Foto: Tampa International Airport<br />

34 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

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Der Tampa International Airport ist das Gegenteil von<br />

einem Drehkreuzflughafen. Stattdessen ist er auf Urlauber<br />

spezialisiert, die von hier aus auf dem Landweg<br />

in die Feriengebiete am Golf von Mexiko weiterreisen.<br />

Kurze Wege: Die strahlenförmig angeordneten<br />

Piers sind direkt mit dem Zentralgebäude samt<br />

Parkhaus verbunden.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 35


Zivilluftfahrt<br />

Tampa International Airport<br />

Tampa-Telegramm<br />

Der Flughafen Tampa, kurz TPA<br />

(IATA-Code) oder KTPA (ICAO-Code), lag<br />

im Jahr 2014 mit knapp 18 Millionen<br />

Passagieren auf Rang 31 der nordamerikanischen<br />

Airports. Tampa verfügt über drei<br />

Start- und Landebahnen, sie sind 3350<br />

Meter, 2530 Meter und 2130 Meter lang.<br />

7000 Menschen arbeiten am Airport.<br />

Im Netz<br />

www.tampaair.com<br />

erte dieser historische Flug über eine Distanz<br />

von 34 Kilometern mit dem einmotorigen<br />

Wasserflugzeug Benoist XIV.<br />

Erst 1971 konnte Tampa wieder einen<br />

besonderen Platz in der Luftfahrt für<br />

sich reklamieren – diesmal mit seiner<br />

weltweit einmaligen Flughafenarchitektur.<br />

Bereits 1965 war das Design für den<br />

Terminalneubau festgelegt worden. Das<br />

Gebäude sollte auf einem zuvor ungenutzten<br />

Bereich des zehn Kilometer<br />

westlich der Innenstadt gelegenen Flughafens<br />

Drew Field errichtet werden. Das<br />

Konzept umfasst ein gemeinsames landseitiges<br />

Terminal, in dem der Check-in<br />

stattfindet, bevor Passagiere, auch das<br />

damals eine Weltpremiere, mit einem automatischen,<br />

computergesteuerten Zugsystem,<br />

„People Mover“ genannt, eines<br />

von vier Satellitengebäuden erreichen.<br />

Dort finden Sicherheitskontrollen und<br />

Abflüge statt.<br />

„Dieses Konzept dient dem Flugzeug<br />

und den Passagieren, richtet sich aber<br />

zuerst nach den Bedürfnissen des Menschen“,<br />

sagt George Bean, Direktor der<br />

Hillsborough County Aviation Authority,<br />

der der Flughafen gehört. Eine weitere<br />

Innovation des im April 1971 eröffneten<br />

Flughafenkomplexes war das Farbcode-<br />

System, das ebenso wie das dezentrale<br />

Terminalkonzept bis heute Bestand hat.<br />

Schon bei der Anfahrt, aber auch im Gebäude<br />

selbst werden die Passagiere je<br />

nach Lage der Schalter und Abflüge ihrer<br />

Airline entweder mittels roter oder blauer<br />

Codierung zum Ziel geführt. Farbenblinde<br />

können sich an den für die verschiedenen<br />

Bereiche vergebenen Namen<br />

von Luftfahrtpionieren orientieren.<br />

„Dieses Konzept ist immer noch<br />

weltweit einmalig, nur Orlando hat es<br />

Anfang der achtziger Jahre in wesentlichen<br />

Zügen kopiert“, sagt Flughafenchef<br />

Joe Lopano im Interview mit der <strong>FLUG</strong><br />

<strong>REVUE</strong>. „Die Architektur war damals<br />

fast wie ein kleines Wunder, und das<br />

jetBlue kümmert sich in Tampa um die<br />

Reisenden von der Ost- und Westküste.<br />

Die Ferien- und Niedrigpreis-Fluggesellschaft<br />

Allegiant stammt aus Nevada.<br />

Silver Airways verbindet ihr Drehkreuz<br />

Tampa unter anderem mit den Bahamas.<br />

36 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong>


Tampa hat sein<br />

Layout behalten,<br />

aber die Gebäude<br />

immer wieder<br />

modernisiert.<br />

Southwest Airlines verbindet Texas<br />

mit Floridas Küstenregion.<br />

Interaktiver<br />

Monitor zur<br />

Passagierinformation<br />

im Terminal.<br />

Tampas<br />

automatische<br />

Kabinenbahn<br />

wurde vielfach<br />

kopiert.<br />

Konzept bietet bis heute kurze Wege,<br />

viele Synergien und vermeidet Redundanzen.“<br />

Allerdings ist Lopana klar, dass<br />

das Tampa-Prinzip nicht überall funktionieren<br />

würde. „Nur ein Flughafen, auf<br />

dem die meisten Reisen beginnen oder<br />

enden, ist dafür geeignet. Wir haben, genau<br />

wie Orlando, nur rund zehn Prozent<br />

Umsteigeverkehr“, sagt der Flughafendirektor.<br />

NEUE STRATEGIE SETZT<br />

STÄRKER AUF AUSLANDSZIELE<br />

Tampa hat sich im Laufe der Jahre stets<br />

neu erfunden. Die vier alten Satellitengebäude<br />

wurden häufig renoviert und<br />

dann nach und nach abgerissen und neu<br />

errichtet. Ein derzeitiger Satellit stammt<br />

von 1987, die drei anderen Gebäude<br />

wurden alle nach 2003 gebaut, während<br />

das zentrale Terminalgebäude immer<br />

wieder auf den neuesten Stand gebracht<br />

wird. Dass die Vergnügungspark-Metropole<br />

Orlando nicht einmal 140 Kilometer<br />

nordöstlich von Tampa liegt, ist auch<br />

der Grund, dass der Tampa International<br />

Airport lange im Schatten des Flughafens<br />

Orlando mit doppelt so starkem<br />

Aufkommen stand.<br />

„Wir konnten uns lange nicht vorstellen,<br />

auch unsere eigenen internationalen<br />

Märkte zu entwickeln“, sagt Tampas<br />

Marketing-Chef Chris Minner. „Florida<br />

ist der einzige US-Bundesstaat mit<br />

vier Hubs – Miami, Orlando und Fort<br />

Lauderdale plus Tampa –, und die sind<br />

alle vom starken Urlaubermarkt getrieben“,<br />

so Minner. Tampa selbst hat gerade<br />

rund 350 000 Einwohner, rund drei<br />

Millionen Menschen leben im Großraum<br />

der Stadt. Die profiliert sich jetzt auch<br />

als Finanzplatz und Regionalsitz größerer<br />

Banken, was eine Nachfrage an Geschäftsreisen<br />

bewirkt. Touristen stehen<br />

Fotos: Tampa International Airport (2), Spaeth<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 37


Zivilluftfahrt<br />

Tampa International Airport<br />

Lufthansa bedient das Ziel Tampa im<br />

Winter viermal pro Woche mit der A340.<br />

aber im Mittelpunkt – gerade Europäer<br />

lieben die weiten Sandstrände der familienfreundlichen<br />

Golfküste.<br />

Den Anfang mit eigenen diensten<br />

von Tampa nach London-Gatwick machte<br />

vor Jahren British Airways. Die Airline<br />

fliegt inzwischen täglich mit Boeing<br />

777, dem derzeit größten Flugzeug im<br />

Liniendienst am Airport. British Airways<br />

und die ebenso hier vertretene Copa Airlines<br />

aus Panama fliegen beide sowohl<br />

nach Orlando als auch nach Tampa.<br />

„Das ergänzt sich hervorragend“, sagt<br />

Chris Minner. Swiss-Ferienflugtochter<br />

Edelweiss ist bereits seit 2011 mit nunmehr<br />

drei Zürich-Abflügen in der Woche<br />

in Tampa vertreten. Als im selben<br />

Jahr Joe Lopano als Flughafenchef antrat,<br />

legte er eine Prioritätenliste fest,<br />

welche internationalen Verbindungen er<br />

nach Tampa holen wollte. Dazu gehörte<br />

die nach Panama, die bald Realität wurde,<br />

und die nach Frankfurt.<br />

„Wir haben bereits 2011 begonnen,<br />

mit Lufthansa zu sprechen“, erinnert<br />

sich Marketing-Chef Minner. „Aber die<br />

sagten, sie hätten nicht das richtige Flugzeug<br />

für diese Route.“ Das änderte sich<br />

erst mit dem intern „Jump“ genannten<br />

Projekt der Airline, bei dem Piloten der<br />

CityLine mit Lufthansa-Airbus A340-<br />

300 in Star-Alliance-Bemalung ohne<br />

Lufthansa-Aufschrift unterwegs sind.<br />

„Wir haben jetzt mit dieser A340-Teilflotte<br />

– sie soll auf acht Flugzeuge anwachsen,<br />

die jeweils über 18 Business-,<br />

Täglich verkehren<br />

im Durchschnitt<br />

207 Flüge in Tampa.<br />

19 Premium-Economy- und 261 Economy-Sitze<br />

verfügen – die ideale, maßgeschneiderte<br />

Konfiguration für Ziele wie<br />

Tampa“, sagt Lufthansa-Vorstand Karl<br />

Ulrich Garnadt der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>.<br />

KUBA ALS NÄCHSTE GROSSE<br />

WACHSTUMSHOFFNUNG<br />

Seit Ende September 2015 landet einer<br />

dieser „Jump“-A340 der Lufthansa fünfmal<br />

wöchentlich in der Hauptsaison und<br />

viermal in der Nebensaison in Tampa.<br />

„Das ist für uns eine Riesensache“, freut<br />

sich Chris Minner. „Es bedeutet für die<br />

Region 600 Arbeitsplätze und 98 Millionen<br />

Dollar mehr Umsatz!“<br />

Derart beflügelt, arbeitet das Management-Team<br />

von Tampa nun daran,<br />

auch die restlichen Orte der Wunschliste<br />

zu realisieren: Mexiko City, Bogotá und<br />

São Paulo. Von niedrigem Niveau ausgehend<br />

erlebt der internationale Verkehr<br />

derzeit eine Blüte und verzeichnet seit<br />

2010 einen Zuwachs um über 70 Prozent<br />

auf jetzt über 680 000 internationale<br />

Passagiere. Trotzdem macht das<br />

grenzüberschreitende Geschäft erst<br />

knapp drei Prozent des Gesamtaufkommens<br />

aus. Rund 40 Prozent aller Fluggäste<br />

stammen aus der Region, 60 Prozent<br />

sind Besucher, drei Viertel davon<br />

Touristen. 2014 wurden 17,5 Millionen<br />

Passagiere abgefertigt, 2015 waren es<br />

über 18 Millionen.<br />

Intensiv beobachtet man die Öffnung<br />

der USA nach Kuba. Tampa war bislang<br />

einer von nur drei Flughäfen mit Charterflügen<br />

in das kommunistische Land,<br />

das quasi vor der Haustür liegt. Die Flüge<br />

werden von American Airlines, jet-<br />

Blue und Sun Country durchgeführt. Bis<br />

August 2015 wurden im abgelaufenen<br />

Jahr mit gut 66 000 Kuba-Passagieren<br />

bereits mehr Fluggäste abgefertigt als<br />

während des ganzen Vorjahrs. Sobald<br />

reguläre Linienflüge nach Kuba möglich<br />

sind, erwartet Tampa nochmals deutlich<br />

steigende Zahlen.<br />

Derzeit ist Southwest Airlines mit<br />

rund 35 Prozent Marktanteil stärkste<br />

Gesellschaft in Tampa, gefolgt von American<br />

Airlines (20 Prozent) und Delta<br />

(18 Prozent). Die aufkommenstärksten<br />

Routen führen nach New York, Chicago<br />

und Washington, D.C.<br />

Um auf weiteres Wachstum vorbereitet<br />

zu sein, beginnt der Flughafen derzeit<br />

die Umsetzung seines Masterplans, der<br />

die Passagierkapazität auf bis zu 35 Millionen<br />

verdoppeln soll. Wichtigster<br />

Schritt ist die Auslagerung der Autovermietungen<br />

aus dem Terminal in ein gut<br />

zwei Kilometer entferntes Mietwagenzentrum.<br />

Dies wird ebenfalls per Kabinenbahn<br />

angebunden. Damit entsteht im<br />

Gebäude genügend Platz, um es auch<br />

künftig bei einem Zentralkomplex belassen<br />

zu können.<br />

Aktuell herrscht noch die Atmosphäre<br />

der 1970er Jahre vor, wenn man den<br />

1972 eröffneten Kontrollturm – damals<br />

der höchste in den USA – oder das ein<br />

Jahr später in Betrieb genommene Marriott<br />

Airport Hotel daneben betrachtet.<br />

Beide Gebäude sollen ersetzt werden<br />

und Platz schaffen für die Erweiterung<br />

des Zentralgebäudes um über 4600<br />

Quadratmeter Fläche.<br />

„Wir haben sowohl im Luftraum als<br />

auch bei den Runways noch auf lange<br />

Sicht Platz“, sagt Joe Lopano. Obwohl<br />

drei Bahnen zur Verfügung stehen, was<br />

üblicherweise 118 Flugbewegungen pro<br />

Stunde ermöglicht, werden fast 98 Prozent<br />

des Verkehrs über die mit 3353<br />

Metern längste Bahn 19R/1L abgewickelt.<br />

Tampa jedenfalls, das sich gern als<br />

„Gateway zu Floridas Westküste“ bezeichnet,<br />

ist bei Passagieren sehr beliebt<br />

und zählt ob seiner Kundenfreundlichkeit<br />

dank seines ungewöhnlichen Konzepts<br />

zu Recht immer wieder zu den<br />

Top-Flughäfen weltweit.<br />

FR<br />

Foto: Tampa International Airport (1), Spaeth<br />

38 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


AirSpot<br />

In unseren AirSpot-Highlights des Monats finden Sie sehenswerte Fotos von<br />

besonderen Flugzeugen und fliegenden Raritäten aus aller Welt, die unseren Lesern<br />

beim Aircraft Spotting vor die Kameralinse gekommen sind.<br />

Eurospot,<br />

Toulouse, Frankreich<br />

Der zweite Airbus A330-300 für die<br />

spanische Ferienfluggesellschaft Evelop<br />

Airways trägt erstmals schon ab Werk<br />

die vollen Farben der Airline. Am 11. Dezember<br />

kam das künftig über Intrepid<br />

als EC-MII geleaste Flugzeug noch als<br />

F-WWYQ von einem Probeflug zurück.<br />

Die 2013 gegründete Evelop gehört der<br />

spanischen Hotelkette Barceló.<br />

Rene Köhler,<br />

Brüssel, Belgien<br />

Mit einer Sonderlackierung in „Star<br />

Wars“-Farben kam die Boeing 787-9,<br />

J873A von ANA am 9. Dezember aus<br />

Japan nach Brüssel. Das nach dem<br />

„Astromechdroiden“ aus dem Film benannte<br />

Flugzeug, der „R2-D2 ANA Jet“,<br />

wurde zuvor bei der Premiere in Japan<br />

mit Passagieren in passenden „Star<br />

Wars“-Kostümen eingeweiht.<br />

Daniel Schwinn,<br />

Amsterdam, Niederlande<br />

Ebenfalls vom 9. Dezember, allerdings<br />

aus Amsterdam, stammt die Aufnahme<br />

des Airbus A320-233, OY-JRZ von<br />

Danish Air Transport. Das 1989 als Luftfrachtairline<br />

gegründete Unternehmen<br />

aus Vamdrup in Dänemark wächst erfolgreich<br />

mit Passagier-Linienflügen und<br />

betreibt unter anderem fünf A320 und<br />

sieben ATR.<br />

Stefan Sjögren,<br />

Stockholm-Bromma, Schweden<br />

Nach einer Kundenvorführung bei<br />

Malmö Aviation machte sich die Bombardier<br />

CS100, C-FFCO aus Stockholm-<br />

Bromma auf den Weg nach Riga zu<br />

Air Baltic. Der 1936 eröffnete Flughafen<br />

Bromma lag damals vor der Stadt und<br />

ist heute von Bebauung umschlossen,<br />

weshalb hier nur noch besonders lärmarme<br />

Flugzeugmuster zugelassen sind.<br />

Bitte beachten Sie auch unsere große Foto-Community im Internet. Auf der<br />

Webseite http://community.flugrevue.de/ finden Sie immer die neuesten Aufnahmen<br />

unserer Leser. Die Teilnahme ist für alle Einsender kostenlos.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2016</strong> 39


Business Aviation<br />

NBAA 2015 in Las Vegas<br />

Zeit für etwas Neues<br />

Die Business Aviation ist eine dynamische Branche mit einer großen Produktvielfalt. In technologischer<br />

Hinsicht ist sie vielfach sogar Trendsetter, zeigte sich auf der NBAA in Las Vegas.<br />

Fotos: Embraer, Boeing, Bombardier, GE Aviation<br />

Marco Tulio Pellegrini, Präsident<br />

und Hauptgeschäftsführer des<br />

brasilianischen Herstellers Embraer<br />

Executive Jets, ist zufrieden. Auf<br />

der NBAA in Las Vegas erinnerte er daran,<br />

dass das Unternehmen ja gerade<br />

einmal zehn Jahre in diesem Segment<br />

der Luftfahrt vertreten ist: „Wir haben<br />

ein komplett zugelassenes Portfolio, das<br />

von dem Leichtjet Phenom 100 bis zum<br />

Bizliner Lineage 1000 reicht.“ In nur einer<br />

Dekade haben die Brasilianer sieben<br />

verschiedene Geschäftsreiseflugzeug-<br />

Muster entwickelt und zur Zulassung<br />

gebracht. 930 Business Jets haben sie in<br />

dieser Zeit in 60 verschiedene Länder<br />

geliefert. Besonders erfolgreich in Bezug<br />

auf die ausgelieferten Stückzahlen erwiesen<br />

sich die Leichtjets Phenom 100<br />

und 300, die im neuen Embraer-Werk in<br />

Melbourne, Florida, montiert werden.<br />

Über 320 Phenom 100 sind bereits in<br />

Kundenhand, von der Phenom 300 wurde<br />

kurz vor Beginn der NBAA das 300.<br />

Exemplar übergeben.<br />

Das neueste Embraer-Muster ist die<br />

Legacy 450, deren erstes Exemplar am<br />

22. Dezember an die US-Firma LMG<br />

übergeben wurde. Embraer hat bei der<br />

Flugerprobung festgestellt, dass die<br />

Flugleistungen des von zwei Honeywell-<br />

HTF 7500-E-Turbofans angetriebenen<br />

Mid-size Jets besser sind als vorausberechnet.<br />

Deswegen gab Pellegrini auf der<br />

NBAA die neue garantierte Reichweite<br />

der Legacy 450 mit 2900 NM (5380 km)<br />

an. Damit bietet dieses Muster nach Angaben<br />

des Herstellers in seiner Klasse<br />

die größte Reichweite. Außerdem ist die<br />

Legacy 450 auch das einzige Muster in<br />

seiner Klasse mit einer vollständigen Flyby-Wire-Steuerung.<br />

Bei der größeren Schwester, der Legacy<br />

500, von der erst zwölf Exemplare<br />

ausgeliefert worden sind, arbeitet der<br />

Hersteller an der Zulassung von Steilanflügen<br />

auf den London City Airport.<br />

Diese Zertifizierung soll in Kürze erfolgen.<br />

Aufgrund der großen Bau- und Systemgleichheit<br />

von Legacy 500 und 450<br />

darf davon ausgegangen werden, dass<br />

auch die 450 in Zukunft für Steilanflüge<br />

qualifiziert wird.<br />

BOEING 787 IST AUCH ALS<br />

BUSINESS JET GEFRAGT<br />

Etwas länger als Embraer ist Boeing<br />

Business Jets (BBJ), das 1996 gegründete<br />

50:50-Joint-Venture von Boeing und General<br />

Electric, am Markt. In puncto<br />

40 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Embraer hat die Reichweite der Legacy<br />

450 auf 2900 NM (5370 km) erhöht.<br />

Die Auslieferungen des Jets begannen<br />

im Dezember 2015.<br />

Boeing bietet die neueste<br />

Generation seines Bestsellers<br />

737 auch als<br />

Business- Jet-Version BBJ<br />

MAX an.<br />

Die erste Challenger 650<br />

für NetJets stattete der<br />

Messe in Las Vegas einen<br />

Besuch ab.<br />

GE Aviation entwickelt Turboprop in Europa<br />

GE Aviation baut die Aktivitäten im Bereich<br />

General Aviation weiter aus und entwickelt<br />

für eine neue Turboprop-Einmot von Textron<br />

Aviation ein Triebwerk mit einer Leistung von<br />

rund 970 kW. Das Triebwerk für den Textron-<br />

Single-Engine-Turboprop (SETP) soll das erste<br />

Mitglied einer neuen Familie von Turboprops<br />

im Leistungsbereich von 635 bis 1120 kW<br />

werden. Dank eines hohen Gesamtdruckverhältnisses<br />

von 16:1 rechnet GE Aviation mit<br />

einem um 20 Prozent geringeren Treibstoffverbrauch<br />

als bei den Konkurrenzmustern<br />

Der Advanced Turboprop<br />

von GE Aviation<br />

wird in Europa gebaut<br />

und getestet.<br />

dieser Größenklasse. Die Leistung soll um<br />

zehn Prozent steigen und die Instandsetzungsintervalle<br />

um 30 Prozent auf 4000 bis<br />

6000 Stunden verlängert werden. Dabei<br />

setzen die Ingenieure auf Technologie aus<br />

der Verdichterentwicklung der Großtriebwerke<br />

des Unternehmens sowie auf generative<br />

Fertigungsverfahren für Strukturteile.<br />

Stückzahlen kommt BBJ zwar nicht an<br />

Embraer heran, aber beim Umsatz dürfte<br />

das in Seattle beheimatete Unternehmen<br />

die Brasilianer schlagen. Bis zum<br />

Beginn der NBAA hatte Boeing Business<br />

Jets 2015 sieben Aufträge für neue Flugzeuge<br />

erhalten. Kunden haben einen<br />

klassischen BBJ, fünf BBJ MAX und eine<br />

Boeing 787 geordert. An Auslieferungen<br />

standen bis Ende November dagegen<br />

zwei modifizierte Boeing 737, drei BBJ,<br />

eine Boeing 777 sowie vier 787 Dreamliner<br />

in den Büchern. Dadurch stieg die<br />

Gesamtzahl der Bestellungen auf 235,<br />

während die Zahl der in Dienst stehenden<br />

Boeing Business Jets aller Typen auf<br />

185 stieg. Die Kunden für diese Flugzeuge<br />

kommen nicht nur aus dem Mittleren<br />

und Nahen Osten, sagte David Longridge,<br />

Präsident von BBJ, in Las Vegas.<br />

Nur 35 Prozent des Auftragsbestands<br />

kämen aus dieser Region. Auch China<br />

spielt bei den BBJ-Verkäufen eine nicht<br />

zu unterschätzende Rolle. Acht Prozent<br />

aller ausgelieferten BBJ sind in China bewww.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 41


Business Aviation<br />

NBAA 2015 in Las Vegas<br />

Aerion hat den Designer<br />

und Hersteller für die<br />

Kabine des Überschalljets<br />

AS2 ausgewählt.<br />

Airbus hat von der<br />

ACJ319/320neo-Familie<br />

schon sechs Exemplare<br />

verkauft.<br />

heimatet. 2015 wurden fünf BBJ als Gebrauchtflugzeuge<br />

angeboten und verkauft.<br />

Alle gingen an chinesische Betreiber.<br />

DIE ERSTE ACJ320NEO KOMMT<br />

IM VIERTEN QUARTAL 2018<br />

Airbus Corporate Jets berichtete auf der<br />

Messe, dass der Firma sechs Bestellungen<br />

für Flugzeuge der ACJ320neo-Familie<br />

vorlägen, obwohl das Programm der<br />

Business Jets auf Basis der A320neo erst<br />

im Juni gestartet worden sei. Die Kunden<br />

müssen sich allerdings noch ein wenig<br />

gedulden, denn aufgrund des riesigen<br />

Berges an Bestellungen für die<br />

A320neo von Linienfluggesellschaften<br />

sind Slots für die ACJ320neo-Version<br />

erst ab dem letzten Quartal 2018 frei,<br />

für die ACJ319neo gar erst ab dem zweiten<br />

Quartal 2019. Nach Aussage von Benoît<br />

Defforge, dem Hauptgeschäftsführer<br />

(CEO) von Airbus Corporate Jets,<br />

verbraucht die neo 16 Prozent weniger<br />

Treibstoff als die bisherigen Versionen.<br />

Allein die von Airbus „Sharklets“ genannten<br />

Winglets reduzieren den Verbrauch<br />

um vier Prozent, so Defforge.<br />

Connectivity war auch ein großes Thema<br />

auf der Messe. Nutzer von Busines Jets<br />

wollen auch im Flugzeug ständig mit<br />

dem Internet verknüpft sein. Honeywell<br />

Aerospace zeigte den Prototyp eines Systems<br />

namens JetWave, das mit einer seitlich<br />

am Rumpf angebrachten Antenne<br />

über das Satellitensystem von Inmarsat<br />

eine Bandbreite von bis zu 50 MBit/s liefern<br />

kann. Mit einer Satellitenschüssel<br />

auf dem Rumpfrücken sind bis zu 30<br />

MBit/s möglich. Die Zulassung sollte bis<br />

Ende 2015 erfogen.<br />

FR<br />

VOLKER K. THOMALLA<br />

42 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

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Militärluftfahrt<br />

Airbus A400M<br />

Mühsamer Steigflug<br />

Die Luftwaffe hat ihren<br />

zweiten und dritten<br />

A400M-Transporter erhalten.<br />

Derweil müht sich<br />

Airbus um eine Steigerung<br />

der Produktion und die<br />

Qualifizierung noch<br />

fehlender Fähigkeiten für<br />

den taktischen Einsatz.<br />

Fotos: Stefan Petersen, Airbus, Luftwaffe<br />

Von KARL SCHWARZ<br />

Fast genau ein Jahr hat das<br />

Lufttransportgeschwader 62<br />

auf seinen zweiten Airbus<br />

A400M gewartet. Oberst Ludger Bette,<br />

der Kommodore des Verbands, war deshalb<br />

froh, als er am 10. Dezember 2015<br />

die „54+03“ (MSN30) nach ihrem Überführungsflug<br />

aus Sevilla in Wunstorf begrüßen<br />

konnte. Auch die Maschine mit<br />

der Kennung 54+<strong>02</strong> (MSN29) wurde<br />

dann, am 18. Dezember, in Sevilla übergeben<br />

– immerhin, denn der Plan sah eigentlich<br />

für 2015 die Lieferung von fünf<br />

A400M an die Luftwaffe vor. „Wir benötigen<br />

diese Luftfahrzeuge, um beginnend<br />

<strong>2016</strong> die Transall im Bereich des logistischen<br />

Lufttransports sukzessive abzulösen“,<br />

gab Bette die Richtung vor, nachdem<br />

die sogenannte Einsatzprüfung für<br />

die Erstbefähigung im September abgeschlossen<br />

wurde. „Darüber hinaus müssen<br />

die Anzahl der zur Verfügung stehenden<br />

Luftfahrzeuge und die Anzahl<br />

der ausgebildeten Besatzungen in einem<br />

angemessenen Verhältnis stehen“, so der<br />

Kommodore. Weil die Flugstunden nicht<br />

nach dem Gießkannenprinzip verteilt<br />

wurden, konnten von den 13 Crews mit<br />

Musterberechtigung nämlich lange nur<br />

drei wirklich regelmäßig fliegen, zwei<br />

weitere kamen im November ins Line-<br />

Training.<br />

SIMULATOR IN WUNSTORF<br />

„Bis Ende <strong>2016</strong> können wir das Rating<br />

durch Simulatorstunden erhalten“, erläuterte<br />

Bette bei einem Besuch der<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, „wir gehen also kein Risiko<br />

ein.“ Was die Ausbildung auf dem<br />

neuen Muster betrifft, ist das LTG 62<br />

bestens ausgestattet. Neben einer<br />

FP-FTD (Flat Panel Flight Training Device)<br />

für die Einarbeitung in die Systeme<br />

44 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2016</strong><br />

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dem Simulator nur ein einziger realer<br />

Flug in der A400M auf dem Plan steht.<br />

Neben den Luftfahrzeugführern der<br />

Luftwaffe und später der Armée de l´Air<br />

werden in Wunstorf auch die Technischen<br />

Ladungsmeister (TLM) ausgebildet.<br />

Da die A400M im Gegensatz zur<br />

Transall keinen bordtechnischen Offizier<br />

mehr hat, erhalten sie ein technisches<br />

Grundwissen vermittelt. Das Modul<br />

„Loadmaster“ dauert 33 Ausbildungstage,<br />

während für das Modul<br />

„Servicing“ zehn Tage angesetzt sind.<br />

Für die Praxis steht seit Juli 2015 ein<br />

Während die erste A400M den Syrien-Einsatz unterstützte (links) traf die 54+03<br />

am 10. Dezember beim Lufttransportgeschwader 63 in Wunstorf ein.<br />

steht auch ein Flugsimulator von Thales<br />

bereit, der von der Qualität her den besten<br />

zivilen Geräten entspricht. Mit bis zu<br />

drei längeren Trainingsmissionen pro<br />

Tag soll er rund 50 Stunden pro Woche<br />

genutzt werden.<br />

Der Startschuss für den ersten nationalen<br />

Lehrgang zur Musterberechtigung<br />

A400M fiel am 6. Juli. Ein zweiter Kursus<br />

begann im November, bei dem neben<br />

vier erfahrenen Transall-Piloten zwei<br />

Neulinge dabei waren, die direkt von der<br />

Grundausbildung in Bremen kamen. Für<br />

das Type Rating sind 44 Arbeitstage angesetzt,<br />

wobei neben der Theorie und<br />

In Sevilla werden die A400M (hier die Nummer 2 und 3 für die Luftwaffe) auf<br />

ihre Auslieferung vorbereitet. Die Rate soll <strong>2016</strong> deutlich steigen.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2016</strong> 45


Militärluftfahrt<br />

Airbus A400M<br />

Der größte Teil der Umschulung<br />

auf die A400M<br />

erfolgt im Simulator.<br />

Fotos: Schwarz (1), Luftwaffe<br />

von Rheinmetall Defence gebauter<br />

Frachtraum-Trainer zur Verfügung.<br />

Beim 60 Tonnen schweren Cargo Hold<br />

Trainer - Enhanced handelt es sich um<br />

die exakte Nachbildung des Laderaums,<br />

inklusive der Bedienerstation neben der<br />

vorderen Eingangstür. Wie im richtigen<br />

Flugzeug kann die Längsneigung verstellt<br />

werden. So lassen sich auch der<br />

Abwurf von Hilfsgütern oder das Absetzen<br />

von Fallschirmspringern trainieren.<br />

Selbst eine Kopplung mit dem Flugsimulator<br />

ist möglich, um eine komplette<br />

Mission nachzustellen.<br />

Das Lufttransportgeschwader 62 ist<br />

also für den Betrieb der A400M gut gerüstet<br />

und hofft nun, bis Ende <strong>2016</strong> ein<br />

Dutzend Flugzeuge im Bestand zu ha-<br />

Speziell für die Ausbildung am „lebenden“ Objekt gibt es in Wunstorf<br />

eine große Halle. Die Räume für die Theorie sind im selben Gebäude.<br />

ben. Ob das gelingt, wird sich zeigen.<br />

Der jüngste Rüstungsbericht des Verteidigungsministeriums<br />

vom Oktober<br />

enthielt nämlich wenig optimistische<br />

Formulierungen. „Bestehende Fragestellungen<br />

zur Produktionsqualität lassen<br />

weitere Verzögerung in der Auslieferung<br />

der Luftfahrzeuge erwarten. Aufgrund<br />

der hohen Anzahl der durch den Hersteller<br />

zu vertretenden gravierenden Risiken<br />

ist der Fähigkeitsaufwuchs A400M auf<br />

der Zeitlinie nicht mehr zuverlässig ausplanbar“,<br />

heißt es da zum Beispiel. Entsprechend<br />

werden Verzugsentschädigungen<br />

fällig, die bei den beiden aktuellen<br />

Maschinen 13 Millionen Euro betragen.<br />

Des Weiteren wird ein Teil des Kaufpreises<br />

vorerst einbehalten, da der Bauzustand<br />

nicht der zu diesem Zeitpunkt erwarteten<br />

Standard Operating Clearance<br />

(SOC) entspricht und die Flugzeuge daher<br />

später nachgerüstet werden müssen.<br />

INTENSIVER EINSATZ BEI DER<br />

ARMÉE DE L´AIR<br />

Für Airbus Defence & Space gibt es also<br />

noch einiges zu tun, das Verhältnis zu<br />

den Kunden „dramatisch zu verbessern“<br />

und das Programm endlich in ruhiges<br />

Fahrwasser zu bringen. Seit den personellen<br />

Veränderungen zu Beginn des Jahres<br />

2015 und dem Absturz der Serienmaschine<br />

MSN23 bei einem Testflug am<br />

9. Mai habe man bereits viele Maßnahmen<br />

umgesetzt, erklärte das Unternehmen.<br />

So ist die Programmorganisation<br />

gestrafft und an einem Ort zusammengeführt<br />

worden. Auch die Probleme in der<br />

Fertigung wurden angegangen, und die<br />

„komplette Lieferkette ist nun auf die<br />

Notwendigkeit höherer Produktionsraten<br />

eingestellt“, betonte Programmchef<br />

Kurt Rossner bei einem Besuch der<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> in Sevilla. Nach 18 Flugzeugen<br />

im letzten Jahr sollen <strong>2016</strong> nun<br />

23 A400M fertiggestellt werden.<br />

Aus Sicht von Airbus sind die Nutzer<br />

mit dem täglichen Betrieb des Transporters<br />

durchaus zufrieden, wobei manche<br />

Nationen bei den Einsätzen „pragmatischer<br />

sind als andere“. Flüge nach Afrika<br />

und Südamerika, nach Kanada und<br />

46 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2016</strong><br />

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Ein Frachtraum-Trainer<br />

ermöglicht Beladeübungen<br />

wie hier mit der H145M.<br />

selbst nach Australien und Neuseeland<br />

sind heute keine Besonderheit mehr. Bis<br />

Ende September hatten die fünf Luftstreitkräfte,<br />

die bisher die A400M fliegen,<br />

bei über 1100 Missionen rund 4500<br />

Flugstunden in den Büchern. 91 Prozent<br />

der geplanten Einsätze sind laut Airbus<br />

durchgeführt worden. Der Löwenanteil<br />

ging mit 2700 Stunden auf das Konto<br />

der Armée de l´Air, die in Orléans bereits<br />

sieben Maschinen in Dienst hat.<br />

Unter anderem absolvierte eine A400M<br />

der Escadron 1/61 „Touraine“ in 15 Tagen<br />

einen Flug rund um den Globus, wobei<br />

man nur auf den mitgeführten Ersatzteilkit<br />

zurückgreifen musste.<br />

Das positive Bild betrifft natürlich<br />

nur die Verwendung in der Rolle als logistischer<br />

Transporter, denn für viele der<br />

vertraglich vereinbarten taktischen Fähigkeiten<br />

fehlt noch die Zulassung. Drei<br />

der Prototypen (MSN2, MSN4 und<br />

MSN6) sind daher weiter fleißig in der<br />

Luft – allein seit Mai 2014 wurden 1560<br />

Stunden geflogen. Im letzten Herbst war<br />

die MSN2 zum Beispiel drei Wochen mit<br />

der Zulassung für den Betrieb auf Graspisten<br />

beschäftigt. In Écury-sur-Coole in<br />

Frankreich wurden die notwendigen<br />

Rollversuche sowie Starts und Landungen<br />

durchgeführt. Tests auf Sandpisten<br />

sind für <strong>2016</strong> angesetzt.<br />

Probleme zeigten sich derweil beim<br />

Absetzen von Fallschirmspringern aus<br />

den seitlichen Türen der A400M. Wegen<br />

der Strömungsverhältnisse werden die<br />

Springer Richtung Rumpfmitte gesaugt,<br />

wo sie bei gleichzeitigem Absprung aus<br />

beiden Türen kollidieren könnten. Nach<br />

vielen Versuchen, das Problem einzugrenzen,<br />

sollen nun Lösungsmöglichkeiten<br />

mit aerodynamischen Hilfen gesucht<br />

werden. Was die Fracht betrifft, wurde<br />

zuletzt der Abwurf von bis zu acht je<br />

1050 Kilogramm schweren Paletten in<br />

einem Überflug nachgewiesen. Diese Fähigkeit<br />

soll bis auf 24 Paletten am Stück<br />

gesteigert werden. Ebenfalls im ersten<br />

Die A400M hat eine<br />

viel größere Kapazität<br />

als die Transall.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2016</strong> 47


Militärluftfahrt<br />

Airbus A400M<br />

Halbjahr <strong>2016</strong> steht noch der Abwurf einer<br />

25-Tonnen-Last aus.<br />

Während es hier um das aufwendige<br />

Abarbeiten eines Testplans geht, musste<br />

Airbus an anderer Stelle vorerst das<br />

Handtuch werfen. Die Betankung von<br />

Hubschraubern sei angesichts der Strömungsverhältnisse<br />

hinter der Maschine<br />

nicht machbar, musste der Hersteller<br />

nach Versuchen mit der EC725 Caracal<br />

einräumen. Die Position zu halten sei für<br />

den Helikopter zu schwierig, zudem<br />

werde der Rotor stark belastet. Nun sollen<br />

grundlegende Untersuchungen zeigen,<br />

ob zum Beispiel eine Verlängerung<br />

der Tankschläuche eine Lösung bringen<br />

könnte.<br />

A400M – Flüge 2015<br />

Nach dem Absturz im Mai waren die Flugzeuge teils für längere Zeit gegroundet.<br />

Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept.<br />

Deutschland 0 4 4 3 2 0 5 14 6<br />

Frankreich 47 65 72 77 42 53 97 74 73<br />

Großbritannien 22 27 53 29 9 15 57 55 43<br />

Malaysia – – 4 3 2 0 5 14 6<br />

Türkei 31 27 15 18 4 15 21 43 0<br />

Solche, wenn auch nicht unerwarteten<br />

Neuigkeiten sind natürlich unerfreulich<br />

– besonders für die Armée de l´Air,<br />

die nun wohl einige Hercules-Tanker beschaffen<br />

muss. Auch ein weiteres Ansinnen<br />

von Airbus dürfte nicht überall auf<br />

Gegenliebe stoßen. Statt den genau definierten<br />

Plan für den Fähigkeitsaufwuchs<br />

bis 2018 (SOC1, SOC 1.5, SOC2, SOC<br />

2.5 und SOC3) zu erfüllen, will der Hersteller<br />

nun die noch notwendigen Verbesserungen<br />

in die Flugzeuge einarbeiten,<br />

sobald sie zugelassen sind. So könne<br />

man im Laufe des Jahres <strong>2016</strong> Dinge wie<br />

die erste Stufe des elektronischen Selbstschutzes<br />

oder neue Funktionalitäten der<br />

Flugführungssoftware verfügbar machen.<br />

Die Verhandlungen mit der zuständigen<br />

Rüstungsagentur OCCAR<br />

über die neue „Roadmap“ laufen allerdings<br />

noch.<br />

BALD NEUE VERKÄUFE?<br />

All diesen anhaltenden Schwierigkeiten<br />

zum Trotz ist Fernando Alonso, der bei<br />

Airbus Defence & Space für die Militärflugzeugprogramme<br />

zuständig ist, davon<br />

überzeugt, dass die „A400M ein fantastisches<br />

Flugzeug sein wird“. Nachdem<br />

Boeing die Produktion der C-17 eingestellt<br />

hat, sieht Airbus die Marktaussichten<br />

sehr positiv. Obwohl der Hersteller<br />

zu Spekulationen über Interesse aus<br />

Ländern wie Ägypen oder Saudi-Arabien<br />

keinen Kommentar abgibt, ist Alonso<br />

„zuversichtlich, dass wir innerhalb der<br />

nächsten 24 Monate Aufträge von anderen<br />

Ländern erhalten werden“. Als Ziel<br />

wird derzeit der Verkauf von 300<br />

A400M über die nächsten 30 Jahre vorgegeben.<br />

Da sowohl Deutschland als<br />

auch Spanien nicht alle ihre bestellten<br />

Flugzeuge betreiben werden, müssen<br />

auch für etwa zwei Dutzend Maschinen,<br />

die bereits im Auftragsbuch stehen, neue<br />

Abnehmer gefunden werden.<br />

FR<br />

48 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2016</strong><br />

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Auch auf Graspisten kann die<br />

A400M eingesetzt werden.<br />

Die Versuche zur Betankung von zwei F-18 Hornet mittels Schlauchbehälter<br />

sind abgeschlossen. Das Tanksystem im Rumpf wird <strong>2016</strong> getestet.<br />

LTG 63 fliegt noch bis<br />

2<strong>02</strong>1 mit Transall<br />

Anfang Dezember war es offiziell: Die Nutzungszeit<br />

der C-160 Transall beim Lufttransportgeschwader<br />

63 wird um drei Jahre bis 2<strong>02</strong>1<br />

verlängert. Dies ist notwendig, da sich die volle<br />

Einsatzbereitschaft des Airbus A400M im<br />

taktischen Lufttransport in Krisen- und<br />

Einsatzgebiete verzögert. Um diese Fähigkeit<br />

weiterhin zu erhalten, ist die Verwendung von<br />

Transall in der ESS-Version (mit Selbstschutzausrüstung)<br />

weiterhin erforderlich.<br />

Die neuen Planungen sehen nun so aus, dass das<br />

Lufttransportgeschwader 61 in Penzing zum<br />

Ende des Jahres 2017 aufgelöst wird. Ab 2018<br />

starten die Transall dann nur noch vom Standort<br />

Hohn aus. Die Hälfte der 20 Transportflugzeuge<br />

des LTG 63 sind mit Selbstschutzanlagen gegen<br />

Boden-Luft-Raketen ausgerüstet. Somit ist Hohn<br />

der einzige Standort in Deutschland, von dem<br />

aus zwischen 2018 und 2<strong>02</strong>1 Einsätze in<br />

Krisengebiete geflogen werden können.<br />

Laut Kommodore Oberst Hartmut Zitzewitz wird<br />

im Januar 2019 begonnen, Personal abzubauen.<br />

In das letzte Nutzungsjahr werde der Verband<br />

mit insgesamt 680 militärischen und zivilen<br />

Beschäftigten starten. Derzeit sind noch 1000<br />

Soldaten und 200 zivile Mitarbeiter auf dem<br />

Fliegerhorst tätig.<br />

In Sevilla hat die Montage der ersten A400M für Spanien begonnen. Sie soll bis<br />

Mitte <strong>2016</strong> ausgeliefert werden. Angeliefert werden die Teile im Beluga.<br />

Die Royal Air Force hat ihre monatlichen Flugstundenzahlen kontinuierlich<br />

gesteigert und liegt nun ebenfalls bei über 1000 Stunden.<br />

Fotos: Airbus (3), Crown Copyright<br />

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Militärluftfahrt<br />

Verlegung nach Incirlik<br />

Für die Aufklärungsflüge<br />

werden Flugzeuge aus Jagel<br />

und Büchel genutzt.<br />

Lange Zeit hatte die Bundesregierung<br />

den Einsatz von Tornados für<br />

den Kampf gegen die Terrormiliz<br />

„Islamischer Staat“ weit von sich gewiesen<br />

– die Anti-IS-Militärallianz habe keinen<br />

Mangel an Flugzeugen, hieß es zum<br />

Beispiel im August aus dem Auswärtigen<br />

Amt. Als nach den Anschlägen von Paris<br />

Frankreichs Präsident Hollande bei<br />

Kanzlerin Angela Merkel mehr Unterstützung<br />

anmahnte, sah die Sache plötzlich<br />

anders aus. In aller Eile beschloss<br />

der Bundestag am 4. Dezember eine<br />

deutsche Beteiligung an den Einsätzen<br />

gegen den IS.<br />

Am 10. Dezember hoben dann in<br />

Schleswig-Jagel zwei Jets des Taktischen<br />

Luftwaffengeschwaders 51 „Immelmann“<br />

(TaktLwG 51 „I“) ab, um in Begleitung<br />

einer A310 MRTT der Flugbereitschaft<br />

zur türkischen NATO-Basis<br />

Incirlik zu verlegen. Ein 40 Köpfe starkes<br />

Vorkommando war bereits eine<br />

Stunde zuvor mit einem Airbus A400M<br />

Richtung Incirlik aufgebrochen, um dort<br />

alles für das Hauptkontingent vorzubereiten.<br />

Bis die notwendigen Abstimmungen<br />

zur Integration der Tornados in den<br />

Betrieb in Incirlik erfolgt und alle notwendige<br />

Ausrüstung verfrachtet ist, dauert<br />

es jedoch noch. Mitte Januar werde<br />

man mit den ersten Aufklärungsflügen<br />

beginnen, so Brigadegeneral Andreas<br />

Schick, der Kommandeur des Vorauskommandos.<br />

Bis zu sechs Tornados – nach der Planung<br />

vier aus Jagel und zwei vom TaktLwG<br />

33 in Büchel – sollen rein in der<br />

Deutsche Jets<br />

im Syrien-Einsatz<br />

Mit sechs Tornados und einem A310-Tanker beteiligt sich die<br />

Luftwaffe am internationalen Kampf gegen die Terrormiliz IS.<br />

Aufklärungsrolle den Anti-Terror-Kampf<br />

unterstützen. Die A310 MRTT versorgt<br />

ebenfalls von Incirlik aus die Flugzeuge<br />

der Alliierten in der Luft mit Treibstoff.<br />

Sie flog ihren ersten, rund fünfstündigen<br />

Oberst Michael Krah<br />

Kommodore des<br />

Taktischen Luftwaffengeschwaders<br />

51<br />

„Wir sind sehr gut vorbereitet<br />

durch die Erfahrungen<br />

auf dem Balkan<br />

und in Afghanistan.“<br />

Einsatz in der Nacht vom 15. auf den<br />

16. Dezember. Dabei hingen zwei Mal<br />

Fighter an den Tankschläuchen. Deren<br />

Nationalität wollte das Einsatzführungskommando<br />

allerdings nicht nennen.<br />

„Unsere Jets sind eine wichtige Ergänzung<br />

für die Kräfte der Koalition –<br />

Aufklärung kann man nie genug haben“,<br />

so das Credo von Oberst Michael Krah,<br />

Kommodore des TaktLwG 51 „I“. Er<br />

war als Waffensystemoffizier im ersten<br />

Tornado gestartet und wird die Kräfte<br />

seines Verbandes die ersten vier Monate<br />

des bisher auf ein Jahr mandatierten Einsatzes<br />

führen. „Und wir sind sehr gut<br />

vorbereitet durch die Erfahrungen auf<br />

dem Balkan und in Afghanistan.“<br />

Insgesamt werden bis zu 250 Soldatinnen<br />

und Soldaten den deutschen Anteil<br />

des Flugbetriebs auf der türkischen<br />

Basis sicherstellen. Sechs bis acht Tornado-Besatzungen<br />

und zwei Crews für den<br />

50 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

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Tanker bilden die fliegerische Komponente,<br />

dazu kommen die Techniker und<br />

das Spezialpersonal für die Auswertestation<br />

der Bilder, die die Jets auf ihren<br />

Flügen über Syrien aufnehmen werden.<br />

Die Aufnahmen erfolgen aus mittlerer<br />

Höhe, um sich nicht der Gefahr eines<br />

Abschusses durch Maschinengewehre<br />

oder tragbare Flugabwehrraketen auszusetzen.<br />

Dafür ist auch der mit einer digitalen<br />

Zeiss-Kamera von 42 bis 500 Millimeter<br />

Brennweite bestückte RecceLite-Behälter<br />

optimiert. Damit lassen sich laut<br />

Hersteller beispielsweise Panzertypen<br />

noch aus 3000 Metern Höhe und zehn<br />

Kilometer Entfernung identifizieren.<br />

Weiterhin ist ein Infrarotsensor eingerüstet,<br />

der Wärmestrahlung aufzeichnet<br />

und somit auch Aufklärung bei Nacht<br />

und schlechter Sicht ermöglicht. Der<br />

RecceLite kann über eine eigene Antenne<br />

die Bilder in Echtzeit an die Auswertestation<br />

übermitteln, sofern die Distanz<br />

nicht zu groß ist. Dort begutachten die<br />

Luftbildauswerter die Aufnahmen und<br />

fertigen Ergebnisberichte an. Fotos und<br />

Auswerteberichte gehen ans Hauptquartier<br />

der Anti-Terror-Allianz in Al Udeid<br />

in Katar, von wo aus auch die Einsatzaufträge<br />

erteilt werden. „Dort ist ein<br />

deutscher Oberst für die Planung zuständig<br />

und achtet darauf, dass die Aufträge<br />

immer von unserem Mandat gedeckt<br />

sind. Nur die Mitglieder der Koalition,<br />

die dort vertreten sind, haben Zugriff auf<br />

das Material“, erklärte Krah. Ein zweiter<br />

Luftwaffenoffizier koordiniert von Al<br />

Udeid aus die Tankereinsätze.<br />

Genutzt werden kann der RecceLite-<br />

Pod nur von Tornados, die das Update-<br />

Ein A310-MRTT-Tanker (hier mit Eurofightern der Luftwaffe) wird von Incirlik aus<br />

für die Unterstützung der Kampfjets der Anti-Terror-Koalition verwendet.<br />

Programm ASSTA 3 durchlaufen haben.<br />

Zehn der zwei Dutzend Maschinen des<br />

TaktLwG 51 „I“ sind bereits modernisiert,<br />

zwei weitere Jets in Jagel sind sogar<br />

schon auf dem Standard ASSTA 3.1,<br />

auf den im Laufe der nächsten Jahre alle<br />

85 im Bestand der Luftwaffe verbleibenden<br />

Tornados umgerüstet werden. Doch<br />

diverse Probleme drücken die Anzahl<br />

der verfügbaren Jets: Nach einem Bericht<br />

des Verteidigungsministeriums<br />

standen in den vergangenen zwölf Monaten<br />

von noch 93 vorhandenen Tornados<br />

nur 66 der Truppe zur Verfügung.<br />

Davon waren im Schnitt 29 einsatzbereit.<br />

Als Gründe wurden neben der Umrüstung<br />

die mangelnde Verfügbarkeit<br />

von Ersatzteilen und die Umstellung der<br />

Logistik-Software genannt.<br />

Die Tornado-Crews gehen dennoch<br />

selbstbewusst in den Einsatz. Sie vertrauen<br />

auf ihre Ausbildung, ihre Ausrüstung<br />

und ihr Flugzeug. Neben dem RecceLite-Pod<br />

zur Selbstverteidigung trägt<br />

es zwei IRIS-T-Luftkampfraketen, einen<br />

TSPJ-(Tornado Self Protection Jammer-)<br />

Behälter zur elektronischen Kampfführung<br />

sowie einen BOZ-101-Chaff-/Flare-<br />

Dispenser, aus dem Radar-Täuschkörper<br />

und Hitzefackeln zur Ablenkung von<br />

Raketen abgeworfen werden können.<br />

„Natürlich gibt es dennoch ein Risiko“,<br />

sagt Oberstleutnant Alexander S., Kommandeur<br />

der Fliegenden Gruppe im<br />

TaktLwG 51 „I“. „Die Risikoabwägung<br />

entspricht etwa der des Einsatzes in Afghanistan.“<br />

Auch dort und über dem<br />

Balkan hätte man dem Feind nicht in die<br />

Hände fallen wollen. Er vertraut jedoch<br />

auf die CSAR-(Combat Search and Rescue-)Komponente<br />

der Alliierten: „Es<br />

gibt eine sehr gute Rettungskette, deren<br />

Einsatzmittel bei einer Notsituation<br />

rasch zur Stelle sind und eine Crew herausholen<br />

können.“<br />

FR<br />

STEFAN PETERSEN / KS<br />

Der RecceLite-Behälter ist 2,20 Meter lang und 200 Kilogramm schwer. Vorn im drehbaren Sensorkopf sind die Digitalkamera<br />

(Zoom bis 500 Millimeter) und der Infrarotsensor eingebaut. Im restlichen Gehäuse sind Elektronik und Kühlung verbaut.<br />

Unten sieht man die Antenne für den Breitband-Datenlink. Das digitale Bildmaterial wird in einer Auswertestation aufbereitet<br />

und von Spezialisten bewertet, bevor es an die Einsatzführung in Al Udeid weitergereicht wird.<br />

Fotos: Stefan Petersen<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 51


Militärluftfahrt<br />

USAF 352nd Special Operations Wing<br />

Spezial-Duo<br />

Mit neuen MC-130J und CV-22B Osprey ist der Special Operations Wing<br />

der US Air Force in Mildenhall für schwierige Aufgaben gerüstet. Ende des<br />

Jahrzehnts verlegen seine beiden Staffeln nach Spangdahlem.<br />

52 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

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Für die 7th Special Operations<br />

Squadron sind zehn Osprey geplant.<br />

Mit einer Luftbetankung durch<br />

die MC-130J wird die Reichweite<br />

der Osprey nochmals gesteigert.<br />

Fotos: Gert Kromhout<br />

Von G. KROMHOUT,<br />

M. DIJKSHOORN / KS<br />

Die Spezialkräfte der US Air<br />

Force gehören seit vielen<br />

Jahren zu den am meisten<br />

gefragten Verbänden, sei es in Afghanistan<br />

oder auf den aktuellen Kriegsschauplätzen<br />

im Nahen Osten. Das gilt auch<br />

für die im letzten März zum Geschwader<br />

(Wing) aufgewertete 352nd Special Operations<br />

Group auf der RAF-Basis Mildenhall.<br />

„Wir unterstützen nicht nur das<br />

Special Operations Command in Europa,<br />

sondern auch in Afrika, um die Herausforderungen<br />

und Kämpfe anzugehen, die<br />

wir mit gewaltbereitem Extremismus<br />

haben. Und das wird sich auf absehbare<br />

Zeit nicht ändern“, stimmte Generalleutnant<br />

Brad Heithold, Kommandeur des<br />

Air Force Special Operations Command,<br />

die über 1200 Soldaten auf ein weiterhin<br />

hohes Einsatztempo ein.<br />

Für die 67th Special Operations<br />

Squadron gab es deshalb „auch nie eine<br />

Pause“, sagte Oberstleutnant John F.<br />

Peak, der Kommandeur des Verbandes.<br />

Auch während der 2013 begonnenen<br />

Umrüstung von der MC-130H Combat<br />

Talon II auf die MC-130J Commando II<br />

stand immer die Missionserfüllung im<br />

Vordergrund. Alle Crews der 67th SOS<br />

wurden auf die neue Hercules-Version<br />

umgeschult, aber nicht alle kamen nach<br />

England zurück. „Wir hatten einen Personalwechsel<br />

von 84 Prozent in nur einem<br />

Jahr“ erinnerte sich Peak, was natürlich<br />

schwierig war. „Ich muss meinen<br />

Leuten eine Menge abverlangen, aber<br />

dafür fliegen sie brandneue Maschinen,<br />

und es gibt keinen besseren Posten als<br />

hier.“<br />

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Militärluftfahrt<br />

USAF 352nd Special Operations Wing<br />

MC-130J Commando II und CV-22B<br />

Osprey üben auch gemeinsam.<br />

Fotos: Gert Kromhout, USAFE (1)<br />

Die Aufgaben der Staffel sind sehr<br />

vielfältig und reichen vom Absetzen von<br />

Kommandotruppen über deren Versorgung<br />

unter anderem durch Lastenabwürfe<br />

bis hin zur Luftbetankung der CV-<br />

22 Osprey und von Hubschraubern.<br />

Auch aufblasbare Boote (RHIB = Rigid<br />

Hull Inflatable Boat) können abgeworfen<br />

werden.<br />

GELÄNDEFOLGESYSTEM<br />

FÜR MC-130J FEHLT NOCH<br />

Mit der MC-130J ist Peak sehr zufrieden.<br />

„Wenn man die Gashebel nach vorn<br />

schiebt, steigt sie wie eine Rakete.“ Sie<br />

ist schneller und kann mehr Nutzlast tragen,<br />

und auch das Absetzen von Fallschirmjägern<br />

ist einfacher. Dazu kommt<br />

eine hohe Zuverlässigkeit. Die größte<br />

Herausforderung ist nach wie vor der<br />

Tiefflug bei Nacht mit Nachtsichtbrillen.<br />

Bei der MC-130H gab ein Geländefolgeradar<br />

mit einer Warnfunktion sehr gute<br />

Hilfestellung. Dagegen muss die Crew<br />

bei der J-Version vorerst mit einem System<br />

auskommen, das auf der GPS-Position<br />

und einer digitalen Karte mit Höhenprofilen<br />

basiert. Ein neues Geländefolgesystem<br />

ist derzeit allerdings in der<br />

Entwicklung und könnte 2017 verfügbar<br />

sein. Während die 67th SOS „nur“ die<br />

Hercules-Version wechselte, musste die<br />

7th Special Operations Squadron den<br />

Umstieg von der MC-130H auf das<br />

Kipprotormuster Bell/Boeing CV-22B<br />

bewältigen. „Wir hatten praktisch zwei<br />

Staffeln gleichzeitig. Die Besatzungen,<br />

die Flugzeug und die Wartung waren<br />

Bei der Osprey werden die Soldaten<br />

über die Heckrampe abgeseilt.<br />

54 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

komplett unterschiedlich. Es gab zwei<br />

Kulturen, deren Arbeitsweisen manchmal<br />

im Widerspruch zueinander standen“,<br />

erläuterte Oberstleutnant Ray<br />

Oberhaus, Kommandeur der Staffel.<br />

Für einen Hubschrauberpiloten wie<br />

Oberhaus, der lange die Sikorsky MH-<br />

53 Pave Low geflogen ist, seien die Fäwww.flugrevue.de


Auch die KC-135R-Tanker der USAFE<br />

sind in Mildenhall stationiert.<br />

Das Cockpit der MC-130J ist viel<br />

moderner als beim Vorgänger.<br />

In Großbritannien haben die CV-22B<br />

gute Übungsmöglichkeiten.<br />

higkeiten der Opsrey wirklich verblüffend.<br />

„Man kann mit 425 km/h fliegen<br />

und hat doch die Möglichkeit, senkrecht<br />

zu landen.“ Auch die Wartbarkeit der<br />

Osprey werde „besser und besser“.<br />

Mit dem Kipprotormuster ist das Absetzen<br />

von Spezialtruppen hinter den<br />

feindlichen Linien und deren Rückführung<br />

die Hauptaufgabe der 7th SOS.<br />

„Wir können das bei allen Wetterbedingungen,<br />

in großen Höhen, in den Bergen<br />

erledigen”, so Oberhaus. „Wir können<br />

Soldaten abseilen, mit Fallschirmen absetzen<br />

oder einfach landen. Auch wenn<br />

Staub oder Schnee aufwirbelt, ist es einfach,<br />

weil wir auf dem Display eine sehr<br />

gute Schwebefluganzeige mit genügend<br />

Daten haben.“<br />

VERLEGUNG NACH<br />

SPANGDAHLEM GEPLANT<br />

Die Bewaffnung der Osprey mit nur einem<br />

MG auf der Heckladerampe ist oft<br />

in der Kritik, doch die CV-22 des Air<br />

Force Special Operations Command<br />

können bei ihren Einsätzen meist auf<br />

Feuerunterstützung anderer Flugzeuge<br />

setzen. „Mit vier Mann Besatzung liegt<br />

unsere Zuladung bei vollen Tanks bei etwa<br />

1800 Kilogramm. Mehr MGs oder<br />

andere Waffen würden ein Zusatzgewicht<br />

bedeuten und unsere Aufnahmekapazität<br />

beschneiden“, schätzt Oberhaus.<br />

Noch sind die beiden Staffeln damit<br />

beschäftigt, die volle Stärke von<br />

zehn CV-22B (statt vier MC-130H) beziehungsweise<br />

zehn MC-130J (statt<br />

sechs MC-130P) zu erreichen und das<br />

Personal weiter auszubilden. Dabei bietet<br />

der Truppenübungsplatz in Sculthorpe<br />

gute Bedingungen. Auch die Tieffluggebiete<br />

in Schottland und Wales<br />

werden gerne genutzt, denn hier können<br />

die Crews regelmäßig auf 90 bis 150<br />

Meter heruntergehen.<br />

Wie das in Deutschland aussieht, wo<br />

das Minimum bei 300 Metern liegt,<br />

muss sich noch zeigen. Der Anfang 2015<br />

angekündigte Umzug nach Spangdahlem<br />

in der Eifel ist aber wegen der schrittweisen<br />

Schließung von Mildenhall ab<br />

2019 unvermeidlich. Immerhin sind die<br />

Staffeln dann näher bei anderen Elementen<br />

des amerikanischen Special Operations<br />

Command Europe (SOCEUR), das<br />

in Stuttgart stationiert ist. Hilfreich werden<br />

dann auch neue Simulatoren sein,<br />

die es bisher nicht gibt.<br />

FR<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 55


Militärluftfahrt<br />

Mirages in Argentinien<br />

Eine Mirage IIIDA wurde zum Abschied<br />

in den blau-weißen Farben der argentinischen<br />

Nationalflagge gestaltet.<br />

Zum Mirage-Abschied kam<br />

auch die IA-58 Pucará.<br />

Das Ende<br />

der Deltas<br />

Obwohl ein Nachfolger in den Sternen steht, haben<br />

Argentiniens Luftstreitkräfte im November 2015 ihre<br />

letzten Fighter der Mirage-Familie ausgemustert.<br />

Ein letztes Mal machten sich die Piloten<br />

der VI Brigada Aérea im<br />

September 2015 von ihrer Heimatbasis<br />

in Tandil südlich von Buenos<br />

Aires aus auf den Weg, um mit ihren IAI<br />

Dagger B, M5 Finger und Mirage IIIDA<br />

ganz in den Süden des Landes zu verlegen.<br />

Von der BAM Rio Gallegos in Patagonien<br />

aus stand die einwöchige Übung<br />

„Ariete 2015“ auf dem Plan. Zunächst<br />

wurden Abfangeinsätze trainiert. Dabei<br />

fungierte die M5 Finger als Zielflugzeug,<br />

das sich im Luftkampf gegen zwei Jets<br />

behaupten musste. Im zweiten Teil des<br />

Programms wurde die Navigation bei<br />

taktischen Einsätzen geübt. Dafür hatten<br />

die Delta-Kampfjets ihre großen Tanks<br />

unter den Tragflächen, was eine Flugdauer<br />

von eineinhalb bis zwei Stunden<br />

ermöglichte. Die Crews nutzten die Gelegenheit,<br />

Abschieds-Überflüge über diversen<br />

Städten wie Rio Grande und Puerto<br />

San Julián durchzuführen.<br />

Nach der Rückkehr hieß es dann<br />

bald Abschied nehmen von einer der berühmtesten<br />

Kampfflugzeug-Familien.<br />

Den würdigen Rahmen dafür bildeten<br />

eine kleine Airshow am 28. November<br />

und eine Feier am 29. November. Die<br />

Stars dabei waren fünf Flugzeuge, die eigens<br />

mit einer Sonderbemalung versehen<br />

wurden: eine Mirage IIIEA, eine Mirage<br />

IIIDA, eine Mirage 5 A Mara und<br />

eine IAI M5 Finger sowie ein Dagger-<br />

Doppelsitzer.<br />

Allein diese Aufzählung zeigt schon<br />

die lange und wechselvolle Geschichte<br />

der Mirage-Familie bei der Fuerza Aérea<br />

Argentina. Sie begann vor mehr als 40<br />

Jahren. Am 23. September 1972 traf die<br />

erste von zehn Mirage IIIEA und zwei<br />

Mirage IIIDA (Doppelsitzer) in Argentinien<br />

ein. Sie gingen an die auf der Basis<br />

Mariano Moreno bei Buenos Aires stationierte<br />

VIII Brigada Aérea. Sechs Jahre<br />

später folgten 26 Dagger (Mirage 5 alias<br />

Nesher) von IAI aus Israel, mit denen<br />

die VI Brigada Aérea in Tandil ausgestattet<br />

wurde.<br />

FALKLANDKRIEG: ANGRIFFE<br />

AUF BRITISCHE SCHIFFE<br />

In den folgenden Jahren wurden weitere<br />

neun Mirage IIIEA/DA importiert und<br />

13 weitere Dagger, die 1981 im Land<br />

eintrafen. Das war gerade noch rechtzeitig<br />

vor dem Krieg um die Falkland-<br />

Inseln (Malvinas). Die Mirage IIIEAs<br />

flogen dabei Patrouillen, um den Luftraum<br />

zu sichern. Dabei gingen zwei<br />

Maschinen verloren. Die Dagger wurde<br />

für Angriffe auf die Schiffe der britischen<br />

Flotte verwendet. Ihre Bilanz: Elf<br />

Schiffe wurden beschädigt, während<br />

die eigenen Verluste bei elf Flugzeugen<br />

lagen, wobei fünf Piloten ums Leben<br />

kamen.<br />

Unterstützung erhielt Argentinien<br />

unter anderem von zehn Mirage VP, die<br />

56 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Bei den Mirage 5A Mara handelt es<br />

sich um modernisierte VP, die 1982<br />

von Peru beschafft wurden.<br />

Die Mirages waren seit<br />

September 1972 in<br />

Argentinien in Dienst.<br />

Peru zur Verfügung stellte. Sie kamen<br />

zwar nicht mehr zum Einsatz, verblieben<br />

aber nach Kriegsende bei der VI Brigada<br />

Aérea.<br />

Hinzu kamen im Dezember 1983<br />

noch 19 gebrauchte Mirage IIICJ/BJ aus<br />

Israel. Diese verteilte man auf die X Brigada<br />

Aérea in Rio Gallegos und die IV<br />

Brigada in Mendoza. Die alten Mirages<br />

wurden 1991 außer Dienst gestellt. Die<br />

Daggers dagegen wurden zum Teil mit<br />

Avioniksystemen der Kfir C2 modernisiert<br />

und dann als M5 Finger bezeichnet.<br />

Auch die Mirage VP durchliefen ein Upgrade<br />

auf den Standard Mirage 5A Mara<br />

mit moderner Avionik.<br />

Über die Jahre schmolz die Flotte zusammen,<br />

und die VIII sowie die X Brigada<br />

wurden aufgelöst, sodass ab 1997 die<br />

VI Brigada Aérea als letzter Mirage-Verband<br />

verblieb. Zu dieser Zeit hatte das<br />

Verteidigungsministerium in Buenos<br />

Aires schon mehrfach versucht, einen<br />

Nachfolger zu finden. Von den USA<br />

wurden Anfragen nach der F-16 und der<br />

F/A-18 negativ beschieden. Als weitere<br />

Kandidaten waren die Mirage F1, die<br />

Mirage 2000, die IAI Kfir und zuletzt sogar<br />

die Gripen NG im Gespräch. Finanzielle<br />

Schwierigkeiten und fehlender politischer<br />

Wille verhinderten bisher jedoch<br />

eine Entscheidung. Dass die<br />

Kampfflugzeuge jetzt trotzdem außer<br />

Dienst gestellt wurden, ist ihrem Alter<br />

und der zunehmend aufwendigeren Instandhaltung<br />

geschuldet. Wann ein<br />

Nachfolger beschafft wird, ist auch unter<br />

der gerade gewählten neuen Regierung<br />

unklar. Bis dahin müssen sich die<br />

Piloten in Tandil mit vier IA-63-Strahltrainern<br />

fliegerisch fit halten.<br />

FR<br />

SANTIAGO RIVAS / KS<br />

Für die Abschiedsfeier in Tandil gab<br />

es diverse Sondermarkierungen.<br />

Fotos: Santiago Rivas<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2016</strong> 57


Freundeskreis Luftwaffe<br />

Editorial<br />

Sehr geehrte Leserinnen<br />

und Leser, verehrte Mitglieder!<br />

Ich hoffe, Sie hatten einen guten Start in<br />

das neue Jahr, und wünsche Ihnen in jeder<br />

Beziehung ein glückliches <strong>2016</strong>. Auf<br />

diesen Seiten stellen wir Ihnen heute unsere<br />

Planung für die zentral von unserer<br />

Geschäftsstelle gesteuerten Informationsveranstaltungen<br />

für dieses Jahr vor, die<br />

durch Aktivitäten der Sektionen Berlin,<br />

Dresden, München und Nörvenich ergänzt<br />

werden und zu gegebener Zeit auf<br />

unserer Homepage nachgelesen werden<br />

können. Wir würden uns freuen, wenn<br />

wir auch in diesem Jahr Ihren interessierten<br />

Zuspruch erhielten.<br />

Beginnend am 10. Juli haben wir im Zeitraum<br />

der Sommerferien vier Informationswochen<br />

für Jugendliche bei der Luftwaffe<br />

geplant. Mit diesem Programm<br />

sprechen wir junge Menschen an. Unsere<br />

Mitglieder bitte ich, sich werbend für unsere<br />

Jugendarbeit auch außerhalb unseres<br />

Kreises einzusetzen. Die einmalige Teilnahme<br />

an einer Informationswoche setzt<br />

nicht die Mitgliedschaft im FKLw voraus<br />

und hat keinen verpflichtenden Charakter.<br />

Die auf diesen Seiten in der letzten<br />

Ausgabe veröffentlichten Berichte über<br />

Informationswochen bei Geschwadern<br />

der Luftwaffe im vergangenen Jahr vermitteln<br />

einen Eindruck von Inhalt und<br />

Ablauf dieser gerne angenommenen Veranstaltungen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Botho Engelien, Präsident<br />

Zum Geburtstag<br />

Im Namen des Vorstands gratuliert Präsident<br />

Botho Engelien den folgenden Jubilaren, die<br />

im Februar Geburtstag haben, ganz herzlich:<br />

Prof. Ludwig Strobel (93), Rudolf Tauber<br />

(92), Dr. Gerhard Grassmann (89), Dieter<br />

Rabold (88), Lothar Roth (84), Franz-Helmut<br />

Dichtel (83), Günter Lutz (82),<br />

Manfred Geweniger (82), Karl Hölzel (82),<br />

Rainer Stromann (80), Hans-Günter Janßen<br />

(80), Peter Obermaier (70), Klaus Hermann<br />

Bartoldus (70), Martin Helk (60), Herbert<br />

Huber (60), Elisabeth Hauschild (50),<br />

Jürgen Rupp (50) und Axel Hertlein (50).<br />

Termine<br />

<strong>2016</strong><br />

Das geplante Programm beginnt im<br />

März mit Veranstaltungen bei Airbus<br />

Helicopters in Donauwörth und<br />

dem Deutschen Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt (DLR) in Köln. Im April<br />

geht es zum Unternehmen Diehl Aerosystems<br />

in Nürnberg und zur Triebwerksfirma<br />

MTU Aero Engines nach<br />

München. Der Mai bietet dann die Gelegenheit,<br />

die Taktische Luftwaffengruppe<br />

„Richthofen“ in Wittmund, die Flugbereitschaft<br />

BMVg in Köln, die Warbird-Schmiede<br />

MeierMotors in Bremgarten<br />

und den Luft-/Boden-Schießplatz in<br />

Nordhorn zu besuchen.<br />

Der Juni umfasst Veranstaltungen<br />

beim Taktischen Luftwaffengeschwader<br />

51 „Immelmann“ in Kropp und dem<br />

Einsatzführungsbereich 3 (Radarstation<br />

358) am Großen Arber. Nicht nur<br />

Jets, sondern auch Transporter stehen<br />

im Juli im Mittelpunkt, und zwar beim<br />

Taktischen Luftwaffengeschwader 73<br />

„Steinhoff“ in Laage, beim Lufttransportgeschwader<br />

62 in Wunstorf und<br />

beim 86th Airlift Wing der US Air Force<br />

in Ramstein. Außerdem ist ein Besuch<br />

der Wehrtechnischen Dienststelle 52 in<br />

Oberjettenbach vorgesehen.<br />

Der August führt zur AWACS-Komponente<br />

der NATO in Geilenkirchen,<br />

zum Taktischen Luftwaffengeschwader<br />

33 nach Büchel, zum Taktischen Luftwaffengeschwader<br />

74 nach Neuburg an<br />

der Donau und zu Rolls-Royce nach<br />

Berlin. Im September besucht der Freun-<br />

deskreis das Taktische Luftwaffengeschwader<br />

31 „Boelcke“ in Nörvenich,<br />

das Marinefliegergeschwader „Graf<br />

Zeppelin“ in Nordholz, Airbus Defence<br />

and Space in Manching, das Lufttransportgeschwader<br />

62 in Penzing und Airbus<br />

in Hamburg. Der Oktober führt zu<br />

Lufthansa Technik nach Berlin, zum Internationalen<br />

Hubschrauberausbildungszentrum<br />

nach Bückeburg und zum<br />

11th Aviation Regiment der US Army<br />

nach Illesheim. Den Schlusspunkt setzt<br />

im November eine Veranstaltung beim<br />

Deutschen Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt in Wessling.<br />

Natürlich bietet der Freundeskreis<br />

auch im kommenden Jahr wieder Jugendlichen<br />

zwischen 16 und 17 Jahren,<br />

Mädchen wie Jungen, die einmalige Gelegenheit,<br />

während einer Informationswoche<br />

die Luftwaffe hautnah zu erleben.<br />

Sie werden dort von Soldaten des Verbandes<br />

betreut, können ihre Fragen loswerden<br />

und sich umfassend über den<br />

Betrieb in einem solchen Verband informieren.<br />

Der Besuch umfasst alle Arbeitsbereiche<br />

eines Geschwaders, wie der Bericht<br />

in der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 1/<strong>2016</strong> zeigt.<br />

Der Mitflug in einem Jet, allerdings nur<br />

im Simulator, kann zum unvergesslichen<br />

Erlebnis werden. Ein weiterer Höhepunkt<br />

einer Informationswoche ist der<br />

Mitflug in einer Einmot oder einem Segelflugzeug.<br />

Erfahrene Fluglehrer in den<br />

zivilen Sportfluggruppen sind die Garanten<br />

für einen reibungslosen Ablauf. Diewww.flugrevue.de


Geschäftsstelle<br />

In diesem Jahr bietet der<br />

Freundeskreis Luftwaffe wieder<br />

ein volles Programm an<br />

Informationsveranstaltungen,<br />

das in seiner Breite in Deutschland<br />

einmalig ist. Auch die<br />

beliebten Infowochen für<br />

Jugendliche sind im Angebot.<br />

Fotos: Luftwaffe/Dahmen<br />

Die Geschäftsstelle Freundeskreis<br />

Luftwaffe ist von Montag bis<br />

Donnerstag von 9 bis 12 Uhr besetzt.<br />

Tel. +49 2203 64815<br />

Fax +49 2203 800397<br />

Homepage<br />

www.freundeskreis-luftwaffe.de<br />

E-Mail<br />

office@freundeskreis-luftwaffe.de<br />

Anschrift<br />

Freundeskreis Luftwaffe e.V.,<br />

Geschäftsstelle, Wahn 504 / 10,<br />

Postfach 906110, 51127 Köln<br />

Bankverbindung<br />

VR-Bank Rhein-Sieg eG<br />

BIC: GENODED1RST<br />

IBAN: DE 05 3706 9520 1114 5450 11<br />

Referent für Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

c/o Geschäftsstelle FKLw,<br />

E-Mail: presse@freundeskreis-luftwaffe.de<br />

Sektion Dresden<br />

Leiter Rainer Appelt,<br />

Minna-Herzlieb-Str. 41, <strong>02</strong>828 Görlitz<br />

Tel. 03581 / 765514<br />

E-Mail m.r.appelt@web.de<br />

Sektion München<br />

Leiter Heinz Gerrits,<br />

Gustav-Mahler-Weg 13, 85598 Baldham<br />

Tel./Fax 08106 / 3<strong>02</strong>728<br />

E-Mail c.h.gerrits@t-online.de<br />

Sektion Berlin<br />

Leiter: Günther Hoffmann,<br />

Kladower Damm 276c, 14089 Berlin<br />

Tel. 030 / 36804392<br />

E-Mail guenther_hoffmann@alice-dsl.de<br />

Sektion Nörvenich<br />

Leiter: Hans-Joachim Klimek,<br />

An der Hülle 6, 5<strong>02</strong>59 Pulheim<br />

Tel./Fax <strong>02</strong>238 / 96 68 50<br />

E-Mail ha-klimek@t-online.de<br />

Anmeldung<br />

se Erlebniswoche ist für jeden Teilnehmer<br />

kostenfrei. Lediglich die An- und<br />

Rückreise und die Kosten für Aktivitäten<br />

in der Freizeit sind selbst zu tragen.<br />

Termine:<br />

10. bis 15. Juli: Taktische Luftwaffengruppe<br />

„Richthofen“, Wittmund<br />

17. bis 22. Juli: Taktisches Luftwaffengeschwader<br />

31 „Boelcke“, Nörvenich<br />

31. Juli bis 5. August: Taktisches Luftwaffengeschwader<br />

73 „Steinhoff“, Laage<br />

21. bis 26. August: Offizierschule der<br />

Luftwaffe, Fürstenfeldbruck<br />

Wer Lust hat, an einer Informationswoche<br />

für Jugendliche teilzunehmen,<br />

kann sich schriftlich mit Angabe von<br />

Vorname, Name, Straße, PLZ, Ort, Telefon<br />

und Geburtsdatum bewerben. Der<br />

Anmeldeschluss ist der 28. April 2015.<br />

Anschrift: Geschäftsstelle Freundeskreis<br />

Luftwaffe e.V., Wahn 504/10, Postfach<br />

90 61 10, D-51127 Köln.<br />

Der Anmeldeschluss ist der 28. April<br />

<strong>2016</strong>. Weitere Informationen finden Sie<br />

auf unserer Homepage.<br />

FR<br />

Ich möchte an folgender(n) Veranstaltung(en) des Freundeskreises Luftwaffe e.V.<br />

teilnehmen (Zutreffendes bitte ankreuzen):<br />

am<br />

Anmeldeschluss<br />

Deutsches Zentrum für Luft-u. Raumfahrt 21.3.<strong>2016</strong> 15.2.<strong>2016</strong><br />

51147 Köln<br />

Airbus Helicopters Deutschland GmbH 31.3.<strong>2016</strong> 15.2.<strong>2016</strong><br />

84409 Donauwörth<br />

Bitte vollständig ausfüllen, auch für Gäste. Coupon mit frankiertem Rückumschlag einsenden an:<br />

Geschäftsstelle Freundeskreis Luftwaffe e.V., Wahn 504/10 Postfach 90 6110, 51127 Köln<br />

Wichtiger Hinweis: Für Nichtmitglieder (Ausnahme Ehe-/Lebenspartner sowie Kinder/Enkelkinder)<br />

wird eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr von 10 Euro vor Ort erhoben.<br />

Name<br />

Vorname<br />

Straße PLZ Ort<br />

Geburtsdatum<br />

Mitglieds-Nr.<br />

Telefon<br />

Geburtsort<br />

Personalausweisnr.<br />

Nationalität<br />

Freundeskreis Luftwaffe: Aufnahmeantrag siehe Kleinanzeigenmarkt<br />

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Markt<br />

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Mitglied werden im Freundeskreis Luftwaffe<br />

Das Büro des Freundeskreises Luftwaffe e.V. ist montags bis donnerstags von<br />

9.00 bis 12.00 Uhr besetzt. Rückfragen werden dort zu diesen Zeiten unter den Telefonnummern<br />

0 22 03 / 6 48 15 (mit Anrufbeantworter) und 0 22 03 / 9 08 26 53 beantwortet.<br />

Schriftliche Zusendungen können an folgende Adresse gerichtet werden:<br />

Geschäftsstelle Freundeskreis Luftwaffe e.V. – Generalsekretär – Wahn 504/10,<br />

Postfach 90 61 10, 51127 Köln<br />

Aufnahme-Antrag (bitte Druckbuchstaben)<br />

Name, Vorname:<br />

Straße, Hausnr.:<br />

PLZ, Ort:<br />

Geburtsdatum, Nationalität:<br />

Beruf, Telefon, E-Mail:<br />

Unterschrift:<br />

Einverständnis des Erziehungsberechtigten:<br />

Ich habe ein neues Mitglied geworben:<br />

Mitglieds-Nr.:<br />

(Eintrag durch Geschäftsstelle)<br />

Ich möchte Mitglied im Freundeskreis Luftwaffe e.V. werden. Der Jahresbeitrag beträgt 62,00 € und<br />

schließt den monatlichen Bezug der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> mit ein. Schüler/Studenten (ausgenommen Bundeswehr, Polizei,<br />

duales Studium und Auszubildende) zahlen 31,00 €.<br />

Mitgliedsnummer Datum Name Unterschrift<br />

Freundeskreis Luftwaffe e.V., Postfach 90 61 10 Wahn 504 / 10, 51127 Köln<br />

%JÈS@GECP'BCLRGjI?RGMLQLSKKCP"#888"GC+?LB?RQPCDCPCLX+GREJGCBQLSKKCPUGPBQCN?P?RKGRECRCGJR<br />

SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige den Freundeskreis Luftwaffe e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.<br />

Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Freundeskreis Luftwaffe e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen.<br />

Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Kreditinstitut (SWIFT/BIC)<br />

Name des Kontoinhabers (falls abweichend):<br />

Datum, Ort, Unterschrift:<br />

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Was will der Freundeskreis<br />

Luftwaffe ?<br />

Seit 1984 besteht der Freundeskreis<br />

Luftwaffe, der sich zum Ziel gesetzt<br />

hat, die Kommunikation und die<br />

Begegnung zwischen Luftfahrt, Luftwaffe<br />

und Allgemeinheit zu fördern.<br />

Er ist unabhängig und überparteilich<br />

und daher offen für alle, die sich mit<br />

der Bundeswehr und mit der Luftwaffe<br />

verbunden fühlen. Besonders bei der<br />

Jugend will der Freundeskreis nicht<br />

nur das Interesse an der Luftwaffe,<br />

sondern auch die Begeisterung für das<br />

Fliegen fördern.<br />

Mehrere Informationsveranstaltungen<br />

DÝP(SECLBJGAFCjLBCLHÈFPJGAFQR?RR<br />

bei denen nicht nur Verbände besichtigt<br />

werden können, sondern auch<br />

QCJ@QRECkMECLUGPB<br />

Darüber hinaus werden Informationsbesuche<br />

bei der Bundeswehr, den<br />

Aliierten und der Industrie angeboten.<br />

Rund 1400 Mitglieder zählt der Freundeskreis<br />

Luftwaffe im In- und Ausland.<br />

Anzeigenannahme: Fax 0711/182-1<strong>02</strong>7 oder jruprecht@motorpresse.de<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 61


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56333 Winningen<br />

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Technik<br />

Enteisung in der Luft<br />

Bei Testflügen untersucht Airbus<br />

das Verhalten der A350 XWB mit<br />

vereisten Tragflächen.<br />

Eiskratzen im Flug<br />

Der Copilot zeigt aus dem Fenster<br />

auf die linke Tragfläche. Auf den<br />

Vorflügeln der A350 XWB hat<br />

sich beim Flug durch die Wolken eine<br />

weiße Schicht gebildet – Eis. Dieser Anblick<br />

dürfte bei Piloten normalerweise<br />

einen ordentlichen Adrenalinschub auslösen.<br />

Doch für die Airbus-Testpiloten<br />

ist die Eisbildung das Ziel der Übung.<br />

Flüge unter natürlichen Vereisungsbedingungen,<br />

wie sie Airbus in einem Video<br />

über die Testkampagnen der A350<br />

XWB zeigt, geben Aufschluss darüber,<br />

wie sich das Flugverhalten verändert<br />

und ob die eingebauten Vereisungsschutzsysteme<br />

funktionieren.<br />

Denn anders als am Boden ist Eis im<br />

Flug ganzjährig eine Gefahr. „Eis erhöht<br />

den aerodynamischen Widerstand und<br />

damit den Kraftstoffverbrauch erheblich,<br />

und dazu sinkt die Stallgrenze stark<br />

ab“, sagt Per Ohme. Der Forscher des<br />

Instituts für Flugsystemtechnik beim<br />

Deutschen Zentrum für Luft- und<br />

Am Boden befreien Spezialfahrzeuge mit chemischen<br />

Mitteln Flugzeuge von Eis. Doch auch in der Luft müssen<br />

die Maschinen vor der frostigen Gefahr geschützt werden.<br />

Raumfahrt (DLR) in Braunschweig beschäftigt<br />

sich mit Vereisung und ihren<br />

Auswirkungen auf das Flugverhalten. In<br />

wasserreichen Wolken sind Tropfen<br />

auch bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt<br />

noch flüssig, man spricht von<br />

unterkühltem Wasser. Sie gefrieren erst,<br />

wenn sie mit einer Oberfläche in Berührung<br />

kommen. „Vor allem Flügelvorderkanten,<br />

Leitwerke und Triebwerkseinläufe<br />

sind von Eisbildung betroffen“, erklärt<br />

Ohme. Neben der unmittelbaren<br />

Gefahr eines Strömungsabrisses kann es<br />

je nach Flugzeugtyp und Art der Vereisung<br />

zu Roll- oder Gierschwingungsbewegungen<br />

kommen, die für Piloten<br />

schwer zu handhaben sind. Nicht immer<br />

lassen sich Gebiete umfliegen, in denen<br />

mit Vereisung gerechnet werden muss.<br />

Um Propeller, Rotoren, Triebwerkseinlässe,<br />

Flügel und Leitwerke vor Eis zu<br />

schützen, wurden daher seit den 1930er<br />

Jahren verschiedene Systeme entwickelt,<br />

die je nach Flugzeuggröße und Antriebsart<br />

zum Einsatz kommen. Die Ausrüstung<br />

mit einem Enteisungssystem ist für<br />

eine Zulassung für Flüge in bekannte<br />

Vereisungsbedingungen nötig. Hersteller<br />

testen Luftfahrzeuge und ihr Verhalten<br />

unter Vereisung sowie Schutzsysteme<br />

daher ausgiebig – sowohl beim Flug<br />

durch Wolken bei Minusgraden als auch<br />

mit künstlichen Eisformen aus Plastik,<br />

die auf Tragflächen und Leitwerken angebracht<br />

werden.<br />

Flugzeuge mit Strahltriebwerken<br />

sind klassischerweise mit thermischen<br />

Enteisungs- und Eisverhütungssystemen<br />

64 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

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ausgestattet. Erstere entfernen bereits<br />

vorhandenes Eis periodisch, letztere verhindern<br />

die Eisentstehung. „Anti-Vereisung<br />

wird an den Flügelvorderkanten<br />

und Enteisung – zum Beispiel bei der<br />

A400M – am Triebwerk eines Flugzeugs<br />

eingesetzt”, erklärt Nicolas Bonleux,<br />

Managing Director und Chief Sales Officer<br />

bei Liebherr-Aerospace and Transportation.<br />

Dabei wird Zapfluft aus einer<br />

der Verdichterstufen durch Hohlräume<br />

im Triebwerkseinlass und hinter der Flügelvorderkante<br />

geblasen. Mit bis zu 250<br />

Grad Celsius ist Zapfluft heißer als nötig,<br />

deshalb passiert sie zunächst einen<br />

Vorkühler. Jedes Triebwerk versorgt einen<br />

Flügel, gesteuert wird die Heißluft<br />

über Ventile.<br />

HOHER ENERGIEVERBRAUCH<br />

Der Airbus A350 XWB beispielsweise<br />

ist an den drei äußeren Vorflügeln mit<br />

einem Zapfluft-Evaporationssystem ausgerüstet.<br />

Es liefert so viel Wärme, dass<br />

die auftreffenden Wassertropfen verdampfen.<br />

Über ein Teleskoprohr ist der<br />

Luftkanal in der festen Flügelstruktur<br />

mit den beweglichen Vorflügeln verbunden.<br />

Entlang der Vorflügel wird die<br />

Heißluft durch ein spezielles Rohr geführt.<br />

Dieses „Piccolo Tube“ sorgt dafür,<br />

dass die Zapfluft trotz abnehmenden<br />

Drucks zur Flügelspitze hin gleichmäßig<br />

verteilt wird. Durch Öffnungen an der<br />

Unterseite der Vorflügel gelangt die heiße<br />

Luft am Ende ins Freie. Diese Systeme<br />

seien sehr wirksam, sagt Ohme, hätten<br />

aber den Nachteil, dass sie viel Energie<br />

verbrauchen und die Leistung der<br />

Triebwerke schmälern. „Die pneumatischen<br />

‚Bleed-Air-Systeme‘ können, bei<br />

gewissen größeren Flugzeugen und abhängig<br />

von den Technologien der anderen<br />

Flugzeugsysteme an Bord, mehr<br />

Energie als elektrische Systeme verbrauchen”,<br />

bestätigt Bonleux. Deshalb arbeitet<br />

Liebherr-Aerospace zusammen mit<br />

dem belgischen Unternehmen Sonaca an<br />

einem elektrischen Flügel-Vereisungsschutzsystem,<br />

bei dem die gefährdeten<br />

Flächen mit Strom beheizt werden.<br />

Ein elektrisches System von GKN<br />

Aerospace ist bereits in Boeings 787<br />

Dreamliner im Einsatz. Dort sind acht<br />

Heizmatten in die Flügelvorderkanten<br />

integriert, für jeden Vorflügel eine. „Die<br />

Heizelemente sind aus einer flammgespritzten<br />

Metallmatrix hergestellt, die<br />

über die zu schützende Fläche gelegt<br />

wird“, erklärt Ian Hubbard von GKN<br />

Aerospace. Sie könnten sowohl auf einfachen<br />

2D- als auch auf komplexen 3D-<br />

Wann sich Eis bildet und<br />

wie es beschaffen ist<br />

Klareis ist durchsichtig, sehr fest und<br />

lässt sich nur schwer von der Flugzeughaut<br />

entfernen. Es entsteht bei Temperaturen<br />

zwischen 0 und -10 Grad Celsius aus großen<br />

unterkühlten Wassertropfen, die vor dem<br />

Gefrieren noch auseinanderlaufen.<br />

Raueis ist weiß, bildet eine unregelmäßige<br />

Oberfläche und ist relativ leicht zu entfernen.<br />

Wenn kleine unterkühlte Wassertropfen<br />

auf eine Oberfläche auftreffen, gefrieren<br />

sie sofort unter Einschluss der im Tröpfchen<br />

enthaltenen Luft. Raueis tritt hauptsächlich<br />

bei Temperaturen unter -10 Grad Celsius auf.<br />

Mischeis besteht aus Klar- und Raueis und<br />

bildet sich in der Regel bei Temperaturen<br />

zwischen -10 und -15 Grad Celsius.<br />

Leitwerk im Vereisungswindkanal:<br />

NASA-Forscher<br />

messen die Eisdicke.<br />

Fotos: Airbus, NASA<br />

Oberflächen angebracht werden. Die<br />

Heizmatten werden nacheinander zur<br />

Enteisung oder simultan zur Eisverhinderung<br />

mit Strom erwärmt. „Elektrische<br />

Enteisungssysteme haben den Vorteil,<br />

dass sie sehr individuell steuerbar sind”,<br />

sagt DLR-Forscher Ohme. „Weil keine<br />

Überschussenergie verbraucht wird, ist<br />

das System der 787 deutlich effizienter<br />

und spart annähernd die Hälfte der<br />

Energie, die ein Zapfluftsystem benötigt“,<br />

erklärt Richard Horigan, Systemdirektor<br />

des 787-Programms bei Boeing.<br />

Nach Angaben von Boeing verbraucht<br />

der elektrothermische Eisschutz zwischen<br />

15,5 und 27,9 Kilowatt pro Quadratmeter.<br />

Zwar sinkt bei diesem System<br />

der Treibstoffverbrauch, allerdings muss<br />

der dadurch steigende Strombedarf<br />

durch zusätzliche Generatoren oder große<br />

Batterien gespeist werden, die wiederum<br />

zusätzliches Gewicht bedeuten.<br />

Die 787 ist der erste und bisher einzige<br />

Passagierjet, dessen Flügelvorderkanten<br />

elektrothermisch vor Eis geschützt<br />

werden. Solche Systeme mit auf-<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 65


Technik<br />

geklebten oder ins Material integrierten<br />

Heizmatten kommen vor allem bei Propellermaschinen<br />

zum Einsatz, die nicht<br />

in ausreichendem Maß Zapfluft zur Verfügung<br />

haben. Aus diesem Grund ist gerade<br />

bei Turboprop-Maschinen mit der<br />

pneumatischen Enteisung ein weiteres<br />

Verfahren verbreitet. Die amerikanische<br />

Firma Goodrich hat es entwickelt und<br />

1932 erstmals bei einem Northrop-Alpha-Postflugzeug<br />

eingesetzt. Auf Flügelvorderkanten,<br />

Leitwerke oder Propeller<br />

werden Gummimatten (deicing boots)<br />

aufvulkanisiert oder aufgeklebt und intervallgesteuert<br />

mit Pressluft aufgeblasen<br />

und wieder entleert. Durch diese Bewegung<br />

sprengen sie bereits vorhandenes<br />

Eis ab. „Anders als bei Zapfluft und<br />

elektrischen Systemen muss man aber<br />

erst einmal eine gewisse Eisbildung zulassen”,<br />

sagt Ohme. Dafür benötigt<br />

pneumatische Enteisung im Vergleich zu<br />

thermischen und elektrischen Systemen<br />

wenig Energie, und die Ausrüstung ist<br />

relativ günstig. Die Boots sind jedoch<br />

wartungsintensiv, weil sie durch Regen,<br />

Sand und Ozon erodieren und regelmäßig<br />

ausgetauscht werden müssen.<br />

SCHÜTTELN STATT SCHMELZEN<br />

Bei einigen Business Jets, darunter Raytheon<br />

Premier I, wird im Bereich der<br />

Leitwerke ein elektromechanisches Verfahren<br />

zur Enteisung angewandt. Das<br />

sogenannte Electro-Mechanical Expulsion<br />

Deicing System (EMEDS) wurde<br />

von der Firma Cox & Co. entwickelt und<br />

von der FAA 2001 zugelassen. Dabei<br />

wird für kurze Zeit ein starker Stromimpuls<br />

auf Aktoren in der Leitwerksvorderkante<br />

gegeben. Die dadurch entstehenden<br />

entgegengesetzten Magnetfelder führen<br />

zu hochfrequenten Verformungen<br />

der Oberfläche, die Eis abschütteln. Weil<br />

das System nicht kontinuierlich betrieben<br />

wird, liegt der Energieverbrauch laut<br />

Hersteller bei unter 500 Watt. EMEDS<br />

wird teilweise ergänzend zu elektrischen<br />

Systemen eingesetzt, um Eis hinter den<br />

beheizten Flächen zu entfernen.<br />

Wie am Boden können auch in der<br />

Luft chemische Mittel zur Enteisung<br />

oder Eisverhinderung eingesetzt werden.<br />

Über feine Bohrungen wird Enteisungsflüssigkeit<br />

auf Glycolbasis an gefährdete<br />

Stellen gepumpt. Auf der Außenhaut<br />

werden dazu Oberflächen aus rostfreiem<br />

Stahl oder lasergebohrtem Titan sowie<br />

So werden Flügel und Leitwerke vor Eis geschützt<br />

Es gibt zwei Schutzprinzipien: Eisverhütung und Enteisung. Eisverhütungssysteme lassen Eis<br />

gar nicht erst entstehen, indem sie die zu schützenden Flächen so stark erwärmen, dass<br />

Wassertropfen verdampfen. Enteisungssysteme entfernen bereits vorhandenes Eis. Für beide<br />

Arten gibt es unterschiedliche technische Lösungen. Manche Systeme können auch beides.<br />

Zapfluftsystem<br />

Heiße Luft aus einer der Verdichterstufen<br />

der Triebwerke wird durch<br />

Luftkanäle hinter den Flügelvorderkanten<br />

geblasen. Diese Art der Eisverhütung<br />

ist in den meisten Passagierjets<br />

Standard.<br />

Pneumatische Enteisung<br />

Dabei werden Eisablagerungen auf<br />

mechanische Art entfernt. Auf Flügeln und<br />

Leitwerken aufgebrachte Gummimatten<br />

werden periodisch mit Pressluft aufgeblasen<br />

und wieder leergepumpt. Die Zellen<br />

verlaufen entweder parallel (Grafik) oder<br />

senkrecht zur Vorderkante. Dieses System<br />

sieht man meistens an Propellermaschinen.<br />

Elektromechanische Enteisung<br />

Auf Aktoren in der Vorderkante wird in bestimmten<br />

Intervallen eine Mikrosekunde lang ein starker<br />

Stromstoß gegeben. Durch die dabei entstehenden<br />

Magnetfelder verformen sich die Aktoren und<br />

damit die Oberfläche in hoher Frequenz. Wird<br />

bisher vor allem an Business Jets eingesetzt.<br />

Elektrothermisches System<br />

In die Flügel integrierte oder aufgeklebte Heizmatten<br />

erwärmen die Oberfläche mit Strom.<br />

Das System kann kontinuierlich<br />

zur Eisverhütung und<br />

intervallgesteuert zur<br />

Enteisung eingesetzt<br />

werden. Es findet sich häufig<br />

an Propellermaschinen.<br />

Chemischer Eisschutz<br />

Auf der Außenhaut wird eine<br />

Oberfläche mit winzigen Löchern<br />

angebracht. Über sie wird<br />

Enteisungsflüssigkeit gleichmäßig<br />

verteilt. Das System dient bei<br />

kleinen und mittelgroßen<br />

Flugzeugen sowohl der Eisverhütung<br />

als auch der Enteisung.<br />

66 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

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Wenn keine Wolken in Sicht sind,<br />

müssen Hersteller bei Tests mit Sprühgeräten<br />

manchmal nachhelfen.<br />

Fotos: AgustaWestland, CAV Ice Protection,<br />

Embraer/DLR, GKN Aerospace<br />

entsprechende Rückplatten angebracht.<br />

Dazwischen sorgt ein poröser Plastikeinsatz<br />

für eine gleichmäßige Verteilung der<br />

Flüssigkeit. Die Einsatzdauer ist allerdings<br />

durch die Tankgröße auf ein bis<br />

zwei Stunden beschränkt. Daher ist das<br />

System nur für kleine und mittelgroße<br />

Flugzeuge oder als Ergänzung anderer<br />

Systeme geeignet.<br />

AN EFFIZIENTEREN SYSTEMEN<br />

WIRD GEFORSCHT<br />

Ob über Zapfluft, Strom oder pneumatische<br />

Boots: in Sachen Energieverbrauch<br />

und Eisdetektion gibt es vor allem bei<br />

den aktuellen Systemen großer Verkehrsflugzeuge<br />

nach Ansicht des DLR-<br />

Forschers Ohme noch viel Optimie-<br />

Künstliche Eisformen simulieren an<br />

einer Phenom 300 die Auswirkungen<br />

von großen unterkühlten Tropfen.<br />

rungspotenzial. „Wir forschen daran,<br />

wie Enteisung effizienter gestaltet werden<br />

kann.” Zusammen mit der TU<br />

Braunschweig wird an unterschiedlichen<br />

Verfahren gearbeitet, darunter Enteisung<br />

nach dem Prinzip der resonanten<br />

Strukturanregung. „Ziel ist es, die unversteiften<br />

Hautabschnitte in ihrer Resonanzfrequenz<br />

anzuregen, um bei möglichst<br />

geringem Energieaufwand hohe<br />

Amplituden und somit hohe Dehnungen<br />

und mechanische Spannungen auf der<br />

Kontaktfläche zu erzeugen”, erklärt<br />

Matthias Endres vom Institut für Adaptronik<br />

und Funktionsintegration an der<br />

TU Braunschweig. Dabei werden piezokeramische<br />

Flächenaktoren auf der Innenseite<br />

eines Flügels aufgeklebt. Bei einer<br />

Spannung von bis zu 1200 Volt und<br />

Frequenzen von 200 bis 900 Hertz soll<br />

sich eine stehende Welle bilden, die Eis<br />

absprengt. Das DLR und die TU Braunschweig<br />

entwickeln nicht nur neue Methoden<br />

der Enteisung. Im Rahmen des<br />

Projekts Supercooled Large Droplets<br />

Icing (SuLaDI) beschäftigen sich die Forscher<br />

besonders mit den Auswirkungen<br />

unterkühlter Wassertröpfchen mit einem<br />

Durchmesser größer als 50 Mikrometer.<br />

Diese Supercooled Large Droplets<br />

(SLDs) bilden sich unter bestimmten<br />

Wetterbedingungen in der Atmosphäre,<br />

wenn sich beispielsweise eine Warmfront<br />

in eine Kaltfront hineinschiebt. Die dabei<br />

entstehenden großen Wassertropfen platzen<br />

beim Auftreffen auf eine Oberfläche<br />

auf und werden von der Strömung weitergetragen.<br />

„SLDs können zur Vereisung<br />

weiter hinten am Profil führen – an<br />

Stellen, an denen keine Enteisungssysteme<br />

sind“, erklärt Ohme, der das Forschungsprojekt<br />

leitet. In Kooperation mit<br />

dem brasilianischen Flugzeughersteller<br />

Embraer fanden im Herbst 2015 Flugversuche<br />

statt, bei denen erstmals künstliche<br />

SLD-Eisformen auf eine Phenom<br />

300 aufgeklebt wurden. „Auf dieser Datenbasis<br />

wollen wir einen Flugsimulator<br />

entwickeln”, sagt Ohme. Damit können<br />

Vereisungsszenarien künftig auch in das<br />

Pilotentraining integriert werden. FR<br />

ULRIKE EBNER<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 67


Technik<br />

Flugzeug mit Brennstoffzellenantrieb<br />

Elektrisches Lufttaxi<br />

Sauber, leise und energieeffizient: Für HY4, das erste viersitzige Passagierflugzeug<br />

mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb, entwickelt das Deutsche Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt (DLR) den Antriebsstrang. Im Sommer soll es zum ersten Mal abheben.<br />

Fotos: DLR<br />

Im Labor des DLR-Instituts für Technische<br />

Thermodynamik in Stuttgart<br />

steht der Flugzeugantrieb der Zukunft:<br />

vier elektrisch in Reihe geschaltete<br />

Niedertemperatur-PEM-Brennstoffzellen<br />

mit einer Gesamtleistung von 45 Kilowatt.<br />

Dieser Antriebsstrang soll in ein<br />

futuristisches Flugzeug mit zwei Rümpfen<br />

eingebaut werden. HY4 nennt sich<br />

das Projekt, mit dem das DLR das weltweit<br />

erste viersitzige Passagierflugzeug<br />

mit einem Wasserstoff-Brennstoffzellen-<br />

Batterie-System vom Flughafen Stuttgart<br />

aus in die Luft bringen will – und das<br />

schon im Sommer <strong>2016</strong>.<br />

„Bis vor zehn Jahren hätte ich nicht<br />

gedacht, dass ein Passagierflugzeug mit<br />

Brennstoffzellentechnik möglich ist“,<br />

sagt Prof. Josef Kallo, Koordinator Elektrisches<br />

Fliegen am DLR, im Gespräch<br />

mit der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>. Doch seitdem<br />

hat sich einiges getan, die Automobilindustrie<br />

hat viel Geld in die Entwicklung<br />

von Brennstoffzellen gesteckt. Davon<br />

profitiert auch HY4. Hinzu kommen Erfahrungen<br />

des DLR mit den beiden Vorläuferprojekten<br />

Antares DLR-H2 und<br />

H3 – modifizierte einsitzige Elektromotorsegler<br />

von Lange Aviation in Zweibrücken.<br />

Antares H2 absolvierte am<br />

7. Juli 2009 seinen offiziellen Erstflug<br />

und führte das Brennstoffzellensystem<br />

und die Wasserstofftanks noch in Zusatzbehältern<br />

unter den Flügeln mit. Antares<br />

H3 sollte 2011 zum ersten Mal fliegen,<br />

doch das DLR ist aus dem Projekt<br />

ausgestiegen. Die technischen Herausforderungen<br />

mit den CO 2 -emittierenden<br />

Methanol-Reformer-Brennstoffzellen und<br />

der Integration ins Flugzeug seien mit<br />

den vorhandenen Mitteln nicht zu lösen<br />

gewesen, sagt Kallo. Bei HY4 setzen die<br />

Forscher deshalb wie bei Antares H2 auf<br />

Wasserstoff als Treibstoff.<br />

HY4 KÖNNTE AUTO UND BAHN<br />

KONKURRENZ MACHEN<br />

„Bei der DLR-H2 mit Wasserstoffantrieb<br />

ging es<br />

darum zu zeigen,<br />

dass das Konzept<br />

funktioniert“,<br />

sagt Kallo.<br />

„Mit HY4<br />

soll die Technologie im Alltag getestet<br />

werden.“ Kallo sieht die Einsatzmöglichkeiten<br />

des Flugzeugs, das Platz für einen<br />

Piloten und drei Passagiere bietet, vor<br />

allem im deutschen und europäischen<br />

Regionalverkehr. Als Electric Air Taxi<br />

könnten Brennstoffzellen-Flugzeuge in<br />

einem Radius von<br />

bis zu 200 Kilometern<br />

schnellere Alternativen<br />

zu Auto<br />

und Bahn bieten.<br />

„Auf Strecken wie<br />

Stuttgart – Friedrichshafen<br />

könnte es sich<br />

durchsetzen“,<br />

Bei HY4 sitzt der Antriebsstrang<br />

zwischen den beiden Rümpfen. Die<br />

Tanks sind hinter den Passagieren.<br />

68 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


glaubt Kallo. Für kürzere Strecken seien<br />

elektrische Antriebe geeignet, weil sie<br />

lärm- und emissionsarm sind und wegen<br />

ihres hohen Drehmoments auf kurzen<br />

Bahnen starten und landen können.<br />

Beim Antrieb von HY4 kommt ein<br />

spezielles Hybridsystem zum Einsatz:<br />

Die Wasserstoff-PEM-Brennstoffzellen<br />

(mit Polymer-Elektrolyt-Membran) dienen<br />

als Hauptenergiequelle, Lastspitzen<br />

deckt eine Lithium-Hochleistungsbatterie<br />

ab. Die Tests des Antriebsstrangs inklusive<br />

Start- und Stopp-Prozeduren,<br />

Dynamik- und Maximallast-Tests sind<br />

abgeschlossen. Im Januar beginnt der<br />

Einbau. Die Leistungselektronik für die<br />

Hybridisierung liefert die Universität<br />

Ulm. Bei Einbau und Wartung kommt<br />

den DLR-Forschern die ungewöhnliche<br />

Katamaran-Form des Fliegers von Pipistrel<br />

zugute: Der Antrieb sitzt zwischen<br />

den Kabinengondeln, dadurch ist ein<br />

einfacher Zugang zu Motor und Brennstoffzellen<br />

gewährleistet. Die beiden<br />

Tanks, die insgesamt elf Kilogramm<br />

Wasserstoff fassen, werden hinter den<br />

Sitzen untergebracht. Geplant sind zwei<br />

Varianten: eine Druckwasserstoff-Version<br />

mit einer Reichweite von 750 km und<br />

eine Flüssigwasserstoff-Version mit einer<br />

Reichweite von 1500 Kilometern.<br />

ANTRIEB AUCH<br />

FÜR GRÖSSERE <strong>FLUG</strong>ZEUGE?<br />

Die vier PEM-Brennstoffzellen von Hydrogenics<br />

wandeln den mitgeführten<br />

Wasserstoff und Luftsauerstoff in Wasser<br />

und elektrische Energie um und treiben<br />

einen permanentmagneterregten<br />

Synchronmotor ohne Getriebe an. Er<br />

hat eine Leistung von 80 Kilowatt, sein<br />

Rotor bewegt sich mit 1600 bis 2000<br />

U/min. „Auch bei Ausfall einer Brennstoffzelle<br />

kann das Flugzeug mit den drei<br />

verbliebenen Brennstoffzellen weiterfliegen“,<br />

sagt Kallo. Die Reichweite verringert<br />

sich nach Kallos Schätzung dabei<br />

um fünf bis zehn Prozent.<br />

Könnten Brennstoffzellen in Zukunft<br />

auch größere Flugzeuge antreiben? Ein<br />

Acht- bis Zehnsitzer ist nach Ansicht<br />

von Kallo durchaus machbar. Selbst ein<br />

Flugzeug mit einer Kapazität von 40<br />

Sitzplätzen hält er in 15 bis 20 Jahren<br />

für realistisch. „Aber wir werden wohl<br />

keine Flüge von Paris nach New York<br />

mit Brennstoffzellen-Flugzeugen durchführen“<br />

– wegen seiner höheren Energiedichte<br />

biete Kerosin als Treibstoff für<br />

Jetflugzeuge deutliche Vorteile. Eine<br />

schnellere Verbindung zwischen Stuttgart<br />

und Friedrichshafen wäre aber<br />

schon ein guter Anfang.<br />

FR<br />

ULRIKE EBNER<br />

Technische Daten von HY4<br />

Abmessungen<br />

Länge<br />

7,4 m<br />

Spannweite <br />

21,36 m<br />

Antrieb<br />

Motorleistung<br />

80 kW<br />

Dauerleistung<br />

Brennstoffzelle/Batterie 45 kW/45 kW<br />

Batteriekapazität ca. 21 kWh bei 1C<br />

Antriebsleistung im Reiseflug 26 kW<br />

Gewicht<br />

Leergewicht<br />

(ohne Brennstoffzelle/Batterie) ca. 630 kg<br />

Gewicht des Powermoduls<br />

mit Treibstoffspeicher<br />

ca. 400 kg<br />

Maximalgewicht<br />

1500 kg<br />

Geschwindigkeit und Reichweite<br />

Höchstgeschwindigkeit ca. 200 km/h<br />

Reisefluggeschwindigkeit 145 km/h<br />

Reichweite <br />

750 bis 1500 km<br />

Spannungswandler Elektromotor<br />

Batterien Leistungselektronik<br />

Ein Brennstoffzellen-Flugzeug mit<br />

40 Sitzplätzen: Diese Vision könnte in<br />

20 Jahren Wirklichkeit werden.<br />

Kühlwasserpumpe Brennstoffzellen Wasserstofftank<br />

Kühlwasser<br />

Wärmetauscher<br />

Verdichter<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 69


Briefing<br />

Luft- und Raumfahrt von A bis Z<br />

Flight<br />

FOLGE 010<br />

Management<br />

System<br />

Tastatur und<br />

Multifunktionsdisplay<br />

des<br />

FMS in der<br />

A380.<br />

Fotos: Lufthansa, Airbus/H. Gousse<br />

Es ist so etwas wie das Gehirn eines<br />

modernen Verkehrsflugzeugs: das Flight<br />

Management System (FMS), bestehend<br />

aus Flight Management Computer<br />

(FMC) und Control Display Unit (CDU)<br />

oder Multifunctional Control and Display<br />

Unit (MCDU) als Ein- und Ausgabeeinheit.<br />

Das Flugmanagementsystem<br />

unterstützt die Cockpitbesatzung bei<br />

Flugplanung, Navigation, Trajektorien-<br />

Schätzung und Flugführung. Vereinfacht<br />

gesagt, geben Piloten das Ziel in den<br />

Pilot<br />

EFIS<br />

Autopilot<br />

CDU/<br />

MCDU<br />

Funknavigation<br />

(DME, VOR/LOC)<br />

FMS<br />

FMC<br />

Flugführungs- und<br />

Kontrollsysteme<br />

Vereinfachtes Schema eines Flight Management System<br />

Ein Flight Management System verarbeitet<br />

eine Vielzahl an Informationen, die von der<br />

Crew, anderen Systemen und Datenbanken<br />

bereitgestellt werden.<br />

GPS/Trägheitsnavigation<br />

(Position, vertikal und<br />

lateral)<br />

Luftdaten<br />

(Geschwindigkeit, Höhe,<br />

Temperatur)<br />

Triebwerks-/ Treibstoffsysteme<br />

(Kerosinmenge,<br />

Schub)<br />

Data Link<br />

(Wetter, Freigaben,<br />

Luftverkehr)<br />

Datenbanken<br />

(Performance, Navigation)<br />

FMC ein, der wiederum andere Systeme<br />

so steuert, dass die effizienteste und sicherste<br />

Route geflogen wird.<br />

Ganz so einfach ist es allerdings<br />

nicht. Neben dem Zielflughafen muss<br />

der Pilot dem FMS viele weitere Informationen<br />

zur Verfügung stellen: Startflughafen,<br />

Wegpunkte, Ausweichflughäfen,<br />

Kerosinmenge, Flugzeuggewicht<br />

und geplante Flughöhe. Zudem wird der<br />

Cost Index, der das Verhältnis von zeitbedingten<br />

Flugkosten zu Treibstoffkosten<br />

angibt, aus den Voreinstellungen<br />

ausgewählt. Bei den Eingaben hilft die<br />

Navigationsdatenbank. Sie enthält zudem<br />

Luftstraßen und Navigationshilfen<br />

und wird alle 28 Tage aktualisiert. Die<br />

Performance-Datenbank stellt dem FMS<br />

technische Parameter des Flugzeugs und<br />

der Triebwerke wie Schubgrenzen, maximale<br />

Flughöhe und maximale und minimale<br />

Geschwindigkeiten zur Verfügung.<br />

Das FMS greift zudem auf Daten anderer<br />

Systeme zurück, darunter Navigationssensoren,<br />

Radionavigation, Luftdatenrechner<br />

sowie Triebwerks- und Treibstoffsysteme.<br />

Auch Informationen vom<br />

Boden gehen in das FMS ein. Das digitale<br />

Datenfunksystem ACARS (Aircraft<br />

Communications Addressing and Reporting<br />

System) liefert beispielsweise aktuelle<br />

Wetter- und Winddaten. Mit den<br />

von der Crew eingegebenen und in den<br />

Datenbanken hinterlegten Informationen<br />

sowie aktuellen Messwerten kann<br />

das FMS den optimalen Flugablauf planen,<br />

durch Verbindung zu Flugführungssystem<br />

und Autopilot nachfliegen und<br />

überwachen. Die Daten des FMS werden<br />

meist auf einem Multifunktionsdisplay<br />

des Electronic Flight Instrument System<br />

(EFIS) angezeigt. Moderne Airliner wie<br />

der Airbus A380 sind mit zwei FMS ausgestattet.<br />

Die Boeing 767 war 1981 das<br />

erste Serienflugzeug mit einem FMS.<br />

Seither übernehmen FMS die Aufgaben<br />

der früher zur Besatzung gehörenden<br />

Flugingenieure oder Navigatoren. FR<br />

ULRIKE EBNER<br />

70 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


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Berufe in der Luftfahrt<br />

Im Dienst<br />

der Privatflieger<br />

Von der Landung bis zum Start,<br />

vom Tanken bis zum Catering:<br />

Handling Agents in der General<br />

Aviation sorgen für einen<br />

reibungslosen Ablauf. Dabei ist<br />

Organisationstalent gefragt.<br />

In dieser Ausgabe<br />

Handling Agent<br />

in der<br />

General Aviation<br />

Lionel Richie war schon da, ebenso<br />

wie Niki Lauda und die Spieler<br />

des VfB Stuttgart: Vom General<br />

Aviation Terminal (GAT) am Stuttgarter<br />

Flughafen fliegen Promis, aber auch Geschäftsleute<br />

und ganz normale Privatpiloten<br />

ab. Dass der Betrieb reibungslos<br />

funktioniert, darum kümmern sich Menschen<br />

wie Sandra Schnell und Gerlinde<br />

Ortlieb. Sie sind sogenannte<br />

Handling<br />

Agents bei Kurz<br />

Aviation Service –<br />

einem Fixed-Base<br />

Operator (FBO),<br />

der am Stuttgarter<br />

Flughafen Dienstleistungen<br />

rund um<br />

die General Aviation<br />

anbietet. Das<br />

Unternehmen beschäftigt 18 Mitarbeiter<br />

und betreut rund 40 Flugbewegungen<br />

pro Tag. Das entspricht nach Angaben<br />

von Kurz Aviation im Jahresdurchschnitt<br />

22,5 Prozent der gesamten Flugbewegungen<br />

des Stuttgarter Flughafens.<br />

„Wir sind für die Abfertigung von<br />

Privatflugzeugen zuständig“, erklärt<br />

Gerlinde Ortlieb in einem Satz die Aufgabe<br />

eines Handling Agents. Was so einfach<br />

klingt, umfasst eine Vielzahl an Tätigkeiten,<br />

die bereits vor der Landung<br />

eines Flugzeugs beginnen. Per Mail, telefonisch<br />

oder per Funk melden Piloten<br />

oder private Chartergesellschaften eine<br />

Landung an. „Wir holen dann die Airport-Slots<br />

ein, um die Landung zeitlich<br />

zu ermöglichen“, sagt Sandra Schnell.<br />

Dabei müssen Handling Agents immer<br />

die geltenden Auflagen im Blick haben,<br />

beispielsweise das Nachtflugverbot in<br />

Stuttgart. Jets dürfen nur bis 23.30 Uhr<br />

landen, Turboprops oder Propellermaschinen<br />

auch noch später. „Wir müssen<br />

sehr genau aufpassen, was möglich ist<br />

und was nicht“, erklärt Sandra Schnell.<br />

Oft äußern Kunden bei der Anmeldung<br />

der Landung weitere Wünsche:<br />

Im General Aviation Terminal in<br />

Stuttgart ist der Arbeitsplatz der<br />

Handling Agents von Kurz Aviation.<br />

dass sie am GAT mit einem Taxi oder einer<br />

Limousine abgeholt werden möchten<br />

oder noch eine Hotelreservierung für<br />

sich und die Crew benötigen. Auch um<br />

solche Angelegenheiten kümmern sich<br />

die Handling Agents. Sobald eine Maschine<br />

gelandet ist, wartet ein Ramp<br />

Agent auf dem Vorfeld mit einem Follow-me-Fahrzeug<br />

und begleitet sie zur<br />

Parkposition. Fluggäste und ihr Gepäck<br />

werden als Erstes zum Terminal gebracht.<br />

„Bei Flügen aus Nicht-Schengen-<br />

Ländern müssen wir auch darauf achten,<br />

dass die Bundespolizei die Passkontrolle<br />

vornimmt“, erklärt Gerlinde Ortlieb.<br />

Tanken, Frischwasserversorgung<br />

oder auch Reinigung des bordeigenen<br />

Geschirrs: Neben den Fluggästen stellt<br />

Fotos: Ebner, Kurz Aviation Service<br />

Ramp Agents begleiten Maschinen vor dem Start und nach der Landung.<br />

Organisationstalente am GAT: Gerlinde<br />

Ortlieb und Sandra Schnell (v. l.)<br />

72 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


auch die Crew Ansprüche an die Handling<br />

Agents. Um eventuelle Wartezeit<br />

zwischen Landung und Start für die<br />

Crew und Begleitpersonen von Geschäftsleuten<br />

so kurzweilig wie möglich<br />

zu gestalten, geben Gerlinde Ortlieb und<br />

Sandra Schnell auch Tipps und organisieren<br />

auf Wunsch Ausfahrten zu Museen<br />

oder in die Stuttgarter Innenstadt.<br />

Vor dem Start eines Flugzeugs kümmern<br />

sich die Handling Agents um die<br />

Flugvorbereitung. „Die Crews bekommen<br />

Wetter- und Windkarten und NO-<br />

TAMs [Notices to Airmen; Anm. d. Red.]<br />

von uns“, sagt Sandra Schnell. Vor Ort<br />

erfolgt dann die Abrechnung der Lande-,<br />

Start- und Parkgebühren. Am Service<br />

Point im Terminal prüfen die Handling<br />

Agents auch Lizenzen und Passagierlisten<br />

und erteilen Berechtigungen fürs<br />

Vorfeld. Wenn Kunden an Bord Catering<br />

wünschen, organisieren die Handling<br />

Agents auch das im Voraus. Dabei arbeiten<br />

sie mit einem zertifizierten Caterer<br />

zusammen, der direkt aufs Rollfeld darf.<br />

„Es kam aber auch schon vor, dass Gäste<br />

VIP-Essen von einem Sternekoch wollten“,<br />

sagt Sandra Schnell.<br />

Neben Geschäftsleuten, Privatpiloten<br />

und Prominenten, die mit eigenen oder<br />

gecharterten Flugzeugen ankommen,<br />

werden am GAT in Stuttgart auch Ambulanzflüge<br />

abgefertigt. Und bei jedem<br />

Start und jeder Landung ist das Organisationstalent<br />

der Handling Agents gefordert.<br />

„Jeder einzelne Vorgang ist individuell“,<br />

sagt Gerlinde Ortlieb.<br />

FR<br />

ULRIKE EBNER<br />

Auf der Suche nach einer neuen<br />

Stelle im Luftfahrtbereich?<br />

Auf flugrevue.de finden<br />

Sie weitere aktuelle Angebote.<br />

Ausbildung zum Handling Agent<br />

Es gibt keine festgelegte Ausbildung<br />

zum Handling Agent. FBOs bieten teilweise<br />

Ausbildungsplätze für den Beruf<br />

Luftverkehrskaufmann/-frau oder firmenspezifische<br />

Kurse an, um für die Tätigkeit des<br />

Handling Agents zu schulen. Interessenten<br />

sollten Erfahrungen in der Luftfahrt haben<br />

und gute Englischkenntnisse mitbringen.<br />

8964855-15-1.QXD_Layout 1 30.11.15 13:<strong>02</strong> Seite 1<br />

Zum nächstmöglichen Termin<br />

suchen wir eine/n<br />

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w)<br />

PARUM REHENI-<br />

TIUM FUGIAS<br />

VOLUPTA TUME-<br />

NIMODIT OIDI-<br />

ATUR QUIS EST,<br />

UTE ES DERIAE<br />

Aufgaben:<br />

• Überwachung der Betriebsbereitschaft des Verkehrsflughafens<br />

und der Einhaltung aller betrieblich relevanten Genehmigungen<br />

(Gesetze und Vorschriften)<br />

• Wahrnehmen der Aufgaben des nach § 45 LuftVZO bestellten<br />

Verkehrsleiters im täglichen Betrieb<br />

• Überwachung von Bau- und Reparaturmaßnahmen auf oder bei<br />

den Flugbetriebsflächen<br />

• Ressourcenplanung und -zuweisung<br />

• Melden und Bearbeiten von Unfällen und Störungen<br />

• Wahrnehmung von Aufgaben im Rahmen der Notfallplanung und<br />

des SMS des Flughafens<br />

• Durchführung von Schulungen für Mitarbeiter und Externe<br />

Geforderte Qualifikationen:<br />

• Lizenz für Luftfahrzeugführer (oder gleichwertig)<br />

• Vertiefte Kenntnisse im Flugbetrieb<br />

• Beschränkt gültiges Zeugnis für den Flugfunkverkehr in engl. Sprache<br />

• Englisch flüssig in Wort und Schrift<br />

• Kenntnisse im Umgang der MS Office Familie<br />

• Führerschein Klasse B<br />

Profil:<br />

• gutes technisches Verständnis<br />

• genaue Kenntnis der Vorschriften u. Verfahren im Flughafenbetrieb<br />

• Durchsetzungsfähigkeit, ausgeprägtes selbstständiges Arbeiten<br />

• Führungskompetenz, Zuverlässigkeit i.S.d § 7 LuftSiG<br />

Wenn Sie diese anspruchsvolle Aufgabe reizt, dann freuen wir uns auf<br />

Ihre Bewerbung.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Dr. Joachim Ebert | Fieseler-Storch-Str. 16 | 34379 Calden<br />

Email: joachim.ebert@kassel-airport.aero<br />

Bitte reichen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen bevorzugt per Mail oder<br />

nur in Kopie ein, da diese nach Abschluss des Auswahlverfahrens unter<br />

Beachtung datenschutzrechtlicher Bestimmungen vernichtet werden.


Raumfahrt<br />

Der ESA-Satellit LISA Pathfinder<br />

Das Echo des<br />

Niemand zweifelt daran, dass Albert Einstein Recht hatte, als er die Existenz<br />

von Gravitationswellen in Raum und Zeit vorhersagte, doch bislang fehlte der<br />

Beweis. Ein ambitioniertes ESA-Projekt soll jetzt endlich Klarheit bringen.<br />

74 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Die sechste<br />

VEGA-Rakete<br />

brachte den<br />

Satelliten von<br />

Kourou aus auf<br />

den Weg.<br />

Urknalls<br />

Von MATTHIAS GRÜNDER<br />

Am Anfang war der Urknall.<br />

In kürzester Zeit<br />

breiteten sich unvorstellbare<br />

Massen über unendliche Entfernungen<br />

aus. Dabei wurden Wellen in Zeit<br />

und Raum ausgelöst, die auch heute<br />

noch zwischen den Sternen wandern.<br />

Einstein nannte sie Gravitationswellen<br />

und nahm an, dass sie sich entsprechend<br />

seiner Relativitätstheorie mit Lichtgeschwindigkeit<br />

bewegen. Das war vor genau<br />

100 Jahren.<br />

Inzwischen gehen Wissenschaftler<br />

davon aus, dass im Weltall ständig neue<br />

Gravitationswellen erzeugt werden. Sogenannte<br />

Systeme beschleunigter Massen,<br />

also beispielsweise Doppelsternsysteme<br />

oder auch von um eine Sonne kreisenden<br />

Planeten, senden solche Wellen<br />

aus, nur – nachgewiesen wurden sie<br />

noch nie! Auch Erde und Sonne erzeugen<br />

Gravitationswellen, allerdings nur<br />

theoretisch. Das Massensystem ist viel<br />

zu klein, als dass ein Nachweis jemals<br />

möglich wäre. Da müssen schon schwerere<br />

Kaliber miteinander agieren, Neu-<br />

Fotos: ESA<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 75


Raumfahrt<br />

Der ESA-Satellit LISA Pathfinder<br />

Zwei frei fallende Würfel und eine komplizierte<br />

optische Bank sind das Herz des Satelliten.<br />

LISA Pathfinder mit der Oberstufe<br />

AVUM des KB Jushnoje aus der Ukraine<br />

in der Montagehalle.<br />

tronensterne beispielsweise oder<br />

Schwarze Löcher. Bislang allerdings war<br />

auch in ihrer Umgebung nur der indirekte<br />

Beweis für die Existenz der Wellen<br />

möglich, weil sie auf andere Himmelskörper<br />

wirken.<br />

Das Wissen um ein Phänomen und<br />

gleichzeitig das Problem, dass man es<br />

nicht beweisen kann, ist für Wissenschaftler<br />

aber ein untragbarer Zustand.<br />

Jahre um Jahre suchten sie nach Möglichkeiten,<br />

Einsteins Annahme zu beweisen,<br />

und nun endlich scheinen sie einen<br />

ganz passablen Weg gefunden zu haben.<br />

Mit dem Satellitentrio LISA (siehe<br />

Kasten) wollen sie in ein paar Jahren den<br />

Gravitationswellen nachspüren und so-<br />

zusagen auf das Echo des Urknalls im<br />

Universum lauschen, doch ist die dafür<br />

erforderliche Technik höchst anspruchsvoll.<br />

Damit bislang unvorhergesehene<br />

Schwierigkeiten möglichst ausgeräumt<br />

werden können, hat die ESA beschlossen,<br />

den drei Satelliten einen Pfadfinder<br />

vorauszuschicken.<br />

WISSENSCHAFTLER SPIELEN MIT<br />

GOLDENEN WÜRFELN<br />

LISA Pathfinder soll also testen, ob<br />

mögliche Gravitationswellen tatsächlich<br />

die Würfel aus ihrer frei schwebenden<br />

Ruhelage bringen und erzittern lassen.<br />

Dafür hat der kleine, nur knapp zwei<br />

Tonnen schwere Satellit eine Versuchsanordnung<br />

an Bord – 64 x 38 x 38 Zentimeter<br />

groß und 150 Kilogramm schwer.<br />

Sie enthält zwei Vakuumbehälter mit je<br />

einem Würfel aus einer Gold-Platin-<br />

Legierung, dessen Kanten 46 Millimeter<br />

lang sind. Für die Versuche schweben<br />

diese Würfel frei in ihren „Käfigen“, wobei<br />

ihr Abstand mit für Laien unvorstellbar<br />

großer Genauigkeit vermessen wird.<br />

Sollten Gravitationswellen den Satelliten<br />

erfassen, müssten die Würfel ins Schwingen<br />

geraten, was mit einem Laserinterferometer<br />

registriert werden könnte.<br />

Damit die Würfel innerhalb der Versuchsanordnung<br />

wirklich frei schweben<br />

und nicht von äußeren Kräften – außer<br />

den Gravitationswellen natürlich – be-<br />

Könnten wir Gravitationswellen mit bloßem Auge sehen, dann nähmen<br />

sie nach Ansicht der Wissenschaftler solche Formen an.<br />

76 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Start:<br />

- VEGA-Rakete von Kourou aus<br />

- Startmasse: 1910 kg<br />

Nach dem Start:<br />

- elliptische Umlaufbahn um die Erde<br />

- sechs Bahnmanöver für ein höheres Apogäum<br />

Umlaufbahn:<br />

- großer Umlauf um L 1<br />

- 1,5 Mio. km von der Erde<br />

Antriebsstufe wird einen<br />

Monat nach der letzten<br />

Zündung abgeworfen<br />

Bodenstation:<br />

- 35-Meter-Antenne in Cebreros (Spanien)<br />

Flugdauer zum Punkt L 1<br />

nach der letzten Zündung:<br />

sechs Wochen<br />

Flugführung:<br />

- Missionsleitung beim ESOC<br />

- Wissenschaft beim ESAC<br />

So verläuft die Reise des<br />

Flugkörpers zum Lagrange-<br />

Punkt L 1 .<br />

einflusst werden, wird der Satellit am<br />

sogenannten inneren Lagrange-Punkt L 1<br />

positioniert. Dieser Punkt liegt etwa 1,5<br />

Millionen Kilometer von der Erde entfernt<br />

auf einer gedachten Verbindungslinie<br />

Erde – Sonne. Dort herrscht ein Kräftegleichgewicht<br />

zwischen den Gravitationskräften<br />

der beiden Himmelskörper,<br />

und die Gold-Platin-Würfel an Bord des<br />

Satelliten befinden sich mechanisch gesehen<br />

im freien Fall. Nur so ist es möglich,<br />

dass eventuelle Gravitationswellen<br />

die Würfel tatsächlich in Schwingungen<br />

versetzen.<br />

Der Satellit ist für die große Aufgabe,<br />

die er erfüllen soll, eigentlich recht<br />

klein, doch die Erwartungen, welche die<br />

Wellendetektor<br />

Unter dem Namen LISA (Laser Interferometry Space<br />

Antenna) will die ESA in einigen Jahren drei<br />

baugleiche Satelliten starten und diese so positionieren,<br />

dass sie ein gleichschenkliges Dreieck im Raum<br />

bilden, wobei die Schenkel fünf Millionen Kilometer<br />

lang sein werden. Diese Entfernung wird höchst<br />

genau vermessen und mit Ionentriebwerken korrigiert,<br />

sodass, wenn Gravitationswellen durchs All wabern,<br />

diese anhand von Positionsveränderungen innerhalb<br />

einer Messanordnung nachgewiesen werden können.<br />

Wegen der Vergrößerung der Messstrecke von 40<br />

Zentimetern bei LISA Pathfinder auf fünf Millionen<br />

Kilometer bei LISA können theoretisch Gravitationsänderungen<br />

von 10 -16 g und Veränderungen der<br />

Entfernung der Satelliten voneinander von 10 -12<br />

Metern registriert werden. Das funktioniert nur, wenn<br />

die Abstände zwischen den Flugkörpern auf winzige<br />

Millimeterbruchteile genau gehalten werden.<br />

Wissenschaftler in ihn setzen, sind dafür<br />

umso größer. Groß war auch die Vorfreude<br />

am Startplatz bei allen Beteiligten,<br />

sprich Vertretern der ESA, des<br />

Startdienstleisters Arianespace und des<br />

Herstellers der VEGA-Rakete, Avio aus<br />

Italien. Auch Medienvertreter waren<br />

reichlich vertreten, darunter auch die<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>. Nur Wissenschaftler sah<br />

man seltsamerweise nicht in Kourou, die<br />

eventuell ein paar O-Töne über die Mission<br />

hätten verlieren können.<br />

KANN MAN DER<br />

OBERSTUFE TRAUEN?<br />

Der Starttermin war also angesetzt, und<br />

alle befanden sich bereits in Feierlaune,<br />

als plötzlich eine Frage auftauchte, mit<br />

der niemand gerechnet hatte: Was, wenn<br />

das ukrainische Oberstufentriebwerk<br />

AVUM bei der zweiten Zündung nicht<br />

funktioniert? Nach dem Start sollte es<br />

nach sieben Minuten und 29 Sekunden<br />

erstmals zünden und den Satelliten auf<br />

die elliptische Umlaufbahn bringen. Eine<br />

zweite Zündung war nach 41 min 19 s<br />

und schließlich eine dritte nach 55 min<br />

10 s geplant.<br />

Allerdings kam nun ein kluger Kopf<br />

auf die Frage, ob denn in der Abkühlungsphase<br />

des Triebwerks nach der ersten<br />

Zündung die Treibstoffkomponenten<br />

nicht „sulzig“ würden und dann nicht<br />

mehr zündeten. Die Vertreter des KB<br />

Jushnoje, welche ihre Oberstufe schon<br />

vielfach problemlos eingesetzt hatten,<br />

konnten zwar mündlich für die Zuverlässigkeit<br />

des Produkts garantieren, aber<br />

das nützte ihnen nichts. Die „Gegenseite“<br />

wollte bei der Wichtigkeit dieser Mission<br />

– immerhin war kurz zuvor die<br />

Qualifikationsphase der VEGA abgeschlossen<br />

worden, und der Flug VV06<br />

war der erste „richtige“ – und wegen<br />

der wertvollen Fracht keinerlei Risiken<br />

eingehen. Daraus resultierte eine eintägige<br />

Startverschiebung.<br />

Einen Tag später lagen indessen alle<br />

Unterlagen vor, welche belegten, dass<br />

man sich auf AVUM verlassen könne,<br />

und dann war es endlich so weit: Anders<br />

als etwa die anfangs etwas behäbige,<br />

weil auch wesentlich schwerere Ariane 5<br />

pfiff die Feststoff-VEGA nur so ab, dass<br />

sie nach weniger als zwei Sekunden in<br />

den dichten Wolken verschwunden war<br />

– die derzeit in Französisch-Guayana<br />

häufig auftretenden tropischen Regenfälle<br />

ließen keine längere Beobachtung zu.<br />

Das trübte jedoch kaum die Stimmung<br />

der Beobachter, und als endlich tief in<br />

der Nacht, eindreiviertel Stunden nach<br />

dem Start, die glückliche Abtrennung<br />

des Satelliten gemeldet wurde, war alles<br />

wieder gut. LISA Pathfinder ist auf dem<br />

besten Wege, Einsteins Theorie zu beweisen<br />

und so Astronomiegeschichte zu<br />

schreiben.<br />

FR<br />

Fotos: ESA<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 77


Raumfahrt<br />

Einschlag auf der Mondoberfläche<br />

Auch dieses Mal werden die Verschwörungstheoretiker<br />

wieder<br />

empört reagieren und behaupten,<br />

die jüngsten Fotos seien ebenso gefälscht<br />

wie alle früheren, denn: Niemals hat ein<br />

Mensch einen Fuß auf den Mond gesetzt,<br />

und das gesamte Apollo-Programm<br />

der sechziger und siebziger Jahre war<br />

nur ein riesiger Medienschwindel! Indessen<br />

ist diesen Leuten vor allem dank der<br />

gestochen scharfen Bilder des LRO<br />

schon einiger Wind aus den Segeln genommen<br />

worden, denn da waren nicht<br />

nur die Landestufen der Lunar Modules,<br />

sondern auch einzelne Gerätekomplexe,<br />

Fahrspuren der Mondautos LRV (Lunar<br />

Roving Vehicle) und schließlich sogar<br />

breite Trampelpfade zu erkennen, welche<br />

die Astronauten schufen, indem sie<br />

bestimmte Strecken mehrfach zurücklegten.<br />

Nicht zuletzt konnten alle Einschlagkrater<br />

geortet werden, die entstanden,<br />

als nach erfolgreicher Arbeit auf dem<br />

Mond, dem Aufstieg, der Kopplung mit<br />

dem jeweiligen Raumschiff und dem<br />

Umstieg die „Spinnen“, also die Landefähren,<br />

abgetrennt und gezielt auf der<br />

Mondoberfläche zum Absturz gebracht<br />

wurden. Die infolgedessen künstlich erzeugten<br />

Mondbeben wurden mit den zurückgelassenen<br />

Seismometern gemessen<br />

und die Daten zur Erde übertragen. Daraus<br />

konnten Wissenschaftler bestimmte<br />

Eigenschaften des Gesteins am Aufschlagort<br />

und die innere Struktur des<br />

Erdtrabanten ermitteln.<br />

Ab der Mission Apollo 13 nutzte<br />

man dafür auch die Endstufen S-IVB der<br />

Saturn-Trägerraketen, welche die Astronauten<br />

und ihre Fahrzeuge aus der Erdumlaufbahn<br />

in die Übergangsbahn zum<br />

Mond befördert hatten. Diese 17 Meter<br />

langen und sechseinhalb Meter durchmessenden<br />

Zylinder mit je einem fast<br />

Nach 43 Jahren<br />

wiedergefunden<br />

Einen Krater von 400 Metern<br />

Durchmesser hat die Raketenstufe<br />

im Mondboden verursacht.<br />

Bei der Auswertung von Fotos der NASA-Mondsonde<br />

Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) fanden Wissenschaftler<br />

endlich den Einschlagkrater der Saturn-Endstufe S-IVB von<br />

Apollo 16. Jetzt sind alle Spuren komplett dokumentiert.<br />

Diese Karte zeigt die<br />

Punkte auf der Mondoberfläche,<br />

an denen künstliche<br />

Raumflugkörper aus verschiedenen<br />

Ländern weich landeten.<br />

Fotos: NASA<br />

78 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong>


Auf dem Bild der Landestelle von<br />

Apollo 15 sind besonders viele Fahr- und<br />

Fußspuren als sichtbare Zeichen reger<br />

Tätigkeit der Mondastronauten zu<br />

erkennen. Am rechten Bildrand steht<br />

das Mondauto LRV.<br />

anderthalb Tonnen schweren J-2-Triebwerk<br />

am Ende brachten, auch wenn sie<br />

bei der Abtrennung der Mondflugkombination<br />

aus Kommando- und Landemodul<br />

praktisch leer waren, immer noch<br />

eine weit größere Masse auf die Waage<br />

als die „Spinnen“. Dementsprechend<br />

waren auch die Mondbeben viel stärker,<br />

die beim Einschlag erzeugt wurden.<br />

Dieses Verfahren wurde allerdings<br />

erst ab Apollo 13 angewendet; bis dahin<br />

hatte man die Raketenstufen in eine solare<br />

Umlaufbahn gebracht, um mögliche<br />

Kollisionen mit der Mondflugkombination<br />

zu vermeiden. Im Jahre 20<strong>02</strong> entdeckten<br />

Astronomen einen vermeintlichen<br />

Asteroiden und gaben ihm die Bezeichnung<br />

J0<strong>02</strong>E3, doch stellte sich später<br />

heraus, dass es sich um die S-IVB der<br />

Mission Apollo 12 handelte. Die Endstufen<br />

von Apollo 13 bis 17 brachten ihre<br />

jeweiligen Raumschiffe auf eine Endgeschwindigkeit<br />

von rund 38 900 Stundenkilometern,<br />

und dank der Trägheit<br />

folgten sie ihnen auf der Mondflugbahn.<br />

Das heißt, dass beim Einschlag enorme<br />

Kräfte wirkten und praktisch den ganzen<br />

Mond zum Erzittern brachten.<br />

KÜNSTLICHE MONDBEBEN<br />

ENORMER INTENSITÄT<br />

Die von den Seismometern übertragenen<br />

Daten wiesen zur Überraschung der<br />

Experten nach, dass die Bebenwellen<br />

den Mond mehrfach mit abnehmender<br />

Intensität umliefen, bevor sie schließlich<br />

ganz verebbten. Einige der Apollo-Messgeräte<br />

funktionieren bis in die heutige<br />

Zeit, und sogar die infolge des Absturzes<br />

von LRO entstandenen Erschütterungen<br />

wurden zur Erde übertragen. Dass die<br />

Endstufe von Apollo 16 mit dem erwarteten<br />

Rumms eingeschlagen war, wurde<br />

also registriert, nur der Einschlagsort<br />

blieb bis heute unbekannt, weil die<br />

Funkverbindung zur Stufe auf dem Weg<br />

in Richtung Mond abgebrochen war.<br />

43 Jahre dauerte die Suche, bis der<br />

Einschlagskrater nun endlich im Mare<br />

Insularum, 260 Kilometer südwestlich<br />

des Kraters Kopernikus, entdeckt wurde.<br />

Die anderen vier Einschlagstellen<br />

konnten bereits kurz nach dem Missionsbeginn<br />

von LRO identifiziert werden.<br />

Sie wichen fast 30 Kilometer von<br />

den ungefähr berechneten Daten ab, was<br />

bei der Kraterlandschaft auf dem Mond<br />

mit der Suche nach der Stecknadel im<br />

Heuhaufen vergleichbar war. Nun weiß<br />

man es also genau. Nicht dass dieses<br />

Wissen wirklich wichtig wäre, aber man<br />

hat eben gern Ordnung. Das Wörtchen<br />

„unbekannt“ mögen die Experten nicht<br />

sonderlich.<br />

FR<br />

MATTHIAS GRÜNDER<br />

Edwin „Buzz“ Aldrin<br />

am Seismometer vor der<br />

Landefähre Eagle<br />

der Mission Apollo 11.<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 79


News RAUMFAHRT<br />

SCHWUNG HOLEN AN DER ERDE<br />

Kick für Hayabusa-2<br />

Am 3. Dezember 2015 abvsolvierte die japanische<br />

Raumsonde Hayabusa-2 (Falke) ein erfolgreiches<br />

Swing-by-Manöver an der Erde, der sie sich<br />

über Hawaii bis auf 3090 Kilometer näherte. Nach diesem<br />

Schwung änderte der Flugkörper seine Bahn und wird nun<br />

zweieinhalb Jahre lang in Richtung des Asteroiden 1999<br />

JU3 Ryugu fliegen. Die Mission soll Bodenproben vom Asteroiden<br />

holen und zur Erde zurück bringen und zugleich<br />

mit dem in Deutschland entwickelten Lander Mascot Messungen<br />

an verschiedenen Orten auf der Oberfläche<br />

des Himmelskörpers durchführen. Mit<br />

den Daten wollen die Wissenschaftler Informationen<br />

über die Zusammensetzung und Oberflächentemperaturen<br />

erhalten. Weil sich Ryugu in den vergangenen 4,5<br />

Milliarden Jahren kaum verändert hat, wird so ein Blick in<br />

die Vergangenheit unseres Sonnensystems möglich sein. Die<br />

Mission wird auch von der ESA mit ihrer 35-Meter-Antenne<br />

in Malargüe (Argentinien) unterstützt.<br />

Foto: JAXA<br />

Start von ExoMars rückt näher<br />

Die beiden Raumfahrzeuge der Mission ExoMars <strong>2016</strong> sind inzwischen am Kosmodrom<br />

Baikonur eingetroffen, wo sie auf den Start im März vorbereitet werden.<br />

Dabei handelt es sich um den Spurengasorbiter TGO und das Schiaparelli-Modul,<br />

denen im Jahre 2018 ein Rover und eine Basisstation auf der Oberfläche des Roten<br />

Planeten folgen werden. Beide Missionen werden an Bord russischer Proton-Raketen<br />

gestartet, wobei das erste Startfenster zwischen dem 14. und 25. März geöffnet ist.<br />

Nach fast siebenmonatigem Flug wird TGO im Oktober am Mars ankommen und<br />

Schiaparelli für die Landung in der Ebene Meridiani Planum absetzen.<br />

Foto: ESA<br />

Foto: NASA<br />

Salz und Eis auf Ceres<br />

Als eine Art Salz identifizierten NASA-Wissenschaftler das leuchtend<br />

weiße Material im Krater Occator auf dem Kleinplaneten Ceres, genauer<br />

gesagt als Magnesiumsulfat namens Hexahydrit. Andreas Nathues vom<br />

Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen geht davon<br />

aus, dass es sich um Ablagerungen handelt, die bei der Verdunstung<br />

von Wassereis zurückgeblieben sind. Einschläge vom Asteroiden<br />

schließlich hätten die Mixtur aus Salzen und Eis geschaffen, die immerhin<br />

50 Prozent des einfallenden Sonnenlichts reflektiert.<br />

80 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

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Eisige Welten auf Pluto<br />

Die NASA-Tiefraumsonde New Horizons, die am 14. Juli 2015<br />

den Kleinplaneten Pluto passiert hatte, zieht noch immer Fotos von<br />

diesem Ereignis aus dem Speicher und schickt sie Stück für Stück<br />

an die Erde. Das unten rechts gezeigte Bild entstand aus einem Abstand<br />

von 15 400 Kilometern, 13 Minuten vor dem Zeitpunkt der<br />

nächsten Annäherung. Es zeigt einen etwa 80 mal 80 Kilometer<br />

großen Abschnitt einer riesigen, zerklüfteten Eisfläche namens<br />

Sputnik Planum mit den Überresten von Einschlagkratern.<br />

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Foto: NASA Foto: NASA<br />

Cygnus ist wieder im Rennen<br />

Am 6. Dezember 2015 brachte eine Trägerrakete Atlas V<br />

eine Cygnus-Raumkapsel von Orbital ATK auf den Weg in<br />

Richtung Internationale Raumstation. Die Mission trug die<br />

Bezeichnung OA-4 und den Eigennamen „Deke Slayton II“<br />

nach dem früheren US-Astronauten und Crewmitglied des<br />

Apollo-Sojus-Test-Projekts. Dieser jüngste Flug war mit besonderer<br />

Spannung erwartet worden, weil die Vorgängermission<br />

Orb-3 am 28. Oktober 2014 mit einem Fehlschlag<br />

geendet hatte, als die Trägerrakete Antares-130 kurz<br />

nach dem Start explodiert war. Dabei gingen 3,5 Tonnen<br />

Fracht unwiederbringlich verloren.<br />

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DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut<br />

an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir<br />

separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten<br />

Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

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Historie<br />

Diese Amiot flog bis 1942 als<br />

Postflugzeug für Air France.<br />

Ursprünglich als Postflugzeug<br />

entworfen, sollte die Amiot-350-<br />

Familie als Bomber für die dringend<br />

benötigte Modernisierung der<br />

französischen Luftstreitkräfte sorgen.<br />

Doch das vielversprechende Muster<br />

kam zu spät.<br />

Amiot 350<br />

Bomben<br />

statt Briefe<br />

Die Amiot 356-01 erhielt zwei<br />

Merlin-X-Motoren des britischen<br />

Herstellers Rolls-Royce.<br />

82 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

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Als Prototyp der Bomberversion diente die aus<br />

dem Postflugzeug umgebaute Amiot 351-01.<br />

Neuer Bomber<br />

Baujahr: 1937 bis 1940<br />

Stückzahl: ca. 80<br />

Herstellungsland:<br />

Frankreich<br />

Fotos: FR-Dokumentation<br />

VON RENÉ ARTOIS<br />

Auf der Suche nach einem<br />

neuen zweimotorigen<br />

Bomber stießen die<br />

französischen Luftstreitkräfte auf einen<br />

Entwurf der von Félix Amiot gegründeten<br />

Société d’Emboutissage et de Constructions<br />

Mécaniques (SECM). Die als<br />

Langstrecken-Postflugzeug entworfene<br />

Amiot 341 beeindruckte auf dem Pariser<br />

Aerosalon von 1936 die Besucher<br />

mit ihren aerodynamisch sehr sauber<br />

gestalteten Linien. Der freitragende<br />

Schulterdecker verfügte über ein Einziehfahrwerk<br />

und einen geräumigen<br />

Rumpf mit kreisförmigem Querschnitt.<br />

Da lag eine Verwendung als Kampfflugzeug<br />

nahe. Am 6. Dezember 1937 startete<br />

die Amiot 340-01 zu ihrem Erstflug.<br />

Für den Antrieb der Bomber-Variante<br />

sorgten zwei Doppelsternmotoren<br />

Gnome et Rhône 14N 0/1. Der in<br />

Ganzmetall-Schalenbauweise ausgeführte<br />

Rumpf bestand aus drei Baugruppen.<br />

Im großzügig verglasten<br />

Rumpfvorderteil war der Bombenschütze<br />

untergebracht, dem bei Bedarf ein<br />

7,5-mm-MG vom Typ MAC 34 mit 500<br />

Schuss zur Verfügung stand. Für den<br />

Horizontal-Bombenabwurf wurde ein<br />

Zielgerät des Typs D-30 von Dervaud-<br />

Bronzavia eingesetzt. An der Kanzelunterseite<br />

befand sich eine Einstiegsluke<br />

für die Besatzung. Im Mittelrumpf waren<br />

der Waffenschacht und darüber der<br />

Raum für Flugzeugführer (vorn) und<br />

Bordschütze (hinten) angeordnet.<br />

Oberhalb des Bombenschachts war eine<br />

20-mm-Kanone des Typs HS 404 mit<br />

120 Schuss in einer Hydrauliklafette<br />

SAMM AB 34 gelagert. Der Platz für<br />

den Bordfunker befand sich unmittelbar<br />

hinter dem Waffenschacht im unteren<br />

Rumpfmittelteil und war mit einem<br />

7,5-mm-MG des Typs MAC 34 mit 800<br />

Schuss ausgestattet. Der Waffenstand<br />

selbst konnte durch ein verglastes Rollfenster<br />

geschlossen werden.<br />

Die tragende Struktur des zweiteiligen<br />

Flügels bestand aus einem kastenförmigen<br />

Hauptholm und zwei Hilfsholmen<br />

sowie der Beplankung. Der An-<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 83


Historie<br />

Technische Daten<br />

Amiot 354 B 4<br />

Hersteller: Société d’Emboutissage et<br />

de Constructions Mécaniques (SECM),<br />

Frankreich<br />

Typ: mittleres Kampfflugzeug<br />

Antrieb: 2 Gnome et Rhône 14N 48/49<br />

Leistung: je 686 kW (920 PS)<br />

Länge: 14,50 m<br />

Höhe: 4,50 m<br />

Spannweite: 22,83 m<br />

Flügelfläche: 67,50 m 2<br />

Leermasse: 4720 kg<br />

max. Startmasse: 11 316 kg<br />

Höchstgeschwindigkeit: 478 km/h<br />

Steigzeit auf 4550 m: 8,7 min<br />

Dienstgipfelhöhe: 10 000 m<br />

Reichweite: 2470 km<br />

Bewaffnung: 1200 kg Bomben, eine<br />

20-mm-Kanone HS 404, zwei 7,5-mm-<br />

MGs MAC 34<br />

Amiot 351-01<br />

Zeichnungen: Redemann; Fotos: FR-Dokumentation<br />

Amiot 354 B 4<br />

84 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Bis 1942 setzte Air France mehrere Amiots<br />

auf den Strecken nach Afrika ein.<br />

schluss der beiden Flügelhälften erfolgte<br />

an besonders kräftig ausgebildeten<br />

Spanten des Rumpfmittelteils.<br />

Die Erprobung der Amiot 340-01<br />

beim Centre d‘Expertise Aérien Militaire<br />

(CEAM) in Villacoublay zeigte die<br />

Notwendigkeit einiger Modifikationen<br />

wie die Optimierung der Motorverkleidungen.<br />

Einige Monate später erhielt<br />

der Prototyp stärkere Motoren (14N<br />

20/21) und einen Waffenstand für ein<br />

bewegliches 7,5-mm-MG im Rumpf<br />

hinter dem Waffenschacht. Das einteilige<br />

Seitenleitwerk wich einem Endscheibenleitwerk.<br />

Aufgrund dieser erheblichen<br />

Änderungen bekam der Bomber<br />

die Bezeichnung Amiot 351-01; er hob<br />

am 21. Januar 1939 zum erneuten Jungfernflug<br />

ab.<br />

VIELE VERSIONEN MIT<br />

VERSCHIEDENEN ANTRIEBEN<br />

Die Militärs wollten sich aber nicht auf<br />

eine Antriebsvariante festlegen und entschieden<br />

sich gleich für mehrere Versionen:<br />

Die Amiot 350 verfügte über zwei<br />

Die Lioré et Olivier LeO 451 litt unter ähnlichen<br />

Problemen wie die Amiot 350.<br />

Klassiker<br />

der Luftfahrt<br />

Spannende Dokumentationen<br />

über historische Flugzeuge<br />

und ihre faszinierende Technik.<br />

flüssigkeitsgekühlte Zwölfzylinder-Reihenmotoren<br />

Hispano-Suiza 12Y 28/29,<br />

während die Amiot 351 von zwei luftgekühlten<br />

14-Zylinder-Doppelsternmotoren<br />

Gnome et Rhône 14N 38/39 angetrieben<br />

wurde. Außerdem waren die<br />

Amiot 352 mit zwei Hispano-Suiza 12Y<br />

50/51 und die Amiot 353 mit zwei<br />

Rolls-Royce Merlin III im Angebot.<br />

Nachdem auch der leistungsstärkere<br />

Gnome et Rhône 14N 48/49 lieferbar<br />

war, entstand der Entwurf Amiot 354.<br />

Dieser hatte wie die 340-01 wieder ein<br />

einfaches Seitenleitwerk und wurde in<br />

größerer Stückzahl gebaut. Zu guter<br />

Letzt gab es noch die Amiot 356, die<br />

über das Leitwerk der Amiot 354 und<br />

zwei Merlin-X-Motoren verfügte.<br />

Im Jahr 1938 erhielt Amiot die ersten<br />

Aufträge zur Lieferung von 30 Amiot<br />

351, 60 Amiot 353 und 40 Amiot<br />

354. Diese Orders erhöhten sich mit<br />

Ausbruch des Zweiten Weltkriegs auf<br />

890 Flugzeuge. Trotz der Dringlichkeit<br />

konnten der Armee de I´Air Anfang<br />

1940 nur fünf Maschinen geliefert werden.<br />

Ende Mai<br />

verfügten die<br />

Streitkräfte lediglich<br />

über 57 Flugzeuge.<br />

Am 28. April<br />

1940 flogen Maschinen der Groupe de<br />

Bombardement II/21 ihre ersten Einsätze.<br />

Bis zum 20. Juni 1940 hatte die Armee<br />

de I‘Air 61 Exemplare der Amiot-<br />

350-Serie übernommen, die jedoch keinen<br />

wesentlichen Einfluss auf den<br />

Kriegsverlauf hatten. Später dienten einige<br />

umgerüstete Bomber als Postflugzeuge<br />

bei der Air France. Damit kehrte<br />

das Muster zu seiner ursprünglichen<br />

Bestimmung zurück.<br />

FR<br />

Die Konkurrenz<br />

Ausgabe 2<br />

jetzt am Kiosk<br />

erhältlich<br />

Wie die Amiot-350-Serie sollte die Lioré et<br />

Olivier LeO 45 die älteren Muster bei den<br />

Verbänden der Armée de l‘Air ersetzen. Die<br />

erste Maschine hob am 15. Januar 1937 zu<br />

ihrem Jungfernflug ab. Der mittlere Bomber<br />

ging schließlich nach einigen Modifikationen<br />

als LeO 451 in Serie. Allerdings gab es auch<br />

hier Verspätungen bei der Produktion. Obwohl<br />

immerhin mehr als 200 Exemplare bei<br />

Kriegsbeginn ausgeliefert waren, erwies sich<br />

davon nur rund ein Viertel als einsatzbereit.<br />

Zudem mussten die Verbände recht hohe<br />

Verluste in Kauf nehmen. Im Gegensatz zur<br />

Amiot-Familie lief die Produktion nach der<br />

Niederlage Frankreichs gegen Deutschland<br />

unter dem Vichy-Regime weiter, sodass die<br />

Gesamtstückzahl die 500er-Marke überstieg.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden einige<br />

verbliebene Flugzeuge zu Transportern<br />

umgerüstet und flogen so noch bis in die<br />

50er Jahre.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 85


Service MODELLE UND TERMINE<br />

[ 1 ]<br />

[ 6 ]<br />

[ 4 ]<br />

[ 5 ]<br />

[ 3 ]<br />

[ 2 ]<br />

Herpa<br />

Die berühmte Douglas DC-9-30<br />

[ 1 ] als Reiseflugzeug von Hugh<br />

Hefner mit der schwarzen Lackierung<br />

und dem „Playboy“-Bunny<br />

am Heck (Kennung N950PB) gibt<br />

es nun auch als Modell im Maßstab<br />

1:200 (Art.-Nr. 557252,<br />

69,90 Euro). Etwas farbenfroher<br />

ist das Modell der Embraer E195<br />

[ 2 ] von Azul – Linhas Aéreas Brasileiras<br />

(PR-AYU) im Sonderanstrich<br />

„Ayrton Senna“, mit dem<br />

die Fluglinie an den berühmten<br />

Rennfahrer erinnern will. Ein gelungenes<br />

Modell ist der erste E-<br />

Jet von Herpa in 1:200 (Art.-Nr.<br />

Flugzeuge in diesem Heft<br />

Airbus A400M<br />

1:144 Revell; 1:72 Revell<br />

Amiot 351 1:72 Mach 2<br />

Bell Boeing V-22 Osprey 1:72 Hasegawa; Italeri; 1:48 Italeri<br />

Sikorsky CH-53<br />

557030, 55 Euro). Als Nächstes<br />

kommt die Embraer E195 in den<br />

Farben von Air Dolomiti (I-ADJL)<br />

auf den Markt (Art.-Nr. 557115,<br />

54,90 Euro). Das Modell der<br />

Boeing 707-400 im Maßstab<br />

1:200 gibt es nun auch in den Farben<br />

der britischen BOAC (Art.-Nr.<br />

557139, 74,90 Euro).<br />

Neue Modelle im Maßstab 1:500<br />

sind Airbus A321 (D-ASTE) von<br />

Germania (Art.-Nr. 527798,<br />

23,90 Euro), Boeing<br />

C-17A Globemaster III der Mississippi<br />

Air National Guard (Art.-<br />

Nr. 527835, 28,90 Euro) und<br />

Lockheed C-5A Galaxy [ 3 ] der<br />

1:72 Fujimi, Italeri, Revell; 1:48 Revell<br />

New York Air National Guard im<br />

grau-grünen Anstrich (Art.-Nr.<br />

528122, 36,90 Euro). Auch den<br />

Zeppelin NT [ 4 ] gibt es nun als<br />

Modell im Maßstab 1:500 (Art.-<br />

Nr. 528252, 25,90 Euro).<br />

Revell<br />

Prall gefüllt ist der Karton des<br />

Modells des Panavia Tornado<br />

GR.4 [ 5 ] im Maßstab 1:48. Die<br />

neueste Ausführung des bereits<br />

bekannten und sehr empfehlenswerten<br />

Kits des Jagdbombers erlaubt<br />

den Bau der aktuellen Version<br />

der Royal Air Force. Oberflächenstrukturen<br />

und Detaillierung<br />

sind hervorragend. Der Abziehbilderbogen<br />

enthält Markierungen<br />

für zwei Maschinen der RAF:<br />

eine GR.4 der No. 41 Squadron<br />

aus Coningsby im Juli 2011 mit<br />

Sondermarkierungen zum<br />

95-jährigen Bestehen der Staffel<br />

und eine GR.4 der No. 617 Squadron<br />

aus Loussiemouth (Art.-Nr.<br />

04924, 280 Teile, 29,99 Euro).<br />

Im neuen Revell-Design mit farbiger<br />

Anleitung präsentiert sich<br />

das Modell der BAe Hawk T.1<br />

im Maßstab 1:72. Die Teile des<br />

aus rotem Plastik bestehenden<br />

Spritzlings weisen versenkte<br />

Oberflächenstrukturen auf. Mit<br />

den Decals können alle Maschinen<br />

des britischen Kunstflugteams<br />

Red Arrows dargestellt<br />

werden (Art.-Nr. 04921, 70 Teile,<br />

9,99 Euro).<br />

Von ICM aus der Ukraine stammen<br />

die Formen des Bausatzes<br />

der Dornier Do 215 B-5 [ 6 ] im<br />

Maßstab 1:48. Das Kit besitzt<br />

versenkte Oberflächenstrukturen<br />

und eine gute Detaillierung. Revell<br />

hat sogar einige Fehler des<br />

ursprünglichen Bausatzes korrigiert.<br />

Der Abziehbilderbogen enthält<br />

Markierungen für je einen in<br />

den Niederlanden stationierten<br />

Nachtjäger: NJG 2, Gilze-Rijen,<br />

1941 und Stab II.NJG 2, Leeuwarden,<br />

Frühjahr 1942 (Art.-Nr.<br />

04925, 218 Teile, 29,99 Euro).<br />

86 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> www.flugrevue.de


Blue Angels<br />

12. März: NAF El Centro Annual<br />

Air Show, NAF El Centro, CA;<br />

19. – 20. März: Los Angeles<br />

County Air Show, Antelope Valley,<br />

CA; 2. – 3. April: Southernmost<br />

Air Spectacular, NAS Key<br />

West, FL; 9. – 10. April: Wings<br />

Over South Texas Air Show, NAS<br />

Kingsville, TX; 16. – 17. April:<br />

Smoky Mountain Air Show,<br />

Knoxville, TN; 23. – 24. April:<br />

NAS Fort Worth JRB Air Power<br />

Expo, NAS Fort Worth JRB, TX;<br />

30. April – 1. Mai: MCAS Cherry<br />

Point Air Show, MCAS Cherry<br />

Point, NC; 7. – 8. Mai: Guardians of Freedom Air Show, Lincoln, NE;<br />

14. – 15. Mai: Spirit of St. Louis Air Show, St. Louis, MO; 21. – 22. Mai:<br />

Lynchburg Regional Air Show, Lynchburg, VA; 25. Mai: USNA Air Show, US<br />

Naval Academy, MD; 27. Mai: USNA Graduation Flyover, US Naval Academy,<br />

MD; 28. – 29. Mai: Jones Beach Air Show, Jones Beach, NY; 4. – 5. Juni:<br />

The Great Tennessee Air Show, Smyrna, TN; 11. – 12. Juni: Syracuse International<br />

Air Show, Syracuse, NY; 18. – 19. Juni: Dayton Air Show, Dayton, OH;<br />

25. – 26. Juni: Vero Beach Air Show, Vero Beach, FL; 2. – 4. Juli: National<br />

Cherry Festival Air Show, Traverse City, MI; 9. – 10. Juli: Gary Air Show,<br />

Gary, IN; 16. Juli: Pensacola Beach Air Show, Pensacola Beach, FL; 23. – 24.<br />

Juli: South Dakota Air National Guard 70th Air Show, Sioux Falls, SD;<br />

30. – 31. Juli: Arctic Thunder Open House, Elmendorf AFB, AK; 6. – 7. August:<br />

Boeing Seafair Air Show, Seattle, WA; 3. – 5. September: Cleveland<br />

National Air Show, Cleveland, OH; 10. – 11. September: NAS Oceana Air<br />

Show, NAS Oceana, VA; 17. – 18. September: National Championship Air<br />

Races, Reno, NV; 24. – 25. September: MCAS Miramar Air Show, MCAS<br />

Miramar, CA; 1. – 2. Oktober: Rocky Mountain Air Show, Aurora, CO;<br />

8. – 9. Oktober: San Francisco Fleet Week, San Francisco, CA; 15. – 16.<br />

Oktober: Star-Spangled Spectacular, Baltimore, MD; 22. – 23. Oktober:<br />

Wings Over Houston Air Show, Houston, TX; 29. – 30. Oktober: NAS Patuxent<br />

River Air Expo, NAS Patuxent River, MD; 5. – 6. November: Birthplace<br />

of the Blue Angels Air Show, Jacksonville Beach, FL; 12. November: Blue<br />

Angels Homecoming Air Show, NAS Pensacola, FL<br />

Thunderbirds<br />

Auf unserer großen Leserreise an die<br />

US-Westküste vom 7. bis 13. November<br />

besuchen wir nicht nur Boeing, sondern<br />

sind auch auf dem spektakulären Flugtag auf<br />

der Nellis AFB dabei. Dort können Sie auch<br />

die legendären Thunderbirds bewundern!<br />

21. Februar: Daytona International Speedway, Daytona Beach, FL (Überflug);<br />

6. März: Las Vegas Motor Speedway, Las Vegas, NE (Überflug); 8. März:<br />

Creech Air Force Base Appreciation Show, Las Vegas, NE; 12. – 13. März:<br />

Davis Monthan AFB, AZ; 19. – 20. März: MacDill AFB, FL; 2. – 3. April: Luke<br />

AFB, AZ; 9. – 10. April: Lake City, FL; 16. – 17. April: March Air Reserve Base,<br />

CA; 23. – 24. April: Langley AFB, VA; 30. April – 1. Mai: Barksdale AFB, LA;<br />

7. – 8. Mai: Ft. Lauderdale, FL; 14. – 15. Mai: Joint Base McGuire-Dix-Lakehurst,<br />

NJ; 21. – 22. Mai: Shaw AFB, SC; 28. – 29. Mai: Cannon AFB, NM;<br />

2. Juni: USAF Academy, CO; 4. – 5. Juni: Kirtland AFB, NM; 11. – 12. Juni:<br />

North Kingstown, RI; 18. – 19. Juni: Ocean City, MD; 25. – 26. Juni: Hill AFB,<br />

UT; 2. – 4. Juli: Battle Creek, MI; 9. – 10. Juli: Duluth, MN; 16. – 17. Juli:<br />

Toledo, OH; 23. Juli: Vance AFB, OK; 27. Juli: Cheyenne, WY; 30. – 31. Juli:<br />

Offutt AFB, NE; 13. – 14. August: Burlington, VT; 17. August: Atlantic City,<br />

NJ; 20. - 21. August: Chicago, IL; 27. – 28. August: Joint Base Lewis-Mc-<br />

Chord, WA; 3. – 4. September: New Windsor, NY; 10. – 11. September: Ft.<br />

Wayne, IN; 17. – 18. September: Sheppard AFB, TX; 24. – 25. September:<br />

Salinas, CA; 1. – 2. Oktober: Robins AFB, GA; 8. – 9. Oktober: Daytona<br />

Beach, FL; 15. – 16. Oktober: Ft. Worth, TX; 22. – 23. Oktober: Huntington<br />

Beach, CA; 29. – 30. Oktober: Rome, GA; 5. – 6. November: Homestead Air<br />

Reserve Base, FL; 12. – 13. November: Nellis AFB, NV<br />

Foto: USAF<br />

Impressum<br />

Vereinigt mit <strong>FLUG</strong>WELT INTERNATIONAL, WELTLUFTFAHRT<br />

AIR WORLD, <strong>FLUG</strong>SPORT und LUFTWAFFEN-FORUM (Hrsg:<br />

FREUNDES KREIS LUFTWAFFE e.V.) ISSN 0015-4547<br />

Redaktion <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart Redaktionstelefon:<br />

+49 711 182-1146, Fax: -1781 E-Mail: redaktion@<br />

flugrevue.de Inter net: www.flugrevue.de Herausgeber: Ludwig<br />

Vogel †, Paul Pietsch †, Michael Pfeiffer Redaktionelle Gesamtleitung<br />

Luft- und Raumfahrt und Chefredak teur: Volker K.<br />

Thomalla Stellv. Chefredakteur: Karl Schwarz Luftverkehr, Airport:<br />

Sebastian Steinke Militärluftfahrt, Hubschrauber: Karl<br />

Schwarz Raumfahrt, Technik: Matthias Gründer, Ulrike Ebner<br />

Regionalverkehr, Triebwer ke, Historie: Patrick Hoeveler Produktionsleitung:<br />

Marion Hyna Schlussredaktion: Jutta Clever<br />

Grafische Konzeption: Harald Hornig Grafik und Layout: MOTOR-<br />

RAD-Grafik, Ralf Athen, Harald Hornig, Katrin Sdun Repro: MOTOR-<br />

RAD-Medienproduktion, Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild<br />

(i.V.), Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert Sekretariat, Leserservice:<br />

Gabriele Beinert Archiv und Dokumentation: Marton Szigeti<br />

Ständige Mitarbeiter: Jörg Adam, Ted Carlson, Andreas Spaeth<br />

Verlag: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Leuschnerstraße 1,<br />

70174 Stuttgart, Postfach 106036, Tel.: +49 711 182-01, Fax: +49<br />

711 182-1349 Leitung Geschäftsbereich Luft- und Raumfahrt:<br />

Peter-Paul Pietsch Stellv. Verlagsleitung und Leitung Digitale<br />

Medien: Eva-Maria Gerst Brandmanagement: Natalie Lehn<br />

Wir sind umgezogen!<br />

Anzeigenleitung: Reinhard Wittstamm, Tel.: +49 228 9565-114<br />

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de Verantwortlich für den Anzeigenteil: Julia Ruprecht, Tel.: +49<br />

711 182-1548, Fax: -1870, E-Mail: jruprecht @motorpresse.de Vertrieb,<br />

Einzelverkauf: DPV Deutscher Pressevertrieb Vertriebsleitung:<br />

Dirk Geschke Herstellung: Rainer Jüttner Fotoservice/<br />

Syndication/Lizenzen: Motor Presse International, Tel.: +49 711<br />

182-1531 Druck: Neef + Stumme GmbH & Co. KG, 29378 Wittingen<br />

(Printed in Germany)<br />

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Seit 1. Januar <strong>2016</strong> haben wir eine neue Postanschrift:<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint monatlich, Einzelheft € 5,30 (A: € 6,00, CH:<br />

sfr 10,00), Jahresabopreis Inland: € 63,60, Jahresabo preis Ausland:<br />

A: € 69,90, CH: sfr 115,00; Kombiabo: <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und Klassiker<br />

der Luftfahrt zum Kombi preis mit rund 15 % Preisvorteil.<br />

Jahres preis für Inland 12 Ausgaben <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und 8 Ausgaben<br />

Klassiker der Luftfahrt € 94,20 (A: € 105,40, CH: sfr 172,10, übrige<br />

Auslandspreise auf Anfrage).<br />

Studenten erhalten gegen Vorlage einer Immatrikulationsbescheinigung<br />

das Abo mit einem Preisvorteil von 40 % gegenüber dem<br />

Kioskkauf zum Preis von € 38,16 (A: € 43,20; CH: sfr 72,00; weitere<br />

Auslandspreise auf Anfrage).<br />

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auch die der Übersetzung, des Nachdrucks und der foto -<br />

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übernommen.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 87


Nachbrenner<br />

Iljuschin Il-2M3<br />

Die IL-2 war das wohl wichtigste russische<br />

Kampfflugzeug des Zweiten Weltkriegs.<br />

Der einzige noch fliegende Schturmowik<br />

gehört einem amerikanischen Milliardär.<br />

Von KARL SCHWARZ; Foto: JIM LARSEN<br />

Flie<br />

Stark gepanzert und schwer bewaffnet war die<br />

Iljuschin IL-2 im Zweiten Weltkrieg an der<br />

Ostfront ein gefürchteter Gegner für die deutschen<br />

Bodentruppen. Die Besatzungen des recht langsamen<br />

und trägen Schlachtflugzeugs mussten aber auch selbst hohe<br />

Verluste verkraften. Gerade in den Weiten des Nordens lagen<br />

daher noch Jahrzehnte nach dem Absturz Wracks in Wäldern<br />

und Seen. Eines davon war die im Oktober 1944 von der Flak<br />

88 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


gender Panzer<br />

beschädigte und dann notgelandete Maschine mit der Seriennummer<br />

305401. Sie wurde 1991 in der Nähe des Flusses Titowka<br />

entdeckt. Boris Osentinsky von Retro Avia Tech aus Nowosibirsk<br />

holte die IL-2 aus einem kleinen See und schuf zusammen<br />

mit Teilen von drei weiteren Zellen die Basis für einen<br />

Wiederaufbau. Den Auftrag dafür erteilte 2005 der bekannte<br />

Warbird-Sammler Paul Allen, der die Schturmowik für seine<br />

im Aufbau befindliche Flying Heritage Collection haben wollte.<br />

Die Arbeiten waren nicht einfach, und so dauerte es bis<br />

September 2011, bis die IL-2M3 wieder zum Erstflug abheben<br />

konnte. Knapp ein Jahr später traf sie dann per Fracht in Everett<br />

im US-Bundesstaat Washington ein, wo Steve Hinton die<br />

ersten Flüge durchführte. Heute ist die in den Farben von Alexander<br />

Efimow (298. Fliegerdivision) lackierte IL-2 als einzigartiger<br />

Zeuge für das meistgebaute Militärflugzeug aller Zeiten<br />

bei den regelmäßigen Flugtagen des Museums mit dabei. FR<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2016</strong> 89


Vorschau<br />

03/16<br />

AIRBUS A320NEO<br />

Lieferbeginn<br />

Die neue <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint am 8. Februar <strong>2016</strong><br />

Über 4300 Bestellungen hat Airbus schon<br />

für die besonders sparsame neo-Version der<br />

A320-Familie eingefahren. Nun gilt es, die<br />

Kunden termingerecht zu beliefern, was weitere<br />

Produktionssteigerungen nötig macht.<br />

Wir bitten um Verständnis, wenn angekündigte Beiträge aus aktuellen Gründen in eine andere Ausgabe verschoben werden.<br />

MILITÄRLUFFAHRT<br />

Tu-160 wird<br />

wieder gebaut<br />

Die russischen Luftstreitkräfte<br />

planen die<br />

Beschaffung weiterer<br />

Schwenkflügelbomber.<br />

Im nächsten Heft finden<br />

Sie alle Details der<br />

modernisierten Version.<br />

Fotos: Airbus/Goussé, Frank Dombrink, SpaceX, UAC<br />

MILITÄRLUFFAHRT<br />

H145M für die<br />

Luftwaffe<br />

Zur Unterstützung der Spezialkräfte<br />

der Bundeswehr soll<br />

die H145M von Airbus Helicopters<br />

dienen. Können bei<br />

diesem Rüstungsprogramm<br />

die Fehler der Vergangenheit<br />

vermieden werden?<br />

RAUMFAHRT<br />

SpaceX<br />

mit vollem<br />

Schub<br />

Ob wiederverwendbare<br />

Rakete<br />

oder Versorgungskapsel<br />

– das private<br />

Raumfahrtunternehmen<br />

von<br />

Milliardär Elon<br />

Musk setzt auf<br />

vielen Feldern die<br />

etablierten Anbieter<br />

unter Druck.<br />

Wir stellen die<br />

weiteren Pläne<br />

von SpaceX vor.<br />

35 % Ersparnis<br />

90 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2016</strong><br />

3 x <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> mit 35 % Ersparnis gegenüber dem Kioskkauf für nur € 10,35<br />

frei Haus! Einfach anrufen: +49 711 32068899 und Kennziffer 1431645 angeben.<br />

Falls Sie nach dem Test keine weiteren Hefte wünschen, sagen Sie spätestens 14 Tage nach Erhalt der 2. Ausgabe ab. Ansonsten erhalten Sie<br />

die <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> weiter hin monatlich zu den im Impressum angegebenen Preisen mit jeder zeitigem Kündigungsrecht.<br />

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Fliegende Legenden<br />

Foto: US Air Force<br />

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