Niers-Bote_Februar 2016

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Fortsetzung von Seite 4 Lepers setzte aber im Gemeinderat die Verlegung der Schule mit den Argumenten der besseren Lehrerversorgung und der guten Ausstattung der neuen Gebäude „Am Schwarzen Graben“ in Oedt durch. Die zweite große Herausforderung war die durch die kommunale Neugliederung erzwungene Zusammenlegung der beiden Gemeinden Grefrath und Oedt. Die Oedter wollten sich damit nicht abfinden und gerade nicht mit dem neuen Namen für die zu bildende Großgemeinde „Grefrath“. Als Kompromiss wurde „Niersburg“ vorgeschlagen, jeweils mit dem Anhängsel Oedt bzw. Grefrath. Der Vorstand der Oedter Girmeswerke forderte sogar, die neue Gemeinde Oedt-Grefrath zu benennen, da der Name Oedt durch die Girmeswerke weltweit einen guten Klang hätte. Aber der Landtag beschloss kurzum den Namen „Grefrath“ für die neue Gemeinde rechts und links der Niers. Damit war auch das Ziel von Bürgermeister Lepers erreicht, eine selbständige Gemeinde zu bleiben und nicht den Nachbarstädten Kempen und Nettetal zugeschlagen zu werden. Josef Lepers führte das Amt Aus der Gemeinde Biographie über Josef Lepers erschienen von Alfred Knorr des Bürgermeisters mit der notwendigen Entschlossenheit, aber auch mit der ihm eigenen Konzilianz, die er auch von den Ratsmitgliedern erwartete. Nach 16 Jahren im Amt verlieh ihm der Bundespräsident 1982 in Anerkennung seiner Verdienste das Bundesverdienstkreuz. In seine Amtszeit fielen wichtige Entscheidungen für die Gemeinde Grefrath, die Lepers zum großen Teil mit initiierte und umsetzte, u. a. das Eissportzentrum mit seiner 400-Meter-Außenbahn, die Landesgartenschau im Schwingbodenpark, das Bauprojekt „Dohmes- Wiese“, der Bau der Albert-Mooren- Halle, der Beschluss zum Verkauf des Oedter Krankenhauses zugunsten des neuen Altenzentrums, die Übernahme der Dorenburg durch den Kreis Viersen, der Neubau der Grefrather Gemeinschaftshauptschule, die Durchsetzung des Baues der Umgehungsstraßen sowie die Grefrather Ortskernsanierung, die Lepers als gelungen bezeichnete, was ihm immer wieder bestätigt worden war. Sehr am Herzen lag ihm die Freundschaft mit Frankreich. Dazu setzte er sich zusammen mit seinem Freund und Bürgermeister von Frévent, Roger Pruvost, aus voller Überzeugung ein, da er die geschichtliche „Erbfeindschaft“ zu Frankreich kannte und er selbst acht Jahre seines Lebens durch Krieg und in Gefangenschaft litt. Nach der deutschen Einheit wurde mit seiner Unterstützung die Städtepartnerschaft um Gerbstedt in Sachsen-Anhalt erweitert. Josef Lepers war ein Wohltäter für die Gemeinde Grefrath. So regte er das „Müller-und-Esel- Denkmal“ in Mülhausen und den „Gänseliesel-Brunnen“ in Oedt an und unterstützte diese und andere Projekte nicht nur ideell, sondern auch finanziell. 1994 verabschiedete sich Josef Lepers mit 74 Jahren von der politischen Bühne. In den Dankesreden hoben die Redner besonders hervor, dass er „Kommunalpolitik stets mit dem Herzen“ betrieb und „die Menschlichkeit stets im Vordergrund gestanden“ hätte. Lepers erhielt die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Grefrath für seinen unermüdlichen Einsatz für die Gemeinde. Man zollte Josef Lepers, der sich um die Gemeinde Grefrath verdient gemacht habe, Dank und Anerkennung. Josef Lepers verstarb am 24. Januar 2007 mit 86 Jahren in Viersen. In der Totenmesse würdigte Pfarrer Joseph Frohn Lepers als einen Menschen, der „die Zeit nicht vertan hat, er hat vielmehr ihre Kostbarkeit erkannt: In Zeiten des Glücks und des Leidens hat er nicht gezögert, ihr jene Ausprägung zu geben, die eines Christenmenschen würdig ist.“ Die mehr als 500 Menschen, die der Beerdigung beiwohnten, werden nicht vergessen, wie der Sag auf einem nostalgischen Leichenwagen von vier Pferden gezogen von der St. Heinrichskirche in Mülhausen zu seiner letzten Ruhestätte auf dem Mülhausener Friedhof gefahren wurde, wo er in der Familiengruft beigesetzt worden ist. Josef Lepers wurde gewürdigt als einen Mann, „der im Gespräch an der Theke wie im Konferenzraum offen, unkompliziert und mit einer Portion Humor Informationen sammelt, seinen Standpunkt vertritt und nie jemanden verletzt oder auch nur unbeachtet lässt!“ – „Seinem auf religiös-christlicher Grundlage basierendes Naturell, geprägt vom bäuerlichen Elternhaus, macht es absolut keine Schwierigkeiten, den von Jugend auf gepflegten Kontakt beizubehalten und zu vertiefen.“ Für Bürgermeister Herbert Kättner ist Josef Lepers ein „Glücksfall“ gewesen. Er habe durch seine persönliche Integrationskraft entscheidend dazu beigetragen, dass Grefrath ein „funktionierendes und harmonisierendes Gemeinwesen“ geworden ist. Er habe eine ge 6 Niers-Bote Februar 2016
Aus der Gemeinde Zwei Ehrungen beim Neujahrsempfang der SPD Grefrath Die Grefrather Sozialdemokraten verliehen bei ihrem Neujahrsempfang am 8. Januar den Kulturpreis und zum ersten Mal den Maya-Schmitz-Peick-Preis. Sie gingen an die Liebfrauen Big-Band und an Rolf Brandt. Roland Angenvoort (v.l.) und Bernd Bedronka überreichten die Preise. Oedt. Die SPD hatte für Freitagabend zu ihrem Neujahrsempfang in die Albert-Mooren-Halle eingeladen und bot den Mitgliedern, Vertretern anderer Parteien, von Vereinen, Kirchen und Verwaltung sowie ehrenamtlich Aktiven einen unterhaltsamen und auch musikalischen Abend. Dazu trug neben dem Kinder- und Jugendtheater unter der Leitung von Magdalena Bartkowiak, das eine Kostprobe aus „Tanz der Vampire“ bot, auch einer der beiden Preisträger des Abends bei. In diesem Jahr ging der Grefrather Kulturpreis an die Big-Band der Liebfrauenschule Mülhausen. Die Big-Band ist aus den Bläserklassen des Gymnasiums hervorgegangen. In diesen lernen alle Schüler ab Klasse 5 zwei Jahre lang ein Blasinstrument. Wer danach weitermachen möchte, kann in der Big-Band zum Beispiel Trompete, Posaune oder Saxophon spielen. Seit 2008 gibt es die Gruppe unter der Leitung von Lehrer Jakob Stauber. Katrin Ellerwald begeisterte mit Ihrem Gesang das Publikum. Namensgeberin hatte den Ehrenamtspreis der SPD im vergangenen Jahr für ihr Engagement für Flüchtlinge bekommen und war kurz danach gestorben. Eine Frau, die ihre Ideale vertrat, sich nicht einschüchtern ließ, auch wenn sie damit aneckte, wie der stellvertretende SPD- Vorsitzende Bernd Bedronka erklärte. Bedronka hielt auch die Laudatio für den diesjährigen Preisträger. Ausgezeichnet wurde Rolf Brandt, der seit 2010 Vorsitzender der Grefrather Gruppe des Naturschutzbundes (Nabu) ist. Seine Rede eröffnete Bedronka mit einem Zitat von Willy Brandt: „Ich warne davor, zu glauben, dass der Markt die Umwelt alleine in den Griff bekommt – dies ist geradezu ein Paradebeispiel für öffentliche Verantwortung.“ Das passe gut zu Rolf Brandt, weil dieser erkannt habe, dass der Schutz der Umwelt alle angeht. Unermüdlich sei er in den vergangenen fünf Jahren dabei, Projekte aus dem Boden zu stampfen und Netzwerke zu knüpfen. Dazu gehören verschiedene Kooperationen, unter anderem mit der Oedter Grundschule und dem Freilichtmuseum Dorenburg. Das Kinder und Jugendtheater, unter der Leitung von Magdalena Bartkowiak, begeisterte mit einer gelungenen Darbietung des Tanz der Vampire. Eine Mitstreiterin habe den Oedter als „V12 Motor des Grefrather Naturschutzes“ bezeichnet, sagte Bedronka und fügte hinzu: „Ich hoffe, ein abgasarmer.“ Brandt habe sich aber auch noch auf anderem Gebiet hervorgetan, so Vize-Vorsitzender Bedronka. Nämlich als Sprecher der Nachbarschaft, die sich gegen den Ausbau der Straße An der Floeth engagierte und letztendlich die Entscheidung über den Ausbau noch drehen konnte. Nach heftigen Protesten hatte sich die Politik für eine kostengünstigere Ausbau-Variante entschieden. Rolf Brandt ist unermüdlich in Sachen Naturschutz unterwegs Zum ersten Mal verlieh die SPD in diesem Jahr den Maya-Schmitz-Peick-Preis. Die Niers-Bote Februar 2016 7
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