20.02.2016 Aufrufe

notabene_1-16

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

KirchGemeindePlus /<br />

«Engagement für die<br />

Zukunft der Kirche»<br />

Wie ist der Entscheid der Kirchensynode zu KirchGemeindePlus<br />

zu werten? Braucht es Kurskorrekturen?<br />

Und welche Schritte stehen im Prozess an? Kirchenratspräsident<br />

Michel Müller nimmt Stellung. Von Christian Schenk<br />

Foto: Reto Schlatter<br />

Wie weiter mit<br />

KirchGemeindePlus?<br />

Am 24. November hat die Kirchensynode<br />

Stellung bezogen zur<br />

Marschroute von «KirchGemeinde-<br />

Plus», wie sie ihr der Kirchenrat in<br />

Form einer Postulatsantwort vorgelegt<br />

hatte. Das Kirchenparlament<br />

hat die Vorlage zurückgewiesen<br />

und mittels einer Motion vom<br />

Kirchenrat mehr Klarheit und mehr<br />

Mitsprache bei konkreten Teilzielen<br />

des grossen Reformprozesses<br />

der Landeskirche verlangt.<br />

Die Rückweisung wollten die Synodalen<br />

mehrheitlich nicht als Absage<br />

an die in zahlreichen Regionen<br />

bereits weit fortgeschrittenen<br />

Verhandlungen zu Zusammenschlüssen<br />

von Kirchgemeinden<br />

verstanden wissen (vergleiche<br />

dazu auch «<strong>notabene</strong>» 10/2015).<br />

Das bestätigten sie an der nächsten<br />

Sitzung am 1. Dezember auch<br />

mit der Zustimmung zu einem Kredit<br />

in der Höhe von 500 000 Franken,<br />

der dazu dient, Kirchgemeinden<br />

im Fusionsprozess zu<br />

unterstützen. Gleichwohl stellt<br />

sich die Frage, wie der Kirchenrat<br />

den Entscheid des Kirchenparlaments<br />

deutet – ob er Kurskorrekturen<br />

vornehmen will und welche<br />

Schritte für die Landeskirche und<br />

für die Kirchgemeinden in ihrem<br />

Neufindungsprozess geplant sind.<br />

Michel Müller, seit der Debatte der<br />

Kirchensynode sind zwei Monate vergangen.<br />

Wie deuten Sie aus dieser<br />

zeitlichen Distanz die Rückweisung<br />

des kirchenrätlichen Berichts?<br />

Dank der vermittelnden Rolle der vorberatenden<br />

Kommission wurde die Debatte<br />

nicht allzu emotional. Es entstand<br />

kein Scherbenhaufen, sondern eine gemeinsame<br />

Haltung zum Weitermachen<br />

am Prozess. Was ich bedaure ist, dass<br />

man den kirchenrätlichen Bericht inhaltlich<br />

gar nie richtig diskutiert hat.<br />

Meinen Sie damit die Auseinandersetzung<br />

über die Form der Kirchgemeinden<br />

als Rahmenorganisation?<br />

Ja, darüber wurde nicht diskutiert. Indem<br />

die Kirchensynode vom Kirchenrat<br />

einen Zusatzbericht verlangt hat, wird<br />

sie sich dann dazu äussern müssen. Wir<br />

sind daran, das noch deutlicher auszuformulieren.<br />

Im Wesentlichen bleiben<br />

wir aber beim vorgezeigten Weg.<br />

Die Kirchensynode hat mehr Mitsprache<br />

gefordert und dem Kirchenrat Aufgaben<br />

zur Klärung auferlegt. Wie<br />

schnell können Sie diese liefern?<br />

Wir haben die Hoffnung, dass wir bereits<br />

für die Sommersynode Ergebnisse<br />

vorlegen können. Aber der Zeitplan ist<br />

ambitioniert, und es kann zu Verzögerungen<br />

kommen.<br />

War es nicht sowieso der Wunsch der<br />

Kirchensynode, mit der Rückweisung<br />

des Geschäfts das Tempo zu drosseln?<br />

Das sehe ich nicht so. In den Voten kam<br />

überall zum Ausdruck, dass man den<br />

Prozess weiter vorantreiben will. Als<br />

Bremsmanöver ist der Entscheid der<br />

Kirchensynode nicht zu verstehen. Natürlich<br />

kann es sein, dass es Leute gibt,<br />

die darauf hoffen, dass man den Prozess<br />

<strong>notabene</strong> 1 / 20<strong>16</strong> 7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!