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Aktuell
Unsere Autoren
Dr.-Ing. Joachim Becker
ist bei der Otto Fuchs KG
stellvertretender Leiter
der Abteilung Werkstoffe
und Qualitätswesen und
verantwortlich für die
werkstoffliche Betreuung
der Strangpresserei und
von Werkstoffentwick -
lungsprojekten.
Dr.-Ing. Matthias
Hilpert ist bei der Otto
Fuchs KG verantwortlich
für die werkstoffliche
Betreuung der Al-
Stranggießerei und von
Werkstoffentwicklungs -
projekten.
Dr.-Ing. Gregor Terlinde
ist Leiter der Abteilung
Werkstoffe und
Qualitätswesen bei der
Otto Fuchs KG.
akt dem Profil angepasste Sprühkühlung. Dies war
mit der herkömmlichen Abkühlung nicht umzusetzen,
sondern verlangte eine Intensivluft-/Wassersprühkühlung,
deren Düsen einzeln angesteuert
werden können. Die in weiten Grenzen regelbare
Abkühlgeschwindigkeit ist notwendig, um den gegenläufigen
Forderungen nach gutem Crashverhalten
durch schnelle Abkühlung und nach hoher
Formstabilität der typischerweise komplexen Mehrkammerprofile
durch gleichmäßig milde Abkühlung
nachzukommen.
Für besonders dünnwandige Ausführungen mit großem
umschriebenem Kreis wurde für die Legierung
AS81 ein Verfahrensfenster gefunden, um die geforderten
Eigenschaften für die Klasse C20 auch mit einer
moderaten Luftabkühlung auf dem Auslauf einzustellen.
Diese Entwicklung schuf die Voraussetzungen
für die Machbarkeit von Profilen in einer
breiten Formenvielfalt. So liefert Otto Fuchs unter
anderem 36 Profile für den Sportwagen Audi R8.
Verbesserte Verpressbarkeit
In einem weiteren Projekt wurden die Legierungen
FUCHS AZ14 (7020 beziehungsweise 7005) im Hin-
blick auf verbesserte Verarbeitungseigenschaften
und höhere Duktilität optimiert. Sie werden bevorzugt
in geschweißten Strukturen eingesetzt, da sie
nach dem Schweißen wieder auf hohe Festigkeit
aushärten. Bei der Verarbeitung durch Strangpressen
erwies sich die hohe Formänderungsfestigkeit
als Handicap für die Fertigung von Mehrkammerhohlprofilen.
Als Lösungsansatz wurden systematisch die Gehalte
der Legierungselemente modifiziert, die Homogenisierungsparameter
angepasst und die Pressparameter
optimiert. Ergebnis sind neben FUCHS AZ14
(7020) drei weitere Varianten unter den Bezeichnungen
FUCHS AZ20 (F35), FUCHS AZ19 (F33)
und FUCHS AZ16 (F38). Sie werden profilspezifisch
eingesetzt, beispielsweise AZ19 für Mehrkammerhohlprofile
mit kleinen Wanddicken. Dabei
zeichnet sich gerade diese Legierungsvariante im
Zustand T6 durch ausgesprochen hohe Duktilitätswerte
(>14%) aus.
Die Legierungen AZ20 und AZ16 werden im Fahrzeug
aufgrund ihrer Eigenschaftscharakteristik für
hoch belastete Mehrkammerführungsprofile wie
den Überrollschutz in Cabrios, den Seitenaufprallträger,
den Stoßfänger und andere hochbelastete
Komponenten im Innenraum eingesetzt. Sie sind
wegen fehlender Hochtemperaturstabilität nicht
klassisch zu lackieren, können wegen ihrer hohen
Korrosionsbeständigkeit jedoch ohne Oberflächenschutz
verbaut werden.
Zusammenfassung und Ausblick
Anhand von zwei Beispielen haben wir gezeigt, wie –
ausgehend von bestehenden Legierungssystemen –
Für Mehrkammerhohlprofile: Variante FUCHS AZ19
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