In der Produkt- und Firmendatenbank von www.metall ... - Alu-News
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Grafik: Dr. <strong>In</strong>g. Peter Johne<br />
Überblick<br />
Monatliche Strangpressproduktion 2009/10 <strong>und</strong> 2010/11 in Deutschland<br />
maßgeblicher Analysten könnte diese starke Wachstumsdynamik<br />
auch die zukünftige <strong>Alu</strong>minium -<br />
entwicklung bestimmen. Weltweit rechnet man mit<br />
einer Verdoppelung des <strong>Alu</strong>miniumverbrauches in<br />
den kommenden zehn Jahren. Es wurde bereits die Befürchtung<br />
geäußert, dass <strong>Alu</strong>minium knapp <strong>und</strong> teuer<br />
werden könnte. Wenngleich die größten Zuwächse in<br />
den Schwellenlän<strong>der</strong>n generiert werden dürften, wird<br />
auch Europa <strong>von</strong> diesem Trend profitieren.<br />
Profile zunehmend gefragt<br />
Wie<strong>der</strong>um eine an<strong>der</strong>e Frage ist, ob <strong>und</strong> in welchem<br />
Maße die Strangpressindustrie <strong>von</strong> dieser positiven<br />
Entwicklung des <strong>Alu</strong>miniums profitieren kann. Die<br />
größten Abnehmer waren in 2010 die Bereiche Verkehr,<br />
Bau <strong>und</strong> Maschinenbau, die zusammen etwa<br />
drei Viertel des Bedarfes an Strangpressprodukten<br />
repräsentieren. Mit <strong>der</strong> Zunahme im Verkehr <strong>und</strong><br />
im Maschinenbau hat <strong>der</strong> Bausektor relativ etwas an<br />
Bedeutung eingebüßt. Der verbleibende Teil des<br />
Bedarfes geht in die Anwendungsbereiche Elektrotechnik,<br />
Blech- <strong>und</strong> Metallwaren <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e.<br />
Gegenwärtig sind die Erwartungen an alle wichtigen<br />
Abnehmerindustrien noch positiv. Gleichwohl<br />
muss nach Ansicht des Branchenverbandes GDA<br />
mit einer „Abflachung <strong>der</strong> Wachstumsdynamik“ gerechnet<br />
werden, d.h. mit weiterer <strong>Produkt</strong>ionszunahme,<br />
wenn auch in geringerem Maße als bisher.<br />
Konkret: Die Elektroindustrie rechnet nach 12%<br />
Wachstum im vergangenen Jahr für 2011 mit einem<br />
Plus <strong>von</strong> 7%. Der Verband <strong>der</strong> Automobilindustrie<br />
kommt zu einer annähernd gleichen Einschätzung.<br />
Die Wachstumsdynamik im Maschinenbau dürfte<br />
nach Einschätzung des VDMA mit einem Plus <strong>von</strong><br />
10% sogar das Vorjahr noch übertreffen. Wenn sich<br />
diese Einschätzung als tragfähig erweist, dann dürfte<br />
die Jahresproduktion im Jahre 2011 den Wert <strong>von</strong><br />
600.000 Tonnen wie<strong>der</strong> annähernd erreichen.<br />
Gestützt wird diese Erwartung dadurch, dass die<br />
übergreifenden Trends in Deutschland – <strong>der</strong> forcierte<br />
Ausbau regenerativer Energien, Leichtbau im Verkehr…<br />
– nur mit einem verstärkten Einsatz <strong>von</strong> <strong>Alu</strong>minium-Halbzeugen<br />
zu erreichen sind. Strangpress-<br />
produkte spielen hier, wie sich im vergangenen Jahr<br />
gezeigt hat, eine zentrale Rolle.<br />
Branche gut aufgestellt<br />
Und noch ein Gesichtspunkt, vielleicht sogar <strong>der</strong><br />
entscheidende, darf nicht übersehen werden. Die<br />
deutsche Strangpressindustrie ist mittelständisch<br />
geprägt. Der außerordentliche Erfolg <strong>der</strong> deutschen<br />
Presswerke mit ihren 85 installierten Pressen ist auf<br />
die Flexibilität, die <strong>In</strong>novationskraft <strong>und</strong> die fortwährenden<br />
Rationalisierungsanstrengungen <strong>der</strong><br />
Branche zurückzuführen. Heute sehen sich die<br />
meis ten Presswerke in <strong>der</strong> Lage, ausländischen<br />
Wettbewerbern mit günstigeren Standortbedin -<br />
gungen durch ihre überlegene <strong>Produkt</strong>ivität begegnen<br />
zu können. Zunächst einmal bedeutet dies, dass<br />
<strong>der</strong> große Marktanteil <strong>der</strong> deutschen Produzenten<br />
(in 2010 etwa 50%) erhalten bleibt. Darüber hinaus<br />
bieten sich Exportchancen.<br />
Fazit<br />
Es mag sein, dass die großen Unsicherheiten <strong>und</strong><br />
Verwerfungen an den Finanzmärkten die konjunkturelle<br />
Entwicklung beeinträchtigen. Deutschland<br />
wird sich da<strong>von</strong> trotz seiner Exportstärke nicht<br />
abkoppeln können – auch nicht die großen Abnehmer<br />
<strong>der</strong> <strong>Alu</strong>miniumindustrie.<br />
Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite werden die Perspektiven des<br />
<strong>Alu</strong>miniums im Substitutionswettstreit <strong>der</strong> technischen<br />
Werkstoffe als überdurchschnittlich eingestuft.<br />
Halbzeuge, hier beson<strong>der</strong>s Strangpressprodukte,<br />
werden da<strong>von</strong> profitieren. Mit an<strong>der</strong>en Worten:<br />
Wenn die <strong>von</strong> einer Reihe Experten befürchtete<br />
Abschwächung <strong>der</strong> Wirtschaft tatsächlich eintritt,<br />
dann wird die <strong>Alu</strong>miniumindustrie darunter weniger<br />
zu leiden haben als an<strong>der</strong>e Branchen.<br />
Der beeindruckende Aufwärtstrend <strong>der</strong> deutschen<br />
Strangpressindustrie <strong>von</strong> ca. 250.000 Tonnen im<br />
Jahre 1981 auf ca. 600.000 Tonnen im Jahre 2007 –<br />
im Mittel ein Plus <strong>von</strong> 10.000 Tonnen jährlich –<br />
wird weiterhin Bestand haben. Lei<strong>der</strong> mit einer zunehmenden<br />
Schwankungsbreite, die die gewerbliche<br />
Wirtschaft allerdings nicht zu vertreten hat. (jo)<br />
03|11