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FLUG REVUE 04/2016

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<strong>04</strong> <strong>2016</strong><br />

Deutschland € 5,30 www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />

Das Luft- und Raumfahrt-Magazin<br />

60 Jahre<br />

seit 1956<br />

SWISS<br />

SETZT AUF<br />

777<br />

NORDKOREA<br />

Die Raketen<br />

des Diktators<br />

KC-46-TANKER<br />

Flugerprobung<br />

unter Zeitdruck<br />

Airbus<br />

Holpriger Start<br />

in den Liniendienst<br />

A320neo<br />

HEINKEL HE 280<br />

Der erste<br />

Strahljäger<br />

KAMPFHUBSCHRAUBER<br />

So bewährt sich der Tiger im Einsatz<br />

BUSINESS JET AS2<br />

Comeback des zivilen<br />

Überschallflugs?<br />

NASA-FORSCHUNG<br />

Ökotechnologie im Test<br />

Österreich € 6,00, Schweiz sfr 10,<br />

Dänemark dkr 58, Benelux € 6,20,<br />

Slowakei € 8,40, Italien € 6,90


Fliegende Legenden<br />

Foto: Bell<br />

Klassiker der Luftfahrt aus der<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>-Edition präsentiert<br />

spannende Dokumentationen<br />

über historische Flugzeuge und<br />

ihre faszinierende Technik.<br />

Mit einzigartigen Drei-Seiten-<br />

Zeichnungen und Foto-Raritäten.<br />

Täglich informiert mit<br />

www.klassiker-der-luftfahrt.de<br />

Die faszinierendsten Flugzeuge der Welt<br />

Jetzt<br />

im Handel!


April<br />

Kurs<br />

Fluggeräte im Heft<br />

CO 2 -Limits<br />

38 Aerion AS2<br />

24 Airbus A320neo<br />

44 Airbus A330 MRTT<br />

16 Airbus A380<br />

54 Airbus Helicopters Tiger<br />

30 Boeing 777-300ER<br />

44 Boeing KC-46A Pegasus<br />

88 Gloster Gauntlet<br />

82 Heinkel He 280<br />

50 Lockheed Martin F-35<br />

Fotos: Holland-Moritz, NASA<br />

Sechs Jahre hat es gedauert, bis<br />

sich die Experten der internationalen<br />

Zivilluftfahrtorganisation<br />

ICAO auf einen CO 2 -Emissionsstandard für Geschäftsreisejets<br />

und Verkehrsflugzeuge geeinigt<br />

haben. Bei der komplexen Materie und den widerstreitenden<br />

Interessen muss man wohl sagen:<br />

„nur“ sechs Jahre. Bis die Empfehlungen zur Vorschrift<br />

werden und damit für Jets ab 5,7 Tonnen<br />

maximaler Abflugmasse und für Turboprops ab<br />

8,6 Tonnen gelten, werden aber noch einmal 13<br />

Jahre ins Land gehen. Im Detail ist vorgesehen,<br />

dass die Grenzwerte für neu beantragte Zulassungen<br />

ab 2020 gelten, während heutige Muster<br />

längstens bis 2028 unverändert gebaut werden<br />

dürfen, sollten sie die Limits überschreiten.<br />

Um die genauen Grenzwerte wurde wohl bis<br />

zuletzt gerungen. Sie sind nach einer bestimmten<br />

Formel je nach Abflugmasse definiert – für große<br />

Flugzeuge ab 60 Tonnen MTOW sind sie strenger.<br />

Ob sie allerdings streng genug sind, ist eine berechtigte<br />

Frage. Schon die ICAO selbst spricht<br />

von „ambitionierten und realistischen“ Zielen, bei<br />

denen „Effizienz für die Umwelt, ökonomische<br />

Tragbarkeit und technologische Machbarkeit ...“<br />

eine Rolle spielten. Neue Muster wie die A320-<br />

neo, die Boeing 737 MAX oder die 777X sollen<br />

die Standards jedenfalls mit Leichtigkeit erfüllen.<br />

Damit kann der ICAO-Standard, so er denn<br />

bei der ICAO-Generalversammlung im September<br />

abgesegnet wird, den Anstieg des Treibhausgas-Ausstoßes<br />

durch die wachsende weltweite<br />

Flotte von Verkehrsflugzeugen allenfalls leicht<br />

bremsen. Eine neue EU-Studie sieht jedenfalls bei<br />

mittlerem Verkehrswachstum eine Zunahme der<br />

CO 2 -Emissionen von derzeit etwa 151 Millionen<br />

Tonnen auf 207 Millionen Tonnen im Jahr 2035.<br />

Die Luftverkehrsbranche tut also gut daran, ihre<br />

Anstrengungen für den Umweltschutz weiter zu<br />

verstärken. Wie sie bereits schmerzhaft erfahren<br />

hat, gerät sie nämlich schnell ins Visier von Umweltschützern<br />

und Politikern, die radikalen Maßnahmen<br />

nicht abgeneigt sind.<br />

Karl Schwarz<br />

Stellvertretender Chefredakteur<br />

Zahl<br />

des<br />

Monats58 100000<br />

Laut ICAO sorgt der weltweite Luftverkehr derzeit für insgesamt 58 Millionen Jobs sowie<br />

eine Wirtschaftsleistung von 2,4 Billionen Dollar pro Jahr. Diese Zahlen könnten in 20 Jahren<br />

auf 105 Millionen Arbeitsplätze beziehungsweise sechs Billionen Dollar steigen.<br />

E -Kiosk<br />

Aus dem Heft ins Netz: Auf der Website der<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> finden Sie jetzt einen E-Kiosk zum<br />

Herunterladen von <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>-Heftinhalten.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong> 3


50<br />

Die Erprobung der F-35 läuft weiter.<br />

Gleichzeitig hat das Pentagon noch<br />

viele Kritikpunkte.<br />

<strong>04</strong>/<strong>2016</strong><br />

INHALT<br />

TAKE-OFF<br />

16 Riesen-Treffpunkt LAX<br />

Eine bunte Mischung von Airbus A380<br />

aus aller Welt kommt täglich an Kaliforniens<br />

Pazifikdrehscheibe zusammen<br />

ZIVILLUFTFAHRT<br />

24 Airbus A320neo im Liniendienst<br />

Leicht verspätet feierte die neue A320-<br />

Generation ihre Weltpremiere bei<br />

Lufthansa<br />

30 Swiss-Flaggschiff Boeing 777-300ER<br />

Schweizer Airline betreibt den größten<br />

Zweistrahler der Welt<br />

34 Iran Air will Flotte erneuern<br />

Nach dem Ende der UN-Sanktionen will der<br />

Iran möglichst schnell neue Flugzeuge<br />

BUSINESS AVIATION<br />

38 Überschalljet Aerion AS2<br />

Der amerikanische Newcomer will im<br />

nächsten Jahrzehnt den ersten Überschall-<br />

Business-Jet auf den Markt bringen<br />

MILITÄRLUFTFAHRT<br />

44 Tanker im Test<br />

Boeing muss sich mit den Flugtests sputen,<br />

um seine KC-46A Pegasus fristgerecht an<br />

die US Air Force liefern zu können<br />

50 Lockheed Martin F-35<br />

Die Flotte der neuen Stealth-Fighter hat<br />

50 000 Flugstunden erreicht<br />

4 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong><br />

Fotos: Boeing, ESA, Lockheed Martin, KL-Dokumentation, Reuters, VBS<br />

Titelfotos: Aerion, Airbus/Pfeffer, Maurits Eisenblätter, NASA<br />

Mit Ehrengeleit<br />

30 begrüßte die Schweiz<br />

das neue Swiss-Flaggschiff 777.<br />

ExoMars soll nach<br />

74 Spuren von Leben auf<br />

dem Roten Planeten suchen.


MILITÄRLUFTFAHRT<br />

54 Airbus Helicopters Tiger<br />

Der europäische Kampfhubschrauber<br />

flog vor 25 Jahren zum ersten Mal<br />

60 Freundeskreis Luftwaffe<br />

Engere Zusammenarbeit in Europa<br />

TECHNIK<br />

66 Luftfahrtforschung der NASA<br />

Mit welchen Technologien Flugzeuge<br />

sauberer, leiser und sparsamer werden sollen<br />

71 Cockpitsysteme und Co.<br />

Avionik im Fokus der AERO Friedrichshafen<br />

RAUMFAHRT<br />

74 Europäisch-russische Marsmission<br />

15 Jahre nach Beginn der Planungen startet<br />

der erste Teil von ExoMars<br />

78 Nordkoreas Raumfahrtprogramm<br />

Mit dem Start einer Unha-3-Trägerrakete<br />

beunruhigt Pjöngjang die Weltgemeinschaft<br />

80 Raumfahrt-News<br />

78<br />

Nordkorea bringt mit einer<br />

Unha-3-Rakete einen Satelliten<br />

ins All. Doch der trudelt im Orbit.<br />

www.flugrevue.de<br />

UNSERE TITELTHEMEN finden Sie hier<br />

Der Heinkel He 280 blieb<br />

82 wegen Problemen mit den<br />

Triebwerken der Erfolg verwehrt.<br />

Die KC-46A Pegasus<br />

44 von Boeing hat ihre ersten<br />

Luftbetankungstests hinter sich.<br />

30<br />

78<br />

44<br />

82<br />

54<br />

24<br />

38<br />

66<br />

HISTORIE<br />

82 Heinkel He 280<br />

Vor 75 Jahren flog der erste<br />

Strahljäger der Welt<br />

RUBRIKEN<br />

3 Kurs im April<br />

6 Leserforum<br />

8 News<br />

15 VIP-Interview mit Johann-Dietrich<br />

Wörner, General direktor der ESA<br />

36 AIRSpot<br />

65 Briefing: ETOPS<br />

72 Berufe: Flugbegleiter<br />

73 Jobbörse<br />

86 Service Modelle, Termine, Impressum<br />

88 Nachbrenner: Gloster Gauntlet<br />

90 Vorschau<br />

Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper.<br />

Mehr Infos: www.flugrevue.de/epaper <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong> 5


Leserforum<br />

redaktion@flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 02/16<br />

Deutsche Jets im Syrien-Einsatz<br />

Es ist eine Schande, dass in einer Industrienation<br />

wie Deutschland gerade einmal 29 von<br />

93 verbliebenen Tornados halbwegs einsatzbereit<br />

sind. Zwei Informationen waren in<br />

Ihrem Artikel jedoch nicht vorhanden. Zum<br />

einen fehlte die Auskunft, dass die ersten beiden<br />

in die Türkei geschickten Tornados gar<br />

nicht für Aufklärungseinsätze ausgelegt sind,<br />

da sie noch nicht auf den ASSTA 3.1-Standard<br />

aufgerüstet wurden. Somit war die medienge -<br />

rechte Entsendung nur eine Top-Gun-mäßige<br />

Werbeaktion für die Regierung. Zum anderen<br />

fehlte die Information, dass der Syrien-Einsatz<br />

zwar vom Bundestag abgenickt wurde, jedoch<br />

gegen das Völkerrecht verstößt. Tatsächlich<br />

ist einzig und allein Russlands Einsatz<br />

dort von der UN mit einem Mandat gerechtfertigt<br />

worden. Rechtlich ist die Sache eindeutig:<br />

Syrien – oder Russland im Auftrag<br />

Syriens – dürfte deutsche Tornados sofort abschießen,<br />

sobald sie den syrischen Luftraum<br />

verletzen. Man kann also davon ausgehen,<br />

dass der deutsche Einsatz über inoffizielle<br />

Kanäle längst mit Syrien und Russland abgestimmt<br />

wurde – jedenfalls hoffe ich, dass<br />

jemand so klug war, das zu tun. Andernfalls<br />

ANMERKUNGEN ZU <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 03/16<br />

Eiskratzen im Flug<br />

Leider muss ich einige faktische Ungenauigkeiten<br />

in Ihrem Artikel „Eiskratzen im<br />

Flug“ hervorheben. Der Artikel bezeichnet<br />

das TKS Ice Protection System (IPS) als ein<br />

System, das aufgrund der Tankgröße auf<br />

ein bis zwei Stunden Einsatzdauer beschränkt<br />

und deshalb nur für kleine und<br />

mittelgroße Flugzeuge geeignet ist. Das ist<br />

unwahr; einige TKS ® IPS halten gemäß des<br />

STC (Supplemental Type Certificate; Anm.<br />

d. Red.), über das wir verfügen, für bis zu<br />

3,5 Stunden Flugzeit im „Normal Mode“.<br />

Das TKS IPS ist für Luftfahrzeuge jeder<br />

Größe geeignet. Die Systeme wurden an<br />

Business Jets wie der Hawker-Beechcraft-<br />

125-Serie und der Cessna Citation 550 installiert,<br />

ebenso an verschiedenen UAS (Unmanned<br />

Aerial System) für Militär- und<br />

Verteidigungsmissionen. Zudem kamen die<br />

WWW.<strong>FLUG</strong><strong>REVUE</strong>.DE<br />

Air France beendet Jumbo-Passagier-Liniendienst<br />

Schade, dass Air France den Linieneinsatz<br />

des Jumbos im Passagierverkehr beendet.<br />

Die 747 ist und bleibt eines der erfolgreichsten<br />

Flugzeuge der Welt. Doch der<br />

Markt entwickelt sich schnell und stark<br />

Richtung Verbrauch und Effizienz. Vier<br />

könnten unsere Piloten in ihren über vierzig<br />

Jahre alten Tornados gegen so moderne Flugabwehrsysteme<br />

wie die russische S-400 nicht<br />

bestehen. Bleibt zu hoffen, dass man unsere<br />

Piloten nicht mit bösen Hintergedanken in<br />

diesen Einsatz geschickt hat.<br />

Sven Korte, Attendorn<br />

Systeme an Flugzeugen der RAF während<br />

des Zweiten Weltkriegs und später zum<br />

Einsatz. Auch wenn die Grafik Ansichtssache<br />

ist, so vermittelt sie den Eindruck, dass<br />

es weitaus weniger Bohrungen als in der<br />

Realität sind; 48 blaue Punkte sollen vermutlich<br />

die Bohrungen repräsentieren. Das<br />

TKS IPS hat 800 lasergebohrte Löcher pro<br />

Quadratinch (entspricht 6,45 Quadratzentimeter;<br />

Anm. d. Red.), dadurch sind sie für<br />

das menschliche Auge kaum sichtbar.<br />

Das TKS IPS ist das einzige System seiner<br />

Art und ist geschützt durch CAV Ice Protection,<br />

dem Designer und Hersteller des<br />

Systems. Andere Unternehmen und Organisationen<br />

wie DLR und Cox & Company<br />

wurden im Artikel genannt; CAV Ice Protection<br />

wurde jedoch nur in der Fotoquelle<br />

genannt.<br />

Joel Jackson, Marketing and Sales<br />

Administrator CAV Ice Protection, Inc.<br />

Triebwerke sind für viele Airlines nicht<br />

mehr tragbar, weil es schon genug Alternativen<br />

gibt wie die 777-300 mit ähnlicher<br />

Leistung und Nutzlast, aber mit<br />

deutlich weniger Verbrauch und Wartung.<br />

Bülent Bercan, via Facebook<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 03/16<br />

Rückwärts in die Zukunft<br />

Eine Ergänzung zu folgendem Satz: „Die<br />

neun Merlin-Triebwerke erzeugen durch die<br />

Verwendung von unterkühltem Sauerstoff,<br />

der eine höhere Dichte hat, insgesamt 6806<br />

Kilonewton Startschub gegenüber 5900<br />

Kilonewton zuvor.“ Flüssiger Sauerstoff als<br />

Oxidator hat eine Siedetemperatur von -183<br />

Grad Celsius und ist somit tiefgekühlt. Hier<br />

geht nicht mehr viel bis zum Schmelzpunkt<br />

von -227 Grad Celsius. Sicher wurde das Kerosin<br />

runtergekühlt, um eine größere Dichte<br />

des Brennstoffs zu erreichen; was wiederum<br />

eine höhere Treibstoffaufnahme ermöglicht.<br />

Frank Herzog, Cottbus<br />

Schreiben lohnt sich!<br />

Unter allen Leserbrief-Autoren des vergangenen<br />

Monats haben wir ein hochwertiges<br />

Sammler-Modell einer TUIfly Boeing<br />

737-800 von Herpa verlost. Das Modell im<br />

Maßstab 1:200 hat einen Wert von 57,90<br />

Euro. Es geht an unseren Leser Frank Herzog<br />

aus Cottbus.<br />

Foto: Air France/Chris Leroux<br />

Meinung<br />

gefragt<br />

Gerne veröffentlichen wir Ihre Meinung. Schicken Sie uns Ihren Leserbrief (für Rückfragen bitte unbedingt mit<br />

Adresse und Telefonnummer) an: E-Mail: redaktion@flugrevue.de, Fax: +49 711 182-1781<br />

Die in Leserbriefen geäußerte Meinung muss nicht mit der der Redaktion übereinstimmen. Wir behalten uns die Kürzung von Leserbriefen aus redaktionellen Gründen vor.<br />

6 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>-Leserreisen<br />

Top-Touren <strong>2016</strong><br />

Fotos: Hoeveler, Schwarz (3)<br />

Erleben Sie die besten Airshows der Welt bei<br />

einer unserer spannenden Trips. Duxford ist immer<br />

ein Muss für die Fans von Warbirds. Auf unserer<br />

großen US-Tour sind wir bei Boeing und auf<br />

der Nellis Air Force Base.<br />

Frühbucherpreis*<br />

bis 31. März <strong>2016</strong><br />

Flying Legends in Duxford<br />

8. – 10. Juli <strong>2016</strong><br />

Die Flying Legends Airshow gilt zu Recht als bester Warbird- und<br />

Oldtimer-Flugtag in Europa. Vor allem die speziellen Gäste und die<br />

Großformationen faszinieren immer wieder. Mit uns sind Sie hautnah<br />

dabei! Zudem machen wir einen Abstecher zur Shuttleworth Collection<br />

mit ihren seltenen Flugzeugen aus den Anfangsjahren der Fliegerei.<br />

Preise:<br />

Doppelzimmer pro Person<br />

1099 Euro<br />

Einzelzimmer pro Person<br />

1299 Euro<br />

Royal International<br />

Air Tattoo in Fairford<br />

8. – 11. Juli <strong>2016</strong><br />

Die größte militärische Airshow<br />

der Welt ist nach wie vor eine<br />

Klasse für sich. Das Flugprogramm dauert rund acht Stunden und<br />

bietet eine tolle Mischung aus Kunstflugteams, aktuellen Kampfjets,<br />

Hubschraubern und Warbirds. Dazu kommt immer wieder eine Überraschung<br />

in der statischen Ausstellung. Auf dem Hin- und Rückweg nach<br />

Fairford besuchen wir das große Imperial War Museum in Duxford und<br />

die exklusive Sammlung des de Havilland Aircraft Museum.<br />

Preise:<br />

Doppelzimmer pro Person<br />

1199 Euro<br />

Einzelzimmer pro Person<br />

1399 Euro<br />

US-Supertour Seattle und Las Vegas<br />

7. – 13. November <strong>2016</strong><br />

Zum 100. Gründungstag des heute größten Luft- und Raumfahrtkonzerns<br />

der Welt besuchen wir Boeing in Seattle. Werfen Sie einen Blick<br />

in die Produktion in Everett, wo unter anderem der Jumbo Jet, die 777<br />

und die hochmoderne 787 entstehen. Gleich nebenan befindet sich die<br />

Flying Heritage Collection von Milliardär Paul Allen mit ihren flugfähigen<br />

Warbirds. Natürlich sehen wir uns auch im Museum of Flight um, einer<br />

der besten Sammlungen in den USA. Von Seattle geht es in die Spielerstadt<br />

Las Vegas, wo die US Air Force zum 75. Geburtstag der Nellis Air<br />

Force Base einen großen Flugtag plant. Dort stationierte, neueste<br />

Muster wie die F-22 und die F-35 werden genauso wenig fehlen wie<br />

das berühmte Kunstflugteam Thunderbirds.<br />

Frühbucherpreis bis 31. März <strong>2016</strong>:<br />

2399 Euro* pro Person im Doppelzimmer, danach 2499 Euro<br />

Ausführlicher Prospekt<br />

und Buchungen exklusiv bei:<br />

DER Deutsches Reisebüro GmbH & Co. OHG<br />

Rossmarkt 12, 60311 Frankfurt<br />

Tel.: 069/23 27 05<br />

E-Mail: flugrevue-reisen@der.de


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Foto: Boeing<br />

NEUE GENERATION DES BOEING-KASSENSCHLAGERS<br />

Boeing 737 MAX startet zum Erstflug<br />

Mit einem fast dreistündigen, problemlosen Erstflug<br />

von Renton zum Flughafen Boeing Field in Seattle<br />

hat die neue Boeing 737 MAX 8 am 29. Januar ihre<br />

Flugerprobung aufgenommen. Boeing will den mit modernsten<br />

LEAP-1B-Triebwerken von CFM International ausgerüsteten<br />

Zweistrahler bis zum dritten Quartal 2017 zulassen<br />

und dann das erste Kundenflugzeug an Southwest Airlines<br />

ausliefern. Neben den neuen Triebwerken, neuen Pylonen<br />

und einem aerodynamisch optimierten Flügel mit neu konstruierten<br />

Winglets verfügt die 737 MAX auch über eine<br />

neue, verbreiterte Hecksektion mit weit nach hinten reichender<br />

Heckspitze und aktuelle Cockpitavionik. Boeing<br />

verzeichnet bereits über 3000 Bestellungen für die nächste<br />

737-Generation. Auch das zweite 737-MAX-8-Testflugzeug<br />

wird nach seinem Rollout seit Mitte Februar auf dem Vorfeld<br />

in Renton auf seinen Erstflug vorbereitet.<br />

Mehr als 10 000 LEAP-Bestellungen<br />

Das Triebwerk für den Airbus A320neo (LEAP-1A), die Boeing 737 MAX (LEAP-1B) und<br />

die chinesische Comac C919 (LEAP-1C) hat nach Angaben des Herstellers CFM International<br />

die Schwelle von 10 000 Bestellungen und Absichtserklärungen überschritten. Allein im<br />

Januar seien fast 600 Triebwerke bestellt worden. Zuletzt hatte sich die Leasingfirma Transportation<br />

Partners für den LEAP-Antrieb für seine 174 bestellten A320neo entschieden.<br />

Das LEAP-1A hat im November die doppelte Zulassung der amerikanischen und europäischen<br />

Luftfahrtbehörden FAA und EASA erhalten und soll Mitte des Jahres in Dienst gehen.<br />

Foto: CFM International<br />

Foto: Textron Aviation<br />

Neue Ausbildungsflugzeuge für RAF<br />

Großbritannien modernisiert seine Pilotenausbildung. Das Military Flying<br />

Training System erhält 23 Grob G 120TP für die Anfangsausbildung, zehn<br />

Beechcraft T-6C (Foto) für das Basistraining sowie fünf Embraer Phenom<br />

100 für die Schulung auf mehrmotorigen Mustern. Das Affinity-Konsortium<br />

(Elbit Systems und KBR) stellt die Flugzeuge für einen Zeitraum von 18 Jahren.<br />

Das Gesamtprogramm hat einen Wert von 1,1 Milliarden Pfund.<br />

8 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> www.flugrevue.de


Foto: GE Aviation<br />

Erstes GE9X in der Endmontage<br />

Das erste komplette GE9X-Testtriebwerk von GE Aviation befindet<br />

sich in der Endmontage. Es soll noch im ersten Halbjahr <strong>2016</strong><br />

getestet werden. Die Entwicklung des Antriebs für die Boeing 777X<br />

begann vor fast fünf Jahren und umfasste Erprobungen auf Komponenten-<br />

und Systemebene sowie mit einem Kerntriebwerksdemonstrator.<br />

Mit dem ersten Testtriebwerk sollen das komplette<br />

Antriebssystem sowie aerodynamische und thermische Charakteristika<br />

untersucht werden. Die Zulassung wird für 2018 angestrebt.<br />

Embraer A-29 für Afghanistan<br />

Die US Air Force hat in Kabul die ersten vier von 30 bestellten A-29<br />

Super Tucano an die afghanischen Luftstreitkräfte übergeben. Die<br />

neuen leichten Kampfflugzeuge mit Turboprop-Antrieb werden von<br />

den USA beschafft und bei Embraer in Florida montiert. Sie werden<br />

von den ersten acht afghanischen Piloten geflogen, die im Dezember<br />

ihre Ausbildung in den USA abgeschlossen haben. Ebenso hat die<br />

USAF auch afghanische Techniker für das Muster ausgebildet. Eingesetzt<br />

wird die A-29 wohl in den Provinzen Nangarhar und Helmland.<br />

Foto: US Air Force<br />

„Die Hürde ist die Antriebstechnik<br />

selbst.“<br />

Prof. Josef Kallo, Koordinator Elektrisches Fliegen am DLR,<br />

über technologische Herausforderungen elektrischer Antriebe<br />

in der kommerziellen Luftfahrt<br />

B-1B Modernisierung erreicht Meilenstein<br />

Die ersten 15 Bomber des Typs B-1B wurden wurden auf den neuesten technischen Stand<br />

umgerüstet und haben damit ihre anfängliche Einsatzbereitschaft erreicht. Das Programm mit<br />

einem Volumen von knapp einer Milliarde Dollar soll dafür sorgen, dass die Bomber der US<br />

Air Force bis 2<strong>04</strong>0 weiterhin flexibel eingesetzt werden können. In den kommenden Jahren<br />

sollen die restlichen B-1B umgerüstet werden. Die Modernisierungsmaßnahme fasst Verbesserungen<br />

in drei Bereichen zusammen. So erhält der Schwenkflügelbomber einen integrierten<br />

Datenlink, neue Displays im Cockpit und ein integriertes Testsystem. Die Materialsätze<br />

für die Installation der neuen Systeme werden dabei von Boeing bereitgestellt. Die Arbeiten<br />

führt die 567th Aircraft Maintenance Squadron auf der Tinker AFB in Oklahoma durch.<br />

Foto: US Air Force/ Kelly White<br />

Airbus Helicopters<br />

hält Position<br />

Trotz deutlicher Rückgänge bei<br />

Auslieferungen und Bestellungen<br />

sicherte Airbus Helicopters mit einem<br />

Anteil von 45 Prozent auch 2015 seine<br />

führende Stellung bei zivilen und<br />

halbstaatlichen Kunden. Die Bilanz<br />

weist 395 Auslieferungen aus, nach 471<br />

im Jahr 2014. Die Bestellungen gingen<br />

von 402 Hubschraubern auf 383 zurück.<br />

Nach der Bereinigung des Auftragsbestands<br />

bei Tiger und NH90 (Deutschland)<br />

blieb netto noch ein Plus von 333<br />

Helikoptern. Besonders gebeutelt war<br />

2015 wie erwartet der Offshore-Markt.<br />

Nur zwei der schweren H225 konnten<br />

netto verkauft werden, nach 32 im Jahr<br />

davor. Halbiert haben sich auch die<br />

Verkäufe der H155-Familie von 28 auf<br />

13. Positiv entwickelte sich dagegen<br />

das Geschäft mit der neuen H175: Mit<br />

36 Aufträgen wurden die Erwartungen<br />

sogar übertroffen. Zivile Produkte er -<br />

wirtschafteten 50 Prozent des Gesamtumsatzes.<br />

Im Netz<br />

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www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> 9


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Foto: Northrop Grumman<br />

NEUER US-BOMBER VON NORTHROP GRUMMAN<br />

Protest gegen LRS-B-Auftrag abgelehnt<br />

Die amerikanische Government Accountability Office<br />

hat Mitte Februar den Protest von Boeing gegen die<br />

Vergabe des LRS-B-Auftrags an Northrop Grumman<br />

abgewiesen. Boeing und LRS-B-Entwicklungspartner Lockheed<br />

Martin hatten ihren Einspruch am 6. Oktober 2015<br />

eingereicht, und die Entscheidung der GAO musste innerhalb<br />

von 100 Tagen fallen. Die unabhängige Kontrollbehörde<br />

teilte nun mit, sie habe „keine Basis“ für eine Neuausschreibung<br />

gefunden. Die „technische Bewertung und die<br />

Analyse der Kosten war realistisch, in Übereinstimmung mit<br />

der Ausschreibung und entsprechend den Beschaffungsgesetzen<br />

und -regulierungen“. Details wurden wegen der hohen<br />

Geheimhaltungsstufe des Programms nicht genannt.<br />

Die US Air Force begrüßte die Entscheidung natürlich, da<br />

man nun „mit der Entwicklung und Einführung dieses<br />

wichtigen Waffensystems“ fortfahren könne. Während der<br />

Protestdauer ruhten die Arbeiten. Der Auftrag für die Entwicklung<br />

und den Bau des neuen Stealth-Bombers war am<br />

27. Oktober erteilt worden. Schon damals hatte die USAF<br />

betont, dass man sehr genau darauf geachtet habe, den<br />

Wettbewerb überkorrekt abzuwickeln, um für erwartete<br />

Proteste keine Angriffsflächen zu bieten.<br />

Foto: Airbus<br />

Turkish übernimmt 300. Flugzeug<br />

Ein fabrikneuer Airbus A330-300 ist das 300. Flugzeug im<br />

Bestand von Turkish Airlines. Die größte türkische Fluggesellschaft<br />

übernahm den aus diesem Anlass mit einer Sonderlackierung geschmückten<br />

Zweistrahler mit CF6-80E1-Triebwerken am 5. Februar<br />

bei einer Feier in Istanbul. Die neue A330 ist erstmals mit einer<br />

Kabineneinrichtung der türkischen Hersteller Turkish Cabin Interiors<br />

(TCI) und Turkish Seat Industries (TSI) ausgestattet, die Kabine und<br />

Economy-Class-Sitze beisteuerten. Turkish will ihre Flotte im Jahr<br />

<strong>2016</strong> noch mit weiteren 39 Flugzeugen ausbauen. Nach Flottengröße<br />

liegt Turkish weltweit bereits auf dem 13. Platz. Zum Bestand<br />

gehören 159 Airbus-Flugzeuge, darunter 53 aus der A330-Familie.<br />

Ryanair baut deutsche Basen aus<br />

Die irische Niedrigpreisairline eröffnet im November an den<br />

Flughäfen Hamburg und Nürnberg neue Basen. In Hamburg sollen<br />

zwei Flugzeuge, in Nürnberg eines stationiert werden. Von Nürnberg<br />

aus sollen fünf Strecken angeboten und jährlich rund 450 000<br />

Passagiere befördert werden. Von Hamburg aus sind im Winterflugplan<br />

<strong>2016</strong>/17 sieben neue Strecken vorgesehen. 650 000 Fluggäste<br />

sollen jährlich mit der Fluggesellschaft von und nach Hamburg<br />

fliegen. Für den Flughafen Köln/Bonn bietet die Airline neue Routen<br />

und zusätzliche Flüge. Und auch in Berlin-Schönefeld wächst<br />

Ryanair zum Winter auf dann neun dort stationierte Flugzeuge.<br />

Foto: Boeing<br />

10 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong>


❱❱❱ kurz notiert<br />

G500 schließt Flattertests ab<br />

Die Flugerprobung der Gulfstream G500 hat einen Meilenstein<br />

erreicht: Den Abschluss der Flattertests. Über 50 Flüge führte der<br />

Hersteller in dieser Phase nach eigenen Angaben durch. Diese Testreihe<br />

gilt als äußerst riskant, denn hier wird das Flugzeug bewusst<br />

über seine Höchstgeschwindigkeit gebracht. Auch dann dürfen die<br />

Tragflächen keine gefährlichen Schwingungen produzieren, die im<br />

schlimmsten Fall zum Auseinanderbrechen des Flugzeugs führen<br />

könnten. Gulfstream erprobt die neue G500, die nicht mit der bisherigen<br />

G500 verwechselt werden darf, seit Mai 2015. Hierfür sind<br />

drei Testflugzeuge unterwegs, die bis heute auf 105 Flügen über<br />

430 Flugstunden absolviert haben. Neben den Flattertests wurden<br />

unter anderem auch schon Kälte- und Hitzeversuche durchgeführt.<br />

Die Zulassung für das neue Muster peilt Gulfstream für 2017 an, im<br />

darauf folgenden Jahr soll die G500 in Dienst gestellt werden.<br />

Foto: Gulfstream<br />

Finmeccanica (AgustaWestland) hat den sechsten NH90 an<br />

Norwegen geliefert. Es war die erste mit einem Sonar<br />

ausgestattete Maschine. Weitere sechs mit voller Ausrüstung<br />

für die U-Boot-Jagd und zwei für die Küstenwache werden<br />

noch folgen.<br />

Künftig wird Bombardier bei seinen geschäftsreiseflugzeugen<br />

auf den Direktvertrieb setzen. In diesem Zuge wurden die<br />

Verträge mit Vertriebspartnern gekündigt. Bombardier erhofft<br />

sich langfristig höhere Margen auf seine Flugzeuge.<br />

Ihre ersten, ab Januar 2017 zulaufenden Airbus A350-900<br />

wird Lufthansa in München stationieren. Die Zweistrahler<br />

mit 293 Plätzen starten zunächst nach Delhi und Boston.<br />

Die Regierung von Uganda hat eine Mil Mi-171E in VIP-Ausführung<br />

erhalten. Der für zwölf Passagiere ausgestatte<br />

Hubschrauber war 2015 bei Rosoberonexport bestellt worden.<br />

Der gewerbliche Luftverkehr aus Bremerhaven-Luneort ist<br />

nach der dortigen Beendigung des Flugbetriebs ins benachbarte<br />

Nordholz umgezogen. Luneort wird zum Offshore-Terminal<br />

für die Windparkversorgung umgebaut.<br />

Saudi Arabian übernimmt ihre ersten 787-9<br />

Die ersten beiden Dreamliner der gestreckten Version Boeing 787-9 hat Saudi Arabian<br />

Airlines Anfang Februar in Everett aus der Hand von Ray Conner, dem Chef der Boeing-<br />

Verkehrsflugzeugsparte, übernommen. Bis 2017 werden insgesamt acht Flugzeuge dieser<br />

Version nach Dschidda geliefert. Außerdem erhielt Saudi Arabian Airlines, die derzeit ihre<br />

Flotte mit mehreren Großaufträgen erneuert, ihre 20. Boeing 777-300ER. Das vierte oben<br />

abgebildete Flugzeug ist die, mittlerweile ebenfalls ausgelieferte, dritte Boeing 787-9.<br />

Saudi Arabian ist nach Etihad der zweite Betreiber der Boeing 787-9 im Nahen Osten und<br />

der 13. Betreiber weltweit. Die modernen Zweistrahler sollen bei Saudi Arabian bis 2017<br />

auch die noch vorhandenen Boeing 747 in der VIP-Rolle ablösen.<br />

Foto: Michael Kelly<br />

Erste Boeing 727 ist<br />

wieder flugtauglich<br />

Boeings 727-Prototyp „E1“ ist von einer<br />

Freiwilligengruppe um den früheren Boeing-Direktor<br />

für Qualitätssicherung, Bob<br />

Bogash, in Everett wieder flugtauglich gemacht<br />

worden. Damit konnte vermieden<br />

werden, das seltene Museumsstück für einen<br />

LKW-Transport endgültig zerlegen zu<br />

müssen. Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe<br />

hatte der seit 25 Jahren tatenlos abgestellte<br />

Prototyp schon wieder Bodentests<br />

mit Geschwindigkeiten bis zu 100 Knoten<br />

(185 km/h) absolviert. Mit dem einmaligen,<br />

letzten Flug soll der historische Dreistrahler<br />

„N7001U“ zum Museum of Flight in Seattle<br />

überführt werden, zu dessen Ausstellungsbestand<br />

er künftig gehört. Besondere<br />

Herausforderung beim Flugtauglichmachen<br />

war ein heute nicht mehr zugelassenes,<br />

unmodifiziertes Original-Leitwerk am Prototyp.<br />

Es musste aufwändig gegen das<br />

727-100C-Serienleitwerk eines später gebauten<br />

FedEx-Frachters getauscht werden.<br />

Boeing hatte von 1963 bis 1984 in Renton<br />

1832 der legendären Dreistrahler gebaut.<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> 11


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Foto: Bundeswehr/Frank Bärwald<br />

UMRÜSTUNG DER TORNADO-COCKPITBELEUCHTUNG<br />

Nachtsichtbrillen nutzbar<br />

Die Cockpits der Luftwaffen-Tornados<br />

werden im Schnellverfahren<br />

für die Nutzung von Nachtsichtbrillen<br />

umgerüstet. Die geänderte<br />

Cockpitbeleuchtung für die in der Türkei<br />

stationierten Tornados wurde nach Angaben<br />

des Verteidigungsministeriums in<br />

der letzten Januarwoche nach Incirlik geliefert,<br />

ebenso wie Visierabdeckungen<br />

mit grüner Klarsichtscheibe für die Helme.<br />

Die Änderung umfasst jeweils zehn<br />

Lampen im vorderen und hinteren Cockpit.<br />

Zudem müssen 34 Schalterbeleuchtungen<br />

gewechselt werden. Darüberhinaus<br />

werden die Seitenkonsolen modifiziert,<br />

um die Nachtsichtgeräte dort verstauen<br />

zu können. Pro Flugzeug werden<br />

elf Stunden Arbeit veranschlagt.<br />

Erster Airbus A350-1000 in der Endmontage<br />

Die größte Version der A350-Familie, der 74 Meter lange Airbus A350-1000, befindet<br />

sich seit Mitte Februar in der Endmontage. Airbus baut zunächst drei Flugtestflugzeuge, von<br />

denen das erste noch vor Jahresende zum Erstflug startet. Die ersten Auslieferungen der<br />

A350-1000 sind ab Mitte 2017 geplant. Um die neue Version möglichst nahtlos in die hochlaufende<br />

Taktrate der A350-900 zu integrieren, hat Airbus drei zusätzliche Endmontagestationen<br />

in der A350-Linie eingerichtet, die für beide Varianten nutzbar sind. Der aktuelle<br />

Listenpreis des Zweistrahlers liegt in dieser Ausführung bei 355,7 Millionen Dollar.<br />

Instandhaltung<br />

und Dollarkurs<br />

beflügeln MTU<br />

Der Triebwerksbauer MTU<br />

Aero Engines mit Sitz in München<br />

hat seine Ergebnisprognosen<br />

übertroffen. Der Gewinn nach<br />

Steuern legte im Vergleich zu<br />

2014 um 21 Prozent auf 306,9<br />

Millionen Euro zu. Der Umsatz<br />

stieg auf 4,4 Milliarden Euro<br />

(2014: 3,9 Milliarden). Den<br />

größten Umsatzzuwachs erzielte<br />

MTU in der zivilen Instandhaltung,<br />

hier hat sich auch der<br />

Dollarkurs positiv niedergeschlagen.<br />

Wichtigste Umsatzträger<br />

waren der A320-Antrieb V2500<br />

und das CF6-80 für Mittel- und<br />

Langstrecken-Großraumflugzeuge<br />

von Airbus und Boeing.<br />

Foto: Airbus Foto: MTU Aero Engines<br />

Foto: easyJet<br />

Rollen ohne Triebwerke<br />

Die britische Low-Cost-Airline easyJet forscht an Technologien für<br />

ein Hybrid-Flugzeug. Die Energie für das Rollen auf dem Vorfeld könnte<br />

demnach eine Wasserstoff-Brennstoffzelle liefern und nicht mehr wie bisher<br />

die Triebwerke. Die Airline will mit Industriepartnern und Zulieferern zusammenarbeiten,<br />

um noch <strong>2016</strong> Versuche durchzuführen. Mit der Hybrid-<br />

Technologie sollen jährlich rund 50 000 Tonnen Treibstoff gespart werden.<br />

12 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> www.flugrevue.de


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von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von<br />

der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die<br />

Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend<br />

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News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

ROLLS-ROYCE-ANTRIEB FÜR A350 XWB<br />

Trent XWB<br />

wird verbessert<br />

Foto: Rolls-Royce<br />

Der britische Triebwerkshersteller Rolls-Royce hat<br />

mit dem Trent XWB-84 EP (Enhanced Performance)<br />

eine neue Version seines Antriebs für den<br />

Airbus A350-900 vorgestellt. Das Trent XWB-84 EP verbraucht<br />

nach offiziellen Angaben ein Prozent weniger<br />

Treibstoff als das Trent XWB-84 und liefert einen Startschub<br />

von 375 Kilonewton. Dabei kommen Technologien<br />

des stärkeren Trent XWB-97 für die A350-1000 sowie aus<br />

dem Advance Engine Programme von Rolls-Royce zum<br />

Einsatz: die Kühlung und Aerodynamik der Turbine, das<br />

sekundäre Luftsystem und die Zwischenstufendichtung<br />

wurden verbessert, zudem wurde das Kontrollsystem zur<br />

Regelung des Abstands der Turbinenspitzen optimiert.<br />

Das Trent XWB-84 und das Trent XWB-84 EP seien untereinander<br />

austauschbar und könnten auch miteinander<br />

kombiniert werden, so Rolls-Royce. Der Erstkunde des<br />

verbesserten Antriebs ist Singapore Airlines. Das erste<br />

Trent XWB-84 EP soll im vierten Quartal 2019 ausgeliefert<br />

werden. Die verbesserte Triebwerksversion steht nach<br />

Angaben von Rolls-Royce danach auch anderen Bestandskunden<br />

zur Verfügung.<br />

Foto: Lockheed Martin<br />

T-50A als Trainer für<br />

die USAF?<br />

Lockheed Martin wird sich am Trainerwettbewerb<br />

der US Air Force mit der<br />

T-50A beteiligen. Der Jet wurde einst mit<br />

Hilfe von Lockheed Martin bei Korea<br />

Aerospace entwickelt und ist im Vergleich<br />

zu einer Neuentwicklung sofort verfügbar.<br />

Südkorea setzt das Muster auch für leichte<br />

Kampfaufgaben ein. Die USAF will ihre<br />

Piloten künftig besser auf den Einsatz in<br />

modernen Kampfjets hin ausbilden.<br />

Foto: Airbus Helicopters<br />

Zweite H160 fliegt<br />

Der zweite Prototyp des H160 von Airbus<br />

Helicopters hat am 27. Januar in Marignane<br />

seinen Erstflug absolviert. Er ist als<br />

erstes Muster mir dem Arrano-Triebwerk<br />

von Turbomeca ausgestattet, das auch<br />

für die Serie ausgewählt wurde. Der erste<br />

Prototyp ist noch mit einem Aggregat<br />

von Pratt & Whitney bestückt. Seit seinem<br />

Erstflug im vergangenen Juni hat dieser<br />

Prototyp (PT1) 75 Flugstunden absolviert.<br />

Die Indienststellung des H160 plant Airbus<br />

Helicopters für das Jahr 2018.<br />

Neues Forschungszentrum<br />

in Hamburg<br />

Im TechCenter des Zentrums für Angewandte<br />

Luftfahrtforschung (ZAL) in Hamburg-Finkenwerder<br />

arbeiten künftig Großunternehmen<br />

wir Airbus und Lufthansa<br />

Technik, Zulieferer wie Diehl sowie Hochschulen<br />

und Forschungseinrichtungen wie<br />

das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt<br />

gemeinsam an neuen Technologien.<br />

Dadurch sollen Produkte und Konzepte<br />

schneller zur Marktreife gebracht werden.<br />

Foto: M. Lindner/ZAL<br />

14 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


VIP-Interview<br />

Johann-Dietrich ‚Jan‘ Wörner ist seit Juli 2015 Generaldirektor der europäischen Raumfahrtagentur<br />

ESA. Zuvor war der promovierte Bauingenieur Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und<br />

Raumfahrt (DLR). Im Interview spricht der gebürtige Kasseler über die Kommerzialisierung der Raumfahrt, die<br />

finanziellen Auswirkungen der Flüchtlingskrise auf die ESA und die Pläne für ein Dorf auf dem Mond.<br />

Herr Wörner, welche Bilanz ziehen<br />

Sie aus Ihrer bisherigen Amtszeit<br />

als ESA-Generaldirektor?<br />

Für mich war der Einstieg in die ESA<br />

durchaus ein Sprung ins kalte Wasser:<br />

aus der deutschen Sicht des DLR in ein<br />

europäisches Umfeld mit 22 europäischen<br />

Mitgliedsstaaten plus Kanada.<br />

Das ist schon eine besondere Herausforderung.<br />

Es ist auch eine Herausforderung,<br />

die interne Struktur der ESA zu<br />

verstehen und zu gestalten. Diese Herausforderung<br />

dauert auch jetzt noch an.<br />

Finanziell ist die ESA auf die Mitgliedsstaaten<br />

angewiesen. Welche<br />

Auswirkungen hat die Flüchtlingskrise<br />

auf das ESA-Budget?<br />

Wenn man es mit harter Logik angehen<br />

würde, dann müsste es heißen, man erhöht<br />

das ESA-Budget massiv. Denn was<br />

wir gerade jetzt in diesen ökonomisch<br />

und politisch schwierigen Zeiten brauchen,<br />

ist Inspiration, Motivation, Faszination.<br />

Ich spüre natürlich in politischen<br />

Äußerungen einzelner ESA-Mitgliedsstaaten<br />

eine zunehmende Zurückhaltung.<br />

Gleichzeitig höre ich von EU-<br />

Bürgern das genaue Gegenteil. Die<br />

Menschen wollen diese Inspiration, wie<br />

sie beispielsweise Rosetta geliefert hat.<br />

Wird die europäische Marsmission<br />

ExoMars ein ähnliches öffentliches<br />

Interesse wie Rosetta erzeugen<br />

können?<br />

Mit Rosetta ist es gelungen, dieses Thema<br />

so zu positionieren, dass es in der<br />

breiten Öffentlichkeit angekommen ist.<br />

Es kommt also darauf an, wie man es<br />

kommuniziert. Die Marsmission hat<br />

auch das Zeug zur Faszination.<br />

Bei der Entwicklung der Ariane 6<br />

hat die Industrie die volle Verantwortung<br />

für das Design, die Finanzierung<br />

liegt aber zu einem Groß-<br />

„Je mehr kommerzialisiert<br />

wird,<br />

desto besser.“<br />

teil in den Händen der ESA. Wird<br />

die Raumfahrt irgendwann komplett<br />

privatisiert?<br />

Nein. Je mehr in der Raumfahrt kommerzialisiert<br />

wird, desto besser. Umso<br />

mehr Geld haben wir dann für Dinge,<br />

die nicht kommerzialisiert werden, zum<br />

Beispiel wissenschaftliche Missionen.<br />

Das, was wir als „New Space“ in Amerika<br />

beobachten, ist eine andere Welt als<br />

das, was wir in Europa machen. Wir haben<br />

eine veränderte Landschaft, und die<br />

Kommerzialisierung ist gut. Bei den Trägerraketen<br />

haben wir der Industrie mehr<br />

Verantwortung gegeben. Damit erreichen<br />

wir am Ende, dass wir einen deutlich<br />

wettbewerbsfähigeren Träger haben<br />

werden. Die Ariane 6 wird 50 Prozent<br />

günstiger sein als die Ariane 5.<br />

Foto: ESA<br />

Bereits kurz nach Ihrem Amtsantritt<br />

haben Sie die Idee eines<br />

„Moon Village“ als mögliche Nachfolge<br />

der ISS präsentiert. Welches<br />

Potenzial sehen Sie für eine solche<br />

permanente Mondmission?<br />

Ich habe zwischendurch überlegt, ob ich<br />

die Idee überhaupt so in die Öffentlichkeit<br />

bringen sollte. Denn eigentlich lege<br />

ich erst einmal die Fakten auf den Tisch<br />

und schaue dann, wie ich diese Anforderungen<br />

umsetzen kann. Würde ich in<br />

der Öffentlichkeit aber nur die Anforderungen<br />

darstellen, würde das niemanden<br />

interessieren. „Moon Village“ hat das<br />

Potenzial zur Inspiration und Motivation.<br />

Die Idee hat aber gleichzeitig auch<br />

das Potenzial der globalen Kooperation,<br />

ohne den Ausschluss von bestimmten<br />

Ländern. Beginnen könnte „Moon Village“<br />

mit der ersten unter dieser Überschrift<br />

stattfindenden Landung von einem<br />

robotischen System. Und das kann<br />

schon innerhalb der nächsten Jahre passieren,<br />

weil es mehrere Mondmissionen<br />

von verschiedenen Staaten gibt.<br />

Wieso schließt sich die ESA nicht<br />

den NASA-Plänen einer bemannten<br />

Marsmission an?<br />

Ich bin fest überzeugt, dass der Mensch<br />

zum Mars fliegen wird. Aber das ist eine<br />

lange Wegstrecke. Die kürzeste Entfernung<br />

zwischen Erde und Mars sind 50<br />

Millionen Kilometer, zum Mond sind es<br />

400 000 Kilometer. Das ist einfach eine<br />

andere Dimension. Wenn wir jemanden<br />

zum Mars und zurück schicken, dann<br />

dauert die gesamte Reisezeit fast zwei<br />

Jahre. Das ist eine massive Herausforderung.<br />

Da wird noch eine Menge Zeit<br />

vergehen. Auch der NASA ist bewusst,<br />

dass eben der Weg zum Mars im Moment<br />

das Thema ist. Der Mond ist Teil<br />

dieses Weges, und der Mars ist auch<br />

nicht das letzte Ziel.<br />

FR<br />

Die Fragen stellte Ulrike Ebner<br />

Mehr im<br />

Internet:<br />

Unter http://blogs.esa.int/janwoerner bloggt der ESA-Generaldirektor Johann-Dietrich Wörner auf Englisch zu<br />

aktuellen Themen der europäischen bemannten und unbemannten Raumfahrt.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> 15


Take-Off<br />

A380-Drehkreuz LAX<br />

Foto: AirTeamImages (Paul Paulsen)<br />

16 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> www.flugrevue.de


Der Flughafen von Los<br />

Angeles entwickelt sich<br />

nach seinem Terminalumbau<br />

zum neuen<br />

A380-Drehkreuz an der<br />

US-Westküste. Elf Flüge<br />

täglich werden hier<br />

bereits mit dem Riesen<br />

bedient.<br />

RIESEN-<br />

Von SEBASTIAN STEINKE<br />

SPRUNGBRETT<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> 17


Take-Off<br />

A380-Drehkreuz LAX<br />

TERMINAL-<br />

SURFEN<br />

IN LAX<br />

Einen interessanten Größenvergleich zwischen Airbus A380-800, Boeing 747-300 Combi und Boeing 777-300ER ermöglicht<br />

diese Luftaufnahme vom internationalen Terminal. Nur die A380 wird hier mit Dreifachbrücken bedient.<br />

18 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Qantas fliegt mit ihrer A380 von Sydney in gut 13 Stunden nonstop<br />

über den Pazifik.<br />

Der Los-Angeles-Flug aus Dubai ist die längste A380-Route im Netz<br />

von Emirates. Er führt nordwärts über die Polkappe.<br />

Nur aus Korea kommen gleich zwei Fluggesellschaften per A380<br />

nach Los Angeles: Korean Air und Asiana Airlines (Foto).<br />

Fotos: AirTeamImages (Angelo Bufalino, Jorge Chavez,<br />

André Meneses, Simon Wilson)<br />

www.flugrevue.de


Take-Off<br />

A380-Drehkreuz LAX<br />

FAME<br />

OF WALK<br />

China Southern hat als erste chinesische Fluggesellschaft im Oktober 2011 die<br />

A380 in Dienst gestellt. Sie bedient Los Angeles täglich von Guangzhou aus.<br />

Fotos: AirTeamImages (Simon Gregory,<br />

Colin Parker, Simon Wilson)<br />

20 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Für die großen Abflugwellen am späten Nachmittag und Abend stellen sich die<br />

A380 am internationalen Terminal Seite an Seite in Position.<br />

Lufthansa kommt täglich mit der A380 aus Frankfurt an Kaliforniens Pazifikküste<br />

– hier im Endanflug über dem legendären Spotterimbiss „In-N-Out-Burger“.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> 21


Take-Off<br />

A380-Drehkreuz LAX<br />

Als erste Airline aus China kommt China Southern bereits mit der A380 nach LAX.<br />

China gilt mit Schanghai und Peking als großer Hoffnungsträger für den Riesen.<br />

Auch die hungrigsten<br />

Esser<br />

im legendären<br />

Hamburger-Restaurant „In-N-Out-Burger“<br />

im Endanflugbereich des Los Angeles<br />

International Airport legen fasziniert<br />

ihre Doppelstock-Cheeseburger beiseite,<br />

wenn wieder mal ein noch größerer Doppelstock-Batzen<br />

einschwebt: die A380.<br />

Airbus größtes Passagierflugzeug genießt<br />

bei den Fans noch immer Kultstatus,<br />

und in LAX, also am internationalen<br />

Flughafen von Los Angeles, kann man<br />

den Riesen in der Hand unterschiedlichster<br />

globaler Betreiber bewundern: Von<br />

den klassischen Europäern wie Air<br />

France, British Airways und Lufthansa,<br />

mit der täglichen LH456-Verbindung<br />

aus Frankfurt, über Asiens große Transpazifik-Linien<br />

wie Singapore Airlines,<br />

China Southern und Korean Air über die<br />

australische Qantas bis hin zu Großabnehmer<br />

Emirates reicht das Spektrum<br />

der Fluggesellschaften, die Kalifornien<br />

mit ihrem Flaggschiff anbinden. Gerade<br />

erst hat Emirates angekündigt, ab Juli<br />

auch ihren zweiten täglichen LA-Flug<br />

nach Dubai mit der A380 zu bedienen.<br />

Los Angeles war die erste A380-Liniendestination<br />

in den USA, und deshalb<br />

wurde der Flughafen, zeitgleich mit einem<br />

Probeflug nach New York-JFK,<br />

schon im März 2007 für Probeflüge vom<br />

Airbus-Prototyp MSN1 angesteuert. Die<br />

Kalifornier hatten Sorge, dass der Gigant<br />

mit fast 80 Metern Spannweite ihre engen<br />

Vorfelder und Rollwege verstopfen<br />

und beim Warten auf den Start sogar den<br />

Leitstrahl des Instrumentenlandesystems<br />

ablenken könnte.<br />

Doch die Sorgen sind dem Routinebetrieb<br />

gewichen. Heute ist die A380 in<br />

LAX Alltag, und mit seinem neuen internationalen<br />

Terminal (siehe <strong>FLUG</strong> RE-<br />

VUE 01/2014) hat sich der Flughafen<br />

22 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> www.flugrevue.de


SIGHT<br />

SEEING<br />

AIRBUS<br />

Air France ist traditionell mit dem größten verfügbaren Fluggerät an der US-Westküste<br />

präsent. Dabei hat der Airbus A380 die Boeing 747-400 abgelöst.<br />

perfekt auch auf sehr große Flugzeuge<br />

und deren umsatzbringende Passagiermengen<br />

eingestellt.<br />

Airbus hat weltweit bisher 180 Flugzeuge<br />

des Doppelstock-Musters ausgeliefert.<br />

Alle drei Minuten startet oder landet<br />

irgendwo auf dem Globus eine A380.<br />

Mit der Flotte wurden bereits über 100<br />

Millionen Passagiere befördert, von denen,<br />

laut Airbus, 98 Prozent ihren Familien<br />

und Freunden die Reise mit dem<br />

Riesen weiterempfehlen. 65 Prozent der<br />

Passagiere nähmen sogar „besondere<br />

Mühen“, etwa eine längere Anfahrt zum<br />

Flughafen, in Kauf, um unbedingt in einer<br />

A380 zu sitzen, wirbt Airbus. Deshalb<br />

liege die Auslastung einer A380<br />

über dem Durchschnitt anderer Flugzeugmuster,<br />

was wiederum für deren Betreiber<br />

höhere Einnahmen bedeutet.<br />

Gerade erst konnte Airbus mit der<br />

ANA Group aus Japan endlich wieder einen<br />

neuen Kunden verbuchen. Er übernimmt<br />

drei ursprünglich von Skymark<br />

bestellte A380. Drei Flugzeugbestellungen<br />

der insolventen Transaero übernahm<br />

die Leasingfirma Air Accord. Und schließ -<br />

lich wählte der Iran ein Dutzend Airbus<br />

A380 als Bestandteil seiner jüngsten<br />

Großbestellung (siehe Artikel in diesem<br />

Heft). BA-Chef Willie Walsh kündigte<br />

außerdem zusätzlichen Bedarf für fünf<br />

oder sechs Flugzeuge an, die er aber eher<br />

gebraucht kaufen wolle.<br />

FR<br />

Fotos: AirTeamImages (Cesar Badilla, Andrew Hunt, Simon Wilson)<br />

www.flugrevue.de<br />

Auch Singapore Airlines, A380-Erstbetreiber,<br />

landet in Los Angeles mit ihrem<br />

Flaggschiff A380.<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> 23


Zivilluftfahrt<br />

Airbus A320neo im Liniendienst<br />

Die neo-Premiere<br />

Von SEBASTIAN STEINKE<br />

Wir freuen uns, heute als<br />

erste Fluggesellschaft<br />

weltweit den Airbus A320neo in Empfang<br />

zu nehmen“, sagte Lufthansa-Konzernchef<br />

Carsten Spohr am 20. Januar<br />

bei der formellen Übernahme des ersten<br />

Flugzeugs in Hamburg. „Mit der führenden<br />

Technologie von Airbus und Pratt &<br />

Whitney ist die A320neo das mit Abstand<br />

effizienteste und leiseste Flugzeug<br />

auf Kurz- und Mittelstrecken“, lobte Spohr<br />

seine Neuerwerbung, die er, ohne<br />

großen Bahnhof, bei ungemütlichem<br />

Mit leichter Verspätung hat Airbus das erste<br />

Kundenflugzeug der neuen Generation A320neo<br />

ausgeliefert. Der weltweit erste Betreiber ist die<br />

Deutsche Lufthansa.<br />

Winterwetter in einem Finkenwerder<br />

Hangar empfing. Mit dabei waren Airbus-Zivilflugzeugbau-Chef<br />

Fabrice Brégier,<br />

Pratt & Whitney-Präsident David<br />

Hess und der Executive Vice President<br />

und Chief Customer Officer, Aerospace,<br />

der Pratt-Konzernmutter United Technologies,<br />

Robert Leduc.<br />

24 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong><br />

Ganze 116 Flugzeuge der neo-Familie<br />

hat die Lufthansa-Gruppe für ihre<br />

Konzerntöchter bereits fest bestellt, davon<br />

45 Flugzeuge des größten Familienmitglieds,<br />

des Airbus A321neo. Beim<br />

Antrieb entschieden sich die Frankfurter<br />

für beide angebotenen Varianten: 60<br />

Flugzeuge erhalten, wie das erste Exemwww.flugrevue.de


Am 22. Januar startete der erste A320-<br />

neo-Auslieferungsflug in Finkenwerder.<br />

Das Cockpit der A320neo (links) entspricht weitgehend dem bekannten A320-Standard. In die A320neo-Kabine passen mehr<br />

Sitze. Die Küche und zwei Toiletten wurden weit nach hinten gerückt, zwischen Hecktüren und Druckschott (rechts).<br />

Fotos: Felix Gottwald/AirTeam-<br />

Images (2), Lufthansa, Airbus<br />

plar D-AINA, die nagelneuen Getriebefans<br />

Pratt & Whitney PW1100G-JM. Die<br />

restlichen werden angetrieben vom CFM<br />

International LEAP-1A, also einem modernen<br />

Abkömmling der weit verbreiteten<br />

und weltweit bewährten CFM-Familie,<br />

dessen Schwesterversion auch die<br />

Boeing 737 MAX nutzt.<br />

Dank ihrer neuen Triebwerke, verbesserter<br />

Aerodynamik und mehr Sitzen<br />

ist die A320neo (neo = new engine option),<br />

laut Lufthansa, 15 Prozent treibstoffeffizienter<br />

als heutige Vergleichsmuster.<br />

Airbus verspricht, nach weiteren<br />

Detailverbesserungen, bis zum Jahr<br />

2020 für die neo sogar einen Ver-<br />

brauchsvorteil von dann 20 Prozent. Damit<br />

kommt die zu relativ überschaubaren<br />

Kosten und auf Basis der bewährten<br />

A320 überarbeitete Flugzeuggeneration<br />

zu Leistungsverbesserungen, die jenen<br />

einer völlig neuen Grundkonstruktion<br />

entsprechen. Nicht weniger als 95 Prozent<br />

der Teile von A320ceo (conven-<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> 25


Zivilluftfahrt<br />

Airbus A320neo im Liniendienst<br />

Ebenfalls in Hamburg startete die erste<br />

A321neo am 9. Februar zum Erstflug.<br />

tional engine option), also der Ausführung<br />

mit herkömmlichen Triebwerken,<br />

und A320neo sind gleich. Damit können<br />

die Airlines den größten Teil ihres vorhandenen<br />

Ersatzteilbestandes weiter<br />

verwenden, Bodengeräte und Werfteinrichtungen<br />

weiter nutzen und ihr Personal<br />

ohne aufwendige Neuschulung weiterhin<br />

einsetzen.<br />

So ist es nicht verwunderlich, dass<br />

A320NEO IST BEIM START NUR<br />

HALB SO LAUT WIE EINE A320<br />

die A320neo von ihrer Vorgängerin äußerlich<br />

kaum zu unterscheiden ist. Die<br />

bei der bisherigen A320ceo nur optionalen,<br />

2,40 Meter langen Sharklets erhalten<br />

alle A320neo nun serienmäßig, um<br />

den induzierten Widerstand zu vermindern<br />

und die Flugleistungen zu verbessern.<br />

Nur die wesentlich „dickeren“<br />

Triebwerke – mit einem Nebenstromverhältnis<br />

von 12:1 – verraten mit ihrem<br />

von 1,44 Meter auf nun enorme 2,06<br />

Meter erhöhten Fandurchmesser dem<br />

Kenner äußerlich, dass es sich um eine<br />

neue Flugzeuggeneration handelt. Bei<br />

Lufthansa steht als Musterbezeichnung<br />

nur das übliche „Airbus A320-200“, ohne<br />

jeden neo-Hinweis am Rumpf. Dies<br />

änderte sich allerdings beim zweiten<br />

Flugzeug, der D-AINB, das am 12. Februar<br />

in Finkenwerder ausgeliefert wurde.<br />

Hier prangt, wie nachträglich auch<br />

auf dem ersten Flugezug, stolz der Hin-<br />

weis „First to Fly A320neo – less noise,<br />

less fuel, less CO 2 “ (erster Betreiber der<br />

A320neo – weniger Lärm, weniger Verbrauch,<br />

weniger Kohlendioxidausstoß)<br />

auf dem Rumpfheck.<br />

Gerade der stark verringerte Lärm<br />

dürfte für Lufthansa mit ihrem umweltsensiblen<br />

Frankfurter Drehkreuz ein wesentliches<br />

Argument für die neo-Beschaffung<br />

gewesen sein. Die Geräuschemissionen<br />

liegen kumuliert um 29,8<br />

dB(A) unter den geltenden ICAO-<br />

Grenzwerten. Beim Start ist die sogenannte<br />

85-Dezibel-Maximalschallpegel-<br />

Kontur (sie entspricht dem Lärm eines<br />

in fünf Meter Abstand im Stadtverkehr<br />

vorbeifahrenden Lastwagens) einer startenden<br />

A320neo im Vergleich zur A320<br />

um rund 50 Prozent kleiner. Damit verringert<br />

sich die stark beschallte Fläche<br />

erheblich und auf einen Bereich, der nur<br />

noch innerhalb des Flughafenzauns liegt.<br />

26 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong><br />

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Lufthansa-Chef Carsten Spohr (Mitte) übernimmt die erste A320neo am 20. Januar<br />

in Finkenwerder von Farbice Brégier (links) und Robert Leduc (rechts).<br />

Die erste A320neo traf, aus Finkenwerder<br />

kommend, schließlich am 22. Januar<br />

in Frankfurt ein. Nach Personalschulungsflügen<br />

mit Platzrunden in Söllingen<br />

begannen die regulären Linieneinsätze<br />

drei Tage später mit Flügen von<br />

Frankfurt nach Hamburg und München.<br />

In der Kabine der A320neo reichen die<br />

Sitzreihen (Anordnung 3+3) nun durchgehend<br />

von den vorderen bis zu den hinteren<br />

Kabinentüren. Vom Bug bis etwa<br />

zu den Flügeln werden die Recaro-Sitze<br />

bei Bedarf, dann mit freigehaltenen Mittelplätzen,<br />

auch als Business Class belegt.<br />

Hinter den Flügeln verringert sich<br />

der Sitzabstand heckwärts. In dieser, bei<br />

Lufthansa „32V“-Konfiguration genannten<br />

Ausführung mit 30 Sitzreihen finden<br />

180 Passagiere Platz. Gegenüber 168<br />

Passagieren in einer herkömmlich bestuhlten<br />

A320-200 des Unternehmens<br />

stehen damit zwei Reihen mehr Sitze in<br />

der Kabine. Die hinteren Toilettenabteile,<br />

eins davon rollstuhlgerecht, sind zugunsten<br />

der zusätzlichen Sitze ins Heck,<br />

unmittelbar vor das Druckschott, gerückt<br />

worden. Dort hat sogar noch eine<br />

halbe Küchenzeile Platz gefunden.<br />

Bei einem vorsichtigen Einsatzplan<br />

mit rund vier täglichen Flügen machte<br />

die A320neo bei Lufthansa einen technisch<br />

zuverlässigen Eindruck. In den ers-<br />

Airbus-Endmontagehalle in Hamburg.<br />

Auch das Spirit-Flugzeug ist eine A320neo.<br />

Getriebefan braucht Nachbesserung<br />

Beim Getriebefan kann man die Drehzahlen der<br />

Triebwerksstufen entkoppeln. Dadurch können<br />

die vergrößerten Fanschaufeln langsamer laufen,<br />

ohne dass ihre Spitzen die Schallgeschwindigkeit<br />

erreichen. Dies kommt dem Nebenstromverhältnis<br />

und dem Wirkungsgrad zugute. Gleichzeitig kann<br />

die Niederdruckturbine schneller und ebenfalls<br />

wirksamer laufen. Damit sich die Triebwerkswelle<br />

aus thermischen Gründen nicht verzieht und die<br />

Triebwerksschaufeln nicht am Gehäuse scheuern,<br />

müssen die ersten 20 PW1100G-Getriebefans<br />

derzeit noch besonders schonend angelassen<br />

werden, was mit 350 Sekunden relativ lange dauert.<br />

Durch zusätzliche Lagerdämpfer an der dritten und<br />

vierten Verdichterstufe und Softwareupdates soll<br />

die Anlassdauer aber schon bald auf üblichere 150 Die Serien-Getriebefans der A320neo<br />

Sekunden oder darunter gesenkt werden. werden von Pratt noch nachgebessert.<br />

Fotos: Airbus, Lufthansa (2), Johann Stürken<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> 27


Zivilluftfahrt<br />

Airbus A320neo im Liniendienst<br />

Ohne Triebwerke abgestellt, warten Kundenflugzeuge, hier von Qatar Airways und Indigo, in Toulouse auf die Modifikation<br />

ihrer Antriebe. Qatar Airways wollte ursprünglich die erste A320neo in Dienst stellen, verweigerte aber ihre Abnahme.<br />

ten Wochen gab es jedoch auch vier<br />

Flugausfälle. Bis Jahresende <strong>2016</strong> will<br />

Lufthansa schon die ersten fünf Flugzeuge<br />

in Dienst gestellt haben. Allerdings<br />

haben die neuen Getriebefans noch Kinderkrankheiten.<br />

Airbus-Geschäftsführer<br />

Tom Williams hatte im Januar nur vage<br />

eingeräumt, dass es in der Anlassphase<br />

der Getriebefans durch ungleichmäßige<br />

Temperaturverteilung im Triebwerk zum<br />

Reiben der Fanschaufeln am Gehäuse<br />

kommen könne. Durch eine veränderte<br />

Softwaresteuerung wolle man dieses<br />

Problem schon kurzfristig abstellen. Immerhin<br />

bewogen die Probleme Qatar<br />

Airways, ihre ursprünglich geplante neo-<br />

Erstabnahme vor dem Jahreswechsel abzusagen.<br />

Stattdessen warten die Katarer<br />

mit ihrer Übernahme nun auf überarbeitete<br />

Triebwerke.<br />

Sogar Airbus zog bei der nächsten<br />

DIE GETRIEBEFANS SIND BEIM<br />

ANLASSEN NOCH EMPFINDLICH<br />

neo-Premiere, dem erfolgreichen Jungfernflug<br />

der A321neo am 9. Februar, die<br />

Version mit dem LEAP-1A-Triebwerk<br />

der ursprünglich geplanten A321neo mit<br />

Getriebefan vor. So hob die D-AVXB<br />

(CFM) statt der D-AVXA (PW) zum ersten<br />

Flug des längsten neo-Mitglieds ab.<br />

Sie startete und landete in Finkenwerder<br />

und bewies mit fünfeinhalb Stunden<br />

Flugzeit einen problemlosen Erstflugverlauf.<br />

Im Cockpit saß der deutsche Testpilot<br />

Martin Scheuermann. Sein Copilot<br />

war der Spanier Bernardo Saez Benito<br />

Hernandez. Außerdem waren die Flugtestingenieure<br />

Gérard Leskerpit, Sandra<br />

Bour Schaeffer und Emiliano Requena<br />

Esteban an Bord. Schon wenige Tage<br />

nach dem Erstflug erlitt das Flugzeug bei<br />

Tests in Perpignan einen Tailstrike. Es<br />

konnte zwar zur Reparatur nach Toulouse<br />

geflogen werden, fällt aber wohl<br />

einige Wochen aus.<br />

Die A321neo ist das Topmodell der<br />

Familie. Es ist mit bis zu 240 Sitzen wesentlich<br />

größer als die Konkurrenz aus<br />

Renton und könnte bald die Hälfte aller<br />

neo-Bestellungen ausmachen. Außerdem<br />

will Airbus eine geringer bestuhlte Langstreckenvariante<br />

mit Zusatztanks im<br />

Frachtraum ableiten, die Transatlantikstrecken<br />

schafft, um den Markt älterer<br />

Boeing 757 zu beackern. Vor allem dank<br />

der konkurrenzlosen A321neo kommt<br />

28 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong><br />

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Die erste A320neo im Liniendienst an<br />

ihrer neuen Heimatbasis Frankfurt.<br />

Listenpreise<br />

A319neo 98,5 Mio. $<br />

A319ceo 89,6 Mio. $<br />

A320neo 107,3 Mio. $<br />

A320ceo 98,0 Mio. $<br />

A321neo 125,7 Mio. $<br />

A321ceo 114,9 Mio. $<br />

neo-Bestellungen<br />

Während die kleine A319<br />

in der neo-Familie zum<br />

Exoten wird, verzeichnet<br />

das größte Modell<br />

A321neo stark steigende<br />

Verkaufsanteile.<br />

A319neo 50<br />

A321neo<br />

3357<br />

Gesamt<br />

4508<br />

1101<br />

A320neo<br />

Ein für Indigo vorgesehenes Flugzeug startet in Finkenwerder<br />

noch unlackiert zum Probeflug.<br />

die neue Familie gegenüber der Boeing<br />

737 MAX derzeit auf einen Marktanteil<br />

von 60 Prozent.<br />

Wie lange es dauern wird, bis Pratt &<br />

Whitney die neo-Triebwerke modifiziert<br />

hat, war bei Redaktionsschluss noch<br />

nicht ganau abzusehen. Nötig sind sowohl<br />

Software- als auch Hardware-Änderungen.<br />

In jedem Fall besteht Eile,<br />

denn die A320neo-Produktion läuft steil<br />

hoch. Schon parken fertiggestellte Flugzeuge<br />

ohne Triebwerke auf den Vorfeldern<br />

in Toulouse und Finkenwerder. Da<br />

die Triebwerke direkt zum Flugzeug gehören<br />

und kein vom Kunden ausgewähltes,<br />

sogenanntes „buyer furnished equipment“<br />

sind, dürfte Airbus als Hersteller<br />

gegenüber den Airlines haftungsseitig<br />

und finanziell zunächst in der Pflicht stehen,<br />

die Antriebe schnell nachzubessern.<br />

Wenigstens scheint der Fehler weder mit<br />

den eigentlichen Getrieben der Getriebefans<br />

noch mit den Verbrauchswerten zusammenzuhängen.<br />

Das neue Triebwerk<br />

PW1100G-JM ist bekanntlich seit November<br />

2015 in den USA und Europa<br />

zugelassen. Airbus hatte mit über 1000<br />

Flugstunden, darunter 300 Stunden unter<br />

simulierten Bedingungen des Airline-<br />

Betriebs, den Antrieb auf eine möglichst<br />

reibungslose Einführung vorbereiten<br />

wollen.<br />

FR<br />

Erst das zweite Lufthansa-Flugzeug, hier noch vor der Auslieferung, trägt deutliche<br />

Hinweise auf die neue Generation und deren Leistungsverbesserungen.<br />

Fotos: Eurospot, Dirk Grothe (2), Lufthansa<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> 29


Zivilluftfahrt<br />

Boeing 777-300ER für Swiss<br />

Grüezi 777-300ER<br />

Mit der Boeing 777-300ER beginnt<br />

für die Schweizer Lufthansa-Tochter<br />

eine neue Ära im Langstreckenverkehr.<br />

Neun der größten Zweistrahler<br />

der Welt übernehmen die globalen<br />

Hauptstrecken.<br />

Noch vor ihrer Landung drehte die erste<br />

777, aus Everett kommend, in Begleitung<br />

der Schweizer Luftwaffe eine Ehrenrunde<br />

über dem Matterhorn.<br />

30 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong><br />

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VON ANDREAS SPAETH<br />

Es dürfte heutzutage die Ausnahme<br />

sein, dass die Landung<br />

einer gewöhnlichen<br />

Boeing 777-300ER, von der schon über<br />

580 weltweit fliegen, Hunderte von Zuschauern<br />

am frühen Morgen eines eher<br />

unfreundlichen Januartages zum Flughafen<br />

lockt. Doch in Zürich-Kloten geschah<br />

genau das am 29. Januar, als die<br />

erste 777 für Swiss aus Everett kommend<br />

nach 10 Stunden und 21 Minuten<br />

Flugzeit auf der Landebahn aufsetzte.<br />

Der Flug wäre noch etwas kürzer zu bewältigen<br />

gewesen, wäre da nicht die<br />

Ehrenrunde ums Matterhorn hinzugekommen,<br />

eskortiert von zwei F/A-18-<br />

Kampfjets der Schweizer Luftwaffe.<br />

„Unsere Piloten auf diesem Flug waren<br />

vorher bei der Luftwaffe, und dies waren<br />

Freunde von ihnen. Daher war die<br />

Eskorte Ehrensache“, sagte später Ola<br />

Hansson, 777-Flottenchef bei Swiss, gegenüber<br />

der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>.<br />

Swiss machte daraus gleich einen<br />

großen Feiertag, mit Lokalpolitikern, Ehrengästen<br />

sowie gleich drei aktuellen<br />

oder ehemaligen Vorstandsvorsitzenden:<br />

Christoph Franz, inzwischen in der Phar-<br />

Foto: Swiss Air Force<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong> 31


Zivilluftfahrt<br />

Boeing 777-300ER für Swiss<br />

Mit einem Überflug in niedriger Höhe in Kloten stellte<br />

sich die „Triple Seven“ den Premierengästen vor.<br />

maindustrie tätig, Harry Hohmeister, elf<br />

Jahre an der Spitze von Swiss und jetzt<br />

wieder in der Lufthansa-Chefetage in<br />

Frankfurt, sowie seinem Nachfolger Thomas<br />

Klühr – allesamt von der Konzernmutter<br />

abgeordnete Deutsche. „Das ist<br />

ein historischer Tag für die Schweiz und<br />

unser erster Schritt in die Zukunft“, pries<br />

Harry Hohmeister die Ankunft der ersten<br />

von neun bestellten Boeing 777-300ER.<br />

Bis August sollen bereits sechs der Zweistrahler<br />

ausgeliefert sein und die ersten<br />

der 15 vierstrahligen Airbus A340-300<br />

ersetzen. Mit durchschnittlich 14 Jahren<br />

sind diese nicht mehr taufrisch und außerdem<br />

unwirtschaftlich. An der Seite<br />

der 777 werden weiterhin 14 zweistrahlige<br />

Airbus A330-300 fliegen, die im<br />

Schnitt viereinhalb Jahre alt sind.<br />

In 109 Tagen Produktionszeit ist das<br />

neue Swiss-Flaggschiff mit dem Kennzeichen<br />

HB-JNA, Werknummer 1363, in<br />

Everett entstanden. Die Fluggesellschaft<br />

hatte erst Anfang 2013 bestellt, und<br />

Flottenchef Ola Hansson erklärt die Hintergründe:<br />

„Wir haben sie relativ günstig<br />

und relativ schnell bekommen. Die Boeing<br />

787 ist zu klein für uns, und die<br />

A350 hätten wir erst 2019 bekommen<br />

können. Wir brauchten aber jetzt neue<br />

Flugzeuge.“ Zwei weitere 777 werden<br />

2017 an Swiss ausgeliefert, die zunächst<br />

letzte 2018, „aber ich hoffe, es werden<br />

noch mehr 777“, so Harry Hohmeister.<br />

Die neuen Langstreckenjets fliegen<br />

bei Swiss unter der Betriebslizenz<br />

Die neue First Class an Bord der 777 bietet Suitenkomfort. Die Fenster<br />

werden auf Wunsch durch eine elektrische Jalousie verdunkelt.<br />

Auch mit ihrer modernen Business Class gehört Swiss,<br />

wie gewohnt, zur Spitze im Lufthansa-Konzern.<br />

32 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong><br />

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Das neue Flaggschiff belegt die wiedergefundene Größe von Swiss. Es verbindet<br />

die Schweiz künftig mit Nord- und Südamerika sowie mit Asien.<br />

(AOC) von Swiss Global Air Lines, der<br />

früheren Swiss European Air Lines. Unter<br />

demselben Dach sind noch 16 Avro<br />

RJ100 aktiv sowie die ab Sommer eintreffenden<br />

ersten Bombardier-CSeries-<br />

Regionaljets. Die gesamte Airbus-Flotte<br />

fliegt dagegen unter dem AOC von Swiss<br />

International Air Lines.<br />

„Swiss Global hat günstigere Kosten,<br />

wie viel günstiger, sagen wir nicht,<br />

aber Sie können davon ausgehen, dass<br />

wir das nicht nur wegen drei Prozent<br />

Ersparnis machen würden“, sagte Harry<br />

Hohmeister. Zwei Drittel der bisher 50<br />

ausgebildeten 777-Piloten kommen von<br />

Swiss International, insgesamt braucht<br />

Swiss 155 Flugkapitäne und Erste Offiziere<br />

für ihre 777-Flotte.<br />

Die Kabine der Swiss-777 ist mit 340<br />

Sitzen ausgestattet. Acht Suiten in der<br />

First Class verfügen über riesige 32-Zoll-<br />

Bildschirme. In der Business Class sind<br />

zwölf der 62 Plätze einzelne „Thronsitze“,<br />

mit breiten Tischen an beiden Seiten.<br />

Die Anordnung variiert zwischen 1-2-2<br />

und 2-2-1 pro Reihe. In der Economy<br />

Class mit 270 Sitzen gibt es jetzt eine<br />

Selbstbedienungstheke in der mittleren<br />

Bordküche, außerdem USB-Schnittstellen<br />

und 11-Zoll-Bildschirme an jedem Platz.<br />

Eine wirkliche Neuerung unter großen<br />

europäischen Airlines ist die Möglichkeit,<br />

bei der Schweizer Fluggesellschaft<br />

in der 777 künftig auch das gebührenpflichtige<br />

Roaming für die<br />

Sprachtelefonie mit dem eigenen Mobiltelefon<br />

zu nutzen. Besonders die Mutter<br />

Lufthansa hatte sich bisher vehement<br />

dagegen ausgesprochen. Swiss will das<br />

Telefonieren zunächst für ein Jahr testen,<br />

geht aber davon aus, dass es dauerhaft<br />

angeboten werden kann.<br />

STUFENPLAN FÜR DEN<br />

GLOBALEN EINSATZ<br />

Nach ersten Personal-Schulungsflügen<br />

in Palma de Mallorca und zweiwöchigen<br />

Einsätzen auf dem Europa-Streckennetz,<br />

unter anderem nach Frankfurt,<br />

wechselte der Großraumjet am 21.<br />

Februar auf die Strecke nach New York-<br />

JFK. Ab Ende März befliegt er die Strecke<br />

nach Montreal, um, so Ola Hansson,<br />

den Piloten die nötigen ETOPS-Trainingsstunden<br />

zu vermitteln. Ab Mitte<br />

April folgt der Einsatz<br />

auf einer für diese Flugzeuggröße<br />

idealen Route,<br />

nach Hongkong. Als<br />

Nächstes werden Los<br />

Angeles, Bangkok, San<br />

Francisco und São Paulo bedient. Einen<br />

so großen Bahnhof wie in Zürich Ende<br />

Januar wird es dann aber vermutlich<br />

nicht mehr geben.<br />

FR<br />

Erst in Zürich erhielt die 777-300ER als Sonderlackierung einen 450 Quadratmeter großen Folienaufkleber<br />

mit den Fotos von 2500 Swiss-Mitarbeitern aus allen Unternehmensbereichen.<br />

Fotos: Christian Galliker/AirTeamImages (3), Swiss Air Force, Swiss<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong> 33


Zivilluftfahrt<br />

Möglichst schnell zur neuen Flotte<br />

Verkaufsstart im Iran<br />

Nach der Aufgabe seines Atombombenprogramms und dem Ende der deshalb verhängten<br />

UN-Sanktionen kehrt der Iran als Käufer westlicher Flugzeuge auf die Weltbühne zurück.<br />

Bei Airbus und ATR kündigten die Iraner bereits Großaufträge an.<br />

Iran-Air-Chef Farhad Parvaresh und<br />

Fabrice Brégier beim iranischen Staatsbesuch<br />

in Paris Ende Januar.<br />

Den bevorstehenden Goldregen<br />

deutete Irans Verkehrsminister<br />

Abbas Akhoundi erstmals Mitte<br />

Januar gegenüber iranischen Medien an:<br />

Sein Land wolle nach der Aufhebung<br />

der UN-Sanktionen bei Airbus schon<br />

kurzfristig über 100 Flugzeuge bestellen.<br />

Noch vor dem iranischen Neujahrsfest<br />

am 21. März erwarte er die ersten<br />

neuen Flugzeuge im Iran. Man habe bereits<br />

seit Monaten mit westlichen Herstellern<br />

verhandelt und wolle auch Flugzeuge<br />

im Westen leasen. Der Iran hat<br />

seinen Bedarf an neuen Airlinern mit et-<br />

wa 400 bis 500 Stück in den nächsten<br />

zehn Jahren umrissen. Die heutige Bestandsflotte<br />

von 250 Flugzeugen ist veraltet<br />

und zu klein. Etwa 100 davon stehen<br />

wegen Ersatzteilmangel zudem tatenlos<br />

am Boden. Entsprechend dringend<br />

sind Neubeschaffungen.<br />

Schon am 28. Januar machte Irans<br />

Präsident Hassan Rouhani bei einem<br />

Staatsbesuch in Paris Nägel mit Köpfen:<br />

Die Gäste aus dem Iran unterzeichneten,<br />

in Anwesenheit von Frankreichs Präsident<br />

François Hollande, einen Vertrag<br />

mit Airbus, der die Beschaffung von 45<br />

Betriebsbereite Oldies sprechen für die<br />

Qualität der iranischen Wartung.<br />

Auch ATR wurde bereits mit einer festen<br />

Bestellung von 20 Flugzeugen bedacht.<br />

34 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong>


Standardrumpfflugzeugen und 73 Großraumflugzeugen<br />

vorsieht. Darunter sind<br />

21 Airbus A320ceo, 24 Airbus A320-<br />

neo, 27 Airbus 330ceo, 18 Airbus<br />

A330neo, 16 Airbus A350-1000 und<br />

zwölf Airbus A380.<br />

AIRBUS-CHEF SAGT<br />

UNTERSTÜTZUNG ZU<br />

„Der Himmel ist für iranische Flugreisende<br />

wieder offen. Airbus ist stolz darauf,<br />

die iranische Zivilluftfahrt wieder<br />

im Kreise der internationalen Luftfahrtgemeinschaft<br />

willkommen zu heißen.<br />

Heute hat das Land einen wichtigen<br />

Schritt zur Erneuerung und Modernisierung<br />

der Zivilluftfahrt getan. Airbus<br />

steht bereit, den Iran auf diesem Weg zu<br />

unterstützen“, sagte Fabrice Brégier, President<br />

und CEO von Airbus.<br />

AUCH BOEING DARF SICH<br />

HOFFNUNGEN MACHEN<br />

Noch führt Airbus den angekündigten<br />

Auftrag nicht in den Auftragslisten.<br />

Dass die Iraner die Flugzeuge tatsächlich<br />

abnehmen wollen und diese auch<br />

bezahlen können, steht aber fest. Denn<br />

mit dem Ende der Sanktionen sind auch<br />

gesperrte iranische Konten im Westen<br />

freigegeben worden, auf denen dreistellige<br />

Milliardenbeträge in harter Währung<br />

lagern. Der jüngste Airbus-Auftrag<br />

über 118 Flugzeuge käme nach Listenpreis<br />

auf einen Wert von 27 Milliarden<br />

Dollar.<br />

Außerdem bedachten die Iraner den<br />

Regionalflugzeughersteller ATR mit einem<br />

Großauftrag: Hier wurden 20 Flugzeuge<br />

bestellt und 20 Optionen erteilt.<br />

Listenwert: eine Milliarde Euro.<br />

Als dritte Säule ihrer ersten Auftragswelle<br />

vereinbarten die Iraner die<br />

Schulung von Piloten und Wartungspersonal<br />

sowie Unterstützung bei der Indienststellung<br />

und beim effizienten Betrieb<br />

der neuen Flugzeuge. Außerdem<br />

unterzeichnete der iranische Minister für<br />

Verkehrs- und Stadtentwicklung einen<br />

Kooperationsvertrag zur Modernisierung<br />

der Flugsicherung, der Flughäfen<br />

und des Flugbetriebs, zur Harmonisierung<br />

der Luftverkehrsvorschriften, zur<br />

technischen und theoretischen Ausbildung,<br />

zu Wartung, Instandsetzung und<br />

industrieller Zusammenarbeit. Natürlich<br />

kann sich auch Boeing Hoffnungen machen,<br />

den Iran bald wieder mit Verkehrsflugzeugen<br />

beliefern zu dürfen. Doch die<br />

USA halten noch nationale Sanktionen<br />

aufrecht. Immerhin erteilte die US-Regierung<br />

Boeing Ende Februar eine Verhandlungserlaubnis<br />

mit dem Iran. Für<br />

den eigentlichen Flugzeugverkauf<br />

bräuchte Boeing aber noch eine gesonderte<br />

Lizenz der US-Regierung.<br />

Eine weitergehende Entspannung im<br />

lange verhärteten Verhältnis zwischen<br />

den USA und dem Iran halten Beobachter<br />

frühestens in der Amtsperiode des<br />

nächsten Präsidenten für wahrscheinlich.<br />

FR<br />

SEBASTIAN STEINKE<br />

Die aktive Flotte von Iran Air<br />

Die jahrzehntealten Jets müssen dringend<br />

ersetzt werden. Noch vor dem Lieferbeginn<br />

der Airbus-Bestellungen 2019 will der Iran den<br />

Bestand durch geleaste Flugzeuge verjüngen.<br />

Airbus A300: 13<br />

30,3 Jahre<br />

McDonnell<br />

Douglas MD-80: 2<br />

25,3 Jahre<br />

Quelle: Planespotters.net<br />

Gesamt:<br />

45<br />

Flugzeuge<br />

Airbus A310: 2<br />

25,9 Jahre<br />

Airbus A320: 6<br />

20,3 Jahre<br />

Fokker 70 / 100: 16<br />

23,4 Jahre<br />

Boeing 747: 6<br />

36 Jahre<br />

Auch ein Dutzend Airbus A380 gehören zum angekündigten Großauftrag. Die neuen Riesenjets dürften unter anderem die<br />

Langstrecke von Teheran nach Los Angeles bedienen, wo zahlreiche Exil-Iraner leben.<br />

Fotos: Weimeng/AirTeamImages, KSK/AirTeamImages, Airbus (2), ATR<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> 35


AirSpot<br />

In unseren AirSpot-Highlights des Monats finden Sie sehenswerte Fotos von<br />

besonderen Flugzeugen und fliegenden Raritäten aus aller Welt, die unseren Lesern<br />

beim Aircraft Spotting vor die Kameralinse gekommen sind.<br />

Markus Altmann,<br />

Phuket, Thailand<br />

In neuen Farben, die entfernt an eine<br />

Mischung aus der BA- und der Boeing-<br />

Dreamliner-Lackierung erinnern,<br />

schwebte die chinesische Boeing 737-<br />

800, B-6800 von Lucky Air Mitte Januar<br />

im thailändischen Phuket ein. Die HNA-<br />

Tochter aus Kunming hat 28 Flugzeuge<br />

im Einsatz, wobei sie die 737-Familie<br />

und die A320-Familie parallel betreibt.<br />

Das abgebildete Flugzeug hatte bislang<br />

einen größtenteils weiß lackierten<br />

Rumpf, aus dem sich eine Art rot-gelbe<br />

„Flamme“ zum Heck hin entwickelte.<br />

Marcus Steidele,<br />

Maastricht, Niederlande<br />

Im Dienst des Humanitären Lufttransportdienstes<br />

der Vereinten Nationen<br />

fliegt die kenianisch registrierte Embraer<br />

ERJ 135LR, 5Y-BVY, von Aircraft Leasing<br />

Services. Am 8. Januar parkte der 2002<br />

gebaute Zweistrahler in Maastricht.<br />

Die Buchstaben WFP auf dem Heck<br />

stehen für das Welternährungsprogramm<br />

der UN.<br />

Rainer Spoddig,<br />

Düsseldorf<br />

Ausnahmsweise kam im Auftrag<br />

von Condor die portugiesische Fluggesellschaft<br />

Hifly mit ihrem Airbus<br />

A330-243, CS-TFZ, am 10. Januar nach<br />

Düssel dorf. Hier setzt der sparsam<br />

beschriftete Großraumjet bei strahlendem<br />

Winterwetter zum Bremsen seine<br />

Schubumkehr ein.<br />

Marco Finelli,<br />

Verona, Italien<br />

Auf ihrer neuen Route für Skitouristen<br />

kam die russische Airline Red Wings mit<br />

ihrem Suchoi Superjet 100, RA-89021,<br />

Ende Januar aus Moskau-Domodedowo<br />

nach Verona. Nach nur vier Flügen wurde<br />

die wöchentlich geplante Verbindung<br />

jedoch schon wieder ausgesetzt. 2013<br />

war der Jet als „Yuri Sheffer“ bei Moskovia<br />

Airlines in Dienst gestellt worden.<br />

36 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Max Kaiser,<br />

Düsseldorf<br />

Vom 30. Dezember 2015 stammt die<br />

Aufnahme des Airbus A330-343,<br />

A6-AFA, von Etihad Airways. Der<br />

metallic lila sonderlackierte Zweistrahler<br />

wirbt seit 2011 für Abu Dhabi und wird<br />

dafür jeweils mit einer, hier bereits für<br />

<strong>2016</strong> aktualisierten, Jahreszahl versehen.<br />

Jan Blazej,<br />

Bratislava, Slowakei<br />

Einen seltenen Umbaufrachter auf<br />

Basis der Iljuschin IL-62M setzt Rada<br />

Airlines aus Weißrussland mit ihrer<br />

EW-450TR ein. Der 1985 gebaute<br />

Vierstrahler flog einst mit der Kennung<br />

DDR-SET bei Interflug. Im<br />

Herbst <strong>2016</strong> bekommt Rada noch einen<br />

zweiten IL-62M-Umbaufrachter.<br />

Christoph Flink,<br />

Köln/Bonn<br />

Mit Kreuzfahrtpassagieren flog die<br />

Boeing 747-400, EC-KXN, von Wamos<br />

Air am 10. Januar von Köln/Bonn nach<br />

Montego Bay auf Jamaika. Das erst<br />

am 4. Januar vom Leasingeinsatz bei<br />

Saudi Arabian Airlines zurückgekehrte<br />

Flugzeug lässt noch deren nur leicht<br />

übertünchtes Logo auf der Heckflosse<br />

erahnen.<br />

Geoff Jones,<br />

Cardiff, Großbritannien<br />

Die bislang in Cardiff stationierte,<br />

älteste flugtaugliche Hercules der<br />

Welt kehrte am 22. Januar zur<br />

Grundüberholung in die USA zurück.<br />

Die Lockheed C-130A, N121TG, von<br />

International Air Response bringt bei<br />

Ölverschmutzungen über der Nordsee<br />

im Flug Bindemittel und Chemikalien<br />

aus, um größere Umweltschäden<br />

zu verhindern. Der Oldie wurde<br />

1957 für die US Air Force gebaut<br />

und verfügt noch weitgehend über<br />

das Originalcockpit. Erst seit 1990<br />

steht er in zivilen Diensten.<br />

Bitte beachten Sie auch unsere große Foto-Community im Internet.<br />

Auf der Webseite http://community.flugrevue.de/ finden Sie immer die<br />

neuesten Aufnahmen unserer Leser.<br />

Die Teilnahme ist für alle Einsender kostenlos.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong> 37


Business Aviation<br />

Überschalljet Aerion AS2<br />

Mit einer Festbestellung<br />

der Chartergesellschaft<br />

Flexjet nehmen die Pläne<br />

von Aerion konkrete Formen<br />

an: Der Newcomer<br />

möchte Anfang des kommenden<br />

Jahrzehnts den<br />

zivilen Überschallflug in<br />

Form eines Business Jets<br />

zurückbringen.<br />

Mach<br />

ohne<br />

Krach<br />

Von MAX KÜHNL<br />

Wir haben die Konzeptphase<br />

verlassen“, kündigte<br />

Aerions Entwicklungschef<br />

Mike Hinderberger auf der<br />

Geschäftsreiseflug-Messe NBAA in Las<br />

Vegas vergangenen November an. Aerion<br />

war die letzten Jahre zwar immer mit<br />

seinem Entwurf eines Überschalljets auf<br />

der NBAA vertreten gewesen, doch so<br />

gute Neuigkeiten wie im vergangenen<br />

Jahr hatte die Firma aus Reno in Nevada<br />

noch nie im Gepäck: Die kanadische<br />

Chartergesellschaft Flexjet erteilte einen<br />

Festauftrag über 20 Überschall-Geschäftsreiseflugzeuge<br />

des Typs Aerion<br />

38 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong><br />

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Kurze und flache Tragflächen<br />

sollen den Widerstand im<br />

Überschallflug reduzieren.<br />

Foto: Aerion<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> 39


Business Aviation<br />

Überschalljet Aerion AS2<br />

AS2 und ist damit Erstkunde. „Die Entwicklung<br />

der AS2 schreitet in beeindruckender<br />

Weise voran“, sagt Kenn Ricci,<br />

Vorsitzender von Flexjet. „Wir freuen<br />

uns, unseren Kunden bald Überschallflüge<br />

bieten zu können.“ Wie ernst es beiden<br />

Seiten ist, zeigt die Tatsache, dass<br />

die Kanadier eine nicht erstattbare Vorauszahlung<br />

geleistet haben – in welcher<br />

Höhe, blieb jedoch offen. Der Listenpreis<br />

für den Business Jet beträgt 120<br />

Millionen Dollar. Die Auftragsbücher<br />

für die Neuentwicklung sind erst im vergangenen<br />

Mai geöffnet worden.<br />

Geht es nach Aerion, sollen eilige<br />

Geschäftsleute ab 2023 erstmals seit<br />

dem Ende der kostspieligen Concorde<br />

vor über zehn Jahren wieder in den Genuss<br />

des Überschallfluges kommen. Die<br />

Anfänge des Herstellers reichen weit zurück.<br />

Bereits in den 1990er Jahren begann<br />

das Vorgängerunternehmen AS-<br />

SET (Affordable Supersonic Executive<br />

Transport) mit der Entwicklung von effizienten<br />

Tragflächen für den Überschallflug.<br />

Hier liegen nach Ansicht von Aerion<br />

die größten Defizite der Concorde.<br />

Das Ergebnis der Entwicklung ist auch<br />

das Schlüsselelement, warum die AS2<br />

trotz der hohen Geschwindigkeiten mit<br />

niedrigem Widerstand fliegen soll: Supersonic<br />

Natural Laminar Flow (SNLF)<br />

heißt die Technologie, die dafür sorgt,<br />

dass die Strömung über den Tragflächen<br />

nicht turbulent wird. Um die Jahrtausendwende<br />

fanden in Zusammenarbeit<br />

mit der amerikanischen Weltraumbehörde<br />

NASA erste Testflüge statt, die das<br />

Ergebnis bestätigen sollten.<br />

DREI STATT ZWEI TRIEBWERKE<br />

Das rief den Millionär und Investor Robert<br />

M. Bass auf den Plan, der viel Potenzial<br />

in SNLF sah. Im Jahr 2002 erwarb<br />

er ASSET samt Patenten. Er formte<br />

daraus die Aerion Corporation, um<br />

die Überschalltechnologie kommerziell<br />

zu nutzen. Im Lastenheft stand die Entwicklung<br />

eines effizienten Business Jets<br />

mit einer Reisegeschwindigkeit um<br />

Mach 1.5 und Platz für etwa zehn Passagiere.<br />

Das Projekt wurde Aerion SBJ<br />

(Supersonic Business Jet) getauft.<br />

Die Wirtschaftskrise in den Jahren<br />

um 2008 war nicht unschuldig daran,<br />

dass es bis zur EBACE-Messe 2014 ruhig<br />

wurde um Aerion. Bis dahin habe<br />

BEI MACH 1.2<br />

SOLL DER<br />

ÜBERSCHALL-<br />

KNALL AM<br />

BODEN NICHT<br />

MEHR ZU<br />

HÖREN SEIN.<br />

das Unternehmen nach eigenen Angaben<br />

über 100 Millionen Dollar in die Technologien<br />

investiert. In Genf stellte das<br />

Unternehmen nach intensiven Marktforschungen<br />

die heutige, größere Konfiguration<br />

seines Business Jets, namentlich<br />

AS2, vor. Es sei das Ergebnis von umfangreichen<br />

Marktforschungen und Gesprächen<br />

mit potenziellen Kunden. Markanteste<br />

Neuerung des Entwurfs ist dabei<br />

die Umstellung von zwei auf drei<br />

Triebwerke. Das soll insbesondere die<br />

Performance auf kurzen Startbahnen sowie<br />

die Geräuschemissionen verbessern.<br />

Zuvor hatte Aerion das Pratt &<br />

Whitney JT8D vorgesehen, das sich aufgrund<br />

seines geringen Nebenstromverhältnisses<br />

mit wenigen Modifikationen<br />

für den Überschalleinsatz geeignet hätte.<br />

Es stellte sich jedoch als veraltet dar, debütierte<br />

das JT8 doch vor 50 Jahren an<br />

den Urversionen der Boeing 727 und<br />

737 und hat seither nur wenige Ände-<br />

AS2 – Technische Daten<br />

Allgemeine Angaben<br />

Hersteller<br />

Aerion Corporation<br />

Besatzung 2<br />

Antrieb 3<br />

Schub<br />

3 x ~ 66,72 kN (15000 lbs)<br />

Abmessungen<br />

Länge<br />

51,8 m<br />

Höhe<br />

6,7 m<br />

Spannweite<br />

18,6 m<br />

Flügelfläche 125 m²<br />

Kabinenhöhe 1,9 m<br />

max. Kabinenbreite 2,2 m<br />

Massen<br />

maximale Abflugmasse 54 884 kg<br />

Betriebsleermasse 26 218 kg<br />

Flugleistungen<br />

Startstrecke mit MTOW 2286 m<br />

maximale Mach 1.5<br />

Reisegeschwindigkeit<br />

Langstrecken- Mach 0.95 / Mach 1.4<br />

Reisegeschwindigkeit<br />

maximale Reichweite 9816 km / 8797 km*<br />

Dienstgipfelhöhe 15 545 m<br />

* Reichweiten jeweils für Flüge mit Mach 0.95 und<br />

Mach 1.4.<br />

40 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong><br />

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Die AS2 soll alle wichtigen<br />

Flughäfen für Geschäftsreiseflugzeuge<br />

anfliegen können.<br />

Das Cockpitmodell<br />

zeigt Airbus-typische<br />

Elemente.<br />

Ein 1:1-Modell des Rumpfes<br />

steht beim Innenausstatter<br />

Design Q in England.<br />

Fotos: Aerion<br />

rungen erfahren. In der ersten Jahreshälfte<br />

<strong>2016</strong> möchte sich Aerion auf einen<br />

moderneren Antrieb festlegen.<br />

Die Reichweite der AS2 soll bei 5000<br />

Nautischen Meilen liegen, also knapp<br />

über 9000 Kilometern. Das ermöglicht<br />

Nonstop-Flüge auf den typischen Transatlantikstrecken<br />

bis hin zur Route London<br />

– Seattle. Aerion verspricht, dass die<br />

AS2 bei typischen Startmassen von nahezu<br />

allen wichtigen Flughäfen mit Bahnlängen<br />

um 1500 Meter starten kann.<br />

Markenzeichen der AS2 ist ihr Geschwindigkeitsspektrum:<br />

Die Höchstgeschwindigkeit<br />

wird mit etwa Mach 1.5,<br />

also dem Eineinhalbfachen der Schallgeschwindigkeit,<br />

veranschlagt, die optimale<br />

Reisegeschwindigkeit mit etwa Mach<br />

1.4. Für einen Transatlantikflug sprechen<br />

die Amerikaner von einer Zeitersparnis<br />

von etwa drei Stunden gegenüber<br />

herkömmlichen Flugzeugen. Ein<br />

Flugplaner auf der Homepage des Herstellers<br />

verspricht für einen Flug von<br />

New York ins australische Sydney, mit<br />

einem Tankstopp auf Hawaii, eine Ersparnis<br />

von nahezu sechs Stunden. Über<br />

Land, wo Überschallflug verboten ist,<br />

liege das Effizienzmaximum des Jets nur<br />

knapp unterhalb der Schallgeschwindigkeit,<br />

bei Mach 0.95. Im Rahmen der Zertifizierung<br />

erhoffen sich die Ingenieure<br />

eine Aufhebung des Überschallverbots<br />

über den USA. Dann nämlich könnte die<br />

AS2 mit Mach 1.2 über die Staaten fliegen,<br />

ohne dass die Bevölkerung unter<br />

dem typischen Überschallknall zu leiden<br />

hätte. Dieser wäre in einer Flughöhe von<br />

15 000 Metern so schwach, dass er den<br />

Erdboden nicht erreichen würde.<br />

Der Treibstoffverbrauch soll dank<br />

SNLF im Rahmen bleiben – die kurzen,<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> 41


Business Aviation<br />

Überschalljet Aerion AS2<br />

Ab 2023 soll die AS2 eilige<br />

Fluggäste in die Metropolen<br />

dieser Welt fliegen.<br />

relativ schwach gepfeilten und sehr dünnen<br />

Tragflächen ermöglichen im Zusammenspiel<br />

mit dem schmalen Rumpf eine<br />

optimale Umströmung, die widerstandsträchtige<br />

Verwirbelungen vermeidet. Ein<br />

ausgefeiltes Klappensystem soll die Anfluggeschwindigkeit<br />

gegenüber herkömmlichen<br />

Business Jets nur um etwa<br />

20 Stundenkilometer steigen lassen. Entwickelt<br />

wurde dieses Design anhand aufwendiger<br />

Simulationen, wofür 2012 das<br />

Unternehmen Desktop Aeronautics<br />

übernommen und in Aerion Technologies<br />

umbenannt wurde.<br />

UNTERSTÜTZUNG VON AIRBUS<br />

Die Kabine von Aerions Erstlingswerk<br />

wird neun Meter lang sein und bei einer<br />

Höhe von 1,89 Metern Platz für bis zu<br />

zwölf Passagiere bieten. Maßstab für<br />

die Gestaltung der Kabine seien die aktuellen<br />

Langstrecken-Jets. Eine Küche<br />

sowie zwei Toiletten sind ebenfalls an<br />

Bord. Für die Ausstattung zeichnet Inairvation<br />

verantwortlich, ein Joint-Venture,<br />

an dem auch Lufthansa Technik<br />

beteiligt ist.<br />

Die Kabine von<br />

Inairvation bietet Platz<br />

für bis zu 12 Passagiere.<br />

Im Zuge einer Kooperation schickte<br />

die Rüstungs- und Raumfahrtsparte von<br />

Airbus bereits im Jahr 2014 Ingenieure<br />

in die USA, die ihr Know-How in die<br />

Entwicklung einbringen sollen. Im Gegenzug<br />

erhält Airbus Zugang zu Aerions<br />

Forschungsergebnissen im Bereich Überschallströmung.<br />

Diese Zusammenarbeit<br />

wurde im vergangenen November weiter<br />

ausgebaut. Künftig arbeiten auch Mitarbeiter<br />

der US-Tochter Airbus Group Inc.<br />

an der AS2. Wie das Unternehmen bekannt<br />

gab, werden die digitale Fly-by-<br />

Wire-Flugsteuerung, das Tanksystem,<br />

das Fahrwerk sowie Teile des Rumpfes<br />

von Airbus entwickelt. Die Suche nach<br />

einer Produktionsstätte in den USA hat<br />

Aerion bereits eröffnet, denn trotz der<br />

Entwicklungshilfe wird Aerion auch<br />

künftig als Hersteller der AS2 auftreten.<br />

Für Ken McKenzie, Strategie- und<br />

Entwicklungsvorstand bei Airbus Inc.,<br />

wird das Projekt des zivilen Überschallflugs<br />

konkret: „Wir sehen klare und erreichbare<br />

technische Lösungen für die<br />

Umsetzung des Projekts.“ Das gleicht<br />

schon fast einem Ritterschlag.<br />

FR<br />

Strömungstechnik AS2<br />

Supersonic Natural Laminar Flow (SNLF)<br />

– das steht für laminare Überschallströmung.<br />

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von<br />

Strömungen auf Tragflächen: laminar und<br />

turbulent. Wenn die Luft den Tragflügel<br />

gleichförmig und eng anliegend umströmt,<br />

wird die Strömung als laminar bezeichnet.<br />

Von turbulenter Strömung spricht man, wenn<br />

sich die Strömung von der Tragfläche abgelöst<br />

hat und verwirbelt. Das passiert, abhängig<br />

von der Lage in der Luft, an einem bestimmten<br />

Punkt auf herkömmlichen Tragflächen.<br />

Die AS2-Tragflächen sind sehr dünn und dank<br />

Verbundwerkstoffen sehr glatt. Dadurch kann<br />

die Strömung der Tragflächenform besser<br />

folgen, sich schwerer ablösen und auch nicht<br />

an Hindernissen, beispielsweise Nieten,<br />

verwirbeln. Deshalb vermindert sich laut<br />

Aerion der Reibungswiderstand auf der<br />

Tragfläche um 70 Prozent gegenüber herkömmlichen<br />

Deltaflügeln an Überschallflugzeugen.<br />

Durch die schwache Pfeilung vermindert<br />

sich die Strömungskomponente in<br />

Richtung der Flügelspitze, was zur Reduzierung<br />

der Wirbel beiträgt. Im Zusammenspiel<br />

mit dem Rumpf, der auf diese Form abgestimmt<br />

ist, spricht Aerion von einem um<br />

20 Prozent niedrigeren Gesamtwiderstand<br />

gegenüber klassischen Bauformen.<br />

Ab einem Punkt liegt die Strömung<br />

an herkömmlichen Tragflächen nicht<br />

mehr laminar an.<br />

Durch ihre dünne Form und glatte<br />

Oberfläche soll die Strömung auf den<br />

AS2-Tragflächen besser anliegen.<br />

Fotos: Aerion<br />

42 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


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Militärluftfahrt<br />

Boeing KC-46A Pegasus<br />

Die KC-46A hat einen neu entwickelten<br />

Tankausleger mit Fly-by-Wire-Steuerung.<br />

44 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong><br />

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Tanker<br />

im Test<br />

Nach vielen Pannen kommt die Flugerprobung<br />

des neuen Tankers von Boeing in Schwung. Die<br />

Zeit drängt, sollen die ersten Lieferungen an die<br />

US Air Force noch pünktlich klappen. Derweil<br />

verbessert Airbus seine A330 MRTT, die den internationalen<br />

Markt dominiert.<br />

Von KARL SCHWARZ<br />

Lange hat es gedauert, doch<br />

dann ging alles glatt: Am 24.<br />

Januar schaffte die Boeing<br />

KC-46A Pegasus die erste Luftbetankung.<br />

Fünf Stunden und 45 Minuten<br />

dauerte der Flug vom Boeing Field in Seattle<br />

aus, denn vor den Kontakten mit<br />

einer F-16C der US Air Force galt es<br />

noch einmal, das Verhalten des elektronisch<br />

gesteuerten Tankauslegers zu<br />

überprüfen, während ein Empfängerflugzeug<br />

hinter der KC-46A fliegt. Bediener<br />

von Boeing und der USAF steuerten<br />

dann den bis auf 17 Meter ausfahrbaren<br />

Ausleger mehrfach in den Stutzen auf<br />

dem Rumpfrücken der Fighting Falcon.<br />

Master Sergeant Lindsay Moon blieb es<br />

schließlich vorbehalten, den ersten „nassen“<br />

Kontakt herzustellen und 725 Kilogramm<br />

Kraftstoff in die Tanks der F-16C<br />

zu pumpen. „Das Kraftstoffmanagement<br />

ist sehr stark automatisiert, und die<br />

Crew muss während des Betankungsvorgangs<br />

weder die Schwerpunktlage noch<br />

den Durchsatz manuell regulieren“, erläuterte<br />

USAF-Testpilot Oberstleutnant<br />

Daryl Corneille.<br />

Nach dem Tankausleger wurde am<br />

10. Februar zum ersten Mal auch das<br />

Schlauchsystem der Pegasus für die<br />

Kraftstoffabgabe genutzt. Bei dem über<br />

vierstündigen Flug spielte eine F/A-18C<br />

Hornet die Rolle des Empfängers. In etwa<br />

6100 Metern Höhe wurde Kraftstoff<br />

Foto: USAF/Hansen<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong> 45


Militärluftfahrt<br />

Boeing KC-46A Pegasus<br />

Als zweites Flugzeug nach der F-16 betankte<br />

die KC-46A eine F/A-18 Hornet.<br />

umgepumpt, wobei der Schlauchdurchfluss<br />

auf 1515 Liter pro Minute beschränkt<br />

ist. Dies gilt nicht nur für die<br />

Flügelbehälter von Cobham (RP-<br />

910E-75), sondern auch für das im<br />

Rumpfheck installierte Schlauchsystem.<br />

Den jetzigen Testerfolgen waren umfangreiche<br />

Vorbereitungen vorausgegangen.<br />

So hatte die erste voll ausgerüstete<br />

KC-46A (EMD-2) zwei Wochen nach<br />

ihrem Jungfernflug am 25. September<br />

2015 zum ersten Mal ihre Betankungsschläuche<br />

ausgefahren. Die Versuche<br />

mit dem neuen Betankungsausleger be-<br />

gannen am Tag danach. Am 15. Oktober<br />

verlegte derweil der Prototyp EMD-1<br />

(767-2C ohne komplettes Tanksystem)<br />

von Seattle nach Edwards AFB. Dort<br />

wurde er über einen Zeitraum von zwei<br />

Wochen für tiefe Überflüge im Bodeneffekt<br />

und für Flüge hinter dem KC-<br />

10-Tanker verwendet. Dabei ging es vor<br />

allem darum, die Auswirkungen der<br />

Strömung hinter einem großen Jet auf<br />

das Leitwerk der KC-46A zu messen<br />

und eventuelle Überlastungsprobleme<br />

auszuschließen. Dazu musste eine Instrumentierung<br />

installiert werden.<br />

Auch Versuche am Boden spielten eine<br />

wichtige Rolle. Auf der Edwards AFB<br />

wurden zum Beispiel mit einem speziellen<br />

Rohrsystem hinter einem Tankstutzen<br />

Durchflussdaten und Drücke gemessen,<br />

die bei der Betankung durch die<br />

Ausleger der KC-10 und der KC-135<br />

auftreten. Anhand des Vergleichs mit<br />

Daten der KC-46A war es möglich, den<br />

sicheren Betriebsbereich zu bestätigen.<br />

Nach den Tests mit der F-16 und der<br />

F/A-18 sollten zügig Versuche mit weiteren<br />

Flugzeugmustern folgen. Dazu zählen<br />

der C-17-Transporter als Referenz<br />

Die erste voll ausgerüstete KC-46A flog im September 2015. Eine Panne bei<br />

Tankversuchen am boden hatte zu neuerlichen Verzögerungen geführt.<br />

46 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong><br />

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Die KC-46A kann auch selbst betankt werden. Hier<br />

wird das Flugverhalten hinter der KC-10A getestet.<br />

für ein großes Flugzeug, das mit dem<br />

Tankausleger bedient wird, die A-10 als<br />

leichter und relativ langsamer Jet sowie<br />

die AV-8B Harrier, die an den Schlauch<br />

ankoppelt. Insgesamt muss die Betankung<br />

von sechs Mustern zumindest unter<br />

einfachen Bedingungen nachgewiesen<br />

werden, bevor sich die zuständigen<br />

Stellen im Pentagon mit der Genehmigung<br />

der Serienfreigabe befassen können.<br />

Ziel ist es wohl, die sogenannte<br />

Milestone-C-Entscheidung im April zu<br />

treffen – acht Monate später als zuletzt<br />

gedacht.<br />

Daran anschließen sollen sich im<br />

Sommer die ersten Aufträge für den Bau<br />

von sieben und dann zwölf Vorserienflugzeugen.<br />

Oberstes Ziel bleibt dabei<br />

weiterhin die Lieferung von 18 einsatztauglichen<br />

KC-46A bis zum 1. August<br />

2017. Das wäre in so kurzer Zeit nicht<br />

zu schaffen, hätte Boeing nicht schon<br />

längst mit der Produktion der auf der zivilen<br />

767 basierenden Maschine begonnen.<br />

Das ist natürlich nicht ohne Risiko,<br />

denn bei den Tests können immer noch<br />

Probleme auftreten, die aufwendige<br />

Modifikationen erforderlich machen. Im<br />

Insgesamt 19 Flugzeugtypen muss die Pegasus mit Kraftstoff versorgen<br />

können. Dazu zählt auch der Stealth-Bomber B-2.<br />

aktuellen Jahresbericht des Pentagon-<br />

Directors of Operational Test and Evaluation<br />

gibt es diesbezüglich unter anderem<br />

Hinweise auf nicht ausreichende<br />

Leistungen des Radarwarnempfängers<br />

ALR-59A und auf die eventuell unzureichende<br />

Abschirmung der Systeme gegen<br />

starke elektromagnetische Impulse, die<br />

von Atomexplosionen ausgehen.<br />

Es gibt also für Boeing noch viel zu<br />

tun, um das Programm in die Erfolgsspur<br />

zu bringen. Bisher musste das<br />

Unternehmen jedenfalls vor Steuern<br />

schon 1,26 Milliarden Dollar (1,13 Mrd.<br />

Euro) abschreiben. Jede Panne – wie die<br />

zu dichte Verlegung von Kabeln oder die<br />

versehentliche Befüllung des Tanksystems<br />

mit einer Korrosion verursachenden<br />

Flüssigkeit – geht voll zu Lasten des<br />

Herstellers, der einen Höchstpreis von<br />

4,9 Milliarden Dollar für das Entwicklungsprogramm<br />

vereinbart hat.<br />

Diese Summe wurde von Boeing bewusst<br />

niedrig angesetzt, um auf jeden<br />

Fall Airbus vom US-Tankermarkt fernzuhalten.<br />

Immerhin geht es beim Pegasus-<br />

Programm um 179 Flugzeuge, die bis<br />

Mitte der 2020er Jahre geliefert werden<br />

sollen. Über diesen Zeitraum und durch<br />

die Betreuung im Betrieb sollte das Unternehmen<br />

auf seine Kosten kommen.<br />

Schwieriger sieht es schon beim Export<br />

aus. Immerhin hat die japanische<br />

Regierung am 23. Oktober 2015 ange-<br />

Fotos: USAF, Boeing (2)<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong> 47


Militärluftfahrt<br />

Boeing KC-46A Pegasus<br />

A330 MRTT – Die Kunden<br />

Weitere Absichtserklärungen liegen vor.<br />

Land Anzahl<br />

Australien 5<br />

Frankreich 9<br />

Großbritannien 14<br />

Saudi-Arabien 6<br />

Singapur 6<br />

Südkorea 4<br />

VAE 3<br />

kündigt, drei KC-46A zu beschaffen.<br />

Der Stückpreis soll laut Verteidigungsministerium<br />

bei umgerechnet 165 Millionen<br />

Euro liegen. Mit den Lieferungen<br />

wird ab 2020 gerechnet. Die neuen Tanker<br />

werden die vorhandenen KC-767J<br />

ergänzen. Japan als enger Verbündeter<br />

der USA war somit der Idealkandidat<br />

für einen Kauf, zumal sich Airbus aus<br />

dem Wettbewerb zurückzog.<br />

Schon im nahe gelegenen Südkorea,<br />

sonst ebenfalls ein sicherere Bank für<br />

den Kauf von US-Militärflugzeugen, sah<br />

es im letzten Juni anders aus. Hier setzte<br />

sich einmal mehr die A330 MRTT von<br />

Airbus durch. Vier der Tanker im Wert<br />

von 1,268 Mrd. Dollar (1,14 Mrd. Euro)<br />

werden beschafft. Als Antrieb wurde das<br />

Trent von Rolls-Royce gewählt. Ende<br />

des Jahres konnte Airbus dann noch einen<br />

Auftrag aus Frankreich für acht weitere<br />

A330 MRTT im Wert von 1,2 Milliarden<br />

Euro verbuchen, sodass nun insgesamt<br />

49 Festbestellungen in den Büchern<br />

stehen. Auch in Indien, in Katar<br />

und für eine von mehreren Nationen getragene<br />

Tankereinheit der NATO wurde<br />

die A330 bereits ausgewählt.<br />

Nicht mitgezählt sind dabei zwei gebrauchte<br />

A330 von Qantas, die Australien<br />

bis 2018 in Getafe umrüsten lässt.<br />

Die RAAF hat bereits fünf A330-Tanker<br />

unter der Bezeichnung KC-30A im<br />

Dienst. Sie stehen nach anfänglichen<br />

Verzögerungen und Problemen nun voll<br />

im Einsatz und werden auch für die Unterstützung<br />

der Kampfeinsätze der Anti-<br />

IS-Koalition über dem Irak und Syrien<br />

verwendet. Auch Flugzeuge der Saudis<br />

und der Vereinigten Arabischen Emirate<br />

sind dort im Einsatz. Entsprechend kann<br />

Airbus nun mit einem „kampferprobten“<br />

Produkt werben.<br />

Trotz der zunehmenden Erfahrung<br />

ruht sich Airbus nicht auf seinen Lorbeeren<br />

aus. Derzeit läuft zum Beispiel<br />

eine umfangreiche Kampagne, um eine<br />

ganze Reihe von Flugzeugen der USAF<br />

für die Betankung durch die A330<br />

MRTT zu qualifizieren. Der europäische<br />

Tanker hat dabei im letzten Oktober sogar<br />

schon die F-35A mit Kraftstoff versorgt.<br />

Am 10. Februar hing zum ersten<br />

Mal auch die C-17A am ARBS-Tankausleger.<br />

Für die Tests wurde eine KC-30A<br />

der RAAF verwendet, denn für die Australier<br />

war dies die Vorbereitung zur Betankung<br />

ihrer eigenen Globemaster. FR<br />

Eine KC-30A der RAAF hat in den<br />

USA bereits im letzten Jahr erstmals<br />

eine F-35A Lightning II betankt.<br />

Die Bediener (hier in der KC-30A der RAAF) sitzen hinter dem Cockpit und<br />

vorfolgen das Geschehen hinter dem Tanker auf Bildschirmen.<br />

48 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong><br />

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Fotos: Australian MoD (2), AirTanker/Lee, USAF<br />

Die A330 „Voyager“ der Royal Air Force werden vom Air-Tanker-<br />

Konsortium betrieben. Hier hängen Eurofighter am Schlauch.<br />

Der Tankausleger der A330 MRTT wurde von Grund<br />

auf neu entwickelt. Die F-16 ist bereits qualifiziert.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong> 49


Militärluftfahrt<br />

Lockheed Martin F-35<br />

Ein Jahr und zwei Monate hat die<br />

F-35-Flotte benötigt, um die Zahl<br />

der Flugstunden auf 50 000 zu<br />

verdoppeln – für die Programmverantwortlichen<br />

ein klares Zeichen für die raschen<br />

Lieferfortschritte und die zunehmende<br />

Reife des neuen Stealth-Fighters.<br />

Laut dem Joint Program Office waren<br />

25 000 Stunden im Dezember 2014 erreicht<br />

worden, also acht Jahre nach dem<br />

Erstflug der F-35 (15. Dezember 2006).<br />

Die 18 für Testaufgaben genutzten<br />

Jets mit 12 500 Stunden Gesamtflugzeit<br />

wurden von den bei regulären Staffeln<br />

genutzten F-35 mit 37 950 Flugstunden<br />

nun deutlich übertroffen. Entsprechend<br />

den Lieferzahlen führt die F-35A mit etwa<br />

26 000 Stunden vor der F-35B mit<br />

18 000 Stunden und der F-35C mit 6000<br />

Stunden. Die F-35 ist derzeit auf zehn<br />

Militärbasen in den USA stationiert und<br />

fliegt auch an den Plätzen der Endmontagewerke<br />

Fort Worth (Lockheed Martin)<br />

und Cameri (Finmeccanica in Italien).<br />

Laut Programmbüro wurden 250 Piloten<br />

und 2400 Techniker auf dem neuen<br />

Muster ausgebildet.<br />

<strong>FLUG</strong> VON ITALIEN<br />

NACH PATUXENT RIVER<br />

Zu den F-35-Piloten zählt auch Major<br />

Gian Marco D. von der Aeronautica Militare<br />

Italiana. Er konnte am 5. Februar<br />

die Ehre einheimsen, als Erster eine F-35<br />

Gute Zeiten,<br />

schlechte Zeiten<br />

Während Lockheed Martin die Erprobung der F-35<br />

vorantreibt, hat der Pentagon-Test-Direktor in seinem<br />

Jahresbericht wieder viele Kritikpunkte aufgelistet.<br />

über den Atlantik geflogen zu haben.<br />

Das erste in Cameri montierte Flugzeug<br />

mit der Serienkennung AL-1 traf am<br />

Freitagnachmittag nach einem etwa<br />

siebenstündigen Flug auf der Navy-Testbasis<br />

Patuxent River in Maryland ein.<br />

Gestartet war die F-35A am Morgen von<br />

der Lajes Air Base auf den Azoren. Dort<br />

musste Major Gian Marco D. wegen<br />

schlechten Wetters tagelang auf den<br />

Weiterflug warten. Auch am entsprechenden<br />

Freitag war das Wetter mit Gegenwind<br />

bis 220 km/h streckenweise<br />

noch sehr schlecht, und es war unumgänglich,<br />

in den Wolken und bei Turbulenzen<br />

zu tanken.<br />

Die F-35A wurde auf dem Verlegungsflug<br />

von einer KC-767A der Aeronautica<br />

Militare begleitet. Ein weiterer<br />

KC-767-Tanker und ein Eurofighter gehörten<br />

ebenfalls zur Gruppe. Im Notfall<br />

hätten zudem zwei C-130 Hercules ein<br />

Rettungsboot abwerfen können. Major<br />

Gian Marco D. hat bereits 80 Stunden<br />

Erfahrung auf der F-35A. Er wurde bis<br />

letzten November in Luke AFB auf dem<br />

neuen Jet ausgebildet. Zuvor flog er Tornado.<br />

Die Tankerqualifikation für die<br />

KC-767A hatte man zwischen Juli und<br />

September 2015 in Edwards AFB erreicht.<br />

Nach etwa drei Monaten, in denen<br />

diverse Tests zur elektromagnetischen<br />

Verträglichkeit der Systeme anstehen,<br />

wird die AL-1 weiter nach Luke fliegen,<br />

wo sie in die Flotte der Ausbildungsflugzeuge<br />

eingegliedert wird. Insgesamt wird<br />

Italien fünf F-35A für das internationale<br />

Trainingszentrum bereitstellen.<br />

In Patuxent River laufen natürlich<br />

noch weitere Tests mit der F-35B und<br />

der F-35C. Die Version für den Einsatz<br />

50 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Zu den Vorarbeiten für die Atlantiküberquerung gehörten<br />

Luftbetankungstests mit der italienischen KC-767A im letzten Jahr.<br />

Die erste italienische F-35 traf am 5. Februar<br />

in Patuxent River ein.<br />

Die Italiener stellten Tanker und Begleitflugzeuge. Das Team wurde von<br />

Technikern von Lockheed Martin unterstützt.<br />

Fotos: Lockheed Martin, USAF<br />

auf Flugzeugträgern begann am 10. Februar<br />

mit einer neuen Landetestkampagne.<br />

Dabei wird untersucht, ob sich bei<br />

der Abbremsung durch das Fangseil Änderungen<br />

im Verhalten ergeben, wenn<br />

Außenlasten an den Tragflächen hängen.<br />

Derweil wurde vom Testzentrum Edwards<br />

AFB in Kalifornien aus der erste<br />

Teststart einer AIM-9X Sidewinder von<br />

einer F-35A aus durchgeführt. Bei dem<br />

Flug über der Pacific Sea Test Range<br />

startete Lockheed-Martin-Testpilot<br />

David „Doc“ Nelson die Luft-Luft-Lenkwaffe<br />

in einer Höhe von etwa 2000<br />

Metern vom äußeren Flügelpylon. Weitere<br />

Details wurden von der 461st Flight<br />

Test Squadron nicht mitgeteilt. Die<br />

AIM-9X ist dank Schubvektorsteuerung<br />

in der Lage, eng zu kurven und somit<br />

Ziele auch neben oder sogar hinter dem<br />

Flugzeug anzugreifen. Sie soll mit dem<br />

Softwarestandard Block 3F im Jahr 2017<br />

zertifiziert werden.<br />

Die britischen Lightning II werden<br />

mit der europäischen Luft-Luft-Lenkwaffe<br />

ASRAAM (Advanced Short Range<br />

Air-to-Air Missile) bestückt. Noch <strong>2016</strong><br />

sollen Schussversuche stattfinden.<br />

MBDA hat dafür im Januar mit der Bereitstellung<br />

einer nicht genannten Anzahl<br />

an Flugkörpern begonnen. Die Tests<br />

werden sowohl in Patuxent River als<br />

auch in Edwards AFB durchgeführt.<br />

BAE Systems ist dabei zuständig für die<br />

Integration. Nach ersten Flügen für die<br />

Datensammlung stehen Abwurfversuche<br />

und schließlich gelenkte Schüsse auf<br />

dem Programm. Dabei werden auch<br />

Zieldrohnen bekämpft. ASRAAM ist mit<br />

einem Wärmebild-Suchkopf ausgerüstet.<br />

Großbritannien als größter internationaler<br />

Partner des Joint-Strike-Fighter-<br />

Programms ist auch an anderer Stelle<br />

maßgeblich in die Tests einbezogen. Eine<br />

Zelle der F-35A wird zum Beispiel<br />

auf dem Prüfstand bei BAE Systems in<br />

Brough weitere 8000 Stunden den typischen<br />

Belastungen im Flug ausgesetzt.<br />

Seit 2009 hat die Zelle bereits 16 000<br />

Stunden in der 350 Tonnen schweren<br />

Versuchsanlage absolviert, was der doppelten<br />

Lebensdauer entspricht. Dabei<br />

brachten 160 Aktuatoren typische Lasten<br />

auf die Struktur, während 2500<br />

Dehnmessstreifen auf einer Kabellänge<br />

von etwa 32 Kilometern die Reaktion<br />

der Zelle festhielten.<br />

In Brough wurden neben der<br />

Rumpfstruktur der F-35A im vergangenen<br />

Jahr auch die Seitenleitwerke der<br />

F-35A und der F-35B einem 24 000<br />

Stunden dauernden Ermüdungsprogramm<br />

unterzogen.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong> 51


Militärluftfahrt<br />

Lockheed Martin F-35<br />

Als Luft-Luft-Lenkwaffe mit IR-Suchkopf<br />

erhält die F-35 die AIM-9X Sidewinder.<br />

In vielen Bereichen laufen also die<br />

Erprobungsarbeiten weiter auf Hochtouren.<br />

90 Waffenabwürfe habe man inzwischen<br />

zum Beispiel durchgeführt, so<br />

das Joint Program Office des Pentagon.<br />

Auf der Habenseite stehen auch 17 Tests<br />

mit der GBU-12, GBU-31, GBU-32 und<br />

AIM-120, um die Zielgenauigkeit der<br />

Laserbomben und der Luft-Luft-Lenkwaffe<br />

zu überprüfen. Laut Michael Gilmore,<br />

dem Direktor der Pentagon-Abteilung<br />

für Operational Test & Evaluation,<br />

musste die Versuchsmannschaft allerdings<br />

bei elf der zwölf Waffentests<br />

mit der Block-2B-Software eingreifen,<br />

um Systemmängel zu umgehen und einen<br />

Erfolg sicherzustellen. Auch seien<br />

einige der Vorgaben geändert worden,<br />

zum Beispiel durch Beschränkung von<br />

Ausweichmanövern und Gegenmaßnahmen<br />

des Ziels, um einen Abschuss zu<br />

erzielen.<br />

WAFFENSCHACHT<br />

WIRD ZU HEISS<br />

Auf diesmal insgesamt 48 Seiten listet<br />

Gilmore eine ganze Reihe von Mängeln<br />

auf. So sind alle F-35-Versionen immer<br />

noch bei den Lastvielfachen eingeschränkt,<br />

so lange der Tank voll ist. Bei<br />

bestimmten Flugmanövern könnte es<br />

nämlich sonst zu einem fatalen Überdruck<br />

im System kommen. Ein weiterer<br />

Punkt ist die Überhitzung der Waffenschächte<br />

am Boden bei Außentemperaturen<br />

über 32 Grad Celsius und bei hohen<br />

Fluggeschwindigkeiten in niedrigen<br />

Flughöhen. Dann müssen die Klappen<br />

alle zehn Minuten kurz geöffnet werden,<br />

was sich mit Stealth-Eigenschaften natürlich<br />

nicht vereinbaren lässt.<br />

Die Stabilität der Software ist weiterhin<br />

ein großes Thema. Problematisch ist<br />

unter anderem eine Asynchronität zwischen<br />

den Zentralrechnern und den Inputs<br />

der zahlreichen Sensoren. Das System<br />

wird dann „verstopft“, und es<br />

kommt zu Abstürzen. Die passieren<br />

auch bei den neuen Softwareversionen<br />

3i und 3F etwa alle vier Stunden – doppelt<br />

so häufig wie bei aktuellen Einsatzmustern.<br />

Ein Sorgenkind bleibt die Wartungssoftware<br />

ALIS, die zahllose Daten<br />

des Flugzeugs verarbeitet und offenbar<br />

schon bei eigentlich unbedeutenden Diskrepanzen<br />

den Jet für nicht flugklar erklärt.<br />

Mit Software haben auch die Verzögerungen<br />

bei der Verification Simulation<br />

(VSim) zu tun. Sie wird für die<br />

komplexen Waffensimulationen benötigt,<br />

welche sich real kaum durchführen<br />

lassen. Im JSF-Programm stehen derzeit<br />

noch 419 Mängel zur Beseitigung an,<br />

räumte auch Generalleutnant Bogdan<br />

ein, „aber wir machen Fortschritte“, und<br />

700 bis 800 Probleme habe man bereits<br />

gelöst.<br />

Insgesamt gesehen müsse die F-35B<br />

des US Marine Corps mit der Block-2B-<br />

Software in einem realen Einsatz eine<br />

Feindberührung vermeiden, schreibt<br />

Michael Gilmore. In einem Gebiet mit<br />

gegnerischer Luftverteidigung sei die<br />

Maschine auf Unterstützung durch eigene<br />

Kräfte angewiesen, so die Testabteilung.<br />

Auch bei der Softwareversion<br />

Block 3i seien keine wesentlichen Verbesserungen<br />

zu erwarten. Dennoch ist es<br />

das Ziel des Joint Program Office, mit<br />

der F-35A als nächster Version möglichst<br />

im August die anfängliche Einsatzbereitschaft<br />

bei der US Air Force zu<br />

erreichen.<br />

FR<br />

KARL SCHWARZ<br />

In Patuxent River haben neue Landetests mit der F-35C begonnen.<br />

Dabei hängen jetzt auch Außenlasten unter den Flügeln.<br />

Fotos: Lockheed Martin<br />

52 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong><br />

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www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong> 53


Militärluftfahrt<br />

Airbus Helicopters Tiger<br />

Gefragter<br />

Kämpfer<br />

Die australischen Heeresflieger waren<br />

die ersten, die den Tiger erhielten.<br />

54 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong><br />

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Ob in Afghanistan,<br />

Libyen oder Mali –<br />

der Kampfhubschrauber<br />

Tiger ist für die Unterstützung<br />

der Bodentruppen<br />

ein wichtiges<br />

Einsatzmittel.<br />

Damit dies so bleibt,<br />

diskutieren die vier<br />

Kunden Möglichkeiten<br />

für ein Modernisierungsprogramm.<br />

Fotos: Australian MoD, Bundeswehr/Vennemann<br />

Kennzeichen des Unterstützungshubschrauber<br />

Tiger ist das Mastvisier.<br />

Von KARL SCHWARZ<br />

Staubige Plätze, hohe Temperaturen<br />

und große Distanzen<br />

machen den Hubschraubereinsatz<br />

in der Sahelzone schwierig. Mit<br />

Zusatztanks kommen die Tiger der<br />

ALAT (französische Heeresflieger)<br />

schon einmal auf Flugzeiten von über<br />

vier Stunden, um die weiten Gebiete<br />

nach Terrorgruppen abzusuchen. Dabei<br />

müssen die Crews auf der Hut sein, denn<br />

schon öfters gerieten die Kampfhubschrauber<br />

unter Beschuss und mussten<br />

Treffer einstecken. Bisher haben die Tiger<br />

solche Beschädigungen aber gut<br />

überstanden und konnten jeweils zur Basis<br />

zurückkehren.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong> 55


Militärluftfahrt<br />

Airbus Helicopters Tiger<br />

Auch die deutschen Tiger waren in<br />

Afghanistan im Einsatz – ohne einen<br />

Schuss abzufeuern.<br />

Fotos: Bundeswehr, Australian MoD, Grolleau<br />

Mali und die Zentralafrikanische Republik<br />

sind seit Januar 2013 die Einsatzgebiete<br />

der französischen Kampfhubschrauber,<br />

die erstmals 2009 ins Ausland<br />

verlegt wurden. Damals ging es<br />

nach Afghanistan, wo sich die Tiger<br />

trotz der Höhenlage und der hohen Temperaturen<br />

gut bewährten. Mit ihrer<br />

schwenkbaren, sehr präzisen 30-mm-<br />

Kanone leisteten die Hubschrauber bei<br />

vielfältigen Missionen wertvolle Unterstützung<br />

für die Bodentruppen. Auch bei<br />

den Kampfhandlungen in Libyen 2011<br />

brachten die Franzosen ihre Tiger zum<br />

Einsatz. Zwei Helikopter flogen von den<br />

Schiffen „Mistral“ und „Tonnerre“ aus,<br />

die vor der Küste kreuzten.<br />

Insgesamt hat die ALAT die meiste<br />

Einsatzerfahrung mit dem Tiger, denn allein<br />

in Afrika kamen inzwischen über<br />

Die Tiger der französischen Armee waren unter anderem schon in Mali,<br />

Afghanistan und Libyen im Einsatz.<br />

2000 Flugstunden zusammen. Aber<br />

auch die anderen europäischen Nutzer<br />

haben ihre Hubschrauber schon für heiße<br />

Einsätze verwendet. Die Heeresflieger<br />

zum Beispiel schickten im Dezember<br />

2012 vier auf die ASGARD-Konfiguration<br />

umgerüstete Maschinen nach Masar-e<br />

Scharif. Eineinhalb Jahre lang leistete<br />

das Einsatzgeschwader bewaffnete Unterstützung<br />

aus der Luft, führte Operationen<br />

zur Sicherung und Räumung von<br />

Straßen durch oder half einheimischen<br />

Kräften. Bei 260 Einsatzflügen und annähernd<br />

1860 Flugstunden kam der Tiger<br />

„ohne die Abgabe eines scharfen<br />

Schusses im Gefecht“ aus, so die Bundeswehr.<br />

UNTERSCHIEDLICHE<br />

BAUZUSTÄNDE<br />

Spaniens Heeresflieger (FAMET) verlegten<br />

im März 2013 drei Tiger HAP nach<br />

Herat im Westen Afghanistans, um den<br />

schrittweisen Truppenabzug zu unterstützen.<br />

Einzig die Tiger der australischen<br />

Heeresflieger sind somit noch<br />

nicht „kampferprobt“.<br />

Die durchweg positiven Berichte aus<br />

den Einsatzgebieten können allerdings<br />

56 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong><br />

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Ungelenkte Raketen sollen für eine<br />

bessere Präzision durch Geschosse mit<br />

Laserzielsuchkopf ersetzt werden.<br />

nicht darüber hinwegtäuschen, dass die<br />

Einführung des Tigers bei allen Kunden<br />

ein mühsamer Prozess war und die geforderten<br />

Fähigkeiten erst nach und<br />

nach zur Verfügung standen. Auch über<br />

zehn Jahre nach der ersten Lieferung an<br />

das deutsche Heer wird der Unterstützungshubschrauber<br />

zum Beispiel vom<br />

Verteidigungsministerium nur als „ein<br />

bedingt einsatzreifes Waffensystem“ bewertet.<br />

Laut dem aktuellsten Bericht zu<br />

den wichtigsten Waffensystemen liegen<br />

die Ursachen der geringen materiellen<br />

Einsatzbereitschaft „in der Uneinheitlichkeit<br />

der Flotte mit sechs zum Teil erheblich<br />

unterschiedlichen Bauzuständen,<br />

dem Fehlen von Ersatz- und Austauschteilen<br />

sowie Personalthemen begründet“.<br />

„KURHESSEN“ BEI DER<br />

EU-BATTLEGROUP<br />

Für einen möglichen Einsatz stehen dem<br />

Heer im Bauzustand ASGARD-F maximal<br />

13 Tiger sowie in der vertragsgemäßen<br />

Konfiguration Step 2GCOM maximal<br />

17 Tiger zur Verfügung. Immerhin<br />

sollen eine Vereinheitlichung der Flotte<br />

durch Umrüstung weiterer Hubschrau-<br />

Tiger – die Nutzer<br />

Australien<br />

22 Hubschrauber (ARH-Version)<br />

Australian Army Aviation<br />

• 1st Aviation Regiment, 161 und 162 Reconnaissance<br />

Squadron in Darwin<br />

Deutschland<br />

68 Hubschrauber (UHT). Davon werden<br />

allerdings nur 40 im Einsatzverband im Dienst<br />

sein. 22 werden für die Ersatzteilgewinnung<br />

genutzt, vier für die Ausbildung und einer für<br />

die Erprobung. Ein Tiger ist bisher abgestürzt.<br />

Heeresflieger<br />

• Kampfhubschrauberregiment 36 „Kurhessen”<br />

in Fritzlar<br />

• Deutsch-Französisches Heeresfliegerausbildungszentrum<br />

Tiger in Le Cannet-des-<br />

Maures<br />

ber auf die ASGARD-Konfiguration<br />

sowie Maßnahmen, wie die Beschleunigung<br />

der Versorgung mit Ersatz- und<br />

Austauschteilen und die Umstellung des<br />

Inspektionssystems, mittel- und langfristig<br />

„einen positiven Effekt auf die materielle<br />

Einsatzbereitschaft und die Verfügbarkeit<br />

des Waffensystems haben“.<br />

Dies ist notwendig, denn die Einsatzflotte<br />

wird nach der Übereinkunft mit<br />

der Industrie über die Stückzahlreduzierung<br />

bei 40 Hubschraubern bleiben.<br />

Frankreich<br />

67 Hubschrauber (31 HAD und 36 HAP,<br />

die später auch auf den HAD-Standard<br />

gebracht werden)<br />

ALAT (Aviation légère de l´Armée de Terre)<br />

• 3e Régiment d´Helicoptères de Combat<br />

(3 RHC) in Phalsbourg<br />

• 5e Régiment d´Helicoptères de Combat<br />

(5 RHC) in Pau<br />

• Deutsch-Französisches Heeresfliegerausbildungszentrum<br />

Tiger in Le Cannet-des-<br />

Maures<br />

Spanien<br />

24 Hubschrauber (6 HAP und 18 HAD-E)<br />

FAMET<br />

(Fuerzas Aeromóviles del Ejercito de Tierra)<br />

• Batallón de Helicópteros de Ataque I<br />

in Ciudad Real<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong> 57


Militärluftfahrt<br />

Airbus Helicopters Tiger<br />

Tiger fliegt seit 25 Jahren<br />

1984: Deutschland und Frankreich vereinbaren<br />

die gemeinsame Entwicklung eines Kampfhubschraubers<br />

September 1985: MBB und Aérospatiale gründen<br />

die Eurocopter Tiger GmbH zur Abwicklung<br />

eines möglichen Programms.<br />

Dezember 1987: Die Entwicklung wird<br />

genehmigt.<br />

30. November 1989: Der Entwicklungsauftrag<br />

für den Tiger wird erteilt. Er umfasst den Bau<br />

von fünf Prototypen.<br />

Februar 1991: Roll-out des Prototyps PT1.<br />

27. April 1991: Erstflug des Tiger-Protoyps mit<br />

den Piloten Etienne Herrenschmidt und Andrew<br />

Warner in Marignane.<br />

21. Februar 1996: Erstflug des fünften Prototyps,<br />

ca. 1000 Flugstunden bisher erreicht.<br />

18. Juni 1999: Unterzeichnung einer Serienvereinbarung<br />

zum Bau von zunächst je 80<br />

Hubschraubern für Deutschland und Frankreich.<br />

14. August 2001: Australien wählt als erster<br />

Exportkunde den Tiger.<br />

2. August 2002: Erstflug der ersten Serienmaschine<br />

in Deutschland.<br />

5. September 2003: Die spanische Regierung<br />

beschließt die Beteiligung am Tiger-Programm<br />

und bestellt 24 Helikopter.<br />

15. Dezember 20<strong>04</strong>: Australien übernimmt in<br />

Oakey seine ersten beiden Tiger.<br />

6. April 2005: Übergabe des ersten Serienhubschraubers<br />

an die Bundeswehr. Frankreich<br />

erhält seinen ersten Helikopter am 18. März.<br />

17. April 2007: Spanien erhält nach der Pilotenausbildung<br />

in Le Luc seine ersten drei Tiger HAD.<br />

26. Juli 2009: Die französischen Heeresflieger<br />

bringen den Tiger in Afghanistan in den Einsatz.<br />

Dezember 2012: Die Heeresflieger verlegen<br />

vier Tiger nach Afghanistan. Sie sind bis Mitte<br />

2014 im Einsatz.<br />

30. Juli 2013: Der erste in Spanien montierte<br />

Tiger (HAD-E-Version) startet in Albacete zum<br />

Jungfernflug.<br />

Der Tiger hob im April 1991 in<br />

Marignane zum Jungfernflug ab.<br />

Heeresflieger und ALAT bilden ihre Tiger-Piloten gemeinsam im südfranzösischen<br />

Le Cannet-des-Maures aus. Dort ist auch Schießtraining möglich.<br />

Diese sind alle beim Kampfhubschrauberregiment<br />

36 in Fritzlar stationiert.<br />

Die „Kurhessen“ bereiten sich derzeit<br />

auf ihren Einsatz in der EU-Battlegroup<br />

von Juli bis Dezember <strong>2016</strong> vor. Sie haben<br />

die Federführung für Aufstellung,<br />

Vorbereitung und Ausbildung der gemischten<br />

Heeresfliegerstaffel übernommen.<br />

Dazu werden dann auch die Transporthubschrauber<br />

aus Faßberg und Niederstetten<br />

gehören. Nach einigen nationalen<br />

Übungen folgt im April in der<br />

Übung „European Spirit“ die internationale<br />

Zertifizierung.<br />

AIRBUS HELICOPTERS<br />

UNTERSUCHT „MARK 3“<br />

Obwohl die Stückzahl gegenüber den<br />

ursprünglichen Plänen arg geschrumpft<br />

ist, müssen die Tiger der Heeresflieger<br />

ein breites Einsatzspektrum abdecken.<br />

Es reicht von der Unterstützung der Bodenkräfte<br />

über den Begleitschutz von<br />

Bodenkräften und Hubschraubern bis<br />

hin zur Panzerabwehr, der bewaffneten<br />

Aufklärung und der Bekämpfung von<br />

Hochwertzielen.<br />

Dazu werden über die Jahre Verbesserungen<br />

bei den Systemen und der Bewaffnung<br />

notwendig sein. Diesbezüglich<br />

hat die zuständige Rüstungsagentur<br />

OCCAR am 31. Juli 2015 einen Vertrag<br />

mit Airbus Helicopters unterschrieben,<br />

der Studien über mögliche Modernisierungsmaßnahmen<br />

beinhaltet. Aus den<br />

Vorschlägen sollen die Betreibernationen<br />

dann ein Paket für ein Midlife Upgrade<br />

auswählen, das Anfang der<br />

2020er Jahre realisiert werden könnte.<br />

Neben Leistungssteigerungen spielen<br />

dabei Aspekte wie eine vereinfachte<br />

Wartung und niedrigere Betriebskosten<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Für den Tiger „Mark 3“ werden unter<br />

anderem ein neues, einheitliches Feuerleitsystem,<br />

die Integration von Link 16,<br />

der Einbau eines Millimeterwellenradars<br />

oder die Fähigkeit, unbemannte Fluggeräte<br />

zu kontrollieren, diskutiert. Auch<br />

neue Displays für die Crew stehen auf<br />

der Agenda. Ein zentrales Anliegen ist<br />

zudem die Vereinheitlichung der Bewaffnung<br />

durch die Einführung einer gemeinsamen<br />

Lenkwaffe, die Muster wie<br />

HOT, Spike LR und Hellfire ersetzen<br />

könnte. Australien arbeitet darüber hinaus<br />

bereits an der Integration von lasergelenkten<br />

Raketen, in diesem Fall der<br />

APKWS von BAE Systems.<br />

Die Tiger in Deutschland, Frankreich,<br />

Spanien und Australien haben also<br />

noch eine lange Dienstzeit vor sich.<br />

Dabei liegen die Anfänge des Programms<br />

schon über 30 Jahre zurück:<br />

Nach vielen Diskussionen einigten sich<br />

Deutschland und Frankreich 1984 auf<br />

die gemeinsame Entwicklung eines<br />

Kampfhubschraubers. Schwerpunkt aus<br />

Sicht des Heeres war damals noch die<br />

Panzerabwehr, weshalb auf Basis einer<br />

einheitlichen Zelle von Anfang an unterschiedliche<br />

Varianten entwickelt wurden.<br />

So fehlt den deutschen Kampfhubschraubern<br />

die schwenkbare Bugkanone,<br />

während sie als einzige mit der<br />

schweren PARS-3LR-Lenkwaffe bestückt<br />

sind. Solche Grundsatzentscheidungen,<br />

die noch aus den Zeiten des<br />

Kalten Kriegs stammen, lassen sich nur<br />

schwer ändern. Die Auslegung des Tigers<br />

ist aber flexibel genug, sich neuen<br />

Anforderungen anzupassen.<br />

FR<br />

Fotos: Bundeswehr, Australian MoD, Grolleau<br />

58 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong><br />

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abwärts) und Trimmfunktion.<br />

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DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz),<br />

Heino Dü hrkop, Dr. Michael Rathje, Dü sternstraße 1, 20355<br />

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Deshalb bin ich damit einverstanden, dass mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe<br />

gehörendes Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft mit ihren<br />

Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses<br />

Einverständnis kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

Ich bezahle per Bankeinzug und erhalte eine Gratis-Ausgabe zusätzlich.<br />

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Geldinstitut<br />

SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstraße 1-3,<br />

20355 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer DE77ZZZ000000<strong>04</strong>985, wiederkehrende Zahlungen<br />

von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von<br />

der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die<br />

Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend<br />

mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit<br />

meinem Kredit institut vereinbarten Bedingungen.<br />

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Die Frist beginnt an dem Tag, an dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor<br />

Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art. 246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur<br />

Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses,<br />

die Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a<br />

EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Aboservice, Postfach, 70138 Stuttgart,<br />

Telefon: + 49 (0)711 3206-8899, Telefax: +49 (0)711 182-2550, E-Mail: flugrevue@dpv.de<br />

Datum<br />

Unterschrift<br />

Diese und viele weitere<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong> 59<br />

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Freundeskreis Luftwaffe<br />

Editorial<br />

Sehr geehrte Leserinnen<br />

und Leser, verehrte Mitglieder!<br />

Wie bereits in der vorangegangenen Ausgabe<br />

angekündigt, werden wir unsere<br />

diesjährige Mitgliederversammlung am<br />

26. April in Köln-Wahn durchführen.<br />

Hierzu lade ich Sie heute ein. Bitte entnehmen<br />

Sie Einzelheiten der nebenstehenden<br />

formellen Einladung mit Tagesordnung.<br />

Ich würde mich sehr freuen,<br />

wenn auch in diesem Jahr eine große Zahl<br />

unserer Mitglieder dieser Einladung folgt.<br />

Gemäß Satzung ist über die Besetzung<br />

des Vorstandes jeweils nach Ablauf<br />

von drei Jahren zu entscheiden. In diesem<br />

Jahr stehen zur Wahl:<br />

• Vizepräsident (derzeit BrigGen a.D.<br />

Dipl.-Ing. Peter Lahl)<br />

• Vizepräsident (derzeit Michael Lorenz,<br />

Geschäftsführer ML Holding)<br />

• Schatzmeister (derzeit Helmut Verwey,<br />

Bankdirektor a.D.)<br />

Unsere Sektionsleiter werden wieder Gelegenheit<br />

haben, aus ihrem Bereich zu<br />

berichten und ihre Planung für das Jahr<br />

<strong>2016</strong> vorzustellen.<br />

Auch in diesem Jahr werden wir der Mitgliederversammlung<br />

einen Informationsteil<br />

voranstellen, der für uns von dem<br />

2014 neu geschaffenen Luftfahrtamt der<br />

Bundeswehr gestaltet wird. Unter dem<br />

Leitthema „Sicherheit in der militärischen<br />

Luftfahrt“ dürfen wir eine vielseitige<br />

Vorstellung der bestimmenden Aspekte<br />

in der bemannten und unbemannten<br />

Militärluftfahrt erwarten.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Botho Engelien, Präsident<br />

Zum Geburtstag<br />

Im Namen des Vorstands gratuliert Präsident<br />

Botho Engelien den folgenden Jubilaren, die<br />

im April Geburtstag haben, ganz herzlich:<br />

Walter Nitschke (91), Dr. Karl-Joachim<br />

Mahncke (85 Jahre), Dietbert Freisler (84),<br />

Hans-Joachim Stzebniok (81), Hans-Achim<br />

Pfenningschmidt (81), Adalbert Fink (80),<br />

Horst Sagner (75), Klaus Folger (75), Franz<br />

Winkelmann (70), Alois Rohrsetzer (70),<br />

Peter Arnold (70), Heinz Matysik (60),<br />

Burkhard Gräff (50).<br />

Europäische Rüstungsprogramme<br />

Zusammenarbeit<br />

wird enger<br />

Auf allen Feldern treibt das Luftfahrtamt der Bundeswehr<br />

eine engere Kooperation bei den wichtigen europäischen<br />

Großprogrammen voran.<br />

Egal, ob es um den Eurofighter oder<br />

den A400M-Transporter geht – Generalmajor<br />

Ansgar Rieks, Chef des neu geschaffenen<br />

Luftfahrtamts der Bundeswehr,<br />

konnte gleich zu Jahresbeginn wichtige<br />

Abkommen mit seinen europäischen<br />

Kollegen unterzeichnen. Ziel war es dabei,<br />

die Abwicklung der viel kritisierten<br />

Kooperationsprogramme künftig zu vereinfachen<br />

und so zeit- und kostensparender<br />

zu machen.<br />

Nach der Zeichnung der Zertifikate<br />

über die gegenseitige Anerkennung der<br />

nationalen militärischen Luftfahrtbehörden<br />

konnten die Eurofighter Jagdflugzeug<br />

GmbH und die NETMA zum Beispiel eine<br />

Vereinbarung treffen, nach der die Verfahren<br />

für die Muster- und Luftverkehrszulassung<br />

des Kampfflugzeugs gestrafft<br />

werden sollen. Basis dabei ist das neue<br />

European Military Airworthiness Requirement<br />

21 (EMAR21), das vor kurzem von<br />

der Europäischen Verteidigungsagentur<br />

(EDA, European Defence Agency) genehmigt<br />

worden ist.<br />

Die Idee, EMAR21 für das Eurofighter-Programm<br />

zu übernehmen, kam von<br />

der Ministerial Task Force für den Eurofighter.<br />

Aus Sicht des neuen Eurofighter-<br />

Chefs Volker Paltzo wird eine gemeinsame<br />

Zulassungsnorm „dem Programm zu einer<br />

größeren Effizienz verhelfen“, denn „die<br />

Qualifizierung und Zertifizierung nimmt<br />

naturgemäß viel Zeit in Anspruch“.<br />

Militärische EMAR-Standards sowie<br />

eine Zertifizierung durch die zivile europäische<br />

Luftfahrtagentur EASA in Köln<br />

spielen auch eine wichtige Rolle bei der<br />

deutsch-französischen Vereinbarung über<br />

die technisch-logistische Ausbildung für<br />

den Militärtransporter Airbus A400M. Eine<br />

in Wunstorf unterzeichnete Vereinbarung<br />

stellt die angestrebte multinationale<br />

Interoperabilität sicher.<br />

Nach einer erfolgreichen Auditierung<br />

durch das Luftfahrt-Bundesamt ist der abgesetzte<br />

Bereich Wunstorf des Technischen<br />

Ausbildungszentrums der Luftwaffe<br />

in Faßberg seit Juli 2015 als EASA<br />

Part-147 Maintenance Training Organisation<br />

(MTO) anerkannt und zertifiziert. Zukünftig<br />

wird die technisch-logistische<br />

Waffensystem aus bildung aller deutschen<br />

und französischen A400M-Luftfahrzeugtechniker<br />

in Wunstorf durchgeführt. Der<br />

Unterricht erfolgt gemeinsam, und zwar<br />

in englischer Sprache.<br />

FR<br />

K. SCHWARZ<br />

www.flugrevue.de


Geschäftsstelle<br />

Die Luftwaffe erhielt ihren 100.<br />

Eurofighter-Einsitzer. Eine Modernisierung<br />

soll einfacher werden.<br />

Mitgliederversammlung <strong>2016</strong><br />

Foto: Andreas Zeitler<br />

Die Geschäftsstelle Freundeskreis<br />

Luftwaffe ist von Montag bis<br />

Donnerstag von 9 bis 12 Uhr besetzt.<br />

Tel. +49 2203 64815<br />

Fax +49 2203 800397<br />

Homepage<br />

www.freundeskreis-luftwaffe.de<br />

E-Mail<br />

office@freundeskreis-luftwaffe.de<br />

Anschrift<br />

Freundeskreis Luftwaffe e.V.,<br />

Geschäftsstelle, Wahn 5<strong>04</strong> / 10,<br />

Postfach 906110, 51127 Köln<br />

Bankverbindung<br />

VR-Bank Rhein-Sieg eG<br />

BIC: GENODED1RST<br />

IBAN: DE 05 3706 9520 1114 5450 11<br />

Referent für Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

c/o Geschäftsstelle FKLw,<br />

E-Mail: presse@freundeskreis-luftwaffe.de<br />

Sektion Dresden<br />

Leiter Rainer Appelt,<br />

Minna-Herzlieb-Str. 41, 02828 Görlitz<br />

Tel. 03581 / 765514<br />

E-Mail m.r.appelt@web.de<br />

Sektion München<br />

Leiter Heinz Gerrits,<br />

Gustav-Mahler-Weg 13, 85598 Baldham<br />

Tel./Fax 08106 / 302728<br />

E-Mail c.h.gerrits@t-online.de<br />

Sektion Berlin<br />

Leiter: Günther Hoffmann,<br />

Kladower Damm 276c, 14089 Berlin<br />

Tel. 030 / 368<strong>04</strong>392<br />

E-Mail guenther_hoffmann@alice-dsl.de<br />

Sektion Nörvenich<br />

Leiter: Hans-Joachim Klimek,<br />

An der Hülle 6, 50259 Pulheim<br />

Tel./Fax 02238 / 96 68 50<br />

E-Mail ha-klimek@t-online.de<br />

Sehr geehrtes Mitglied,<br />

zu unserer Mitgliederversammlung <strong>2016</strong> am 26.<br />

April , Beginn 14:00 Uhr, im Konferenzzentrum<br />

der Luftwaffe (Gebäude 115) Luftwaffenkaserne<br />

Wahn, 51127 Köln, lade ich Sie ein.<br />

Tagesordnung:<br />

1. Begrüßung<br />

2. Feststellung der Beschlussfähigkeit<br />

3. Totengedenken<br />

4. Geschäftsbericht des Präsidenten<br />

5. Kassenbericht des Schatzmeisters<br />

6. Bericht Kassenprüfer<br />

7. Entlastung des Vorstandes<br />

8. Genehmigung des Haushaltsplanes <strong>2016</strong><br />

9. Erhöhung Mitgliedsbeitrag ab 1.1.2017<br />

10. Wahl Vizepräsidenten (2)<br />

11. Wahl Schatzmeister<br />

12. Verschiedenes<br />

Anmeldung<br />

Ich möchte an folgender(n) Veranstaltung(en) des Freundeskreises Luftwaffe e.V.<br />

teilnehmen (Zutreffendes bitte ankreuzen):<br />

am<br />

Anmeldeschluss<br />

Mitgliederversammlung <strong>2016</strong> 26.<strong>04</strong>.16 12.<strong>04</strong>.16<br />

51127 Köln (siehe Einladung)<br />

Luftfahrtamt der Bundeswehr 26.<strong>04</strong>.16 12.<strong>04</strong>.16<br />

51127 Köln (siehe Einladung)<br />

Flugbereitschaft BMVg 19.05.16 16.<strong>04</strong>.16<br />

51127 Köln<br />

Taktische Luftwaffengruppe „R“ 24.05.16 16.<strong>04</strong>.16<br />

26409 Wittmund<br />

Luft-/Bodenschießplatz 10.05.16 16.<strong>04</strong>.16<br />

48531 Nordhorn<br />

Bitte vollständig ausfüllen, auch für Gäste. Coupon mit frankiertem Rückumschlag einsenden an:<br />

Geschäftsstelle Freundeskreis Luftwaffe e.V., Wahn 5<strong>04</strong>/10 Postfach 90 6110, 51127 Köln<br />

Wichtiger Hinweis: Für Nichtmitglieder (Ausnahme Ehe-/Lebenspartner sowie Kinder/Enkelkinder)<br />

wird eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr von 10 Euro vor Ort erhoben.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

gez. Engelien, Präsident<br />

Hinweise: Schriftliche Vorschläge zur Tagesordnung,<br />

Wahlvorschläge und Ihre Anmeldung werden bis<br />

spätestens 12.<strong>04</strong>.<strong>2016</strong> an die Geschäftsstelle<br />

Freundeskreis Luftwaffe e.V. erbeten. Unserer Mitgliederversammlung<br />

ist eine Informationsveranstaltung<br />

des Luftfahrtamtes der Bundeswehr von 10.00 Uhr<br />

bis 12.00 Uhr am besagten Ort vorangestellt.<br />

Thema: „Sicherheit in der militärischen Luftfahrt“<br />

Name<br />

Vorname<br />

Straße PLZ Ort<br />

Geburtsdatum<br />

Geburtsort<br />

Mitglieds-Nr.<br />

Personalausweisnr.<br />

Einverständniserklärung: Ich bin damit einverstanden, dass meine persönlichen Daten an den Veranstalter<br />

und an den Vertreter des Freundeskreises Lw. e.V. für die o.a. Veranstaltungen weitergegeben werden.<br />

Mit der Veröffentlichung meines Bildes in der Flug Revue/Homepage bin ich ebenfalls einverstanden.<br />

Datum<br />

Unterschrift<br />

www.flugrevue.de<br />

Freundeskreis Luftwaffe: Aufnahmeantrag siehe Kleinanzeigenmarkt


Markt<br />

Anzeigenannahme: Fax 0711/182-1027 oder jruprecht@motorpresse.de<br />

Besuchern des Deutschen Aero Clubs und des unserem Hotel naheliegenden<br />

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Das Büro des Freundeskreises Luftwaffe e.V. ist montags bis donnerstags von<br />

9.00 bis 12.00 Uhr besetzt. Rückfragen werden dort zu diesen Zeiten unter den Telefonnummern<br />

0 22 03 / 6 48 15 (mit Anrufbeantworter) und 0 22 03 / 9 08 26 53 beantwortet.<br />

Schriftliche Zusendungen können an folgende Adresse gerichtet werden:<br />

Geschäftsstelle Freundeskreis Luftwaffe e.V. – Generalsekretär – Wahn 5<strong>04</strong>/10,<br />

Postfach 90 61 10, 51127 Köln<br />

Aufnahme-Antrag (bitte Druckbuchstaben)<br />

Name, Vorname:<br />

Straße, Hausnr.:<br />

PLZ, Ort:<br />

Geburtsdatum, Nationalität:<br />

Beruf, Telefon, E-Mail:<br />

Unterschrift:<br />

Einverständnis des Erziehungsberechtigten:<br />

Ich habe ein neues Mitglied geworben:<br />

Mitglieds-Nr.:<br />

(Eintrag durch Geschäftsstelle)<br />

Ich möchte Mitglied im Freundeskreis Luftwaffe e.V. werden. Der Jahresbeitrag beträgt 62,00 € und<br />

schließt den monatlichen Bezug der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> mit ein. Schüler/Studenten (ausgenommen Bundeswehr, Polizei,<br />

duales Studium und Auszubildende) zahlen 31,00 €.<br />

Mitgliedsnummer Datum Name Unterschrift<br />

Freundeskreis Luftwaffe e.V., Postfach 90 61 10 Wahn 5<strong>04</strong> / 10, 51127 Köln<br />

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SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige den Freundeskreis Luftwaffe e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.<br />

Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Freundeskreis Luftwaffe e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen.<br />

Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Kreditinstitut (SWIFT/BIC)<br />

Name des Kontoinhabers (falls abweichend):<br />

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Was will der Freundeskreis<br />

Luftwaffe ?<br />

Seit 1984 besteht der Freundeskreis<br />

Luftwaffe, der sich zum Ziel gesetzt<br />

hat, die Kommunikation und die<br />

Begegnung zwischen Luftfahrt, Luftwaffe<br />

und Allgemeinheit zu fördern.<br />

Er ist unabhängig und überparteilich<br />

und daher offen für alle, die sich mit<br />

der Bundeswehr und mit der Luftwaffe<br />

verbunden fühlen. Besonders bei der<br />

Jugend will der Freundeskreis nicht<br />

nur das Interesse an der Luftwaffe,<br />

sondern auch die Begeisterung für das<br />

Fliegen fördern.<br />

Mehrere Informationsveranstaltungen<br />

DÝP(SECLBJGAFCjLBCLHÈFPJGAFQR?RR<br />

bei denen nicht nur Verbände besichtigt<br />

werden können, sondern auch<br />

QCJ@QRECkMECLUGPB<br />

Darüber hinaus werden Informationsbesuche<br />

bei der Bundeswehr, den<br />

Aliierten und der Industrie angeboten.<br />

Rund 1400 Mitglieder zählt der Freundeskreis<br />

Luftwaffe im In- und Ausland.<br />

62 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> www.flugrevue.de


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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> 63


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41066 Mönchengladbach<br />

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E-Mail: fachhandel@dpv.de<br />

Friebe Luftfahrt-Bedarf GmbH<br />

Flughafen Neuostheim,<br />

68163 Mannheim<br />

Mt-Propeller<br />

Flugplatz, Straubing-Wallmühle,<br />

94348 Atting<br />

Vöslauer Flugbetrieb<br />

Günter Watschinger GmbH,<br />

Flughafen, A-2540 Vöslau<br />

64 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> www.flugrevue.de


Briefing<br />

Luft- und Raumfahrt von A bis Z<br />

FOLGE 012<br />

ETOPS<br />

Mit nur zwei Triebwerken über den<br />

Atlantik? Was heute Standard ist, wurde<br />

noch vor 30 Jahren kritisch beäugt. Zu<br />

jener Zeit erreichten Antriebe nicht die<br />

heutige Zuverlässigkeit, und Ausweichflughäfen<br />

für den Fall der Fälle sind bei<br />

Flügen über weite Wasserstrecken rar<br />

gesät. Der Ausfall eines Triebwerks ist<br />

bei einem Zweistrahler längst nicht so<br />

unkritisch wie bei drei- oder vierstrahligen<br />

Flugzeugen, die bis weit in die<br />

1980er Jahre das Gros der Transatlantikflüge<br />

abwickelten. Fällt eines von zwei<br />

Triebwerken aus, schwindet auf einen<br />

Schlag die Hälfte der verfügbaren Leistung.<br />

Die Piloten sind daher zum Sinkflug<br />

auf eine niedrigere Flughöhe gezwungen<br />

und müssen langsamer fliegen.<br />

Außerdem geht im einmotorigen Flug<br />

die Redundanz verloren – ein sicherer<br />

Weiterflug hängt daher an der Zuverlässigkeit<br />

des verbliebenen Triebwerks.<br />

Grundsätzlich müssen Zweistrahler<br />

daher zu jeder Zeit auf ihrer Route einen<br />

Ausweichflughafen innerhalb von einer<br />

Stunde Flugzeit mit dieser verringerten<br />

Ohne ETOPS (gelb)<br />

darf das Flugzeug<br />

die dunkelblauen<br />

Flächen nicht ver -<br />

lassen. ETOPS-90<br />

(rot) erlaubt bereits<br />

eine kürzere<br />

Flugroute.<br />

KATL<br />

SFJ<br />

YYR<br />

YAX<br />

KEF<br />

SNN<br />

EDDF<br />

Geschwindigkeit erreichen können. Auf<br />

den Navigationskarten werden entsprechende<br />

Radien um die Flughäfen eingezeichnet.<br />

Die darf ein Zweistrahler nicht<br />

verlassen. Das führt über Wasser oder<br />

unbewohntem Gebiet zu Flugrouten, die<br />

sich von Kreis zu Kreis hangeln. Manche<br />

Strecke ist gar unmöglich für Flugzeuge<br />

mit zwei Triebwerken. In den 80ern begann<br />

der Siegeszug der treibstoffsparenden<br />

Twins wie des Airbus A300 und der<br />

Boeing 767, die es dank ihrer Reichweite<br />

und zuverlässigen Triebwerke auch über<br />

den Atlantik schafften.<br />

Es fehlte nur noch ein Regelwerk,<br />

das ihnen wirtschaftliche Routen erlaubte,<br />

und das kam 1985 mit ETOPS (Extended-range<br />

Twin-engine Operational<br />

Performance Standards). Hier sind die<br />

Auflagen definiert, die es Zweistrahlern<br />

erlauben, sich auch weiter als 60 Minuten<br />

von einem Flughafen zu entfernen.<br />

Zunächst wurde die Entfernung auf 90<br />

Minuten festgelegt, später auf 120 Minuten.<br />

Heute gehört ETOPS-180 (also 180<br />

Minuten Flugzeit bis zum Ausweichflughafen)<br />

zum Standard. Damit können im<br />

Transatlantikverkehr nahezu alle Routen<br />

direkt beflogen werden. Air New Zealand<br />

hat im vergangenen Jahr die Zulassung<br />

für ETOPS-330 bekommen, damit<br />

sind sogar über dem Pazifik keine Umwege<br />

mehr nötig.<br />

Für die ETOPS-Erlaubnis muss eine<br />

Airline Auflagen erfüllen: Zunächst einmal<br />

muss das jeweilige Flugzeug für<br />

ETOPS zugelassen sein. Der Hersteller<br />

muss beweisen, dass die Triebwerke entsprechend<br />

ausfallsicher sind, es müssen<br />

unter anderem stärkere Feuerlöschsysteme<br />

und mehr Sauerstoff für Passagiere<br />

und Crew an Bord sein. Darüber hinaus<br />

erhalten die Piloten und Mechaniker entsprechende<br />

Schulungen. Spezielle Verfahren<br />

und Ausfalllisten für Flüge nach<br />

ETOPS-Regeln müssen vorhanden sein.<br />

Sogar die Pannenstatistik der Fluglinie<br />

wird durchleuchtet: So darf für die jeweilige<br />

ETOPS-Stufe eine bestimmte<br />

Zahl an Triebwerksausfällen pro Flugzeit<br />

nicht überschritten werden, sonst<br />

wird sie in eine niedrigere ETOPS-Zulassung<br />

zurückgestuft.<br />

Doch ETOPS ist nicht immer der<br />

Garant für direkte Flugrouten: In der<br />

Flugvorbereitung müssen die Piloten den<br />

Status der Ausweichflughäfen berücksichtigen.<br />

Ist einer davon gesperrt oder<br />

das Wetter zu schlecht für eine Landung,<br />

wird der entsprechende Radius (sofern<br />

nicht durch einen anderen Flughafen abgedeckt)<br />

ein No-Go-Bereich, und Umwege<br />

sowie längere Flugzeiten sind die<br />

Folge. Um den Einfluss der einzelnen<br />

Flughäfen zu minimieren, strebt Airbus<br />

für die A350 daher sogar eine ETOPS-<br />

420-Zulassung an – sieben Stunden<br />

dürfte die A350 dann mit einem einzigen<br />

Triebwerk fliegen.<br />

FR<br />

MAX KÜHNL<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> 65


Technik<br />

NASA-Luftfahrtforschung<br />

Grüner<br />

Die X-48C bei ihrem Erstflug am<br />

7. August 2012. Das alternative Flugzeugkonzept<br />

soll Treibstoff sparen.<br />

66 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Von besseren Triebwerken bis hin zu neuen Flugzeugformen: Die amerikanische<br />

Raumfahrtbehörde NASA hat in den vergangenen sechs Jahren Technologien<br />

entwickelt, die die Luftfahrt sauberer, leiser und sparsamer machen sollen.<br />

fliegen<br />

Foto: NASA<br />

Von ULRIKE EBNER<br />

Auch wenn die meisten<br />

Menschen die NASA (National<br />

Aeronautics and<br />

Space Administration) eher mit Raumfahrt<br />

verbinden, ist die US-Behörde in<br />

der Luftfahrtforschung sehr aktiv. Eines<br />

der wohl ehrgeizigsten Projekte der vergangenen<br />

Jahre nennt sich „Environmentally<br />

Responsible Aviation“ (ERA,<br />

deutsch: umweltverantwortliche Luftfahrt).<br />

Von 2009 bis Ende 2015 haben<br />

mehr als 130 Forscher acht Technologiedemonstratoren<br />

entwickelt und getestet,<br />

die künftige Flugzeuge sauberer, leiser<br />

und sparsamer machen sollen. „Für jeden<br />

Demonstrator hatten wir Industriepartner<br />

an Bord“, erklärt Fay Collier,<br />

ERA-Projektmanager bei der NASA. Die<br />

Entwicklungen könnten ab 2025 ihren<br />

Weg in moderne Flugzeuge finden, so<br />

die Hoffnung. „Natürlich bedarf es in allen<br />

Fällen noch viel mehr Investitionen<br />

der Industrie, um die Technologien zur<br />

Produktreife zu bringen“, sagt Collier.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong> 67


Technik<br />

NASA-Luftfahrtforschung<br />

Im Windkanal wird die Strömung an<br />

einem Blended Wing Body mithilfe<br />

von fluoreszierendem Öl untersucht.<br />

31 Druckluftdüsen vor dem Seitenruder<br />

verbessern die Umströmung.<br />

Neues Flugzeugdesign<br />

Unter den Ergebnissen, die die NASA<br />

Anfang des Jahres präsentierte, finden<br />

sich einige radikale Ideen wie beispielsweise<br />

der Blended Wing Body (BWB) –<br />

ein Flugzeug, dessen Rumpf und Flügel<br />

nahtlos ineinander übergehen und dessen<br />

Jettriebwerke oben am Heck montiert<br />

sind. Doch das Konzept, das sich<br />

durch einen stärkeren Auftrieb auszeichnet,<br />

ist nicht neu. Zwischen 2007 – also<br />

noch vor Beginn des ERA-Projekts – und<br />

2013 wurden am Dryden Flight Research<br />

Center in Edwards, Kalifornien, Flugversuche<br />

mit verschiedenen Versionen der<br />

von Boeing und NASA entwickelten<br />

unbemannten X-48 durchgeführt. Bei<br />

weiteren Tests eines Modells im Unterschall-Windkanal<br />

des Langley Research<br />

Center in Hampton, Virginia, untersuchten<br />

Forscher die Eigenschaften im Langsamflug<br />

sowie die optimale Platzierung<br />

der Triebwerke, um Treibstoffverbrauch<br />

und Lärm zu reduzieren. Nach Angaben<br />

von Boeing geht die Forschung am BWB<br />

zunächst mit Windkanaltests weiter.<br />

Flugtests seien aber künftig möglich, um<br />

beispielsweise Kurzstart- und Kurzlandefähigkeiten<br />

zu zeigen. „Wir glauben,<br />

dass das Konzept in den kommenden 15<br />

bis 20 Jahren zu einem Unterschalltransporter<br />

für militärische Anwendungen<br />

entwickelt werden könnte“, sagt Norm<br />

Princen, leitender Ingenieur in der<br />

Forschungs- und Technologieabteilung<br />

bei Boeing. Auch die NASA will für die<br />

Weiterentwicklung von Experimentalflugzeugen,<br />

darunter der BWB, eine<br />

Budgeterhöhung erwirken.<br />

Aktive Strömungskontrolle<br />

Doch nicht nur ein komplett neues Flugzeugdesign<br />

soll den Treibstoffverbrauch<br />

verringern. Zusammen mit Boeing hat<br />

die NASA kleine, ins Seitenleitwerk integrierte<br />

Luftdüsen zur aktiven Strömungskontrolle<br />

untersucht. Die sogenannten<br />

Sweeping Jets (schwingende Düsen)<br />

werden direkt vor dem Seitenruder<br />

angebracht. Sie blasen Druckluft aus<br />

und schwenken hin und her, um eine<br />

möglichst große Fläche abzudecken. So<br />

wird die Umströmung der Ruderfläche<br />

verbessert. Dadurch könnten Leitwerke<br />

künftig rund 17 Prozent kleiner ausfallen,<br />

was Gewicht spart und den Luftwiderstand<br />

reduziert. Sechs Testflüge im<br />

April 2015 mit Boeings ecoDemonstrator,<br />

einer zu einem fliegenden Labor<br />

Fotos: NASA (5), NASA/Boeing, Boeing<br />

Mit Boeings ecoDemonstrator wurde die aktive<br />

Strömungskontrolle im Flug erprobt.<br />

Eine Gulfstream III erhielt biegbare Oberflächen anstelle<br />

der herkömmlichen Landeklappen.<br />

68 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


umgebauten 757, bestätigten im Wesentlichen<br />

die positiven Ergebnisse der<br />

vorangehenden Windkanaltests. „Durch<br />

diese Technologie könnte sich das Flugzeugdesign<br />

wesentlich verändern“, sagt<br />

Ed Whalen, Projektmanager bei Boeing.<br />

Verstellbare Flügel<br />

Während bei der aktiven Strömungskontrolle<br />

durch die Forschung bisher lediglich<br />

gezeigt wurde, dass das Grundkonzept<br />

funktioniert, könnte eine andere<br />

Technologie schon bald ihren Weg in die<br />

Business Aviation und in die kommerzielle<br />

Luftfahrt finden: Sie betrifft verstellbare<br />

Flügel, die ihr Profil im Flug verändern.<br />

Das Projekt „Adaptive Compliant<br />

Trailing Edge“ (ACTE, anpassbare,<br />

nachgebende Hinterkante) wurde vom<br />

US-Unternehmen FlexSys designt und<br />

hergestellt und bei 22 Forschungsflügen<br />

gemeinsam mit der NASA und dem Forschungslabor<br />

der US Air Force getestet.<br />

Dazu wurden die herkömmlichen,<br />

rund sechs Meter langen Aluminium-<br />

Flaps einer Gulfstream III durch biegbare<br />

Oberflächen aus Verbundwerkstoff<br />

mit integrierten Steuerelementen ersetzt.<br />

Diese neuen Hinterkanten haben den<br />

Vorteil, dass sich, anders als bei bisherigen<br />

Landeklappen, beim Ausfahren keine<br />

Lücken bilden. Dadurch sinken Luftwiderstand<br />

und Lärmemissionen. Die<br />

patentierte ACTE ist nach Angaben von<br />

FlexSys nicht nur für neue Flugzeuge<br />

geeignet, sondern auch nachrüstbar. Im<br />

November 2015 wurde ein Joint Venture<br />

mit Aviation Partners FlexSys gegründet,<br />

das ACTE vermarkten will.<br />

Verstellbare Flügel reduzieren<br />

den Luftwiderstand.<br />

Environmentally Responsible Aviation (ERA)<br />

Zeitraum 2009 bis 2015<br />

Forschungsfelder Flugzeugwerk, Antrieb, Flugzeugsystemintegration<br />

Budget 650 Millionen US-Dollar,<br />

davon 250 Millionen Dollar von Industriepartnern<br />

Partner Boeing, Pratt & Whitney, GE Aviation, Gulfstream, FlexSys,<br />

Air Force Research Laboratory, Federal Aviation Administration (FAA)<br />

Weitere ERA-Projekte<br />

Neben Forschung am Blended Wing Body, einem System<br />

zur aktiven Strömungskontrolle, verstellbaren Flügeln und<br />

Triebwerksverbesserungen beschäftigte sich die NASA im<br />

Rahmen des ERA-Projekts mit weiteren Technologien.<br />

Um große Sektionen aus Kohlefaser-Verbundwerkstoff<br />

(CFK) miteinander<br />

zu verbinden, wurde ein neues Verfahren<br />

namens Pultruded Rod Stitched<br />

Efficient Unitized Structure (PRSEUS,<br />

effiziente, modulare, genähte Struktur<br />

mit gezogenen Stäben) angewandt. Dabei<br />

werden CFK-Schichten zusammengenäht<br />

– mithilfe von Gurten aus Kohlenstofffasergewebe,<br />

die mit vorgehärteten<br />

Kohlenstofffaserstäben verstärkt<br />

werden (siehe Grafik rechts). So könnten<br />

Flugzeugkomponenten künftig ohne<br />

Niete und Bolzen auskommen. Das<br />

spart Gewicht, vermindert das Risiko<br />

von Rissen in der Struktur und ermöglicht<br />

neue Flugzeugdesigns wie den<br />

Blended Wing Body (S. 68).<br />

Ein neues Software-Design-Tool<br />

könnte Ingenieuren schon während der<br />

Flugzeugentwicklung dabei helfen,<br />

Lärm durch ausgefahrene Landeklappen<br />

und Fahrwerke bei Start und<br />

Landung zu reduzieren. Auf der Basis<br />

von Windkanal- und Flugtests sind<br />

Computersimulationen möglich, die<br />

akustische Charakteristika vorhersagen.<br />

An Boeings ecoDemonstrator<br />

wurden fünf verschiedene Beschichtungen<br />

ausprobiert, die verhindern<br />

sollen, dass Insekten bei Start und<br />

Landung an den Flügelvorderkanten<br />

kleben bleiben und so den Widerstand<br />

erhöhen. Die Tests seien vielversprechend,<br />

doch weitere Forschung sei<br />

nötig, heißt es bei der NASA.<br />

vorgehärtete Stange<br />

Längsträger<br />

Hautschichten<br />

Nähte statt Niete und Bolzen könnten<br />

CFK-Teile künftig zusammenhalten.<br />

Neue Beschichtungen weisen Insekten<br />

ab und verringern den Widerstand.<br />

Schaumkern<br />

Rahmendeckschicht<br />

Längsträgergurt<br />

Rahmenquerträger<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong> 69


Technik<br />

NASA-Luftfahrtforschung<br />

Triebwerke<br />

Lärmemissionen verringern:<br />

ein weiterentwickelter<br />

Getriebefan im Windkanal.<br />

Doch auch bestehende Technologien haben<br />

noch Verbesserungspotenzial. Allein<br />

im Triebwerksbereich widmete sich ERA<br />

drei Projekten, die auf einen geringeren<br />

Treibstoffverbrauch, weniger Lärm und<br />

niedrigeren Schadstoffausstoß abzielen.<br />

Zusammen mit Pratt & Whitney forschte<br />

die NASA an einer zweiten Generation<br />

des Getriebefans mit mehr Schub.<br />

Ein größerer Bläserdurchmesser soll die<br />

Vortriebseffizienz erhöhen und den<br />

Treibstoffverbrauch um rund 15 Prozent<br />

senken. Damit eine größere Triebwerksgondel<br />

die potenzielle Treibstoffersparnis<br />

nicht zunichte macht, muss ein<br />

Gehäuse mit reduzierter Länge zum Einsatz<br />

kommen. Das wiederum ist nachteilig<br />

für die Lärmemissionen. Deshalb<br />

wurden zwei Konzepte zur akustischen<br />

Innendämmung getestet: eine Gehäusestruktur<br />

über den Rotorspitzen des Fans<br />

und zylindrische, gefaltete Teile an den<br />

Statorschaufeln. Beide sollen Druckfluktuation<br />

an der Quelle absorbieren, bevor<br />

sie als Schall aus dem Triebwerk austreten.<br />

Auch am Brennkammer-Design haben<br />

NASA-Forscher gemeinsam mit Pratt &<br />

Whitney getüftelt, um den Stickoxid-<br />

Ausstoß zu reduzieren. Die axial gestufte<br />

Brennkammer in Ringbauform hat<br />

durch eine Pilot- und mehrere Haupteinspritzdüsen<br />

verschiedene Verbrennungszonen<br />

für niedrige und hohe Leistung.<br />

Über die gesamte Länge der Brennkammer<br />

soll so das Kerosin-Luft-Gemisch<br />

mager bleiben – eine notwendige Voraussetzung,<br />

damit möglichst wenig<br />

Stickoxide entstehen. Insgesamt wurde<br />

bei Tests eine Reduzierung der Schadstoffe<br />

um fast 80 Prozent erreicht.<br />

Mit GE Aviation arbeitete die NASA<br />

an einer Verbesserung der vorderen Stufen<br />

eines Hochdruckverdichters, um die<br />

thermische Effizienz und das Gesamtdruckverhältnis<br />

im Kerntriebwerk zu erhöhen.<br />

Dadurch könnten künftige Triebwerke<br />

2,5 Prozent Treibstoff einsparen.<br />

Die Erkenntnisse sind noch nicht in die<br />

Entwicklung des neuen GE9X für die<br />

Boeing 777X eingeflossen, da sie im vergangenen<br />

Sommer abgeschlossen wurde.<br />

Doch nach Angaben von GE sei die Forschung<br />

im Rahmen von ERA nützlich<br />

für die Weiterentwicklung des Antriebs<br />

und für künftige Triebwerkstechnologie-<br />

Programme. Auch nach Ansicht der<br />

NASA lohnt es sich, die ERA-Technologien<br />

weiterzuentwickeln: Sie hätten das<br />

Potenzial, den Treibstoffverbrauch zu<br />

halbieren, die Luftverschmutzung um 75<br />

Prozent und die Lärmemissionen auf lediglich<br />

ein Achtel des heutigen Niveaus<br />

zu reduzieren. Allein US-amerikanische<br />

Fluggesellschaften könnten nach Schätzungen<br />

zwischen 2025 und 2050 rund<br />

255 Milliarden Dollar einsparen. Doch<br />

allem Optimismus zum Trotz stellt Fay<br />

Collier klar: „Das ist eher ein Was-wärewenn-Szenario<br />

als eine Vorhersage.<br />

Letztlich bleibt es die Entscheidung der<br />

Industrie, wann der Transfer dieser neuen<br />

Technologien stattfindet.“<br />

FR<br />

Fotos: NASA (2), Pratt & Whitney<br />

An einem Hochdruckverdichter von GE wurden die Ursachen für Leistungs defizite<br />

untersucht, die sich durch Interaktion der ersten beiden Stufen ergeben hatten.<br />

Die Fan-Architektur, die unter ERA<br />

getestet wurde, ging im PW1500G auf.<br />

70 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Von Flugkontroll- und Flugmanagementsystemen<br />

über Kommunikation<br />

bis zu Navigationsgeräten,<br />

Anzeigen und Radarsystemen:<br />

Auf rund 2000 Quadratmetern präsentieren<br />

vom 20. bis 23. April <strong>2016</strong> in der<br />

Avionics Avenue zahlreiche Hersteller<br />

und Händler neue Entwicklungen und<br />

innovative Cockpitsysteme für Flugzeuge<br />

und Hubschrauber der Allgemeinen<br />

Luftfahrt. Bereits zum vierten Mal bietet<br />

die Luftfahrtmesse AERO in Friedrichshafen<br />

diesen Ausstellungsschwerpunkt.<br />

Technik<br />

Avionics Avenue<br />

Trend zum mobilen<br />

Cockpit hält an<br />

Die AERO, die internationale Messe für die Allgemeine<br />

Luftfahrt, in Friedrichshafen widmet der Avionik<br />

wieder einen eigenen Ausstellungsbereich.<br />

Fotos: Messe Friedrichshafen<br />

Allerdings finden sich nicht alle auf<br />

der AERO vertretenen Avionikanbieter<br />

in der Halle A6, viele bevorzugen ihre<br />

angestammten Plätze in anderen Hallen.<br />

Dennoch erhöht die thematische Bündelung<br />

nach Ansicht von AERO-Projektleiter<br />

Roland Bosch die Wahrnehmung bei<br />

den Besuchern und ist auch für neue<br />

Aussteller interessant. Die in Europa seit<br />

Kurzem erleichterte Ausbildung für die<br />

Instrumentenflugberechtigung von Piloten<br />

sowie der Ablauf der Frist für die<br />

Umstellung von Funkgeräten auf das<br />

8,33-Kilohertz-Raster dürfte dem Avionikschwerpunkt<br />

der AERO zusätzliches<br />

Interesse bescheren.<br />

„Durch die Computerisierung der<br />

Cockpits hat sich in den vergangenen<br />

Jahren einiges getan“, sagt Bosch mit<br />

Blick auf den Einzug von Glascockpits<br />

und Tablets in die Allgemeine Luftfahrt.<br />

Die zunehmend verschwimmende Grenze<br />

zwischen Anwendungen für mobile<br />

Geräte und Paneleinbauten wird auch<br />

auf der AERO weiter zu beobachten<br />

sein. Garmin, eines der Zugpferde in<br />

Friedrichshafen, hat beispielsweise seine<br />

App „Garmin Pilot“ um verschiedene<br />

Die Halle A6 der Messe Friedrichshafen wird während der Luftfahrtmesse AERO<br />

zum Avionik-Schwerpunkt, mit dabei sind Branchengrößen wie Garmin (links).<br />

Optionen erweitert, darunter Geländeund<br />

Hindernisanzeigen für Android.<br />

Auch Nachrüstlösungen wie die G500/<br />

G600-Glascockpits und das G3X Touch,<br />

ein Glascockpit mit Touchscreen für<br />

Amateurbauflugzeuge und Light Sport<br />

Aircraft (LSA), dürften in Friedrichshafen<br />

zu sehen sein. Zudem wird es wie im<br />

vergangenen Jahr den Garmin Seminar<br />

Room geben, dessen Angebote sich vor<br />

allem an Piloten richten. Die Teilnehmer<br />

haben bei einem Mix aus Vortrag und<br />

praktischen Übungen die Möglichkeit,<br />

Flugszenarien mit Garmin-Geräten zu<br />

trainieren.<br />

Mit der Headset Test Area wird ein<br />

weiteres bewährtes Format den Besuchern<br />

die Gelegenheit zum Ausprobieren<br />

geben. Neuheiten verschiedener<br />

Hersteller können am Stand des Pilotenausrüsters<br />

Sky Fox auf Tragekomfort,<br />

Klangqualität und Reduktion von Nebengeräuschen<br />

verglichen werden. Im<br />

vergangenen Jahr lagen beispielsweise<br />

Headsets von Sennheiser, Lightspeed,<br />

David Clark und Bose zum Test bereit.<br />

Bose und Lightspeed werden zudem mit<br />

eigenen Ständen in der Avionics Avenue<br />

vertreten sein.<br />

Für die Avionics Avenue waren bis<br />

Redaktionsschluss 24 Aussteller bestätigt,<br />

bis April dürften noch weitere hinzukommen.<br />

Neben Garmin, Sky Fox,<br />

Bose und Lightspeed finden sich auch<br />

Avionikunternehmen wie Becker Avionics<br />

aus Rheinmünster und Air Avionics,<br />

die gemeinsame Marke von Butterfly<br />

Avionics aus Sandhausen und Garrecht<br />

Avionik aus Bingen, unter den Anbietern.<br />

Auch Kollisionswarnsysteme,<br />

Avionik für Segelflugzeuge sowie Simulatoren<br />

werden gezeigt. So sind beispielsweise<br />

die Simulatorhersteller Tech<br />

Sim aus Polen und TRC Simulators aus<br />

den Niederlanden in Friedrichshafen<br />

vertreten. Über ihr Weiterbildungsangebot<br />

für Techniker, Piloten und Manager<br />

informiert die Avionics Academy aus<br />

Langenhagen.<br />

FR<br />

ULRIKE EBNER<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> 71


Berufe in der Luftfahrt<br />

Flugsicherheit und Bordservice<br />

sind die wichtigsten Aufgabenfelder.<br />

Service und Sicherheit<br />

Gesetzlich vorgeschrieben ist ihre Anwesenheit aus Sicherheitsgründen, doch<br />

auch mit guter Passagierbetreuung machen sich Flugbegleiter unentbehrlich.<br />

Cabin Crew, arm doors and crosscheck“, tönt es aus dem<br />

Cockpit. Die vier Flugbegleiter in der A320 entfernen<br />

die Sicherungsstifte an den Türen und drücken die Hebel<br />

herunter, sodass die Notrutschen ab jetzt automatisch aufgeblasen<br />

werden, falls jemand eine Kabinentür betätigt. Danach<br />

nehmen die Flugbegleiter direkt neben der Tür auf<br />

Klappsitzen Platz, um im Notfall sofort mit einer Evakuierung<br />

beginnen zu können, sofern ihr Notausgang<br />

nicht durch Trümmer oder Feuer versperrt<br />

ist. Flugbegleiter lernen Notverfahren auch<br />

für Notwasserungen und Notlandungen in<br />

exotischen Gegenden, etwa in Polarregionen<br />

oder Wüsten.<br />

In dieser Ausgabe<br />

Flugbegleiter<br />

Die Versorgung der Passagiere mit Getränken und Speisen,<br />

der zollfreie Bordverkauf, das Abräumen und die sonstige Betreuung<br />

der Fluggäste sind im Vergleich zu den gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Sicherheitspflichten nur noch die „Kür“. In Verkehrsflugzeugen<br />

ab 20 Sitzen und für jeweils 50 Fluggäste<br />

schreiben die Behörden die Anwesenheit von jeweils einem<br />

Flugbegleiter vor.<br />

Flugbegleiter müssen körperlich fit und medizinisch tauglich<br />

sein. Außerdem benötigen sie einen uneingeschränkten<br />

Reisepass und gute Englischkenntnisse. Sie arbeiten im<br />

Schichtdienst, ständig über Zeitzonen und Jahreszeiten hinweg.<br />

Häufige Abwesenheit vom Heimatort gehört für Flugbegleiter<br />

dazu. Viele Ruhezeiten werden in Hotels am Zielort<br />

Fotos: Lufthansa (2), Airbus (2)<br />

Notrutschentest für die Zulassung der A380 in Hamburg.<br />

Lufthansa-Flugbegleiter evakuierten hier 873 Test-Insassen.<br />

Emirates-Flugbegleiterinnen an der Bar im hinteren Oberdeck<br />

der A380. Sogar Duschen gibt es an Bord dieses Riesen.<br />

72 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Auch im Massenflugverkehr sollen Flugbegleiter stets perfekte Gastgeber sein<br />

und mit unterschiedlichsten Passagieren und Mentalitäten zurechtkommen.<br />

Auf der Suche nach einer neuen<br />

Stelle im Luftfahrtbereich?<br />

Auf flugrevue.de finden Sie<br />

weitere aktuelle Angebote.<br />

verbracht. Diese können in einer interessanten Metropole<br />

oder einem attraktiven Ferienort stehen, aber auch an der<br />

Rückseite eines entlegenen Flughafen-Gewerbegebiets. Nur<br />

wer mit mehr Fernweh als Heimweh reist, sollte diesen Beruf<br />

ergreifen.<br />

Angesichts wachsender Flugzeugflotten wächst auch der<br />

Bedarf an Flugbegleitern. Während sie früher besonderes<br />

Prestige genossen und in ferne Länder kamen, ist der Job<br />

des Flugbegleiters heute ein normaler Dienstleistungsberuf.<br />

Alleine der Lufthansa-Konzern sucht in diesem Jahr 2800<br />

neue Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter, etwa für Lufthansa,<br />

Swiss, Eurowings, Austrian Airlines und Lufthansa<br />

CityLine. Darunter sind auch Beschäftigungsmodelle, bei<br />

denen man im Sommer Vollzeit und im Winter Teilzeit<br />

fliegt. Beim sogenannten 83-Prozent-Modell beträgt das<br />

fortlaufende Grundgehalt etwa 1368 Euro im Monat. Die<br />

Schichtzulage beträgt 16 Prozent, das Urlaubsgeld (35 Kalendertage)<br />

848 Euro. Flugbegleiter sollten in der Nähe ihrer Einsatzbasis<br />

wohnen, um bei Rufbereitschaft schnell zum Flughafen kommen<br />

zu können. Üblich ist ein Einstundenradius. Flugbegleiter<br />

gibt es auch in der Business Aviation und sogar bei der Flugbereitschaft<br />

der Bundeswehr.<br />

FR<br />

SEBASTIAN STEINKE<br />

Die Polizeihubschrauberstaffel Bayern sucht für<br />

den Dienstort Roth zum nächstmöglichen Termin<br />

zunächst befristet zur Erprobung einen<br />

Hubschraubermechaniker (m/w)<br />

(Certifying Staff)<br />

Die Ausschreibung finden sie unter:<br />

8531587-22-1.QXD_Layout www.polizei.bayern.de/wir/stellenangebote<br />

1 08.02.16 12:17 Seite 1<br />

Stellenausschreibung<br />

Die Firma Motorflug Baden-Baden GmbH<br />

hat ab sofort jeweils eine Stelle als<br />

Fluggerätmechaniker (m/w) Fachrichtung –<br />

Instandhaltungstechnik/Triebwerkstechnik<br />

und Prüfer Avionik (m/w) Certifying Staff EASA B2/C<br />

zu besetzen.<br />

Anforderungen und Aufgaben Fluggerätmechaniker (m/w):<br />

Abgeschlossene Ausbildung zum Fluggerätmechaniker (m/w) Fachrichtung Instandhaltungstechnik<br />

oder Fertigungstechnik mit Instandhaltungserfahrung oder Triebwerkstechnik<br />

Erfahrung im Bereich der Wartung und Instandhaltung sowie Ausrüstung von Luftfahrzeugen<br />

Erfahrung im Bereich Strukturreparaturen und Niettechniken an Luftfahrzeugen wünschenswert<br />

Einfache Befundungen und Dokumentation der ausgeführten Arbeiten<br />

Anforderungen und Aufgaben Prüfer (m/w) Avionik:<br />

Certifying Staff EASA B2/C (bevorzugt lizensiert für Hubschrauber)<br />

Abgeschlossene technische Ausbildung im Bereich Luftfahrtelektrik/-elektronik oder<br />

vergleichbare Ausbildung<br />

Durchführung von Prüfungen und Freigaben an zivilen Luftfahrtgeräten<br />

Erfahrung bei Ein-/Umrüstungen von elektronischer Ausrüstung, sowie Fehlersuche und<br />

Störbehebung<br />

Persönliche Fähigkeiten:<br />

Engagement und Leistungsbereitschaft<br />

Flexibilität und Zuverlässigkeit<br />

Gute bis sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift Bereitschaft für Außeneinsätze<br />

Einsatzort:<br />

Fixed Wing Rheinmünster (Abteilung Flächenflieger)<br />

Hubschrauber Werft Rheinmünster<br />

Komponentenshop Baden-Baden/Oos<br />

Kontakt:<br />

Motorflug Baden-Baden GmbH<br />

Baden-Airpark · Summersite Avenue C 312 · 77836 Rheinmünster<br />

Bewerbungen an:<br />

Frau Kinga Schaffer, Tel. 07229-3014-22, E-Mail: Kinga.Schaffer@motorflug.com


Raumfahrt<br />

Europäisch-russische Mission ExoMars<br />

Der lange Weg<br />

zum Mars<br />

Seit Anfang der 2000er Jahre laufen die Planungen für ExoMars. Im März<br />

soll nun endlich der erste Teil der ursprünglich rein europäischen Marsmission<br />

starten – mit russischer Unterstützung.<br />

Von ULRIKE EBNER<br />

Der Weg zum Mars ist zuweilen<br />

steinig, das musste<br />

ExoMars mehrmals erfahren.<br />

Der erste Teil der europäisch-russischen<br />

Mission – ein Satellit und ein Lander<br />

– soll im Oktober am Roten Planeten<br />

ankommen, rund 15 Jahre, nachdem erste<br />

Planungen begonnen haben. Der<br />

zweite Teil, ein Rover zur geologischen<br />

Oberflächenerkundung, ist für 2018 geplant.<br />

Die Mission soll helfen, eine der<br />

meistgestellten Fragen der Exobiologie<br />

zu beantworten: Gab oder gibt es Leben<br />

auf dem Mars?<br />

Dabei stand ExoMars mehrfach vor<br />

dem Aus. Zunächst als kleine Technologiedemonstration<br />

geplant, ist es trotz<br />

vieler Widrigkeiten zu einem rund 1,3<br />

Milliarden Euro teuren Vorhaben geworden.<br />

„Das ist eine Konsequenz der Geschichte<br />

des Programms“, sagt Jorge Vago,<br />

Projektwissenschaftler der europäischen<br />

Raumfahrtagentur ESA. Er betreut<br />

ExoMars seit 2001, als die<br />

Planungen für eine unbemannte Marsmission<br />

der ESA mit dem Aurora-Programm<br />

begannen. Damals war angedacht,<br />

2009 einen Rover auf unserem<br />

Nachbarplaneten zu landen. „Ursprünglich<br />

war es eine rein europäische Mission“,<br />

sagt Vago. Aufgrund finanzieller<br />

Probleme einiger ESA-Mitgliedsstaaten<br />

durch die Wirtschaftskrise ab 2008 wurde<br />

die amerikanische Raumfahrtagentur<br />

NASA ins Boot geholt. Dadurch wurde<br />

aus ExoMars schließlich ein deutlich ambitionierteres,<br />

zweigeteiltes Projekt, be-<br />

stehend aus einem Satelliten zur Untersuchung<br />

der Marsatmosphäre und einem<br />

stationären Lander sowie einem zwei<br />

Jahre später startenden Rover. Doch wegen<br />

technischer Probleme bei der Konzeption<br />

des Landemoduls kam es immer<br />

wieder zu Verzögerungen. 2012 zogen<br />

sich die Amerikaner aufgrund von Budgetrestriktionen<br />

zurück. Schließlich<br />

sprang die russische Weltraumbehörde<br />

Roskosmos ein und rettete ExoMars.<br />

Nun ist es endlich so weit mit der ersten<br />

europäisch-russischen Marsmission:<br />

Zwischen dem 14. und 25. März sollen<br />

der Trace Gas Orbiter (TGO) und der<br />

Lander Schiaparelli vom Weltraumbahnhof<br />

Baikonur in Kasachstan an Bord einer<br />

Proton-Rakete starten. Hoffentlich<br />

kein schlechtes Omen: Zuletzt hatte eine<br />

Proton vor 20 Jahren eine Sonde zum<br />

Mars schicken sollen. Doch weil die<br />

vierte Stufe falsch zündete, verglühte<br />

Mars 96 noch in der Erdatmosphäre.<br />

Das Kernmodul des TGO – Struktur,<br />

Antriebssystem und Thermalsystem –<br />

wurde vom Bremer Satellitenbauer OHB<br />

Systems verantwortet. Die Hitzeschilde<br />

und Steuerdüsen von Schiaparelli stammen<br />

von Airbus Defence and Space. Insgesamt<br />

sind mehr als 130 Unternehmen<br />

aus ESA-Mitgliedsstaaten unter der Leitung<br />

von Thales Alenia Space Italy an<br />

ExoMars beteiligt. Um TGO und Schiaparelli<br />

zu integrieren, zu testen und für<br />

den Transport nach Baikonur im Dezember<br />

vorzubereiten, wurde bei Thales im<br />

französischen Cannes im vergangenen<br />

Jahr im Dreischichtbetrieb gearbeitet.<br />

Der TGO soll aus einer kreisförmigen<br />

Umlaufbahn in 400 Kilometern Höhe<br />

die Marsatmosphäre untersuchen.<br />

Diese enthält in geringen Konzentrationen<br />

Spurengase wie Methan, Wasserdampf,<br />

Stickstoffdioxid und Acetylen.<br />

Gerade das aus geologischer Sicht relativ<br />

kurzlebige Methan ist im Zusammenhang<br />

mit der Frage nach Leben auf dem<br />

Mars interessant, weil es auf die Existenz<br />

einer aktiven Quelle hindeutet. Ob<br />

es biologischer oder chemischer Natur<br />

ist, ist noch unklar.<br />

Vier wissenschaftliche Instrumente<br />

befinden sich an Bord des TGO. Das europäische<br />

Instrument NOMAD (Nadir<br />

Bei Thales Alenia Space in Cannes wurden<br />

das Landemodul Schiaparelli (oben) und<br />

der Trace Gas Orbiter integriert.<br />

74 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong><br />

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Im Oktober kommen der Orbiter und das Landemodul der ersten von zwei ExoMars-Missionen an unserem Nachbarplaneten an.<br />

Der Lander namens Schiaparelli soll ganz in der Nähe des US-Rovers Opportunity aufsetzen (unten).<br />

ExoMars <strong>2016</strong><br />

Landestelle von<br />

Schiaparelli<br />

Victoria-<br />

Krater<br />

Endeavour-<br />

Krater<br />

Fotos: ESA<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> 75


Raumfahrt<br />

Europäisch-russische Mission ExoMars<br />

Vom Weltraumbahnhof im kasachischen Baikonur aus startet ExoMars zwischen dem 14. und 25. März. Der Trace Gas Orbiter wird<br />

hier auf den Adapter der russischen Proton-Rakete gehoben, um die elektrische Schnittstelle zu testen.<br />

Fotos: ESA, Selex Galileo – Nerviano, Thales Alenia Space<br />

Eine An-124 brachte im Dezember die Exo-<br />

Mars-Module von Turin nach Kasachstan.<br />

2018 soll die zweite ExoMars-Mission einen Rover zur Oberflächenerkundung auf<br />

den Mars bringen. Er wird mit einem Bohrer Proben entnehmen können (rechts).<br />

76 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Weitere geplante Marsmissionen<br />

Mission Start Art der Mission Beteiligte Länder<br />

InSight geplant für <strong>2016</strong>, Lander USA<br />

verschoben wegen<br />

technischer Probleme<br />

ExoMars Rover 2018 Rover Europa, Russland<br />

Mangalyann 2 2018 Lander Indien, Frankreich<br />

Al Hamal 2020 Orbiter Vereinigte Arabische Emirate<br />

Mars 2020 2020 Rover USA<br />

and Occultation for Mars Discovery) besteht<br />

aus zwei Infrarot- und einem Ultraviolett-Spektrometer,<br />

die Atmosphärenkomponenten<br />

selbst in geringen Konzentrationen<br />

identifizieren. Ergänzt wird<br />

NOMAD vom russischen ACS (Atmospheric<br />

Chemistry Suite), das drei Infrarotinstrumente<br />

umfasst und ebenfalls<br />

der Untersuchung der chemischen Zusammensetzung<br />

und der Struktur der<br />

Atmosphäre dient. Als potenzielle Quellen<br />

für Atmosphärengase identifizierte<br />

Stellen werden von der aus Europa<br />

stammenden, hochauflösenden Kamera<br />

CaSSIS (Coulour and Stereo Surface<br />

Imaging System) näher unter die Lupe<br />

genommen. Anhand von Farb- und stereoskopischen<br />

Aufnahmen können Forscher<br />

untersuchen, ob geologische Prozesse<br />

wie Erosion oder vulkanische Aktivitäten<br />

mit Spurengasquellen und -senken<br />

in Verbindung stehen. Aus Russland<br />

kommt der Neutronendetektor FREND<br />

(Fine Resolution Epithermal Neutron<br />

Detector), der Wasserstoffvorkommen<br />

in einer Tiefe bis zu einem Meter unter<br />

der Oberfläche kartografiert. Die Untersuchungen<br />

dauern mindestens ein Marsjahr<br />

(687 Tage). Auch darüber hinaus<br />

soll TGO im Einsatz bleiben: „Er wird<br />

die Telekommunikationsplattform für alle<br />

Lande missionen auf dem Mars bis Ende<br />

2022 – auch wenn wir auf viele Missionserweiterungen<br />

über 2022 hinaus hoffen“,<br />

erklärt Vago.<br />

Der Lander Schiaparelli – benannt<br />

nach dem italienischen Astronom Giovanni<br />

Schiaparelli, der im 19. Jahrhundert<br />

die vermeintlichen Marskanäle entdeckte<br />

– ist ein Eintritts-, Abstiegs- und<br />

Landedemonstrator (Entry, Descent and<br />

Landing Demonstrator Module, EDM),<br />

mit dem Schlüsseltechnologien für weitere<br />

europäische Marsmissionen getestet<br />

werden sollen. Schiaparelli wird sich<br />

drei Tage vor Erreichen der Marsatmosphäre<br />

vom Orbiter trennen. Nach dem<br />

Eintritt in die Atmosphäre wird der Lander<br />

mithilfe eines Fallschirms und dreier<br />

kleiner Hydrazin-Triebwerken auf fünf<br />

Kilometer pro Stunde abgebremst. Bei<br />

Eintritt und Abstieg wird Schiaparelli<br />

mithilfe der wissenschaftlichen Nutzlast<br />

AMELIA (Atmosheric Mars Entry and<br />

Landing Investigations and Analysis) bereits<br />

einige Messungen durchführen, darunter<br />

zur Atmosphärendichte und zu<br />

Windverhältnissen. Das Instrumentenpacket<br />

COMARS+, das vom Deutschen<br />

Zentrum für Luft- und Raumfahrt<br />

(DLR) entwickelt wurde, beobachtet<br />

während des Abstiegs den Hitzefluss auf<br />

der Rückseite des Landers. Die Daten<br />

sollen der Optimierung des Hitzeschilds<br />

für künftige Missionen dienen. Die letzten<br />

beiden Meter fällt der Lander auf die<br />

Oberfläche, wo seine Struktur den Aufprall<br />

abfedert. Landeplatz ist die Tiefebene<br />

Meridiani Planum. Dieses Gebiet<br />

weist eine alte Hämatitschicht auf. Dabei<br />

handelt es sich um ein Eisenoxid, das<br />

auf der Erde fast immer in einer Umgebung<br />

entsteht, in der flüssiges Wasser<br />

vorkommt. In der Nähe ist auch der<br />

Marsrover Opportunity seit mittlerweile<br />

zwölf Jahren unterwegs.<br />

Ein ähnlich langes Leben wird Schiaparelli<br />

allerdings nicht vergönnt sein:<br />

Seine Batterien reichen für maximal acht<br />

Marstage (etwa acht Tage und fünf Stunden).<br />

In dieser Zeit wird sein Sensorpaket<br />

DREAMS (Dust Characterisation,<br />

Risk Assessment and Environment Analyser<br />

on the Martian Surface) kleinere<br />

wissenschaftliche Untersuchungen auf<br />

der Oberfläche durchführen. Dazu gehören<br />

Messungen von Windrichtung<br />

und -geschwindigkeit, Feuchtigkeit,<br />

Druck, Temperatur und erstmals die<br />

Messung von elektrischer Aufladung der<br />

Staubteilchen in der Atmosphäre. Fotos<br />

von seinem Arbeitsort wird Schiaparelli<br />

keine machen. Er besitzt zwar eine hochauflösende<br />

Kamera, die Bilder vom Abstieg<br />

macht, jedoch keine Oberflächenkamera.<br />

Noch bevor TGO und Schiaparelli<br />

ihre Reise zum Mars angetreten haben,<br />

steht der Start der zweiten ExoMars-<br />

Mission 2018 auf der Kippe. ESA-Generaldirektor<br />

Jan Wörner gab im Januar<br />

bekannt, dass noch Gelder fehlten. Eine<br />

Verschiebung um zwei Jahre auf 2020<br />

sei möglich. Die Verzögerungen bei Exo-<br />

Mars sorgen auch bei den beteiligten<br />

Wissenschaftlern für Frust. „Trotzdem<br />

sind alle motiviert, weil es eine der spannendsten<br />

Mission ist, an der die ESA jemals<br />

gearbeitet hat, und die Instrumente<br />

an Bord des Rovers fantastisch sind“,<br />

sagt Vago.<br />

Darunter befinden sich mehrere Anwendungen,<br />

die eine Premiere auf dem<br />

Mars feiern würden. Beispielsweise das<br />

Georadar WISDOM (Water Ice and<br />

Subsurface Deposit Observation on<br />

Mars), mit dessen Hilfe sich 3D-Karten<br />

geologischer Schichten anfertigen lassen.<br />

Zum ersten Mal bestehe eine echte<br />

Chance, Biosignaturen auf dem Mars zu<br />

finden, so Vago. Trotz der Unsicherheiten<br />

bei ExoMars 2018 wird Vago zunächst<br />

einmal erleichtert sein, sobald<br />

TGO und Schiaparelli ihre Reise zum<br />

Mars angetreten haben. „Es ist einer der<br />

Momente, in denen man alle Karten auf<br />

den Tisch legt. Wir hoffen sehr, dass alles<br />

gut geht.“<br />

FR<br />

Der Argentinier Jorge Vago betreut als<br />

ESA-Projektwissenschaftler die ExoMars-<br />

Mission seit 2001.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> 77


Raumfahrt<br />

Nordkorea startet Rakete<br />

Mühsal des eigenen Weges<br />

Innerhalb von 20 Jahren brachte es Nordkoreas Weltraumprogramm auf zwei erfolgreiche<br />

Raketenstarts und vier oder fünf erfolglose kleine Satelliten. Der jüngste Start einer Unha-3<br />

im Februar sorgte vor allem in den USA, Südkorea und Japan für Empörung.<br />

Eine 30 Meter lange, nordkoreanische<br />

Rakete Unha-3 (deutsch:<br />

Milchstraße) startete am 7. Februar<br />

<strong>2016</strong> vom Raumhafen Sohae Space<br />

Center in der Nordprovinz Phyongan einen<br />

hundert Kilogramm kleinen Satelliten<br />

in eine polare Erdumlaufbahn.<br />

Pjöngjang hatte vorab über die vorgesehene<br />

Flugbahn informiert. Die Rakete<br />

nahm eine südliche Route – ausschließlich<br />

über dem Meer, also nicht über Südkorea<br />

und Japan. Wäre sie vom Kurs abgekommen,<br />

hätte sie von der Startkontrolle<br />

aus gesprengt werden können, ohne<br />

Schaden anzurichten. Zwei Minuten<br />

nach dem Start fiel die erste Stufe planmäßig<br />

in das vorgesehene Gebiet im<br />

Gelben Meer. Dabei hat sich die Stufe<br />

nach Angaben Südkoreas dieses Mal<br />

selbst zerstört, damit sie nicht wie zuletzt<br />

anderen Staaten in die Hände fällt.<br />

So konnte Südkoreas Marine jetzt bloß<br />

Im April 2012 ließ Nordkorea auch westliche Journalisten die Startrampe des<br />

Sohae Space Center besichtigen. Links ist die Unha-3-Rakete zu sehen.<br />

beide Teile der Nutzlastverkleidung bergen.<br />

Die zweite Stufe ging unweit der<br />

Philippinen im Ozean nieder. Die Drittstufe<br />

brachte, trotz eines Problems,<br />

knapp zehn Minuten nach dem Start den<br />

Erdbeobachtungssatelliten Kwangmyongsong-4<br />

(KMS; deutsch: hell leuchtender<br />

Stern) in einen 500 Kilometer hohen<br />

Orbit über beide Pole.<br />

Der Satellit soll Instrumente zur Erdund<br />

Wetterbeobachtung für die Landund<br />

Forstwirtschaft Nordkoreas tragen,<br />

hat Solarzellen zur Stromversorgung<br />

und Kameras für Aufnahmen von der<br />

Erde. Er geriet aber bald in unkontrolliertes<br />

Trudeln. Wenn er sich nicht stabilisieren<br />

lässt, wird er nur wertloser<br />

Schrott sein. Auch soll der Satellit bislang<br />

noch keine Loblieder über Kim<br />

Jong-il und Kim il-Sung, den Gründer<br />

der Volksrepublik, aus dem All gesendet<br />

haben. Jedenfalls wird KMS-4 einige Jahre<br />

lang die Erde umkreisen und dann in<br />

der Atmosphäre verglühen.<br />

Der Flug bis zum Abtrennen des Satelliten<br />

ist aus Sicht des Regimes aber<br />

ein Erfolg für Nordkorea und bedeutet<br />

einen eigenen Zugang in den Weltraum.<br />

Während mehrere Staaten die Führung<br />

in Pjöngjang vor dem Start gewarnt ha-<br />

78 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Die südkoreanische Marine konnte einige Metallteile aus dem Gelben Meer<br />

bergen, es handelt sich dabei auch um die Nutzlastverkleidung der Unha-3.<br />

Der Raketenstart im Februar verlief<br />

erfolgreich, doch der Satellit taumelt.<br />

ben, brachten Japan und Südkorea amerikanische<br />

Abwehrraketen in Stellung,<br />

um die Rakete bei einer Abweichung<br />

von der Flugbahn abzuschießen. Nordkorea<br />

gibt sich gern militärische stark..<br />

Viele Staaten befürchten, dass sich hinter<br />

dem Raketenstart Tests für Technologien<br />

atomar bestückter Interkontinentalraketen<br />

verbergen. Das würde gegen<br />

die Resolution des UN-Sicherheitsrats<br />

verstoßen, nach der Nordkorea keine<br />

Atomwaffen und ballistischen Raketen<br />

entwickeln und nicht mit Waffen handeln<br />

darf. Nach dem Raketenstart reagierten<br />

die Vereinten Nationen, USA,<br />

Südkorea und Japan mit verschärften<br />

Sanktionen.<br />

Bereits beim Start zuvor, im Dezember<br />

2012, arbeitete die nordkoreanische<br />

Rakete einwandfrei, aber ihr 1 mal<br />

0,7 Meter kleiner Satellit KMS 3-2 taumelt<br />

ebenfalls. Nach Informationen von<br />

Raketenexperten der USA und Südkoreas<br />

hatten damals US-Flugzeuge und militärische<br />

Satelliten den Flug der Rakete<br />

beobachtet. Um Daten und Bilder zu<br />

sammeln, flogen die Flugzeuge nahe der<br />

nordkoreanischen Grenze und über dem<br />

angrenzenden Gelben Meer. Südkoreas<br />

Marine entdeckte damals die erste Raketenstufe<br />

430 Kilometer südlich des<br />

Startgeländes Sohae. Die schwere Hälfte<br />

mit dem leeren Tank der Unha-3<br />

schwamm noch an der Wasseroberfläche.<br />

Um die Raketenteile zu suchen, hatte<br />

Südkoreas Armee im Gelben Meer<br />

Patrouillenschiffe und Suchschiffe der<br />

US-Marine ausschwärmen lassen. Die<br />

Untersuchung hat laut dem Wissenschaftler<br />

David Wright von Global Security<br />

ergeben, dass der Raketentyp geeignet<br />

ist, einen kleinen Satelliten zu starten,<br />

aber keinen Sprengkopf.<br />

Das Problem mit UN-Resolutionen<br />

ist, dass auch andere Staaten diese ignorieren.<br />

Wenn Nordkorea eigene Satelliten<br />

vom eigenen Territorium startet, beruft<br />

sich Pjöngjang gerne auf das internationale<br />

Weltraumrecht. Demnach darf<br />

ein Staat Satelliten zum Wohl des Wirtschaftswachstums<br />

des Landes starten.<br />

Vermutlich ist das auch rechtens, sagen<br />

Ostasienkenner, aber Resolutionen des<br />

UN-Sicherheitsrats brechen anderes internationales<br />

Recht. Die USA, Südkorea<br />

und Japan sind wegen Nordkoreas Raketen<br />

jedes Mal ziemlich aufgeregt, wobei<br />

man noch viel mehr wegen der chinesischen<br />

Raketen besorgt ist. Nur will man<br />

Kein Glück mit Satelliten<br />

Das Regime testete 1998 die Langstreckenrakete<br />

Taepodong 1, um KMS-1 in<br />

eine Umlaufbahn zu bringen. Die staatliche<br />

Nachrichtenagentur KCNA meldete zwar,<br />

dass der Satellit erfolgreich einen Orbit<br />

erreichte. Dieses Objekt konnte jedoch nie<br />

identifiziert werden, denn das Triebwerk<br />

der dritten Stufe habe versagt. 2009 wurde<br />

vom früheren Startgelände Musudan-Ri die<br />

Rakete Taepodong 2/Unha-2 mit KMS-2 gestartet.<br />

Er sei in eine Umlaufbahn gelangt,<br />

meldete KCNA. Beobachtern in den USA,<br />

Südkorea und Japan zufolge sei aber nach<br />

dem Start die Rakete mitsamt dem Satelliten<br />

ins Meer gestürzt. Der nächste Fehlstart<br />

der Satellitenrakete Unha im April 2012<br />

mit KMS 3-1 an Bord ist nach Informationen<br />

amerikanischer und südkoreanischer<br />

Aufklärungsdienste durch eine Explosion<br />

der dritten Stufe zu erklären. Für die<br />

Diagnose nutzte man Telemetriedaten der<br />

Rakete und Beobachtungen des Fluges mit<br />

Sensoren auf dem Festland, auf Schiffen,<br />

Flugzeugen und Satelliten. Auch dabei<br />

haben Überwachungsflugzeuge der US Air<br />

Force sowie Missile-Warning-Satelliten die<br />

Rakete beobachtet.<br />

das nicht offen sagen. Für Japan jedenfalls<br />

ist der Hinweis auf Nordkoreas<br />

Raumfahrtprogramm eine gute Methode,<br />

seine laut Verfassung eigentlich verbotene<br />

Remilitarisierung zu begründen.<br />

Nordkoreas staatlicher Fünfjahresplan<br />

der Raumfahrtagentur NADA sieht<br />

weitere Satellitenstarts vor und bestätigt<br />

das Projekt einer größeren Rakete. Ihre<br />

Erststufe habe neun Triebwerke und wäre<br />

imstande, sagen Experten, eines Tages<br />

sogar Raumschiffe mit Astronauten<br />

Nordkoreas in polare Erdumlaufbahnen<br />

zu starten.<br />

FR<br />

RUDOLF HOFSTÄTTER<br />

Fotos: Reuters<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> 79


News RAUMFAHRT<br />

SATELLITENGESTÜTZTE DATENAUTOBAHN<br />

Laser-Relais im All<br />

Das erste Laser-Terminal des Europäischen Datenrelais-Satellitensystems<br />

(EDRS) wurde am 29. Januar<br />

als Huckepack-Nutzlast des Telekommunikationssatelliten<br />

Eutelsat-9B von Baikonur aus gestartet.<br />

Das Lasersystem soll Nutzerdaten von Satelliten in niedrigen<br />

Umlaufbahnen echtzeitnah mit einer bisher unerreichten<br />

Geschwindigkeit von 1,8 Gbit/s zur Erde weiterleiten<br />

können. Das Programm wird im Rahmen einer öffentlich-privaten<br />

Partnerschaft zwischen der ESA und<br />

Airbus Defence and Space durchgeführt, wobei Airbus<br />

auch als Dienstanbieter fungiert. Der zweite EDRS-Knoten,<br />

EDRS-C, wird nächstes Jahr auf einem eigenen Satelliten<br />

gestartet, um den im Januar in den Orbit gebrachten<br />

EDRS-A von einer ebenfalls auf Europa ausgerichteten<br />

Position aus zu ergänzen. Für 2020 ist ein dritter Satellit<br />

über der asiatisch-pazifischen Region geplant.<br />

Meere im Fokus<br />

Mit dem Start von Sentinel-3A hat<br />

am 16. Februar der erste Teil der Ozeanmission<br />

im Copernicus-Programm der<br />

Europäischen Kommission und der<br />

ESA begonnen. Der Erdbeobachtungssatellit<br />

hat aus seinem Orbit in 815 Kilometern<br />

Höhe vor allem die Meere im<br />

Blick und unterstützt so Ozeanvorhersagen,<br />

Umwelt- und Klimaüberwachung.<br />

Zudem beobachtet Sentinel-3A die<br />

Landoberflächen in zeitlich hoher<br />

Fre quenz. 2017 soll der baugleiche<br />

Sentinel-3B seine Arbeit aufnehmen.<br />

Foto: ESA<br />

Foto: ESA<br />

Letzer GPS-IIF-Satellit im Orbit<br />

An Bord einer Atlas V wurde am 5. Februar der zwölfte und letzte<br />

GPS-Satellit der Baureihe IIF von Boeing in seine Umlaufbahn gebracht.<br />

GPS IIF überträgt das dritte zivile Signal L5 (1176,45 MHz) des<br />

globalen Satellitennavigationssystems, das vor allem für Anwendungen<br />

in der Luftfahrt und für Rettungsdienste vorgesehen ist. Der erste<br />

Satellit dieser Generation startete im Mai 2010. Dank fortschrittlicher<br />

Atomuhren wurde die Navigationsgenauigkeit im Vergleich zu<br />

den Vorgängersatelliten verbessert, die Bandbreite erhöht und das<br />

mili tärische Signal robuster gestaltet. Zudem haben die GPS-IIF-Satelliten<br />

eine längere Lebensdauer. Der erste Satellit der neuesten Generation,<br />

GPS III von Lockheed Martin, startet vermutlich 2017.<br />

Forscher geben Philae auf<br />

15 Monate nach der Landung auf dem Kometen „Tschuri“ erklärten<br />

die europäische Raumfahrtagentur ESA und das Deutsche<br />

Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) den Kontakt zu Philae für<br />

beendet. Die Chancen, dass sich der Lander noch einmal melde,<br />

gingen gegen Null. Philaes Energie reiche nicht mehr aus, und die<br />

Elektronik sei zu kalt. Auch könnten Kurzschlüsse an den Sendern<br />

für die un regelmäßigen Kontakte und die Funkstille seit dem 9. Juli<br />

2015 verantwortlich sein. Die Sonde Rosetta wird hingegen noch<br />

bis September <strong>2016</strong> um den Kometen kreisen und weiterhin mit<br />

ihren wissenschaftlichen Instrumenten Messungen durchführen.<br />

Foto: DLR Foto: ULA<br />

80 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong><br />

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Würfel für die Forschung<br />

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Foto: Ariane Safran Launchers Foto: NASA<br />

Foto: ESA<br />

Der ESA-Satellit LISA Pathfinder beginnt in Kürze seine Mission,<br />

die eigentlich den Nachweis von Gravitationswellen erbringen sollte.<br />

Im Februar waren den ESA-Forschern Wissenschaftler aus den USA<br />

zuvorgekommen und hatten die Entdeckung von Gravitationswellen<br />

bekannt gegeben. Dennoch soll LISA Pathfinder nun weitere Gravitationswellen<br />

direkt im All aufspüren. Dafür wird der Abstand<br />

zwischen zwei Würfeln in Vakuumbehältern mit großer Genauigkeit<br />

gemessen. Die Würfel, die auf der Erde während Start und Flug gesichert<br />

waren, schweben seit Mitte Februar frei im Versuchsaufbau.<br />

Der NASA-Astronaut Edgar<br />

Mitchell ist am 4. Februar im<br />

Alter von 85 Jahren gestorben.<br />

Mitchell betrat bei der Apollo-<br />

14-Mission als sechster Mensch<br />

den Mond, wo er mehr als<br />

33 Stunden verbrachte und<br />

zwei Spaziergänge unternahm.<br />

Ariane-6-Design steht fest<br />

Airbus Safran Launchers hat das Design der neuen europäischen<br />

Trägerrakete Ariane 6 und die industrielle Organisation festgelegt.<br />

Die Ariane 6 soll modular aufgebaut sein, in zwei Versionen mit zwei<br />

und vier Boostern. Sie wird anders als Ariane 5 horizontal und nicht<br />

vertikal integriert. Der Jungfernflug soll 2020 stattfinden. Schon<br />

im Dezember 2015 wurde ein neues Gebäude im französischen<br />

Les Mureaux eingeweiht, in dem die Teams der beiden Mutterunternehmen<br />

gemeinsam am digitalen Modell der Ariane 6 arbeiten.<br />

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mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe gehörendes Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft<br />

mit ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses Einverständnis<br />

kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstr. 1-3, 20355 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer<br />

DE77ZZZ000000<strong>04</strong>985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut<br />

an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir<br />

separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten<br />

Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

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Verlagsgarantie: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen. Die Frist beginnt an dem Tag, an<br />

dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art. 246a § 1<br />

Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu<br />

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Historie<br />

Die He 280 V1 im Schlepptau hinter<br />

der Heinkel He 111.<br />

Heinkel He 280<br />

Aufbruch<br />

in eine neue Ära<br />

Mit dem ersten Flug der mit He S 8 A-Aggregaten ausgerüsteten<br />

He 280 begann vor 75 Jahren die Ära der<br />

Strahljäger. Heinkels Entwurf selbst konnte sich allerdings<br />

wegen Triebwerksproblemen nicht durchsetzen.<br />

Noch ohne Triebwerke steht die<br />

He 280 V7, Kennzeichen NU+EB, hier<br />

bei der DFS in Ainring.<br />

VON VOLKER KOOS<br />

Im Jahr 1936 wurde der junge Dr.<br />

Hans Joachim Pabst von Ohain in<br />

das Entwicklerteam der Firma<br />

Heinkel aufgenommen. Es war Ernst<br />

Heinkel selbst, der die Ideen des Physikers<br />

für die Entwicklung eines Turbinen-Luftstrahltriebwerks<br />

forcierte.<br />

Fortan forschte und baute von Ohain<br />

im Geheimen auf dem Werksgelände in<br />

Rostock-Marienehe an einem ersten<br />

Triebwerk. 1937 konnte der neuartige<br />

Antrieb erstmals auf einem Teststand<br />

gestartet werden. Das He S 1 erzielte einen<br />

Standschub von 1,28 Kilonewton,<br />

dieser reichte jedoch für den Antrieb eines<br />

Flugzeugs nicht aus. Die Ergebnisse<br />

der ersten Probeläufe flossen in die Entwicklung<br />

des He S 3B ein. Dieses wurde<br />

nach seiner Fertigstellung in die Heinkel<br />

He 178 eingebaut, die am 27. August<br />

1939 als erstes Strahlflugzeug flog.<br />

82 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Erster Strahljäger<br />

Baujahr: 1940 bis 1943<br />

Stückzahl: 9<br />

Herstellungsland: Deutschland<br />

Am 30. März 1941 flog Fritz Schäfer die He 280 V2<br />

ein. Es war der weltweit erste Flug eines Strahljägers.<br />

Fotos: FR-Dokumentation, Archiv Koos<br />

Bereits sieben Monate zuvor hatte<br />

auch das Reichsluftfahrtministerium<br />

(RLM) von den Fortschritten von<br />

Ohains Wind bekommen. Es forderte<br />

die wichtigsten deutschen Motorenhersteller<br />

auf, ebenfalls an Turbinen-Luftstrahltriebwerken<br />

(TL) zu arbeiten und<br />

gab die Richtlinien für Jagdflugzeuge<br />

mit Strahltriebwerk heraus. Bei Messerschmitt<br />

entstand das Projekt P.1065, die<br />

spätere Me 262, und bei Heinkel entwarf<br />

Siegfried Günter die He 180.<br />

Der Entwurf für den Jäger sah den<br />

Einbau von zwei Strahlturbinen und einem<br />

Bugfahrwerk vor. Durch das vorne<br />

angebrachte Fahrwerk konnte der Gasstrahl<br />

der unter der Fläche angeordneten<br />

Triebwerke besser abgeleitet werden.<br />

Bei Messerschmitt kam diese Lösung<br />

erst bei der fünften Me 262 zum<br />

Einsatz. Im Juni 1939 wurde der Bau<br />

von zwei unterschiedlichen Attrappen<br />

beschlossen. Am 26. September 1939<br />

beurteilten Vertreter des RLM die Vorderrumpf-Attrappe<br />

der nun als He 280<br />

bezeichneten Maschine positiv.<br />

Der inzwischen ausgebrochene<br />

Zweite Weltkrieg machte die Beschaffung<br />

der notwendigen Maschinen und<br />

des Materials für den Bau der Antriebe<br />

bei Heinkel schon zu Beginn schwieriger.<br />

Personelle Unterstützung kam<br />

durch Max Adolf Müller, der zusammen<br />

mit mehreren Mitarbeitern von Junkers<br />

zu Heinkel wechselte. Bei Junkers hatte<br />

die Gruppe unter der Leitung von Prof.<br />

Wagner an einem axialen Strahltriebwerk<br />

gearbeitet.<br />

Unter der neuen Führung des Technischen<br />

Direktors Robert Lusser arbeitete<br />

von Ohain bereits weiter an seinem<br />

eigenen axialen Strahltriebwerk He S 9.<br />

Das parallel entwickelte S 8 mit Radialverdichter<br />

fungierte nur als Ausweichlösung,<br />

falls unvorhergesehene Schwierigkeiten<br />

mit dem He S 9 auftreten sollten.<br />

Die ersten Probeläufe des He S 9<br />

waren für Ende 1939 geplant. Nach<br />

Müllers Einstellung sollte dessen Gruppe<br />

nun das Axialtriebwerk He S 30 und<br />

weitere Muster bearbeiten, während die<br />

radialen Triebwerke bei von Ohain verblieben.<br />

Als schnelle Übergangslösung<br />

sollte nun doch das He S 8 A-Triebwerk<br />

realisiert werden, um die He 280 in die<br />

Luft zu bringen.<br />

Erst im Oktober 1940 wurde mit<br />

entsprechenden Tests begonnen. Dabei<br />

erreichte es kurzfristig die volle Leistung<br />

von 7,4 Kilonewton. Die für die<br />

Flugfreigabe vorgesehenen Zehn-Stunden-Läufe<br />

schaffte es aber zunächst<br />

nicht. Das RLM ließ deshalb die He<br />

280 V1 zuerst ohne Motoren im<br />

Schlepp erproben. Am 22. September<br />

1940 erhob sich auf der E-Stelle in<br />

Rechlin die eigens umgebaute He 111<br />

in die Luft: im Schlepptau die He 280<br />

V1 mit Paul Bader am Steuer. Doch bei<br />

einem späteren Flug musste Bader die<br />

V1 nach Problemen während des<br />

Schleppens auf dem Bauch landen. Für<br />

die Flugerprobung mit Antrieb wurde<br />

beretis die Zelle der V2 vorbereitet.<br />

START IN DIE ZUKUNFT<br />

Am 30. März 1941 war es dann endlich<br />

so weit: Fritz Schäfer, der die Position<br />

Baders für die Testflüge übernahm, saß<br />

im Cockpit des ersten Strahljägers der<br />

Welt. Er musste peinlich genau auf die<br />

Drehzahl der Triebwerke achten, da aus<br />

Gewichtsgründen nur so viel Kraftstoff<br />

mitgenommen wurde, um eine Platzrun-<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong> 83


Historie<br />

Technische Daten<br />

Heinkel He 280<br />

Hersteller: Ernst Heinkel Flugzeugwerke<br />

Typ: Jagdflugzeug<br />

Antrieb: Heinkel-Hirth He S 8 A mit<br />

Gittersteuerung<br />

Leistung: Standschub 2 x 5,92 kN und<br />

2 x 3,62 kN bei 900 km/h in 9 km Höhe<br />

Länge: 10,<strong>04</strong> m<br />

Höhe: 2,56 m<br />

Spannweite: 12,20 m<br />

Flügelfläche: 21,5 m 2<br />

Leermasse: 3229 kg<br />

max. Startmasse: 4360 kg<br />

Höchstgeschwindigkeit:<br />

800 km/h in Bodennähe<br />

Steiggeschwindigkeit in NN: 22,6 m/s<br />

Dienstgipfelhöhe: 15 400 m<br />

Reichweite: 650 km<br />

Bewaffnung: 3 x 20 mm MG 151/20<br />

84 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Fotos: FR-Dokumentation, Koos Zeichnung: Marsan<br />

Mit der He 280 V3 legte Schäfer 1943 nach Problemen<br />

während des Schlepps eine Bauchlandung hin.<br />

Schnittzeichnung des für die Heinkel<br />

He 280 entwickelten Strahltriebwerks<br />

He S 8.<br />

de zu fliegen. Aus diesem Grund wurde<br />

das Fahrwerk nach dem Start nicht eingefahren,<br />

und Schäfer konnte nach einer<br />

Runde um den Flugplatz problemlos<br />

wieder landen. So war es Heinkel<br />

schließlich gelungen, das erste strahlgetriebene<br />

Jagdflugzeug der Welt vor allen<br />

anderen Konkurrenten in die Luft zu<br />

bringen. Die britische Gloster E.28/39<br />

flog erst am 15. April 1941.<br />

Die Flugerprobung der He 280 wurde<br />

jedoch nach wenigen Flügen eingestellt,<br />

da die Triebwerke noch zu unausgereift<br />

waren. An einen Einbau der He<br />

S 30-Turbinen war noch nicht zu denken.<br />

Um die He 280 so schnell wie<br />

möglich voran zu bringen, sollten vorerst<br />

je zwei Argus-Pulsostrahltriebwerke<br />

unter jeder Fläche montiert werden<br />

und der Start im Schlepp mit einer He<br />

111 erfolgen. Das RLM forderte auch,<br />

den Einbau der Junkers- und BMW-TL-<br />

Triebwerke zu untersuchen.<br />

DER VORSPRUNG IST VERSPIELT<br />

Untersuchung der Flugeigenschaften: Das Modell<br />

der He 280 wird im Windkanal vermessen.<br />

Klassiker<br />

Am 5. Juli 1942 war der einstige Vorsprung<br />

Heinkels verspielt, denn erst<br />

jetzt konnte der Flugbetrieb mit dem<br />

inzwischen dritten Prototyp, V3, und<br />

He S 8 A-Triebwerken wieder aufgenommen<br />

werden. Nur zwei Wochen<br />

später gelang der Erstflug der Messerschmitt<br />

Me 262 V3 mit Jumo 0<strong>04</strong>.<br />

Im September 1942 beschloss Ernst<br />

Heinkel, Jumo-Triebwerke in die Versuchsflugzeuge<br />

He 280 V2 und V4 einzubauen.<br />

Probleme bereiteten dabei deren<br />

höhere Masse und Länge. Aus Festigkeitsgründen<br />

und um Bodenfreiheit<br />

zu gewährleisten, wäre eine Umkonstruktion<br />

der Flächen und des Fahrwerks<br />

für einen Serienbau unumgänglich<br />

gewesen.<br />

Am 17. Dezember<br />

1942 führte<br />

Schäfer in Rechlin<br />

die He 280 V3 Generalfeldmarschall<br />

Milch und dem General<br />

der Jagdflieger, Adolf Galland, vor. Zu<br />

diesem Zeitpunkt gingen die Planungen<br />

noch immer von einem Serienbau aus.<br />

In Rechlin fand am 13. Januar 1943<br />

der erste Schleppflug der He 280 V1<br />

mit noch nicht arbeitenden Argus-Rohren<br />

statt. Starkes Aufwirbeln von<br />

Schnee verhinderte das Einfahren des<br />

Bugrads, und das Schleppseil ließ sich<br />

nicht ausklinken. Der Flugzeugführer<br />

Rudolf Schenk stieg deshalb mit dem<br />

Schleudersitz aus. Es war die weltweit<br />

erste Lebensrettung dieser Art.<br />

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über historische Flugzeuge<br />

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Später traten an der He 280 bei höheren<br />

Geschwindigkeiten Leitwerksschwingungen<br />

auf, die Verstärkungen<br />

an der Zelle erforderlich machten. Im<br />

Frühjahr 1943 schlug Heinkel vor, die<br />

Serienreifmachung zu verlangsamen<br />

und alle damit beschäftigten Konstrukteure<br />

sofort für Arbeiten an der He 177<br />

einzusetzen. Kurz darauf wurde das<br />

Programm dann fast auf den Tag genau<br />

drei Jahre nach dem Erstflug vom RLM<br />

zugunsten der Me 262 abgesetzt. Es<br />

wurden noch Flüge mit der V2 mit Jumo<br />

0<strong>04</strong> durchgeführt, und auch die V8<br />

flog noch ab Sommer 1943. Dass es<br />

den Alliierten im Dezember 1944 gelang,<br />

in Schwechat vier He 280 zu fotografieren,<br />

spricht dafür, dass weitere He<br />

280 fertiggestellt oder zumindest im<br />

Bau fortgeschritten waren.<br />

FR<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong> 85


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1:12. Mit über 80 Zentimeter<br />

Spannweite beeindruckt<br />

das Großmodell des legendären<br />

deutschen Jagdflugzeugs. Wermutstropfen<br />

sind auch hier das<br />

lange Warten auf die 140 Ausgaben<br />

und ein Endpreis von<br />

1200 Euro. Fotos: mps-Fotostudio<br />

Die F-14 Tomcat in 1:32. Mit bereits<br />

fertig lackierten Bauteilen erscheinen<br />

die 120 Aus gaben der<br />

F-14 Tomcat. Elektronische Features<br />

wie schwenkbare Flächen verfeinern<br />

das Modell. Am Ende der Serie<br />

kostet das gute Stück insgesamt<br />

rund 1500 Euro.<br />

gistrierung N522AX (Art.-Nr.<br />

529082, 29,90 Euro).<br />

Ein wirklich bunter Vogel ist die<br />

Embraer E195 [ 2 ] der brasilianischen<br />

Azul Airlines. Die besondere<br />

Lackierung ist das Ergebnis eines<br />

Malwettbewerbs, der die kulturelle<br />

und natürliche Vielfalt Brasiliens<br />

zeigen sollte. Diese ist nun<br />

mit dem Modell in 1:200 verewigt<br />

(Art.-Nr. 557771, 56,90 Euro).<br />

Die Boeing 777-300ER wird bei<br />

Swiss International Airlines den<br />

älteren Airbus A340 ablösen.<br />

Grund genug, sich auch das neue<br />

1:500-Metallmodell der Triple-Seven<br />

in die Vitrine zu stellen (Art.-<br />

Nr. 529136, 30,90 Euro).<br />

Die A340 ersetzen wird im kommenden<br />

Jahr auch der Airbus<br />

A350 XWB bei der Swiss-Mutter<br />

Lufthansa. Mit der Kennung D-<br />

AIXA erscheint in diesem Jahr bei<br />

Herpa ein Modell des neuen<br />

Langstreckenflugzeugs in 1:200<br />

und 1:500. Auf der Spielwarenmesse<br />

in Nürnberg wurde der<br />

Airliner bereits in der Lackierung<br />

der Lufthansa vorgestellt. (Art.-<br />

Nr. 529037, 29,90 Euro).<br />

Beim LTG 62 in Wunstorf hieß es<br />

am 3. Juli 2015 „Bye-bye Transall!“.<br />

Nun erscheint die Transall<br />

[ 3 ] in 1:200 in der Sonderlackierung<br />

zum Fly-out in Wunstorf.<br />

Als zusätzliche Besonderheit bekommt<br />

die Formneuheit des Arbeitspferds<br />

eine austauschbare<br />

Heckrampe und eine zu öffnende<br />

Seitentür (Art.-Nr. 557849,<br />

79,90 Euro). Den Nachfolger<br />

beim LTG 62 gibt es auch gleich<br />

im Programm von Herpa: Es ist<br />

der Airbus A400M Atlas mit der<br />

taktischen Kennung 50+02 und,<br />

wie schon die Transall, in 1:200<br />

(Art.-Nr. 557207-001, 79,90 Euro)<br />

gefertigt. Bei beiden Modellen<br />

handelt es sich um eine einmalige<br />

Sonderauflage.<br />

25 Jahre nach dem letzten Flug<br />

eines Starfighters [ 4 ] bei der<br />

WTD 61 erlebt die Sonderlackierung<br />

bei Herpa eine Renaissance<br />

im Maßstab 1:72. Die 98+<strong>04</strong><br />

setzte am 22. Mai 1991, verziert<br />

mit den bayerischen Landesfarben<br />

auf dem Leitwerk, in Manching<br />

den Schlusspunkt hinter<br />

mehr als 30 Jahre Starfighter-Geschichte<br />

in der Luftwaffe (Art.-Nr.<br />

580120, 99,90 Euro).<br />

86 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong><br />

Tank unter dem Rumpf wird der<br />

Dreistrahler vor allem bei der<br />

Waldbrandbekämpfung genutzt.<br />

Das Modell im Maßstab 1:500<br />

zeigt den Tanker 912 mit der Re-<br />

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• 7.7.2015 – 21.6.<strong>2016</strong><br />

Sonderausstellung 100 Jahre<br />

Flughafen Friedrichshafen,<br />

Dornier Museum Friedrichshafen<br />

Kontakt: Dornier Museum Friedrichshafen,<br />

88<strong>04</strong>6 Friedrichshafen,<br />

Tel.: +49 7541 487 3614, E-Mail:<br />

philipp.lindner@dorniermuseum.de,<br />

www.dorniermuseum.de<br />

• 25. – 27.3.<strong>2016</strong><br />

Warbirds over Wanaka,<br />

Neuseeland<br />

www.warbirdsoverwanaka.com/<br />

• 29.3. – 3.4.<strong>2016</strong><br />

FIDAE <strong>2016</strong>,<br />

Arturo Merino Benitez Airport,<br />

Santiago de Chile, Chile<br />

FIDAE, Av. Diego Barras Ortiz 2300,<br />

Pudahuel, Santiago, Chile,<br />

Tel.: +56 2 2976 -9502, E-Mail:<br />

central@fidae.cl, www.fidae.com<br />

• 2.4.<strong>2016</strong><br />

Riverside Airshow,<br />

Kalifornien, USA<br />

www.riversideairshow.com/default.asp<br />

• 2. – 3.4.<strong>2016</strong><br />

Luke AFB Airshow, Arizona, USA<br />

www.luke.af.mil/<br />

• 2. – 3.4.<strong>2016</strong><br />

NAS Key West Southernmost<br />

Air Spectacular, USA<br />

http://airshowkeywest.com/<br />

• 5. – 7.4.<strong>2016</strong><br />

Aircraft Interiors Expo <strong>2016</strong>,<br />

Hamburg Messe<br />

Reed Exhibitions, Gateway House,<br />

28 The Quadrant, Richmond,<br />

Surrey TW9 1DN, Großbritannien,<br />

Tel.: +44 20 8271 2174, E-Mail:<br />

aixhamburg.helpline@reedexpo.co.uk,<br />

aircraftinteriorsexpo.com<br />

• 5. – 10.4.<strong>2016</strong><br />

Sun’n Fun International Fly-in<br />

and Expo, Lakeland, Florida, USA<br />

Lakeland Linder Airport, 4175 Medulla<br />

Road, Lakeland FL 33811, USA, Tel.:<br />

+1 863 6442431, www.sun-n-fun.org<br />

• 9. – 10.4.<strong>2016</strong><br />

Wings over South Texas, Naval<br />

Air Station Kingsville, USA<br />

http://wingsoversouthtexas.com/<br />

• 16.4.<strong>2016</strong><br />

40. Internationale Flugzeug-<br />

Veteranen-Teilebörse<br />

im Technik Museum Speyer<br />

Foto: Tokunaga<br />

Patrouille Suisse<br />

1. – 23. April: Verbier – Patrouille<br />

des Glaciers; 1. Juni: Gotthard – Eröffnung<br />

Gotthardtunnel; 1. – 4. Juni:<br />

Berlin – ILA; 10. – 11. Juni: Leeuwarden<br />

– Royal Netherlands Air Force<br />

Open Day; 17. – 18. Juni: Meiringen<br />

– 75 Jahre Flugplatz Meiringen;<br />

1. – 2. Juli: Zürich – Züri Fäscht;<br />

8. – 10. Juli: Fairford – Royal International<br />

Air Tattoo; 16. Juli: Montreux<br />

– Jazz Festival; 5. – 6. August: Mollis<br />

– Zigermeet; 26. – 27. August: Pay<br />

erne – Fete fédérale de lutte suisse<br />

et jeux alpestres; 10. September:<br />

Emmen – Gwärb Ämme; 17. – 18.<br />

September: Ostrava – Czech Air<br />

Force Days; 12. – 13. Oktober:<br />

Axalp – Fliegerschießen; 21. – 22.<br />

Oktober: Thun – Thun Meets Army<br />

Peter Seelinger, Tel.: +49 6341<br />

80906, Mobil: +49 175 5854343,<br />

E-Mail: pseelinger@t-online.de,<br />

www.technik-museum.de<br />

• 20. – 21.4.<strong>2016</strong><br />

Aviation Electronics Europe,<br />

München<br />

MOC Event Center, Lilienthalallee 40,<br />

80939 München, Tel.: +44 17<strong>04</strong><br />

621057, E-Mail: abroadbent@aerospace-media.com,<br />

www.ae-expo.eu/<br />

• 20. – 23.4.<strong>2016</strong><br />

AERO, Friedrichshafen<br />

Messe Friedrichshafen, Neue Messe 1,<br />

88<strong>04</strong>6 Friedrichshafen,<br />

Tel.: +49 7541 7084<strong>04</strong>, E-Mail: info@<br />

messe-fn.de, www.aero-expo.com<br />

• 22. – 24.4.<strong>2016</strong><br />

AirPower over Hampton Roads,<br />

Langley AFB, Virginia, USA<br />

www.langleyairshow.com/<br />

• 27. – 30. 4. <strong>2016</strong><br />

Marrakech Airshow <strong>2016</strong><br />

Base Militaire de Marrakech,<br />

Airshow Marrakech, 6, rue Farabi,<br />

Quartier Gautier, 20100 Casablanca,<br />

Marokko, Tel.: +212 522 470600,<br />

E-Mail: contact@marrakechairshow.<br />

com, www.marrakechairshow.com<br />

• 1.5.<strong>2016</strong><br />

Abingdon Air & Country Show,<br />

Großbritannien<br />

www.abingdonairandcountry.co.uk/<br />

• 5.5.<strong>2016</strong><br />

Wings and Wheels Hoogeveen,<br />

Niederlande<br />

Flugplatz Hoogeveen,<br />

Plesmanstraat 2, 7903 BE Hoogeveen,<br />

NL, www.vliegveldhoogeveen.nl/<br />

pages/page_13pag.html<br />

• 7. – 8.5.<strong>2016</strong><br />

Brazzeltag ,<br />

Technik Museum Speyer<br />

Auto & Technik Museum Sinsheim e.V.,<br />

Tel.: +49 6232 6708-0,<br />

E-Mail: info@technik-museum.de,<br />

www.technik-museum.de<br />

• 8.5.<strong>2016</strong><br />

Shuttleworth Collection<br />

Season Premiere, Old Warden<br />

Aerodrome, Großbritannien<br />

Tel.: +44 1767 627 933,<br />

www.shuttleworth.org<br />

Impressum<br />

Vereinigt mit <strong>FLUG</strong>WELT INTERNATIONAL, WELTLUFTFAHRT<br />

AIR WORLD, <strong>FLUG</strong>SPORT und LUFTWAFFEN-FORUM<br />

(Hrsg: FREUNDESKREIS LUFTWAFFE e.V.) ISSN 0015-4547<br />

Redaktion <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart, Redaktionstelefon:<br />

+49 711 182-2800, Fax: -1781, E-Mail: redaktion@flugrevue.de,<br />

Internet: www.flugrevue.de Herausgeber: Ludwig Vogel †,<br />

Paul Pietsch †, Michael Pfeiffer Stellv. Chefredakteur (verant. i. S. d.<br />

Presserechts): Karl Schwarz Luftverkehr, Airport: Sebastian Steinke<br />

Business Aviation: Maximilian Kühnl Militärluftfahrt, Hubschrauber:<br />

Karl Schwarz Raumfahrt, Technik: Ulrike Ebner Historie: Philipp<br />

Prinzing Produktionsleitung: Marion Hyna Schlussredaktion: Jutta<br />

Clever Grafische Konzeption: Harald Hornig Grafik und Layout:<br />

MOTORRAD-Grafik, Ralf Athen, Harald Hornig, Katrin Sdun Repro:<br />

MOTORRAD-Medienproduktion, Stefan Widmann (Ltg.), Catherine<br />

Pröschild (i.V.), Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert Sekretariat: Iris<br />

Schaber Ständige freie Mitarbeiter: Jörg Adam, Ted Carlson, Andreas<br />

Spaeth<br />

Verlag: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Leuschnerstraße 1,<br />

70174 Stuttgart, Postfach 106036, Tel.: +49 711 182-01, Fax: +49 711<br />

182-1779, Internet: www.motorpresse.de Leitung Geschäftsbereich<br />

Luft- und Raumfahrt: Peter-Paul Pietsch Stellv. Verlagsleitung und<br />

Leitung Digitale Medien: Eva-Maria Gerst Brandmanagement:<br />

Natalie Lehn<br />

Anzeigenleitung: Reinhard Wittstamm, Tel.: +49 711182-2814, E-Mail:<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint monatlich, Einzelheft € 5,30 (A: € 6,00, CH:<br />

sfr 10,00), Jahresabopreis Inland: € 63,60, Jahresabo preis Ausland: A:<br />

€ 69,90, CH: sfr 115,00; Kombiabo: <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und Klassiker der<br />

Luftfahrt zum Kombipreis mit rund 15 % Preisvorteil. Jahrespreis für<br />

Inland 12 Ausgaben <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und 8 Ausgaben Klassiker der Luftfahrt<br />

€ 94,20 (A: € 105,40, CH: sfr 172,10, übrige Auslandspreise<br />

auf Anfrage).<br />

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das Abo mit einem Preisvorteil von 40 % gegenüber dem Kioskkauf<br />

zum Preis von € 38,16 (A: € 43,20; CH: sfr 72,00; weitere Auslandspreise<br />

auf Anfrage).<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste <strong>2016</strong>. © by Motor Presse Stuttgart GmbH<br />

& Co. KG. Gerichtsstand Stuttgart und Hamburg. Alle Rechte,<br />

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www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong> 87


Nachbrenner<br />

Gloster Gauntlet<br />

Von KARL SCHWARZ; Foto: LUIGINO CALIARO<br />

Die einzige noch fliegende Gauntlet wird<br />

im finnischen Kotka liebevoll in Schuss<br />

gehalten. Nur Ex-Testpilot Jyrki Laukkanen<br />

darf den aus den 1930er Jahre<br />

stammenden Doppeldecker fliegen.<br />

Achtzig Jahre ist die Gauntlet Mk II des Museums<br />

des Fliegerclubs Karhula nun schon alt,<br />

aber in der Luft macht der Doppeldecker<br />

immer noch eine gute Figur. Der ab 1976<br />

mit einem Alvis-Leonides-Sternmotor aus einer Percival<br />

Pembroke neu aufgebaute Jäger hat schließlich kaum 500<br />

Flugstunden auf dem Buckel. Er wird ob seiner Einzigartigkeit<br />

– und auch, weil das Geld immer knapp ist – nur selten be-<br />

88 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Einzelstück<br />

wegt. Vorsicht ist dabei oberstes Gebot, denn „wir haben nur<br />

einen Propeller“, sagt Jyrki Laukkanen. Der ehemalige Testpilot<br />

der Luftstreitkräfte Finnlands darf derzeit nicht nur als einziger<br />

die Gauntlet fliegen, er ist wegen seiner Ausbildung als<br />

Flugzeugbauingenieur auch in wichtiger Funktion bei Wartung<br />

und Instandhaltung beteiligt. „Bei Seitenwind von über fünf<br />

Knoten gehen wir nicht in die Luft, und da wir in Kymi nicht<br />

tanken können, müssen wir immer auf genügend Reserven<br />

achten, um noch zu einem anderen Platz zu kommen“, so<br />

Laukkanen, der die Gauntlet als „einfach zu fliegen, solide und<br />

sicher“ einstuft. Die heute als OH-XGT zugelassene Maschine<br />

wurde 1936 als K5271 für die Royal Air Force gebaut und kam<br />

im Dezember 1939 nach Finnland. Dort flog sie bis Februar<br />

1945 als Schul- und Verbindungsflugzeug bei verschiedenen<br />

Trainings- und Einsatzverbänden. 1950 folgte dann der Verkauf<br />

auf dem zivilen Markt.<br />

FR<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> April <strong>2016</strong> 89


Vorschau<br />

05/16<br />

Die neue <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint am 11. April <strong>2016</strong><br />

REGIONALJET AUS BRASILIEN<br />

Neue Generation<br />

Wir bitten um Verständnis, wenn angekündigte Beiträge aus aktuellen Gründen in eine andere Ausgabe verschoben werden.<br />

Wie Airbus und Boeing legt Embraer eine neue Generation seiner Erfolgsmodelle auf.<br />

Das erste Flugzeug der E2-Familie hatte Ende Februar in São José dos Campos sein<br />

Roll-out. Was neue Triebwerke und neue Systeme bringen, erfahren Sie im neuen Heft.<br />

MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Trainingserfahrung<br />

Die M-346 von Finmeccanica verspricht<br />

effizientes Training für einen einfachen<br />

Umstieg auf Hightech-Fighter.<br />

Wie sehen die ersten Erfahrungen der<br />

italienischen Luftstreitkräfte aus?<br />

<strong>FLUG</strong>HÄFEN<br />

Satellit in MUC öffnet<br />

Mit einer Erweiterung des Terminals T2<br />

steigert München seine Kapazität um<br />

elf Millionen Passagiere pro Jahr.<br />

Wir haben uns vor der für den 26. April<br />

geplanten Eröffnung in dem neuen<br />

Gebäude umgesehen.<br />

RAUMFAHRT<br />

Dream Chaser<br />

Der Raumgleiter der Sierra Nevada<br />

Corporation hat eine neue Chance<br />

erhalten. Für die NASA soll eine<br />

unbemannte Ausführung Fracht<br />

zur ISS bringen. Lesen Sie im<br />

nächsten Heft, wie die Missionen<br />

funktionieren.<br />

Fotos: Alenia Aermacchi, Embraer, Flughafen München, Sierra Nevada<br />

35 % Ersparnis<br />

90 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> APRIL <strong>2016</strong><br />

3 x <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> mit 35 % Ersparnis gegenüber dem Kioskkauf für nur € 10,35<br />

frei Haus! Einfach anrufen: +49 711 32068899 und Kennziffer 1431645 angeben.<br />

Falls Sie nach dem Test keine weiteren Hefte wünschen, sagen Sie spätestens 14 Tage nach Erhalt der 2. Ausgabe ab. Ansonsten erhalten Sie<br />

die <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> weiter hin monatlich zu den im Impressum angegebenen Preisen mit jeder zeitigem Kündigungsrecht.<br />

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EXTRA<br />

Nutzen Sie das Sonderheft in der<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 6/<strong>2016</strong> mit wichtigen<br />

Informationen für Besucher<br />

der ILA <strong>2016</strong>!<br />

Rechtzeitig vor Messebeginn im Markt<br />

News<br />

Ausstellerverzeichnis<br />

Flugzeuge<br />

und vieles mehr<br />

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in Berlin vom 1. – 4. Juni <strong>2016</strong><br />

Kein Aufpreis für die Bonusauflage auf dem Messegelände.<br />

Es gilt die reguläre <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>-Preisliste <strong>2016</strong>.<br />

Weitere Infos: Tel.: +49 711 182-2814<br />

E-Mail: rwittstamm@motorpresse.de<br />

Reinhard Wittstamm<br />

Anzeigenleiter<br />

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