Geschichte GK
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Warum wurde die <strong>GK</strong> gegründet?<br />
Mit der Entwicklung des Fachgebietes Kieferorthopädie<br />
zu einer eigenständigen wissenschaftlichen<br />
Teildisziplin der Zahn-<br />
Mund- und Kieferheilkunde, die eine fachspezifische<br />
Weiterbildung zur Erreichung<br />
der Fachzahnarzt- Anerkennung erfordert,<br />
hat sich auch die kieferorthopädische Zahntechnik<br />
in den vergangenen 50 Jahren erheblich<br />
verändert und dabei weitgehend<br />
von der normalen Zahntechnik abgekoppelt.<br />
Seit 1956 habe ich mich an der Hochschule<br />
der Martin- Luther- Universität Halle- Wittenberg<br />
in der Abteilung für Kieferorthopädie<br />
mit der Entwicklung unseres Fachgebiets<br />
beschäftigt.<br />
Zu DDR- Zeiten entstanden durch meine<br />
Mitarbeit und Initiative Rahmenausbildungsunterlagen<br />
für die Ausbildung zum<br />
Fachzahntechniker der Orthopädischen<br />
Stomatologie und zentrale Fachlehrgänge<br />
für die Weiterbildung innerhalb der DDR.<br />
Wir alle wissen, dass mit der Zusammenführung<br />
beider deutscher Staaten die Berufsbildung<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
auch für die Aus- und Weiterbildung<br />
zum Zahntechniker übernommen wurde.<br />
Jegliche postgraduelle Weiterbildung auf<br />
dem Fachgebiet der Zahntechnik, so auch<br />
auf dem Gebiet der Kieferorthopädie und damit auch die Fort- und Weiterbildung im Rahmen des<br />
Zentralen Fachlehrganges für Orthopädische Stomatologie waren gestorben.<br />
Durch meine internationale fachschriftstellerische Tätigkeit und dadurch, dass ich Zugang zur internatinalen<br />
Presse hatte, kannte ich auch viele Kollegen und Firmen in der Bundesrepublik Deutschland.<br />
Es lag mir am Herzen, eine Möglichkeit zu schaffen, für die Fachzahntechniker das Erreichte im Rahmen<br />
der Fort- und Weiterbildung weiterzuführen.<br />
Das Leitmotiv meines beruflichen Engagements hat für mich Prof. Korkhaus aus Bonn gegeben.<br />
Er sagte: „Kieferorthopädie ist eine gegenständige Wissenschaft. Sie fordert weit mehr, als einen kieferorthopädischen<br />
Apparat herstellen zu können. Man kann aber auch keinen Apparat anfertigen, ohne etwas<br />
von der Kieferorthopädie zu verstehen.“<br />
Nach mehreren Gesprächen und Beratungen, die ich mit Dr. Arno Geis, Fachzahnarzt für Kieferorthopädie<br />
aus Offenbach und Herrn Röhlcke von der Firma Dentaurum hatte, kam von Dr. Geis die Anregung<br />
für eine private Vereinsgründung. Er sagte und machte auch Mut: „Friedbert mach mal, du wirst sehen, es<br />
gibt nicht nur die Kollegen aus der DDR, sondern viele interessierte Kollegen über Deutschlands<br />
Grenzen hinaus, die sich weiterbilden möchten“. Heute gesehen, hat sich unsere Beharrlichkeit gelohnt.<br />
<strong>GK</strong>- Chronik S.03
1. Entwurf der Satzung<br />
Der Verband Deutscher Zahntechnikerinnungen,<br />
der für die Entwicklung des Fachbereichs Zahntechnik<br />
die Verantwortung trägt, sah zu diesem<br />
Zeitpunkt der Neuorientierung keine Notwendigkeit<br />
einer speziellen Aus- und Weiterbildung für<br />
kieferorthopädisch tätige Zahntechniker.<br />
Skepsis und auch warnende Äußerungen für eine<br />
„spezielle Ausbildungsform der Kieferorthopädie“<br />
wurden auch von Vertretern der „Deutschen<br />
Gesellschaft für Kieferorthopädie“ geäußert.<br />
Dies alles konnte uns nicht aufhalten.<br />
17 Kolleginnen und Kollegen konnten am 11.Oktober<br />
1990 somit die „Gesellschaft für Kieferorthopädische<br />
Zahntechnik e. V.“ in Halle, Saale<br />
gründen.<br />
Mit der Offenheit unserer Vereinspräambel, die<br />
sich nicht nur auf die deutschen Lande bezieht,<br />
konnten alle Interessenten und Förderer der Kieferorthopädischen<br />
Zahntechnik Mitglied werden<br />
und das Interesse an unserer <strong>GK</strong> konnte auch<br />
über die deutschen Grenzen hinaus wachsen.<br />
Wenn man den Grundgedanken des Vereins aufgreift,<br />
so ist für die Zusammenarbeit zwischen<br />
den Zahnärzten der Kieferorthopädie und den<br />
kieferorthopädisch tätigen Zahntechnikern eine<br />
Begegnungsbasis geschaffen worden.<br />
Wissenschaftliche klinische Erfahrungen gepaart<br />
mit zahntechnischen praktischen Erfahrungen werden dort so übermittelt, dass das Interesse und der<br />
Wissensdrang aus den Veranstaltungen in den täglichen Praxisablauf integriert wird und das alles zum<br />
Nutzen und zum Wohle der uns anvertrauten Patienten, sei es in der Praxis oder im Labor geschieht.<br />
Das „Warum“ man eine „Gesellschaft für kieferorthopädische Zahntechnik“ gegründet hat, zeigt der<br />
Verein somit nach 25jährigem erfolgreichen Bestehen, dass der Bedarf nach kieferorthopädisch zahntechnischer<br />
Bildung in ganz Europa vorhanden ist.<br />
Im Verein sind zurzeit 380 Mitglieder aus 13 Nationen integriert.<br />
Von Beginn an war die Resonanz der „Harzer Fortbildung“ enorm. Inhaltlich unterstützt, durch die Hochschullehrer<br />
europaweit, durch die Dentalindustrie und die Fachpresse, war immer eine qualitativ hochwertige<br />
Information und Ausbildung für die Tagungsteilnehmer gewährleistet.<br />
Nicht zuletzt ist der Erfolg dem unentgeltlich, zeitlich sehr aufwendigen nebenberuflichen Engagements<br />
des Vorstandes der <strong>GK</strong> zu verdanken, dass die kieferorthopädisch tätigen Zahntechniker in dem Verein<br />
eine Heimstatt ihrer beruflichen Weiterbildung gefunden haben.<br />
(in gekürzter Form)<br />
ZTM Friedbert Schmeil, Ehrenpräsident der <strong>GK</strong><br />
<strong>GK</strong>- Chronik S.04