08.03.2016 Aufrufe

dog & sport Ausgabe 01/2013

Hinter unserem neuen Zughunde-Magazin steht vor allem unsere Liebe zu Hunden und unsere Liebe zur Natur. Diese beiden Dinge verbindet in unseren Augen am schönsten der Zughundesport. Wer schon einmal auf einem Dogscooter oder Schlitten gestanden hat und sich von seiner Fellnase durch die schöne Natur hat ziehen lassen, weiß wovon wir sprechen. Diese Kraft unserer Hunde, wenn sie sich ins Geschirr reinhängen, diese Verbundenheit und Teamarbeit, diese unendliche Lauffreude unserer Hunde macht diesen Sport für uns so einzigartig.

Hinter unserem neuen Zughunde-Magazin steht vor allem unsere Liebe zu Hunden und unsere Liebe zur Natur. Diese beiden Dinge verbindet in unseren Augen am schönsten der Zughundesport. Wer schon einmal auf einem Dogscooter oder Schlitten gestanden hat und sich von seiner Fellnase durch die schöne Natur hat ziehen lassen, weiß wovon wir sprechen. Diese Kraft unserer Hunde, wenn sie sich ins Geschirr reinhängen, diese Verbundenheit und Teamarbeit, diese unendliche Lauffreude unserer Hunde macht diesen Sport für uns so einzigartig.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zugarten<br />

Zugarten<br />

Zugarten - Der Bollerwagen<br />

Die gemütlichste Art des Zughunde<strong>sport</strong>s<br />

der verlassen können. Vertrauen und die Hundesprache<br />

verstehen, gehören ebenfalls zu den wichtigen Eckpfeilern<br />

des harmonischen Zusammenleben mit dem Hund.<br />

Ein Tag ohne Arbeit oder einer Aufgabe, die er selbstständig<br />

lösen konnte, war für ihn schlimm. Dann war er<br />

richtig mürrisch. Er hörte auf Handzeichen und konnte<br />

allerlei Kunststücke. Er wurde fast 16 Jahre alt und war<br />

nie krank. Eines Tages ist er auf seinem Lieblingsplatz<br />

am Waldrand für immer eingeschlafen.<br />

Nach ihm kamen viele andere große und kleine, fremde<br />

und eigene Hunde. Und jeder hatte seine eigene Art<br />

im Wesen, wie bei der Zugarbeit. So ist es immer wieder<br />

ein Erlebnis, einem Hund die Welt des Zughundes<br />

zu öffnen, an der er wachsen und sich auslasten kann.<br />

Wussten Sie: Zughunde die dienstlich eingesetzt werden,<br />

sind nach altem Gesetz auch heute noch steuerbefreit.<br />

Auch in der Landwirtschaft, wo ich einige Jahre arbeitete,<br />

halfen mir Zughunde. Eine Hündin, die eigendlich<br />

sehr menschenscheu war, zog sicher und zuverlässig<br />

ganz allein. So konnte ich sie zur Mühle schicken, um<br />

Schrot zu holen, Sie brachte bei der Heuernte das Heu<br />

allein von der Wiese zur Scheune hin und wieder zurück,<br />

wo jeweils jemand be- oder ablud. Dabei musste<br />

sie sogar über eine Verkehrsstraße und den Straßenverkehr<br />

einschätzen. Man sollte nie die Leistungsfähigkeit<br />

und Intelligenz eines Hundes unterschätzen.<br />

Den Führerschein gab es erst für Hunde, noch lange bevor<br />

es das Auto gab. Er musste alle 2 Jahre vom Tierarzt<br />

ausgestellt und mitgeführt werden. Ein Bußgeld, wenn<br />

man ohne ihn erwischt wurde, kostete mitunter einen<br />

Monatslohn.<br />

Zughunde<strong>sport</strong> ist eine Lebenseinstellung. Dazu bindet<br />

man nicht einfach einen Hund an einen Wagen an und<br />

führt ihn am Halsband. Auch soll ein Hund am Halsband<br />

ja nicht ziehen. Man lehrt den Hund einen Wagen<br />

zu führen und vertraut dem Hund diese Aufgabe<br />

an. Das ist unter fachgerechter Anleitung gar nicht so<br />

schwer. Am besten man spannt einen Neuling als Beihund<br />

zu einem erfahrenen Zughund. Der nimmt die<br />

Angst vor dem Wagen und zeigt, wie es geht. Durch<br />

diese Sicherheit lernt auch der Mensch am Sichersten<br />

den Zughunde<strong>sport</strong> richtig kennen und verstehen.<br />

An der Zugarbeit wächst der Hund und die Partnerschaft<br />

Hund - Mensch wächst mit jeder Runde.<br />

Der Hund ist ein Lauftier und Bewegungsmangel<br />

macht die meisten Hunde krank und in keiner anderen<br />

Sportart kann der Hund so gut wie im Zughunde<strong>sport</strong><br />

seinem Bewegungsdrang nach gehen. So galopieren<br />

die Hunde am Anfang meist. Im Zug auf längeren<br />

Wegen sollte der Hund dann traben. Erst dann trainiert<br />

man den Hund in Ausdauer, Körper und Geist. Zieht er<br />

immer im Schritt, dann muss er immer von Neuem anziehen,<br />

was ermüdet. Zughunde sollen denken. Sie sollen<br />

selbstständig den Wagen führen lernen und auf Zuruf<br />

zum Ziel seines Menschen fahren, mit oder ohne ihn.<br />

Wie man zum Zughund kommt<br />

Das ist bei mir schon lange her, gut 40 Jahre. Ich war<br />

Kind und hatte einen Cocker Spaniel, ganz für mich<br />

allein. Er war von sehr wilden Temperament und wenig<br />

erzogen. Mir fehlte damals das Wissen. So zog er an<br />

der Leine und ich hatte meine Mühe ihn zu halten.<br />

Und dann höre ich noch heute, wie ein Mann im Vorbei<br />

gehen zu mir sagte. „Spann diesen Hund blos an.“<br />

Ein Satz, der zu meinen Schicksal wurde. Ich wälzte alte<br />

Bücher zum Thema und baute mit meinem Bruder den<br />

ersten Hundewagen aus einem Schubfach, Kinderwagenrädern,<br />

einer Zuggabel aus Alurohren, selbst genähtem<br />

Seilgeschirr und einem Kleiderbügel als Schwängel.<br />

Ein Mini-Pferdewagen wurde es.<br />

Ab ging es über Stock und Stein. In diesem ersten Hundewagen<br />

konnte man natürlich nicht sitzen. Ich musste<br />

aber bald lernen, dass man die Zugkraft eines Hundes<br />

nicht unterschätzen darf. Mein Cocker Tobbi war ein<br />

Naturtalent und so lernte ich fast mehr von ihm, als<br />

umgekehrt. Ich erledigte Einkäufe, Tran<strong>sport</strong>e besonders<br />

für unseren damaligen Garten im unwegsamen<br />

Gelände und nutzte überhaupt alle Möglichkeiten zum<br />

sinnvollen Einsatz. Und so war meine erste Lektion in<br />

Sachen Hund. Nur ein ausgelasteter Hund ist ein folgsamer,<br />

glücklicher Hund. Der Hund war immer voll bei<br />

der Sache. Es war immer eine Freude für uns beide. Erst<br />

durch gemeinsame Arbeit, lernt man sich gegenseitig<br />

kennen und schätzen.<br />

Und ich war nun vom „Zughunde<strong>sport</strong>virus“ infiziert.<br />

Und wer das nun einmal ist, der kommt davon auch<br />

nicht mehr los.<br />

Durch die gemeinsame Arbeit mit dem Hund kam auch<br />

der Gehorsam, denn man muss sich ja auch aufeinan-<br />

Ist Zughunde<strong>sport</strong> schädlich?<br />

Arbeit für den Hund ist nicht schädlich, wenn man<br />

mit Verstand, Bauchgefühl, Einfühlungsvermögen<br />

und Vertrauen an die Sache ran geht.<br />

Bis 1998 hatte ich einen Zughund als Diensthund in<br />

den Berliner Forsten. Er hieß Kollege Ambro, ein Berner<br />

Sennenhund. Er zog fast 10 Jahre lang Lasten durch<br />

den Wald. Von Müll, Holz , Jungbäume, Nistkästen und<br />

Motorsägen zog er alles sicher und auch mal ganz ohne<br />

Begleitung von Ort zu Ort. Bis 150 kg Last war das kein<br />

Problem. War es mehr, dann zog man mit. Seine Hilfe<br />

war wichtig und erleichterte die Waldarbeit. Es machte<br />

auch viel Freude. Der Hundewagen konnte bis in die<br />

unwegsamsten Ecken fahren, war umweltschonend und<br />

preisgünstig. Ambro wurde 13 Jahre alt.<br />

Wussten Sie, dass man sich mit einem Zughund nicht<br />

verlaufen oder verfahren kann? Der Zughund, dem<br />

man vertraut, findet immer nach Hause! Wir haben es<br />

oft genug probiert, auch in unbekanntem Gelände.<br />

Das ist erst mal ein Gefühl, wenn der Hund die Führung<br />

übernimmt und sicher zum Ziel fährt. Hunde können<br />

sich schnell Gelände einprägen und auch sicher Abkürzungen<br />

finden.<br />

16 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!