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dog & sport Ausgabe 01/2013

Hinter unserem neuen Zughunde-Magazin steht vor allem unsere Liebe zu Hunden und unsere Liebe zur Natur. Diese beiden Dinge verbindet in unseren Augen am schönsten der Zughundesport. Wer schon einmal auf einem Dogscooter oder Schlitten gestanden hat und sich von seiner Fellnase durch die schöne Natur hat ziehen lassen, weiß wovon wir sprechen. Diese Kraft unserer Hunde, wenn sie sich ins Geschirr reinhängen, diese Verbundenheit und Teamarbeit, diese unendliche Lauffreude unserer Hunde macht diesen Sport für uns so einzigartig.

Hinter unserem neuen Zughunde-Magazin steht vor allem unsere Liebe zu Hunden und unsere Liebe zur Natur. Diese beiden Dinge verbindet in unseren Augen am schönsten der Zughundesport. Wer schon einmal auf einem Dogscooter oder Schlitten gestanden hat und sich von seiner Fellnase durch die schöne Natur hat ziehen lassen, weiß wovon wir sprechen. Diese Kraft unserer Hunde, wenn sie sich ins Geschirr reinhängen, diese Verbundenheit und Teamarbeit, diese unendliche Lauffreude unserer Hunde macht diesen Sport für uns so einzigartig.

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Zugarten<br />

Zugarten<br />

Jeder nach seinem Temperament<br />

Beim Zughund für den Bollerwagen geht es auch<br />

nicht nur um Schnelligkeit. Jeder Hund hat sein<br />

Tempo. Im Trab laufen die meisten Hunde zwischen 10<br />

und 18km/h. Bei den Schlittenhunden geht es um<br />

Schnelligkeit und große Distanzen. Sie ziehen meist in<br />

Rudelverbänden. Dazu züchtete man auch Hunde mit<br />

speziellen Laufeigenschaften.<br />

Beim Zughund vor dem Hundewagen geht es um Sicherheit<br />

der „Ladung“, sicheres Fahrgefühl des Hundes<br />

durch das Gelände und um Hindernisse herum. Und<br />

man staune welche Hunde sich als wahre Zughunde<br />

entpuppen, wenn man sie richtig anlernt. So ziehen<br />

auch fremde Hunde gemeinsam eine Kutsche und arbeiten<br />

im Team. Meist ziehen Zughunde allein oder zu zweit<br />

eine Kutsche. Auch die Anspannung unterscheidet sich.<br />

Jeder Hund, ganz gleich welcher Rasse und Temperament,<br />

hat sein Talent und seine Freude beim Ziehen an<br />

anderer Stelle. Ist doch meist der Hund da, bevor man<br />

zum Zughunde<strong>sport</strong> kommt.<br />

Die Hunde sind sehr verschieden. So mag der eine, besonders<br />

Rüden, nie ohne Last ziehen. Bis zum 5 fachen<br />

Körpergewicht ist dies möglich. Auf längere Strecken<br />

sollte es bis zum 3 fachen genügen.<br />

Wussten Sie, dass das erste Tierschutzgesetz um 1886 für<br />

den Zughund erschaffen wurde? Ein Hühnerverein aus<br />

Oldenburg wollte den Hund als Zugtier verbieten lassen,<br />

weil er anatomisch nicht zum Ziehen geeignet sei. Untersuchungen<br />

allerdings bewiesen das Gegenteil. Und<br />

jeder unerzogene Hund beweist dies sehr gut, wenn er<br />

seine Menschen hinterher zieht. So zeigt sich auch, wer<br />

für den Sport gut geeignet und vortrainiert ist.<br />

Spass für alle<br />

Erst mal angespannt mag der eine Hund ein unebenes<br />

kurvenreiches Gelände, der andere zieht mehr<br />

die gerade Strecke, der eine fährt gern durch Pfützen,<br />

wo der andere sie alle umfährt. Da haben Hunde Ideen.<br />

Es gibt Pudel und Pinschermischlinge, die ziehen wie<br />

die Profis von Anfang an. Und es kommt auch vor, dass<br />

ein Husky aus einer Leistungszucht keine Lust hat zu<br />

ziehen oder gar schnell zu laufen. Doch wer wie gestrickt<br />

ist, muss man ausprobieren.<br />

Rüden lernen mitunter ihre Rangkämpfe im Zugduell<br />

ab zu bauen. Sie lernen aber auch sich gegenseitig zu<br />

brauchen. Hündinnen sind fürsorgliche Abeiterinnen<br />

mit immer einen Schalk im Nacken. Im Gespann mit unerzogenen<br />

Rüden können sie gut besänftigend und erzieherisch<br />

wirken. Ja und das Überholen und Ausbremsen<br />

hat wohl nicht der Mensch erfunden. Wer das Glück<br />

hat in einer Kollonne von Zughunden zu fahren, wird<br />

dies schnell erfahren.<br />

Wussten Sie, dass die erste Verkehrsregel „rechts vor<br />

links“ durch Zughunde in Europa erlassen wurde?<br />

Meist führten ja Burschen von Händlern und Dienstleistern<br />

die Zughunde in den Städten. Und wie Jungs mal<br />

so sind, nahmen sie gern die Vorfahrt von Pferde- und<br />

Ochsengespann. Nachdem es zunehmend böse Unfälle<br />

gab, war man gezwungen durch Regeln, Abhilfe zu<br />

schaffen.<br />

Kann man den Hund überlasten?<br />

Ja das kann man. Man muss die Körpersprache seines<br />

Hundes lernen und sich danach richten. Auch ist nicht<br />

allein Hitze ermüdend, sondern besonders hoher Luftdruck.<br />

Wegbeschaffenheit und Steigung haben ebenfalls<br />

Einfluss auf die Leistung des Hundes. Auch das<br />

Alter und die gut oder schlecht gewachsene Anatomie<br />

entscheiden über Stärke und Talent des Hundes. Jeder<br />

Hund kann ziehen, seinen „Mängeln“ und seinem Temperament<br />

entsprechend.<br />

Behalten sich die meisten Hund Reserven und stoppen,<br />

wenn sie nicht mehr wollen, so gibt es auch Hunde, die<br />

gern bis zum umfallen ziehen würden. Ihnen muss man<br />

das Kommando „Pause“ bei bringen und auf Pausen<br />

achten. Einem Bernhardiner kann das nicht passieren.<br />

Sie sind meist gemütlich und haben viel Kraft. Und die<br />

Temperamentvolleren unter ihnen haben dann auch<br />

große Ausdauer. Große Schweizer sind als Rasse ideale<br />

Zughunde. Schäferhunde ziehen gern, wenn ihre Kruppe<br />

nicht zu steil verläuft. Retriver und co, die typischen<br />

Familienhunde zeigen sich oft als ausdauernde und zuverlässige<br />

Zugtiere. Auch mancher Westie kläfft nicht<br />

mehr, wenn er durch den Hindernisparcur ziehen darf.<br />

Jagdhunde meinen gern, wenn sie die Zugarbeit beherscht,<br />

nebenbei noch nach Tieren stöbern zu können.<br />

Da muss der Gehorsam sitzen. Rottweiler sind<br />

klassische Zughunde.<br />

Wussten Sie, das Fleischerhunde die Zughunde waren,<br />

die besonders in Rottweil die kleineren Schlachttiere<br />

(Schaf und Schwein) zur Schlächterei brachten , Häute<br />

zum Gerber und Fleisch zum Markt zogen? Nebenbei<br />

sollten sie die Ware auch bewachen.<br />

Es gibt verschiedene Zughundetypen<br />

So sind die flinken <strong>sport</strong>lichen Hunde meist auch<br />

schnell im Ziehen, aber ohne große Kraft und auch<br />

Ausdauer ist nicht immer gleich da. Die schwereren<br />

Hunde sind ruhig bei der Arbeit, werden meist ausdauernd<br />

und mögen gar keine leeren Kutschen. Es kann<br />

auch innerhalb einer Rasse große Unterschiede geben.<br />

Konditionstraining ist immer wichtig. Futter ist wichtig<br />

und auch der Gesundheitszustand.<br />

Die Ausrüstung muss stimmen<br />

Das Geschirr, wie auch der Wagen müssen auf den<br />

Hund abgestimmt sein. Passt das Geschirr nicht, hat<br />

er gar Schmerzen oder sind die Räder zu klein, dann<br />

muss der Hund schwerer ziehen und ermüdet schnell.<br />

Da verlieren auch die Hunde die Lust, die sonst gern<br />

ziehen würden.<br />

Auch gibt es verschiedenen Anspannungen, die dem<br />

Menschen gefallen soll. Wo der Mensch sich traut, da<br />

zieht der Hund gern die Kutsche. Es ist alles eine Frage<br />

des Vertrauens.<br />

Bollerwagen heißt eigentlich allgemein Hundewagen.<br />

Wussten Sie, dass der Bollerwagen so hieß, weil er<br />

auf den Kopfsteinflaster in den Städten schon<br />

von weitem zu hören war? Im ersten Weltkrieg gab es<br />

die ersten luftbereiften Hundewagen mit Geschützen.<br />

Die sollten ja die Feinde nicht schon von Weitem<br />

hören.<br />

Heute sagt man Bollerwagen zum Hundewagen mit<br />

kleinen Rädern und wenig Platz für Ladung. Er ist nur<br />

für kurze Strecken geeignet. Vorsicht auch beim Abstand<br />

zwischen Hund und Wagen. Ist er zu knapp bemessen,<br />

kann der Hund sich schnell beim Gehen oder<br />

auch bergab an den Hinterläufen verletzen. Durch die<br />

kleinen Räder zieht er sich schwer auch ohne Last. Bewegungsfreudige<br />

Hunde haben da ihre Probleme, weil<br />

sie ihrem Drang zu traben nicht nachgehen können.<br />

Gezogen wird meist mit Sielgeschirr, aber auch Pulkaanspannung<br />

wie beim Saccocard ist möglich.<br />

Der historische und älteste Hundewagen ist die Pritsche.<br />

Eine große Platte und darunter möglichst große<br />

Räder. Gut für Tran<strong>sport</strong>e aller Art. Man kann hier seitlich<br />

drauf sitzen, auch eine ganze Kinderschar aufsitzen<br />

lassen oder auch eine Umrandung oder Plane anbringen,<br />

je nach Last und Geschmack. Gezogen wird<br />

der Wagen mit einem Sielgeschirr oder Kummet in einer<br />

Gabel beim Einzelhund oder im Gespann mit einer<br />

Zugstange. Er sieht wie eine Pferdekutsche aus. Der<br />

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