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dog & sport Ausgabe 01/2013

Hinter unserem neuen Zughunde-Magazin steht vor allem unsere Liebe zu Hunden und unsere Liebe zur Natur. Diese beiden Dinge verbindet in unseren Augen am schönsten der Zughundesport. Wer schon einmal auf einem Dogscooter oder Schlitten gestanden hat und sich von seiner Fellnase durch die schöne Natur hat ziehen lassen, weiß wovon wir sprechen. Diese Kraft unserer Hunde, wenn sie sich ins Geschirr reinhängen, diese Verbundenheit und Teamarbeit, diese unendliche Lauffreude unserer Hunde macht diesen Sport für uns so einzigartig.

Hinter unserem neuen Zughunde-Magazin steht vor allem unsere Liebe zu Hunden und unsere Liebe zur Natur. Diese beiden Dinge verbindet in unseren Augen am schönsten der Zughundesport. Wer schon einmal auf einem Dogscooter oder Schlitten gestanden hat und sich von seiner Fellnase durch die schöne Natur hat ziehen lassen, weiß wovon wir sprechen. Diese Kraft unserer Hunde, wenn sie sich ins Geschirr reinhängen, diese Verbundenheit und Teamarbeit, diese unendliche Lauffreude unserer Hunde macht diesen Sport für uns so einzigartig.

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Geschichte Zughunde<strong>sport</strong><br />

Geschichte Zughunde<strong>sport</strong><br />

ordnungen und Vorschriften zum Halten, Führen und<br />

Benutzen von Hundegespannen erlassen.<br />

Zum Beispiel gab es feste Vorgaben, die Tauglichkeit<br />

und Fähigkeit des Gespannführers und seiner Tiere<br />

abzuprüfen.<br />

Mit dem Verschwinden der Gespanne aus dem Straßenbild<br />

wurden diese überflüssig. Heute gibt es in Deutschland<br />

bislang lediglich eine Prüfungsordnung für<br />

Schweizer Sennenhunde.<br />

In den Anfängen des Technikzeitalters stellten sich die<br />

Schlittenhunde noch als die besseren, zuverlässigeren<br />

Tran<strong>sport</strong>eure für Post und Medikamente dar. Während<br />

die ersten Flugzeuge unter arktischen Bedingungen<br />

einfroren und kapitulierten, brachte eine Hunde<br />

schlittenstaffel 1925 das dringend benötigte Diphterieserum<br />

nach Nome/Alaska.<br />

Es brach die Zeit der Entdecker an. Ende des 19. und<br />

Anfang des 20. Jahrhundert begann der Wettstreit der<br />

Nationen um die Eroberung der Pole.In zahlreichen Expeditionen<br />

versuchten diese, als erste ihre Nationalflagge<br />

an einem der zwei entferntesten Punkte der<br />

Postzusteller an den Fronten wurden Zug- und Packhunde<br />

eingesetzt und oft regelrecht verheizt. 1915<br />

wurden 450 Schlittenhunde aus Alaska nach Frankreich<br />

verschifft, um dort im ostfranzösischen Gebirgskrieg<br />

gegen die Deutschen eingesetzt zu werden.<br />

Am Ende der Kriege litt vor allem die einfache Bevölkerung.<br />

Große Zug- und Lasttiere, wie Pferd und Esel waren<br />

meist während des Kriegs konfisziert, für Militärdienste<br />

beschlagnahmt oder geschlachtet worden.<br />

Auch in Deutschland besann man sich wieder auf Hunde<br />

als Zug- und Lasttiere aber auch als Nahrungsreserve.<br />

Von der Arbeit zum Freizeitspaß<br />

Erst Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre trat der<br />

Spaß an der Hundehaltung allerorts in den Vordergrund<br />

und verdrängte nach und nach die Einstellung<br />

der Hundehaltung als Nutztier.<br />

Nicht nur seit Generationen arbeitende Zug- und Lasthunde<br />

wurden arbeitslos. Auch andere, spezialisierte<br />

Rassen und deren Mischlinge hatten fast über Nacht<br />

ihre Jobs verloren.<br />

liche brauchten nicht mehr hüten, und durften<br />

schließlich nicht mehr Kinder und Kleintiere umjagen…<br />

Schutzhunde wie Dobermann und Schäferhund mussten<br />

nur noch als Dienst- oder Sporthunde schützen,<br />

und durften letztlich nichts mehr bewachen und verteidigen…und<br />

unsere Zughunde mussten nichts mehr ziehen<br />

oder tragen, und durften auch nicht mehr ihre<br />

Kraft, Ausdauer und Instinktsicherheit in den Dienst<br />

der Menschen stellen.<br />

Ein seltener, noch immer auf die Arbeitsleistung seiner<br />

Hunde bauender Mensch ist Erhard Djuren aus Wremen,<br />

der mit seinem Schlickschlitten, von Hunden gezogen,<br />

immer noch bei Ebbe in der Nordsee Reusen<br />

auslegt und kontrolliert.<br />

Im Namen des Sports gelang es einigen Wenigen, das<br />

Durchführen von Schlittenhunderennen zu legalisieren.<br />

Allerdings beschränkte sich diese Sparte auf die ursprünglichen<br />

Schlittenhunderassen und später auf eigens<br />

dafür gezüchtete Rennrassen.<br />

Auf der Suche nach artgerechter Bewegung und Auslastung<br />

auch vieler anderer Rassen, kam erst spät in<br />

den 80er Jahren das Interesse auf, Hunde aller möglichen<br />

Arten mit Zug- und Lastarbeit zu beschäftigen.<br />

Dabei wurde klar, dass nicht jeder Zughund ein Schlittenhunderennen<br />

laufen kann und muss, sondern dass<br />

je nach Rasseanlagen unterschiedliche Bewegungsabläufe<br />

vor unterschiedlichen Gefährten oder mit Packtaschen<br />

trainiert werden können.<br />

Dabei gilt unabhängig von der Rasse folgende Faustformel:<br />

Ein gut ausgebildeter und trainierter Zughund kann<br />

das vielfache seines Körpergewichts ziehen.<br />

Ein ebenfalls gut aufgebauter und trainierter Packhund<br />

darf mit bis zu einem Drittel seines Körpergewichts<br />

belastet werden.<br />

Wenn also alle Vorraussetzungen stimmen, können<br />

auch unsere heutigen Hunde sehr ansehnliche Arbeitsleistungen<br />

erbringen.<br />

Dabei wird durch das Training die Beziehung zwischen<br />

Mensch und Hund immer weiter entwickelt und verbessert,<br />

der Hund geistig und körperlich gefordert und<br />

ausgelastet und dadurch umgänglicher, ausgeglichener<br />

und gesünder gehalten, als seine arbeitslosen<br />

Kollegen.<br />

Living in Woods<br />

Pack-und Zughundeausbildung<br />

Brigitte Reitz<br />

Staatl.zertifizierte Tierpsychologin<br />

Oberer Brandholzweg 42<br />

21218 Seevetal<br />

04105-2582<br />

<strong>01</strong>60-98310355<br />

Gitte.reitz@gmx.de<br />

www.livinginwoods.de<br />

© Brigitte Reiz<br />

Bild: Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern<br />

Bild: Naturhistorisches<br />

Museum der<br />

Burgergemeinde Bern<br />

Erde zu hissen. Dabei war ein Verzicht auf Zughunde<br />

nicht nur unmöglich, sondern, wie die Scott-Expedition<br />

erfahren musste, auch lebensgefährlich.<br />

Die Menschen bekriegten sich in zwei Weltkriegen,<br />

während denen die Militärs aller Staaten auf jegliche<br />

Ressourcen für Tran<strong>sport</strong> und Reise zurückgriffen. Als<br />

Packhunde für militärisches Gerät in schwer erreichbare<br />

Regionen, als bombenlegende Panzerhunde oder als<br />

Sie brauchten nichts weiter zu sein, als Freund, Spielgefährte<br />

und Seelentröster der Menschen. Diese Entwicklung<br />

ging soweit, dass im Namen des Tierschutzes<br />

ureigenste Aufgaben von Hunden verboten und sogar<br />

mit Strafen belegt wurden.<br />

Hofhunde wie der Spitz brauchten nicht mehr wachen,<br />

und durften schließlich nicht mehr bellen… Hütehunde<br />

wie Collie, Gelbbacke, Harzer Fuchs und ähn-<br />

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