Jahresbericht 2005 - Das Rauhe Haus
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Kinder- und Jugendhilfe <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
»Treibhäuser der Zukunft«<br />
<strong>Das</strong> <strong>Rauhe</strong> <strong>Haus</strong> lud gemeinsam mit dem Verbund<br />
»Bille-Netz« den bekannten Bildungs-<br />
Journalisten Reinhard Kahl zu einer Informations-<br />
und Diskussionsveranstaltung ein. In<br />
Deutschland wächst die Erkenntnis, dass<br />
erfolgreiche Bildungsabschlüsse bei »bildungsferneren«<br />
Schichten ausgesprochen<br />
eng mit den Lebensbedingungen und der<br />
Erziehung zusammenhängen. <strong>Das</strong> <strong>Rauhe</strong><br />
<strong>Haus</strong> kooperiert seit mehreren Jahren mit<br />
einigen Schulen im Hamburger Osten und<br />
bringt seine Erfahrungen in das schulische<br />
System ein. Reinhard Kahl informierte über<br />
seine europaweiten Recherchen mit dem Titel<br />
»Treibhäuser der Zukunft – wie Schulen gelingen<br />
können«. 130 Zuhörer aus Einrichtungen<br />
der Jugendhilfe und Schulen, darunter nicht<br />
wenige Elternvertreter, folgten der Einladung.<br />
Acht »Come back«- Schüler leben in <strong>Haus</strong> Kastanie auf dem Gelände des<br />
<strong>Rauhe</strong>n <strong>Haus</strong>es, vier Schüler außerhalb im Rahmen einer ambulanten<br />
Hilfe zur Erziehung. <strong>Das</strong> Team besteht aus Lehrern der Wichern-Schule<br />
und Pädagogen der Jugendhilfe. Laufend stehen sie miteinander in Kon-<br />
takt, besprechen Tageslauf, Lern- und Freizeitangebote und beziehen auch<br />
die Eltern in ihre Bemühungen ein. »Persönliche Zuwendung, individuel-<br />
les Lernpensum und Lob für die kleinste Leistung« stehen an oberster<br />
Stelle der pädagogischen Strategie.<br />
Ein typischer Tag bei »Come back« beginnt um 8.15 Uhr mit einem Früh-<br />
stück im Wohnhaus Kastanie. An ihm nehmen alle Schüler und Mitglieder<br />
des Teams teil. Um 9 Uhr brechen sie zur Schule auf. Der Unterricht<br />
beginnt für jeden Schüler mit individuellen Aufgaben. Eine Pausenglocke<br />
läutet bei »Come back« nicht. Alle Pausen werden »selbst bestimmt« und<br />
an der Tafel gekennzeichnet. Die Schule endet, wie sie begonnen hat – mit<br />
einer gemeinsamen Mahlzeit. An bestimmten Tagen geht es nachmittags<br />
weiter mit Sport, Spiel und anderen Freizeitaktivitäten, die mitunter auch<br />
schulisch genutzt werden. Freitags werden einzelne Schüler »ausge-<br />
guckt«, die das Mittagessen mit zubereiten.<br />
Obwohl rechtlich derzeit ein Schulversuch, bestehen für »Come back«<br />
gute Aussichten, ein Regelangebot zu werden. Dafür sprechen sowohl die<br />
tatkräftige Unterstützung aller zuständigen Behörden bei der Konzeptent-<br />
wicklung als auch die Tatsache, dass mit dem <strong>Rauhe</strong>n <strong>Haus</strong> ein erfahrener<br />
Schul- und zugleich Jugendhilfeträger zur Verfügung steht. Schon jetzt<br />
kommt die fußläufige Nähe der Wichern-Schule einigen »Come back«-<br />
Schülern zu gute. Stundenweise nehmen sie am Regelunterricht der<br />
Hauptschule teil. Damit »Come back« nicht in den Kinderschuhen stecken<br />
bleibt, finanziert <strong>Das</strong> <strong>Rauhe</strong> <strong>Haus</strong> aus Eigenmitteln eine gründlich ange-<br />
legte Evaluation durch eine anerkannte Erziehungswissenschaftlerin der<br />
Universität Hamburg.<br />
Opstapje – spielend Eltern werden<br />
<strong>Das</strong> zweite im Jahr <strong>2005</strong> gestartete Projekt der Abteilung gehört zum