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Magazin für Stadtkultur Schlachthof / Lagerhaus HASS WUT ZORN

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15<br />

01 APR FR // Schlachthof<br />

Dimple Minds<br />

Krank, not dead<br />

Krank, not dead? Weiß man nicht. Aber seit 30 Jahren immer noch erfolgreich im<br />

Punkgeschäft. Dimple Minds, die Bremer Metalpunk-Urgesteine, feiern Geburtstag.<br />

Natürlich bei einem bis 15 Bier im Schlachthof. Die Kesselhalle mal wieder richtig zum<br />

Kesseln bringen und alte Hits wie ›Blau auf’m Bau‹ oder neue Songs wie ›Panzerschokolade‹<br />

schmettern. Zwar ist von der Originalbesetzung, die sich 1986 im autonomen<br />

Jugendzentrum in Huchting zusammenfand, nur noch die Hälfte übrig, aber<br />

das tut der Sache keinen Abbruch. Schließlich sind die ›Neuen‹, Drummer Stefan und<br />

Bassist Andy, auch mehr oder weniger alte Hasen und fester Bestandteil der Band.<br />

Genauso biergetränkt wie der schräge Mix aus Metal und Punk wird mit Sicherheit auch<br />

die Geburtstagssause sein. Die eindringlichen, originellen Texte laden außerdem<br />

viel mehr zum Mitgröhlen ein, als das immer wieder gleiche, ausgelutschte ›Happy<br />

Birthday‹. Also: Hebt die Bierkrüge und zelebriert den feuchtfröhlichsten Geburtstag<br />

des Jahres!<br />

Arne Helms<br />

➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Veranstalter: Koopmann Concerts //<br />

Tickets: VVK: € 18,50 (zzgl. Gebühren)<br />

02 APR SA // lagerhaus<br />

Desperate Journalist<br />

Mitten ins Indiepop-Herz<br />

Desperate Journalist aus London galten im Jahr 2014 als neuer Indie-Hype-Shit, ehe ihr<br />

feines Debütalbum auf dem britischen Indie-Kultlabel ›Fierce Panda‹ im Frühjahr 2015<br />

in den internationalen Musikmedien meist lediglich wohlwollend als Randnotiz wahrgenommen<br />

wurde. Erst durch ihre fulminanten Live-Auftritte im letzten Festivalsommer<br />

(Indietracks, Primavera, Groningen …) und ihre Indie-Disco-Hitsingle ›Control‹ wendete<br />

sich das Blatt und sie wurden zurecht als einer der besten Newcomer abgefeiert. Was<br />

ihre kanadischen Vorbilder The Organ live leider nicht so recht umsetzen konnten, füllen<br />

Desperate Journalist vortrefflich aus. Postpunk, Goth Pop, Neo-New-Wave irgendwo<br />

zwischen Siouxie & The Banshees, The Organ und Lush, der mitten ins Indiepop-Herz<br />

trifft. Nun erstmalig in Deutschland live auf einer Mini-Tour, ehe im Frühsommer ihr<br />

zweites Album erscheint.<br />

Jörg Windszus<br />

➟ etage 3, 20.30 Uhr<br />

07 APR do // lagerhaus<br />

Jochen Distelmeyer<br />

Der Mann traut sich was<br />

Jochen Distelmeyer befindet sich aktuell an einem brisanten Wendepunkt seiner Karriere.<br />

Als Texter von Blumfeld, immerhin der einflussreichsten deutschsprachigen Band<br />

der Neunziger, war er ein Meister der sprachlichen Miniaturen, erschuf Sätze, die sich<br />

einprägten und das komplizierte Leben auf einen aphoristischen Punkt brachten. Jetzt<br />

hat er sich mit seinem literarischem Erstling ›Otis‹ in die Welt der Romanciers, der Geschichtenerzähler<br />

geschlichen. Als Mitbegründer der Wohlfahrtsausschüsse und Aushängeschild<br />

eines Medienphänomens namens Hamburger Schule hat er dem hiesigen<br />

Musikfeuilleton gezeigt, dass es im Pop eben niemals ausschließlich um Musik, sondern<br />

immer auch um Haltung, Gesellschaft, mithin um Politik geht. Jetzt hat er mit<br />

›Songs from the Bottom Vol. 1‹ ein Album mit Coverversionen herausgebracht, die sich<br />

mit ihren perfekt produzierten Vorlagen messen lassen müssen. Das hat Stil, beweist<br />

Haltung und ist schon deswegen irgendwie Distelmeyer. Aber lauscht selbst.<br />

Jörg Windszus<br />

➟ Saal, 20.30 Uhr

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